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PDF-Datei 1 - Sankt Ludgerus Schapen

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genannt.<br />

Nicht nur fliegen kann der vielseitig begabte<br />

Gottesmann, sondern auch mehrere Instrumente<br />

spielen. Außerdem beherrscht er neun Sprachen,<br />

einige davon lernte er während seines Studiums in<br />

Rom. Der Weg dahin war steinig, erinnert sich der<br />

Salesianer. „Du bist viel zu vorwitzig und ungehorsam,<br />

die schicken dich gleich wieder zurück”,<br />

widersetzte sich der Vater dem Wunsch seines<br />

Sohnes, Priester zu werden. Doch die gläubige<br />

Mutter insistierte – Maradiaga durfte ins Seminar.<br />

Sie hat den Aufstieg des Sohnes bis zum Bischof<br />

1978 noch miterlebt, der Vater, ein Mitarbeiter des<br />

Ex-Präsidenten General Tiburcio Carías, wurde<br />

1962 ermordet. Ein Verlust, über den der Kardinal<br />

nicht gerne spricht.<br />

Die Mitarbeit der Laien lag Maradiaga immer am<br />

Herzen. Deshalb zögerte er nicht, als sie ihn um<br />

Akkordeons baten. Das war in den 90er Jahren kurz<br />

vor einer Deutschlandreise, und dort erklärte<br />

Maradiaga den etwas erstaunten Glaubensbrüdern,<br />

dass die Akkordeons auf dem abgelegenen<br />

Land die Orgeln ersetzen und für Messen unersetzlich<br />

sind. Er war so überzeugend, dass sie ihm<br />

10.000 Mark spendeten und er stolz mit 15 Akkordeons<br />

zurückflog. “Das Beste ist, dass mir der<br />

Hersteller später einen Dankesbrief für die Förderung<br />

der deutschen Volksmusik schickte”, erinnert<br />

er sich amüsiert.<br />

29<br />

Seinen Humor und seine Volksnähe hat sich der<br />

Kardinal bewahrt. Bei Gottesdiensten auf dem<br />

Land blüht er auf. SeinePredigten sind klar, einfach<br />

und eingängig. Selbst nach einer fast dreistündigen<br />

Priesterweihe bei 40 Grad im Schatten marschiert<br />

er noch zu Fuß durch die kleine Ortschaft Texiguat<br />

zum Schwesternheim, wo die Anwohner seit dem<br />

Morgengrauen auf tönernen Brennholzöfen ein<br />

rustikales Festmahl gekocht haben. Gleichzeitig<br />

zählt der im Jahr 2005 als Papstanwärter gehandelte<br />

Kardinal zu den einflussreichsten Persönlichkeiten<br />

seines Heimatlandes. Weltweit bekannt<br />

wurde er im Jahr 2000 als Schirmherr der internationalen<br />

Kampagne „Erlassjahr 2000“. Immer<br />

wieder hat er medienwirksam Armut und Bildungsmisere<br />

angeprangert, mehr Solidarität und<br />

Gerechtigkeit im eigenen Land und in den Nord-<br />

Süd-Beziehungen gefordert, sowie Drogenhandel<br />

und Sittenverfall kritisiert. Schwierige Themen für<br />

die politische Elite, die regelmäßig seine Messen<br />

besucht.<br />

In die Kritik geriet er, als er sich gegen die von der<br />

internationalen Gemeinschaft geforderte Rückkehr<br />

des gestürzten Präsidenten aussprach. “Es

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