Nachdruck. 4|2007 - Horizon

VorOrt
Service
Progressdruck GmbH, Speyer
Progressdruck, Tochter der 1920 gegründeten Pilger-Druckerei
GmbH, produziert noch heute die
Bistumszeitung »Der Pilger«. Aus der ursprünglichen
Zeitungsdruckerei ist bis heute eine der großen
Akzidenzdruckereien in der Region geworden.
Geschäftsführer
Josef Lorenz:
»Ich bedaure
richtig, dass wir
erst so spät
Horizon für uns
entdeckt haben!«
Der Tipp von Marcell van Meegen
Progressdruck GmbH, Speyer: Falzmaschinen AFC-566F und AFC-744A
»Horizon ist Spitzenklasse«
Bei Progressdruck GmbH in Speyer ist
alles groß: Mitarbeiterzahl (70), Produktionsfläche
(6.000 m 2 ), Kundenstruktur
PUR – wie funktioniert das (II)
In der Ausgabe 3/07 von »Nachdruck« haben wir die Grundlagen der PUR-Technologie beschrieben.
Dieses Mal sollen praxisbezogene Tipps im Mittelpunkt stehen. Dabei gilt ein Grundsatz: Wer den
PUR-Leim verarbeitet, muss nicht nur im Handling umdenken, sondern sollte sich auch mit der Vorbereitung
des Bindeguts für dieses Bindeverfahren auseinandersetzen.
Ihr Kontakt
Norbert Würtz
Gebietsleiter
»Die AFC-744A liefert optimale
Ergebnisse auch im Format
70 x 100 cm. 14 Standardfalzarten,
darunter sechs mit
einem oder zwei Kreuzbrüchen
und dazu 100 Wiederholaufträge,
sind abrufbar.«
0172 4517765
norbert.wuertz@horizon.de
Thomas Mellein u. Bedienerin Martina Treiber: »Gotteslob«
im Bibeldruck. 32 Seiten, Kreuzbruch, 9.000/h.
Rekordzeiten und beste Qualität mit der AFC-744A.
Thomas Mellein, Bereichsleiter Weiterverarbeitungs
(27 Mitarbeiter), führt uns an den Maschinen
der industriellen Großproduktion von
Müller-Martini und Kolbus vorbei, deren krakenhafte
Transportbänder den riesigen Produktionsraum
durchziehen. Gestern ist eine 5-Mio.-
Teilauflage des IKEA-Hauptkatalogs gebunden
worden. Jetzt sind die eingeschweissten und palettierten
Kataloge für den Versand abgestellt.
Mit Horizon brummt’s im Akzidenzbereich
Direkt nebenan, im Akzidenzbereich, läuft die
Produktion auf Hochtouren: Seitdem Progressdruck
die Horizon-Falzmaschinen AFC-566F
und die AFC-744A für das Großformat einsetzt,
brummt es hier, erzählt Mellein. »Wir haben in
Falzmaschinen investiert, weil wir viele Probleme
mit dem Outsourcing hatten. Bei der Suche
(u.a. Neckermann, Mohn media, Prinovis,
das Bistum) und natürlich die Maschinenausstattung
(Heidelberger dominiert
im Drucksaal). Wo feinste Namen
und Adressen normal sind, ist Horizon
dabei. Mit zwei Top-Falzmaschinen.
nach der passenden Technologie stießen wir
eigentlich zufällig auf Horizon. Uns fiel auf der
Druck+Form in Sinsheim auf, dass der Horizon-
Stand immer voll besetzt war. Wir haben dann
schnell begriffen, warum.« Nach intensiven Falztestläufen
mit unterschiedlichen Papieren und
Umfängen in der Horizon-Niederlassung Gelnhausen
war Progressdruck sicher, die richtigen
Maschinen für den Bedarf gefunden zu haben.
Und heute »Die Maschinen sind Spitzenklasse!
Wir arbeiten sehr wirtschaftlich und haben den
Akzidenzbereich bereits deutlich ausbauen können,
weil wir das äußerst günstige Preis-Leistungsverhältnis
an die Kunden weitergeben können,
die wiederum von der Qualität der Produkte
begeistert sind.« Schnelligkeit, Laufleistung,
Rüstzeiten, Bedienbarkeit, Wiederholfunktionen
usw.: Für Thomas Mellein gibt es keine Alternativen
mehr zu den Horizon-Maschinen.
1. Wie muss der Buchrücken für ein
optimales Bindeergebnis bearbeitet
werden
Entscheidend bei der Verleimung von
Buchblöcken mit PUR ist die Rückenbearbeitung.
Es ist sehr wichtig, dass
beim Fräsen die einzelnen Papierfasern
an den Blattkanten freigelegt
werden, damit der Leim direkt eine
Verbindung mit den offenen Fasern
eingehen kann. Um ein solches Freilegen
der Papierfasern zu erreichen,
nutzt man im Fräswerk so genannte
»Aufrauzähne«, wie sie beispielsweise
im BQ-470 von Horizon zum Einsatz
kommen. Wenn man nach dem Fräsvorgang
ein einzelnes Blatt genauer
unter die Lupe nimmt, kann man sehr
schön sehen, dass die »Aufrauzähne«
nur die Blattkante bearbeitet haben
und die Papierfasern somit optimal
freigelegt sind. Jetzt muss der Buchrücken
noch vom Frässtaub befreit
werden. Dies geschieht im BQ-470
von Horizon mit einer rotierenden
Bürste. Danach ist der Buchblock
optimal für die Beleimung vorbereitet.
2. Spielt bei PUR die Laufrichtung
des Papiers noch eine Rolle
Vorsicht! Bei der Wahl der falschen
Laufrichtung des Papiers kann kein
optimales Bindeergebnis gelingen, da
durch die flüssige Konsistenz des
Leims eine Wellenbildung im Rücken
nicht zu verhindern ist. Die Folgen bei
der Verarbeitung in falscher Laufrichtung
können dann, je nach Art des
Materials, verheerend sein – z. B. das
Ausbrechen einzelner Seiten oder ein
Verblocken (der Buchrücken weist
dann eine hohe Spannung auf), wodurch
das Aufschlagverhalten stark
beeinträchtigt wird. Also immer gleich
die richtige Laufrichtung wählen!
3. Wann ist es möglich, mit PUR
gebundene Bücher zu schneiden
Solange das gebundene Buch flach
liegt und nicht geöffnet wird, und
solange es sich nicht um eine extreme
Grammatur beim Papier handelt,
können PUR-gebundene Bücher auch
Vorsicht! Wo sich
beim Glattziehen
der Papierkante
viele kleine Wellen
bilden, liegen die
Faserendpunkte.
Zu dieser Kante
verlaufen die
Fasern im rechten
Winkel. Sie müssen
aber immer parallel
zum Rücken verlaufen
– auch bei PUR-
Klebebindung (siehe
auch Frage 2).
schon nach ca. 3 bis 6 Minuten Wartezeit
geschnitten werden. Bei den
heutigen PUR-Klebstoffen hat dann
bereits ein erstes Abbinden des Klebstoffes
stattgefunden und eine Verformung
des Buchrückens ist nahezu
ausgeschlossen. Bei sehr dicken
Buchblöcken sollte nach wie vor mit
dem Schneiden gewartet werden, da
hier die Gefahr einer Verformung des
Buchrückens erheblich größer ist.
4. Wie muss übrig gebliebener PUR-
Klebstoff entsorgt werden
Der PUR-Klebstoff ist nach Abschluss
der Reaktion mit Wasserstoffmolekülen
»chemisch tot«. Er ist praktisch
als Kunststoff anzusehen und kann
somit auch als solcher entsorgt werden.
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