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INSindelfingen - Wirtschaftsförderung Sindelfingen GmbH

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<strong>IN<strong>Sindelfingen</strong></strong><br />

Das stanDortMagazin Der WirtschaftsförDerung sinDelfingen gMbh 2012/2013<br />

EdAG<br />

MEILENWERK<br />

<strong>Sindelfingen</strong> –<br />

viel Geschichte<br />

viel Zukunft<br />

BITZER MERcEdES


<strong>Sindelfingen</strong> hat Zukunft<br />

1263So weit datiert die offizielle Gründung<br />

der Stadt <strong>Sindelfingen</strong> zurück.<br />

Vor gut 750 Jahren dachten die Menschen vermutlich<br />

noch nicht einmal imTraum daran, was aus ihrer Ansiedlung<br />

werden könnte.<br />

Ein Technologiestandort. Heimat für Hightech-Unternehmen.<br />

Für kleinere und größere Betriebe. Familienunternehmen,<br />

Mittelständler, einen Weltkonzern.<br />

Sie stehen für den prosperierendenWirtschaftsstandort<br />

<strong>Sindelfingen</strong>. Sie machen ihn aus.<br />

<strong>Sindelfingen</strong>, das ist die Stadt, in der Bela Barenyi<br />

die passive Sicherheit im Automobilbau maßgeblich<br />

prägte – und wo heute im Mercedes-Benz Technologie-Center<br />

die Autos und Sicherheit von Morgen entwickelt<br />

werden. Die Stadt, in der modernste Waren<br />

produziert und gehandelt werden: von Autos über<br />

Wasch-, Kühl-, Biege- und Schneidemaschinen, Rasenmäher<br />

oder modernster Messtechnik bis hin zu<br />

der neuesten Mode in der Sindelfinger Mode-City.<br />

Denn als ehemalige Weberstadt hat Mode hier eine<br />

weit zurückreichendeTradition.<br />

<strong>Sindelfingen</strong> ist zugleich eine lebenswerte Stadt.<br />

Für Menschen unterschiedlichster Kultur und Religion.<br />

Für Junge und Alte, Familien und Singles, Schüler,<br />

Berufstätige und Ruheständler. Sie fühlen sich<br />

wohl in den zahlreichen Parks und genießen den Sin-<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

delfinger Wald als Naherholungsgebiet. Sie schätzen<br />

die vielfältige Gastronomie ebenso wie das abwechslungsreiche<br />

Kulturprogramm. Insbesondere Familien<br />

registrieren mit Wohlwollen, dass Kindertagesstätten<br />

ausgebaut und Schulen zum Ganztagsbetrieb umgerüstet<br />

werden. Und alle freuen sich, mit der S 60 an<br />

das Stuttgarter S-Bahn-Netz angeschlossen zu sein.<br />

Rund 60.000 Menschen leben heute hier, <strong>Sindelfingen</strong><br />

hat fast so viele Arbeitsplätze wie Einwohner.<br />

Beachtlich. Wie auch das unterschiedliche Angebot,<br />

das wir Ihnen mit diesem Standortmagazin näherbringen<br />

möchten.<br />

Wir, das ist die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Sindelfingen</strong><br />

<strong>GmbH</strong>. 2006 gegründet, nehmen wir uns seither des<br />

Standortes <strong>Sindelfingen</strong> an. Wir setzen uns dafür<br />

ein, dass <strong>Sindelfingen</strong> ein starker Wirtschaftsstandort<br />

bleibt.Tag fürTag – mit Ihnen und für Sie. Was für<br />

Fragen und Anregungen Sie auch haben, sprechen<br />

oder rufen Sie uns an.<br />

Dafür sind wir da – IN <strong>Sindelfingen</strong>.<br />

Ihr<br />

Thorsten Flink<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong><br />

3


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

4<br />

FORDERN SIEUNS!<br />

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Fax: (070 31)862-601<br />

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Mercedes-Benz<br />

Klima-Windkanälen im<br />

Mercedes-Benz<br />

Technologie-Center.<br />

Seiten 10 bis 16<br />

Impressum<br />

EDAG<br />

Der Ingenieurdienstleister<br />

EDAG beschäftigt in<br />

seiner Niederlassung<br />

175 Mitarbeiter.<br />

Seiten 6 und 7<br />

Schauwerk<br />

Das Schauwerk –<br />

eines der interessantesten<br />

Privatmuseen in<br />

Deutschland.<br />

Seiten 20 und 21<br />

Herausgeber<br />

<strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Planiestr. 2<br />

71063 <strong>Sindelfingen</strong><br />

Verlag<br />

Röhm Verlag und Medien <strong>GmbH</strong> und Co. KG<br />

Böblinger Str. 76<br />

71060 <strong>Sindelfingen</strong><br />

Herstellung<br />

RöhmTypofactory<br />

Marketing <strong>GmbH</strong><br />

Böblinger Str. 68<br />

71060 <strong>Sindelfingen</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Döttling <strong>GmbH</strong><br />

Markus Döttling ist spezialisiert<br />

auf die etwas<br />

anderen Luxusprodukte.<br />

Seiten 34 und 35<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Stadtwerke<br />

Die Zukunft gehört der<br />

Glasfaser. Die Stadtwerke<br />

bereitet Interessierten den<br />

Weg.<br />

Seite 26<br />

atec innovation <strong>GmbH</strong><br />

Nun in <strong>Sindelfingen</strong>:<br />

die atec innovation<br />

<strong>GmbH</strong>.<br />

Seiten 38 und 39<br />

Autoren<br />

Ulrike Schäfer, Peter Bausch, Jürgen Haar,<br />

Karlheinz Reichert, Tim Schweiker, Roman<br />

Steiner<br />

Fotos<br />

fotoknobi, Friedrich Stampe,Tarek Musleh<br />

Grafik<br />

Sibylle Bauhaus, Stefanie Buscemi<br />

5


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

6<br />

EDAG oder der Mercedes<br />

aus dem Mittelpfad<br />

Die Entwicklung von Mercedes und Porsche unter<br />

einem Dach? Bei der Sindelfinger Niederlassung<br />

der EDAG <strong>GmbH</strong> & Co. KGaA ist das kein<br />

Problem. Allerdings: Wer an einem Auftrag für Daimler<br />

arbeitet, kommt in die Räume nicht rein, in denen<br />

für Porsche getüftelt wird. Umgekehrt gilt dasselbe.<br />

Außerdem: Dienstlich wie privat dürfen die Mitarbeiter<br />

untereinander über alles reden – nur nicht über<br />

EDAG präsentierte 2011 ein neues System für Cabrio-Dächer.<br />

die Dinge, an denen sie gerade arbeiten.<br />

Die EDAG mit Sitz in Fulda gehört zur Aton <strong>GmbH</strong><br />

in Hallbergmoos, die sich in den Geschäftsfeldern<br />

Rohstoffe, Dienstleistungen und angewandteTechnologien<br />

engagiert. Die Niederlassung in <strong>Sindelfingen</strong><br />

wurde am 2. November 1988 für die Rohbauentwicklung<br />

gegründet.<br />

Maßgebend hierfür war einerseits das Sindelfin-


ger Mercedes-Werk, aber auch die Nähe zur Porsche-<br />

Entwicklung in Weissach. Die Sindelfinger EDAG-Niederlassung<br />

ist für das gesamte Porsche-Geschäft der<br />

Fuldaer zuständig.<br />

Während die Sportwagenbauer bisher EDAG ausschließlich<br />

mit der Entwicklung von Bauteilen beauftragten,<br />

haben die Ingenieure aus dem Sindelfinger<br />

Mittelpfad dem Daimler schon so manchen Mercedes<br />

komplett hingestellt: die GL-Version der M-Klasse, die<br />

alte B-Klasse oder auch den C-204, das neue C-Klasse<br />

Coupé.<br />

Eine so genannte Derivat-Entwicklung, bei der ein<br />

Basis-Modell abgewandelt wird, brauche etwa drei<br />

Jahre, sagt Peter Roos, Geschäftsbereichsleiter Daimler/Porsche<br />

und Standortleiter bei EDAG in <strong>Sindelfingen</strong>.<br />

Bis zu 80 Leute hätten in der Zeit an der C-Klasse<br />

gearbeitet. Zum Vergleich: Bei der Neuentwicklung<br />

des Opel Meriva waren von seinen Rüsselsheimer<br />

Kollegen auch mal 120 gleichzeitig im Einsatz.<br />

175 Mitarbeiter beschäftigte die EDAG im Herbst<br />

2011 in <strong>Sindelfingen</strong>. Tendenz steigend. Zwei Jahre<br />

zuvor waren es erst knapp 120. Der Großteil davon<br />

(90 Prozent) sind Ingenieure. „Und wir sind ein<br />

junges Team“, sagt Peter Roos nicht ohne Stolz, „im<br />

Durchschnitt 35 Jahre.“<br />

Weltweit entwickelt die EDAG für die Automobil-,<br />

Nutzfahrzeug- und Luftfahrtindustrie, für den Schienenverkehr<br />

und im Bereich erneuerbare Energien. In<br />

der Automobil-Produktentwicklung reicht die Palette<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

EDAG-Light Car Sharing: Dahinter verbirgt sich ein<br />

Elektroauto für ein besonderes Verkehrskonzept.<br />

von Modulen oder ganzen Fahrzeugen vom Konzept<br />

bis zur Nullserie, in der Produktionsentwicklung bis<br />

zur virtuellen Inbetriebnahme.<br />

Entwickler der EDAG im Sindelfinger Mittelpfad tüfteln an einem neuen Fahrzeug.<br />

7


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Familienbetrieb mit vier Sternen: das Erikson Hotel.<br />

Der Eingangsbereich des Hotels.<br />

8<br />

Erikson Hotel<br />

Seit 20 Jahren eine Erfolgsgeschichte<br />

<strong>Sindelfingen</strong> ist mit rund 2500 Betten der zweitgrößte<br />

Hotelstandort nach der Landeshauptstadt<br />

in der Region Stuttgart. Wobei der Schwerpunkt in<br />

diesem Bereich ganz klar auf den Geschäftskunden<br />

liegt – Flughafen und Messe Stuttgart und die vielen<br />

Weltfirmen vor Ort erweisen sich diesbezüglich als<br />

Katalysatoren. „Wir sind ein Business-Hotel“, bekräftigt<br />

auch Peter Kramer, Geschäftsführer des Erikson<br />

Hotels.<br />

Das Erikson Hotel. Ein Sindelfinger Familienbetrieb,<br />

ausgezeichnet mit vier Sternen. Ein mittelständisches<br />

Unternehmen, beispielhaft für den Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Sindelfingen</strong>.<br />

Gegründet hat das Hotel die Familie Kramer. 1991<br />

entschloss sie sich, auf dem eigenen Grundstück<br />

in der Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8 ein Hotel zu<br />

bauen und zu vermieten. Zunächst dachten Kramers<br />

nicht daran, das Haus selbst zu leiten. Doch Unstimmigkeiten<br />

mit dem Pächter führten dazu, dass sie das<br />

62-Zimmer-Haus übernahmen.1992 war das, und die<br />

Neu-Hoteliers hatten ein paar harte und anstrengende<br />

Lehrjahre vor sich. Seit Mitte der 90er-Jahre aber<br />

Erikson Hotel in Kürze<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8<br />

71063 <strong>Sindelfingen</strong><br />

Telefon 0 70 31 / 93 50<br />

Fax 0 70 31 / 935-555<br />

info@erikson.de<br />

www.erikson.de


ging es mit dem Erikson Hotel stetig aufwärts. Schon<br />

anno 2000, nicht einmal zehn Jahre nach dem Bau,<br />

entschloss sich Familie Kramer, ihr Hotel zu erweitern.<br />

Sie stockte auf 92 Zimmer plus sechs Konferenzräume<br />

auf, erweiterte Weinstube und Restaurant. Mit<br />

der Gewissheit, dass Sohn Peter den Familienbetrieb<br />

übernehmen würde.<br />

„Bei mir war ganz schnell klar, in welche Richtung<br />

sich mein beruflicher Werdegang entwickelt“, bestätigt<br />

der 31-Jährige. „Ich bin hier im Hotel aufgewachsen.“<br />

Mit 17 Jahren entschied sich Peter Kramer, ins<br />

Hotel einzusteigen. Und machte sich daran, das Geschäft<br />

von der Pike auf zu erlernen. Einer Lehre zum<br />

Koch folgte eine Ausbildung als Hotelkaufmann. Seine<br />

Erfahrungen rundete er mit einem mehrjährigen<br />

Auslandsaufenthalt ab, bevor er 2007 die Geschäftsführung<br />

des Erikson Hotel übernahm. „Es ist schön,<br />

wieder hier zu sein und alte Bekannte wiederzutreffen.“<br />

Froh ist Peter Kramer auch über seine Freiheit als<br />

Hotelier. „Als Privathotel bin ich nicht an die Vorgaben<br />

einer Kette gebunden und kann individuell auf<br />

die Kunden eingehen.“ Ein Plus. Wie auch die Lage<br />

GroßerTagungsbereich<br />

Moderne Zimmer<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

des Hauses gegenüber der S-Bahn-Haltestelle. „Unsere<br />

Kunden nutzen das Angebot gerne“, meint der<br />

Geschäftsführer.<br />

Stillstand ist ein Fremdwort im Hotelgewerbe. So<br />

investieren die Eigentümer immer wieder ins Haus.<br />

Für ein Blockheizkraftwerk, eine neue Wasserbereitung<br />

und neue Beleuchtung ist das Erikson Hotel mit<br />

dem Eco-Zertifikat ausgezeichnet worden. Und ihre<br />

Schwerpunkte Tagungen, Gastronomie und Catering<br />

optimieren die Kramers kontinuierlich. Gerade<br />

letzter Bereich hat sich in den vergangenen Jahren<br />

enorm entwickelt. Und ist zu einer festen Einrichtung<br />

im städtischen Gefüge geworden. So ist das<br />

Erikson Hotel vom Schlemmermarkt und dem Sindelfinger<br />

Fischmarkt nicht mehr wegzudenken – zwei<br />

Traditionsfesten auf dem Marktplatz. Und auch beim<br />

750-Jahr-Jubiläum der Stadt <strong>Sindelfingen</strong> 2013 wird<br />

das 35-köpfige Team um Familie Kramer sicher kulinarische<br />

Akzente setzen.<br />

20 Jahre Erikson Hotel – eine Erfolgsgeschichte.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

Ausgezeichnete Gastronomie<br />

9


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Der neue Mercedes SLK im Klimakanal.<br />

10<br />

Mercedes-Benz Werk <strong>Sindelfingen</strong><br />

Alle Wetter auf Knopfdruck<br />

Mit der Einweihung von zwei neuen Klima-<br />

Windkanälen ist das Mercedes-Benz Technologie-Center<br />

(MTC) in <strong>Sindelfingen</strong> um eine weitere<br />

Stufe erweitert worden. Im Westen des Mercedes-<br />

Werkes gibt es nun neben dem Fahrsimulator ein<br />

weiteres wichtiges Gebäude für die Entwicklung von<br />

Mercedes-Fahrzeugen.<br />

Die neuen Klima-Windkanäle können extreme<br />

Wetterereignisse nach drinnen verlegen. Temperaturen<br />

von minus 40 bis plus 60 Grad Celsius, Orkane<br />

mit Windgeschwindigkeiten bis 265 km/h, tropische<br />

Regengüsse und heftige Schneestürme gehören hier<br />

zum ständig verfügbaren Repertoire der Versuchs-<br />

Ingenieure. Wenn nötig, können sie sogar eine erbarmungslos<br />

scheinende Sonne wirklichkeitsgetreu<br />

simulieren. Die neuen Klima-Windkanäle erlauben<br />

es den Ingenieuren, neu entwickelte Fahrzeuge oder<br />

Komponenten bereits frühzeitig für alle Wetterbedingungen<br />

zu optimieren.<br />

Zur anschließenden realen Erprobung auf Straßen<br />

in arktischer Kälte und glühender Wüstenhitze starten<br />

deshalb künftig nur noch Prototypen, die längst unter<br />

widrigsten Klimaeinflüssen einen großen Reifegrad<br />

bewiesen haben.<br />

Moderne Automobile entstehen zunächst am Computer.<br />

Auch die ersten Crash-Versuche, Aerodynamik-<br />

Untersuchungen oder Fahrwerkserprobungen finden<br />

als elektronische Simulationen in der virtuellen Welt<br />

statt, lange bevor der erste Prototyp gebaut ist. Solche<br />

Simulationen können allerdings Prüfstandsversuche<br />

und die Erprobung in der wirklichen Welt nicht<br />

ersetzen.<br />

Direkt verzahnt<br />

Um die Lücke zwischen Simulation und Realerprobung<br />

weiter zu schließen, hat Mercedes-Benz in <strong>Sindelfingen</strong><br />

nach zwei Jahren Bauzeit zwei neue hochmoderne<br />

Klima-Windkanäle in Betrieb genommen.<br />

Damit wurde das Mercedes-BenzTechnologie-Center<br />

planmäßig um die nächste Stufe erweitert. Am Mercedes-Benz<br />

Standort <strong>Sindelfingen</strong> sind Forschung,<br />

Entwicklung, Design, Planung und Produktion so direkt<br />

verzahnt wie sonst bei keiner anderen Automo-


ilfirma weltweit.<br />

Einer der beiden neuen Klima-Windkanäle ist als<br />

Kaltkanal mit einemTemperaturbereich von minus 40<br />

bis plus 40 Grad Celsius konzipiert. Im neuen Warmkanal<br />

steht ein Temperaturbereich von minus 10 bis<br />

plus 60 Grad Celsius zur Wahl. Beide Kanäle haben<br />

einen zweiachsigen Rollenprüfstand integriert und<br />

erlauben Geschwindigkeiten bis zu 265 km/h – genug<br />

Reserven, um selbst Sportwagen auf den Prüfstand<br />

zu nehmen.<br />

Die neuen Klima-Windkanäle ersetzten den bislang<br />

zur Verfügung stehenden Kaltkanal, in demTemperaturen<br />

bis minus 20 Grad Celsius erzeugt und Geschwindigkeiten<br />

bis 64 km/h erreicht werden konnten,<br />

sowie einen Warmkanal, bei dem die Grenzwerte bei<br />

plus 40 Grad Celsius und 100 km/h Höchstgeschwindigkeit<br />

erreicht wurden.<br />

„Selbst im arktischenTeil Schwedens herrschen im<br />

Winter nicht immer so tiefe Minusgrade, wie wir sie<br />

bei unseren Erprobungsfahrten gerne hätten, ebenso<br />

wenig können wir uns für Fahrerprobungen auf<br />

hochsommerliche Extremhitze beispielsweise im berüchtigten<br />

Death Valley in Amerika immer verlassen.<br />

In unseren neuen Klima-Windkanälen stellen wir<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

selbst alle gewünschten klimatischen Bedingungen<br />

rund ums Jahr her, wann immer nötig das alles mit<br />

sehr engenToleranzen, sodass die Messungen jederzeit<br />

reproduzierbar sind. Unter freiem Himmel ist das<br />

so nicht machbar “, so Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied<br />

der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung<br />

und Entwicklung Mercedes-Benz Cars.<br />

Zwanzig Varianten<br />

Ulrich Mellinghoff, Leiter der Mercedes-Sicherheitsentwicklung,<br />

ergänzt: „Wir ersetzen durch die<br />

neuen Klima-Windkanäle nicht die Straßenerprobung,<br />

können sie aber deutlich reduzieren und wir<br />

gehen viel besser vorbereitet hinein. Beispielsweise<br />

können unter zwanzig Varianten für ein Motor-Abschirmblech<br />

im Klima-Windkanal viele bereits aussortiert<br />

werden, die nicht den gewünschten Effekt<br />

bringen. Dann gehen wir mit nur noch zwei oder drei<br />

der Erfolg versprechendsten Varianten in den Praxistest.<br />

Wir sparen also im Vorfeld langwierige Versuche<br />

auf der Straße und der Reifegrad unserer Prototypen<br />

ist trotzdem höher. Das bedeutet: Wir erreichen<br />

schneller unsere anspruchsvollen Ziele.“<br />

Hauptproduktionsstandort <strong>Sindelfingen</strong> – Deutschland Stand 31.12.2011<br />

• Werksgründung 1915<br />

• Werksgeländefläche in m2<br />

2.936.557 m²<br />

• Bebaute Grundfläche in m2<br />

1.313.563 m²<br />

• Anzahl der Mitarbeiter 2011<br />

26.414 (ohne Forschung u. Entwicklung)<br />

• Jahresproduktionszahl 2011<br />

484014<br />

• Produktion<br />

Mercedes-Benz C-Klasse Limousine, S-, E-, CLund<br />

CLS-Klasse, SLS AMG (Coupé und Roadster)<br />

und Maybach<br />

• Leiter Mercedes-Benz Werk <strong>Sindelfingen</strong><br />

Dr. Willi Reiss<br />

• Das Werk <strong>Sindelfingen</strong> ist das größte Produktionswerk<br />

der Daimler AG.<br />

• Im Mercedes-Benz Technologie-Center befindet<br />

sich der Bereich Forschung & Entwicklung neuer<br />

Mercedes-Benz Modelle.<br />

• <strong>Sindelfingen</strong> – Kompetenzzentrum für die Produktion<br />

von Fahrzeugen der Ober- und Luxusklasse<br />

und für alternative Antriebe.<br />

Gegenwart & Geschichte<br />

1915 Gründung des Werks durch die Daimler-Motorengesellschaft:<br />

Herstellung von Flugmotoren<br />

und Flugzeugen<br />

1919 Produktion der ersten Fahrzeuge<br />

1980 Grundsteinlegung für das Mercedes-Benz Kundencenter<br />

1995 Einweihung des Mercedes-Benz Technologie-<br />

Centers<br />

2002 Fertigungsbeginn in der Maybach-Manufaktur<br />

2009 Start der Serienfertigung der neuen E-Klasse<br />

sowie des S 400 HYBRID<br />

2010 Serienfertigung der B-Klasse F-Cell und des<br />

Flügeltürers Mercedes-Benz SLS AMG<br />

2011 Hochlauf der neuen CLS-Klasse und Start des<br />

neuen SLS AMG Roadster<br />

2012 Anlauf des neuen CLS Shooting Brake<br />

11


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Wie in der Raumstation.<br />

Tatsächlich ist der Leistungsumfang der neuen Kanäle<br />

enorm. Sie simulieren nahezu alle Umwelteinflüsse<br />

für die unterschiedlichsten Fahrzustände. Fahrten<br />

mit Teillast oder unter hoher Last sind möglich,<br />

Dr. Willi Reiss,<br />

Leiter Mercedes-Benz Werk <strong>Sindelfingen</strong><br />

„Wir Sindelfinger blicken mit Stolz auf ein sehr<br />

erfolgreiches Jahr 2011 zurück. Unser Werk hat einen<br />

maßgeblichen Beitrag zum beeindruckenden Produktionsrekord<br />

geleistet. Im zurückliegenden Jahr<br />

haben wir so viele Fahrzeuge wie nie zuvor in unserer<br />

Werksgeschichte produziert. Insgesamt liefen mehr<br />

als 484.000 Fahrzeuge vom Band.“<br />

Das Mercedes-Benz Werk <strong>Sindelfingen</strong> ist das<br />

weltweit größte Produktionswerk der Daimler AG.<br />

Im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-<br />

Benz Cars kommt dem Werk <strong>Sindelfingen</strong> als Kompetenzzentrum<br />

für Personenwagen der Ober- und<br />

Luxusklasse auch in Zukunft eine besondere Rolle<br />

zu.<br />

12<br />

mit Höchstgeschwindigkeit oder im Bummeltempo<br />

eines Staus, bergauf oder bergab, um den Bremsen<br />

Höchstleistung abzuverlangen. Dabei sind die<br />

Witterungseinflüsse nahezu beliebig wählbar. Extreme<br />

Hitze und Kälte, trockene Wüstenluft und feuchtes<br />

Dschungelklima, Nieselregen und Gewitterguss,<br />

Graupelschauer und Schneesturm, bedeckter Himmel<br />

oder volle Sonneneinstrahlung – den Versuchsingenieuren<br />

steht ständig ein großes Wetter-Repertoire<br />

zur Verfügung.<br />

Luxus, den die Natur nicht bietet<br />

Sie nutzen es, um die unterschiedlichsten Fahrzeugkomponenten<br />

und Funktionen zu erproben.<br />

Beispielsweise testen sie die Motorkühlung bei unterschiedlichster<br />

Belastung. Oder sie prüfen, ob Klimaanlage<br />

und Heizung den Innenraum unter allen<br />

Umständen so temperieren, dass sich die Passagiere<br />

wohlfühlen. Die Ingenieure nehmen die Funktion der<br />

Scheibenwischer unter die Lupe und untersuchen, ob<br />

die Seitenscheiben bei Schmuddelwetter frei gehalten<br />

werden.<br />

Sie können im neuen Kaltkanal sogar herausfin-


den, ob Schnee die Ansaugwege zusetzt, wenn er<br />

durch einen vorausfahrenden Lastwagen aufgewirbelt<br />

wird. Selbstverständlich setzen sie auch die<br />

Elektronik klimatischen Extrembedingungen aus und<br />

stellen Dutzende weitere Fahrzeugkomponenten auf<br />

den Wetter-Prüfstand. Aus Ingenieurssicht ist dabei<br />

besonders wichtig, dass sie alle Versuche unter den<br />

genau gleichen Bedingungen immer wiederholen<br />

können, um die Ergebnisse abzusichern – ein Luxus,<br />

den die freie Natur nicht bietet.<br />

Ein weiterer Vorteil der neuen Klima-Windkanäle:<br />

Sie sind sogar wasserstoff-tauglich und eignen sich<br />

damit für alle alternativen Antriebssysteme der Zukunft.<br />

Dank spezieller Sensoren und einer effektiven<br />

Absauganlage können hier problemlos auch Fahrzeuge<br />

mit Brennstoffzelle anspruchsvollen Prüfprogrammen<br />

unterzogen werden.<br />

Aufwendige Technik ist notwendig, um die außergewöhnliche<br />

Leistungsfähigkeit der neuen Klima-<br />

Windkanäle von Mercedes-Benz zu ermöglichen.<br />

Etwa zwei Drittel des neuen 18 Meter hohen Gebäudes<br />

in <strong>Sindelfingen</strong> mit 70 x 60 Meter Grundfläche<br />

beanspruchen die beiden Prüfstände mit ihren Nebenräumen,<br />

zu denen auch die Messkabine gehört.<br />

Durch sehr gut isolierte großflächige Scheiben können<br />

hier die Techniker jeden Versuch genau verfolgen<br />

und Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie Windgeschwindigkeiten<br />

und andere Einstellungen regeln.<br />

Während eines Versuchs übermitteln die Sensoren<br />

der Messgeräte ihre Daten an Computer, die diese<br />

Klimawindkanal Werk <strong>Sindelfingen</strong> – Schnittdarstellung vertikal<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

auf Monitoren sichtbar machen.<br />

Zur Simulation der Fahrbahn treiben in jedem Kanal<br />

kraftvolle Elektromotoren vier äußerst präzise<br />

gefertigte Rollen mit je fast zwei Meter Durchmesser<br />

an. Dadurch können auch allradgetriebene Fahrzeuge<br />

unter realistischen Bedingungen erprobt werden.<br />

Überdies sind die neuen Klima-Windkanäle so ausgelegt,<br />

dass sie Mercedes-Benz für eine breite Palette<br />

von Fahrzeugmodellen nutzen kann – vom Smart bis<br />

zum Sprinter.<br />

Bei Bremsversuchen produzieren die Rollen eine<br />

vergleichbar hohe negative Leistung, so dass sich zum<br />

Beispiel lange Passabfahrten bei hochsommerlichen<br />

Temperaturen simulieren lassen, um die Bremsen<br />

weit mehr zu strapazieren, als in der Praxis denkbar.<br />

Bewegt das Versuchsfahrzeug seine Räder mit der<br />

eigenen Motorkraft, so wandelt der Rollenprüfstand<br />

die vom Fahrzeugmotor aufgebrachte Leistung wie<br />

ein Generator in elektrischen Strom um und speist<br />

diesen ins Netz. Der Prüfstand erzeugt dann beim<br />

Messen Strom und reduziert den Energieverbrauch.<br />

Von der lauen Brise bis zum Orkan<br />

Generell gilt: Bei allen ausgewählten Streckenprofilen<br />

werden das Fahrzeug und seine Komponenten<br />

immer unter realen Bedingungen von Luft umströmt.<br />

DafürsorgtinbeidenneuenPrüfeinrichtungeneinleistungsfähigerWindkanal.<br />

SeineTurbine erzeugt von der<br />

lauen Brise bis zum Orkan jeden gewünschten Fahrt-<br />

13


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Der Klimakanal von außen.<br />

wind.ImExtremfallsindbeispielsweiseSchneestürme<br />

mit 200 km/h möglich – Orkanstärke. Schon bei Windgeschwindigkeiten<br />

ab 100 km/h kann ein Mensch<br />

nicht mehr frei stehen.<br />

Selbstverständlich lässt sich die Windgeschwindigkeit<br />

nach Belieben regulieren. Dafür sorgen neben<br />

dem drehzahlregulierten Gebläse Düsen mit<br />

veränderbarem Querschnitt. Es gilt: Je kleiner der<br />

Düsenquerschnitt, desto größer sind die erreichbaren<br />

Geschwindigkeiten. Bei Untersuchungen an Pkw<br />

beträgt der übliche Querschnitt acht Quadratmeter;<br />

für große Autos wie den Sprinter wird er auf zwölf<br />

Quadratmeter vergrößert. Für den Mercedes-Benz<br />

SLS AMG und andere Sportwagen wählen die Versuchsingenieure<br />

dagegen eine kleine Sieben-Quadratmeter-Öffnung.<br />

Arktische Kälte und Schneestürme<br />

Um das Klima feinfühlig regulieren zu können,<br />

lässt sich neben der Windgeschwindigkeit sowohl<br />

im Kalt- wie auch im Warmkanal die Luftfeuchtigkeit<br />

von 5 bis 95 Prozent einstellen. In der weiteren Ausstattung<br />

unterscheiden sich die beiden Klima-Windkanäle<br />

allerdings, um die umfangreichen Anforde-<br />

14<br />

rungen der Ingenieure zu erfüllen.<br />

Die Temperaturbandbreite im Kaltkanal reicht von<br />

minus 40 Grad bis plus 40 Grad Celsius und deckt<br />

damit normales Wettergeschehen großzügig ab. Bei<br />

Plusgraden lassen sich hier Regenfälle mit bis zu 80<br />

Litern stündlich pro Quadratmeter erzeugen. Bei Minusgraden<br />

stellen selbst schlimmste Schneestürme<br />

kein Problem dar, bei denen die Flocken mit 200 km/h<br />

auf die Versuchsfahrzeuge einprasseln.<br />

Ein wichtiger Schwerpunkt liegt im Kaltkanal<br />

auf der Untersuchung des Enteisungsverhaltens.<br />

Dabei muss die Heizung in möglichst kurzer Zeit<br />

die Scheiben eines zuvor tiefgefrorenen Fahrzeugs<br />

vom Eis befreien. Eine Kamera dokumentiert diesen<br />

Enteisungsprozess unbestechlich.<br />

Sonnensimulation mit Wüstenhitze<br />

Außerdem ist der Kaltkanal mit einer Einrichtung<br />

zur Verschmutzungs-Simulation ausgerüstet.<br />

Dazu wird das Fahrzeug während des Versuchs<br />

mit einer Flüssigkeit besprüht, die unter UV-Licht<br />

sichtbar ist und so in der automatischen Foto- und<br />

Videodokumentation eventuelle Schwachstellen zuverlässig<br />

aufdeckt.


Im Warmkanal können Temperaturen zwischen<br />

minus 10 und plus 60 Grad Celsius erzeugt werden.<br />

Zusätzlich ist eine Sonnensimulation installiert. Ihre<br />

32 Lampen liefern ein Strahlungsspektrum, das dem<br />

des Sonnenlichts entspricht. Auf einer Fläche von 8<br />

mal 2,5 Meter lässt sich die Strahlungsstärke zwischen<br />

200 und 1200 Watt pro Quadratmeter regeln.<br />

Einen vergleichbaren Spitzenwert liefert unser Zentralgestirn<br />

draußen nur an wenigen extrem heißen<br />

Orten der Erde – etwa im Death Valley in den USA<br />

oder in einigen Wüstenorten. Er wird selbst dort nur<br />

um die Mittagsstunde bei senkrecht herabscheinender<br />

Sonne erreicht und entspricht einer Temperatur<br />

von mehr als 50 Grad Celsius.<br />

Im neuen Mercedes-Benz Warmkanal lässt sich<br />

die gesamte Sonnensimulationsanlage seitlich<br />

auf bis fünf Grad über dem Horizont abkippen.<br />

Damit ist es möglich, den Lauf der Sonne über einen<br />

ganzen Tag hinweg naturgetreu nachzuahmen<br />

oder aussagekräftige Versuche bei starker<br />

seitlicher Sonneneinstrahlung durchzuführen. Sogar<br />

rasche Licht- und Temperaturschwankungen,<br />

Dr. Willi Reiss leitet das Werk <strong>Sindelfingen</strong>, das<br />

derzeit größte Pkw-Werk von Mercedes-Benz weltweit.<br />

Dr. Reiss wurde am 1. Juli 1956 in Böblingen<br />

geboren. Nach Mittlerer Reife und Abitur studierte<br />

er an der Universität Stuttgart Maschinenbau und<br />

schloss 1982 als Diplom-Ingenieur ab. Anschließend<br />

promovierte er zum Dr.-Ing. am Institut für<br />

Umformtechnik der Universität Stuttgart.<br />

1987 trat er in die Daimler-Benz AG ein und<br />

sammelte in den folgenden Jahrzehnten Produktionserfahrung<br />

in allen Fertigungsbereichen. Ein<br />

Schwerpunkt lag für ihn dabei auf der verstärkten<br />

unternehmerischen Verantwortung der Fertigung<br />

basierend auf betriebswirtschaftlichen Kennzahlen.<br />

Zunächst arbeitete Dr. Reiss als Technischer<br />

Sachbearbeiter und Kaufteileplaner in der Produktionsvorbereitung<br />

und ab 1988 als Assistent der<br />

Leitung dieses Fachbereichs. 1990 wurde er zum<br />

Hauptgruppenleiter im Rohbau ernannt, 1993 zum<br />

Abteilungsleiter in der Lackierung. 1998 übernahm<br />

Dr.Willi Reiss die Leitung des Centers Oberflächenbehandlung,<br />

2001 die Leitung des Centers Baurei-<br />

Dr. Willi Reiss.<br />

Dr. Willi Reiss – Leiter des Mercedes-Benz Werks <strong>Sindelfingen</strong><br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

he E-Klasse, in dem er die Produktion in Rohbau<br />

und Montage verantwortete. 2006 übernahm er<br />

die Centerleitung Rohbau für alle am Standort gefertigten<br />

Fahrzeuge. Zwischen 2005 und 2010 war<br />

er Stellvertretender Werkleiter; seit Januar 2011<br />

steht Dr. Willi Reiss als Werkleiter an der Spitze des<br />

Mercedes-Benz Werks <strong>Sindelfingen</strong>.<br />

Dr. Willi Reiss ist verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

Dr. Reiss ist sportlich stark engagiert. Seit Jugendtagen<br />

fährt er aktiv Ski. Bereits 1979 schloss<br />

er die Ausbildung zum staatlich geprüften Skilehrer<br />

an der Technischen Universität München ab<br />

und war bis 1983 aktives Mitglied im Ausbilderteam<br />

der Berufsskilehrer. Diese Begeisterung teilt<br />

seine Familie: Ehefrau und Kinder sind ebenfalls<br />

als Skilehrer aktiv. Neben dem Abfahrtslauf widmet<br />

sich Willi Reiss inzwischen auch dem Langlauf<br />

in Skatingtechnik. Daneben fährt er aktiv Rennrad<br />

und überquerte bereits mit dem Mountainbike die<br />

Alpen. Ausgleich findet er zudem bei der Gartenarbeit<br />

und bei der Lektüre von Biografien von Persönlichkeiten<br />

aus Politik und Sport.<br />

15


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Alles im Blick.<br />

wie sie etwa bei vorüberziehenden Wolken oder<br />

der Einfahrt in einen Tunnel vorkommen, können ins<br />

Versuchsprogramm aufgenommen werden. Dünne<br />

Siebe, die sich vor die Lampen schieben, simulieren<br />

die Wirkung von Wolken, solide Abdeckungen klappen<br />

vor die Lampen, um den abrupten Lichtwechsel<br />

bei der Einfahrt in einen Tunnel nachzuahmen.<br />

Beheizte Fahrbahn<br />

Ein weiteres Entwicklungsinstrument des neuen<br />

Warmkanals ist die beheizte Fahrbahn. Diese sogenannte<br />

Hot Road lässt sich stufenlos von 50 bis 70<br />

Grad einstellen. Sie dient dazu, die Hitze einer sommerlichen<br />

Straße zu simulieren, um für Messungen<br />

auch in diesem Fall möglichst naturnahe Bedingungen<br />

zu schaffen.<br />

Mercedes-Benz hat die beiden neuen Klima-Windkanäle<br />

vor allem gebaut, um die Fahrzeugqualität mit<br />

effizienten Methoden noch weiter zu steigern. Dazu<br />

musste die Natur mit all ihren extremen Wettererscheinungen<br />

in die Prüfstände geholt werden.<br />

Damit enden die Bemühungen um Effizienz allerdings<br />

nicht. Zu den beiden Klima-Windkanälen gehören<br />

sechs Konditionskammern zur Vorbereitung der<br />

Prototypen auf die Versuche. Hier werden die Fahrzeuge<br />

zum Beispiel vorgekühlt, ehe sie ein neu entwickeltes,<br />

ausgeklügeltes Transportsystem in weniger<br />

als zehn Minuten in die großen Klima-Windkanäle<br />

bringt. Dort können sie während Dauerversuchen<br />

sogar mit vorkonditioniertem Kraftstoff aufgetankt<br />

werden.<br />

Zwei der sechs Konditionierkammern sind zudem<br />

akustisch gegen Geräusche von außen abgeschirmt.<br />

16<br />

Unter diesen Bedingungen können die Ingenieure beispielsweise<br />

störenden Schalt- oder Klickgeräuschen<br />

auf die Spur kommen, die nur unter bestimmten klimatischen<br />

Umständen auftreten.<br />

Ein großer Werkstattbereich mit der notwendigen<br />

Maschinen- und Werkzeugausstattung ermöglicht<br />

die Fahrzeugvorbereitung im Vorfeld. Umbauten und<br />

Fahrzeugvorbereitungen sind so ortsnah in kurzer<br />

Zeit machbar, ohne dassTransporte in außerhalb liegende<br />

Werkstätten notwendig werden.<br />

Durch diese Maßnahmen werden die teuren Klimakanäle<br />

nur möglichst kurz belastet und ein Fahrzeug<br />

kann rasch auf das andere folgen. Ziel ist, die Anlage<br />

möglichst gut auszulasten. Dieses Ziel ist erreicht,<br />

denn die Anlage arbeitet bereits wenigeWochen nach<br />

ihrem ersten Probelauf mit derzeit 20 Mitarbeitern im<br />

Zweischichtbetrieb.<br />

Bestätigung in Real-Tests<br />

Bestätigt werden die Ergebnisse aus den Klima-<br />

Windkanälen allerdings nach wie vor in Real-Tests<br />

in Extremklimazonen auf der Erde, der Wüste Dubais<br />

oder Namibias, der Hitze des Death Valley, der Kälte<br />

und dem Schnee Nordschwedens, der Hitze und Luftfeuchtigkeit<br />

des tropischen Dschungels. Aber diese<br />

Straßenerprobungen müssen nicht mehr so frühzeitig<br />

beginnen, sondern dienen im Wesentlichen der<br />

Absicherung. Dadurch ergibt sich ein weiterer Nebeneffekt:<br />

Ingenieure und Prototypen müssen nicht<br />

mehr so häufig in entlegene Gegenden fliegen, außerdem<br />

reduziert sich die Zahl derTestkilometer. Das<br />

wirkt sich positiv auf die ökologische Gesamtbilanz<br />

jedes Fahrzeugs aus.


Werte prägen<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Wir machen den Weg frei seit 150 Jahren.<br />

Seit 1862 stehen wir für die genossenschaftliche Idee.<br />

Wir bekennen uns zu verantwortungsbewusstem Handeln und zu den<br />

nachhaltigen Werten, die uns prägen. Unser Auftrag ist, den Menschen<br />

und dem Mittelstand in unserer Region nah zu sein und partnerschaftlich<br />

Rückhalt zu geben. Damit wir eine glückliche Zukunft vor uns haben.<br />

Besuchen Sie uns wir sind mit unseren 34 Filialen für Sie da. Unsere<br />

Hauptstelle in Sindel�ngen �nden Sie in der Gartenstraße 14.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

die Bank Rückhalt unserer Region<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

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17


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Oberbürgermeister<br />

Dr. Bernd Vöhringer<br />

18<br />

„<strong>Wirtschaftsförderung</strong> braucht<br />

ein positives Klima“<br />

Bilanz und Ausblick – <strong>Sindelfingen</strong>s Oberbürgermeister<br />

Dr. Bernd Vöhringer und seine Ansichten<br />

über die Arbeit der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Sindelfingen</strong><br />

<strong>GmbH</strong>.<br />

2006 wurde die <strong>Wirtschaftsförderung</strong>s-Gesellschaft<br />

der Stadt <strong>Sindelfingen</strong> gegründet. Wie sieht<br />

ihre Bilanz nach diesen sechs Jahren aus?<br />

„Wir sind mit der Entwicklung der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />

sehr zufrieden. Dr. Krüger und sein Team haben<br />

viel geleistet. Das war Aufbauarbeit im wahrsten<br />

Sinne desWortes. Durch die gute Präsenz bei den Unternehmen<br />

konnte die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> in vielen<br />

Fällen helfen. Die Bestandspflege steht bei uns im<br />

Vordergrund. Daran zeigt sich wie wirtschaftsfreundlich<br />

eine Stadt ist.“<br />

Der Blick muss aber auch nach vorne gehen.<br />

„Die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> ist an vielen Entwicklungsthemen<br />

dran. Ich denke dabei an die Planung<br />

eines neuen, umweltfreundlichen Gewerbegebiets<br />

in Darmsheim oder an das Thema Elektro-Mobilität.<br />

Deshalb ist es mir auch wichtig, dass wir das Thema<br />

Europa im Blick haben. Damit sind wir am Puls des<br />

Geschehens, sind als Stadt bei denTrends mit dabei,<br />

partizipieren von Entwicklungen und sind Teil von<br />

Netzwerken. Wir sind auch dankbar für die strategischen<br />

Vorschläge. Zum Beispiel beim Gebiet „Seiler“,<br />

wo es um die Frage ging, wie man ein Gewerbegebiet<br />

mittelstandsfreundlich entwickeln kann.“<br />

Die Arbeit der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>s-Gesellschaft<br />

wird nicht überall so positiv gesehen. Wie<br />

nehmen Sie die Kritik wahr?<br />

„Ich kann die Kritik nicht verstehen. Das ist kontraproduktiv.<br />

<strong>Wirtschaftsförderung</strong> braucht ein positives<br />

Klima. Natürlich muss man die Arbeit immer auf den<br />

Prüfstand stellen. Aber Fundamentalkritik ist nicht<br />

hilfreich. Sie dient im übrigen auch nicht der Mitarbeiter-Bindung<br />

und der Mitarbeiter-Gewinnung. Nach<br />

meiner Einschätzung sehen die Gremien die Notwendigkeit<br />

der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>s-Gesellschaft. Der<br />

Aufsichtsrat begleitet die Arbeit positiv. Die Existenzfrage<br />

wird von einer Minderheit gestellt.“<br />

Aber auch aus den Reihen des Gemeinderats hört<br />

man die eine oder andere skeptische Stimme.<br />

„Es gibt immer wieder Diskussionen über die personelle<br />

Ausstattung. Dazu muss man aber wissen,<br />

dass wir auch schon vor Gründung der Gesellschaft<br />

<strong>Wirtschaftsförderung</strong>, City-Marketing undTourismus-<br />

Werbung gemacht haben. Das tatsächliche Delta zur<br />

damaligen Personalausstattung sind rund drei Stellen<br />

mehr. Dafür haben wir das Aufgabenspektrum<br />

erweitert. Wir haben eine gute Basis und ich setze auf<br />

den Weitblick des Gemeinderats.“


Das heißt, die Ausgliederung aus der Stadtverwaltung<br />

in eine <strong>GmbH</strong> hat sich bewährt?<br />

„Auf alle Fälle. Die kontinuierliche Befassung der<br />

Gremien ist ein großer Vorteil. Es ist wichtig, dass<br />

das Thema <strong>Wirtschaftsförderung</strong> in den Köpfen verankert<br />

ist.“<br />

Jetzt ist die Basis gelegt. Welche neuen Akzente<br />

müssen gesetzt werden?<br />

„Es ist in der Tat an der Zeit zu fragen: Wo stehen<br />

wir? Wir werden im Aufsichtsrat in einer Klausur über<br />

neue Schwerpunkte sprechen. Der Strukturwandel<br />

ist ein Dauerthema. Dafür brauchen wir eine gezielte<br />

Strategie. Wie man beimThema Luft- und Raumfahrt<br />

auf dem Flugfeld sieht, kann das funktionieren.“<br />

Wie steht es um den Einzelhandel?<br />

„In der Innenstadt haben wir Potenzial. Man kann<br />

die Kräfte im Sinne eines Masterplans noch stärker<br />

bündeln. Das ist auch notwendig, denn das neue Einkaufszentrum<br />

in Böblingen bringt neue Konkurrenz.“<br />

Bei Mercedes-Benz läuft es gerade glänzend. Es<br />

können aber wieder andere Zeiten kommen. Wie<br />

sehen Sie die Entwicklung?<br />

Das Werk in <strong>Sindelfingen</strong> ist die weltweit größte Pkw-Produktionsstätte der Daimler AG.<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

„Natürlich nehmen wir wahr, dass es Verlagerungen,<br />

zum Beispiel bei der C-Klasse, geben wird und<br />

dass die Zahl der Produktionsarbeitsplätze tendenziell<br />

abnehmen wird. Dafür tut sich auf dem Feld von<br />

Forschung und Entwicklung sehr viel. Daimler setzt<br />

auf diesen Standort und wir unterstützen das stark.<br />

Die Verknüpfung von Produktion und Entwicklung ist<br />

ja das Besondere an <strong>Sindelfingen</strong>. Deshalb sehe ich<br />

die Zukunft sehr positiv. Die Qualität der Arbeitsplätze<br />

ist aber eine Herausforderung für den Standort.<br />

Deshalb bin ich auch über die Ansiedlung von Möbel-<br />

Hofmeister so froh, weil hier Arbeitsplätze mit verschiedenen<br />

Qualifikationen angeboten werden.“<br />

Wenn wir uns in fünf Jahren wieder treffen, was<br />

muss dann auf der Habenseite der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>s-Gesellschaft<br />

stehen?<br />

„Ich wäre sehr zufrieden, wenn wir im Jahr 2017<br />

ein weiteres wirtschaftliches Themenfeld für <strong>Sindelfingen</strong><br />

identifiziert hätten und ein zartes Pflänzchen<br />

am Entstehen wäre. Und was die Entwicklung der<br />

Stadt betrifft: Ich würde gerne ein planvolles Vorgehen<br />

in der Innenstadt sehen.“<br />

19


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Das Schauwerk an der Eschenbrünnlesstraße in <strong>Sindelfingen</strong>.<br />

20<br />

Schauwerk <strong>Sindelfingen</strong><br />

Aufstieg in eine neue Dimension<br />

Bis zum Juni 2010 haben höchstens die weltweit<br />

rund 2500 Mitarbeiter der Sindelfinger Firma<br />

Bitzer Kühlmaschinenbau gewusst, dass ihr Chef Peter<br />

Schaufler Kunst sammelt. Das Schauwerk in den<br />

ehemaligen Produktionshallen des Unternehmens<br />

auf dem Goldberg ist auf Anhieb eines der interessantesten<br />

Privatmuseen in Deutschland geworden.<br />

Mit der Erweiterung im früheren Hochregallager im<br />

September 2011 ist die Schaufler-Stiftung mit ihrer<br />

Foto-Sammlung in eine neue Dimension aufgestiegen.<br />

„Licht und Raum, Schönheit und Erhabenheit,<br />

Klarheit und Konzentration,“ das sind für Ehrensenator<br />

Peter Schaufler und seine Frau Christiane Schaufler-Münch<br />

die Begriffe, die sie mit ihrem Museum<br />

verbinden. Das Unternehmer-Ehepaar, das 1979 mit<br />

einem kleinen, ganz in Weiß gehaltenen Bild des Nürtinger<br />

Malers Fritz Ruoff seine Sammlung begonnen<br />

hatte, präsentiert im Schauwerk <strong>Sindelfingen</strong> nur einen<br />

kleinenTeil des Fundus, der mittlerweile gut 3000<br />

Arbeiten umfasst.<br />

„Wir haben nie etwas erworben, was uns nicht<br />

gefällt“, sagt Peter Schaufler, der 1979 die Sindelfinger<br />

Firma Bitzer von seinem Vater übernommen hat,<br />

über die Kunstwerke, die seine Museumsdirektorin<br />

Barbara Bergmann für die laufenden Ausstellungen<br />

zusammenstellt. Zwar gibt es in den ehemaligen Produktionshallen<br />

keine Spur von der klassischen Moderne,<br />

kein Bild von Picasso, Cézanne, Rembrandt<br />

oder Vermeer, aber das Ehepaar Schaufler vereint unter<br />

seinem Dach in <strong>Sindelfingen</strong> klingende Namen,<br />

die Stammgäste bei der Documenta in Kassel oder<br />

bei der Biennale in Venedig sind und in jedem großen<br />

Museum der Welt einen würdigen Platz finden<br />

würden.<br />

Der Franzose Arman mit seinem Farbtuben-Flügel,<br />

John Armleder, Rupprecht Geiger, Anish Kapoor mit<br />

seinen verwirrenden weißen und schwarzen Wandobjekten,<br />

Anselm Kiefer mit seinen Bleibüchern, Sol<br />

LeWitt, Robert Longo mit seiner vergoldeten Bronzeflagge,<br />

Nam June Paik, Gerhard Merz oder Frank<br />

Stella mit einer monumentalen Wandskulptur sind<br />

die großen Namen, die in New York, Paris, London<br />

oder Berlin klingen und in <strong>Sindelfingen</strong> den Boden


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Sammler und Museumsdirektor an einemTisch: von links Christiane Schaufler-Münch, Peter Schaufler und<br />

Barbara Bergmann.<br />

bereiten für Frühwerke von Lucio Fontana oder Kostbarkeiten<br />

der „Zero“-Gruppe um Heinz Mack, Günther<br />

Uecker oder Otto Piene.<br />

Mit der Foto-Ausstellung im kühn umgebauten<br />

Hochregallager macht das Schauwerk einen weiteren<br />

Schritt, erweitert die Öffnungszeiten und das<br />

museumspädagogische Programm: Mit Arbeiten<br />

von Andreas Gursky, Wim Wenders, Bettina Rheims<br />

oder Vanessa Beecroft etabliert sich das Sindelfinger<br />

Privatmuseum endgültig als Schatztruhe in Süddeutschland.<br />

Schauwerk in Kürze<br />

Eschenbrünnlestraße 15/1<br />

71065 <strong>Sindelfingen</strong><br />

• Öffnungszeiten:<br />

Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr,<br />

• Öffentliche Führungen:<br />

Dienstag und Donnerstag 15 Uhr, Samstag 15<br />

Uhr, Sonntag 11 Uhr,<br />

• Themenführung:<br />

Sonntag um 15 Uhr<br />

• Kinderführung:<br />

Jeden ersten Sonntag des Monats 15 Uhr<br />

• Kunstgespräch für Senioren:<br />

Jeden ersten Donnerstag des Monats 15 Uhr<br />

• Anmeldung<br />

unter Telefon 0 70 31 / 932 49 00, unter E-Mail:<br />

fuehrungen@schauwerk-sindeflingen.de<br />

• Internetadresse:<br />

www.schauwerk-sindelfingen.de<br />

Die Fotoausstellung im ehemaligen Hochregallager.<br />

21


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

22<br />

AOK Gesundheitsförderung<br />

Zufriedene Mitarbeiter leisten mehr<br />

Zufriedene Mitarbeiter sind motivierter, leistungsfähiger,<br />

weniger krank, steigern mit ihrem<br />

Auftreten die Kundenzufriedenheit und tragen so zu<br />

einem positiven Image ihres Unternehmens bei. Und<br />

der Chef kann dazu beitragen – mit einer auf das Unternehmen<br />

zugeschnittenen Gesundheitsförderung.<br />

Die Arbeitswelt hat sich geändert. Globalisierung<br />

ist in aller Munde, die Menschen müssen länger arbeiten.<br />

Während die körperlichen Belastungen an<br />

modernen Arbeitsplätzen eher weniger geworden<br />

sind, steigen die psychomentalen Anforderungen.<br />

Mitarbeiter stehen unter Stress,Termin- und Erfolgsdruck.<br />

Die Folge: Chronische Erkrankungen nehmen<br />

zu – was sich für die Betroffenen selbst als auch für<br />

deren Arbeitgeber negativ auswirkt, in verminderter<br />

Lebensqualität beziehungsweise steigenden Kosten.<br />

Rückenleiden lagen bei den AOK-versicherten Beschäftigten<br />

im Landkreis Böblingen im Jahr 2010 mit<br />

22,3 Prozent auf Platz eins der krankheitsbedingten<br />

Fehltage, gefolgt von Erkältungen mit 14,3 Prozent.<br />

Auf Platz drei der AOK-Statistik liegen psychische<br />

Störungen wie Depression oder Burn-Out-Syndrom.<br />

Diese machen zwar nur 11,1 Prozent der Fehltage aus,<br />

ein so Krankgeschriebener fällt aber in der Regel für<br />

einen deutlich längeren Zeitraum aus.<br />

Wie dem begegnen? Zum Beispiel mit betrieblichem<br />

Gesundheitsmanagement. „In Betrieben erreichen<br />

wir Menschen, die bisher wenig Bezug zur einer<br />

gesundheitsbewussten Lebensweise haben, oder<br />

aber nicht wissen, dass man mit relativ einfachen<br />

Mitteln auch während der Arbeit etwas für sich tun<br />

kann,“ sagt Alfred Bauser. Der diplomierte Sportwissenschaftler<br />

ist Teamleiter Gesundheitsförderung bei<br />

der AOK Stuttgart-Böblingen. Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

ist seinen Worten nach eine Unternehmensstrategie,<br />

die dazu beiträgt, die gesundheitliche<br />

Situation des Mitarbeiters zu verbessern und<br />

damit gleichzeitig krankheitsbedingte Fehlzeiten verringert<br />

oder sogar vermeidet. Davon profitieren wieder<br />

beide Seiten: Der Einzelne, weil er gesund und fit<br />

bleibt, das Unternehmen, weil leistungsfähige Mitarbeiter<br />

produktiver und weniger krank sind.<br />

Wie funktioniert betriebliche Gesundheitsförderung?<br />

„In der Regel kommen die Betriebe auf uns zu“,<br />

erklärt Bauser. Wenn ein Betrieb mindestens 50 AOK-<br />

Versicherte Mitarbeiter hat, kann die AOK als Basis<br />

für die weitere Maßnahmenplanung einen anonymisierten<br />

Gesundheitsbericht für den Betrieb erstellen.<br />

Dann findet ein gemeinsames Gespräch mit der<br />

jeweiligen Geschäftsführung, dem Personalrat oder<br />

Betriebsrat und wenn möglich einem Betriebsarzt<br />

statt. „Wir verschaffen uns mit den verschlüsselten<br />

und anonymisierten Daten einen Überblick über die<br />

Krankheitszeiten im Betrieb und vergleichen sie mit<br />

den Branchenwerten“, so Bauser. Dann entwickelt der<br />

Gesundheitsberater gemeinsam mit dem Betrieb entsprechende<br />

Maßnahmen, bei deren Konzeption die


Belange der Mitarbeiter berücksichtigt werden. Wenn<br />

es sinnvoll ist, gibt es für bestimmte Aktionen auch<br />

Kooperationen mit örtlichen Anbietern oder Institutionen,<br />

wie beispielsweise beim Aktionstag „<strong>Sindelfingen</strong><br />

in Bewegung“ im Sindelfinger Rathaus, den die<br />

AOK zusammen mit der Bürgerstiftung durchführen.<br />

Bewegung, Entspannung und Ernährung sind –<br />

kurz gefasst – die Eckpfeiler von Gesundheitsförderung.<br />

Auf Platz eins der von den Betrieben am häufigsten<br />

wahrgenommenen Angebote liegen Kurse<br />

zum Erkennen und Vermeiden körperlicher Belastungen,<br />

wie die Rückenschule. Bereits auf dem zweiten<br />

Platz folgt aber mittlerweile das Thema Stressmanagement<br />

mit mehr als einem Drittel an wahrgenommenen<br />

Kursen und Schulungen.<br />

Wichtig aus Sicht des AOK-Experten ist es, bei der<br />

betrieblichen Gesundheitsförderung alle im Boot zu<br />

haben und vor allem am Ball zu bleiben. „Schließlich“,<br />

so Alfred Bauser, „geht es um ein lebenswertes<br />

Leben, bei dem man auch mit 70 oder 80 Jahren noch<br />

so fit ist, dass man den Lebensalltag alleine bewältigt<br />

und noch vielfältige Unternehmungen, wie zum Beispiel<br />

Reisen, machen kann.“<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Betriebliche Gesundheitsförderung wird für jeden<br />

Mitarbeiter mit bis zu 500 Euro pro Jahr steuerlich<br />

gefördert.<br />

23


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

24


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

24


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

25


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

26<br />

Stadtwerke <strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Mit Glasfaser in die Zukunft<br />

Die Zukunft gehört der Glasfaser. Und die Stadtwerke<br />

<strong>Sindelfingen</strong> bereitet Interessierten den<br />

Weg.<br />

Glasfaser hat gegenüber herkömmlichen Kabeln<br />

einen immensen Vorteil: Sie ist extrem schnell. Denn<br />

die lichtübertragende Glasfaser überträgt größere<br />

Datenmengen in Lichtgeschwindigkeit und damit<br />

deutlich schneller als Kupferkabel im DSL-Bereich.<br />

„Ohne Glasfaserkabel wird es künftig nicht gehen“,<br />

meint Karl-Peter Hoffmann. Der Geschäftsführer der<br />

Stadtwerke <strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong> sieht in einer Anbindung<br />

an ein solches modernes Netz nur Vorteile.<br />

Für Kommunen. „Flächen ohne Breitbandanschluss<br />

sind kaum mehr vermarktbar.“<br />

Für Unternehmen. „Interne und externe Kommunikation<br />

bekommen eine bessere Qualität, die EDV<br />

wird planungssicherer, denn die Leitungen haben<br />

eine höhere Lebensdauer.“<br />

Für Private. „Sie kommen schneller und besser<br />

ins Internet, genießen Fernsehen in hochauflösender<br />

Qualität und haben zusätzlich eine Wertsteigerung<br />

ihrer Immobilie.“ Alles gute Gründe also, sich einen<br />

Glasfaseranschluss zuzulegen, meint Hoffmann.<br />

Der Startschuss für das Glasfasernetz fiel am 26.<br />

Februar 2009 auf dem Flugfeld. Für diesen gemeinsamen<br />

Stadtteil der Städte Böblingen und <strong>Sindelfingen</strong><br />

gab es 2008 erste Überlegungen, ein Glasfasernetz<br />

aufzubauen. „Und weil große Anbieter die entsprechenden<br />

technischen Entscheidungen noch nicht getroffen<br />

hatten, wurden die Stadtwerke damit betraut“,<br />

erinnert sich der Sindelfinger Geschäftsführer. Inzwischen<br />

sind auf dem Flugfeld etwa 400 Privatkunden<br />

Stadtwerke <strong>Sindelfingen</strong> in Kürze<br />

• 92 Mitarbeiter<br />

• Geschäftsfelder: Strom-, Gas-, Wasserversorgung,<br />

Fernwärme,Telekommunikation, Dienstleistungen<br />

• Jahresumsatz 2010: rund 68 Millionen Euro<br />

• Stadtwerke <strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Rosenstraße 47<br />

71063 <strong>Sindelfingen</strong><br />

Telefon 0 70 31 / 61 16-0<br />

www.stadtwerke-sindelfingen.de<br />

ans Glasfasernetz angeschlossen. Dazu kommen die<br />

Neubaugebiete: Allmendäcker in Maichingen, Innerer<br />

Bühl in Darmsheim. Aktuell ist das Areal der ehemaligen<br />

Sporthalle in Böblingen ein großes Projekt, dass<br />

die Sindelfinger gemeinsam mit den Böblinger Stadtwerken<br />

bearbeiten. Der Synergieeffekte wegen.<br />

Apropos Kooperation: Im Rahmen ihres Glasfaserausbaus<br />

in <strong>Sindelfingen</strong> und Böblingen haben<br />

die beiden Stadtwerke ein neues Rechenzentrum gebaut.<br />

Primär sollten das Telekommunikationskunden<br />

nutzen können. „Da wir aber noch genügend Platz<br />

haben, sollen auch Firmen der Region von diesem<br />

Technikstandort profitieren können“, meint Karl Peter<br />

Hoffmann. Diese haben so die Möglichkeit, über Glasfaser<br />

direkt an das Rechenzentrum angebunden zu<br />

werden. Sie merken dann nicht mehr, ob der Server<br />

bei ihnen im Nebenraum steht oder im Rechenzentrum.<br />

Ein weiteres Plus für einen Glasfaseranschluss.<br />

Bis 2012 – davon geht der Geschäftsführer der Sindelfinger<br />

Stadtwerke aus – werden etwa 1.000 Kunden<br />

an das hiesige Glasfasernetz angebunden sein.<br />

Denn neben den Neubaugebieten sind auch Gewerbegebiete<br />

wie Mittelpfad, Fronäcker, <strong>Sindelfingen</strong>-<br />

Ost und Maichingen-Nord imVisier der Netzbetreiber.<br />

Dazu kommen Aufrüstungen in bestehenden Wohngebieten,<br />

wo die Stadtwerke bei Leitungsarbeiten die<br />

entsprechenden Voraussetzungen schaffen. „Schließlich“,<br />

so stellt Karl Peter Hoffmann fest „ist ein Glasfaseranschluss<br />

eine Investition in die Zukunft. Eine<br />

sinnvolle.“


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

<strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Volle Kraft voraus für E-Mobilität<br />

42.301.563 Autos gibt es laut Kraftfahrt-Bundesamt<br />

mit Stand Januar 2011 derzeit auf deutschen<br />

Straßen. Die meisten tanken nach wie vor Benzin.<br />

Das soll nicht so bleiben: Dadurch, dass Erdöl immer<br />

knapper und teurer wird, Batterien hingegen immer<br />

leistungsfähiger, hat der Elektro-Antrieb die Chance,<br />

zumindest für kürzere Strecken massentauglich zu<br />

werden. <strong>Sindelfingen</strong> setzt auf diese Zukunftstechnologie.<br />

Die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong><br />

war Partner im Projekt „Elektromobile Stadt“ im Rahmen<br />

der Modellregion Stuttgart . „Es ist uns wichtig,<br />

den Automobilstandort <strong>Sindelfingen</strong> zukunftsweisend<br />

aufzustellen“, betont Geschäftsführer Thorsten<br />

Flink.<br />

In der Bundesrepublik gibt es acht Modellregionen<br />

für Elektromobilität. Die Region Stuttgart ist eine davon.<br />

Die Modellregion Stuttgart wird im Rahmen des<br />

Bundesprogramms „Elektromobilität in Modellregionen“<br />

gefördert. Das Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung, BMVBS, stellte für die<br />

bundesweit acht Modellregionen rund 130 Millionen<br />

Euro aus dem Konjunkturpaket II des Bundes zur Verfügung.<br />

Koordiniert wurde das Programm von der<br />

NOW <strong>GmbH</strong>, Nationale Organisation Wasserstoffund<br />

Brennstoffzellentechnologie.<br />

Das Projekt, an dem die <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />

<strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong> beteiligt war, hieß „Elektromobile<br />

Stadt“ und hatte die Integration elektromobiler<br />

Konzepte in die Stadtgestaltung zum Inhalt. Beteiligt<br />

waren neben der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Sindelfingen</strong><br />

<strong>GmbH</strong> der Zweckverband Flugfeld Böblingen/Sin-<br />

delfingen als Projektkoordinator, der Stadtmarketing<br />

Böblingen e.V., die Fernwärme Transportgesellschaft<br />

mbH (ein Zusammenschluss der Stadtwerke Böblingen<br />

und <strong>Sindelfingen</strong>), das Städtebau-Institut der<br />

Universität Stuttgart, das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation sowie die LIC Langmatz<br />

<strong>GmbH</strong>. Letztgenannte stellte die Ladesäulen für<br />

die E-Fahrzeuge zur Verfügung.<br />

27


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Konkret ging es darum, zu entwickeln und aufzuzeigen,<br />

wie Stadtgestaltung mit elektromobilen Fahrzeugkonzepten<br />

sinnvoll verknüpft werden kann, um<br />

für die Zukunft zu bestehen. Denn batteriebetriebene<br />

Fahrzeuge werden wegen ihrer Reichweite voraussichtlich<br />

auf absehbare Zeit nicht für Langstrecken geeignet<br />

sein – weshalb der Fokus auf kurzen Distanzen<br />

liegt. Dem Stadtverkehr. Deswegen das Konzept der<br />

elektromobilen Stadt. Nur wenn es für die Menschen<br />

attraktiv ist, innerhalb einer Stadt ein Elektroauto<br />

oder -fahrrad zu benutzen, werden sie darauf umsteigen<br />

und so langfristig umweltfreundliche Technologien<br />

einsetzen. Denn ein E-Auto, das mit dem aktuellen<br />

deutschen Strommix betankt ist, stößt laut ADAC<br />

deutlich weniger Kohlendioxid aus (110 Gramm pro<br />

Kilometer) als ein Dieselfahrzeug (155 Gramm pro Kilometer).<br />

Am umweltfreundlichsten ist demnach die<br />

CO2-Bilanz des E-Autos mit Strom aus erneuerbaren<br />

Energiequellen (10 Gramm pro Kilometer).<br />

Eine Million E-Autos will die Bundesregierung im<br />

Jahr 2020 auf deutschen Straßen sehen. Das wären<br />

2,3 Prozent des prognostizierten Gesamtbestandes.<br />

Heute beträgt der Anteil 0,005 Prozent. Diese Zahlen<br />

basieren auf Untersuchungen von McKinsey und<br />

dem Kraftfahrt-Bundesamt. Eine Umfrage des TÜV<br />

Süd unter 1.000 deutschen Autofahrern zeigt, dass<br />

mehr als 97 Prozent der täglichen Fahrten unter 150<br />

Kilometern liegen. Diese Reichweite ist bereits mit<br />

28<br />

Die Abrechnung erfolgt über die <strong>Sindelfingen</strong>-Card.<br />

den heutigen E-Autos machbar.<br />

Wie sieht nun konkret die elektromobile Stadt der<br />

Zukunft aus? In <strong>Sindelfingen</strong> (und Böblingen) geht es<br />

darum, eine bestehende Infrastruktur an E-Mobilität<br />

auszurichten beziehungsweise anzupassen. Auf dem<br />

neuen Stadtteil Flugfeld <strong>Sindelfingen</strong>/Böblingen wird<br />

eine komplett neue Infrastruktur geschaffen.<br />

Das Projekt beinhaltete drei Schwerpunkte:<br />

Elektromobile Fahrzeuge: Das Flugfeld sowie die<br />

Städte <strong>Sindelfingen</strong> und Böblingen bildeten während<br />

der Dauer des Projektes den Stützpunkt einer elektromobilen<br />

Fahrzeugflotte unterschiedlicher Fahrzeugtypen.<br />

Elektromobile Infrastruktur: Auf dem Flugfeld sowie<br />

in den Städten <strong>Sindelfingen</strong> und Böblingen wurden<br />

zwölf Ladestationen aufgestellt, an denen die E-<br />

Fahrzeuge betankt werden können. Dazu wurde ein<br />

Abrechnungssystem entwickelt. In <strong>Sindelfingen</strong> erfolgt<br />

die Abrechnung über die <strong>Sindelfingen</strong>-Card. Die<br />

örtlichen Stadtwerke entwickelten zusammen mit der<br />

LIC Langmatz <strong>GmbH</strong> ein entsprechendes System.<br />

Roadmap für beide Städte: Angedacht ist ein<br />

Entwicklungsplan, der aufzeigt, wie sich die beiden<br />

Städte in den kommenden Jahren in puncto Elektromobilität<br />

aufstellen werden und welche Maßnahmen<br />

erforderlich sind, um den zunehmenden elektromobilen<br />

Verkehr in die Stadtgestaltung zu integrieren.<br />

In <strong>Sindelfingen</strong> bleiben die Ladesäulen auch nach<br />

dem Ende des Projektes, das am 30. September 2011<br />

auslief, stehen. „Wir sehen in der Elektromobilität<br />

ganz klar eine zukunftsweisende Technologie“, gibt<br />

Thorsten Flink, Geschäftsführer der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />

<strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong>, die Devise aus.<br />

<strong>Sindelfingen</strong> rüstet sich für die Zukunft.


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

29


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Bei gutem Wetter zieht es scharenweise Cabrios und Roadster zum Meilenwerk auf das Flugfeld.<br />

30<br />

Meilenwerk Region Stuttgart<br />

Zentrum für automobile Feinkost<br />

Direkt an der Gemarkungsgrenze der Daimlerstadt<br />

lockt ein Zentrum der PS-Kultur Fans automobiler<br />

Feinkost auf den ehemaligen Landesflughafen:<br />

das Meilenwerk. Es sind nicht nur prachtvolle<br />

Oldtimer, die an Wochenenden Schaulustige von Nah<br />

und Fern anlocken. Es sind auch die vielen kleinen<br />

Exoten, die es hier zu sehen gibt. Oldtimer-Besitzer<br />

kommen in ihren Preziosen hierher gefahren, ganze<br />

Marken-Clubs treffen sich hier. Andere besorgen sich<br />

hier ihren Oldtimer. Oder ihren Youngtimer. Oder ihren<br />

exklusiven Neuwagen - etwa von Bentley, Ferrari,<br />

Maserati oder Lamborghini. Oder einen Lotus. Oder<br />

einen Morgan.<br />

Eingestellt und ausgestellt<br />

Wenn am Wochenende die Sonne scheint, pilgern<br />

Hunderte Auto-Fans zum Meilenwerk, um die Atmosphäre<br />

von edler Patina auf sich wirken zu lassen,<br />

die dieses Zentrum auf alle versprüht, die mehr als<br />

einen Tropfen Benzin im Blut haben. Doch immer<br />

öfter werden auch klassische Motorräder gesichtet,<br />

freilich tip-top gepflegt. Da passt es ins Bild, dass<br />

direkt am Meilenwerk eine Dependance der amerikanischen<br />

Kult-Motorräder aus dem Hause Harley-<br />

Davidson entsteht, deren blubbernde Motoren dann<br />

zum Klangbild der rassigen Sportwagen passen wie<br />

das Speichenrad zum britischen Oldtimer.<br />

Seit 2009 ist das Meilenwerk Region Stuttgart, wie<br />

der offizielle Name komplett lautet, ein Publikumsmagnet,<br />

direkt vor dem so genannten Langen See<br />

auf dem Flugfeld. „Das gestreckte Bauensemble aus<br />

ehemaliger Abfertigungshalle und Hangars nebst<br />

Verwaltungs- und Kontrollgebäuden besticht durch<br />

seine gut erhaltene Bauhausarchitektur“, heißt es auf<br />

der Hompage.<br />

Doch nicht nur zum Autos gucken lädt das Meilenwerk<br />

ein, in Glasboxen können die eigenen Stücke<br />

auch eingestellt werden. Oder eher ausgestellt? Zum<br />

Vorteil der Besucher, die durch das Glas hindurch<br />

die zum Teil seltenen und nicht selten hochwertigen<br />

Fahrzeuge bestaunen können. Hinzu kommen Werkstätten,<br />

die sich auf einige der exklusiven Marken sowie<br />

allgemein auf Klassiker spezialisiert haben.<br />

Da sich das Meilenwerk als Ausgangspunkt für<br />

Touren etwa in den Schwarzwald oder auf die Schwäbische<br />

Alb eignet, bietet das mit vier Sternen dekorierte<br />

V8-Hotel das passende Ambiente für Übernachtungen.<br />

Die Hausbrauerei Wichtel bietet labenden<br />

Gerstensaft sowie feste Nahrung, und ergänzt somit<br />

das gastronomische Angebot, zu dem unter anderem<br />

eine Kochakademie namensTarga Florio gehört – benannt<br />

nach dem legendären Rennen auf Sizilien.<br />

Zum Rundum-sorglos-Paket gehören eine Auto-<br />

Vermietung, Event-Flächen, diverse Shops rund um<br />

das automobile Hobby und sogar eine Versicherung.


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

31


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Schon bei der Eröffnung 2008 war das große Raumschiff eine der Attraktionen in Sensapolis.<br />

32<br />

Der Indoor-Freizeitpark Sensapolis<br />

Staunen, toben, lachen<br />

W o finden sich ein Raumschiff, ein Märchenschloss<br />

und ein Piratenschiff dicht beieinander?<br />

Im Indoor-Freizeitpark Sensapolis auf dem Flugfeld<br />

sind der Phantasie der Besucher keine Grenzen<br />

gesetzt. Hier können Groß und Klein das Staunen<br />

(wieder) lernen, und im Hochseilgarten ist nicht nur<br />

der eigene Mut gefragt, sondern auch Eigenschaften<br />

wieTeamfähigkeit und Vertrauen.<br />

Auf über 800 Quadratmetern reihen sich im Schloss<br />

Geheimnisse und Überraschungen an einander, rund<br />

800 Quadratmeter misst auch die Gesamtfläche des<br />

gewaltigen Raumschiffs, das selbst die großen Besucher<br />

durch seine imposante Wucht beeindruckt. Und<br />

auf dem Piratenschiff können junge Landratten im<br />

Handumdrehen zu verwegenen Schatzsuchern und<br />

Abenteurern werden.<br />

Zahlreiche technische Tricks und raffinierte Experimente<br />

sorgen bereits im Eingangsbereich für mancherlei<br />

Aha-Effekte, wo Wissenswertes aus Natur und<br />

Technik auf kurzweilige Weise vermittelt wird.<br />

Und da immer wieder ganze Gruppen, etwa bei<br />

Kindergeburtstagen oder Firmenfeiern, durch das<br />

Sensapolis wuseln, fehlt es auch nicht an der ausreichenden<br />

Verpflegung. Denn Toben, Staunen, Lachen<br />

macht ebenso durstig wie hungrig. Aber im Sensapolis<br />

wird alles gut.<br />

Schon von Weitem zu sehen: das Sensapolis auf dem<br />

Flugfeld.


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

33


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Die Luxustresore der Döttling <strong>GmbH</strong><br />

Solides Handwerk, kompromissloses Design<br />

Markus Döttling hat es mit Menschen zu tun, die<br />

zu ihrem Glück mehr brauchen, als Butter auf<br />

dem Brot. Einen edlenTresor zum Beispiel. So etwas<br />

bestellt man nicht im Internet, sondern kauft es direkt<br />

beim Fachmann. Markus Döttling und seine Döttling<br />

<strong>GmbH</strong> in Maichingen und Magstadt sind spezialisiert<br />

auf die etwas anderen Luxusprodukte.<br />

Das Flaggschiff unter denTresoren aus dem Hause<br />

Döttling heißt „The Bel Air“. Außen im Design antiker<br />

Überseekoffer gehalten, innen mit modernster Technik<br />

versehen. Bespannt mit Rochenhaut, Vogelfedern<br />

oder Kalbsleder. Oder vielleicht doch lieber im ziemlich<br />

abgefahrenen Zebra-Look? „Alles ist möglich,<br />

wenn der Kunde es will“, sagt Markus Döttling. Am<br />

Kleingeld darf es freilich nicht scheitern. Mindestens<br />

110 000 Euro kostet „The Bel Air“. In der schlichten Version.<br />

Der Bau von exklusiven Luxustresoren ist ein Geschäftsbereich,<br />

der für die Döttling <strong>GmbH</strong> immer<br />

wichtiger wird. „Wir restaurieren nach wie vor auch<br />

historischeTresore, aber unsere eigenen Entwicklungen<br />

mit exklusivem Design und modernster Technik<br />

sind ein Bereich, der stark wächst“, sagt Markus<br />

Döttling. Zum Kundenkreis der Döttling <strong>GmbH</strong> gehören<br />

beispielsweise Sammler wertvoller Uhren. „Wir<br />

bieten ihnen die Komplettlösung eines Tresors samt<br />

Uhrenbewegern an. Aber auch Waffensammler, nicht<br />

zuletzt in den USA, oder Liebhaber der etwas anderen<br />

Minibar gehören zum Kundenkreis. Markus Dött-<br />

Tresore und High-End-Möbel aus der Döttling Manufaktur: Sie heißen „Bel Air“, „Colosimo“ oder „Morphosis“<br />

und sind mindestens so exklusiv, wie das, was in ihrem Innern aufbewahrt wird.<br />

34<br />

Auf Erfolgskurs: Andreas K. Schlittenhardt (links)<br />

und Markus Döttling, die Geschäftsführer und Gesellschafter<br />

der Döttling <strong>GmbH</strong>.<br />

ling: „Manche wollen auch alles zusammen – und wir<br />

liefern es ihnen.“<br />

Seit drei Monaten ist man sogar in der Lage, Sammlern<br />

exklusiver Uhren nicht nurTresore, sondern auch<br />

andere luxuriöse Aufbewahrungsmöbel anzubieten.<br />

„Agilis”, „Gigantis” und „Morphosis” heißen die Stücke,<br />

die man mit Fug und Recht als High-End-Produkte<br />

bezeichnen kann. Jedermanns Sache sind solche<br />

Möbel nicht – das sollen sie auch gar nicht. Ingenieurkunst,<br />

feinstes Handwerk und kompromissloses Design,<br />

das kennzeichnet die neue Produktlinie. „Hochindividuelle,<br />

opulente Einzelstücke, die ihren Platz<br />

im Hause leidenschaftlicher Uhrensammler finden,<br />

für die das Beste gerade gut genug ist”, sagt Markus<br />

Döttling.


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Auch so kann man seine besten Stücke aufbewahren: Der „Grand Circle“ ist exklusives Möbelstück, Safe<br />

und Uhrenbeweger in einem.<br />

„Kudoe, Schli & Matz“ heißt die eigens für die<br />

Produktion der edlen Stücke gegründete Firma.<br />

Was klingt, wie eine New Yorker Anwaltskanzlei, ist<br />

schlicht die Abkürzung der Geschäftspartner: Kussmaul,<br />

Döttling, Schlittenhardt und Matz. „Für uns ist<br />

das der konsequente nächste Schritt gewesen“, sagt<br />

Markus Döttling. Der nächste Schritt auf einem Weg,<br />

der steil nach oben zeigt.<br />

Die Döttling <strong>GmbH</strong>, 1919 als Schlosserei gegründet,<br />

setzt auch in der vierten Unternehmensgeneration<br />

auf tadelloses Handwerk. Und im kleinen, aber lukrativen<br />

Marktsegement der absoluten Luxusprodukte<br />

sind dieTresore aus Maichingen und Magstadt längst<br />

kein Geheimtipp mehr. Das beweist die spektakuläre<br />

Zusammenarbeit mit Star-Designer Karl Lagerfeld,<br />

der für die Döttling <strong>GmbH</strong> 2010 mit dem „Narcissus“<br />

einen 250 000 Euro teuren Edeltresor entworfen hat.<br />

In welcher Liga die Döttling <strong>GmbH</strong> mittlerweile<br />

spielt, zeigt aber auch die Kooperation mit dem<br />

Schweizer Luxusuhren-Hersteller Jaeger-LeCoultre.<br />

Das Tresor-Modell „The Bel Air“ ist die Grundlage<br />

für eine spektakuläre Kombination: In einem auf Bestellung<br />

in Magstadt gefertigten Tresor liegen drei<br />

Uhren, die mit dem Wort exklusiv nur unzureichend<br />

beschrieben sind. Hinter der Bezeichnung „Hybris<br />

Mechanika 55“ verbergen sich drei Armbanduhren<br />

mit 55 mechanischen Komplikationen, die das Herz<br />

jedes Uhrenfans höher schlagen lassen. Kostenpunkt:<br />

2,5 Millionen Euro. Dafür ist der Safe aus dem<br />

Hause Döttling dann auch inklusive.<br />

Der neue Renner aus dem Hause Döttling<br />

heißt „Colosimo“, benannt nach dem legendären<br />

Chicagoer Gangster-Boss. Im Stil eines Banktresors<br />

der 20er Jahre gehalten, ist auch der Kleintresor keineswegs<br />

zu unterschätzen: Auch er ist mit modernster<br />

Technik ausgestattet. Wer auf die Idee kommen sollte,<br />

ihn wegzutragen, wird sich wundern: „Colosimo“<br />

bringt schon ohne Inhalt rund 30 Kilo auf die Waage.<br />

Das ist der Stoff aus dem dieTräume sind, mit denen<br />

das Maichinger und Magstadter Unternehmen<br />

Arbeitsplätze schafft. Elf hochqualifizierte und spezialisierte<br />

Mitarbeiter produzieren in der Robert-Bosch-<br />

Straße in Magstadt die Luxusstücke. Ihren Firmensitz<br />

hat die Döttling <strong>GmbH</strong> nach wie vor in der Maichinger<br />

Laurentiusstraße. Und auch hier hat Markus Döttling<br />

Pläne: „Dort wollen wir in Zukunft unsere schönsten<br />

Stücke ausstellen.“<br />

www.doettling.com<br />

www.kudoeschlimatz.com<br />

35


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

36<br />

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IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Gewerbe- und Handelsverein <strong>Sindelfingen</strong><br />

Ideengeber und Begleiter<br />

Wolfgang Kramer ist nicht nur Besitzer des Erikson<br />

Hotel – der 61-Jährige steht seit Juni 2010<br />

an der Spitze des Gewerbe- und Handelsverein <strong>Sindelfingen</strong><br />

e.V., kurz GHV.<br />

Der GHV engagiert sich für die Belange der lokalen<br />

Handwerksbetriebe, der ortsansässigen Hotel- und<br />

Gastronomiebetriebe, des innerstädtischen Einzelhandels<br />

sowie für den Wochenmarkt, die Dienstleister<br />

und die Freien Berufe in <strong>Sindelfingen</strong>. Der Verein<br />

arbeitet eng mit der Stadtverwaltung <strong>Sindelfingen</strong>,<br />

den Gemeinderatsfraktionen, der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />

<strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong> und Citymarketing <strong>Sindelfingen</strong><br />

e.V. zusammen.<br />

Der GHV und seine Fachgruppen arbeiten in den<br />

verschiedensten Projekten mit. Das reicht vom Verkaufsoffenen<br />

Sonntag über die Parkkostenvergütung,<br />

City-Gutscheine, Wochenmarkt-Aktivitäten bis hin zur<br />

Teilnahme an der Flugfeld-Messe oder der Diskussion<br />

der Vergabeordnung.<br />

„Im Grunde genommen können wir als GHV Prozesse<br />

nur anstoßen“, meint Wolfgang Kramer und<br />

beschreibt die Arbeit des Vereins als Ideengeber<br />

und Begleiter. „Das zeigt sich besonders gut am Beispiel<br />

des Geschäftsstraßenmanagements.“ Das von<br />

der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong> und<br />

City-Marketing <strong>Sindelfingen</strong> e.V. ins Leben gerufene<br />

Projekt soll die Innenstadtentwicklung vorantreiben.<br />

Dazu wurden Arbeitsgruppen gebildet, die einzelne<br />

Quartiere unter die Lupe nahmen und nehmen. „Eine<br />

tolle Sache“, ist der GHV-Vorsitzende vom Konzept<br />

überaus angetan. Allerdings müssten für eine erfolgreiche<br />

Umsetzung alle Akteure – Händler, Dienstleister,<br />

Hauseigentümer und Interessenverbände an<br />

einem Strang ziehen. Und das erweist sich in der<br />

Praxis nicht immer als selbstverständlich. Vor allem<br />

die Sindelfinger Einzelhändler würden – so die Erfah-<br />

Kontaktdaten<br />

Gewerbe- u. Handelsverein <strong>Sindelfingen</strong> e.V.<br />

Lange Straße 11 71063 <strong>Sindelfingen</strong><br />

Telefon 0 70 31/81 25 87<br />

Fax 0 70 31/81 58 54<br />

E-Mail: info@GHV-<strong>Sindelfingen</strong>.de<br />

Internet: www.ghv-sindelfingen.de<br />

Vorsitzender: Wolfgang Kramer<br />

Der GHV-Vorsitzende Wolfgang Kramer.<br />

rung von Wolfgang Kramer – nicht immer mit einer<br />

Stimme sprechen. „Da stößt man als GHV-Vorsitzender<br />

auch an seine Grenzen.“ Und das sei, gibt er offen<br />

zu, ab und an schon frustrierend.<br />

Handlungsbedarf gibt es seiner Ansicht nach genug.<br />

Für eine funktionierende Innenstadt sei eine<br />

entsprechende Infrastruktur entscheidend. „Der S-<br />

Bahn-Anschluss war überfällig.“ Problematisch sind<br />

nach Auffassung des GHV nach wie vor die Zufahrt<br />

zur Marktplatz-Tiefgarage sowie der Komplex des<br />

Domo in der Wurmbergstraße/Obere Vorstadt. Dort<br />

praktikable Lösungen zu finden steht für den GHV-<br />

Vorsitzenden ganz oben. „Schließlich geht es uns<br />

beim Gewerbe- und Handelsverein darum, unsere<br />

Interessen zu wahren.“ Bei der Vergabeordnung sei<br />

das gelungen – alle Beteiligten waren zufrieden.<br />

37


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Das neue atec-Gebäude im Gebiet Mittelpfad.<br />

38<br />

atec innovation <strong>GmbH</strong><br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

Der markante Quader fällt ins Auge. In der<br />

Amundsenstraße, am Eingang des Gewerbegebietes<br />

Mittelpfad, hat die atec innovation <strong>GmbH</strong><br />

eine Halle mit angegliedertem Büro- und Werkstatttrakt<br />

hochgezogen. In Rekordzeit. „Dies gelang, weil<br />

wir parallel zu den Verhandlungen über den Kaufvertrag<br />

die Baugenehmigung beantragt haben und<br />

diese zügig vom Baurechtsamt bearbeitet wurde“, erzählt<br />

Geschäftsführer André Flemming. Am 16. Juni<br />

2011 begannen dann die Bauarbeiten. Und so konnte<br />

im darauffolgenden Herbst der Umzug des Unternehmens<br />

von Ehningen nach <strong>Sindelfingen</strong> beginnen.<br />

Peu à peu bezogen die verschiedenen Abteilungen<br />

der Firma ihr neues zu Hause.<br />

Die atec innovation <strong>GmbH</strong> ist eine Geschichte der<br />

besonderen Art. Eine Erfolgsgeschichte – in zweierlei<br />

Hinsicht. Zunächst das Unternehmen selbst. 2004<br />

machte sich André Flemming mit 28 Jahren selbstständig.<br />

Der Ingenieur aus Norddeutschland ließ sich<br />

in Ehningen nieder. „Anfangs waren wir ein reines<br />

Ingenieurbüro mit dem Fokus auf die Entwicklung<br />

von neuen Produkten“, erzählt der 36-Jährige. Das<br />

Konzept ging auf: In den ersten beiden Jahren verzeichnete<br />

die atec innovation <strong>GmbH</strong> ein rasantes<br />

Wachstum. „Nach einem Jahr waren wir acht Leute“,<br />

so Flemming. Und das Portfolio erweiterte sich. Das<br />

Geschäftsfeld des Unternehmens umfasst aktuell die<br />

Produktentwicklung samt Muster und Prototypenbau,<br />

Innovationsmanagement und Beratungsleistungen<br />

zur Produktoptimierung für die Automobilindustrie


und weiteren Industriezweigen.<br />

So bedient die atec innovation<br />

<strong>GmbH</strong>, die auch eine Niederlassung<br />

in Stralsund hat, im Bereich<br />

Manufacturing-Services vermehrt<br />

Kunden aus anderen Branchen<br />

wie der Medizintechnik und der<br />

Feinwerktechnik. Gerade der Geschäftsbereich<br />

Manufacturing-Services soll ausgebaut<br />

werden. So hat die atec innovation <strong>GmbH</strong> für<br />

die Firma Bosch das Konzept eines Pedelec-Antriebes<br />

für Elektrofahrräder entwickelt.<br />

Dafür steht ein engagiertes Team, bei dem vom<br />

technischen Zeichner über Ingenieure bis hin zum<br />

promovierten Physiker alles an Bord ist. Die Mitarbeiter<br />

sind das Herz und das Gehirn des Unternehmens.<br />

„Wir investieren viel in unsere Köpfe“ – und so zählt<br />

der Geschäftsführer interne wie externe Schulungen<br />

und andere Weiterbildungsmaßnahmen auf. Dies ist<br />

für ihn ebenso selbstverständlich wie die im Hause<br />

durchgeführten Kundenseminare.<br />

Zu klein für das rasante Wachstum wurde der<br />

Unternehmenssitz in Ehningen. „Wir wollen weiter<br />

wachsen“, so Flemming (Foto oben), „sowohl personell<br />

als auch räumlich.“ Derzeit hat das Unternehmen<br />

Die neue Halle in der Amundsenstraße.<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

50 Mitarbeiter. Und so schaute sich die Firma Ende<br />

2008, Anfang 2009 nach freien Gewerbeflächen für<br />

einen neuen Standort um. In der Region sollte es<br />

bleiben, am besten im Landkreis Böblingen, auch<br />

des Arbeitsweges der Mitarbeiter wegen. „Wir haben<br />

bei verschiedenen Gemeinden angefragt.“ Döffingen<br />

war interessant – letztlich wurde es <strong>Sindelfingen</strong>. Und<br />

so hat die atec innovation <strong>GmbH</strong> in der Amundsenstraße<br />

ein Gelände von 1.600 Quadratmetern erworben.<br />

„Ausschlaggebend waren für uns zwei Punkte“,<br />

so der atec-Geschäftsführer. „Erstens die Nähe zu<br />

mehreren unserer Kunden. Und zweitens die Arbeit<br />

der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>, ohne deren Einsatz und<br />

Unterstützung wir uns wohl hier in <strong>Sindelfingen</strong> nicht<br />

angesiedelt hätten.“<br />

Der Unternehmer ist zufrieden – die Akteure vor<br />

Ort auch. „Die atec innovation <strong>GmbH</strong> ist seit längerer<br />

Zeit die erste Neuansiedlung eines produzierenden<br />

Betriebes auf einer städtischen Gewerbefläche“, betont<br />

Thorsten Flink, Geschäftsführer der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />

<strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong>.<br />

Eine Erfolgsgeschichte also auch für denWirtschaftsstandort<br />

<strong>Sindelfingen</strong>.<br />

39


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

40<br />

ASA: German Aerospace Academy<br />

Die Zukunft beginnt auf dem Flugfeld<br />

German Aerospace Academy. Deutsche Akademie<br />

für Luft- und Raumfahrt. Kurz ASA. Hinter<br />

diesen drei Buchstaben verbirgt sich ein Stück Zukunft.<br />

Und das wiederum liegt auf dem Flugfeld, dem<br />

interkommunalen Gewerbegebiet der Städte <strong>Sindelfingen</strong><br />

und Böblingen. Im Forum 1, demTechnologieund<br />

Kompetenzzentrum im Bereich Luft- und Raumfahrt,<br />

das im Juli 2011 eröffnet worden ist. Neben der<br />

Geschäftsstelle der ASA ist dort auch das Forum für<br />

Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg vertreten.<br />

Geballte Kompetenz also auf diesem Gebiet. Doch<br />

was verbirgt sich hinter der ASA? „Unheimlich viel“.<br />

Professor Dr. Monika Auweter-Kurtz lacht. Die Physikerin<br />

ist seit November 2010 Direktorin der ASA.<br />

Die ASA ist ein Institut der renommierten Steinbeis-Hochschule<br />

Berlin. Sie bietet vor allem berufsbegleitende<br />

Kompetenzstudiengänge – vom Bachelor<br />

bis zur Promotion –, Zertifikatslehrgänge und Seminare<br />

für unterschiedliche Qualifikationsstufen und<br />

Vorbildungen an. Neben technischer Weiterbildung<br />

beinhaltet das Schulungsangebot auch Themen des<br />

Managements und der Chancengleichheit.<br />

Das Konzept, die Ausrichtung der ASA basiert auf<br />

der Steinbeis-Idee. „Es geht darum, Forschungsideen<br />

schnell in die Anwendung zu bringen“, erklärt Monika<br />

Auweter-Kurtz. „Grob gesagt ist unser Ziel, die<br />

Innovationskraft von Unternehmen zu stärken.“ Die<br />

ASA unterstützt Unternehmen darin, die Kompetenzen<br />

der Beschäftigten der Luft- und Raumfahrt, Satellitentechnik<br />

und angrenzender Branchen langfristig<br />

zu erhalten und auszubauen.<br />

Dazu dienen Seminare, Tagungen, Zertifikatslehrgänge,<br />

und, und, und. Sie reichen von der Satellitennavigation<br />

über einen deutsch-russischen Workshop<br />

zur Raumfahrtrobotik bis hin zu „Projektmanagement<br />

ASA in Kürze<br />

German Aerospace Academy (ASA)<br />

Forum 1 am Konrad-Zuse-Platz 1<br />

71034 Böblingen<br />

Telefon 0 70 31 / 30 69 75 0<br />

Fax 0 70 31 / 30 69 75 79<br />

info@german-asa.de<br />

www.german-asa.de<br />

Professor Dr.-Ing.Monika Auweter-Kurtz<br />

im Ingenieurbereich“. Veranstaltet von der ASA, werden<br />

sie von Referenten gehalten, die Fachleute und<br />

Experten auf den jeweiligen Gebieten sind. „Jeder<br />

unserer Lehrenden muss bei der Steinbeis-Hochschule<br />

zugelassen werden“, betont die Direktorin der<br />

ASA. Als private Hochschule wird die Akademie nicht<br />

von Bund oder Land gefördert, sie generiert ihre Mittel<br />

vielmehr über Gebühren für ihre angebotenen<br />

Leistungen.<br />

Doch das Portfolio der ASA reicht noch weiter. „Wir<br />

wirken an der Landesinitiative Frauen in MINT-Berufen<br />

mit“, erklärt Monika Auweter-Kurtz. Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaft und Technik, kurz<br />

MINT, sind Bereiche, in denen der Frauenanteil nach<br />

wie vor gering ist. Mit dem Modellprojekt WING, Wiedereinstieg<br />

von Ingenieurinnen in den Beruf, gefördert<br />

vom Land Baden-Württemberg, hat sich die ASA<br />

dieser Thematik angenommen. Äußerst erfolgreich.<br />

„Die Nachfrage war immens“, ist die Hochschuldirektorin<br />

erfreut. Das motiviert das ganze Team. Das derzeit<br />

aufgestockt wird, um berufsbegleitende Bachelor-<br />

und Masterstudiengänge für Luft- und Raumfahrt<br />

und den Leichtbau aufzubauen. Dazu ist die Hochschule<br />

die offizielle Vertretung des Landes Baden-


Württemberg in der Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung<br />

des so genannten Nereus-Netzwerkes, des<br />

Network of European Regions Active in Space.<br />

Genug zu tun also für Monika Auweter-Kurtz und<br />

ihr Team. Die sich nach der intensiven Aufbauphase<br />

des vergangenen Jahres darauf freuen, nun richtig<br />

loszulegen und dazu beizutragen, dass die Zukunft<br />

auf dem Flugfeld weiter vorangetrieben wird.<br />

Fragen an Professor Auweter-Kurtz<br />

Was hat Sie dazu bewogen, den Posten der Direktorin<br />

der ASA anzunehmen?<br />

„Der Gedanke, die Akademie aufzubauen, hat mich<br />

gereizt. Zumal es aus meiner Sicht genau der richtige<br />

Zeitpunkt für deren Gründung war.“<br />

Warum?<br />

„Wir befinden uns im Umbruch, was das Ingenieurwesen<br />

angeht. Wir haben hoch ausgebildete Ingenieure<br />

in den Ruhestand geschickt, deren Kompetenzen<br />

uns nun in den Unternehmen fehlen. Zudem<br />

gibt es den demografischen Wandel, die Menschen<br />

werden länger arbeiten. Daran knüpft die ASA an: Interessierte<br />

und motivierte Frauen und Männer können<br />

sich berufsbegleitend weiterqualifizieren, um<br />

sich so die Chance zu sichern, bis 60, 70 im Beruf an<br />

vorderster Front mitzumischen.“<br />

Was zeichnet die ASA aus Ihrer Sicht aus?<br />

„Als Institut der renommierten Steinbeis Hochschule<br />

Berlin haben wir die Möglichkeit, Zertifikatslehrgänge<br />

zu entwickeln. Die Teilnehmer erhalten<br />

bei Erfolg ein Hochschulzertifikat und international<br />

anerkannte credit points. Die Entwicklung solcher<br />

Lehrgänge bietet sich an, wenn für ein bestimmtes<br />

Thema – wie den Leichtbau – ein längerfristiger Weiterbildungsbedarf<br />

besteht.“<br />

Wo sehen Sie die ASA in fünf Jahren?<br />

„Im Vollbetrieb. Mit Unternehmen als Partnern, die<br />

an Programmen mitwirken, damit wir gemeinsam<br />

Produkte für den Markt entwickeln. Wir haben das<br />

Netzwerk aus Industrie und Wissenschaft weiter verdichtet,<br />

sind mit dualen Programmen in Schwellenländern<br />

wir Mexiko, Brasilien und Indien, die gerade<br />

anlaufen, etabliert. Zudem sind wir einem unserer<br />

Ziele, uns für die Chancen von Frauen zu engagieren,<br />

mit unterschiedlichen Angeboten gerecht geworden.“<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Professor Dr.-Ing. Monika Auweter-Kurtz<br />

Professor Dr.-Ing. Monika Auweter-Kurtz wurde<br />

am 29. Juli 1950 in Stuttgart geboren. An der dortigen<br />

Universität studierte sie von 1969 bis 1975<br />

Physik mit den Schwerpunkten Halbleiterphysik<br />

und Plasmaphysik. Nach der Promotion zum Thema<br />

„Zur Dynamik der mit Kaltgas angeströmten<br />

Lichtbogensäule“ habilitierte sie sich dort 1991<br />

mit ihrer Arbeit zum Thema „Lichtbogenantriebe<br />

für Weltraumaufgaben“ und wurde 1992 zur Professorin<br />

für Raumtransporttechnologie berufen.<br />

Auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrttechnik<br />

ist Auweter-Kurtz derzeit die einzige Professorin in<br />

Deutschland. Ihre Forschung beinhaltet Schlüsseltechnologien<br />

für bemannte Raumflüge zu entfernten<br />

Planeten wie Mars oder Venus.<br />

Die wissenschaftlichen Schwerpunkte von Monika<br />

Auweter-Kurtz sind elektrische Raumfahrtantriebe,Wiedereintrittstechnologie,<br />

Plasmatechnologie,<br />

Eintritt in die Atmosphären anderer Himmelskörper,<br />

Magnetohydrodynamik, Aerothermodynamik,<br />

Messverfahren für strömende Plasmen, Plasmamodellierung<br />

und numerische Simulation sowie<br />

Sensorentwicklung für Flug- und Hochtemperaturanwendungen.<br />

Bis 2006 war Monika Auweter-Kurtz an der Universität<br />

Stuttgart lehrend und forschend tätig. In<br />

dieser Zeit war sie Prodekanin und Dekanin der<br />

Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik .Von November<br />

2006 bis Juli 2009 leitete sie als Präsidentin<br />

die Universität Hamburg. Seit November 2010<br />

ist Professor Auweter-Kurtz Direktorin der German<br />

Aerospace Academy, ASA.<br />

41


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Das MercedesTechnologie-Center aus der Vogelperspektive.<br />

42<br />

Der Sindelfinger Büromarkt<br />

Stark, stabil, attraktiv<br />

<strong>Sindelfingen</strong> ist nicht nur ein starker Wirtschaftsstandort,<br />

sondern auch ein attraktiver Büromarkt.<br />

Das belegen eine geringe Leerstandsrate, moderate<br />

Mieten, stabile Flächenumsätze und eine konstante<br />

Bürobeschäftigtenzahl.<br />

Konkrete Zahlen, Daten und Fakten zum Büromarkt<br />

<strong>Sindelfingen</strong> hat die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Sindelfingen</strong><br />

<strong>GmbH</strong> erfasst und zusammengetragen.<br />

„Büromarktreport <strong>Sindelfingen</strong> 2011/2012 – stark,<br />

stabil, attraktiv“ heißt die Broschüre, die zum dritten<br />

Mal in Folge gemeinsam mit der Bulwien Gesa AG<br />

erstellt und von der Kreissparkasse Böblingen sowie<br />

der Vereinigten Volksbank AG unterstützt worden ist.<br />

Die Bulwien Gesa AG ist eines der größten unabhängigen<br />

Marktforschungs- und Beratungsunternehmen<br />

Deutschlands in den Themenfeldern Immobilien,<br />

Kommunen und Regionalökonomie. Für die <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />

<strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong> ist der Report<br />

eine Vermarktungsbroschüre, mit der sie dieTranspa-<br />

renz des Sindelfinger Büromarktes erhöhen und so<br />

dem Bedürfnis von Investoren und Projektentwicklern<br />

nach mehr Sicherheit Rechnung tragen möchte.<br />

In der Büromarktregion Stuttgart zeigt sich <strong>Sindelfingen</strong><br />

als ein wichtigerTeilmarkt. Die 60.000-Einwohner-Kommune<br />

verfügt über eine optimale Infrastruktur<br />

und hat als größte Stadt im Landkreis Böblingen<br />

eine überdurchschnittliche Kaufkraft. Was den Sindelfinger<br />

Büromarkt angeht, so dominieren eigengenutzte<br />

Büroobjekte.<br />

Der Sindelfinger Büromarkt wurde erstmals im<br />

Jahr 2006 im Rahmen der Büromarktstudie der Region<br />

Stuttgart komplett erhoben. Er umfasst aktuell<br />

(2011) sieben Teilräume mit insgesamt 650.400 Quadratmetern<br />

Gesamtmietfläche. Die größte Fläche<br />

nimmt mit 280.600 Quadratmetern das Mercedes-<br />

Benz Werk <strong>Sindelfingen</strong> ein. Das sind etwa 44 Prozent<br />

der Sindelfinger Büroflächen, die größtenteils<br />

von der Daimler AG selbst genutzt oder für Zulieferer


untervermietet werden, dem freien Markt aber nicht<br />

zur Verfügung stehen. Mit 134.000 Quadratmetern<br />

Fläche nimmt das Gewerbegebiet <strong>Sindelfingen</strong>-Ost<br />

den zweitgrößten Part ein. 65 Prozent davon sind sogenannte<br />

C-Class-Objekte: Bürogebäude mit einfachem<br />

Ausstattungsstandard, deren Erscheinungsbild<br />

nicht mehr umfänglich heutigen Ansprüchen genügt,<br />

und auch in Bezug auf die Flächenflexibilität eingeschränkt<br />

sind. Im Vergleich: Die Daimler AG verfügt<br />

zu 85 Prozent über A-Class-Gebäude, sprich hervorragend<br />

ausgestattete Flächen mit neuestem technischen<br />

Standard.<br />

Die Mode City <strong>Sindelfingen</strong> umfasst 84.700 Quadratmeter<br />

Nutzfläche. Sie lässt sich durch ihre Nutzungsgebundenheit<br />

nicht als Bürozentrum definieren.<br />

Dennoch ist die Mode City für <strong>Sindelfingen</strong> ein<br />

wichtiger Bestandteil des Immobilienmarktes. In der<br />

Regel eignen sich diese Flächen in der Nachnutzung<br />

auch für Büroeinheiten.<br />

Etwas geringer ist der Büroflächenbestand in den<br />

Gewerbegebieten Mittelpfad (52.000 Quadratmeter)<br />

und Maichingen (12.000 Quadratmeter). Die Kategorie<br />

„Teilräume außerhalb“ umfasst 11.600 Quadratmeter,<br />

darunter fällt das Flugfeld, das mit dem<br />

2011 eröffneten Forum 1 sowie dem Medizinischen<br />

Das Euro Fashion Center.<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Gesundheitszentrum die aktuellsten Büroneubauten<br />

bietet. Größere Ansammlungen von frei anmietbaren<br />

Büroflächen finden sich in der 74.300 Quadratmeter<br />

Bürofläche umfassenden Innenstadt, im Gewerbegebiet<br />

<strong>Sindelfingen</strong>-Ost und der Mode City.<br />

Mit einer Leerstandsrate von 5,9 Prozent bewegt<br />

sich <strong>Sindelfingen</strong> auf moderatem Niveau, wobei<br />

der prägnanteste Leerstand im Sindelfinger Osten<br />

mit dem Haus Classic zu verzeichnen ist. Überhaupt<br />

konzentrieren sich 64 Prozent des Leerstandes auf<br />

sechs Gebäude. Die restlichen Leerstände sind über<br />

das ganze Stadtgebiet verteilt. In A-Class-Gebäuden<br />

gibt es kaum Leerstände. Die Mieten bewegen sich<br />

mit Spitzenwerten von 12,20 Euro und einem Durchschnittswert<br />

von 8,40 Euro pro Quadratmeter insgesamt<br />

auf moderatem Niveau.<br />

Was die Perspektiven für den Sindelfinger Büromarkt<br />

angeht, so zeigt sich <strong>Sindelfingen</strong> relativ robust<br />

gegenüber sich verändernden wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen und bleibt weiterhin einer der<br />

wichtigsten Büroteilmärkte in der Büromarktregion<br />

Stuttgart.<br />

Die <strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Sindelfingen</strong> <strong>GmbH</strong><br />

wird den Büromarktreport fortführen, künftig allerdings<br />

im zweijährigen Turnus. Die Broschüre steht<br />

auf der Homepage der Gesellschaft im Internet unter<br />

www.sindelfingen.org zum Download bereit.<br />

43


IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Hofmeister baut in <strong>Sindelfingen</strong> ein neues Wohnzentrum.<br />

Hofmeister kommt,<br />

neue Ära im Breuningerland<br />

Mit Riesenschritten geht die Einzelhandels-<br />

Entwicklung im Sindelfinger Osten voran. Mit<br />

dem Bau eines neuen Hofmeister-Möbelhauses an<br />

der Eschenbrünnlestraße wurde begonnen und das<br />

Breuningerland, eines der gefragtesten Einkaufszentren<br />

in Deutschland, wird sich bis zum Jahr 2013 erkennbar<br />

weiter entwickeln.<br />

Nach dem 30. Geburtstag geht das Breuningerland<br />

in eine neue Ära. Auf drei Viertel der Verkaufsfläche<br />

wird modernisiert, umstrukturiert oder neu gestaltet.<br />

„Insgesamt haben wir bis zum Jahr 2013 rund 75 Veränderungen“,<br />

sagt Center-Manager Joachim Trender.<br />

Das Breuningerland ist die erste Adresse fürs Einkaufen<br />

in der Region. Mit über 110 Fachgeschäften unter<br />

einem Dach bietet es einen vollständigen Branchenund<br />

Sortimentsmix und wirkt mit seinem Konzept<br />

44<br />

weit über den Großraum Stuttgart hinaus. Selbst aus<br />

der Schweiz oder dem Allgäu fährt man ins Breuningerland<br />

zum Einkaufen und Flanieren. „Das Breuningerland<br />

gehört für viele Menschen zum täglichen und<br />

ist ein verlässlicher Partner für <strong>Sindelfingen</strong>“, sagt JoachimTrender.<br />

2013 bekommt <strong>Sindelfingen</strong> einen weiteren Anziehungspunkt.<br />

Im zweiten Quartal des Jahres plant<br />

Möbel-Hofmeister die Eröffnung des Erlebnis-Wohnzentrums<br />

in <strong>Sindelfingen</strong> mit rund 40 000 Quadratmetern<br />

Verkaufsfläche. Mit dem Wohnzentrum entstehen<br />

außerdem auf rund 2.500 Quadratmetern ein<br />

Zoofachmarkt, ein wohnlicher „Heimwerkermarkt“,<br />

ein Gastronomiebetrieb, das Abenteuerland für Kinder<br />

und ein Abhollager, in dem man alles aus dem Bereich<br />

der Mitnahmemöbel gleich mitnehmen kann.


Die Hofmeister Unternehmensgruppe beschäftigt<br />

rund 1000 Mitarbeiter, davon knapp 100 Auszubildende,<br />

in ihren Häusern in Leonberg, Bietigheim-<br />

Bissingen und dem Küchen-Fachmarkt in Heilbronn.<br />

1892 hatte der Schreinermeister Karl Hofmeister die<br />

Firma in Kirchheim am Neckar gegründet; 1930 übernahmen<br />

seine zwei Söhne Karl und Hermann das<br />

Geschäft und eröffneten 1952 dort ein Möbelhaus.<br />

20 Jahre später siedelte Hofmeister nach Bietigheim<br />

um und eröffnete ein Möbelhaus mit zunächst 5000<br />

Quadratmetern Fläche. Im Februar 2009 übernahm<br />

Hofmeister in Leonberg das Möbelhaus Höffner. Seit<br />

Mitte Juli 2011 betreibt Hofmeister außerdem in Heilbronn<br />

den ersten Küchen-Fachmarkt seiner Firmengeschichte<br />

mit mehr als 2500 Quadratmetern. Zur<br />

Unternehmensgruppe Hofmeister gehören auch das<br />

Logistikzentrum, Zentrallager und Verwaltungsgebäude<br />

in Bietigheim-Bissingen.<br />

IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

Mode wird groß geschrieben im Sindelfinger Breuningerland.<br />

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IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

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IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

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IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

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IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

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IN <strong>Sindelfingen</strong><br />

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09<br />

Made in <strong>Sindelfingen</strong><br />

Die neue E-Klasse

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