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Beatrice Weder di Mauro fordert den Schuldenschnitt

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G02531<br />

NR. 135 /PREIS 2,30¤<br />

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG<br />

FREITAG/SAMSTAG<br />

15./16. JULI 2011<br />

Dax<br />

7214.74<br />

-0.73%<br />

Euro Stoxx 50<br />

2695.29<br />

-0.73%<br />

Dow Jones<br />

12437.12<br />

-0.44%<br />

S&P 500<br />

1308.87<br />

-0.67%<br />

Euro/Dollar<br />

1.4138$<br />

-0.20%<br />

Euro/Pfund<br />

0.8761£<br />

-0.37%<br />

Euro/Yen<br />

111.91¥<br />

+0.04%<br />

Brentöl<br />

116.72$<br />

-0.75%<br />

Gold<br />

1586.10$<br />

+0.24%<br />

Bund 10J.<br />

2.738%<br />

-0.010PP<br />

US Staat 10J.<br />

2.955%<br />

+0.073PP<br />

Stand: 22.30 h<br />

**<br />

Belgien 2,90 ¤Frankreich 3,40 ¤Großbritannien 3,00 GBP<br />

Luxemburg 2,90 ¤Niederlande 2,90 ¤ Österreich 2,90 ¤<br />

Polen 18,40 PLN Schweiz 5,00 CHF Tschechien 115,00 CSK<br />

Ungarn 950,00 FT Slowakei 2,90 ¤<br />

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SACHVERSTÄNDIGENRAT<br />

<strong>Beatrice</strong> <strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong><br />

<strong>fordert</strong><strong>den</strong> Schul<strong>den</strong>schnitt<br />

Der Druck namhafter Ökonomen auf<strong>di</strong>e Regierung wächst: Nach Commerzbank-Chef<br />

Blessing <strong>fordert</strong>nun auch <strong>di</strong>e Wirtschaftsweise<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>eine ra<strong>di</strong>kale Lösung<br />

der Griechenland-Krise: „Wir müssen das Problem mit einer Umschuldung lösen.“<br />

D. Heilmann, G. Steingart<br />

nancial Stability Facility<br />

Frankfurt<br />

(EFSF) nennt, <strong>den</strong> privatenGläubigern<br />

ein Tausch-<br />

Die Euro-Krise<br />

schwelt überall,<br />

angebot unterbreitet. Der<br />

auch im fernen<br />

EFSF würde griechische<br />

Afrika: Gestern<br />

Staatsanleihen zum Marktpreis<br />

musstesich Kanzlerin Angela<br />

Merkel in Abuja zu<br />

–also bis zu50Pro-<br />

zent unter dem Nominalwert<br />

Wort mel<strong>den</strong>, um <strong>di</strong>e<br />

–annehmen. Im Ge-<br />

Spekulationen über einen<br />

genzug erhielten <strong>di</strong>e privastehen<strong>den</strong><br />

unmittelbar bevorten<br />

Gläubiger neue, von<br />

Krisengipfel<br />

<strong>den</strong> Euro-Staaten garantierte<br />

der 17 Staats- und Regierungschefs<br />

Anleihen –defacto<br />

der Euro-<br />

also Euro-Bonds. Das Angebot<br />

Zone zu been<strong>den</strong>. „Voraussetzung<br />

solle zunächst nur<br />

dafür ist,<br />

für Griechenland gelten,<br />

dass wir ein fertiges,<br />

später auch für Portugal<br />

neues Programm für<br />

und Irland.<br />

Griechenland entschei<strong>den</strong><br />

Mit dem Plan könnte,<br />

können“, sagte sie in<br />

der HauptstadtNigerias.<br />

so <strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>, nicht<br />

nur <strong>di</strong>e Schul<strong>den</strong>last der<br />

Ihr Problem: Ein solches<br />

Krisenländer verringert<br />

Programm gibt es<br />

wer<strong>den</strong>. Auch <strong>di</strong>e priva-<br />

nicht. Esist nicht einmal<br />

ten Gläubiger wür<strong>den</strong>,<br />

absehbar.<br />

Das Taktieren der Politiker<br />

wie von Berlin ge<strong>fordert</strong>,<br />

ihren Rettungsbeitrag leisschaftsweisen<br />

trifft bei der Wirt-<br />

<strong>Beatrice</strong><strong>Weder</strong> Di <strong>Mauro</strong>: „Die Politik hat<strong>di</strong>e Dimension des Problems immer noch nichterkannt.“ ten. Denn Banken und<br />

<strong>Beatrice</strong> <strong>Weder</strong><br />

Versicherer wären gezwungen,<br />

<strong>di</strong> <strong>Mauro</strong> auf Unverständnis.<br />

„Die Regierungen haben <strong>di</strong>e Dimension<br />

desProblems immer noch nicht<br />

richtig erkannt“, sagt sie dem Handelsblatt.<br />

„Wir müssen das Problem Griechenland<br />

mit einer Umschuldung lösen“,<br />

sagt sie. Auch ihr Sachverstän<strong>di</strong>genratskollege<br />

Lars Feld <strong>fordert</strong>ein ent-<br />

endlich <strong>di</strong>e Realität anzuerkennen:<br />

Griechenland istzahlungsunfähig.<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>s Konzept zur Lösung<br />

der Euro-Krise sieht so aus: Mit<br />

<strong>den</strong> Verlust gegenüber<br />

dem Nominalwert der Anleihen abzuschreiben.<br />

Für <strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong> hat <strong>di</strong>e<br />

Eine umfassende Lösung schlossenes Handeln. Es komme der Umschuldung sinkt <strong>di</strong>e Schul<strong>den</strong>-<br />

Euro-Krise auch eine politische Di-<br />

sei überfällig, um Menschen und<br />

Märktenwieder Sicherheit zu geben.<br />

So wie Commerzbank-Chef Martin<br />

jetztdaraufan, „<strong>di</strong>e griechische Umschuldung<br />

ernsthaft anzugehen und<br />

<strong>den</strong> Marktteilnehmern effektiv zu<br />

last des Landes, und <strong>di</strong>e Regierung<br />

wird wieder in <strong>di</strong>e Lage versetzt, <strong>di</strong>e<br />

Zinslast zu tragen. Zur Durchfühmension:<br />

„Es geht nicht mehr um<br />

Krieg und Frie<strong>den</strong>, aber um <strong>di</strong>e<br />

Frage, ob Europa wieder in ein-<br />

Blessing hält <strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong> kommunizieren“. Damit erhöhen rung der Operation schlägt <strong>di</strong>e Ökozelne<br />

Nationen zerfällt.“<br />

eine Kappung der griechischen gleich zwei der fünf Wirtschaftsweisen<br />

nomin vor, dass der europäische Ret-<br />

Staatsschul<strong>den</strong> für unvermeidbar.<br />

<strong>den</strong> Druck auf <strong>di</strong>e Kanzlerin, tungsschirm, der sich European Fi-<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>imInterview<br />

Seite6<br />

Oliver Rüther/WirtschaftsWoche, Imago, dpa<br />

TOP-NEWS DES TAGES<br />

Brüderle kontra<br />

Ratingagenturen<br />

Der FDP-Fraktionschef<br />

EXKLUSIV<br />

legt ein Fünf-Punkte-<br />

Programm vor, mit dem er <strong>di</strong>e Macht<br />

der Agenturen brechen will. SEITE 4<br />

Fusion genehmigt<br />

Die Aktionäreder Deutschen Börse<br />

haben dem Zusammenschlussmit<br />

der NewYork Stock Exchange zugestimmt.<br />

SEITE4<br />

LaxeRegulierung<br />

EXKLUSIV<br />

Die Schul<strong>den</strong>krisen in<br />

<strong>den</strong> USAund Europa<br />

wer<strong>den</strong> aus Sichtdes einstigen US-<br />

Notenbankchefs Volcker durch das<br />

Zögern der Regierungen bei der Bankenregulierung<br />

verschärft. SEITE12<br />

FBI ermittelt gegen<br />

Murdochs Konzern<br />

Journalistendes Me<strong>di</strong>entycoons sollen<br />

<strong>di</strong>e Handysvon Opfern der Anschläge<br />

am 11.September 2001gehackthaben.<br />

SEITE20<br />

Au<strong>di</strong> will 10 000<br />

neue Jobs schaffen<br />

Au<strong>di</strong>-Chef Rupert<br />

Stadler<br />

will in <strong>den</strong><br />

kommen<strong>den</strong><br />

Jahren<br />

elf Milliar<strong>den</strong><br />

Euroinvestieren und <strong>di</strong>e Belegschaft<br />

auf 70 000 Mitarbeiter ausbauen.<br />

SEITE 22<br />

Aussichtsloser Kampf<br />

Lothar Schröder,Gewerkschafter<br />

und Vize-<br />

EXKLUSIV<br />

Aufsichtsratschef der Telekom, liefert<br />

sich seit Jahren Scharmützel mit dem<br />

Personalchef.Inzwischen kann er<br />

sich im Kontrollgremium aberkaum<br />

noch durchsetzen. SEITE60<br />

Kirch isttot,sein Kampf geht weiter<br />

Sein Vertrauter Dieter Hahn wird<strong>den</strong> Rechtsstreit mit der Deutschen Bank fortführen.<br />

Für seinen letzten großen<br />

Kampf hatte Leo Kirch noch<br />

einmal <strong>di</strong>e letzten Kräftemobilisiert.<br />

In einem Rollstuhl schoben<br />

seine Vertrauten <strong>den</strong> schwerzuckerkranken<br />

84-Jährigen – mit<br />

Trachtenjanker und gelber<br />

Sonnenbrille –Ende März in<br />

einen Münchener Gerichtssaal.<br />

In seiner Dauerfehde mit<br />

Rolf Breuer und der DeutschenBank<br />

wollte der gescheiterte<br />

Me<strong>di</strong>enunterneh-<br />

LeoKirch<br />

mer noch einmal selbst als Zeuge<br />

auftreten. Doch <strong>di</strong>e Worte des gescheiterten<br />

Me<strong>di</strong>enunternehmers<br />

waren –stark von seiner Krankheit<br />

gezeichnet –kaumverständlich.<br />

Gestern starb Kirch in einem<br />

Münchener Krankenhaus<br />

im Kreise seiner<br />

Familie. Der Kampf<br />

mit der Deutschen Bank<br />

aber, erwird seinen Tod<br />

überdauern. Kirch hatte<br />

Breuer für <strong>den</strong> Zusammenbruch<br />

seines<br />

Me<strong>di</strong>enimperiums<br />

verantwortlich<br />

gemacht, weil der Anfang<br />

2002 <strong>di</strong>e Kre<strong>di</strong>twür<strong>di</strong>gkeit<br />

Kirchs öffentlich in Zweifel gezogen<br />

haben soll. Ein Richter schlug einen<br />

Vergleich vor, 750 Millionen Euro<br />

sollte<strong>di</strong>e Bank an Kirch zahlen. Der<br />

Me<strong>di</strong>enunternehmer lehnteab.<br />

AusKirchs Umfeld verlautetegestern,<br />

der Patriarch habe Vorsorge<br />

getroffen. Die Ansprüche gegen<strong>di</strong>e<br />

Deutsche Bank wür<strong>den</strong> auch nach<br />

seinem Tod geltend gemacht. Sein<br />

Vertrauter Dieter Hahn wird <strong>den</strong><br />

Kampf weiterführen. Axel Höpner<br />

Nachruf vonLudwig Poullain Seite62<br />

RWEund Gazprom planen<br />

strategische Partnerschaft<br />

Machtlos mussten <strong>di</strong>e RWE-Aktionäreseit<br />

Monatenmit ansehen,<br />

wie ihr Unternehmen an<br />

Wert verlor. Erst Fukushima, dann<br />

der Atomausstieg–in Scharen flüchteten<br />

Anleger. Um mehr als ein Drittel<br />

ist der Aktienkurs des Energiekonzerns<br />

seitJanuargesunken, zehn Milliar<strong>den</strong><br />

Euroverlor er an Börsenwert.<br />

Gestern ging es in <strong>di</strong>e andere Richtung<br />

– endlich. Die Nachricht, dass<br />

RWE und der russische Gasriese Gazprom<br />

über eine strategische Partnerschaft<br />

verhandeln, beruhigte <strong>di</strong>e Investoren.<br />

Die Aktie war an einem<br />

schwachen Börsentag eine der Konstanten<br />

im Dax, verlor im Gegensatz<br />

zu anderen kaum. Die Konzerne wollen<br />

bei der Stromerzeugung aus Gas<br />

und Kohle in Europa zusammenarbeiten<br />

und Kraftwerke ineinem gemeinschaftlichen<br />

Unternehmen bündeln.<br />

Der hochverschuldete RWE-Konzernwürde<br />

so Geld sparen, das er für<br />

<strong>den</strong> verstärkten Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien einsetzen kann, und<br />

bekäme günstiger Gas. Und Gazprom<br />

würde nach jahrelangem Anlauf <strong>den</strong><br />

Sprung in das europäische Stromgeschäft<br />

schaffen. J. Flauger, M. Hennes<br />

Starker Partner für Großmann Seite18<br />

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2 INHALT **<br />

FREITAG/SAMSTAG, 15./16.07. 2011, Nr. 135 ******<br />

3<br />

Märkte im Überblick<br />

Dax<br />

Aktienindex in Punkten<br />

7260<br />

7240<br />

7220<br />

7200<br />

9:00 17:45<br />

Dow Jones<br />

Aktienindex in Punkten<br />

12600<br />

12500<br />

12400<br />

15:30 22:00<br />

Euro Stoxx 50<br />

Aktienindex in Punkten<br />

2712<br />

2702<br />

2692<br />

2682<br />

9:00 17:45<br />

Euro<br />

US$ je Euro<br />

1,43<br />

1,42<br />

1,41<br />

0:00 22:00<br />

10-jährige Bundesanleihe<br />

Ren<strong>di</strong>te in %<br />

2,76<br />

2,74<br />

2,72<br />

2,70<br />

8:00 18:00<br />

Gold<br />

US$ je Feinunze<br />

1595<br />

1590<br />

1585<br />

1580<br />

0:00 22:00<br />

Tops und Flops desTages<br />

BMW<br />

Kurs:<br />

Punkte:<br />

71,00 Euro<br />

Veränderung:<br />

BASF<br />

Kurs:<br />

68,50 Euro<br />

Veränderung:<br />

Daimler<br />

Kurs:<br />

53,26 Euro<br />

Veränderung:<br />

Dax-30<br />

Veränderung:<br />

Metro<br />

Kurs:<br />

39,40 Euro<br />

Veränderung:<br />

SAP<br />

Kurs:<br />

40,86 Euro<br />

Veränderung:<br />

Commerzbank<br />

Kurs:<br />

Veränderung:<br />

7225,68<br />

2,58 Euro<br />

+1,17 %<br />

+0,40 %<br />

+0,17 %<br />

-0,58 %<br />

-2,80 %<br />

-2,83 %<br />

-4,38 %<br />

Tops und Flops: Veränderung seit Handelsbeginn in %<br />

Handelsblatt<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Wirtschaft &Politik<br />

Volcker kritisiert Regierungen<br />

DieSchul<strong>den</strong>krisen in <strong>den</strong> USAund Europa wer<strong>den</strong><br />

aus Sichtdes einstigen US-Notenbankchefs<br />

durch das Zögern der Regierungen vorharter<br />

Bankenregulierung verschärft. Seite12<br />

TroikasiehtIrland auf gutem Weg<br />

Laut EU,Europäischer Zentralbank und Währungsfonds<br />

verläuft das Sparprogramm auf der<br />

Insel nach Plan.<br />

Seite13<br />

In <strong>di</strong>eser Ausgabe<br />

Auch im Stillstand<br />

Geld ver<strong>di</strong>enen<br />

Subventionen für neue<br />

Kraftwerkereichen der<br />

Energiebranche nicht.<br />

Sie will sich auch das<br />

bloße Bereithalten von<br />

Kraftwerkskapazitäthonorieren<br />

lassen. Seite14<br />

Metall-Tarifrunde in zwei Stufen<br />

Schon vordem großen Lohnkonflikt2012verhandeln<br />

<strong>di</strong>e Metall-Tarifparteien über Nebenforderungen.<br />

Seite15<br />

CDU <strong>fordert</strong> Konzeptgegen Seepiraterie<br />

Allein im ersten Halbjahr 2011 sind <strong>di</strong>e Piratenangriffeweltweit<br />

um 36 Prozentgestiegen. Die<br />

CDU <strong>fordert</strong> drastische Konsequenzen. Seite16<br />

NAMENSINDEX<br />

Arnault, Bernard 60/61<br />

Bárcena, Alicia 16/17<br />

Barroso, José Manuel 12/13<br />

Berlusconi, Silvio 14/15<br />

Bernanke, Ben 12/13, 30/31<br />

Bohr, Bernd 22/23<br />

Carey, Chase 20/21<br />

Chote, Robert 12/13<br />

Conti, Fulvio 18/19<br />

Dimon, Jamie 12/13<br />

Dinandt, Pepyn 60/61<br />

Dulger, Rainer 14/15<br />

Engel, Klaus 22/23<br />

Füchtenkort, Hans-Gerd 18/19<br />

Groth, Klaus 34/35<br />

Großmann, Jürgen 18/19<br />

Haub, Karl-Erivan 20/21<br />

Hennrich, Michael 12/13<br />

Hinrichs, Torsten 12/13<br />

Hitchcox, John 34/35<br />

Hofmann, Jörg 14/15<br />

Kirch, Leo 62/63<br />

Kluge, Jürgen 60/61<br />

Kramme, Anette 14/15<br />

Kroes, Neelie 22/23<br />

Kucinich, Dennis 12/13<br />

Meister, Stefan 60/61<br />

Mestrallet, Gerard 18/19<br />

Unternehmen &Märkte<br />

Werfolgt Rupert Murdoch nach<br />

Seit demAbhörskandal bei News Corporation<br />

sinken <strong>di</strong>e Chancen vonJames Murdoch, an <strong>di</strong>e<br />

Spitzedes Me<strong>di</strong>enkonzerns zu wechseln und seinen<br />

Vaterabzulösen.<br />

Seite20<br />

Tengelmann baut Gewinne aus<br />

Allein <strong>di</strong>ePleiteder US-Beteiligung A&P belastet<br />

<strong>den</strong> Mülheimer Handelskonzern. Seite21<br />

Boschdominiert Kooperation mit Daimler<br />

Beider geplantenGemeinschaftsproduktion von<br />

Elektromotoren stellt der Zulieferer nichtnur<br />

<strong>den</strong> Produktionsstandort, Bosch kümmert sich<br />

auch um <strong>di</strong>e Vermarktung.<br />

Seite22<br />

Holzverarbeiter Pfleiderer zittert weiter<br />

DerAusgang der entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Hauptversammlung<br />

istnach Einschätzung vonSanierer<br />

Hans-Joachim Ziems noch völlig offen. Seite23<br />

Miller, Alexej 18/19<br />

Murdoch, Rupert 20/21<br />

Noonan, Michael 12/13<br />

Obama, Barack 12/13<br />

Obermann, René 22/23<br />

Obermann, René 60/61<br />

Pleister, Christopher 60/61<br />

Proligo, Henri 18/19<br />

Rehm, Hannes 60/61<br />

Schünemann, Uwe 12/13, 16/17<br />

Singhammer, Johannes 12/13<br />

Spierings, Theo 60/61<br />

Stadler, Rupert 22/23<br />

Steiner, Dagmar 12/13<br />

Teyssen, Johannes 18/19<br />

Trickl, Joachim 60/61<br />

Udberg, David 24/25<br />

Volcker, Paul 12/13<br />

Walker, Ulrich 22/23<br />

Wynn, Steve 56/57<br />

Würth, Reinhold 60/61<br />

UNTERNEHMENSINDEX<br />

A&P 20/21<br />

A<strong>di</strong>das 24/25<br />

Allianz 30/31<br />

Apax Partners 30/31<br />

Au<strong>di</strong> 4/5, 22/23<br />

Axa 30/31<br />

Gerüstetfür <strong>den</strong><br />

Großstadtdschungel<br />

DerAufstieg vonJack<br />

Wolfskin, Salomon und<br />

North Face locktimmer<br />

mehr große Konzerne<br />

ins Outdoor-Geschäft.<br />

Doch wie lange hält der<br />

Boom Seite24<br />

Bauwert Group 34/35<br />

Bonhams 56/57<br />

Borussia Dortmund 18/19<br />

Bosch 22/23<br />

Celesio 60/61<br />

Cisco 32/33<br />

Conergy 60/61<br />

Cre<strong>di</strong>t Suisse 28/29<br />

Daimler 22/23<br />

Deutsche Börse 4/5<br />

Electricité de France 18/19<br />

Enel 18/19<br />

Eon 18/19<br />

FMSA. 60/61<br />

Galerie Marlborough 58/59<br />

Gazprom 18/19<br />

Generali 30/31<br />

Haniel 60/61<br />

Harry van Caem 34/35<br />

Helaba 28/29<br />

Henderson Global Investors 34/35<br />

HSH Nordbank 30/31<br />

Immofinanz. 34/35<br />

Jack Wolfskin 24/25<br />

JPMorgan 4/5<br />

Kedge Capital 60/61<br />

Kinetic Concepts Inc. 30/31<br />

Me<strong>di</strong>a-Saturn 20/21<br />

Monier 60/61<br />

Wirtschaftsweise<br />

<strong>di</strong> <strong>Mauro</strong><strong>fordert</strong><br />

Umschuldung<br />

AusSicht von <strong>Beatrice</strong><strong>Weder</strong> <strong>di</strong><br />

<strong>Mauro</strong>führt in der Griechenland-<br />

Krise an einer Umschuldung<br />

kein Wegmehr vorbei.<br />

Im Interviewmit dem Handelsblatt<br />

erläutert sie ihr Konzept zur<br />

Entschärfung der Euro-Krise.<br />

Finanzen &Börsen<br />

Titelgeschichte<br />

Schwerpunkt Seiten 6, 7<br />

Standard&Poor’s<br />

weistKritik zurück<br />

DerDeutschland-Chef<br />

vonS&P,Torsten Hinrichs,<br />

betont im Handelsblatt-Interview,<br />

<strong>di</strong>e Ratingagentur<br />

habe <strong>di</strong>e Probleme in<br />

Griechenland nichtgeschaffen.<br />

Sie kommentieresie nur. Seite28<br />

JP Morgan wächstinder Flaute<br />

DieUS-Großbank steigert ihren Gewinn deutlich<br />

und setzt sich vonder Konkurrenz ab. Seite30<br />

Der günstigste Wegzum Eigenheim<br />

DieBauzinsen wer<strong>den</strong> in <strong>den</strong> nächstenMonaten<br />

deutlich steigen. Wiesich Hausbauer jetzt noch<br />

ein preiswertes Angebot sichern, erklärt <strong>di</strong>e Anlegerakademie.<br />

Seite32<br />

Aktie unterder Lupe: Cisco<br />

Der Netzwerkspezialistleidetunter hohen Kosten<br />

und sinken<strong>den</strong> Marktanteilen. Analysten glauben<br />

aber,dass<strong>di</strong>e Wende gelingen kann. Seite33<br />

Immobilien<br />

Reiche Ausländer ziehtesan<strong>di</strong>e Spree<br />

In Berlin lassen sich inzwischen auch Luxuswohnungen<br />

gut verkaufen. Ihr Marktanteil bleibt mit<br />

weniger als zwei Prozentaber gering. Seite34<br />

Munich Re 30/31<br />

Museum Thyssen-Bornemisza 58/59<br />

Neuse 56/57<br />

News Corporation 20/21<br />

Nike 24/25<br />

Nyse/Euronext 4/5<br />

Peach Property Group 34/35<br />

Pfleiderer 22/23<br />

PPR 24/25<br />

Q-Cells 18/19<br />

RWE 18/19<br />

Solarfun 60/61<br />

Société Générale 30/31<br />

Sotheby’s 56/57<br />

Suntech 18/19<br />

Südzucker 18/19<br />

TAG Immobilien 34/35<br />

Talanx 30/31<br />

Tengelmann 20/21<br />

Timberland 24/25<br />

UBS 28/29<br />

Yingli 18/19<br />

Yoo 34/35<br />

York Capital 60/61<br />

Der heutigen Ausgabe liegen Prospekte<br />

der Metro AG bei. Mit der Bitte um freundliche<br />

Beachtung.<br />

Reuters, Katrin Denkewitz für Handelsblatt, dpa, ddp, Franziska Aschenbrenner<br />

Meinung<br />

Sven Afhüppe mahnt<br />

<strong>di</strong>e Politiker zur Eile<br />

Mitjedem Tagder Entschlusslosigkeit<br />

wird<strong>di</strong>e Rettung der Euro-Zone<br />

nur noch teurer.<br />

Seite8<br />

Mattias Eberle befürchtet<br />

<strong>den</strong> Vulkanausbruch<br />

DieUSA bekommen ihr Schul<strong>den</strong>problem<br />

nichtin<strong>den</strong> Griff.Der Tag<br />

der Abrechnung naht. Seite8<br />

Rudolf Hickel <strong>fordert</strong><br />

<strong>di</strong>e Fiskalunion<br />

Ohne gemeinsame Verantwortung<br />

ist<strong>di</strong>e Euro-Zone verloren. Es gilt,<br />

Tabus zu brechen.<br />

Seite9<br />

Tanja Kewes freut sich<br />

für <strong>di</strong>e Personalvorstände<br />

Dass einige Prominente aus <strong>di</strong>esen<br />

Ressorts gehen müssen, zeigt, dass<br />

<strong>di</strong>e Aufgabe endlich ernstgenommen<br />

wird.<br />

Seite10<br />

Namen des Tages<br />

Telekom-Aufsichtsrat<br />

auf Konfrontationskurs<br />

Ver<strong>di</strong>-Bundesvorstand Lothar Schröder,Aufsichtsrats-Vize<br />

beim Bonner<br />

Telekommunikationskonzern,<br />

scheut vorAuseinandersetzungen<br />

mit René Obermann nichtzurück. Er<br />

ziehtaber oft <strong>den</strong> Kürzeren. Seite60<br />

Aufsichtsrat vonConergy<br />

mussweichen<br />

Daskomplette Kontrollgremium<br />

mussgehen, neue zentrale Figur<br />

wirdPepyn Dinandt. Seite60<br />

Deutscher Unternehmer<br />

erwirbtHolbein-Madonna<br />

SchraubenfabrikantReinhold Würth<br />

bezahlt Rekordsummen für Kunstwerke.<br />

Seite 61<br />

Überraschender<br />

Manager-Abgang bei Haniel<br />

Vorstandsmitglied Stefan Meister<br />

verlässt das Unternehmen Richtung<br />

Schweiz.<br />

Seite61<br />

Wachwechsel bei<br />

Bankenrettern<br />

Christopher Pleisterist der neue<br />

starkeMann an der Spitzeder Bundesanstalt<br />

für Finanzmarktstabilisierung.<br />

Seite61<br />

Termine des Tages<br />

Stresstest:Welche Banken<br />

sind durchgefallen<br />

Am Abend wer<strong>den</strong> <strong>di</strong>e Ergebnisse<br />

des EU-weiten Bankenstresstestsveröffentlicht.<br />

Bereits<br />

am Mittwoch wurde bekannt,<br />

dass<strong>di</strong>e Helaba durchgefallen<br />

ist. Als Wackelkan<strong>di</strong>datengelten<br />

auch HSH Nordbank<br />

und <strong>di</strong>e NordLB.<br />

Citigroup glänzt durch gute<br />

GeschäfteimAusland<br />

Die Citigroup dürfteinihrem<br />

Kerngeschäft einen Gewinnanstieg<br />

vonsieben Prozentauf<br />

2,9 Milliar<strong>den</strong> Dollar für das<br />

zweiteQuartal ausweisen. Vor<br />

allem ihrestarkeStellung im<br />

Ausland hilft dem Institut langsam,<br />

<strong>di</strong>e schwere Krise der<br />

Jahre2008/09 zu been<strong>den</strong>.<br />

handelsblatt.com<br />

Auto-Be<strong>di</strong>ensysteme im Test<br />

Bei Anruf Blindflug<br />

ModerneAssistenzsysteme bieten<br />

eine Fülle vonFunktionen. Doch wie<br />

komplexdarf <strong>di</strong>e Be<strong>di</strong>enung eines<br />

Autossein, ohne gefährliche Situationen<br />

zu provozierenBMW,Au<strong>di</strong><br />

und Mercedes im wissenschaftlichen<br />

Praxistest.<br />

Technologie<br />

Virtuelle Tarnkappe<br />

für das Internet<br />

Ganz so anonym wie oft behauptet<br />

istdas Netz gar nicht: Der Provider<br />

speichert <strong>di</strong>e eigene IP-Adresse,<br />

Werbe-Cookies spionieren das Surfverhalten<br />

aus. HandelsblattOnline<br />

zeigt Ihnen, wie Sie sich unerkannt<br />

durchs Netz bewegen.<br />

Alle oben genanntenBeiträge<br />

fin<strong>den</strong> Sie unter<br />

www.handelsblatt.com/thema<br />

Bernhard Huber für Handelsblatt; Pressefoto Sotheby's<br />

AM WOCHENENDE<br />

Faktor Zeit<br />

„Wir fühlten uns<br />

bärenstark“<br />

Herbert Henzler erzählt<br />

vonder bestenZeit<br />

seines Lebens. Seite50<br />

Literatur<br />

Kampfum<strong>den</strong> Euro<br />

Wietief <strong>di</strong>e Krise ist,<br />

beschreibt David Marsh in<br />

seinem Buch. Seite54<br />

Kunstmarkt<br />

Marktfür Trophäen<br />

Edle Vasen und Spieluhren<br />

steigen im Preis. Der<br />

Trend gehtzur Luxusdekoration.<br />

Seite56<br />

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6 EUROPAINDER KRISE<br />

FREITAG/SAMSTAG, 15./16.07.2011, Nr. 135<br />

7<br />

BEATRICE WEDER DI MAURO<br />

„Es geht um<br />

<strong>di</strong>e Frage, ob<br />

Europa zerfällt“<br />

Die Konzepteder Regierungen zur Bewältigung der Euro-Krise<br />

greifen zu kurz,warnt <strong>di</strong>e Wirtschaftsweise <strong>Beatrice</strong><strong>Weder</strong> <strong>di</strong><br />

<strong>Mauro</strong>.ImGespräch mit <strong>den</strong> Handelsblatt-Redakteuren<br />

Dirk Heilmann und GaborSteingart <strong>fordert</strong>sie eine<br />

umfassende Lösung: eine Umschuldung erst der griechischen<br />

und später dann auch der portugiesischen und der irischen<br />

Staatsschul<strong>den</strong>.<br />

Handelsblatt: Frau <strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>, <strong>di</strong>e Ereignisse<br />

im südlichen Europa überschlagen<br />

sich. Regierungschefs und Notenbanker<br />

scheinen in Ratlosigkeit vereint.Erleben wir<br />

das Endspiel um <strong>di</strong>e Europäische Währungsunion<br />

<strong>Beatrice</strong> <strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Die Lage ist wirklich<br />

ernst.Wenn man noch vorkurzem sagen<br />

konnte, das sei eine Schul<strong>den</strong>krise einzelner<br />

Länder, dann ist das jetzt explizit vorbei.<br />

Auch ich habe noch vor Monaten gesagt, das<br />

ist keine Krise des Euro-Raums, aber jetzt<br />

habe ich meine Sprache geändert.<br />

Handelsblatt: Es istalso nicht mehr auszuschließen,<br />

dass sich <strong>di</strong>e Kriseauf weitereLänder<br />

ausweitet<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Es war eine Illusion, zu meinen,<br />

dass <strong>di</strong>e Ansteckungsgefahr auf andere<br />

Länder eingedämmt würde, wenn man nur<br />

eine Umschuldung vermeidet. Obwohl für<br />

Griechenland jetzt ein zweites Hilfsprogramm<br />

vorbereitet wird, hat <strong>di</strong>e Ansteckung<br />

schon stattgefun<strong>den</strong>. Wir haben jetzt definitiv<br />

eine Krise des Euro-<br />

Raums.<br />

VITA<br />

Handelsblatt: Aber warumDie<br />

FinanzlageItaliens<br />

und Spaniens ist<br />

doch unverändert.<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Spanien<br />

weist einen niedrigeren<br />

Verschuldungsgrad als<br />

Deutschland auf, und Italien<br />

hat eine niedrige Nettoneuverschuldung.<br />

Beide Länder sind ausheutiger<br />

Sicht nachhaltig finanziert,<br />

da haben Sie<br />

recht. Aber aus unterschiedlichen<br />

Grün<strong>den</strong><br />

sind beide Länder <strong>den</strong>noch<br />

anfällig für eine Ansteckung.<br />

Handelsblatt: Also sind<br />

<strong>di</strong>e Märktedoch nicht,<br />

wie ihreKritiker oftbehaupten,<br />

hysterisch<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Das hat nichts mit Hysterie<br />

zu tun, sondern mit völlig rationalem Kalkül.<br />

Länder geraten ineine Gefahrenzone, wenn<br />

ihre tatsächliche finanzielle Tragfähigkeit<br />

entschei<strong>den</strong>d von <strong>den</strong> Erwartungen der<br />

Märkte abhängt. Wenn nämlich für Spanien<br />

oder Italien <strong>di</strong>e Zinsen stark steigen und für<br />

einige Zeit auf hohem Niveau verharren,<br />

geht <strong>di</strong>e Rechnung der finanziellen Tragfähigkeit<br />

plötzlich nicht mehr auf. Und obwohl<br />

sich an <strong>den</strong> fundamentalen Faktoren nichts<br />

geändert hat, erfüllt sich <strong>di</strong>e Prophezeiung<br />

selbst.<br />

Wissenschaftlerin <strong>Beatrice</strong><br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>, 1965inder<br />

Schweiz geboren, istseit 2001<br />

Professorin für VolkswirtschaftslehreinMainz.<br />

Zuvorhat sie unteranderem<br />

für <strong>den</strong> Internationalen<br />

Währungsfonds (IWF)<br />

und <strong>di</strong>e Weltbank gearbeitet.<br />

Beraterin Seit 2004 ist<strong>Weder</strong><br />

<strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>Mitglied im Sachverstän<strong>di</strong>genrat<br />

der Bundesregierung.<br />

Sie sitzt zudem in <strong>den</strong> Aufsichtsräten<br />

vonThyssen-Krupp,<br />

Roche und der Deutschen Investitions-<br />

und Entwicklungsgesellschaft.<br />

Außerdem berät sie <strong>den</strong><br />

Frankfurter Flughafenbetreiber<br />

Fraport und <strong>di</strong>e Wirtschaftsprüfer<br />

Deloitte.<br />

Handelsblatt: Viele geben der Bundesregierung<br />

<strong>di</strong>e Schuld an der Zuspitzung der Lage.<br />

Hatsie mit ihrem Beharren aufeiner Beteiligung<br />

privater Gläubiger am neuen Griechenland-Paket<br />

<strong>di</strong>e neuerliche Eskalation bewirkt<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Ichwürde <strong>di</strong>eser Sichtweise<br />

widersprechen. Der Ausgangspunkt ist <strong>di</strong>e<br />

Frage, ob Griechenland ein Liqui<strong>di</strong>täts- oder<br />

ein Solvenzproblem hat. Ist es ein Solvenzproblem,<br />

dann ist <strong>di</strong>e Reduktion der Schul<strong>den</strong>last<br />

unter Beteiligung des privaten Sektors<br />

<strong>di</strong>e richtige Antwort. Die Finanzlage Griechenlands<br />

lässt sich nur unter extrem optimistischen<br />

Annahmen als nachhaltig bezeichnen.<br />

Diese Annahmen fan<strong>den</strong> Eingang in das<br />

neue Kre<strong>di</strong>tprogramm, haben aber <strong>di</strong>e<br />

Märkte nicht überzeugt. Die Antwort der Finanzinvestoren<br />

ist: Nein, Griechenland ist<br />

nicht solvent.<br />

Handelsblatt: Demnach hatCommerzbank-<br />

Chef Martin Blessing recht,<strong>di</strong>e Politik zu einer<br />

schnellen Umschuldung für griechische<br />

Staatsanleihen zu drängen<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Ja, ich<br />

teile <strong>di</strong>e Diagnose von<br />

Blessing, dass das Grundproblem<br />

Griechenland angegangen<br />

wer<strong>den</strong> muss.<br />

Unddaraufhaben sich <strong>di</strong>e<br />

Märkte jaauch einrichten<br />

können. Private Gläubiger,<br />

<strong>di</strong>e noch nicht abgeschrieben<br />

oder verkauft<br />

haben, wer<strong>den</strong> bei einer<br />

Umschuldung Verluste<br />

hinnehmen müssen. Aber<br />

<strong>di</strong>e Verluste im europäischen<br />

Bankensystem sind<br />

überschaubar. Diejenigen,<br />

<strong>di</strong>e zu günstigen Preisen<br />

griechische Anleihen<br />

gekauft haben – in der<br />

Hoffnung auf einen Gewinn<br />

zulasten der Steuerzahler<br />

– wür<strong>den</strong> enttäuscht.<br />

Aber das Wichtigste<br />

ist: Wenn man <strong>di</strong>eses Problem jetzt<br />

nicht grundlegend löst, dann wird esimmer<br />

wiederkommen.<br />

Handelsblatt: Das istaber doch ein Spiel mit<br />

dem Feuer.Die Europäische Zentralbank<br />

warnt,dass eine Umschuldung Panik an <strong>den</strong><br />

Märkten auslösen und Banken in <strong>di</strong>e Pleite<br />

treiben wird.<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Selbstverständlich braucht<br />

es einen umfassen<strong>den</strong> Plan. Kein nationales<br />

Bankensystem überlebt <strong>den</strong> Zahlungsausfall<br />

seines Staates. Dieses Problem muss man simultan<br />

lösen, aber auch das istmachbar.Die<br />

griechischen Banken halten rund 40 Milliar<strong>den</strong><br />

Euroangriechischen Staatsanleihen und<br />

müssten bei einer Umschuldung etwa <strong>di</strong>e<br />

Hälfte des Werts abschreiben. Es wer<strong>den</strong> ihnen<br />

also rund 20 Milliar<strong>den</strong> EuroKapital fehlen.<br />

ImKre<strong>di</strong>tprogramm von IWF und EU<br />

sind etwa zehn Milliar<strong>den</strong> zur Rekapitalisierung<br />

der griechischen Banken vorgesehen,<br />

das müssteaufgestockt wer<strong>den</strong>.<br />

Handelsblatt: Wiekönnen Sie sicher sein,<br />

dass wir keinen Schock wie bei der Pleiteder<br />

Investmentbank Lehman Brothers erleben<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Ein solches Szenario wäre<br />

bei einem ungeplanten Zahlungsausfall<br />

durchaus realistisch. Trifft eine Staatspleite<br />

<strong>di</strong>e Märkteunerwartetund besteht dann kein<br />

umfassender Plan, dann führt sie unmittelbar<br />

zur Bankenkrise, das Land steht still, und<br />

ein Ausschei<strong>den</strong> aus der Währungsunion<br />

wäreunvermeidlich.<br />

Handelsblatt: Manche empfehlen ja einen<br />

Austritt Griechenlands ausder Währungsunion,<br />

etwa Ifo-Präsi<strong>den</strong>t Hans-Werner Sinn.<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Das, finde ich, kann man<br />

Griechenland wirklich nicht mit gutem Gewissen<br />

empfehlen. Nach allen Erfahrungen von<br />

Schwellenländern wäre ein solcher Schritt<br />

mit einer kombinierten Währungs-, Banken-<br />

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Katrin Denkewitz für Handelsblatt (2)<br />

<strong>Beatrice</strong><strong>Weder</strong> <strong>di</strong><br />

<strong>Mauro</strong>mit <strong>den</strong> Handelsblatt-RedakteurenGabor<br />

Steingart<br />

(l.) und Dirk Heilmann<br />

(r.): „Europas<br />

Integration muss<br />

weitergehen.“<br />

*<br />

******<br />

und Schul<strong>den</strong>krise verbun<strong>den</strong>, mit hohen<br />

wirtschaftlichen Einbußen. Die Wiedereinführung<br />

der Drachme würde zu einer kräftigenAbwertung<br />

führen, aber <strong>di</strong>e Schul<strong>den</strong> wären<br />

nach wie vor inEuro. Die Schul<strong>den</strong>last<br />

kann sich also über Nacht verdoppeln. Damit<br />

wären nicht nur <strong>di</strong>e Banken, sondern auch<br />

große Teile der Privatwirtschaft insolvent.Außerdem<br />

wäre <strong>di</strong>es ein enormer Schock für<br />

<strong>di</strong>e Euro-Zone, der sich mit hoher Geschwin<strong>di</strong>gkeit<br />

ausbreiten würde. Und damit wäre<br />

auch <strong>di</strong>e Grundarchitektur der<br />

Währungsunion beschä<strong>di</strong>gt.<br />

Denn ab dann wären Austritte<br />

möglich, und <strong>di</strong>e Spekulation<br />

auf Austritte würde <strong>di</strong>e Risikoprämien<br />

weiterer Länder erhöhen<br />

und deren Situation verschlechtern.<br />

Handelsblatt: Also gibt es nur<br />

zwei Möglichkeiten: Entweder<br />

Europa lässt ein unkontrolliertesAuseinanderbrechen<br />

der Währungsunion zu, oder <strong>di</strong>e<br />

reichen Länder garantieren für alle Schul<strong>den</strong><br />

der Euro-Zone<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Das unkontrollierte Auseinanderbrechen<br />

der Währungsunion muss unbe<strong>di</strong>ngt<br />

verhindert wer<strong>den</strong>. Die Alternative<br />

dazu istaber nicht <strong>di</strong>e Garantie für alle Staatsschul<strong>den</strong>.<br />

Erstens muss das Problem Griechenland<br />

mit einer Umschuldung gelöst wer<strong>den</strong><br />

und an der Stelle Ruhe einkehren. Am<br />

besten wäre es, wenn der europäische Rettungsschirm<br />

EFSF, der bisher <strong>di</strong>e Kre<strong>di</strong>te an<br />

<strong>di</strong>e überschuldeten Länder vergibt, <strong>di</strong>e ausstehen<strong>den</strong><br />

griechischen Staatsanleihen zum<br />

aktuellen Marktpreis eintauschen würde –<br />

und zwar in von ihm begebene Anleihen.<br />

Diese neuen Anleihen wür<strong>den</strong> dann noch<br />

von der EZB als Sicherheiten angenommen,<br />

so dass kein Problem mit dem Urteil der Ratingagenturen<br />

entsteht und gleichzeitig <strong>di</strong>e<br />

Gläubiger einen Anreiz haben, umzutauschen<br />

und <strong>di</strong>e Verlustezurealisieren.<br />

Handelsblatt: Aber das würde doch <strong>di</strong>e Bundesregierung<br />

niemals mitmachen!<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Warum nicht Die Bundesregierung<br />

besteht doch zu Recht auf einer „Beteiligung<br />

der privaten Gläubiger“. Nur war<br />

man der Hoffnung erlegen, man könne ein<br />

cleveres Instrument fin<strong>den</strong>, mit dem man<br />

zwei inkompatible Ziele erreichen kann: erstens<br />

eine Beteiligung der privaten Gläubiger,<br />

<strong>di</strong>e Griechenland entlastet und zweitens <strong>di</strong>e<br />

Privaten nichts kostet und damit im Urteil<br />

der Ratingagenturenkeinen Teilzahlungsausfall<br />

bedeutet.Das konnte logisch nicht aufgehen,<br />

und darum ist mittlerweile klar, dass es<br />

ein solchesInstrument nicht gibt.<br />

Handelsblatt: Wieschnell ließe sich der beschriebene<br />

Anleihetausch umsetzen<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Er müssteschnell umgesetzt<br />

wer<strong>den</strong>, um <strong>di</strong>e Diskussion um <strong>di</strong>e Solvenz<br />

Griechenlands endlich zu been<strong>den</strong>. Dazu<br />

kommt, dass am Ende der Steuerzahler <strong>den</strong><br />

gesamten Verlust tragen muss, wenn man<br />

noch ein paar Jahre wartet. Aller<strong>di</strong>ngs muss<br />

<strong>di</strong>e Entlastung ausdem Anleihentausch nicht<br />

sofort anGriechenland weitergegeben wer<strong>den</strong>.<br />

Vielmehr solltedas schrittweiseund nur<br />

im Gegenzug gegen das Erfüllen der Be<strong>di</strong>ngungen<br />

im Anpassungsprogramm geschehen.Damit<br />

würde sichergestellt,dass der Reformwille<br />

der Griechen nicht nachlässt, aber<br />

auch, dass <strong>di</strong>e Anstrengung Aussicht auf Erfolg<br />

hat.<br />

„Das<br />

unkontrollierte<br />

Auseinanderbrechen<br />

der<br />

Währungsunion<br />

mussunbe<strong>di</strong>ngt<br />

verhindert wer<strong>den</strong>.“<br />

<strong>Beatrice</strong> <strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong><br />

2006<br />

6925<br />

Mrd. Euro<br />

Anfang 2007<br />

Das Geschäft mit riskanten<br />

US-Hypotheken-Kre<strong>di</strong>ten<br />

gerät in Schieflage.<br />

Sommer 2007<br />

Erste US-Banken gehen<br />

pleite. Auch deutsche Banken<br />

halten <strong>di</strong>e toxischen<br />

US-Wertpapiere.<br />

2006<br />

5867<br />

Mrd. Euro<br />

Handelsblatt: Das istaber noch immer nicht<br />

<strong>di</strong>e große Lösung für <strong>di</strong>e gesamteEuro-Zone,<br />

<strong>di</strong>e wir eigentlich brauchen.<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Das stimmt. Für eine Gesamtlösung<br />

muss bei einer Umschuldung<br />

Griechenlands angekün<strong>di</strong>gt wer<strong>den</strong>, wie mit<br />

Irland und Portugal zu verfahren ist. Diese<br />

Länderkönnten ebenfalls über <strong>den</strong> EFSF umgeschuldet<br />

wer<strong>den</strong>, aller<strong>di</strong>ngs mit einer geringeren<br />

Garantie. Gleichzeitig sollten <strong>di</strong>e Länder,<strong>di</strong>e<br />

trotznachhaltiger Finanzen in der Gefahrenzone<br />

sind, also Spanien und Italien,<br />

ihre Sparprogramme verschärfen und beim<br />

IWF eine flexible Kre<strong>di</strong>tliniebeantragen. Diesesrelativneue<br />

Instrument isteine ArtVersicherung<br />

für Länder, deren Finanzen solide<br />

sind, <strong>di</strong>e aber das Vertrauen der Märkte stärken<br />

wollen. Polen hat zum Beispiel eine solche<br />

Kre<strong>di</strong>tlinie bekommen. Die Idee ist es,<br />

kein Geld abzurufen, aber für unvorhergesehene<br />

Zuspitzungen eine Kre<strong>di</strong>tlinie<br />

inder Hinterhand zu haben.<br />

Handelsblatt: Die Schul<strong>den</strong>krisetobt<br />

jetzt seit eineinhalb<br />

Jahren. Sind Sie verzweifelt,<br />

wenn Sie <strong>di</strong>e langsamen Fortschritteder<br />

Politik sehen<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Es kann einen<br />

schon verzweifeln lassen. Vor<br />

allem, wenn sich <strong>di</strong>e verschie<strong>den</strong>en Spieler,<br />

<strong>di</strong>e hier nötig sind, um Entscheidungen zu<br />

treffen, gegenseitig blockieren und in unvereinbaren<br />

Positionen eingraben. Dann muss<br />

man sagen, <strong>di</strong>e Regierungen haben <strong>di</strong>e Dimension<br />

desProblems nicht erkannt.<br />

Handelsblatt: Gibt es Aussicht aufeine Besserung<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Nun, <strong>di</strong>e erneute Eskalation<br />

wirdauf je<strong>den</strong> Fall <strong>den</strong> Druck in Spanien und<br />

Italien erhöhen, <strong>di</strong>e Konsoli<strong>di</strong>erung der Haushalte<br />

und <strong>di</strong>e Restrukturierung der Banken<br />

schneller voranzutreiben. Aber mit der Restrukturierung<br />

der Bankensysteme lässt man<br />

sich praktisch überall in Europa viel zu viel<br />

Zeit –und istdann immer wieder überrascht,<br />

dass das Finanzsystem nach wie vor labil ist<br />

und nurkleine Schocks verkraften kann.<br />

Handelsblatt: Malketzerisch gefragt: Lohnt<br />

der Aufwand für <strong>di</strong>e Bewahrung desEuros<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Aller<strong>di</strong>ngs, wenn am Schluss<br />

ein stabiler Ordnungsrahmen steht, der sicherstellt,<br />

dass <strong>di</strong>e Integration Europas weitergeht.<br />

Esgeht nicht mehr um Krieg und<br />

Frie<strong>den</strong>, aber um <strong>di</strong>e Frage, ob Europa wieder<br />

in einzelne Nationen zerfällt. Der Wohlstand<br />

Europas istnicht einfach so gesichert.<br />

Handelsblatt: Gerade viele Familienunternehmer<br />

sagen aber,Europa frisst heuteWohlstand.<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Ich glaube, <strong>di</strong>e täuschen<br />

sich. Die können sicheinfach nicht mehr vorstellen,<br />

wie es wäre, wenn man nicht<br />

mehr ohne Probleme in jedem Land<br />

Europas investieren könnte.<br />

Handelsblatt: Noch eine letzte<br />

Frage: Ist es vor<strong>di</strong>esem<br />

Hintergrund<br />

<strong>di</strong>e richtige<br />

Zeit für Steuersenkungen<br />

September 2008<br />

Lehman Brothers bricht zusammen.<br />

Oktober 2008<br />

Deutschland beschließt ein<br />

Rettungspaket in Höhe von<br />

480 Mrd. €, Frankreich von<br />

360 Mrd. €.<br />

14.2.2009<br />

Der US-Kongress verabschiedet<br />

das Konjunturpaket<br />

über 790 Mrd. Dollar.<br />

2.4.2009<br />

Die G-20-Staaten beschließen<br />

beim Finanzgipfel in<br />

London strengere Kontrollen<br />

für <strong>di</strong>e Finanzmärkte.<br />

TeureRettungsversuche<br />

Staatsverschuldung der USA und der Euro-Zone<br />

Mai 2010<br />

Griechenland bekommteine<br />

Finanzhilfevon 110 Mrd. €.<br />

Die EU beschließt einen Rettungsfonds<br />

für notlei<strong>den</strong>de<br />

Länder –amEnde enthält er<br />

780 Mrd. Euro.<br />

28.11.2010<br />

Die EU bewilligt ein Hilfspaket<br />

über 85 Mrd. €für Irland.<br />

16.12.2010<br />

Die EZB verdoppelt ihr<br />

Grundkapital.<br />

<strong>Weder</strong> <strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>: Meines Erachtens ist <strong>di</strong>e<br />

Steuer<strong>di</strong>skussion misslich, weil sie so fürchterlich<br />

politisch aufgela<strong>den</strong> ist und ökonomische<br />

Argumente nur wenig zählen. Wenn <strong>di</strong>e<br />

zusätzlichen Steuereinnahmen rein konjunkturell<br />

sind, sollte man sie nicht für permanente<br />

Steuersenkungen verwen<strong>den</strong>. Auf der<br />

anderen Seite kann es aber kein Tabu<br />

sein, Verbesserungen am Steuersystemvorzunehmen.<br />

Handelsblatt: Frau <strong>Weder</strong><br />

<strong>di</strong> <strong>Mauro</strong>, wir dankenIhnen<br />

für<br />

das Interview.<br />

17.5.2011<br />

Die EU bewilligt 78 Mrd. €<br />

Hilfe für Portugal.<br />

Juli 2011<br />

Die EZB hat inzwischen<br />

Staatsanleihen für 77 Mrd. €<br />

aufgekauft.<br />

2012<br />

12242<br />

Mrd. Euro<br />

2012<br />

8649<br />

Mrd. Euro<br />

Handelsblatt |Quelle: Bloomberg; ab 2011: Prognose

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