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Perspektive Oktober 2009 - Zentralverein der Wiener Lehrerschaft

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N° 4 | 10 - <strong>2009</strong>Rauhensteingasse 5, 1010 Wien, Tel.: 813 08 11-0 Fax: -15, www.zv-wien.atEmail: perspektive.zv@gmx.atgegründet 1896<strong>Perspektive</strong>Wahl-SpezialZeitung des <strong>Zentralverein</strong>s <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> LehrerInnenSLÖ-BundeshauptversammlungSeite 20Ob Schmiedo<strong>der</strong> Gehrer ...Seite 5ZA-Kandidat/innenSeite 2 - 3IB-Kandidat/innenSeite 14 - 18LeistungverdientAnerkennungPV-Wahl25. November <strong>2009</strong> 09 FSG-ZVVerlagspostamt 1010 Wien, Österreichische Post AG/ Sponsoring Post04Z035971 S - P.b.b. - Erscheinungsort Wien - Nr. 4/09 - DVR: 0542806<strong>Perspektive</strong> | 10-09 1


PV-Wahl <strong>2009</strong>: Die Kandidatinnen und KandidatenAndrea MasekWeil es nicht egal ist,wer Ihre Interessen vertritt!Karin KratzerKarin KratzerAdministrative Entlastung und mehr Freiraum fürpädagogische Tätigkeiten für SchulleiterInnen!2 <strong>Perspektive</strong> | 10-09Andreas PostmannImmer für Sie da!


PV-Wahl <strong>2009</strong>: Die Kandidatinnen und KandidatenBrigitta HawelkaDemokratie – ein Ideal – undFreiheit brauchen Mut und Entschlossenheit!MMag. Dr. Thomas BulantLeistungverdient Anerkennung!Impressum & OffenlegungRedaktion<strong>Zentralverein</strong> <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> LehrerInnenDie Redaktion behält es sich vor, eingereichte Texte weiter zubearbeiten und ggf. zu kürzen.BlattlinieDie <strong>Perspektive</strong> informiert über bildungspolitische Ereignisseund neueste Forschungsergebnisse im pädagogischenBereich. Die Redaktionsarbeit ist journalistisch unabhängig.Herausgeber ist <strong>der</strong> <strong>Zentralverein</strong> <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> LehrerInnen.Layout & DesignBernhard SchimekVerlag und HerausgeberZENTRALVEREIN DER WIENER LEHRERINNENRAUHENSTEINGASSE 5, 1010 WIENTel. 813 08 11-0, Fax.813 08 11-15Email: perspektive.zv@gmx.atElisabeth TumaDer Basis verpflichtet!DruckDONAU FORUM DRUCK GES.M.B.H., 1230 WienJahresaboEuro 0,00 (für Mitglie<strong>der</strong>)Euro 5,00 (für Nichtmitglie<strong>der</strong>)<strong>Perspektive</strong> | 10-09 3


PV-Wahl <strong>2009</strong>: Imagekampagne“Ihr Kind istunser Star”Eine Imagekampagne für Pflichtschullehrer/innen„An unseren Schulenstehen die Zukunftschancen<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> imZentrum des Geschehens.Gerade Pflichtschulensind inzwischen die einzigeSozialisationsinstanzfür viele SchülerInnen“,bekräftigte <strong>der</strong>Vorsitzende <strong>der</strong> FraktionSozialdemokratischer GewerkschafterInnen(FSG)in <strong>der</strong> PflichtschullehrerInnengewerkschaft,Thomas Bulant, in einergemeinsamen Pressekonferenzmit ReinhardDumser (SLÖ) und ElmarMayer, Bildungssprecher<strong>der</strong> SPÖ. Bulantstellte auch die neueImage-Kampagne <strong>der</strong>FSG-LehrerInnen vor.Rund 300.000 Postkartenmit einem Kin<strong>der</strong>paarund <strong>der</strong> Aufschrift„Ihr Kind ist unser Star“sollen in den nächstenWochen als Einladungfür Elternabende verteiltwerden. Damit sollzur Verbesserung desImages von LehrerInnenund Schule ein Beitraggeleistet werden. Bulant:„Volks-, Haupt-,Son<strong>der</strong>- und PolytechnischeSchulen werdenals Sozialisationsinstanzzur 2. Heimat für vieleKin<strong>der</strong>. Die Anerkennungfür diese gesellschaftlicheLeistung bleibt unsPflichtschullehrerInnenjedoch oftmals verwehrt“.Der Gewerkschafterneuen Stils for<strong>der</strong>teeine ganzheitlicheSchulreform, an<strong>der</strong>en Anfangdie Reform <strong>der</strong>Lehrerbildung,gefolgt vondienstrechtlichenAdaptierungenan dieLehrerrolle des21. Jahrhun<strong>der</strong>ts, steht.Eine gleichwertige, universitäreAusbildung allerLehrerInnen müssezu einer gemeinsamenSchule über die Volksschulzeithinaus führen.Bulant: „Auf dem Weg zueiner solchen ganzheitlichenReform lass ichmich als Pflichtschullehrersicherlich nicht mehrabspeisen. Es ist eineSkandal in Österreich: Jejünger die Kin<strong>der</strong> sind,umso geringer sind dieQualifizierungsmöglichkeitenund die Besoldung<strong>der</strong> PädagogInnen.Dafür haben sie jedochdie höchste Arbeitsbelastung“.Von <strong>der</strong> Bundesregierungfor<strong>der</strong>t <strong>der</strong> FSG-LehrerInnen-Vertretererneut dieEinführung desBachelors auch für alleim Dienst stehendenPflichtschullehrerInnen,um diese aus <strong>der</strong>Bildungssackgasse zuführen. Bulant: „EinmalVolksschullehrer, immerVolksschullehrer mussein Ende haben. Mit demBachelor werden unserenKollegInnen erstmalsdie Weiterqualifizierungüber ein lebenslangesLernen und <strong>der</strong> Einstiegin ein Professionalisierungskontinuumermöglicht.“Scheindiskussionen,wie beispielsweise überdie schulautonomen Tageo<strong>der</strong> die Lehrerarbeitszeit,lehnt <strong>der</strong> FSG-LehrerInnen-Vertreterab.Bulant:„Siesind verlogen, weilsie nicht berücksichtigen,dass die LehrerInnengesetzlich verpflichtetsind, in einemGroßteil ihrer Arbeitszeitden Amtsschimmel zupflegen. Was wir absolutnicht brauchen, ist, denStammtisch ins Klassenzimmerzu holen. WirPflichtschullehrerInnenwollen die konstruktiveDiskussion. Es geht unsja um die Kin<strong>der</strong>. UnserZiel: Wir wollen, dasszufriedene LehrerInnenmit glücklichen Kin<strong>der</strong>nwie<strong>der</strong> in Ruhe arbeitenkönnen.“E.T.4 <strong>Perspektive</strong> | 10-09


Innengewerkschaft füralle im Dienst befindlichenKollegInnen denBachelor. Gleichgesinntedazu gibt es auch inan<strong>der</strong>en Fraktionen. DieBildungssackgasse, z.B.“einmal Volksschullehrer,immer Volksschullehrer”muss ein Endehaben. Mit dem Bachelorwerden uns erstmals dieWeiterqualifizierung überein lebenslanges Lernenund <strong>der</strong> Einstieg in einProfessionalisierungskontinuumermöglicht.Mit dem Bachelor istdie einzelne LehrerIn<strong>der</strong> Chance näher, ihreberufliche Laufbahnüber das einmal absolvierteLehramt hinausselbst zu bestimmen,da sich durch aufbauendeWeiterbildung neueBerufsfel<strong>der</strong> ergeben.Aussteigen, Umsteigen,Einsteigen ohne Existenzängste!Eine Chancefür das ganze System.Gedanke 5:Vorrang für denUnterricht stattTeaminspektionenDie Schule leidet anBürokratisierung, TestundDokumentationswut.Die Schulbehördenüberfluten die Schulenmit Evaluierungsaufträgen.Jedoch verfügenzumeist we<strong>der</strong> die Auftraggebernoch die Erfüllungsbeauftragtenübereine sozialwissenschaftlicheAusbildung. EinepseudowissenschaftlicheLaiengesellschaft ist amWerk. Die Frage nachdem Wozu endet sehr oftin <strong>der</strong> Selbstbestätigungdes eigenen Wirkens.Als Folge <strong>der</strong> Bildungsstandardsund Dokumentationswellendrohtein formalisierter Standardunterricht.Wir wollenjedoch keine Kin<strong>der</strong>aus unseren Schulenentlassen, die zwarkenntnisreich, aber erfahrungsarmsind. Erfahrungenschöpft manaus menschlichen Interaktionen.Ich sehe dieTestitis, den Wahn, allesin vergleichbare Zahlenzu fassen, als Folge desNeoliberalismus. DerMensch darf aber nichtzu kurz kommen. Kin<strong>der</strong>sollen ihre LehrerInnenals Menschen wahrnehmen.Dafür müssen Pädagogenim Unterrichtauthentisch sein.Lediglich fünf Gedanken.Vielleicht aberjene, die Ihre Wahlentscheidungzugunsten<strong>der</strong> WahlgemeinschaftFSG-ZV beeinflussen.Mit Ihrer Stimme fürden Zentralausschussbestimmen Sie auchüber die Richtung <strong>der</strong>Gewerkschaft und somitüber neue Wege fürunsere Schulen: Kreativ,innovativ, aktiv!PV-Wahl: ImagekampagneImagekampagneträgt erste Früchte<strong>Wiener</strong> Pflichtschulen werdenvon ihrer obersten Chefin gelobtWien, (OTS) Große Zufriedenheitmit <strong>der</strong> Arbeit<strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> PflichtschullehrerInnenäußerteWiens AmtsführendeStadtschulratspräsidentinSusanne Brandsteidl:„Die hohe Qualität des<strong>Wiener</strong> Schulwesens istohne die tagtäglichehervorragende Arbeitunserer PädagogInnennicht denkbar. Natürlichist die Zufriedenheit <strong>der</strong>SchülerInnen und Elterndas schönste Dankeschönfür die LehrerInnen, dennochist es auch an <strong>der</strong>Politik, nicht nur immermehr zu for<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>nauch anzuerkennen, wasbereits geleistet wird.“Brandsteidl unterstrich,dass sie die For<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> FSG-LehrerInnen-Vertreter nach einem Bachelorauch für alle bereitsim Diensts t e h e n d e nPflichtschullehrerInnenabsolut teile:„Hier geht esdarum, neue<strong>Perspektive</strong>nzu schaffenund auch politischklar zusagen, dasses nicht seinkann, dass dieLehrerInnenjüngerer Kin<strong>der</strong>geringere Qualifizierungsmöglichkeitenhaben. Das ist internationalunüblich undfalsch.“Insbeson<strong>der</strong>e trat siedafür ein, dass für dieErlangung akademischerTitel auch die vielenFortbildungen undZusatzqualifikationenanrechenbar gemachtwerden. „Wiens PflichtschullehrerInnenhabensich schon immer nebenihrer Arbeit in <strong>der</strong> Schulefachlich intensiv weitergebildet.Da ist es nurkonsequent und richtig,wenn diese Weiterbildungenanerkannt undfür die Erreichung einesakademischen Titels berücksichtigtwerden.“Medien- undPressereferat desStadtschulrates<strong>Perspektive</strong> | 10-09 7


1. <strong>Wiener</strong>After Work Partyfür alle PflichtschullehrerInnen und ihre FreundeMotto:Wahl 09A-DanceclubDienstag, 17. November <strong>2009</strong>Beginn: 19 Uhr DJ Gummibärli Liveband „The Untouchables“ Happy Hour: Imbiss-StationAnerkennungMillenium-City, Handelskai, 1200 Wien(Parkgarage, U6, S-Bahn)Gratis-Cocktails für alle bis 20 Uhr 30Anerkennung für Ihre pädagogische Leistung:Verlosung von Wellnesswochenendenunter den AnwesendenAnmeldung (Personenanzahl) unter office@apsfsg.at erbeten<strong>Perspektive</strong> | 10-09 9


PV-Wahl: KommentarSehr geehrte Damenund Herren!Es war einmal mehrbezeichnend, dass jeneSchule, die von denmeisten Kin<strong>der</strong>n undJugendlichen besuchtwird, wie<strong>der</strong> einmal in<strong>der</strong> Diskussion nichtvorkam. Es war lei<strong>der</strong>wie<strong>der</strong> eine AHS - lastigeDiskussion! Dass es indiesem Bereich zu Än<strong>der</strong>ungenkommen muss,ist allzu offensichtlich.Doch wenn Reformenwie<strong>der</strong> so enden, dassdie LehrerInnen dieseselbst “bezahlen” sollen(wie im Frühjahrletztlich ersichtlich),dann wird sich die Gewerkschaftsehr wohl- und das ist auch ihreursächlichste Aufgabe- wie<strong>der</strong> wehren, undzwar alle Fraktionen. Einneues Dienstrecht alleinwird den LehrerInnenberufnicht attraktiverWas man nicht oft genugden Medien und <strong>der</strong> Politiksagen kann …Meine Reaktion auf die Sendung: “Bürgerforum“vom 23.9.<strong>2009</strong>von Andrea Masekmachen, dazu brauchtes mehr:1) Weg von dieserNegativkampagne, diedemotivierend ist undsicher nicht Neueinsteigeranlockt.2) Der Lehrermangelin den nächsten Jahrenwird das gesamte Schulsystemextrem belasten.Hier vom “Aussuchen”<strong>der</strong> besten LehrerInnenzu reden, geht an <strong>der</strong>Realität vorbei!In Wien fehlen <strong>der</strong>zeit120 LehrerInnen - imLaufe dieses Schuljahreskönnten ca. 300LehrerInnen in Pensiongehen - das wird vonden Abgängern <strong>der</strong> PHniemals abgedeckt. Abdem Jahr 2011 könnennoch mehr LehrerInnenin Pension gehen,das Minus wird immergrößer. Im son<strong>der</strong>pädagogischenBereich werdenjetzt schon bestensbewährte Stütz - undFör<strong>der</strong>systeme aufgelöst,um den Pflichtunterrichtaufrecht zu erhalten.3) Bei dem kurzen Einstiegin das finnischeSchulsystem war nichtzu sehen, welche undwie viel Unterstützungdie LehrerInnen dorthaben. Sie brauchen sichnur um das Unterrichtenund Lehren zu kümmern.In Österreich sind dieLehrerInnen Psychotherapeuten,SozialarbeiterInnen,SekretärInnen,Streitschlichter,Pflegepersonal, etc.4) LeiterInnen suchensich die LehrerInnenselbst aus. ist das dannso, dass z.B. bei einemkonfessionellen Leiternur LehrerInnen mit gleicherKonfession angestelltwerden? usw.?Jetzt ist ein objektivesAmt (zumindest inWien!) für die Anstellungzuständig - jedoch auchfür die Weiterverwendungin Zusammenarbeit mit<strong>der</strong> PERSONALVERTRE-TUNG!5) Verwaltungsreformist ein weiters Reizwort:Diese wird immer wie<strong>der</strong>im Zusammenhang mitEinsparungen erwähnt.Sehr geehrte Damenund Herren. Ich bin füreine sachliche Diskussionimmer zu haben- weiterhin Plattitüden,Stehsätze und Vorurteileauszutauschen - dafür istmir die Zeit zu kostbar!Mit freundlichenGrüßenAndrea MasekSon<strong>der</strong>schullehrerinSitzenbleiben:In Österreich muss ein Kind,welches zusätzlicher För<strong>der</strong>ungbedarf, zuerst einen Schullaufbahnverlusthaben, ehe <strong>der</strong>Son<strong>der</strong>pädagogische För<strong>der</strong>bedarfausgesprochen werden darf – und<strong>der</strong> darf dann die Prozentmarke2,7% nicht überschreiten. Dennnur bis dahin gibt es zusätzlicheRessourcen!Derzeit sind unsere Son<strong>der</strong>schulenfür Schwerstbehin<strong>der</strong>teKin<strong>der</strong> heillos überfüllt, dieIntegrationsklassen auf Grunddes LehrerInnenmangels nichtmehr ausbaubar. Großartigemedizinische Fortschritte lassen„Frühchen“, die in <strong>der</strong> 23.Schwangerschaftswoche geborenwurden, überleben. Kehrseite <strong>der</strong>Medaille: „Trotz aller Fortschritte:Die ärztliche Kunst wird durchdie Natur in ihre Schrankenverwiesen… Es besteht dieGefahr schwerer Schädigungenvon Hirn und Lunge.“ (Artikelüber extreme „Frühchen“im NEWS Nr. 39, 24.09. <strong>2009</strong>,S. 40 ff: „Eine Hand voll Leben“).Dafür begrenzt die PädagogischeHochschule die Anzahl<strong>der</strong> Studierenden für den Ausbildungslehrgangzu Son<strong>der</strong>schullehrerInnen.Wird da amBedarf vorbei „produziert“?Reformbedarf an allen Eckenund Enden im Schulsystem –dafür die Mieten <strong>der</strong> BIG (=Bundesimmobiliengesellschaft)zu stunden, ist wahrlich keineLösung. Es muss weiteres Geldin das System gesteckt werden,sonst sind wir bei <strong>der</strong> nächstenPISA – Studie nicht nur mehr Mittelmaß,son<strong>der</strong>n Schlusslicht!10 <strong>Perspektive</strong> | 10-09


PV-Wahl <strong>2009</strong>: Kommentar… und was nur hinter vorgehaltenerHand gesagt wird o<strong>der</strong>nicht einmal bemerkt wird:Aus dem Ö1-Mittagsjournalvom 17. September <strong>2009</strong>im Zusammenhang mit denÖBB- Krankenständen:“Keine gravierenden Unterschiede gibt es bei <strong>der</strong>Krankenstandsdauer zwischen Privatwirtschaft und ÖffentlichemDienst. Die Beamten haben 2008 im Schnitt12,8 Tage wegen Krankheit gefehlt, also nur geringfügigmehr als die ASVG-Versicherten. Wobei es bestimmteGruppen von Beamten gibt, die deutlich über demSchnitt liegen: Polizisten etwa sind mehr als 18 Tageim Jahr krank. Deutlich unter dem Schnitt liegen Lehrermit rund sechs und Richter und Staatsanwälte mit rundfünf Krankenstandstagen im Jahr.”100% Anwesenheitan <strong>der</strong> Schule:Ich weiß von vielen KollegInnen(von <strong>der</strong> Grundschuleüber die KMS undASO bis hin zur PTS), dasssie sich im Laufe ihrerDienstzeit aus privatenMitteln Arbeitsbereiche– oftmals eigene Arbeitsräume- zu Hause mitdem neuesten Equipmentvon Computer, Drucker,Zusatzgeräten, bis hin zueiner eigenen „Pädagogikbibliothek“geschaffenhaben. Das ermöglicht –bei freier Zeiteinteilungohne Stechuhr! – optimaleVor- und Nachbereitungdes Unterrichts,ein maßgeschnei<strong>der</strong>tesEingehen auf Individualisierung,Differenzierungund För<strong>der</strong>maßnahmenim Unterricht.Kein Dienstgeber kannsich eine solche Ausstattungflächendeckendleisten, geschweige denneinen Arbeitsplatz anbieten,<strong>der</strong> auch den Richtlinieneines Arbeitsinspektoratesentspräche! WärenIm Rechnungshofbericht desJahres 2005 wurden gerade diePflichtschullehrerInnen, ob ihresgroßen Fortbildungsinteressesin <strong>der</strong> unterrichtsfreien Zeitgelobt!nun LehrerInnen gezwungen,sämtliche Arbeitenin <strong>der</strong> Schule mit <strong>der</strong>vorhandenen Ausstattungzu erledigen, ginge enormviel an Qualität für dasSchulsystem verloren.Pensionskassenregelung:2003 wurde bei <strong>der</strong> großenPensionsreform die2. Säule: „Pensionskasse“mit <strong>der</strong> Mehrheit vonSchwarz – Blau eingeführt.Jetzt, nach demBörsencrash, wo in denMedien immer wie<strong>der</strong> vonmassiven Einbußen dieRede ist, for<strong>der</strong>t die FPÖ„Hilfe für die Senioren“Wie heißt es: Das Archivist <strong>der</strong> ärgste Feind <strong>der</strong>Politiker?„166 JunglehrerInnenin Nie<strong>der</strong>österreichsind am erstenSchultag nicht erschienen!“Wie<strong>der</strong> einmal eine negativeSchlagzeile gegendie LehrerInnen! Was abernicht gesagt wird: EinGroßteil dieser JunglehrerInnenhat noch imAugust ein abschlägigesSchreiben <strong>der</strong> Schulbehördebekommen, es wärelei<strong>der</strong> kein Bedarf, sohörte man „hinter vorgehaltenerHand“. Wurden jaauch etliche LehrerInnenaus Wien abgeworben!Dass sich diese fertig ausgebildetenLehrerInnendann um etwas an<strong>der</strong>esumsahen – das wird Ihnennun zu Vorwurf gemacht!Die Herausfor<strong>der</strong>ungen für PersonalvertreterInnenund GewerkschafterInnensind enorm – daher ist nicht egal, wer IhreInteressen vertritt!<strong>Perspektive</strong> | 10-09 11


PV-Wahl <strong>2009</strong>: KommentarBulant: „Die AHS-Lastigkeit<strong>der</strong> Schulreformdiskussionkotzt mich an!“Schilcher:SCHULREFORMscheitert seit Jahrzehntenan <strong>der</strong> ÖVPÖSTERREICH: Wieso unterstützen Sie als ÖVP-Mann SP-Bildungsministerin Claudia Schmied?Schilcher: Weil Claudia Schmied einer <strong>der</strong> wenigenPolitiker ist, die etwas bewegen wollen. Dasist lei<strong>der</strong> immer seltener.ÖSTERREICH: Sie for<strong>der</strong>n auch eine sehr rascheBildungsreform. Wieso die Eile? Ihre ÖVP-Parteifreunde sagen, Schmied würde immer nurEinzelteile präsentieren. Man bräuchte aber einGesamtkonzept?Schilcher: Es gibt ja schon seit Langem einGesamtkonzept. Die ÖVP-Spitze hat es auch.Sie müsste es nur lesen. Wir reden jetzt schonseit 20 Jahren herum. Die letzte – schwache –Strukturreform im Bildungsbereich war 1962. Wirbrauchen jetzt im Interesse unserer Schüler unddes Standortes Österreich eine Reform. Wir müssenunser Bildungssystem neu erfinden. Und endlichdie Stärken unserer Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n.ÖSTERREICH: Diese Pläne sind aber bislangimmer an <strong>der</strong> ÖVP gescheitert. Verstehen Sie IhrePartei da?Schilcher: Teile <strong>der</strong> ÖVP verstehe ich nicht. Diesteirische ÖVP hingegen ist für die Reform. DieSteirer sind ja auch gegen eine zu frühe Selektionan Schulen.ÖSTERREICH: ÖVP-Chef Pröll ist aber gegenSchmieds Pläne.Schilcher: Man muss die Bundes-VP aus <strong>der</strong>Geiselhaft <strong>der</strong> Lehrergewerkschafter befreien.Der Chef muss <strong>der</strong> Parteiobmann sein, nicht dieGewerkschaft. Sonst verliert das ganze Land.Quelle: Österreich – 24. September <strong>2009</strong>ZV: Wie stehst du zumVorwurf, die ÖVP befindesich in Geiselhaft <strong>der</strong>Lehrergewerkschafter?Bulant: Mich kann HerrSchilcher wohl da nichtgemeint haben. Tatsacheist, dass die ÖVP sichden PflichtschullehrerInnenals Schutzmachtpräsentiert, aber gleichzeitigjene Reformenbremst, die uns bei denpädagogischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Gegenwartunterstützen würden.Die ÖVP vertritt in<strong>der</strong> Bildungspolitik einMin<strong>der</strong>heitenprogramm,nämlich das <strong>der</strong> AHS.Und ein Treppenwitz<strong>der</strong> Geschichte ist, dassgerade <strong>der</strong> ehemaligeHauptschullehrer NeugebauerLehrerängsteund Lehrernöte für eineBildungspolitik des 19.Jahrhun<strong>der</strong>ts instrumentalisiert.ZV: Wie ist dein Vorwurf„Min<strong>der</strong>heitenprogrammAHS“ zu verstehen?Bulant: Weit mehr alszwei Drittel aller Kin<strong>der</strong>besuchen Pflichtschulen.In <strong>der</strong> Sekundarstufe IIwird die AHS von den BerufsbildendenHöherenSchulen bedrängt, währendwir uns mit ihnenauf <strong>der</strong> Mittelstufe umeine gemeinsame Schulematchen. Trotzdem drehtsich die öffentliche Diskussiongroßteils um dieSchülerInnenproblemean den Gymnasien: Frontalunterricht,Überfor<strong>der</strong>ung,Nachhilfeflut.Es kotzt mich an, dassdie Öffentlichkeit Reformenvon uns einfor<strong>der</strong>t,die wir schon12 <strong>Perspektive</strong> | 10-09


längst umgesetzt haben:Fächerübergreifen<strong>der</strong>Projektunterricht, neueLernformen, alternativeLeistungsbeurteilung.Und die Son<strong>der</strong>pädagogik,ein wichtiger Steindes Fundaments Schule,wird in <strong>der</strong> öffentlichenDiskussion überhauptnicht berücksichtigt.ZV: Es wird erzählt,dass du im ORF-Studionach dem Bürgerforumzum Thema Schule lautstarkdeine Verärgerungüber die AHS-lastige Diskussiongezeigt hast.Bulant: Nicht nur ich,son<strong>der</strong>n auch AndreaMasek und ReinhardDumser haben sich beschwert.Sie durftennie das Wort ergreifen,um die Diskussion von<strong>der</strong> Oberfläche zu denwirklichen Problemen inPV-Wahl <strong>2009</strong>: Kommentarden Klassenzimmern zuführen. Dafür durfte FrauScholik über die Sprachför<strong>der</strong>ungfabulieren,obwohl wir alle wissen:Ohne PflichtschullehrerInnengäbe es keineIntegration und keineFör<strong>der</strong>ung benachteiligter,leistungsschwacherKin<strong>der</strong>.ZV: Deine Wortmeldungim ORF beklagte diemangelnde Anerkennungund Beachtung <strong>der</strong> Leistungunserer Pflichtschulen.Dann wurde dirvom Mo<strong>der</strong>ator das Wortnicht mehr erteilt. Die<strong>Perspektive</strong> gibt dir nunGelegenheit, das zu sagen,was Österreich vonden Pflichtschulen nocherfahren hätte sollen!Bulant: Ok.Wir, PflichtschullehrerInnen,haben unsnie sinnvollen pädagogischenReformen gegenüberverschlossen.Derzeit warten wir aufjene Reformen, die unsvon Bürokratie, DokumentationswahnundAnordnungsunkulturan den Schulen befreien.Nicht den Amtsschimmel,son<strong>der</strong>n dieKin<strong>der</strong> wollen wir imZentrum unseres Berufsgeschehens.Und an die Öffentlichkeitgerichtet: Bittelassen Sie uns inRuhe arbeiten. Werein schönes Haus will,prügelt auch nicht dieHandwerker.Die Negativkampagne,die im Frühjahrgegen uns eingesetzthat, stört das Klimain den Schulen empfindlich.Misstrauenund gegenseitige Vorwürfezwischen denSchulpartnern sind einFluch und höchst kontraproduktivfür unsereArbeit.Und als PflichtschullehrerInnenwollen wireinen Skandal nichtmehr akzeptieren: Jejünger die Kin<strong>der</strong> sind,desto geringer sinddie Bezahlung und dieWeiterqualifizierungschancenihrer LehrerInnen.Dafür habenwir in den Pflichtschulendie höchste Arbeitsbelastung.JunglehrerInnen undBerufseinsteigerInnenim …… wir laden dich einund freuen uns, dichbegrüßen zu dürfen!Wir bieten vielfältige Informationen,Veranstaltungen undDiskussionsrunden mit LehrerInnen,DirektorInnen, BSI´sund MitarbeiterInnen des SSR,die die gleichen Ziele verfolgenwie du:Ein faires, soziales und menschlichesMiteina<strong>der</strong> in unseremschulischen Umfeld!Regelmäßig bekommst du imRahmen verschiedener VeranstaltungenInformationen,kannst mit diskutieren und zurEntwicklung unserer Schullandschaftaktiv beitragen.Mit unserer Zeitschrift „PERS-PEKTIVE“ informieren wir dich 4xjährlich über aktuelle, schulpolitischeHerausfor<strong>der</strong>ungen undneuste Entwicklungen.Weitere Informationen über unsund unsere Aktivitäten sendenwir dir gerne bei Meldung unterberufseinsteigerinnen@zv-wien.at zu.Bring dich ein und gestalte mit,wir freuen uns auf dich!Frau Minister, wir verlangenAnerkennungfür unsere Leistung.Petra Mahmoudian, M.Ed.petra.mahmoudian@feldweit.com0699 10 61 57 95<strong>Perspektive</strong> | 10-09 13


PV-Wahl <strong>2009</strong>: Die Kandidatinnen und Kandidaten in den Bezirken1. IBF airnessS olidaritätG emeinsamkeitDA 1. IBSabine Ramp, Mag.... und Herbert, Michaela, Adelheid, Edith,Christa, ... sehen das genauso.GBBA 1. IBMartin Schott2. IBStark im Dialogfür die Rechteunserer KollegInnen!DA 2. IBSusanne Holzer... und Gerhard, Melinda, Sabine, Walter,Jadwiga, … sehen das genauso.GBBA 2. IBIngrid Zednicek3. IBSchau auf deinepersönlichen Grenzen -wir schauenauf die gesetzlichen!DA 3. IBAndreas Postmann... und Agathe, Renate, Brigitte, Alexan<strong>der</strong>,Judith, Heike, Natalie, Erich, …sehen das genauso.GBBA 3. IBRenate Moser4. IBService –das ist unser VersprechenDA 4. IBPetra Schwarz... und Brigitte, Edith, Andrea, Klaus,Brigitta, … sehen das genauso.GBBA 4. IBAndrea Marenich14 <strong>Perspektive</strong> | 10-09


PV-Wahl <strong>2009</strong>: Die Kandidatinnen und Kandidaten in den BezirkenGesunde Schulefür LehrerInnen!5. IBDA 5. IBWerner Schremser... und Andrea, Anna, Gerhard, Helga,Elisabeth, … sehen das genauso.GBBA 5. IBChristine StraubingerGut aufgestellt!Gemeinsam –mit uns für euch!6. IBDA 6. IBHorst-E. Pintarich... und Willi, Eveline, Susi, Hedi, Thomas,Franz, Ingrid, Fritz, … sehen das genauso.GBBA 6. IBRosa Schellan<strong>der</strong>G´scheit is …den Durchblick zu haben!G’scheit is ...informiert zu sein!7. IBDA 7. IBChris Holzer-Vesely... und Josef, Jutta, Brigitte, Sonja, Doris,… sehen das genauso.GBBA 7. IBNicole Bin<strong>der</strong>engagiert - lösungsorientiert– basisnahLeistung verdientWertschätzung!8. IBDA 8. IBReinhard Bauer... und Elisabeth, Gerald, Brigitta, Oswin,Gabriele, Sylvia, Ursula, Andrea, …sehen das genauso.GBBA 8. IBKarl Masek<strong>Perspektive</strong> | 10-09 15


PV-Wahl <strong>2009</strong>: Die Kandidatinnen und Kandidaten in den Bezirken9. IBUnterrichten + erziehen +för<strong>der</strong>n + dokumentieren –evaluieren ...Zu viel!Dein FSG-Teamarbeitet für dichDA 9. IBIrmgard Kopal... und Andreas, Thomas, Petra, Elisabeth,Ursula, ... sehen das genauso.GBBA 9. IBElisabeth Schnei<strong>der</strong>10. IBaktiv. innovativ. kreativ.ein starkes Teamfür OttakringDA 10. IBKarin Medits... und Gabi, Wilhelm, Christine, Leopold, Inge,Heinzi, … sehen das genauso.GBBA 10. IBSilvia Breitsprecher11. IBWir sind für euchDA im 11. IB!Wir sind für euch da imGBBA 11.IB!DA 11. IBAlice Klanjsek-Bratke... und Gerlinde, Renate, Susanne, Manfred,Sarah, Elisabeth … sehen das genauso.GBBA 11. IBGerlinde Holzinger12. IBSchweigen ist Silber -Reden ist Gold!DA 12. IBAlfred Hölbl... und Alfred, Helene, Svetlana, Martina,Susanne, … sehen das genauso.GBBA 12. IBSvetlana Rohaczek16 <strong>Perspektive</strong> | 10-09


PV-Wahl <strong>2009</strong>: Die Kandidatinnen und Kandidaten in den BezirkenDA 13. IBJohanna BenechDie Firewall in allenberuflichen Belangen -die MandatarInnen <strong>der</strong> FSGWir sind für Sie da - fürsorglich- serviceorientiert- geradlinig: FSG... und Monika, Andrea, Mesut, Ursula,Michaela, Herbert, … sehen das genauso.Wenn dich<strong>der</strong> Schuh drückt:Dienstrechtlich undzwischenmenschlichsind wir für dich da!GBBA 13. IBDoris Achter-Luka13. IB14. IBDA 14. IBEdith Ratkowsky... und Ilse, Klaudia, Gabriela, Sabine, Brigitte,Sonja, Astrid, … sehen das genauso.GBBA 14. IBRenate AhrWIR FÜR EUCH15. IBDA 15. IBFranz Koller... und Bettina, Laszlo, Petra, Doris, Karin,Judith, Brigitte, … sehen das genauso.GBBA 15. IBRosmarie JeßnerEure Anliegensind uns wichtig!16. IBDA 16. IBChristopher Hanzl... und Christiane, Dorothea, Ingrid, Susanne,Angelika, Lydia, … sehen das genauso.GBBA 16. IBChristiane HoferBroschüre Campus ist erhältlich unter: office@ssr-wien.gv.at<strong>Perspektive</strong> | 10-09 17


PV-Wahl <strong>2009</strong>: Die Kandidatinnen und Kandidaten in den Bezirken17. IBDA 17. IBElisabeth TumaLehrerInnen für Kin<strong>der</strong> mitbeson<strong>der</strong>en Bedürfnissenhaben beson<strong>der</strong>e Anliegen!Wir sind für dich daim 17.IB!... und Martina, Alexan<strong>der</strong>, Robert, Christiane,Maria, Iris, Gudrun, Christine, Petra, Edith,Romana, Michaela, Monika, ...sehen das genauso.GBBA 17. IBHelga Hutterer18. IBFragen, Soforthilfe,Gesetzeskontrolleauch inZukunft Verlässlich da!Ganz beson<strong>der</strong>eBedürfnisse aufzeigen!DA 18. IBHeide-Maria Leopold... und Gabi, Wilhelm, Christine, Leopold, Inge,Heinzi, … sehen das genauso.GBBA 18. IBElfriede Mayerhofer19. IBDA 19. IBAlfred TiefenbrunnerWir schauen auf die gesetzlichen Grenzen.Für euch: FSG–ZV... und Wolfgang, Christa, Sabine, …sehen das genauso.GBBA 19. IBKornelia CharwatBeratungsstelle für(Vor-) Schulische IntegrationPersönliche Beratung und Begleitung für Eltern von Kin<strong>der</strong>n mit Behin<strong>der</strong>ung in den BereichenKin<strong>der</strong>garten, Pflichtschule, Nachmittagsbetreuung/Hort und Freizeit sowieBeratung für Menschen (z.B. Lehrer/innen, Hortner/innen), die beruflich mit Kin<strong>der</strong>n mit Behin<strong>der</strong>ung befasst sind.• Information, Beratung und Begleitung• Vermittlung in schwierigen Situationen und persönliche Terminbegleitung• Vernetzung und Kooperation mit Behörden, Schulen u.a.• Teilnahme an Elternabenden, Lehrer/innenkonferenzen u.a.• ElternvertretungWir beraten und begleiten auf freiwilliger Basis, absolut vertraulich und kostenfrei.Weitere Angebote des Vereins: Projekt Elternnetzwerk Wien, Projekt Freizeitassistenz, pädagogische Assistenz,18 <strong>Perspektive</strong> ambulante | 10-09Wohnbegleitung, integrativ geführte Wohngemeinschaft, Herausgabe eines Rundbriefes


von Wolfgang WilhelmAn <strong>der</strong> diskriminierendenVerwendung des Wortes än<strong>der</strong>tsich wenig, wenn dieJugendlichen seine eigentlicheBedeutung kennenlernen. Denn auch wennes längst wissenschaftlichabgesichert ist, dassHomosexualität eine <strong>der</strong>Heterosexualität gleichwertigeVariante sexuellerOrientierung ist, eine <strong>der</strong>Möglichkeiten, wie sichnormalerweise menschlichesSexualverhaltenausformt, ist in unsererGesellschaft Homophobie,also die unbegründete,irrationale Ablehnung vonHomosexualität und homosexuellenMenschen, dieoft mit Angst, Hass o<strong>der</strong>Ekel verbunden ist, weitverbreitet. Homophobiereicht von irritierten Blicken,simpler Ablehnungüber abschätzige Witze,Benachteiligungen, Beschimpfungenbis hin zuaggressiven Verhaltensweisenund verbaler sowiekörperlicher Gewalt.Für Jugendliche ist dieDefinition <strong>der</strong> eigenenIdentität ein zentralesThema. Die Frage <strong>der</strong> sexuellenIdentität spielt hiereine beson<strong>der</strong>s wichtigeRolle: Welche Gefühle habeich? Wer bin ich als geschlechtlichesWesen? Wiewill und wie soll ich sein?Wie nehme ich mich selbstwahr? Wie will ich von an<strong>der</strong>enwahrgenommen werden?Aufgrund <strong>der</strong> allgegenwärtigenHomophobieund <strong>der</strong> unterschiedlichenBewertung von Heterosexualitätund Homosexualitätin allen Bereichen unsererGesellschaft, fällt es Jugendlichennicht leicht,eigene homosexuelle Anteilewahrzunehmen undzu akzeptieren. Sie fühlensich beson<strong>der</strong>s verletzlichund brauchen sorgfältigeund kompetente Unterstützung.Statt dessen sind siein <strong>der</strong> Schule aber oft mitAblehnung konfrontiert,die sogar zu Bullying führenkann.Als Bullying wird die wie<strong>der</strong>holtepsychische, verbaleo<strong>der</strong> körperliche Unterdrückungeiner Person o<strong>der</strong>auch einer Gruppe, die alsschwächer erlebt wird undsich nicht wehren kann,bezeichnet. TäterIn istentwe<strong>der</strong> eine Einzelpersono<strong>der</strong> eine Gruppe, diestärker, sozial angesehener,einflussreicher o<strong>der</strong> mächtigerist o<strong>der</strong> so empfundenwird als das/die Opfer.Das Phänomen Bullyingwird meist zu wenig beachtet,weil es mit alltäglichenKonflikten und MeinungsverschiedenheitenunterJugendlichen verwechseltwird. Bullying unterscheidetsich von diesen jedochganz wesentlich, denn beiBullying steht die Absicht,das Opfer zu schädigen, imVor<strong>der</strong>grund. Als „Begründung“nennen die TäterInnenmeist eine Eigenschaftdes Opfers, zum Beispiel diesexuelle Orientierung, dieHerkunft, den ethnischenHintergrund, das körperlicheErscheinungsbild, etc.Vielfalt in SchuleSexuelle Orientierungund Schule:Vielfalt zwischenNormalität und Bullying„Du schwule Sau“ ist bei Jugendlichen eines <strong>der</strong> beliebtesten Schimpfworte, abernicht nur Mitschüler, nein, fast alles, was als schlecht o<strong>der</strong> ekelig bezeichnetwerden soll, wird von Jugendlichen, und oft auch schon von Kin<strong>der</strong>n, „schwul“genannt. Freilich, manchmal wissen sie selbst gar nicht um die eigentlicheBedeutung dieses Wortes, aber die Botschaft ist dennoch klar: „schwul“ ist soziemlich das schlimmste, was etwas o<strong>der</strong> jemand sein kann.Mögliche Auswirkungenvon Bullying sind <strong>der</strong> Verlustvon Selbstsicherheitund Selbstwertgefühl, Nervositätund Verstörtheit,Konzentrationsstörungenund Leistungsabfall, Rückzugund Isolation, Schulabbruch,das Meiden speziellerSituationen aus Angst vorGewalt sowie Ausschlussund Isolation, aber auchAggressionen, psychosomatischeErkrankungen,Angststörungen und Panikattacken,Depressionen,selbstverletzendes Verhaltenund Suizid(versuche).Im Rahmen des EU-Projektes„Schoolmates“ führtedie <strong>Wiener</strong> Antidiskriminierungsstellefür gleichgeschlechtlicheLebensweisen(WASt) gemeinsam mitihren ProjektpartnerInnenaus Italien, Spanien undPolen eine internationaleVergleichstudie zur Verbreitungvon homophobmotiviertem Bullying durchund erarbeitete Handbücherfür LehrerInnen undfür SchülerInnen, um Bullyingzu erfassen und zubekämpfen.Um das Thema umfassendin den Schuldiskurs einzubringen,um Bewusstseinzu schaffen, und um LehrerInnen,PädagogInnen undan<strong>der</strong>en Berufsgruppen, diemit Jugendlichen arbeiten,auch konkrete Interventionsmöglichkeitenzu vermitteln,veranstaltet dieWASt in Zusammenarbeitmit den <strong>Wiener</strong> Volkshochschulenam 19. November<strong>2009</strong> eine eintägige Fachkonferenzin <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong>Urania. International renommierteExpertInnenwie z.B. Univ.Prof.in BeateSchuster (München), Univ.Prof. Udo Rauchfleisch<strong>Perspektive</strong> | 10-09 19


SLÖ-Bundeshauptversammlung(Basel), Dott. Miles Gualdi(Bologna), Univ.Prof.inRotraud A. Perner (Krems),Ass.Prof.in Andrea Strachota(Wien) vertiefen invielfältigen Vorträgen undWorkshops das PhänomenBullying als solches undbeleuchten unterschiedlicheDiversitymerkmalewie sexuelle Orientierung,Behin<strong>der</strong>ung, Religion,Ethnie und Kultur als Bullying-Risikofaktoren.Die Fachkonferenz wirdvon <strong>der</strong> <strong>Wiener</strong> StadträtinSandra Frauenbergereröffnet, StadtschulratspräsidentinSusanneBrandsteidl und <strong>der</strong> Geschäftsführer<strong>der</strong> <strong>Wiener</strong>Volkshochschulen MarioRie<strong>der</strong> sprechen begrüßendeWorte. Die Konferenzwird vom Stadtschulrat fürWien unterstützt und alsFortbildung für LehrerInnenangerechnet.Tipp:FachkonferenzBullying in <strong>der</strong> Schule.An<strong>der</strong>s’-Sein als Risiko?Sexuelle Orientierung undDiversity im Schulalltag.Donnerstag, 19. November<strong>2009</strong>, 10 – 17 Uhr,<strong>Wiener</strong> UraniaTeilnahme kostenfrei, Anmeldung:WASt, Tel. 01-4000/81449 o<strong>der</strong> wast@gif.magwien.gv.atDer AutorWolfgang Wilhelm, Mag.,MAS, ist Kommunikationswissenschafter,Supervisor,Coach, eingetr. Mediatorund seit 1998 Antidiskriminierungsbeauftragterfür gleichgeschlechtlicheLebensweisen <strong>der</strong> StadtWien.Kontakt: wolfgang.wilhelm@wien.gv.at;<strong>Wiener</strong>Antidiskriminierungsstellefür gleichgeschlechtlicheLebensweisen (WASt),1080 Wien, Auerspergstraße15; www.queer.wien.atvon Patrick WolfAm 18. und 19. Septemberfand im LinzerVolkshaus Dornach dieBundeshauptversammlungdes SLÖ statt. Terminlichwar sie eingebettetin die Vorwahlzeit<strong>der</strong> Oberösterreichwahlen(27.09.<strong>2009</strong>) undmusste daher im frühenSeptember abgehaltenwerden. Obwohl dieserTermin aus schulischerSicht (1. bzw. 2. Schulwoche)schwer einzuhaltenwar, fanden sehrviele - rund 110 stimmberechtigteMitglie<strong>der</strong>- den Weg zur alle zweiJahre stattfindendenVersammlung. Eröffnetwurde die Sitzung vonFrau Vizepräsidentindes LSR Oberösterreichund Landesbildungsvorsitzende,Dr. BrigitteLeidlmayer, MAS. Gefolgtwurde ihr Referat vonden Berichten <strong>der</strong> Funktionäreund Funktionärinnenund <strong>der</strong> Gremien.Schwerpunkt des Nachmittagswaren die Anträgeund natürlich dieWahl <strong>der</strong> Bundesleitung.Diese besteht einerseitsaus - aufgrund ihrerFunktion - fix gesetztenMitglie<strong>der</strong>n (z.B.:Landesvorsitzende,Landesjunglehrer- undBundeshauptversammlungdes SLÖ in LinzBerufsgruppenvertreterInnen,…),an<strong>der</strong>erseitsaus den von den Län<strong>der</strong>neingebrachten Nominierungen.Letztere standenam Nachmittag zurWahl, wobei die Funktiondes Bundesvorsitzendenexplizit angeführt wurde.Wenig überraschendwar, dass Reinhard Dumserfür diese Funktionvorgeschlagen wurde.Umso größer dagegendie Freude von ReinhardDumser, da er von 99,2%(1 Streichung) <strong>der</strong> Delegiertenbestätigte wurde- das höchste Ergebnisin seiner bisherigenAmtszeit.Ebenso erfreulich wardie wie<strong>der</strong> auflebendeAntragskultur. Nicht nurweil von den Län<strong>der</strong>n23 Anträge eingebrachtwurden, son<strong>der</strong>n auchweil über viele <strong>der</strong> Anträgeeine lebhafte undäußerst konstruktiveDiskussion stattfand.Nicht wenige von ihnenwurden auch <strong>der</strong> Bundesleitungzugewiesen,was wie<strong>der</strong>um sichert,dass die inhaltliche Auseinan<strong>der</strong>setzungmit bildungspolitischenFragendurch den SLÖ fortgesetztwird. Neben denSachanträgen gab esnatürlich auch Personalanträge,zu welchen dieAnträge auf Ehrenvorsitzund Ehrenmitgliedschaftzählen. Aus <strong>Wiener</strong> Sichtfreut es uns beson<strong>der</strong>s,dass Herbert Modritzky,Josef Pammer und AlfredSchrenk Ehrenmitglie<strong>der</strong>des SLÖ wurden. Der Ehrenvorsitzwurde WernerBauer-Wolf einstimmiganerkannt.Am Abend fand <strong>der</strong>Empfang durch HerrnLAbg. und Klubvorsitzenden,HR Dr. Karl Fraisstatt. Dafür wurden dieMitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bundeshauptversammlungindas Hotel „Park Inn“ eingeladen,wo ein fantastischesBuffet angerichtetwar. Das angenehmgemütliche Ambientesorgte auch dafür, dass<strong>der</strong> Großteil am spätenAbend auch noch im Restaurantund Gastgartenverblieb und sich erstzu später Stunde dazuentschied, die Batterienfür den folgenden Tagaufzuladen.Eröffnet wurde <strong>der</strong>zweite Tag <strong>der</strong> Bundeshauptversammlungdurch die Präsidentindes Nationalrates, Mag.Barbara Prammer, dieEinblicke in den gelebtenParlamentarismus20 <strong>Perspektive</strong> | 10-09


und in die von ihr eingerichteteDemokratiewerkstatt(http://www.demokratiewebstatt.at),zu <strong>der</strong> sie alle LehrerInnenund Kin<strong>der</strong> herzlicheinlud, gab. Gefolgtwurde ihr Referat voneiner langen Diskussionüber die „Machtdes Staates“ (KärntnerOrtstafelstreit), die Verwaltungsreform,Politikverdrossenheitusw.Überraschungsgäste warenzwei Vertreter <strong>der</strong>SJ-Römerberg, die eineGrußbotschaft verlasen,in welcher sie sich solidarischmit den LehrerInnenerklärten. Biszu Mittag wurden dierestlichen Anträge zurAbstimmung gebracht,sodass die Bundeshauptversammlungwie folgtzusammengefasst werdenkann:Gruden, GimplSLÖ-BundeshauptversammlungSchasching, leidlmayerDobartDie Bundeshauptversammlung<strong>2009</strong> des SLÖbrachte ganz klar zumAusdruck, dass SchuleVerän<strong>der</strong>ung braucht,diese aber kein Stückwerkson<strong>der</strong>n eine ganzheitlicheReform seinmuss. Die LehrerInnensind bereit diesen Wegzu gehen, jedoch nurunter <strong>der</strong> Prämisse, dassdie Reformen <strong>der</strong> Schuleund nicht dem Sparstiftdienen.Wolf, Dumserv.l.n.r. Mersits,Svecnik, Nekulav.l.n.r. Dumser,Pammerv.l.n.r. Wolf, Kirchmayer, Repoluskv.l.n.r. Prammer, Altersberger,Leidlmayerv.l.n.r. Macho, Israiloffv.l.n.r. Doppler-Ebner, Schimek<strong>Perspektive</strong> | 10-09 21


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