Bericht - Orgelbau Walcker-Mayer

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Die Johann Georg Fischer Orgel der Kath. Pfarrkirche St. Martin in 1220 Wien Die Manualklaviaturen sowie der Klaviaturrahmen wurden beibehalten. (sind noch original erhalten) Die Tastenbegrenzungsleisten wurden wie ursprünglich vorhanden in Birnenholz neu hergestellt. Alle Tasten wurden neu eingepaßt. Alle Tastenbeläge wurden erneuert und gewachst; Untertasten Birnholz, Halbtöne Birnholz mit Knochenauflage. (da an der Stirnseite der Untertasten noch ersichtlich war, daß hier ein Birnholzbelag ursprünglich verwendet wurde, sind die Beläge in dieser Holzart neu hergestellt worden) Die Pedalklaviatur wurde saniert und alle Filze erneuert. Die Tasten und die Stechermechanik wurde neu eingepaßt. Teilweise wurden die Stecher erneuert. Alle Koppeln, Winkel und Balken sowie die Stechermechanik wurden saniert. Einzelne Stecher sowie Reguliervorrichtungen wurden dabei erneuert. Linke Registerstaffelei rechte Registerstaffelei Rückversetzung der unteren Ebene der Registerzüge (die nachträglich eingebaute Verlängerung an den Registerzügen wurde entfernt) Alle Züge wurden in der Führung neu eingepasst. Die 18 Registerschilder wurden in Erbauerart in Papier, nach Absprache mit Herrn Ing. Walther Brauneis (BDA), erneuert. Registerbezeichnungen (mit 1mm Redisfeder auf handgeschöpften Büttenpapier bemalt) Seite 14
Die Johann Georg Fischer Orgel der Kath. Pfarrkirche St. Martin in 1220 Wien GEHAEUSE und HOLZWURMBEKAEMPFUNG Alle übrigen Holzteile sowie das gesamte Orgelgehäuse wurden gegen Wurmbefall mit Xylamon Holztod behandelt. Einzelne Teile mit Schwarzkieferharz gefestigt. Sämtliche Füllungen und Verriegelungen wurden gerichtet und nachgepasst. Die fehlenden Füllungen am Pedal- und Manualgehäuse sowie der teilweise veränderte Rahmen an der Pedalrückwand und verschiedene Lagerungen wurden teilweise erneuert, bzw. ergänzt. Der Orgelboden und die Lagerungen wurden bauseitig erneuert. Ebenso wurde die Fassung vom Orgelgehäuse bauseitig durchgeführt. WIEDERAUFBAU, INTONATION + STIMMUNG In den Sommermonaten 1998 wurden die Teile wie Balganlage und Orgelgehäuse in der Kirche gerichtet. Im Frühjahr 1999 wurden alle Teile in der Werkstatt verpackt und in die Kirche transportiert. Anschließend alle Teile wieder zusammen- gebaut. Die Pfeifen wurden Ende April eingebaut und die Intonation und Stimmung durchgeführt. Die Fertigstellung der gesamten Arbeiten wurde Ende Mai 1999 abgeschlossen. KOLLAUDIERUNG Die Kollaudierung durch das Kirchenmusikreferat der Erzdiözese Wien, Hr. Mag. Wolfgang Reisinger, sowie Hr. Pfarrer Georg Stockert, Organist Hr. Mag. Gerhard Schmiedpeter und als Vertreter der Fa. Walcker-Mayer Hr. Reichhold erfolgte am 27.05.1999. Kollaudierungsschreiben vom 19.06.1999 Im Zuge der vom Gefertigten in Deiner geschätzten Anwesenheit sowie im Beisein von Vertretern von Orgelbau Walcker-Mayer bzw. Deines Organisten durchgeführten Schlußüberprüfung der Restaurierarbeiten an der 1813 erbauten Fischer-Orgel Deiner Pfarrkirche konnte festgestellt werden, daß die im Kostenvoranschlag aufgelisteten Arbeiten in genügender Qualität zur Ausführung gelangt sind. Zuerst wurde eine technische Besichtigung vorgenommen, der Balg erwies sich als dicht ebenso die Windladen; die historische Trakturführung sollte noch zu Schwierigkeiten Anlaß geben. Registerschilder und Abdeckung fehlten zum Zeitpunkt der Kollaudierung. Die Befestigung einzelner Registerzüge gab Grund zur Beanstandung. Beim abschließenden Spiel der Orgel erwies sich vor allem die Schwergängigkeit der diagonal geführten Hauptwerkstraktur, aber auch die extreme Leichtgängigkeit der Positivtraktur als problematisch. Grundsätzlich wurde gut intoniert, einige Unregelmäßigkeiten sind noch nachzuarbeiten, was an Ort und Stelle mit notiert und zugesagt wurde. Beim Plenumspiel hielt allerdings der Wind keineswegs; Herr Reichhold meinte, dies sei nur durch einen (historischerseits nie dagewesenen) zweiten Balg zu kompensieren. Vielleicht hätten manche zutage getretenen Schwierigkeiten durch eine bessere Kommunikationsführung zwischen den betroffenen Stellen hintan gehalten werden können. Insgesamt wurde die Orgel alles in allem ordnungsgemäß restauriert so daß seitens des Referates für Kirchenmusik kein Einwand gegen die Abnahme der Arbeiten besteht. Möge das Instrument noch lange zu Ehre Gottes und zu Freude Deiner Gemeinde erklingen, das wünscht Dir, verbunden Mag. Wolfgang Reisinger Kirchenmusikreferent Wien-Stadt Seite 15
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