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Spurensuche auf dem Mars (PDF) - Wdr.de

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Der <strong>Mars</strong> von Hubble aus betrachtet<br />

Der <strong>Mars</strong>vulkan Olympus Mons<br />

Steckbrief <strong>de</strong>s Roten Planeten<br />

Der <strong>Mars</strong>, mit 4,6 Milliar<strong>de</strong>n Jahren genauso alt wie unsere Er<strong>de</strong>,<br />

umkreist als vierter Planet unseres Sonnensystems die Sonne.<br />

Sein Durchmesser ist knapp halb so groß wie <strong>de</strong>rjenige <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong>. Auf seiner Oberfläche schwanken die Temperaturen<br />

zwischen minus 130 °C und 27 °C. Seine Atmosphäre besteht<br />

zu 95 % aus Kohlendioxid, ist aber so dünn, dass <strong>de</strong>r Luftdruck<br />

weniger als ein Prozent <strong>de</strong>s irdischen Druckes erreicht. Genau<br />

wie die <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, ist die Rotationsachse <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> geneigt und<br />

das sogar ähnlich stark. Dies hat zur Folge, dass <strong>auf</strong> unserem<br />

Nachbarplaneten ebenso Jahreszeiten existieren, wie bei uns.<br />

Allerdings dauern diese gut doppelt so lang, <strong>de</strong>nn ein <strong>Mars</strong>jahr<br />

währt 687 Er<strong>de</strong>ntage. Ein Tag <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> ist 39 Minuten länger<br />

als einer <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Seine Farbe und damit seinen Spitznamen<br />

verdankt <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> Eisenoxid, das <strong>auf</strong> seiner gesamten Oberfläche<br />

zu fin<strong>de</strong>n ist.<br />

So nah, so weit<br />

Die mittlere Entfernung <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> von <strong>de</strong>r Sonne beträgt<br />

227,9 Millionen Kilometer. Das ist gut das An<strong>de</strong>rthalbfache <strong>de</strong>s<br />

Abstan<strong>de</strong>s Sonne – Er<strong>de</strong> (149,6 Millionen km). Aber die<br />

<strong>Mars</strong>bahn ist <strong>de</strong>utlich exzentrischer als die <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Deshalb<br />

schwankt sein Abstand von <strong>de</strong>r Sonne auch stärker, als das<br />

für unseren blauen Planeten <strong>de</strong>r Fall ist.<br />

Alle 780 Tage, also alle 2 Jahre und 2 Monate, überholt unser<br />

Planet <strong>de</strong>n <strong>Mars</strong> <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> Weg um die Sonne. Doch so nah wie<br />

im Sommer 2003 kamen sich die bei<strong>de</strong>n Nachbarn seit 57.000<br />

Jahren nicht mehr. Erst am 29. August 2287 wird es wie<strong>de</strong>r zu<br />

einer solchen Konstellation kommen.<br />

Gigantische Vulkane und riesige Gräben<br />

Geografisch gesehen ist <strong>de</strong>r <strong>Mars</strong> ein zweigeteilter Planet. Das<br />

südliche Hochland nimmt ungefähr zwei Drittel <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

ein und weist unzählige Krater von Meteoriteneinschlägen <strong>auf</strong>.<br />

Das nördliche Tiefland liegt ungefähr drei Kilometer tiefer und<br />

ist ziemlich eben. Insgesamt ist die <strong>Mars</strong>oberfläche so groß wie<br />

alle nicht von Wasser be<strong>de</strong>ckten Gebiete <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> zusammen.<br />

Während <strong>auf</strong> <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> die Vulkane gleichmäßig verteilt sind,<br />

fin<strong>de</strong>n wir <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> nur zwei Regionen, in <strong>de</strong>nen es einst<br />

Vulkanismus gab. Die größere <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n, die Region Tharsis,<br />

hat eine beson<strong>de</strong>re Sehenswürdigkeit zu bieten: <strong>de</strong>n Olympus<br />

4<br />

Mons. Er ist <strong>de</strong>r größte Vulkan <strong>de</strong>s<br />

ganzen Sonnensystems. Mit seiner<br />

imposanten Höhe von 26.000 Metern<br />

und einem Basisdurchmesser von<br />

600 Kilometern lässt er <strong>de</strong>n höchsten<br />

Berg <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> (Mount Everest, Höhe<br />

8.848 m) gera<strong>de</strong>zu winzig erscheinen.<br />

Eine weitere Attraktion ist das Valles<br />

Marineris, ein 4.000 km langes, bis<br />

zu 7.000 Meter tiefes und an seiner<br />

breitesten Stelle 200 km messen<strong>de</strong>s<br />

Canyonsystem. Es erstreckt sich über<br />

knapp 20 Prozent <strong>de</strong>s Planetenumfanges<br />

und ist mit <strong><strong>de</strong>m</strong> Teleskop<br />

als dunkler Streifen zu sehen.<br />

Warme Füße, kalte Nase<br />

Als 1976 mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Viking-Son<strong>de</strong>n erstmals menschliches<br />

Gerät <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> lan<strong>de</strong>te, konnten die Wissenschaftler die<br />

Temperaturen <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> Planeten messen. In <strong>de</strong>r kältesten Stun<strong>de</strong>,<br />

kurz vor Sonnen<strong>auf</strong>gang, wur<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>stelle in an<strong>de</strong>rthalb<br />

Metern Höhe ungemütliche minus 85 °C gemessen. Bis<br />

zum Nachmittag war die Temperatur dann <strong>auf</strong> minus 29 °C gestiegen.<br />

Am meisten verblüffte, dass die Werte in Bo<strong>de</strong>nnähe jeweils<br />

um 10 bis 15 Grad höher lagen. So lernten die Wissenschaftler,<br />

dass die Temperatur <strong>auf</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Mars</strong> schnell abnimmt, je weiter<br />

man sich von <strong>de</strong>r Oberfläche entfernt. Ein <strong>auf</strong> unserem<br />

Nachbarplaneten stehen<strong>de</strong>r Mensch müsste also an <strong>de</strong>r Nase<br />

<strong>de</strong>utlich geringere Temperaturen ertragen als an seinen<br />

Füßen.<br />

Richtig was eingefangen<br />

Der <strong>Mars</strong> gönnt sich gleich zwei himmlische Begleiter. Allerdings<br />

sind seine bei<strong>de</strong>n Mon<strong>de</strong> nicht gera<strong>de</strong> Giganten. Mit einem<br />

mittleren Durchmesser von 22 bzw. 12 Kilometern sind Phobos<br />

und Deimos sehr klein (Durchmesser <strong>de</strong>s Erdmon<strong>de</strong>s: 3.476 km).<br />

Vermutlich han<strong>de</strong>lt es sich bei ihnen um eingefangene Asteroi<strong>de</strong>n,<br />

die durch die Schwerkraft <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong> in seine Uml<strong>auf</strong>bahn<br />

gezogen wur<strong>de</strong>n. Ihre mittlere Entfernung zum Planeten ist<br />

mit 9.270 bzw. 23.400 Kilometern <strong>de</strong>utlich geringer als die<br />

unseres Mon<strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> (384.400 km).<br />

5<br />

Valles Marineris:<br />

Der Grand Canyon <strong>de</strong>s <strong>Mars</strong>

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