Kursbroschüre 2015
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Die Kinder kamen auf immer<br />
neue Ideen: ein Kind vermietete<br />
eine mitgebrachte Hängematte<br />
für je zehn Minuten, ein anderes<br />
betätigte sich als Kartenlegerin,<br />
für kurze Zeit gab es ein Theater.<br />
Da die Kinder ihre DD’s nicht<br />
immer mit nach Hause nehmen<br />
wollten, beschlossen sie eine Bank<br />
zu gründen. Schon gab es einen<br />
Dieb und daher für kurze Zeit<br />
auch eine Polizei. Nach einem halben<br />
Jahr beschlossen die Kinder<br />
in einer Sitzung, dass sie eine<br />
Bürgermeisterin oder einen Bürgermeister<br />
haben wollten. Im<br />
Wahlkampf wurden viele Plakate<br />
gemalt, viele Versprechen gegeben<br />
und es wurde heiß diskutiert,<br />
ob es Wahlgeschenke geben dürfe<br />
oder nicht – eben wie im richtigen<br />
Leben. Seit zwei Wochen gibt es<br />
eine „Hütteldorf-Zeitung“, die –<br />
in zwei Sprachen - über die neuesten<br />
Ereignisse berichtet.<br />
Es bleibt spannend.<br />
Dieses „Spiel“, das sich aus einem<br />
Zufall heraus selbst entwickelt<br />
hat, bringt den Kindern eine Fülle<br />
von Erfahrungen über das gesellschaftliche,<br />
wirtschaftliche und<br />
soziale Zusammenleben in einem<br />
geschützten Rahmen.<br />
Wenn ich darüber spreche, dass<br />
ich in meinem Beruf etwas anderes<br />
anbieten muss als die Konkurrenz,<br />
nickt mein Sohn wissend<br />
und sagt: „Ja, in Hütteldorf ist es<br />
auch blöd, wenn vier Leute Schokoladekuchen<br />
verkaufen wollen.<br />
Da verdient keiner so richtig was.“<br />
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