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Sechstagerennen - Alpinschule OASE-Alpin

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VON CLAUS-GEORG PETRI<br />

Von nun<br />

an ging‘s<br />

bergab<br />

Der Panoramaweg<br />

verläuft<br />

auf schmalem<br />

Stieg hoch<br />

überm Ötztal.<br />

Trittsicherheit ist<br />

hier gefragt.<br />

80 Kilometer, 10.000 Höhenmeter, hinauf bis<br />

auf 3.019 Meter über NN – EIN SPAZIERGANG?<br />

Tagebuch einer Alpenüberquerung auf dem E5.<br />

ERSTER TAG<br />

Er liegt vor uns. Der europäische Fernwanderweg E5 fordert uns heraus.<br />

Zumindest die Etappe von Oberstdorf nach Meran.<br />

Mit auf acht Kilogramm limitierten Rucksäcken, die wir zuvor gewogen<br />

und zum teil ausgeräumt haben, stehen wir, 23 Erwachsene, in Spielmannsau,<br />

einem schmucken Weiler auf 1.071 Meter Seehöhe unweit von<br />

Oberstdorf. Bis hierher hat uns ein Touristen-Bähnlein chauffi ert.<br />

Die Gruppe, mit der ich mich zu Fuß über die Alpen traue, setzt sich aus<br />

Lesern der Esslinger Zeitung zusammen, welche die abenteuerliche Reise<br />

ausgeschrieben hat. Thomas Dempfl e, Chef des Oase <strong>Alpin</strong> Centers, einer<br />

Bergschule in Oberstdorf, und seine Mitarbeiterin Steffi Adler wollen uns<br />

sicher von der Alpennord- zur -südseite bringen.<br />

Eingeteilt in eine sportliche und eine gemütliche Gruppe geht’s stetig<br />

bergauf bis zum Lastenaufzug der Kemptner Hütte, in der wir übernachten<br />

wollen. Diese segensreiche Einrichtung – so will es das Programm – soll unser<br />

aller Rucksäcke nach oben hieven. „Das haben wir geändert”, lacht Thomas<br />

Dempfl e, „wir nutzen den ersten Tag als Test. Wer es mit dem Rucksack<br />

bis zur Kemptner Hütte schaff t, der packt die ganze Tour.”<br />

Also Hintern zusammen und los. In gleichmäßigem, ruhigem Schritt<br />

führt uns Steffi . Es geht vorbei an Wasserfällen, gut für eine willkommene<br />

Dusche und eine gefüllte Wasserfl asche, durch das Kerbtal des Sperrbaches,<br />

einen so genannten Tobel. Immer höher, immer steiler, immer mehr innere<br />

Schweinehunde zu überwinden.<br />

Stahlblauer Himmel, Blumen in Fülle und Pracht von Gelb über Rot<br />

bis Lila und Blau. Dazu das satte Grün der Almen. Auf denen produzieren<br />

off ensichtlich glückliche Kühe jene<br />

Milch, deren Käse so herrlich würzig<br />

schmeckt.<br />

Bald schon, so gegen 16.15 Uhr,<br />

sitzen wir zusammen und lernen uns<br />

kennen – in 1.846 Meter Seehöhe<br />

auf der Kemptner Hütte. Unglaublich,<br />

dass ein solches Refugium<br />

mitten im Gebirge steht. Mehrere<br />

Gästezimmer, Gemeinschaftsbäder<br />

und Dusche, eine Terrasse und<br />

große Gasträume. Es gibt ein frisch<br />

gezapftes Bier, dann serviert Hüttenwirt<br />

Martin Braxmair ein mehrgängiges<br />

Menü.<br />

Zufriedenheit und Stolz<br />

machen sich bemerkbar nach<br />

diesem ersten Tag. Anstrengend<br />

war er, reichlich Schweiß ist ge-<br />

fl ossen, aber es sind alle angekommen.<br />

Mit Rucksack. Wenn<br />

es stimmt, was Thomas Dempfl<br />

e gesagt hat, dann schaff en<br />

wir es bis Meran. Wie um zu<br />

untermauern, dass wir die Herausforderung<br />

annehmen, wandern wir<br />

gemeinsam noch schnell zum Sonnenuntergang auf einer Kuppe nebenan.<br />

ZWEITER TAG<br />

Ab über die Grenze: Nicht weit hinter der Kemptner Hütte überschreiten<br />

wir das Mädlesjoch, 1.974 Meter über NN. Hier steht das womöglich<br />

Hütten im Gebirge – Refugium für Wanderer<br />

Um zu dem rettenden Dach überm Kopf zu gelangen, müssen<br />

Wanderer Hürden nehmen. Anfangs setzte jeder seine Schritte<br />

behutsam auf die Brücke. Später waren solche Wege normal.<br />

04I 2011 59

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