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Exot am flachen Niederrhein - Ski-Klub Bayer Uerdingen

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Eisstockschießen: Zielen, gleiten und treffen<br />

Zielen, gleiten und treffen<br />

sportstadt-Redakteure testen Sportarten: Teil 2: Eisstockschießen<br />

Erwartungsfrohe Blicke von der anderen<br />

Seite der Eisfläche. Jetzt, nach<br />

einer Viertelstunde der Theorie im<br />

Eisstockschießen bin ich also an der<br />

Reihe. Die Werner-Rittberger-Halle ist<br />

in drei Felder aufgeteilt, im mittleren<br />

trainieren die Sportler der<br />

„Seidenstädter Eisstockschützen“.<br />

Es ist ein netter Trupp von Männern<br />

und Frauen reiferen Alters, die sich<br />

von September bis Ende März zweimal<br />

pro Woche zum Sport treffen. „Wichtig<br />

ist es, mit dem „stock-führenden“<br />

Arm Schwung zu holen, gleichzeitig<br />

einen Ausfallschritt nach vorne zu machen<br />

und den Eisstock mit nach vorne<br />

gebeugtem Oberkörper glatt und gefühlvoll<br />

übers Eis gleiten zu lassen“,<br />

rät „Seidenstädter“ Rainer Wloka.<br />

Ich muss ein wenig aufpassen, mich<br />

nicht hinzulegen, da ich keine speziellen<br />

rutschfesten und warmen<br />

Schuhe für das Eis trage, sondern lediglich<br />

Turnschuhe.<br />

Der Eisstock: schwerer als erwartet.<br />

18<br />

Der Ausfallschritt: nicht der Rede<br />

wert. Die Körperhaltung: wacklig und<br />

indiskutabel. Und so ist es auch kein<br />

Wunder, das das Sportgerät mehr<br />

schlecht als recht übers Eis „hoppelt“.<br />

Die Richtung stimmt einigermaßen,<br />

das Tempo überhaupt nicht: Mit einem<br />

lauten Krachen schlägt der Eisstock<br />

hinten gegen die Bande, von einer<br />

Punktlandung in das drei Mal sechs<br />

Meter große Zielfeld oder gar dem<br />

Berühren des Zielobjekts aus Gummi,<br />

der „Daube“, kann nicht die Rede sein.<br />

„Das war schon ganz gut“, zeigt sich<br />

Wloka äußerst höflich, die folgenden<br />

Versuche werden leider nicht besser.<br />

Eine Wissenschaft für sich<br />

Allein die Wahl der richtigen Spielplatte<br />

(Laufsohle), die auf den Stock geschraubt<br />

wird, ist eine Wissenschaft<br />

für sich: Die unterschiedlichen Farben<br />

(grün, schwarz, grau, gelb, blau) der<br />

Platte kennzeichnen die Schnelligkeit,<br />

die die Sportgeräte aufnehmen können.<br />

Auf dem eigens vom Eiswagen<br />

vor der Trainingseinheit aufgerauten<br />

Fläche beschleunigt die für mich ausgewählte<br />

grüne Platte <strong>am</strong> besten, der<br />

letzte Versuch wird später mit einer<br />

blauen Platte erfolgen. Warm ist es<br />

nicht in der Halle. Wieso hat eigentlich<br />

niemand Handschuhe an? „Das<br />

stört das Spielgefühl“, sagt Wloka, der<br />

diesen Sport seit gut zehn Jahren betreibt.<br />

Andere Vereinsmitglieder sind noch<br />

länger dabei, unter ihnen Josy Drevers-Wehr,<br />

Renate Hütten und Adele<br />

Hellings, drei der vier D<strong>am</strong>en, die<br />

1995<br />

Platz zwei bei den Deutschen<br />

Meisterschaften<br />

geholt haben, den bisher größten Erfolg<br />

der Vereinsgeschichte. Marlene<br />

Fieles machte d<strong>am</strong>als das Quartett<br />

voll, doch mittlerweile hat sie aus Altergründen<br />

aufgehört.<br />

Und da sind wir auch schon beim Problem:<br />

„Uns mangelt es an Nachwuchs“,<br />

sagt Sportwartin Drevers-Wehr mit<br />

Volle Konzentration: sportstadt-Redakteur Michael Lessenich<br />

beim Eisstockschießen.<br />

Fotos (4): s<strong>am</strong>la.de

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