Ergebnisse einer repräsentativen Studie der ARD/ZDF - Wdr.de

Ergebnisse einer repräsentativen
Studie der ARD/ZDF-
Medienkommission

2
• 16 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund
leben in Deutschland
• 3.300 Migranten aus sechs Herkunftsländern
wurden interviewt
• Durchgängig muttersprachliche Interviewer/-innen
• Institut TNS/EMNID von Januar bis März 2011
• Zum Vergleich mit der deutschsprechenden
Gesamtbevölkerung wurde die ARD/ZDF-
“ herangezogen.
DIE STUDIE

METHODENSTECKBRIEF
Grundgesamtheit:
Bevölkerung ab 14 Jahre in Deutschland mit Migrationshintergrund,
beschränkt auf die sechs größten Herkunftsländer:
Die Ergebnisse sind repräsentativ für 7,4 Mio. Menschen, also
rund 59 % aller in Deutschland lebenden Menschen ab 14 Jahre
mit Migrationshintergrund (12,5 Mio.).
3
Ehem. UdSSR 2.316 Tsd. 19 %
Türkei 2.150 Tsd. 17 %
Polen 1.154 Tsd. 9 %
Ehem. Jugoslawien
Italien
780 Tsd.
650 Tsd.
6 %
5 %
Griechenland 328 Tsd. 3 %
Insgesamt 59 %
aller Menschen
über 14 Jahre
mit Migrationshintergrund

SPRACHKOMPETENZ HAT SICH IN ALLEN MIGRANTENGRUPPEN
VERBESSERT
Verstehen der deutschen Sprache
“, Selbsteinschätzung)
4
76
Gesamt Türkei Griechenland Italien Polen Ehem.
Jugoslawien
2007
2011
80
61
70
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre, 2007, n=3010 Befragte ab 14 Jahre
87
89
77
90
84
87
87
93
77
Ehem.
UdSSR

76 PROZENT TREFFEN SICH REGELMÄSSIG
MIT DEUTSCHEN FREUNDEN UND BEKANNTEN
5
76
64
84 85
Gesamt Türkei Griechenland Italien Polen Ehem.
Jugoslawien
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
deutschen Freunden/ Bekannten ?“
min. mehrmals im Monat in Prozent
81
88
77
Ehem.
UdSSR

MEHR ALS DIE HÄLFTE DER MIGRANTEN IST MIT DEM LEBEN
IN DEUTSCHLAND VOLL UND GANZ ZUFRIEDEN
6
58
41
67
Gesamt Türkei Griechenland Italien Polen Ehem.
Jugoslawien
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
“ in Prozent
76
58
74
“
61
Ehem.
UdSSR

VOR ALLEM MENSCHEN TÜRKISCHER HERKUNFT ERLEBEN
BENACHTEILIGUNGEN AUFGRUND IHRER HERKUNFT
15
37
Benachteiligung aufgrund der Herkunft
“ in Prozent
7
4 5 4 5
Gesamt Türkei Griechenland Italien Polen Ehem.
Jugoslawien
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
8
Ehem.
UdSSR

8
BEVORZUGTE NUTZUNG DEUTSCHSPRACHIGER MEDIEN
deutschsprachiges Fernsehen
heimatsprachiges Fernsehen
2007
2011
deutschsprachiges Radio
heimatsprachiges Radio
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre, 2007, n=3010 Befragte ab 14 Jahre
Nutzung heimat- bzw. deutschsprachiger Medien
Angaben in Prozent (Stammnutzer der Medien, 4 bis 7 Tage pro Woche)
8
8
39
45
51
60
72
76

9
STARKER ANSTIEG DER INTERNETNUTZUNG
deutschsprachige Tageszeitungen
heimatsprachige Tageszeitungen
deutschsprachiges Internet
heimatsprachiges Internet
2007
2011
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre, 2007, n=3010 Befragte ab 14 Jahre
Nutzung heimat- bzw. deutschsprachiger Medien
Angaben in Prozent (Stammnutzer der Medien, 4 bis 7 Tage pro Woche)
7
8
13
22
30
39
39
53

JUNGE MIGRANTEN NUTZEN DEUTSCHSPRACHIGE FERNSEH-
PROGRAMME UND INTERNETSEITEN AM HÄUFIGSTEN
Nutzung heimat- bzw. deutschsprachiger Medien, 14���9 Jahre
Angaben in Prozent (Stammnutzer der Medien, 4 bis 7 Tage pro Woche)
10
deutschsprachiges Fernsehen 76
heimatsprachiges Fernsehen 36
deutschsprachiges Radio 48
heimatsprachiges Radio 7
deutschsprachige Tageszeitungen 26
heimatsprachige Tageszeitungen 5
deutschsprachiges Internet 79
heimatsprachiges Internet 24
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre

HÖCHSTE TV-NUTZUNG BEI MENSCHEN TÜRKISCHER
HERKUNFT
11
220
Gesamt-
bevölkerung
224
Türkei
176
Nutzungsdauer in Minuten pro Tag
192
208 202
Griechenland Italien Polen Ehem.
Jugoslawien
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation 2010, BRD gesamt, Basis: deutschsprechende Gesamtbevölkerung ab 14 Jahre
156
Ehem.
UdSSR

HEIMATSPRACHIGE FERNSEHPROGRAMME WERDEN
VON MIGRANTEN TÜRKISCHER HERKUNFT STARK GENUTZT
12
177
Türkei
60
26
154
heimatsprachiges Fernsehen
deutschsprachiges Fernsehen
Nutzungsdauer in Minuten pro Tag
48
146
41
168
13
190
Griechenland Italien Polen Ehem.
Jugoslawien
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
34
127
Ehem.
UdSSR

IN DER JUNGEN GENERATION DER MIGRANTEN GEHT DIE
NUTZUNG HEIMATSPRACHIGER FERNSEHPROGRAMME ZURÜCK
13
98
Türkei
66
heimatsprachiges Fernsehen
deutschsprachiges Fernsehen
7
131
Griechenland Italien Polen Ehem.
Jugoslawien
Nutzungsdauer in Minuten pro Tag, 14 29 Jahre
29
152
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
12
188
1
121
7
131
Ehem.
UdSSR

NUR EINE MINDERHEIT NUTZT AUSSCHLIESSLICH
HEIMATSPRACHIGE PROGRAMME
Heimat- bzw. deutschsprachiges Fernsehen
nach ethnischen Gruppen
Angaben in Prozent (Stammnutzer, 4 7 Tage/Woche)
14
Türkei
Griechenland
Italien
Polen
Ehem. Jugoslawien
Ehem. UdSSR
24
22
23
30
38
48
Deutschsprachiges und heimatsprachiges TV
Nur deutschsprachiges TV
Nur heimatsprachiges TV
Keine Stammseher TV
56
13
60
55
41
71
29
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
7
13
5
6
1
14
10
10
8
10
6

WELCHE FAKTOREN BESTIMMEN DIE AUSSCHLIESSLICHE
NUTZUNG HEIMATSPRACHIGER PROGRAMME?
15
14 29 Jahre
30 49 Jahre
ab 50 Jahre
Männer
Frauen
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
Nutzung heimatsprachiger Programme/
türkischer Migrationshintergrund
Angaben in Prozent (Stammnutzer, 4 bis 7 Tage pro Woche)
13,8
19,7
29,4
33
43

WELCHE FAKTOREN BESTIMMEN DIE AUSSCHLIESSLICHE
NUTZUNG HEIMATSPRACHIGER PROGRAMME?
16
Geburtsort Deutschland
Geburtsort anderes Land
Deutschkenntnisse sehr gut/gut
Deutschkenntnisse gering/sehr gering
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
Nutzung heimatsprachiger Programme/
türkischer Migrationshintergrund
Angaben in Prozent (Stammnutzer, 4 bis 7 Tage pro Woche)
12
12
36
51

ÄLTERE NUTZEN ÖFFENTLICH-RECHTLICHE PROGRAMME
INTENSIVER ALS JÜNGERE
29
26
20
17
12 11
Das Erste
46
40
14 29 Jahre
30 39 Jahre
40 49 Jahre
47
44
ZDF RTL ProSieben Sat.1
50 59 Jahre
60+ Jahre
52 51
47
45
Meistgenutzte Fernsehprogramme nach Altersgruppen
Angaben in Prozent (Stammnutzer, 4 7 Tage/Woche)
17
35
65
45
39
34
14
36
32
30 29
27
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre

DIE INFORMATIONSKOMPETENZ SEHEN MIGRANTEN BEI
DEN ÖFFENTLICH-RECHTLICHEN PROGRAMMEN
Deutschsprachige Private
Deutschsprachige Öffentlich-Rechtliche
Image der Fernsehprogramme bei Migranten
18
Bietet zuverlässige und
��glaubwürdige Informationen
��Ist wichtig für die politische
Meinungsbildung
Bietet zu vielen Themen umfassende
Hintergrundinformationen
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre, 2007, n=3.010 Befragte ab 14 Jahre
“)
26
42
51
61
63
73

UNTERHALTUNG UND ENTSPANNUNG
WERDEN VOR ALLEN MIT DEN PRIVATEN VERBUNDEN
�Vermittelt Spaß und�
gute Laune
Bietet gute Unterhaltung
Ist gut zum
Entspannen
Image der Fernsehprogramme bei Migranten
19
Deutschsprachige Private
Deutschsprachige Öffentlich-Rechtliche
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre, 2007, n=3.010 Befragte ab 14 Jahre
“)
39
41
46
63
72
72

DAS RADIO WIRD BESONDERS INTENSIV
VON MENSCHEN POLNISCHER HERKUNFT GENUTZT
UND AM WENIGSTEN VON MENSCHEN TÜRKISCHER HERKUNFT
Radio: Nutzungsdauer in Minuten pro Tag
20
187
Gesamt-
bevölkerung
64
Türkei
141
165
198
148
Griechenland Italien Polen Ehem.
Jugoslawien
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation 2010, BRD gesamt, Basis: deutschsprechende Gesamtbevölkerung ab 14 Jahre
88
Ehem.
UdSSR

1LIVE IST NEBEN RADIO NRW DAS VON MIGRANTEN
MEISTGEHÖRTE PROGRAMM
1LIVE
Radio NRW/Lokalfunk
big FM
Bayern Funkpaket
Hit- Radio Antenne 1
Antenne Bayern
SWR 3
BAYERN 3
WDR 2
NDR 1 Radio Niedersachsen
Hitradio FFH
Radio 94,8 Metropol FM
Hit Radio Antenne
Planet Radio
Radio Sieben
1,2
1,7
1,7
1,6
Die 15 meistgehörten Radioprogramme
Angaben in Prozent
1,9
1,9
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
21
2,4
2,4
3,6
3,5
3,8
3,7
4,5
6,8
6,8

INTERNETNUTZUNG IM VERGLEICH ZUR
GESAMTBEVÖLKERUNG ETWAS GERINGER
22
83
Gesamt-
bevölkerung
68 68 68
Türkei
Internet: Nutzungsdauer in Minuten pro Tag
73 71
Griechenland Italien Polen Ehem.
Jugoslawien
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation 2010, BRD gesamt, Basis: deutschsprechende Gesamtbevölkerung ab 14 Jahre
66
Ehem.
UdSSR

KOMMUNIKATION IST DIE ZENTRALE AKTIVITÄT IM INTERNET:
80 PROZENT DER 14 BIS 29-JÄHRIGEN SIND IN SOZIALEN
NETZWERKEN AKTIV
8,2
8,1
7,2
11,1
Häufig genutzte Internetangebote
Angaben in Prozent (Nutzung in den letzten 12 Monaten)
23
Soziale Netzwerke
Suchmaschinen
Mailprovider
Nachrichten/Zeitung
Einkaufen
Videos/Filme
Quelle: Repräsentativstudie der ARD/ZDF-Medienkommission 2011, n = 3.302 Befragte ab 14 Jahre
20,6
25,9
• Communities
• Facebook
• MSN
• Wer kennt wen?
• Nasza Klasa
• Odnoklassniki

24
• Migranten in Deutschland nutzen bevorzugt deutschsprachige
Medien. Die überwiegende Mehrheit lebt nicht in medialen
“.
• Für viele Menschen mit Migrationshintergrund gehört die
Integration zweier Medienkulturen ��also die Nutzung deutscher
und heimatsprachiger Medien ��zum Alltag.
• Die Ergebnisse zeigen, dass die Ansprache von Migranten
durch massenattraktive Programme eine erfolgver-
sprechende Strategie für die mediale Integration ist
“).
FAZIT

25
• Die Faktoren Alter, Geburtsland, Bildung und deutsche
Sprachkenntnisse sind für die Mediennutzung ebenso wichtig,
wenn nicht gar wichtiger als der Faktor ethnische Herkunft.
• Für die junge Generation ist eine Angleichung an die
Programmvorlieben junger Deutscher ohne
Migrationshintergrund festzustellen.
• Trotz dieser Trends sind Migranten keine homogene Gruppe:
Medienkonsum, inhaltliche Interessen, die Nähe zur Kultur
des Herkunftslandes sowie die soziodemografischen
Merkmale zeigen deutliche Unterschiede.
FAZIT

26
• Qualitative Studien zeigen ausgeprägte Unterschiede in Bezug
auf die Nutzungsmotive und die Wirkung heimatsprachiger und
deutschsprachiger Fernsehangebote.
• So bietet das türkische Fernsehen Emotionalität, Familienorientierung
und türkisches Lebensgefühl, die über Spielfilme
und Serien, aber auch über Nachrichten und Magazinsendungen
vermittelt werden.
• Das deutsche Fernsehen gilt als inhaltlich substanzieller,
glaubwürdiger und steht für mehr Sachlichkeit und Distanz.
FAZIT

27
• Migranten erwarten von den Medien authentische,
glaubwürdige Protagonisten mit Migrationshintergrund,
weniger Negativismus und weniger stereotype Darstellungen.
• Positive Trends in der Repräsentanz von Migranten und der
Thematisierung von Migration und Integration.
• Neben Informationssendungen bieten unterhaltende und
fiktionale Sendungen in besonderem Maße integratives
Potenzial.
• So weisen z.B. viele Filme/Krimis sozialkritisch auf
Alltagsrassismus, Flüchtlingselend hin und geben
positive Beispiele für das Zusammenleben von
Migranten und Deutschen ohne
Zuwanderungsbiografie.
FAZIT