Wir haben vergessen, wie man läuft - „Barfussschuhe“ - Stop'n Go
Wir haben vergessen, wie man läuft - „Barfussschuhe“ - Stop'n Go
Wir haben vergessen, wie man läuft - „Barfussschuhe“ - Stop'n Go
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<strong>Wir</strong> <strong>haben</strong> <strong>vergessen</strong>, <strong>wie</strong> <strong>man</strong> läuft -<br />
„Barfussschuhe“ lassen uns erinnern<br />
Unsere Fusssohlen sind mit einer Vielzahl von<br />
Sinnesempfängern ausgestattet, welche das Gehirn<br />
beim barfüssigen Stehen oder<br />
Gehen über den physischen<br />
Untergrund informieren. Sie<br />
setzen so eine wichtige<br />
Kettenreaktion in Bezug auf<br />
Körperhaltung, Balancegefühl<br />
und Agilität in Gange, was für<br />
die Verletzungsprophylaxe entscheidend ist. <strong>Wir</strong>d<br />
nun die Empfindungsrückmeldung der Füsse<br />
durch dicke, stark dämpfende Sohlen reduziert,<br />
hat das Gehirn weniger Informationen zum Arbeiten,<br />
was das eigentliche Potenzial des Fusses<br />
einschränkt und die Qualität des<br />
Bewegungsmusters vermindert. Im Gegensatz zu<br />
konventionellen Laufschuhen<br />
erlauben Barfussschuhe den<br />
Füssen, sich mehr oder weniger so<br />
zu verhalten, <strong>wie</strong> sie es tatsächlich<br />
barfüssig tun würden. So verhelfen<br />
Barfussschuhe zu einem möglichst<br />
natürlichen Laufstil zurück zu<br />
finden und bieten dennoch den oft<br />
nötigen Schutz vor allzu garstigem<br />
Untergrund.<br />
Auch wenn barfüssiges Laufen uns im Blut liegt<br />
bedeutet es zumindest bei Erwachsenen leider<br />
meistens nicht, dass <strong>man</strong> einfach ohne Schuhe im<br />
Freien loslaufen kann und es automatisch richtig<br />
macht. Wenn <strong>man</strong> über die Jahre immer<br />
überfürsorgliche Schuhe getragen<br />
hat, ist die Laufmuskulatur für’s<br />
Barfusslaufen häufig zu schwach<br />
und die Füsse reagieren<br />
überempfindlich bis hin mit<br />
Schmerzen auf die neuen<br />
Reizeindrücke, welche nun<br />
plötzlich ungebremst auf die Füsse<br />
treffen. Es ist zur Angewöhnung<br />
deshalb zumindest anfangs ratsam, in einem<br />
passenden Barfussschuh mit mehr oder weniger<br />
Schutzfunktion möglichst entspannt über eine<br />
Vielfalt von natürlichen <strong>wie</strong> auch künstlichen<br />
Oberflächen zu gehen. Sobald Füsse und Gehirn<br />
<strong>wie</strong>der harmonisch über die <strong>wie</strong>dererlangten<br />
Empfindungsinformationen miteinander<br />
kommunizieren, erfolgt die Fortbewegung über die<br />
verschiedenen Untergründe<br />
spürbar sicherer,<br />
überzeugter und effizienter.<br />
Allmählich ist <strong>man</strong> dann<br />
bereit, mit dem tatsächlichen<br />
Barfusslaufen zu beginnen.<br />
Grosse Schritte sollten dabei unbedingt<br />
vermieden werden, da bei zu langen Schritten die<br />
Ferse ohne Schutz des gepolsterten Laufschuhs auf<br />
den Boden aufschlägt und einen massiven Stress<br />
auf den Körper bedeutet. Ebenfalls wichtig ist es,<br />
nicht mit zu schnellen oder zu langen<br />
barfüssigen Laufeinheiten zu beginnen, da die<br />
Muskulatur Zeit braucht um kräftiger zu werden<br />
und Sehnen und Bänder sich an die neuen<br />
Belastungen gewöhnen müssen - dies gilt übrigens<br />
auch beim anfänglichen Einsatz von<br />
Barfussschuhen und jedem anderen neuen<br />
konventionellen Laufschuh!<br />
Konventionelle Laufschuhe werden<br />
bleiben, folgen aber dem Trend<br />
Sobald über Barfusslaufen oder das Training mit<br />
Barfussschuhen zum ursprünglichen Laufen zurück<br />
gefunden wurde, lässt sich der <strong>wie</strong>der erworbene<br />
natürliche Laufstil auch in konventionellen<br />
Laufschuhen durchaus umsetzen. Denn diese<br />
werden auch im Zuge der momentanen Barfuss-<br />
Revolution sicherlich nicht verschwinden und<br />
<strong>haben</strong> je nach Läufer, Einsatz und Untergrund<br />
sehr wohl ihre Vorzüge gegenüber<br />
Barfussschuhen.<br />
Der Barfuss-Trend geht aber auch an diesen nicht<br />
spurlos vorbei und bereits in der<br />
Vergangenheit wurden viele<br />
Laufschuhe punkto Stabilität und<br />
Dämpfung zugunsten eines<br />
natürlicheren Bodenkontaktes minimiert.<br />
Momentan versuchen die Hersteller aber aufgrund<br />
der hohen Wellen des Themas, die positiven<br />
Erkenntnisse des natürlichen Barfusslaufens<br />
möglichst konsequent in ihre Laufschuhe<br />
einfliessen zu lassen. Neue Materialien<br />
ermöglichen Stabilität und Dämpfung eines<br />
Laufschuhs ohne grössere Einbussen noch<br />
kompakter zu gestalten und so dessen Sprengung<br />
zusätzlich zu senken: Als Sprengung<br />
wird der Höhenunterschied<br />
zwischen der Ferse und dem<br />
Vorderfuss eines Laufschuhs<br />
bezeichnet - beim Barfusslaufen wäre die<br />
Sprengung demnach gleich null. <strong>Wir</strong>d die<br />
Sprengung nun bei Laufschuhen minimiert,<br />
erleichtert dies seinem Träger weiter vorne auf<br />
dem Mittel- oder sogar Vorfuss aufzusetzten.<br />
Selbst der bisher als Inbegriff eines stabilen und<br />
gut gedämpften Laufschuhs geltende Asics Gel-<br />
Kayano wurde in diese Richtung getrimmt. Damit<br />
kann ein Grossteil der Aufprallkräfte durch den<br />
körpereigenen Federmechanismus des Fusses<br />
aufgefangen und dem harten Schlag auf die Ferse<br />
ausgewichen werden - ähnlich dem tatsächlichen<br />
Barfusslaufen eben!