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Nanomaterialien - GreenTech Germany

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170 <strong>Nanomaterialien</strong>: Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit<br />

Auch wenn in den letzten Jahren grosse Anstrengungen unternommen wurden,<br />

Analysemethoden für Nanopartikel entsprechend zu adaptieren und weiter zu<br />

entwickeln, scheitern Feldstudien und Umweltmonitoring von <strong>Nanomaterialien</strong><br />

häufig nach wie vor noch an methodologischen Problemen bei der Analytik. So<br />

ist die Detektion und Charakterisierung von <strong>Nanomaterialien</strong> in Umweltmedien,<br />

bedingt durch die oftmals niedrige Partikelkonzentration, eine grosse Herausforderung<br />

(Kaegi et al. 2008).<br />

Auch die Unterscheidung zwischen natürlich vorkommenden und synthetischen<br />

Nanopartikeln in einer komplexen Probe stellt eine Schwierigkeit dar. Ein weiteres<br />

Problem ist das Fehlen von standardisierten Referenzmaterialien. Verfügbar<br />

sind nur kommerziell erhältliche Nanopartikel, die oftmals nicht ausreichend<br />

charakterisiert sind (Tiede et al. 2010).<br />

8.3 Zwischenfazit<br />

Im Zuge der Intensivierung der Risikoforschung in den letzten Jahren existiert<br />

mittlerweile eine Vielzahl an Studien und Reviews zu den Auswirkungen von<br />

<strong>Nanomaterialien</strong> auf Mensch und Umwelt. Dabei konzentrieren sich die vorliegenden<br />

Studien bisher vor allem auf akute (öko-)toxikologische Effekte unbehandelter<br />

<strong>Nanomaterialien</strong>.<br />

Aus dieser Vielzahl der vorliegenden Ergebnisse lassen sich bislang nur wenig<br />

generell gültige Aussagen zu Eigenschafts- und Wirkungszusammenhängen von<br />

Nanopartikeln ableiten. Es lässt sich aber schliessen, dass die Nanostrukturierung<br />

eines Materials für sich allein nicht grundsätzlich als Gefährdungsmerkmal<br />

im Hinblick auf toxikologische Eigenschaften einzuordnen ist, wenngleich in<br />

vielen Studien nachgewiesen wurde, dass die Nanostrukturierung eines Stoffes<br />

dessen toxikologische Wirkung erhöhen kann. Eine Risikobewertung im Hinblick<br />

auf eine Gefährdung von Mensch und Umwelt muss daher notwendigerweise<br />

substanz- und anwendungsspezifisch erfolgen. Hinsichtlich humantoxischer<br />

Wirkungen zeigen die vorliegenden Studien, dass beispielsweise bei bestimmten<br />

Kohlenstoffnanoröhren (CNTs), Industrieruss und TiO 2 -Nanopartikel kanzerogene<br />

Effekte nachgewiesen werden können. Das Gefährdungspotenzial von CNTs<br />

reduziert sich aber dadurch, dass CNTs in den derzeit bekannten Anwendungen<br />

fest in die Produktmatrix eingebunden sind und dadurch kaum freigesetzt werden<br />

können. Bei Industrieruss und TiO 2 -Nanopartikel wurden die kanzerogenen<br />

TA-Swiss (Hrsg.): <strong>Nanomaterialien</strong> © vdf Hochschulverlag 2013

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