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[Weltbilder : Bilderwelten] im Unterricht - Step21

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N E W s t e p 2 1<br />

Inhalt Ausgabe 3/2009<br />

S. 2 Bundespräsident erneuert Schirmherrschaft für step21<br />

S. 3 „Ich sehe was, was du nicht kennst!“<br />

S. 4 Mit der Medienbox einmal um die Welt<br />

S. 5 Jugendliche überreichen Bundeskanzlerin Zeitung gegen das Vergessen<br />

S. 6 Drei Fragen an…


EDITORIAL<br />

Auf der Abschlussveranstaltung des<br />

step21 [Weiße Flecken]-Projekts stellte<br />

Elisabeth Postl (16) Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel die Frage, ob die<br />

Wirtschaftskrise rechtsextremistischen<br />

Strömungen Auftrieb gäbe.<br />

„Missstände jedweder Art dürfen<br />

niemals als Legit<strong>im</strong>ation dafür<br />

herhalten, dass man ein unanständiger<br />

Mensch wird“, antwortete die<br />

Kanzlerin. Recht hat sie! Wenn unsere<br />

Grundwerte derart schwach ausgeprägt<br />

sind, dass äußere Umstände ihre<br />

Geltung aufheben, ist das der Anfang<br />

vom Ende. Seit über zehn Jahren stärkt<br />

step21 Toleranz und Verantwortung<br />

bei Kindern und Jugendlichen. Mit<br />

unerschütterlichen Grundwerten in<br />

den Köpfen der Menschen können<br />

NPD und Republikaner mit plumpen<br />

Parolen auf St<strong>im</strong>menfang gehen soviel<br />

sie wollen: Sie werden nichts erreichen.<br />

Dieser Kampf für die Werte lohnt sich.<br />

Wir gewinnen ihn mit jedem einzelnen<br />

erreichten Jugendlichen. Umso<br />

unverständlicher, dass ein anderer<br />

Kampf momentan noch schwerer<br />

erscheint: der um die Finanzierung<br />

unserer Arbeit. step21 braucht<br />

Stiftungen und Förderer aus der<br />

Wirtschaft. Beide streichen zurzeit ihre<br />

Etats zusammen und es wird <strong>im</strong>mer<br />

schwieriger Projekte zu finanzieren.<br />

Aufgeben? Ist keine Option. Lassen<br />

Sie uns gemeinsam alles dafür tun,<br />

dass unsere lebendige Demokratie von<br />

jungen Menschen getragen und <strong>im</strong>mer<br />

wieder neu belebt wird. Im Namen der<br />

Kinder und Jugendlichen, mit denen<br />

wir für diese lebendige Demokratie<br />

kämpfen, bitte ich Sie: Unterstützen sie<br />

step21 mit einer Spende!<br />

Ihre<br />

Sonja Lahnstein<br />

NEWstep21 – Newsletter der Initiative für Toleranz und Verantwortung Seite 2<br />

Bundespräsident erneuert<br />

Schirmherrschaft für step21<br />

Seit über zehn Jahren steht der jeweils<br />

amtierende Bundespräsident step21 als<br />

Schirmherr zur Seite. 2004 übernahm<br />

Bundespräsident Horst Köhler dieses Amt<br />

von seinem Vorgänger Johannes Rau.<br />

Seitdem hat er die Arbeit von step21 nicht<br />

nur mit seinem Namen begleitet, sondern<br />

auch das persönliche Gespräch mit den<br />

jugendlichen Projektteilnehmern gesucht<br />

und step21 auf vielerlei Weise unterstützt.<br />

Prof. Dr. Horst Köhler war der<br />

erste Leser der allerersten [Weiße<br />

Flecken]-Zeitung: Am 23. Januar<br />

2006 überreichten ihm damals 80<br />

Jugendliche aus Deutschland und Polen<br />

ihre gemeinsame Zeitung gegen das<br />

Vergessen. Und sie diskutierten mit ihm<br />

über ihre Projekterfahrungen und den<br />

heutigen Umgang mit der Geschichte. In<br />

seiner Rede zum Holocaust-Gedenktag <strong>im</strong><br />

Deutschen Bundestag am 27. Januar 2009<br />

lobte der Bundespräsident step21 als ein<br />

gutes Beispiel „für Initiativen, die den<br />

Schulunterricht ergänzen und vertiefen<br />

können und deren Erfahrungen möglichst<br />

allen zugänglich sein sollten.“ Und als er<br />

am 20. Mai 2009 zu einer Demokratie-<br />

Matinee einlud, standen auch Elisabeth<br />

Preuß, Saskia Re<strong>im</strong>ers, Tina Lange und<br />

Anika Mir, vier Nachwuchsredakteurinnen<br />

des step21 [Weiße Flecken]-Projekts, auf<br />

seiner Gästeliste.<br />

Das Engagement von Bundespräsident<br />

Horst Köhler bedeutet nicht nur eine<br />

große Anerkennung für die Jugendlichen<br />

••• Bundespräsident Köhler mit Jugend-<br />

lichen [Weiße Flecken]-Teilnehmern<br />

und ihre Arbeit, sondern auch für<br />

step21. Es ermutigt die Mitarbeiter von<br />

step21 und alle ehrenamtlichen Helfer<br />

dazu, ihre Arbeit mit Jugendlichen für<br />

Toleranz und Verantwortung, aber auch<br />

für ein Wachhalten der Erinnerung<br />

an die Vergangenheit, mit voller Kraft<br />

weiterzuführen.<br />

Umso mehr freut es step21,<br />

dass der Bundespräsident seine<br />

Schirmherrschaft in diesem Jahr<br />

verlängert hat. Die Schirmherrschaften<br />

des Bundespräsidenten enden mit Ablauf<br />

der Amtszeit, in der sie übernommen<br />

wurden, und müssen darum jeweils<br />

erneuert werden. In einem Brief ließ das<br />

Bundespräsidialamt <strong>im</strong> August mitteilen,<br />

dass Bundespräsident Horst Köhler gern<br />

Schirmherr von step21 bleibt. step21<br />

sagt „danke!“ für die vergangenen fünf<br />

Jahre und freut sich auf die gemeinsame<br />

Zukunft.<br />

„Wir alle müssen dafür einstehen, dass<br />

Verantwortungsbewusstsein und Toleranz<br />

die feste Basis unserer Gesellschaft bilden.<br />

step21 vermittelt seit mehr als zehn<br />

Jahren Kindern und Jugendlichen diese<br />

Werte und leistet damit einen wertvollen<br />

und effektiven Beitrag. Als Schirmherr<br />

von step21 bitte ich Sie: Unterstützen<br />

Sie gerade in den jetzigen, wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten step21 bei seiner<br />

vorbildlichen Arbeit.“<br />

(Bundespräsident Horst Köhler <strong>im</strong> August 2009)


Die Medienbox [<strong>Weltbilder</strong> : <strong>Bilderwelten</strong>] fördert eine<br />

tolerante Grundhaltung und Kompetenz <strong>im</strong> Umgang mit<br />

Medien – das bestätigen erste Ergebnisse der Evaluation vom<br />

unabhängigen Hans-Bredow-Institut für Medienforschung der<br />

Uni Hamburg. Vor allem die Vielfalt der Themen, der Bezug<br />

zur Lebenswelt der Kinder und die klare Struktur an<strong>im</strong>ieren<br />

zum Einsatz. Besonders beliebt ist die Aufbereitung der 1000<br />

Bilder auf Overhead-Folien, Foto-Karten und in den Bilder-<br />

Heften, sowie in der Bilder-Software. Das Material erhöht<br />

die Motivation der Kinder am <strong>Unterricht</strong> teilzunehmen und<br />

unterstützt ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit. Knapp<br />

80% aller Lehrer sagen, dass die Arbeit mit der Medienbox<br />

das Interesse der Kinder für andere Kulturen, Lebensweisen<br />

und Religionen weckt<br />

DANkE!<br />

step21 bedankt sich bei allen Verlagen und Medien, die den<br />

Bilder-Wettbewerb mit Anzeigen unterstützen:<br />

GEOlino, DER SPIEGEL, FAZ, DIE ZEIT, taz, Westfalen-Blatt,<br />

GKM network Karriere, Expuls, Uniscene, Schnüss – Das<br />

Bonner Stadtmagazin, Känguru Colonia Verlag, FRIZZ Kassel,<br />

Nord Berliner, Europa Ekspress, Kläx/ Family, Szene Rostock,<br />

in-Cultura.com<br />

NEWstep21 – Newsletter der Initiative für Toleranz und Verantwortung Seite 3<br />

„Ich sehe was, was du nicht kennst!“<br />

step21‘s großer Bilder-Wettbewerb startet nach den Sommerferien<br />

Die Welt mit den Augen eines Kindes zu betrachten bedeutet,<br />

hinter jeder Ecke Neues und Unbekanntes zu entdecken. Dabei ist<br />

es eine echte Herausforderung, sich in den Bilderfluten unserer<br />

globalisierten Welt zu orientieren. Kinder müssen lernen, die<br />

Bilder, die sie umgeben, richtig zu verstehen. Damit Vorurteile<br />

gegenüber dem „Fremden“ gar nicht erst entstehen können,<br />

ist es wichtig, Toleranz schon in der Grundschule zu lernen.<br />

Zu diesem Zweck hat step21 die Box [<strong>Weltbilder</strong> : <strong>Bilderwelten</strong>]<br />

entwickelt, die interkulturelle Kompetenz und Medienkompetenz<br />

schon <strong>im</strong> Grundschulalter fördert. In kindgerechten Erlebniswelten<br />

setzen sich die Schüler fächerübergreifend mit der eigenen<br />

Kultur und mit fremden Lebensentwürfen auseinander. Sie<br />

lernen, Bilder und die darauf abgebildeten Kulturen zu verstehen<br />

und einzuordnen, und sich aktiv ein eigenes Bild von der sie<br />

umgebenden Welt zu machen.<br />

Um Kinder dafür zu sensibilisieren, wie sehr verschiedene<br />

Kulturen ihr Leben bereichern, startet step21 ab dem Ende der<br />

Sommerferien einen bundesweiten Bilder-Wettbewerb. Und an<br />

dem können natürlich alle Kinder teilnehmen – die Arbeit mit der<br />

Medienbox ist keine Teilnahmebedingung!<br />

Einzelne Kinder, Freundeskreise oder ganze Schulklassen<br />

sind dazu aufgerufen, sich in ihrer Umgebung einmal ganz<br />

kinderbox schneidet bei<br />

Evaluation sehr gut ab<br />

IMPRESSUM<br />

step21 – Initiative für Toleranz und Verantwortung,<br />

Jugend fordert! gGmbH<br />

Steinhöft 7 – Haus am Fleet<br />

20459 Hamburg<br />

Fon. 040 – 378 596 12<br />

Fax. 040 – 378 596 13<br />

E-Mail: team@step21.de<br />

Gründerin und Geschäftsführerin: Sonja Lahnstein<br />

Redaktion: wortflug. text und kommunikation GbR<br />

Layout: Ben Wagner<br />

Spendenkonto: Stiftung Jugend fordert! STEP 21<br />

SEB Bank, Konto-Nr.: 1 372 924 100, BLZ 480 101 11<br />

genau umzuschauen und die kulturelle Vielfalt um sie<br />

herum aufzuspüren. Ob Nachbarn und Freunde aus anderen<br />

Kulturkreisen, Gegenstände, Essen, Kleidung, Häuser oder<br />

Gewohnheiten: all das kann Teil einer Bilder-Reportage werden.<br />

Die Kinder können fotografieren, kleben, malen, zeichnen und<br />

beschreiben, was sie bei sich um die Ecke entdeckt haben. Die<br />

interessantesten <strong>Weltbilder</strong>-Reportagen gewinnen spannende<br />

Preise, zum Beispiel Digitalkameras und Jahresabos der<br />

Kinderzeitschrift „GEOlino“. Die Gewinner-Reportagen werden<br />

außerdem auf www.step21box.de veröffentlicht.<br />

Bis zum 31. Oktober können Kinder oder ihre Lehrer die Bilder-<br />

Reportagen per Post an step21 schicken (Adresse s. Impressum)<br />

oder digital an kinderbox@step21.de. Projektleiterin Mareile<br />

Kaufmann beantwortet gerne Ihre Fragen zum Wettbewerb und<br />

zur step21-Medienbox (Kaufmann.Mareile@step21.de, 040 /<br />

378596-15).<br />

Sie kennen Kinder, Eltern oder Lehrer, die Interesse am<br />

Bilder-Wettbewerb haben könnten? Dann sagen Sie´s doch<br />

einfach weiter: Das step21-Team freut sich auf zahlreiche kreative<br />

Einsendungen!


[<strong>Weltbilder</strong> : <strong>Bilderwelten</strong>] <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong>:<br />

Mit der Medienbox einmal um die Welt<br />

Seit 2008 ist Manuela Schwesig Ministerin für Soziales<br />

und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern. Im Wahlkampf-<br />

Team von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier ist die<br />

35-Jährige für die Familienpolitik zuständig. Im Juli besuchte sie<br />

die Schweriner Grundschule am Mueßer Berg, um den Schülern<br />

bei der Arbeit mit der step21-Box [<strong>Weltbilder</strong> : <strong>Bilderwelten</strong>] über<br />

die Schultern zu schauen.<br />

„Wo sind unsere Wurzeln?“ Dieser Frage ging die Klasse 4b mit<br />

ihrer Klassenlehrerin Ute Thoms und den Medienpädagoginnen<br />

von step21 während der interaktiven <strong>Unterricht</strong>sstunde auf<br />

den Grund. Ob Russland, Polen oder naher Osten – gemeinsam<br />

erstellten die Grundschüler vom Mueßer Berg eine Stammbaum-<br />

Weltkarte, auf der sie ihre Herkunftsorte kennzeichneten.<br />

Dazu recherchierten sie die Geburtsorte ihrer Eltern und die<br />

kulturellen Unterschiede der jeweiligen Länder. Die interkulturelle<br />

Spurensuche wurde <strong>im</strong> Internet fortgesetzt, wo die Kinder nach<br />

Landessprachen, -flaggen und typischen Festen der jeweiligen<br />

Länder forschten.<br />

Manuela Schwesig hörte den Geschichten der Klasse 4b auf<br />

der Reise durch ihre Kulturen gespannt zu. Interkulturelle Themen<br />

dabei mit mult<strong>im</strong>edialem <strong>Unterricht</strong>smaterial zu bearbeiten,<br />

begeisterte die Ministerin. Gerade heute sei es wichtig, in der<br />

Schule interessante Projekte und Angebote zu machen, so die<br />

Sozialministerin. „Die step21-Medienbox ist so ein Angebot.<br />

Ich gratuliere Ihnen zu diesem Projekt und freue mich auf eine<br />

weitere Zusammenarbeit!“<br />

Seit Dezember 2008 hat step21 bundesweit knapp 1.000<br />

Medienboxen an Grundschulen eingesetzt. Die Förderung der<br />

NORDMETALL-Stiftung ermöglichte neben 700 kostenfreien<br />

Wussten Sie schon, dass...<br />

•••die step21 [Weiße<br />

Flecken]-Teilnehmer<br />

Milan Neužil (19), Markéta<br />

Zelenková (18), Jakub<br />

Michalík (17), Vojtěch Mečíř<br />

(18), Jan Menoušek (18)<br />

und Bianka Buchvaldková<br />

(17) aus Brno sich auch<br />

weiterhin dafür engagieren,<br />

dass viele Menschen von<br />

den „weißen Flecken“<br />

erfahren? Für den<br />

kommenden Herbst haben<br />

sie ihren Zeitzeugen<br />

Josef Styx in ihre Schule<br />

eingeladen. Damit er allen<br />

Schülern seine Geschichte<br />

über die Erschießung von<br />

Studenten durch die SS <strong>im</strong><br />

Kaunitz-Kolleg erzählen<br />

kann. Bei dieser Gelegenheit<br />

werden die fünf auch die<br />

[Weiße Flecken]-Zeitung<br />

vorstellen.<br />

NEWstep21 – Newsletter der Initiative für Toleranz und Verantwortung Seite 4<br />

•••Elisabeth Preuß, Saskia<br />

Re<strong>im</strong>ers, Tina Lange und<br />

Anika Mir vom Pritzwalker<br />

[Weiße Flecken]-Team<br />

während ihrer Recherchen<br />

so viele Informationen<br />

gesammelt haben, dass<br />

diese einen ganzen<br />

Ordner füllen? „Statt einer<br />

Zeitungsseite hätten wir<br />

auch ein ganzes Buch<br />

über den Todesmarsch <strong>im</strong><br />

Belower Wald schreiben<br />

können“, erzählen die<br />

15-jährigen Schülerinnen.<br />

Im Gegensatz zu ihren<br />

Klassenkameraden müssen<br />

sie darum auch keine<br />

Jahresfacharbeit vorlegen.<br />

Stattdessen werden sie vor<br />

den achten Klassen ihrer<br />

Schule einen Vortrag über<br />

ihr [Weiße Flecken]-Projekt<br />

halten.<br />

Boxen auch die Fortbildung von Lehrkräften in Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Um die opt<strong>im</strong>ale<br />

Nutzung der Box zu gewährleisten, wurden bereits über 500<br />

Lehrer in Workshops geschult. Derzeit evaluiert das Hans-<br />

Bredow-Institut den effektiven Umgang mit der Medienbox.<br />

Dr. Thomas Klischan, Vorstand der NORDMETALL-Stiftung,<br />

erläutert den Hintergrund des Kooperationsprojektes: „Unser<br />

Engagement ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft unserer<br />

Kinder. Der reflektierte Umgang mit Medien ist mittlerweile eine<br />

genauso wichtige Zukunftskompetenz wie das Lesen.“<br />

•••Manuela Schwesig: „So wirbt man für Toleranz, so haben<br />

Hass und Vorurteile keine Chance, die Köpfe unserer Kinder zu<br />

verkleistern.“<br />

Werden Sie<br />

[<strong>Weltbilder</strong> : <strong>Bilderwelten</strong>]-Pate!<br />

Jeder muss sich sein eigenes Bild von der Welt machen.<br />

Die step21-Box hilft Grundschülern dabei. Ihnen ist es<br />

wichtig, dass Kinder Toleranz, interkulturelle Kompetenz<br />

und Medienkompetenz schon in der Grundschule erwerben?<br />

Dann werden Sie [<strong>Weltbilder</strong> : <strong>Bilderwelten</strong>]-Pate! Dabei<br />

stellen Sie den Grundschulen Ihrer Region eine oder mehrere<br />

Medienboxen zur Verfügung. Gerne koordiniert step21 für<br />

Sie den Versand zu den Grundschulen Ihrer Wahl. Eine<br />

Medienbox kann gegen eine gemeinnützige Schutzgebühr<br />

von 137 Euro (zzgl. Mwst. und 8 Euro Versand) bei step21<br />

bestellt werden: www.step21box.de


„Einer der Befunde, die wir festgestellt<br />

haben, ist, dass es zwischen uns mehr<br />

Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt“,<br />

bilanzierte der polnische Projetteilnehmer<br />

Maciej Jędrzejczak (19) zum Abschluss des<br />

step21 [Weiße Flecken]-Projekts in Berlin.<br />

Und Dr. Marek Prawda, Projektpate und<br />

polnischer Botschafter in Deutschland,<br />

ergänzte: „Und selbst wenn dies der<br />

einzige Befund wäre, dann hätte es sich<br />

schon gelohnt dieses Projekt zu machen.“<br />

Vor 20 Jahren wäre dies noch nicht<br />

möglich gewesen: 15 Schülerteams aus<br />

Deutschland, Polen, der Tschechischen<br />

Republik und Österreich haben zusammen<br />

eine Zeitung geschrieben, die die „weißen<br />

Flecken“ der NS-Presse füllt. Dafür haben<br />

die 70 Jungredakteure zwischen 15 und<br />

20 Jahren neun Monate lang recherchiert,<br />

was zur Zeit des Nationalsozialismus vor<br />

ihren Haustüren geschah.<br />

Am 30. Juni haben sie <strong>im</strong> Glashof<br />

des Jüdischen Museums Berlin ihre<br />

Rechercheergebnisse vor interessierten<br />

Jugendlichen, Zeitzeugen, Politikern,<br />

Journalisten und den Botschaftern<br />

Jetzt bestellen!<br />

Als Modellprojekt soll die<br />

Zeitung möglichst viele<br />

junge Menschen dazu<br />

inspirieren, selbst „weiße<br />

Flecken“ in ihrer Region zu<br />

erforschen. Interessierte<br />

Einzelpersonen, Lehrer und<br />

Schüler können die Zeitung,<br />

auf Wunsch mit Begleitheft<br />

für Pädagogen und<br />

tschechischem Extrablatt,<br />

bei step21 bestellen. Alle<br />

Infos zur Bestellung auf<br />

www.step21box.de.<br />

NEWstep21 – Newsletter der Initiative für Toleranz und Verantwortung Seite 5<br />

[Weiße Flecken] – Jugendliche überreichen der Bundeskanzlerin<br />

ihre neue Zeitung gegen das Vergessen<br />

Österreichs, Polens, Tschechiens und<br />

Israels vorgestellt. Der prominenteste<br />

Gast war Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel, die sich eine ganze Stunde Zeit<br />

für die Jugendlichen nahm. Moderiert<br />

von SPIEGEL-Redakteur Markus<br />

Deggerich diskutierten Elisabeth Postl<br />

aus Oberösterreich, Johanna Schröder<br />

aus Mainz, Jakub Kavánek aus Liberec<br />

und Maciej Jędrzejczak aus Poznań<br />

mit der Kanzlerin über die Strategien<br />

rechtsextremistischer Gruppierungen,<br />

junge Menschen für ihre Anschauungen zu<br />

gewinnen und mögliche Gegenstrategien<br />

mit Blick auf die zunehmende europäische<br />

Vernetzung der rechten Szene.<br />

Stellvertretend für die internationale<br />

Redaktion berichteten vier Teams<br />

eindringlich von ihren Projekterfahrungen.<br />

In ihrer Präsentation plädierten sie für<br />

mehr Austausch und Verständigung,<br />

sowohl zwischen den Generationen als<br />

auch über Ländergrenzen hinweg. Und<br />

dafür, unsere Gesellschaft gerechter zu<br />

gestalten. Im Anschluss überreichten<br />

sie Angela Merkel als erster Leserin<br />

die nunmehr dritte Ausgabe der<br />

[Weiße Flecken]-Zeitung. Die Kanzlerin<br />

zeigte sich von dem Engagement der<br />

Jugendlichen sichtlich beeindruckt: „Ich<br />

bin für die Initiative step21 sehr dankbar.<br />

Sie macht junge Menschen stark gegen<br />

Extremismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

und wirbt für Verantwortung, Toleranz<br />

und Zivilcourage.“ Angela Merkels Apell<br />

am Ende „Macht weiter so!“<br />

Über die Hälfte der 30.000 gedruckten<br />

[Weiße Flecken]-Zeitungen wurden bereits<br />

von Schulen für den Einsatz <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong><br />

sowie von Gedenkstätten, Museen, und<br />

Bildungsinstituten in allen vier Ländern<br />

bei step21 bestellt. Viele Menschen wollen<br />

die Zeitung auch rein privat lesen: Alleine<br />

in der Woche nach der Veranstaltung<br />

erreichten Projektleiterin Kirsten<br />

Pörschke über 100 Einzelbestellungen<br />

von Personen, die über die Medien<br />

von der Zeitung erfahren haben. Auch<br />

aus Kanada, Indien und den USA – hier<br />

hatten die deutschen Botschaften in<br />

ihrem Newsletter auf das step21-Projekt<br />

hingewiesen. Das polnische Extrablatt ist<br />

mittlerweile vergriffen.


Drei Fragen an...<br />

Markus Deggerich,<br />

Redakteur DER SPIEGEL,<br />

[Weiße Flecken]-Coach<br />

Wie hat ihr Engagement als<br />

[Weiße Flecken]-Coach begonnen?<br />

Nicht schon wieder so ein Gutmenschen-Projekt, dachte ich.<br />

Und dann bin ich doch hingefahren. Das, was von Anfang an den<br />

Unterschied gemacht hat, waren die Jugendlichen selbst, die sich<br />

dank step21 versammeln konnten, lernen konnten, dass jeder, der<br />

sich vielleicht in Greifswald oder Krefeld allein fühlt, eben gar<br />

nicht so allein ist – mit seiner Idee, seinem Kampf, auch seiner<br />

Enttäuschung.<br />

Was sagen Sie als Journalist zur<br />

[Weiße Flecken]-Zeitung?<br />

[Weiße Flecken] verbindet die besten journalistischen Tugenden:<br />

Geschichten erzählen, die noch nicht erzählt wurden. Sich mit<br />

einfachen Wahrheiten nicht zufrieden geben. Sich gegen das<br />

Schweigen und Verschweigen stemmen. Profunde Recherche in<br />

Archiven, bei Zeitzeugen vor Ort. Kleine Geschichten, die den<br />

Blick öffnen für das Große.<br />

Was zeichnet step21s Jugendliche aus?<br />

Den Steppern ist es nicht egal, in welcher Welt sie leben. Stepper<br />

wehren sich, sie mischen sich ein – couragiert, aber zivil. Das ist<br />

ihnen wichtig. Das Friedfertige in der Zivilcourage.<br />

Prof. Dr. Burkhard Schwenker,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von Roland<br />

Berger Strategy Consultants<br />

Wie haben Sie die [Weiße Flecken]<br />

Abschlussveranstaltung empfunden?<br />

step21 hat mich an dem Tag sehr berührt. Für mich war die<br />

Veranstaltung ein echter Kontrapunkt zu vielem, was man sonst<br />

so erlebt und hört. Mir hat es Mut gemacht, und schon deswegen<br />

war das ein ganz wichtiger Vormittag für mich persönlich.<br />

Und die jugendlichen Teilnehmer?<br />

Sie waren der Grund, warum die Veranstaltung für mich eine<br />

so motivierende Perspektive hatte: Mit so vielen tollen jungen<br />

Leuten, voll engagiert, kritisch, mutig, überzeugend, haben wir<br />

doch die richtige Plattform für die Zukunft!<br />

Warum unterstützen Sie step21?<br />

Unsere Gesellschaft beruht auf demokratischen Grundwerten. Sie<br />

kann so nur weiter funktionieren, wenn es uns gelingt, ihre Werte<br />

künftigen Generationen zu vermitteln. Deshalb ist step21 gerade<br />

heute wichtig, weil die Initiative das Bewusstsein für Werte wie<br />

Verantwortungsbewusstsein und Mut schärft.<br />

NEWstep21 – Newsletter der Initiative für Toleranz und Verantwortung Seite 6<br />

Ute Thoms,<br />

Lehrerin an der Grundschule<br />

am Mueßer Berg in Schwerin<br />

Wie haben Sie die step21-Box<br />

[<strong>Weltbilder</strong> : <strong>Bilderwelten</strong>] bisher<br />

<strong>Unterricht</strong> genutzt?<br />

Nachdem wir uns mit Ministerin Schwesig auf interkulturelle<br />

Spurensuche begeben hatten, haben wir die Box auch weiterhin<br />

zum Thema Schule und Familie genutzt.<br />

Wie kommen die <strong>Unterricht</strong>smaterialien<br />

bei Ihren Schülern an?<br />

Die Kinder waren begeistert und haben sich gefreut, wenn wir<br />

mit der Box gearbeitet haben. Ich habe gerade wieder mit einer<br />

1. Klasse angefangen und werde selbstverständlich die Box in<br />

meinen zukünftigen <strong>Unterricht</strong> mit einbeziehen.<br />

Was überzeugt Sie persönlich an der<br />

Box?<br />

Die Box ist sehr übersichtlich gestaltet und enthält vielfältige<br />

Themen, die die Kinder auch interessiert. Außerdem finde ich die<br />

Fülle der verschiedenen <strong>Unterricht</strong>smittel sehr schön. Was den<br />

Kindern <strong>im</strong>mer viel Spaß macht, ist die Arbeit mit dem Computer,<br />

den man auch hier wunderbar einsetzen kann.<br />

Ralph kappes,<br />

Managing Partner<br />

und Pressesprecher<br />

VASATA|SCHRÖDER<br />

Wie sind Sie zu step21 gekommen?<br />

Ich wäre eigentlich am liebsten Sozialhelfer, Lehrer oder Politiker<br />

geworden. Um unsere Gesellschaft aktiv zu beeinflussen.<br />

Meine Destination war aber eine andere und so bin ich in die<br />

Kommunikationsbranche geraten. Als Frau Lahnstein für step21<br />

einen Beratungsstab ins Leben gerufen hat, habe ich mich sofort<br />

bereit erklärt, zu helfen, wo ich kann.<br />

Warum unterstützen Sie step21<br />

Ich bin selber Vater von zwei Kindern, die in die Schule gehen.<br />

Und was ich da so <strong>im</strong>mer höre, macht mich betroffen. Und zeigt<br />

mir sehr deutlich, wie wichtig die inhaltliche Arbeit von step21 für<br />

Kinder und Jugendliche ist.<br />

Warum finden Sie die Arbeit von step21<br />

wichtig?<br />

step21 setzt da an, wo das Denken noch beeinflusst und in<br />

die richtige Richtung gelenkt werden kann. Ich durfte zwei<br />

Veranstaltungen von step21 miterleben. Und habe mit größter<br />

Begeisterung erlebt, wie stark sich die Kinder engagieren und<br />

zu Wort kommen. Wenn man sie denn lässt. Deutschland braucht<br />

step21.

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