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6. Multiplikation und Division

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<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 108<br />

<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong><br />

Lesen Sie zuerst in der Studieneinheit E4 das Kapitel l zur Einführung der <strong>Multiplikation</strong>,<br />

das Kapitel 3 zum kartesischen Produkt von Mengen sowie das Kapitel 4 zur<br />

<strong>Division</strong>.<br />

<strong>6.</strong>1 Gr<strong>und</strong>vorstellungen <strong>und</strong> Darstellungsformen<br />

der <strong>Multiplikation</strong><br />

Die <strong>Multiplikation</strong> kann über verschiedene Gr<strong>und</strong>vorstellungen verstanden <strong>und</strong> in<br />

Form unterschiedlicher konkreter Darstellungen eingeführt <strong>und</strong> behandelt werden. Bei<br />

den Gr<strong>und</strong>vorstellungen unterscheidet man die Vorstellung von räumlichsimultanen<br />

Anordnungen, die Vorstellung von zeitlich-sukzessiven Handlungen <strong>und</strong><br />

die kombinatorische Vorstellung. Hinzu kommt der Vorgang der Vervielfachung bei<br />

Größen. Die in Schulbuchwerken am häufigsten vorkommenden Darstellungsformen der<br />

<strong>Multiplikation</strong> sind das „Mengenmodell" <strong>und</strong> die „Größenmodelle". Daneben finden<br />

sich das „Operatormodell" <strong>und</strong> das „Modell des Kreuzproduktes".<br />

Darstellung durch Mengen<br />

Die Darstellung durch Mengen wird in der Literatur häufig als Mengenmodell<br />

bezeichnet. Beim Mengenmodell wird die <strong>Multiplikation</strong> über die Vereinigung<br />

paarweise elementfremder, gleichmächtiger, endlicher Mengen eingeführt. Im<br />

Produkt a • b gibt also der Multiplikand b die Kardinalzahl der einzelnen gleichmächtigen<br />

Mengen an, der Multiplikator a die Anzahl dieser Mengen. Das Ergebnis<br />

der <strong>Multiplikation</strong> liefert die Anzahlbestimmung der Vereinigungsmenge durch<br />

wiederholte Addition gleicher Summanden.<br />

Vielfältige Bezüge zur Umwelt werden durch Sachsituationen erreicht, in denen die<br />

<strong>Multiplikation</strong>en durch räumlich-simultane Anordnungen (vgl. E4, 1.1.D, 2.<br />

Beispiel) dargestellt werden. Diese Darstellungsform ist statisch.<br />

Die beiden folgenden Aufgaben sind dem Lehrwerk Nußknacker für das 2.<br />

Schuljahr entnommen <strong>und</strong> zeigen Darstellungen in analogischer, schematischer <strong>und</strong><br />

symbolischer Form. Nachdem die Sachsituation sprachlich <strong>und</strong> mit Hilfe der Addition<br />

beschrieben worden ist, wird die Malschreibweise eingeführt.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 109<br />

Abb. 64 aus Nußknacker – Unser Rechenbuch, 2.Schuljahr, Ausgabe B – Neu,<br />

Baden-Württemberg, Klett 1994, S.51<br />

Zur Schematisierung <strong>und</strong> Systematisierung können die Malaufgaben durch gelegte<br />

Steckwürfeltürme <strong>und</strong> anschließend durch gezeichnete Karotürme <strong>und</strong> Punktefelder<br />

dargestellt werden.<br />

Abb. 65<br />

aus Nußknacker – Unser Rechenbuch, 2.Schuljahr, Ausgabe B – Neu,<br />

Baden-Württemberg, Klett 1994, S.53<br />

Die Darstellung der <strong>Multiplikation</strong> durch die Mengenvereinigung kann auch<br />

dynamisch als Abfolge von Handlungen, also in einem zeitlich-sukzessiven Vorgang,<br />

verstanden werden. Die Gesamtmenge entsteht dann schrittweise durch mehrmalige<br />

Wiederholung des gleichen Vorgangs (vgl. E4, 1.1.D, 1. Beispiel). Bei der<br />

Bestimmung der Elementzahl der Vereinigungsmenge wird auch hier die <strong>Multiplikation</strong><br />

als wiederholte Addition gleicher Summanden gedeutet.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 110<br />

Das folgende Beispiel stammt aus dem Unterrichtswerk Mathebaum 2 /Mathematik<br />

für Gr<strong>und</strong>schulen (Schroedel 1994) <strong>und</strong> zeigt jeweils den zeitlich-sukzessiven Aufbau<br />

einer räumlich-simultanen Anordnung.<br />

Abb. 66 aus Mathebaum 2 / Mathematik für Gr<strong>und</strong>schulen, Schroedel 1994, S.50<br />

Darstellung durch Größen<br />

Beide Gr<strong>und</strong>vorstellungen räumlich-simultan <strong>und</strong> zeitlich-sukzessiv finden auch in<br />

den Größenmodellen der <strong>Multiplikation</strong> ihre Anwendung. Neben der Verwendung<br />

von Stückgrößen in Form konkreter Dinge (z. B. Schritte, Flaschen, Punkte) werden<br />

im Unterricht vor allem die Größen Länge <strong>und</strong> Geldwert sowie der Zahlenstrahl zur<br />

Darstellung der <strong>Multiplikation</strong> verwendet. Die folgenden Abbildungen zeigen hierzu<br />

Beispiele aus verschiedenen Schulbüchern.<br />

Vervielfachen von Längen:<br />

Abb. 67<br />

aus Nußknacker – Unser Rechenbuch, 2.Schuljahr, Ausgabe B – Neu,<br />

Baden-Württemberg, Klett 1994, S.55


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 111<br />

Eine weitere Möglichkeit zur Veranschaulichung der <strong>Multiplikation</strong> ergibt sich bei<br />

den Cuisinaire-Stäbchen (Längenmodell) durch die Verwendung des Malkreuzes.<br />

Zahlenstrahl:<br />

Abb. 68 nach Mathematik Buch 2, Baden-Württemberg, Bayerischer Schulbuchverlag 1984,<br />

111. v. Roland Jenne<br />

Abb. 69<br />

aus Nußknacker – Unser Rechenbuch, 2.Schuljahr, Ausgabe B – Neu,<br />

Baden-Württemberg, Klett 1994, S.56<br />

Die Arbeit am Zahlenstrahl festigt die Auffassung der <strong>Multiplikation</strong> als fortgesetzte<br />

Addition. Dabei ist mit besonderer didaktischer Sorgfalt (z. B. bezüglich des Starts<br />

bei Null) <strong>und</strong> mit Materialeinsatz (Nachlegen der Sprungweiten mit Längenmaterial)<br />

vorzugehen.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 112<br />

Vervielfachen von Geldbeträgen:<br />

Abb. 70<br />

aus Nußknacker – Unser Rechenbuch, 2.Schuljahr, Ausgabe B – Neu,<br />

Baden-Württemberg, Klett 1994, S.54<br />

Teil l der Abbildung stellt den zeitlich-sukzessiven Aspekt heraus, der untere Teil 2<br />

den räumlich-simultanen.<br />

Darstellung durch Operatoren<br />

Die Vervielfachung bei Größen erfährt durch das Operatormodell eine neue Deutung.<br />

Sie stellt eine Verallgemeinerung der Vorgänge des Verdoppelns <strong>und</strong> Halbierens dar<br />

<strong>und</strong> kann in der Ebene <strong>und</strong> im Raum als zentrische Streckung gedeutet werden. Bei<br />

der Vervielfachung 3 • 5 m wird eine Strecke von 5 m auf das 3fache vergrößert <strong>und</strong><br />

geht in eine Strecke der Länge J5 m über. Während vorher das Vervielfachen durch<br />

wiederholtes Addieren einer Länge oder einer anderen Größe veranschaulicht wurde,<br />

wird nun das Vervielfachen in einem einzigen Schritt erreicht. Im Unterricht kann<br />

dieser Vorgang durch Gummibänder verschiedener Längen veranschaulicht werden.<br />

5m ⎯⎯→<br />

⋅3 <br />

⎯⎯→<br />

⋅3<br />

Im 5. <strong>und</strong> <strong>6.</strong> Schuljahr werden in Aufgaben des Typs 3 • 5 m unter Umständen beide<br />

Faktoren als Operatoren gedeutet.<br />

1m<br />

⎯⎯→<br />

⋅5 5m ⎯⎯→<br />

⋅3<br />

15m<br />

⋅ 15<br />

3 • 5 m sagt dann aus, dass die Strecke von l m Länge zunächst auf das 5fache <strong>und</strong><br />

anschließend diese Strecke auf das 3fache vergrößert wird. Die beiden Vorgänge<br />

können durch einen einzigen Mal-Operator ersetzt werden, der die Vergrößerung<br />

der Im-Strecke auf 15 m bewirkt, nämlich den Mal-15-Operator.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 113<br />

Die spielerische Verwendung von <strong>Multiplikation</strong>smaschinen bereitet wie bei der<br />

Addition <strong>und</strong> Subtraktion auf die Operatorschreibweise vor, mit der auch eine<br />

Verbindung zur <strong>Division</strong> erreicht wird. Gleichzeitig kann hier der Übergang zum<br />

reinen Zahlenrechnen vorgenommen werden.<br />

Abb. 71<br />

aus Nußknacker – Unser Rechenbuch, 2.Schuljahr, Ausgabe B – Neu,<br />

Baden-Württemberg, Klett 1994, S.100<br />

Darstellung durch das Kreuzprodukt<br />

Als dritte wichtige Gr<strong>und</strong>vorstellung der <strong>Multiplikation</strong> kommt der kombinatorische<br />

Aspekt im Kreuzprodukt-Modell zum Ausdruck (vgl. E4, 3.D). Für das Produkt 3 • 5<br />

hat das Baumdiagramm folgende Form (vgl. E4, 3.3.F):<br />

Abb. 72


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 114<br />

Unter den visuellen Darstellungsformen ist allerdings die Tafeldarstellung (vgl. E4,<br />

3.3.F <strong>und</strong> 3.1.D, Abb. 29) vorzuziehen, weil damit der Zusammenhang mit der im<br />

Mengenmodell enthaltenen Gr<strong>und</strong>vorstellung zur <strong>Multiplikation</strong> über die Vereinigung<br />

gleichmächtiger Mengen sehr deutlich hergestellt wird. Das Kreuzprodukt-<br />

Modell sollte als eine weitere Gr<strong>und</strong>vorstellung der <strong>Multiplikation</strong> benutzt werden.<br />

Doch ist es als einführendes Modell nicht geeignet (vgl. E4, 3.3.D).<br />

Während im Zuge der Reformbewegungen zur Neuen Mathematik sich viele Schulbuchwerke<br />

mit diesem Modell auseinandersetzten <strong>und</strong> einige die <strong>Multiplikation</strong><br />

sogar damit einführten (vgl. z. B. Neunzig-Sorger Bd.2 1968), wurde in der Studieneinheit<br />

E4 eine gemäßigte Linie vertreten, die sich in der Rückschau als realistischer<br />

<strong>und</strong> bis heute noch als gültig erwiesen hat.<br />

<strong>Multiplikation</strong> als wiederholte Addition<br />

Ein völlig anderer Ansatz ergibt sich, wenn die <strong>Multiplikation</strong> formal als eine<br />

Kurzschreibweise für eine Folge spezieller Additionen definiert <strong>und</strong> dargestellt<br />

wird, z. B.:<br />

3 • 5 = 5 + 5 + 5.<br />

Wie in E4, 1.3.D ausgeführt, bewegt sich ein derartiger Zugang auf der rein<br />

abstrakten Ebene der Zahl Verknüpfungen ohne Verwendung eines anschaulichen<br />

Bildes, die <strong>Multiplikation</strong> wird hierbei nicht aus konkreten Sachverhalten entnommen.<br />

Diese Form der Darstellung sollte deshalb erst nach der Einführung der<br />

<strong>Multiplikation</strong> über die Darstellung gleichmächtiger Mengen eingeführt werden<br />

<strong>und</strong> dazu dienen, den Zusammenhang zwischen <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> Addition an<br />

Sachaufgaben herauszustellen.<br />

<strong>6.</strong>2 Gr<strong>und</strong>vorstellungen <strong>und</strong> Darstellungsformen<br />

der <strong>Division</strong><br />

Die Gr<strong>und</strong>vorstellungen zur <strong>Division</strong> beruhen auf den Handlungen des Verteilens<br />

<strong>und</strong> Aufteilens (vgl. E4, 4.1.D, 4.2.D).<br />

Beim Verteilen wird eine Menge in eine vorgeschriebene Anzahl gleichmächtiger<br />

Teilmengen zerlegt.<br />

Aufgabe: 14 Perlen sollen gerecht an 3 Mädchen verteilt werden. Wie viele Perlen<br />

erhält jedes Mädchen Wie viele Perlen bleiben übrig


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 115<br />

Abb. 73<br />

Beim Aufteilen wird eine Menge in gleichmächtige Teilmengen vorgeschriebener<br />

Größe zerlegt.<br />

Aufgabe: 14 Perlen sollen zu je 3 Stück in Beutel verpackt werden. Wie viele Beutel<br />

werden benötigt Wie viele Perlen bleiben übrig<br />

Abb. 74<br />

Zur Einführung <strong>und</strong> Darstellung der <strong>Division</strong> benützt die Gr<strong>und</strong>schule das Mengenmodell<br />

<strong>und</strong> auch das Größenmodell. Hierbei wird auf die oben beschriebenen Gr<strong>und</strong>vorstellungen<br />

eingegangen, wie folgende Beispiele aus Schulbüchern zeigen.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 116<br />

Darstellung durch Mengen<br />

Verteilen:<br />

Abb. 75 aus Denken <strong>und</strong> Rechnen 2, Baden-Württemberg, Westermann 1994, S.58<br />

Da das Kind in der Regel noch nicht auf das kleine Einmaleins zugreifen kann, löst es<br />

die Aufgabe zeichnerisch. Das sukzessive Abstreichen der Elemente der zu verteilenden<br />

Menge entspricht auf der Handlungsebene der Vorgehensweise beim Kartenausteilen.<br />

Aufteilen:<br />

Abb. 76<br />

aus Nußknacker – Unser Rechenbuch, 2.Schuljahr, Ausgabe B – Neu,<br />

Baden-Württemberg, Klett 1994, S.58<br />

Auch das Aufteilen wird zunächst zeichnerisch gelöst. Es entspricht dem Bündeln.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 117<br />

Darstellung durch Größen (hier: Längen)<br />

Verteilen:<br />

Ein Streifen Papier wird in eine vorgeschriebene Anzahl gleichlanger<br />

Streifen geschnitten. Wie lang sind diese Streifen<br />

8 cm<br />

Durch Falten in der Mitte erhält man:<br />

4cm<br />

4cm<br />

8cm ÷ 2 = 4cm<br />

Nochmaliges Falten ergibt:<br />

2cm 2cm 2cm 2cm<br />

8cm ÷ 4 = 2cm<br />

Aufteilen:<br />

Abmessen <strong>und</strong> fortgesetztes Abschneiden von gleichlangen Streifen<br />

vorgeschriebener Länge führen auf die <strong>Division</strong> durch Aufteilen.<br />

8 cm<br />

Das Abmessen <strong>und</strong> Abschneiden von Streifen jeweils der Länge 2cm ergibt:<br />

2cm 2cm 2cm 2cm<br />

8cm ÷ 2cm = 4<br />

Schneidet man jeweils 3 cm ab, so erhält man 2 Streifen dieser Länge <strong>und</strong> einen<br />

Reststreifen der Länge 2cm.<br />

3cm 3cm 2cm


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 118<br />

Darstellung am Zahlenstrahl<br />

Am Zahlenstrahl wird die <strong>Division</strong> als wiederholte Subtraktion des Divisors verstanden<br />

<strong>und</strong> kann durch die Handlungen des wiederholten Rückwärtsspringens bzw.<br />

Rückwärtszählens dargestellt werden.<br />

Darstellung durch Operatoren<br />

Die Handlungen <strong>und</strong> Vorstellungen des Verteilens <strong>und</strong> Aufteilens sind gr<strong>und</strong>legend für<br />

das Verständnis der <strong>Division</strong> <strong>und</strong> sind deshalb unverzichtbar bei ihrer Einführung.<br />

Zusätzliche Vertiefung der Fähigkeiten zur <strong>Division</strong> erwartet man vom Operatormodell.<br />

Seine Veranschaulichung findet es in <strong>Division</strong>smaschinen (vgl. E4, 4.1.D).<br />

Diese können allerdings nur solche Zahlen verarbeiten, bei denen die <strong>Division</strong><br />

aufgeht. Deshalb ist es sinnvoll, nur Elemente entsprechender Vielfachenmengen einzugeben<br />

(vgl. Abb. 71).<br />

Durch Operatoren kann der Zusammenhang zwischen <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong><br />

besonders deutlich gemacht werden.<br />

Operatorkette:<br />

3 ⎯⎯→<br />

⋅5 15 ⎯ ⎯ ÷5 → 5<br />

Operator <strong>und</strong> Umkehroperator:<br />

⋅ 5<br />

3 15<br />

<strong>Division</strong> als wiederholte Subtraktion<br />

÷ 5<br />

In Analogie zur wiederholten Addition des zweiten Faktors bei der <strong>Multiplikation</strong> kann<br />

die <strong>Division</strong> formal durch die wiederholte Subtraktion des Divisors dargestellt werden:<br />

15:5 = 3 wegen 15-5-5-5 = 0<br />

Während bei der <strong>Multiplikation</strong> das wiederholte Addieren für das „Ausrechnen"<br />

tatsächlich eine Rolle spielt, wird das „Ausrechnen" bei der <strong>Division</strong> in der Regel<br />

durch Zuhilfenahme der entsprechenden <strong>Multiplikation</strong>saufgabe bewerkstelligt:<br />

15 : 5 = 3 wegen 3 • 5 = 15.<br />

Bei den Operationen der <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> ist es wichtig, dass die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler vielerlei Handlungserfahrungen in Sachzusammenhängen erhalten. Insbesondere<br />

sollte keine Einengung der <strong>Multiplikation</strong> auf wiederholte Addition bzw. der<br />

<strong>Division</strong> auf wiederholte Subtraktion erfolgen.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 119<br />

<strong>6.</strong>3 Erarbeitung des Zahlenraumes durch<br />

<strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong><br />

Die Rechenoperationen <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> geben den Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schülern noch wirkungsvollere Instrumente zum flexiblen <strong>und</strong> effektiven Operieren<br />

im Zahlenraum in die Hand, als dies für die Addition <strong>und</strong> Subtraktion der Fall war.<br />

Neben der Kenntnis des Stellenwerts <strong>und</strong> des Überschlagsrechnens stellt die<br />

Beherrschung des Einmaleins die Voraussetzung für die Erarbeitung größerer Zahlenräume<br />

dar. Hierzu gehören auch Rechenstrategien <strong>und</strong> die schriftlichen Rechenverfahren.<br />

Wir gehen näher auf das kleine Einmaleins, auf Rechenstrategien sowie<br />

speziell auf die <strong>Division</strong> mit Rest ein.<br />

<strong>6.</strong>3.1 Rechenstrategien beim Multiplizieren <strong>und</strong> Dividieren<br />

Die Rechengesetze der <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> lernen die Gr<strong>und</strong>schülerinnen<br />

<strong>und</strong> -schüler im allgemeinen in Form von besonders bezeichneten Aufgaben, wie<br />

Tausch- <strong>und</strong> Nachbaraufgabe, oder auch als Rechenvorteile kennen. Wie bei der<br />

Addition <strong>und</strong> Subtraktion können die Rechengesetze <strong>und</strong> -vorteile als heuristische<br />

Rechenstrategien dienen, um neue Aufgaben auf bekannte zurückzuführen.<br />

Tauschaufgaben:<br />

Die Tauschaufgaben beruhen auf dem Kommutativgesetz <strong>und</strong> gestatten es, unbekannte<br />

Aufgaben auf bekannte zurückzuführen.<br />

Aufgabe: 3 ⋅ 15 =<br />

Mögliche Vorgehensweise: 3 ⋅ 15 = 15 ⋅ 3 = 45<br />

Begründung: 3 ⋅ 15 = 15 ⋅ 3 <strong>und</strong> 15 ⋅ 3 = 45<br />

Zerlegen einer Aufgabe in leichtere Teilaufgaben:<br />

a) unter Anwendung des Distributivgesetzes:<br />

Aufgabe: 15 ⋅ 3 =<br />

Mögliche Vorgehensweise: 10 ⋅ 3 = 30, 5 ⋅ 3 = 15, 30 + 15 = 45<br />

Begründung: 15 = 10 + 5 <strong>und</strong> 15 ⋅ 3 = 10 ⋅ 3 + 5 ⋅ 3<br />

Aufgabe: 36 : 3 =<br />

Mögliche Vorgehensweise: 30 : 3 = 10, 6 : 3 = 2, 10 + 2=12<br />

Begründung: 36 = 30 + 6 <strong>und</strong> 36 : 3 = 30 : 3 + 6 : 3<br />

b) unter Anwendung des Assoziativgesetzes:<br />

Aufgabe: 24 ⋅ 5 =<br />

Mögliche Vorgehen s weise: 24 = 4 ⋅ 6, 6 ⋅ 5 = 30 <strong>und</strong> 4 ⋅ 30 = 120<br />

Begründung: 24 ⋅ 5=4⋅ 6 ⋅ 5=4⋅ 30


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 120<br />

Zwei Spezialfälle dieses Gesetzes werden auch bei der Erarbeitung des kleinen<br />

Einmaleins verwendet: Verdoppelt bzw. halbiert man in einem Produkt einen<br />

Faktor, so ist das Ergebnis doppelt bzw. halb so groß (vgl. <strong>6.</strong>3.2).<br />

Nachbaraufgaben:<br />

Hier wird die Zerlegung einer Aufgabe in eine leichtere benachbarte Aufgabe der<br />

betreffenden Einmaleins-Reihe mit Hilfe des Distributivgesetzes durchgeführt.<br />

Aufgabe: 9 • 8 =<br />

Mögliche Vorgehensweise: 10 • 8 = 80, 80 - 8 = 72<br />

Begründung: 9 = 10 - 1, 9 • 8 = 10 • 8 - 1 • 8<br />

Dezimale Analogieaufgaben:<br />

Die Anwendung des Assoziativgesetzes der <strong>Multiplikation</strong> auf volle Zehner- oder<br />

H<strong>und</strong>erterzahlen erlaubt es in vielen Fällen, den ersten Teilschritt der Rechnung<br />

ohne die Nullen auszuführen.<br />

Umkehraufgaben:<br />

Aufgabe: 8 • 70 =<br />

Mögliche Vorgehensweise: 8 • 7 = 56, 56 • 10 = 560<br />

Begründung: 70 = 7 • 10, 8 • 70 = 56 • 10<br />

Aufgabe: 80 : 4 =<br />

Mögliche Vorgehensweise: 8 : 4 = 2, 2 • 10 = 20<br />

Begründung: 80 = 8 • 10, 80 : 4 = 2 • 10<br />

Aufgabe: 36: 4 =<br />

Mögliche Vorgehensweise: 9 • 4 = 36, also 36 : 4 = 9<br />

Begründung: 9 • 4 = 36<br />

Konstanz des Produkts:<br />

Ein Produkt bleibt konstant, wenn ein Faktor halbiert <strong>und</strong> gleichzeitig ein anderer<br />

verdoppelt wird:<br />

16 • 5 = 8 • 10 = 4 • 20 = 2 • 40 = l • 80 = 80<br />

Konstanz des Quotienten:<br />

Ein Quotient bleibt konstant, wenn sowohl Dividend als auch Divisor mit demselben<br />

Faktor multipliziert oder durch dieselbe Zahl dividiert, also z. B. gleichzeitig halbiert<br />

oder verdoppelt werden:<br />

32:8 = 16:4 = 8 : 2 = 4 : 1 = 4


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 121<br />

<strong>6.</strong>3.2 Erarbeitung des kleinen Einmaleins <strong>und</strong> Aufgabennetze<br />

Die Gr<strong>und</strong>aufgaben der Addition <strong>und</strong> Subtraktion im Zahlenraum bis 20 finden bei<br />

der <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> ihre Entsprechung in den multiplikativen Gr<strong>und</strong>aufgaben<br />

im Zahlenraum bis 100, dem sogenannten kleinen Einmaleins, <strong>und</strong> ihrer<br />

Umkehrung. Die Erarbeitung des kleinen Einmaleins stützt sich einerseits auf einige<br />

leichte Kernaufgaben, im Unterricht häufig auch als Königsaufgaben bezeichnet, die<br />

der Schüler <strong>und</strong> die Schülerin auswendig gelernt hat, <strong>und</strong> zum ändern auf Rechenstrategien,<br />

mit denen die schwierigeren Aufgaben auf leichtere zurückgeführt<br />

werden. Langfristiges Lernziel ist es, dass am Ende des 3. Schuljahres alle Aufgaben<br />

des kleinen Einmaleins bei jedem Schüler <strong>und</strong> jeder Schülerin rasch verfügbar <strong>und</strong><br />

jederzeit abrufbar sind.<br />

Am Beispiel des Einmaleins der Sieben soll ein mögliches Vorgehen gezeigt werden.<br />

Es ist sinnvoll, die Aufgaben 1•7, 2•7, 10•7 sowie 5•7 als Kernaufgaben zu deklarieren.<br />

Die anderen Aufgaben derselben Einmaleins-Reihe können dann allein von<br />

den Kernaufgaben ausgehend unter ausschließlicher Zuhilfenahme der beiden<br />

Strategien Verdoppeln bzw. Halbieren des ersten Faktors sowie Zerlegen unter<br />

Verwendung der Nachbar auf gäbe erarbeitet werden.<br />

Verdoppeln des ersten Faktors des Produkts:<br />

Aufgabe: 4 • 7 =<br />

bekannt: 2 • 7 = 14<br />

Rechnung: 4 • 7 = 2 • 14 = 28<br />

Zerlegen unter Verwendung der Nachbaraufgabe:<br />

Aufgabe: 3 • 7 =<br />

bekannt: 2 • 7 = 14<br />

Rechnung: 3 • 7 = 2•7+1•7 = 14 + 7 = 21<br />

Innerhalb der Einmaleins-Reihe bietet sich mit diesen Strategien ein schrittweises Erarbeiten<br />

an, z. B.:<br />

(1) 2 ⋅ 7 = 14 → 4 ⋅ 7 = 28 → 8 ⋅ 7 = 56<br />

(2) 2 ⋅ 7 = 14 → 3 ⋅ 7 = 21<br />

(3) 5 ⋅ 7 = 35 → 6 ⋅ 7 = 42 oder 3 ⋅ 7 = 21 → 6 ⋅ 7 = 42<br />

(4) 10 ⋅ 7 = 70 → 9 ⋅ 7 = 63<br />

(5) 6 ⋅ 7 = 42 → 7 ⋅ 7 = 49 oder 8 ⋅ 7 = 56 → 7 ⋅ 7 = 49<br />

Etwas anspruchsvoller ist es, auch folgende Denkschritte anzuwenden:<br />

(6) 7 ⋅ 7 = 5 ⋅ 7 + 2 ⋅ 7<br />

(7) 8 ⋅ 7 = 10 ⋅ 7 - 2 ⋅ 7


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 122<br />

Die Erarbeitung der Einmaleins-Reihen kann in vielfältiger Weise <strong>und</strong> mit unterschiedlichen<br />

Rechen Strategien durchgeführt werden, wobei sich viele Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler beim Entdecken von Strategien als sehr kreativ erweisen können.<br />

Wichtig ist die Verwendung des Kommutativgesetzes in Form von<br />

Tauschaufgaben, um die Anzahl der auswendig zu lernenden Aufgaben zu<br />

reduzieren:<br />

3 ⋅ 7 = 7⋅ 3 oder 7 ⋅ 8 = 8⋅ 7<br />

Der Satz der Kernaufgaben sollte noch um alle Aufgaben mit Quadratzahlen wie<br />

7 ⋅7 erweitert werden, was vor allem das Rechnen bei den höheren Reihen erleichtert.<br />

<strong>6.</strong>3.3 <strong>Division</strong> mit Rest<br />

<strong>Division</strong>saufgaben, bei denen die Ergebnisse nicht ganzzahlig sind, sondern von<br />

null verschiedene <strong>Division</strong>sreste aufweisen, werden je nach B<strong>und</strong>esland <strong>und</strong> verwendetem<br />

Schulbuchwerk in drei verschiedenen Dar Stellung s formen geschrieben.<br />

Sie werden am Beispiel 14:3 vorgestellt.<br />

Restschreibweise:<br />

Zerlegungsschreibweise:<br />

<strong>Division</strong>sschreibweise:<br />

14 : 3 = 4 Rest 2<br />

14 = 3 ⋅ 4 + 2<br />

14: 3=4 +2:3<br />

Während bis Anfang der siebziger Jahre die Restschreibweise in der Gr<strong>und</strong>schule<br />

üblich war, rückte man im Zuge der fachwissenschaftlichen Reformbemühungen<br />

von dieser Darstellungsform ab <strong>und</strong> gab statt dessen der Zerlegungsschreibweise<br />

den Vorzug. Ausschlaggebend war hierzu vor allem der Gesichtspunkt, dass bei der<br />

Restschreibweise das Gleichheitszeichen nicht korrekt im mathematischen Sinne<br />

verwendet wird.<br />

In der Folgezeit wiesen verschiedene Untersuchungen daraufhin, dass von allen drei<br />

Schreibweisen für die Gr<strong>und</strong>schülerinnen <strong>und</strong> -schüler die Restschreibweise am<br />

verständlichsten ist. Schwierigkeiten treten bei der Zerlegungsschreibweise<br />

dadurch auf, dass die <strong>Division</strong>saufgabe von der Schreibweise her nicht mehr<br />

erkennbar ist. Zudem geben ein erhöhter Schreibaufwand <strong>und</strong> der Umstand, dass das<br />

Ergebnis mitten in der Aufgabe steht, Anlass zu einer Reihe typischer Fehler. Bei<br />

der <strong>Division</strong>sschreibweise wirken sich die beiden <strong>Division</strong>szeichen <strong>und</strong> die neu<br />

entstandene <strong>und</strong> unlösbare zweite <strong>Division</strong>saufgabe als gravierende Nachteile aus.<br />

Außerdem muss hier die Punkt-vor-Strich-Regel angewandt werden. Die<br />

Restschreibweise kann im Gegensatz zur Zerlegungsschreibweise auch in der<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe fortgesetzt werden, indem der <strong>Division</strong>srest durch eine Bruchzahl<br />

ausgedrückt wird, womit der Übergang zur <strong>Division</strong>sschreibweise vollzogen<br />

wird. Ein Abwägen dieser Vor- <strong>und</strong> Nachteile hat dazu geführt, dass heutzutage<br />

die Restschreibweise bevorzugt verwendet wird.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 123<br />

<strong>6.</strong>4 Weitere Themen zur <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong><br />

<strong>6.</strong>4.1 Rechnen im H<strong>und</strong>erter- <strong>und</strong> Tausenderraum<br />

Die Behandlung der <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> größerer Zahlen in mündlicher<br />

<strong>und</strong> halbschriftlicher Form lässt sich auf der Gr<strong>und</strong>lage des kleinen Einmaleins <strong>und</strong><br />

mit Hilfe der in <strong>6.</strong>3.2 besprochenen Rechen Strategien durchführen. Die Aufgaben<br />

des großen Einmaleins werden bis auf einfache Fälle (z. B. 11, 12, 15 <strong>und</strong> 25 in<br />

Klasse 5) nicht gesondert gelernt, sondern durch Anwendung des Distributivgesetzes<br />

auf Aufgaben des kleinen Einmaleins zurückgeführt.<br />

Die in 5.2.4 für die Addition <strong>und</strong> Subtraktion gemachten Ausführungen können<br />

direkt auf die <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> übertragen werden. Für die Erarbeitung<br />

der Gesetzmäßigkeiten stehen auch hier verschiedene Darstellungsmittel zur Verfügung:<br />

H<strong>und</strong>ertertafel, Mehr-System-Blöcke <strong>und</strong> Feld-Balken-Punkt-Darstellung,<br />

Zahlenstrahl, Rechengeld <strong>und</strong> Stellenwerttafel.<br />

Dezimale Analogieaufgaben<br />

Zum Erkennen der Analogiebeziehungen ist der Einsatz von Bündelmaterial unverzichtbar,<br />

damit das Kind nicht mechanisch einfach Nullen anhängt.<br />

Halbschriftliches Rechnen<br />

Bei der halbschriftlichen <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> wird eine Aufgabe in leichtere<br />

Teilaufgaben zerlegt, die dann zwar im Kopf ausgeführt, aber zur Entlastung des<br />

Kurzzeitgedächtnisses schriftlich notiert werden. Zur Erk<strong>und</strong>ung der Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

verschiedenartiger Zerlegungen stellt das halbschriftliche Rechnen ein wichtiges<br />

Werkzeug bei der Erarbeitung des H<strong>und</strong>erter- <strong>und</strong> Tausenderraumes dar <strong>und</strong> sollte<br />

vor Einführung der durch den Lehrplan festgelegten Schreibweise der schriftlichen<br />

Rechenverfahren ausreichend geübt werden.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 124<br />

Abb. 77<br />

aus Mathematik 3, 3. Jahrgangsstufe deutsch-griechisch,<br />

Institut für Film <strong>und</strong> Bild in Wissenschaft <strong>und</strong> Unterricht 1984<br />

Im folgenden werden für die Aufgaben 7 • 48 <strong>und</strong> 196 : 4 mit Hilfe des Distributivgesetzes<br />

verschiedene Zerlegungen des zweiten Faktors bzw. des Dividenden durchgeführt.<br />

Bei der <strong>Division</strong> ist darauf zu achten, dass alle neu auftretenden Quotienten<br />

auch natürliche Zahlen ergeben.<br />

(a) (b) (c)<br />

7 • 48 = 7 • 48 = 7 • 48 = <br />

7 • 40 = 280 7 • 20 = 140 7 • 50 = 350<br />

7 • 8 = 56 7 • 20 = 140 7 • 2 = 14<br />

7 • 48 = 336 7 • 8 = 56 7 • 48 = 336<br />

7 • 48 = 336<br />

(d) (e) (f)<br />

196 ÷ 4 = 196 ÷ 4 = 196 ÷ 4 = <br />

160 ÷ 4 = 40 120 ÷ 4 = 30 200 ÷ 4 = 50<br />

36 ÷ 4 = 9 40 ÷ 4 = 10 4 ÷ 4 = 1<br />

196 ÷ 4 = 49 36 ÷ 4 = 9 196 ÷ 4 = 49<br />

196 ÷ 4 = 49<br />

Auch bei <strong>Division</strong>en, die aufgehen, muss das Kind darauf achten, solche<br />

Zerlegungen zu wählen, bei denen die Teilquotienten natürliche Zahlen sind.<br />

Geeignete Zerlegung<br />

Ungeeignete Zerlegung<br />

196 ÷ 7 = 196 ÷ 7 = <br />

140 ÷ 7 = 20 160 ÷ 7 = <br />

56 ÷ 7 = 8 36 ÷ 7 = <br />

196 ÷ 7 = 28 196 ÷ 7 =


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 125<br />

Strukturierung der Aufgaben nach dem Schwierigkeitsgrad<br />

Die Aufgaben für die <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> können nach steigendem Schwierigkeitsgrad<br />

in vier Gruppen gegliedert werden. Zur Verdeutlichung der Schwierigkeitsstufen<br />

werden für die Gruppen 2 - 4 die Rechnungen jeweils in halb schriftlicher Form<br />

gegeben.<br />

1. Aufgaben mit vollen Zehnerzahlen:<br />

8 • 30 = 8 • 3 Z = 24 Z = 240<br />

2. Aufgaben mit Zehner-Einer-Zahlen:<br />

8 • 36 = <br />

8 • 30 = 240<br />

8 • 6 = 48<br />

8 • 36 = 288<br />

3. Aufgaben mit H<strong>und</strong>erter-Zehner-Zahlen:<br />

4 • 240 = <br />

4 • 200 = 800<br />

4 • 40 = 160<br />

4 • 240 = 960<br />

4. Aufgaben mit H<strong>und</strong>erter-Zehner-Einer-Zahlen:<br />

4 • 248 = <br />

4 • 200 = 800<br />

4 • 40 = 160<br />

4 • 8 = 32<br />

4 • 248 = 992<br />

Die halbschriftliche Form der <strong>Division</strong> kann entsprechend gestuft nach dem<br />

Schwierigkeitsgrad erarbeitet werden.<br />

<strong>6.</strong>4.2 <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> mit der Null<br />

Multiplizieren <strong>und</strong> Dividieren mit null kommen als Teilaufgaben in den schriftlichen<br />

Normalformen vor <strong>und</strong> bereiten erfahrungsgemäß vielen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

große Verständnisschwierigkeiten. Zusätzlich zum Aufstellen von Merksätzen wie<br />

„Durch null darf man nicht dividieren!" ist auch hier die Veranschaulichung <strong>und</strong><br />

Begründung durch Verwendung geeigneter Darstellungsmodelle notwendig.<br />

Beispielsweise erfolgt eine Visualisierung der Aufgabe 4 • 3 im Längenmodell durch<br />

Hintereinanderlegen von vier Stäben der Länge 3cm oder 3dm oder 3m. Bei der Darstellung<br />

mit dem Zahlenstrahl werden beginnend bei der Null vier Sprünge der Länge 3<br />

in eine Richtung ausgeführt. Frage: Bei welcher Zahl lande ich, wenn ich vom Nullpunkt<br />

des Zahlenstrahls ausgehe <strong>und</strong> vier Sprünge der Länge 3 ausführe Dementsprechend<br />

kann die Aufgabe 4 • 0 als vier Stäbe oder Sprünge der Länge null interpretiert<br />

werden, die Aufgabe 0 • 4 dagegen als 0 Sprünge der Länge 4.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 126<br />

In analoger Weise kann die <strong>Division</strong> im Zahlenstrahlmodell durch Rückwärtssprünge<br />

am Zahlenstrahl gedeutet werden. Bei der Aufgabe 6 : 2 stellt sich dann die<br />

Frage: Wie viele Sprünge der Länge 2 ergeben sich, um von der Zahl 6 auf dem<br />

Zahlenstrahl zur Null zu gelangen Antwort: 3 Sprünge der Länge 2. Die <strong>Division</strong><br />

durch null wird entsprechend interpretiert. Für die Aufgabe 6 : 0 lautet die Frage:<br />

Wie viele Sprünge der Länge 0 ergeben sich, um auf dem Zahlenstrahl von 6 nach 0<br />

zu gelangen Antwort: So viele Sprünge man auch macht, man kommt von der 6<br />

nicht weg. Also hat die Aufgabe keine Lösung. Dass eine <strong>Division</strong> durch 0 nicht<br />

möglich ist, wird auch einsichtig, wenn man die <strong>Division</strong> als Umkehroperation der<br />

<strong>Multiplikation</strong> auffasst:<br />

6 : 2 = ↔ 2 ⋅ = 6, Antwort: 3<br />

6 : 0 = ↔ 0 ⋅ = 6, Antwort: Geht nicht!<br />

<strong>6.</strong>4.3 Typische Fehler beim kleinen Einmaleins <strong>und</strong> beim<br />

nichtschriftlichen Multiplizieren <strong>und</strong> Dividieren<br />

Für die Beherrschung des kleinen Einmaleins sind die erworbene Sicherheit in der<br />

Ausführung der Rechnung <strong>und</strong> die schnelle Verfügbarkeit des Ergebnisses die<br />

wichtigsten Kriterien. Folgende typische Fehler werden beobachtet:<br />

1. Fehler bei hohen Einmaleins-Kombinationen zwischen 6 • 6 <strong>und</strong> 9 • 9. Die<br />

höchsten Fehlerhäufigkeiten innerhalb dieser Kombinationen ergeben sich bei<br />

allen Produkten mit 8.<br />

2. Fehler mit den beiden Produkten 8 • 4 <strong>und</strong> 9 • 4 <strong>und</strong> ihre Umkehrungen.<br />

3. Nullfehler: <strong>Multiplikation</strong>saufgaben mit null, <strong>und</strong> zwar unabhängig davon, ob die<br />

Null an erster oder zweiter Stelle steht.<br />

Fast die Hälfte aller im 3. <strong>und</strong> 4. Schuljahr auftretenden Einmaleins-Fehler entfallen<br />

auf die Nullfehler, die sich durch gezielte Übungen innerhalb relativ kurzer Zeit<br />

erheblich reduzieren lassen. Andererseits zeigen Untersuchungen, dass die anderen<br />

Einmaleins-Fehler auch in der Sek<strong>und</strong>arstufe in ihren Häufigkeiten im wesentlichen<br />

unverändert bleiben.<br />

Die größeren Fehlerhäufigkeiten bei den hohen Einmaleins-Kombinationen, vor<br />

allem bei den Produkten mit 7 <strong>und</strong> 8, erklären sich dadurch, dass das Ergebnis, falls<br />

es als auswendig gelerntes Wissen nicht zur Verfügung steht, aus den Kernaufgaben<br />

nur in zwei Schritten zu erreichen ist. Hinzu kommt, dass bei den hohen Kombinationen<br />

häufiger Zehnerüberschreitungen auftreten als bei den niedrigeren.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 127<br />

Beim nichtschriftlichen Multiplizieren <strong>und</strong> Dividieren können häufig folgende<br />

Fehlerarten beobachtet werden:<br />

Verzählen bei wiederholter Addition <strong>und</strong> Subtraktion:<br />

Bei den <strong>Multiplikation</strong>saufgaben wird sich beim Vorwärtszählen, bei den <strong>Division</strong>saufgaben<br />

beim Rückwärtszählen um eine Schrittlänge verzählt:<br />

4 • 4 =12<br />

48 : 8=7<br />

Nullfehler:<br />

0 • 8 = 8<br />

5 • 0 = 8<br />

3 : 0 = 0<br />

Perseverationsfehler, d. h., dominierende Ziffern wirken nach:<br />

3 • 6 = 1 6<br />

9 • 90 = 9 9 0<br />

330 : 3 = 130<br />

Fehlerhafte Anwendung von Rechenstrategien:<br />

9 • 4 = 31 gerechnet: 1 0 •4 - 1•9 = 31<br />

7 • 81 = 63 gerechnet: 7•8 = 56, 7• l = 7, 56 + 7 = 63<br />

155 : 5 = 301 gerechnet: 150:5 = 30, 5 •5 = 1, also 155:5 = 301<br />

96 : 16 = 10 gerechnet: 90:10 = 9, 6 : 6=1, also 96:16 = 10<br />

Fehlerhafte <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> von reinen Zehnerzahlen:<br />

400 • 50 = 200 Schwierigkeiten beim Umgang mit den Endnullen<br />

900 : 30 = 3 Schwierigkeiten beim Umgang mit den Endnullen<br />

7 • 80 = 567 gerechnet: 7•8=56, 7•0 = 7 (Nullfehler!),<br />

also 7 •80 = 567<br />

300 : 60 = 20 gedankliches Vertauschen von Dividend <strong>und</strong> Divisor<br />

1000 :200 = 500 gerechnet: 10:2 = 5, an das Teilergebnis werden zwei<br />

Nullen „angehängt"


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 128<br />

<strong>6.</strong>5 Methodisch-didaktische Anregungen zur<br />

<strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong><br />

Im folgenden werden einige Lernspiele, mathematische Rätsel <strong>und</strong> Problemlöseaufgaben<br />

vorgestellt.<br />

1. Nicht ärgern beim Würfeln (für 2 - 4 Spieler ab 3. Schuljahr)<br />

Dieses Spiel (aus Grevsmühl, U.; Homann, G. 9/1985 <strong>und</strong> 4/1985) entstand in<br />

Anlehnung an das bekannte Spiel „Mensch ärgere Dich nicht!". In dieser Fassung<br />

geht es um das Erkennen von Vielfachen der Zahlen 6, 7, 8 <strong>und</strong> 9 <strong>und</strong> damit um ein<br />

Üben der entsprechenden Einmaleins-Reihen. In der vierten Klasse kann es bei der<br />

Vorbereitung auf die schriftliche <strong>Division</strong> eingesetzt werden. Die Vielfachen von 6,<br />

7, 8 <strong>und</strong> 9 wurden so über das Spielfeld verteilt, dass die Gewinnchancen für alle<br />

etwa gleich sind. Nach dem Spiel kann man das Entwerfen eigener Spielpläne zu<br />

anderen Einmaleins-Reihen anregen.<br />

Abb. 78<br />

Material: Ein Spielwürfel <strong>und</strong> für jeden Mitspieler vier Setzer in einer Farbe.<br />

Ziel: Sieger ist, wer zuerst alle seine Setzer in seine Zielfelder gebracht hat.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 129<br />

Spielregeln:<br />

1) Die Mitspieler verteilen die Einmaleins-Reihen unter sich <strong>und</strong> besetzen die<br />

Ausgangsfelder mit ihren vier Setzern.<br />

2) Es wird der Reihe nach gewürfelt <strong>und</strong> gesetzt.<br />

3) Mit einer gewürfelten „6" kommt man aus dem Ausgangsfeld in das schraffierte<br />

erste Spielfeld. Hierbei hat man drei Versuche.<br />

4) Wenn man beim Würfeln auf eine Zahl aus der eigenen Einmaleins-Reihe kommt,<br />

darf man noch einmal würfeln <strong>und</strong> setzen. Dabei kann man auch einen seiner<br />

anderen Setzer bewegen.<br />

5) Wer auf ein besetztes Feld kommt, darf den entsprechenden Setzer hinauswerfen.<br />

Dieser Setzer muss zurück in sein Ausgangsfeld.<br />

2. Würfelspiel (für 2 - 4 Spieler ab 3. Schuljahr)<br />

Abb. 79


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 130<br />

Hierbei handelt es sich um ein Würfelspiel (aus Grevsmühl, U.; Homann, G. 12/<br />

1985 <strong>und</strong> 6/1985), bei dem die mündliche <strong>Division</strong> im Bereich des kleinen<br />

Einmaleins geübt werden soll.<br />

Material: Ein Spielwürfel, ein Kartenspiel mit den Kartenwerten von 2 bis 10 (36<br />

Karten) <strong>und</strong> für jeden Mitspieler ein Setzer.<br />

Ziel: Als erster das Zielfeld erreichen.<br />

Spielregeln: siehe Abb. 79<br />

Hinweise:<br />

Die Austauschmöglichkeit der Spielkarten vor dem Würfeln bewirkt, dass die Spieler<br />

vorher die Ergebnisse der nächsten Felder ausrechnen, um dann zu entscheiden, ob<br />

sie Karten ablegen wollen oder nicht. Die Mitspieler kontrollieren, ob nochmal<br />

gewürfelt werden darf. Dazu muss die abgelegte Karte offen neben den Kartenstapel<br />

gelegt werden. Ist der verdeckte Kartenstapel abgeräumt, werden die abgelegten<br />

Karten gemischt <strong>und</strong> verdeckt auf einen Stapel gelegt.<br />

Wenn mehrere Durchgänge gespielt werden, empfiehlt sich die Anlage einer Tabelle<br />

mit den Namen der Mitspieler, in die dann nach jedem Durchgang die Minuspunkte<br />

eingetragen werden. Der jeweilige Sieger bleibt straffrei.<br />

Varianten:<br />

1) Man verabredet als zusätzliche Regel das „Rauswerfen".<br />

2) Statt zwei Karten erhält jeder Spieler drei oder vier Karten.<br />

3) Man darf, wenn man die passenden Karten hat, in einer R<strong>und</strong>e auch noch ein<br />

drittes Mal würfeln.<br />

4) Die Schüler zeichnen sich einen eigenen Plan mit neuen Aufgabenverteilungen<br />

<strong>und</strong> spielen darauf.<br />

3. Schlangen <strong>und</strong> Leitern (für 2 - 4 Spieler ab 2. Schuljahr)<br />

In diesem Spiel (aus Grevsmühl, U.; Homann, G. 12/1986 <strong>und</strong> 6/1986) werden<br />

Kopfrechenübungen zur <strong>Division</strong> mit Rest mit dem Spaß <strong>und</strong> der Spannung des<br />

Spiels „snakes and ladders" verb<strong>und</strong>en, das im englischen Sprachraum gern zur<br />

Unterhaltung bei Kinderparties gespielt wird. Die vorliegende Konzeption ist ab dem<br />

2. Schuljahr einsetzbar, nachdem die Einmaleins-Reihen 2, 3 <strong>und</strong> 4 sowie die<br />

<strong>Division</strong> mit Rest eingeführt wurden.<br />

Ziel: Ziel des Spiels ist es, möglichst rasch das Zielfeld 64 zu erreichen. Einen<br />

Vorteil erhält hierbei ein Spieler, wenn er auf einem Feld mit unterem Leiterende<br />

landet. Bei <strong>Division</strong> der Feldnummer durch die gewürfelte Augenzahl wird der Rest<br />

bestimmt, dessen Größe die Anzahl der Felder angibt, die der Spieler die Leiter<br />

entlang vorrücken kann.<br />

Material: Ein Spielplan, ein Spielwürfel mit den Augenzahlen 2, 3, 4 sowie ein<br />

Setzer für jeden Mitspieler. Der Würfel kann aus einem normalen Spielwürfel oder<br />

auch Rohwürfel hergestellt werden, indem man die gegenüberliegenden Flächen<br />

jeweils mit den Augenzahlen 2, 3 <strong>und</strong> 4 beklebt.


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 131<br />

Regeln:<br />

Abb. 80<br />

1) Es wird reihum gewürfelt. Jeder Spieler rückt seinen Setzer um die gewürfelte<br />

Augenzahl in Reihenfolge der nummerierten Felder vor.<br />

2) Landet ein Spieler auf einem Feld mit Leiteranfang, so darf er nochmals würfeln. Die<br />

Feldnummer wird durch die jetzt gewürfelte Augenzahl geteilt <strong>und</strong> der Rest ermittelt.<br />

Der Wert des Restes gibt an, um wie viele Felder der Spieler mit seinem Setzer die<br />

Leiter hochklettern darf.<br />

Beispiel: Feld mit Nummer 11. <strong>Division</strong> durch die gewürfelte Augenzahl 2, 3, 4<br />

ergibt als Rest die Werte l, 2 <strong>und</strong> 3. Das bedeutet, dass der Spieler bei der


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 132<br />

gewürfelten Augenzahl 2 auf Feld 22, bei 3 auf Feld 27 <strong>und</strong> bei 4 auf Feld 28<br />

vorrücken darf.<br />

Abb. 8l<br />

3) Landet ein Spieler auf einem Feld mit Schlangenkopf, so muss er zurück zum<br />

Ende der Schlange.<br />

4) Sieger ist, wer als erster durch das Ziel bei 64 geht.<br />

4. Orangen, Orangen (ab 3. Schuljahr)<br />

Ein großer Behälter wird von einer Maschine mit Orangen beladen.<br />

In der ersten Minute ist eine Orange im Behälter.<br />

In der zweiten Minute sind zwei Orangen im Behälter.<br />

In der dritten Minute sind vier Orangen im Behälter.<br />

In der vierten Minute sind acht Orangen im Behälter.<br />

Nach zehn Minuten ist der Behälter ganz gefüllt.<br />

Nach wie vielen Minuten war er halb voll<br />

(Antwort: In jeder Minute verdoppelt sich der Inhalt des Behälters. Da er nach 10<br />

Minuten ganz gefüllt ist, ist er nach 9 Minuten halb voll.) .<br />

5. Die Schnecke im Brunnen (ab 3. Schuljahr)<br />

Eine Schnecke sitzt im Brunnen <strong>und</strong> möchte heraus. Der Brunnen ist 16 m tief.<br />

Jeden Tag kriecht sie vier Meter hoch, rutscht aber nachts wieder einen Meter<br />

zurück. Am wievielten Tag hat sie den Rand erreicht<br />

(Antwort: In den ersten vier Tagen kriecht die Schnecke an jedem Tag 4 m hoch <strong>und</strong><br />

rutscht in jeder Nacht l m zurück, also 4 • 4m - 4 • lm = 4 • 3 m = 12m . Am Ende des<br />

5. Tages erreicht die Schnecke den Brunnenrand, somit 12m + 4m=16m oder<br />

5• 4m -4m=16m.)


<strong>6.</strong> <strong>Multiplikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Division</strong> 133<br />

<strong>6.</strong> Ein Münzentrick (ab 3. Schuljahr)<br />

Der Zauberer bittet sein Publikum um eine 2-Pfennig- <strong>und</strong> eine 5-Pfennig-Münze.<br />

Die beiden Münzen werden nun an zwei der Zuschauer so ausgegeben, dass der<br />

Zauberer nicht weiß, welche Pfennig-Münze wer bekommt. Der Zauberer gibt nun<br />

jedem der beiden Personen je eine Liste mit zehn (oder auch mehr) verschiedenen<br />

Zahlen. Jede Person wählt eine der Zahlen auf seiner Liste aus <strong>und</strong> multipliziert sie<br />

mit dem Wert der Münze. Danach werden die beiden Ergebnisse addiert <strong>und</strong> die<br />

Summe dem Zauberer mitgeteilt. Der Zauberer kann nun sofort sagen, wer welche<br />

Münze bekommen hat.<br />

Erklärung:<br />

Einer der beiden Zuschauer erhält eine Liste mit nur ungeraden, der andere mit nur<br />

geraden Zahlen. Der Zuschauer mit den geraden Zahlen wird bei seiner Rechnung<br />

stets ein geradzahliges Ergebnis erhalten. Der Zuschauer mit den ungeraden Zahlen<br />

wird bei seiner Rechnung dagegen entweder ein ungeradzahliges oder ein<br />

geradzahliges Ergebnis erhalten, je nachdem er die 5-Pfennig- oder 2-Pfennig-<br />

Münze auswählt. Aus diesem Umstand kann der Zauberer auf folgendes schließen:<br />

Wenn die Endsumme eine ungerade Zahl ist, so besitzt der Zuschauer mit der Liste<br />

der ungeraden Zahlen die 5-Pfennig-Münze; wenn die Endsumme dagegen gerade<br />

ist, so wird dieser Zuschauer die 2-Pfennig-Münze haben.

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