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Auszug aus dem MNA 49, Seite 47 – 59, 2012 (Niedrige Bildqualität)

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Mainzer naturwiss. Archiv <strong>49</strong> S. <strong>47</strong><strong>–</strong><strong>59</strong> 12 Abb., 1 Tab. Mainz <strong>2012</strong><br />

Untersuchung zur Verbreitung der<br />

Schwarz-Pappel (Populus nigra L. s. str.) im nördlichen Rheinhessen<br />

Christoph Willigalla, Rainer von Boeckh,<br />

Werner D. Maurer & Hans-Jürgen Dechent<br />

unter Mitarbeit von Heinfried Gress & Armin Scherer<br />

Kurzfassung<br />

Durch Befragung Ortskundiger sowie mittels Luft bild <strong>aus</strong> wertung und Daten recherche bei den Landes forsten Rheinland-Pfalz<br />

wurden 31 potenzielle Schwarz-Pappel-Standorte in Rhein hessen ermittelt. Diese wurden in den Frühjahrs<br />

monaten 2007 bis 2010 genetisch unter sucht. Über 90 % der be probten Bäume er wiesen sich als arten rein. Insgesamt<br />

wurden 96 arten reine Schwarz-Pappeln ermittelt. Der untersuchte Gesamt bestand wird auf über 230 Bäume<br />

ge schätzt. Die einzelnen Vor kommen werden kurz dar gestellt. Aufgrund von Alter, Vitalität, Individuen stärke und<br />

Stand ort eigenschaften wurden die Be stände entlang des Rheins als am wert vollsten für den lang fristigen Er halt der<br />

Schwarz-Pappel in Rhein hessen ein ge stuft. Eine besondere Rolle kommt hier <strong>dem</strong> Vor kommen Mainz (Ingelheimer<br />

Aue) zu, da hier auch natürliche Ver jüngung an zu treffen ist. Abschließend werden Hinweise zu Schutz- und Pflegemaßnahmen<br />

gegeben.<br />

Abstract<br />

Study on the distribution of Black Poplar (Populus nigra L. s. str.)<br />

in northern Rhine-Hesse (Germany)<br />

In Rhine-Hesse (Germany) 31 possible black poplar (Populus nigra) growing sites were identified following interviews<br />

of persons familiar with the local conditions as well as by aerial photo interpretation and data evaluation performed<br />

by Landesforsten Rheinland-Pfalz (Forestry Administration of Rhineland-Palatinate, Germany). Relevant genetic<br />

research was carried out from early spring 2007 until 2010. More than 90 % of the sampled trees were found to<br />

be genuine black poplars, consequently a total of 96 trees true of type could be identified. The total population<br />

under study was estimated at 230 trees. The individual occurrences are briefly presented. As a result of age, vitality,<br />

individual sturdiness and site characteristics, the populations along the studied Rhine River section were rated the<br />

most valuable ones for long term conservation of black poplar in Rhine-Hesse. A special role must be attributed<br />

to the black poplar population Mainz (nominally Ingelheimer Aue) since natural rejuvenation occurs there too.<br />

Concluding helpful hints regarding protective and tending measures are presented.<br />

Key words<br />

black poplar, Populus nigra, Rhine-Hesse, genetic identification, sex determination<br />

<strong>47</strong>


Christoph Willigalla, Rainer von Boeckh, Werner D. Maurer & Hans-Jürgen Dechent<br />

1. Einleitung<br />

Das Verbreitungsareal der Schwarz-Pappel erstreckt<br />

sich über ganz Europa mit Aus nahme<br />

von Nord ir land, Schott land, Skandinavien<br />

und den nördlichen baltischen Staaten, über<br />

West- und Zentral asien und den Küstenbereich<br />

Nord afrikas (Abb. 1). Bereits zu<br />

Beginn der 1990er Jahre wurde die Notwendigkeit<br />

einer grenz über schreitenden paneuropäischen<br />

Er fassung dieser stark gefährdeten<br />

Baum art hin sicht lich der Erhaltungswürdig<br />

keit und <strong>–</strong>dringlich keit von rezenten<br />

Vor kommen von Levèvre et al. (2001) und bezüglich<br />

des Managements von Fließ gewässer-<br />

Öko systemen von van Dam & Bordács<br />

(2002) als besonders vor dring lich propagiert.<br />

In Deutsch land kommt die Schwarz-Pappel<br />

nur noch in Relikt be ständen mit Schwerpunkten<br />

in den Über flutungs bereichen entlang<br />

von Rhein, Elbe, Oder und Donau und<br />

ihren jeweiligen Neben fluss systemen vor<br />

(Kätzel et al. 2007). Bei lang andauernden<br />

Über flutungen ist sie aller dings gegen über<br />

den Weiden arten (Salix ssp.) der Weich holzaue<br />

deutlich in ihrer Wuchs kraft benach teiligt.<br />

Die Probleme und Möglich keiten bei der<br />

Erhaltung der Schwarz-Pappel in Deutschland<br />

wurden schon 1998 bei einem Pappelspezifischen<br />

Symposium diskutiert und die<br />

Weichen für zukünftige Maßnahmen gestellt<br />

(Weis gerber & Janssen 1998). In der gesamtdeutschen<br />

Roten Liste und auch in Rheinland-Pfalz<br />

wird P. nigra als gefährdet eingestuft<br />

(Korneck et al. 1986, Korneck et al.<br />

1996).<br />

Über das tatsächliche Vor kommen der Art<br />

in Rhein land-Pfalz ist bisher wenig bekannt.<br />

Landes weit wurden in den zurück liegenden<br />

Jahren punktuelle Unter suchungen seitens<br />

der Forschungs anstalt für Wald ökologie und<br />

Forst wirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) in<br />

Tripp stadt im Rahmen des rheinland-pfälzischen<br />

Gen ressourcen-Programms unternommen<br />

(Maurer & Tabel 2002, Maurer 2004,<br />

BLAG-FGR 2010).<br />

Daher hat der NABU Mainz und Umgebung<br />

2007 begonnen, die aktuelle Verbreitung der<br />

Art in Rheinhessen detaillierter zu ermitteln.<br />

Abb. 1: Übersicht über das heutige Verbreitungsgebiet der Schwarz-Pappel (Populus nigra) (EUFORGEN 2009, mit<br />

freundlicher Genehmigung).<br />

48


Untersuchung zur Verbreitung der Schwarz-Pappel (Populus nigra L. s. str.)<br />

2. Untersuchungsgebiet<br />

Das Untersuchungsgebiet (UG) erstreckt<br />

sich über weite Teile des Land kreises Mainz-<br />

Bingen, die Stadt Mainz sowie Teile des Landkreises<br />

Alzey-Worms in Rhein land-Pfalz.<br />

Die Lage der einzelnen Stand orte ist Abb. 2<br />

zu ent nehmen. Entlang des Rheins wurde<br />

der Abschnitt von Ludwigs höhe (Rhein-<br />

Stromkilometer <strong>47</strong>4) bis Bingen (Rhein-<br />

Stromkilometer 529) kontrolliert.<br />

Das UG lässt sich größtenteils <strong>dem</strong> Naturraum<br />

Rhein hessisches Tafel- und Hügel land<br />

zuordnen, entlang des Rheins zählt es zum<br />

Rhein-Main-Tiefland bzw. zur Ingelheim-<br />

Mainzer Rheinebene (Uhlig 1964, LUWG<br />

2007). Umrahmt wird es im Norden und<br />

Westen von den Mittelgebirgslandschaften<br />

des Taunus bzw. des Saar-Nahe-Berg- und<br />

Hügellandes. Nach Süden schließt der<br />

Mittlere Oberrheingraben und nach Osten<br />

das Main-Wetterau-Tiefland an.<br />

Das Rheinhessische Tafel- und Hügelland<br />

zählt zu sammen mit <strong>dem</strong> Oberrheinischen<br />

Tiefland zu den Wärme- und<br />

Trocken inseln Deutsch lands. Es ist durch<br />

ein sub kontinentales, winter mildes und<br />

sommer warmes Tal- und Becken klima charakterisiert<br />

(Kandler & Ambos 1991). Der<br />

durch schnittliche Nieder schlag in Mainz<br />

betrug für die Jahre 1951-1980 586 mm, die<br />

Temperatur lag im Jahres mittel bei 10,0 °C.<br />

In den Untersuchungs jahren 2007-2010<br />

lag die Temperatur mit 10,8<strong>–</strong>11,5 °C um<br />

0,8<strong>–</strong>1,5 °C über <strong>dem</strong> lang jährigen Mittel,<br />

der Jahres nieder schlag mit <strong>47</strong>5<strong>–</strong>530 mm um<br />

56<strong>–</strong>111 mm unter <strong>dem</strong> lang jährigen Mittel<br />

(Dienstleistungszentrum Länd licher Raum<br />

Rheinland-Pfalz 2010, Station Mainz).<br />

Das UG weist eine Größe von rund 600 km²<br />

auf. Es wird überwiegend land wirt schaftlich<br />

genutzt. Der Siedlungs anteil liegt bei unter<br />

20 %, der Waldanteil bei unter 5 % (vgl.<br />

Dorschel et al. 1999).<br />

Natürliche Stillgewässer fehlen weitest gehend.<br />

An bedeutsamen Fließ gewässern sind Rhein<br />

und Selz zu nennen. Daneben finden sich im<br />

inneren Rhein hessen eine Reihe an Gräben.<br />

3. Methoden<br />

3.1 Ermittlung der Pappel-Standorte und<br />

Artbestimmung<br />

Durch Befragung Ortskundiger, Luftbild<strong>aus</strong><br />

wertung und Daten recherche bei den<br />

Landes forsten Rhein land-Pfalz wurden 31<br />

mut maßliche Schwarz-Pappel-Stand orte in<br />

Rhein hessen er mittelt. Diese wurden in den<br />

Früh jahrs monaten 2007 bis 2010 auf gesucht.<br />

Die Stand orte wurden mit GPS ver messen<br />

und in eine Karte ein ge tragen. Von den potenziellen<br />

Schwarz-Pappeln wurden jeweils<br />

ca. 1 m lange, knospende Äste ab ge schnitten.<br />

An den vor handenen Ruhe knospen erfolgte<br />

die Art bestimmung im genetischen Labor<br />

der Nord west deutschen Forstlichen Versuchsanstalt<br />

(NW-FVA) in Hann. Münden mittels<br />

der Technik der Iso enzym analyse und unter<br />

Verwendung eindeutigen Referenzmaterials.<br />

Bei diesem genetischen Verfahren werden<br />

solche Iso enzym-Gen marker untersucht, die<br />

für die Schwarz-Pappel artspezisch sind und<br />

damit eine Unter scheidung von anderen<br />

Pappel-Arten sowie von Art hybriden gestatten.<br />

Details hierzu sind bei Janssen (1997)<br />

beschrieben. Diese Methode lässt aller dings<br />

keine Bestimmung der Verwandtschaftsbeziehung<br />

von Einzel bäumen innerhalb des<br />

unter suchten Bestandes zu.<br />

Pro Standort wurde die Anzahl der Bäume gezählt,<br />

die Vitalität der Bäume eingeschätzt und<br />

der Brusthöhendurchmesser gemessen. Bei<br />

größeren Baum gruppen wurde eine Beprobung<br />

nur von einem Teil der Bäume vor genommen.<br />

Bei allen als arten rein identifizierten Schwarz-<br />

Pappeln erfolgte im April/Mai des jeweiligen<br />

Jahres darüber hin <strong>aus</strong> bei einer weiteren<br />

Begehung die Bestimmung des Geschlechts<br />

des Baumes anhand der Blüten stände (siehe<br />

Abb. 3).<br />

3.2 Altersbestimmung der Schwarz-Pappeln<br />

Um Aussagen zur Geschichte und Vitalität<br />

eines Pappel-Bestandes zu treffen, ist das<br />

Alter der Bäume eine wichtige Größe. Da<br />

es nicht praktikabel ist, Bohr kerne zu einer<br />

<strong>49</strong>


Christoph Willigalla, Rainer von Boeckh, Werner D. Maurer & Hans-Jürgen Dechent<br />

genauen Alters bestimmung zu entnehmen,<br />

wird das Alter in der Regel <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> äußeren<br />

Erscheinungs bild abgeschätzt <strong>–</strong> natürlich mit<br />

großer Ungenauig keit.<br />

Wir haben versucht, eine Formel zu finden,<br />

die es ermöglicht <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Brusthöhendurchmesser<br />

(BHD) das Alter zu berechnen.<br />

Da das jährliche Wachstum des BHD mit<br />

Abb. 2: Genetisch identifizierte Vorkommen der Schwarz-Pappel im nördlichen Rheinhessen.<br />

50


Untersuchung zur Verbreitung der Schwarz-Pappel (Populus nigra L. s. str.)<br />

zunehmen<strong>dem</strong> Alter der Bäume ab nimmt,<br />

ist der Zusammen hang zwischen Alter und<br />

BHD nicht linear, lässt sich aber durch eine<br />

Parabel annähern mit <strong>dem</strong> Ergebnis:<br />

Alter = 244 - √ (<strong>59</strong>536 <strong>–</strong> 190 x BHD).<br />

Abb. 3: Blütenstand der weiblichen Schwarz-Pappeln.<br />

(Foto: A. Scherer)<br />

Geeicht wurde die Parabel durch fünf Schätzwerte<br />

<strong>aus</strong> Ullrich et al. (2009) und einen eigenen<br />

Wert. Da das Wachs tum weiter hin von<br />

einer Viel zahl abiotischer Faktoren wie Boden<br />

und Klima abhängt, kann obige Formel nur<br />

als ganz grobe Näherung betrachtet werden.<br />

Vorteil haft ist jedoch, dass alle Bäume mit<br />

derselben Methode behandelt werden und<br />

ein subjektives Empfinden <strong>aus</strong>geschaltet wird.<br />

Abb. 4: Spezifische Isoenzym-Genmarker und ihre artspezifischen Bandenmuster (von oben nach unten: LAP, AAT,<br />

PGM und PGI) zur Unterscheidung der Pappelarten und ihrer Hybridformen: (von links nach rechts) die ersten 9<br />

Bandenmuster sind charakteristisch für Populus nigra, 10-20 für P. deltoides und 21-40 für P. x euramericana. Die Nr.<br />

13, 29 und 40 repräsentieren ganz bestimmte, mit eigenen Namen bezeichnete Züchtungen.<br />

51


Christoph Willigalla, Rainer von Boeckh, Werner D. Maurer & Hans-Jürgen Dechent<br />

Abb. 5: Artenreinheit der untersuchten Pappeln, n =<br />

102.<br />

Abb. 6: Geschlechterverhältnis der untersuchten<br />

Schwarz-Pappeln (Populus nigra), n = 84.<br />

Abb. 7: Verteilung der<br />

Altersklassen der untersuchten<br />

Schwarz-Pappeln,<br />

n = 96.<br />

Abb. 8: Schutzstatus a) der einzelnen Bäume, b) der einzelnen Standorte.<br />

GLB = Geschützter Landschaftsbestandteil, LSG = Lanschaftsschutzgebiet, NSG = Naturschutzgebiet, BSRVO<br />

= Baumschutzrechtsverordnung der Stadt Mainz. Gewertet wurde jeweils der stärkste Schutz, d. h. der Schutz des<br />

Einzelbaumes. Es galt folgende Reihenfolge: GLB > BSRVO > NSG > LSG. n = 227 Einzelbäume, 26 Standorte.<br />

52


Untersuchung zur Verbreitung der Schwarz-Pappel (Populus nigra L. s. str.)<br />

Tabelle 1: Standort, Anzahl, Artenreinheit, Alter und Geschlecht der untersuchten Pappeln. Eine detaillierte Auflistung der einzelnen Standorte kann beim Erst- oder<br />

Zweitautor bezogen werden. Weiterführende Hinweise finden sich auf der Homepage des NABU Mainz und Umgebung unter http://www.nabu-mainz.de/projekte/<br />

schwarzpappel/.<br />

BSRVO = Baumschutzrechtsverordnung der Stadt Mainz, NSG = Naturschutzgebiet, GLB = Geschützter Landschaftsbestandteil, LSG = Landschaftsschutzgebiet, MHKW<br />

= MüllheizKraftwerk<br />

Standort-<br />

Nr.<br />

(NABU)<br />

UTM 32-Koordinaten<br />

Rechtswert/Hochwert<br />

Standort Schutzstatus<br />

vorhandene<br />

Pappeln<br />

untersuchte<br />

Pappeln<br />

bestätigte<br />

Schwarz-<br />

Pappeln<br />

♂ ♀ BHD<br />

Stadt Mainz<br />

15 445 802/5541 846 Ingelheimer Aue, MHKW BSRVO ca. 90 1 8 8 3 4 57-164 23-76<br />

35 444 866/5542 211 Ingelheimer Aue, westl. von MHKW BSRVO ca. 60 4 3 1 2 71-89 29-34<br />

17 443 080/5542 484 westlich Schiersteiner Brücke BSRVO >=13 4 4 3 1 120-201 52-98<br />

NSG<br />

27 443 360/5540 924 Mainzer Sand I + II, Hasenquelle BSRVO >>22 1 4 4 2 2 50-64 20-25<br />

NSG<br />

4 445 353/5536 713 Bretzenheim, Biohof Bender - 2 2 0 ca. 50<br />

33 446 190/5527 390 Ebersheim, Oberweide BSRVO GLB<br />

5 5 5 4 1 93-192 39-92<br />

5 451 620/5532 878 Laubenheimer Ried BSRVO<br />

NSG<br />

cm<br />

Alter von<br />

bis<br />

1 1 1 1 0 212 >50<br />

Landkreis Mainz-Bingen<br />

10 454 899/5518 845 Ludwigshöhe, nördl. von Dammh<strong>aus</strong> LSG >=13 7 7 4 2 61-187 25-89<br />

34 454 741/5519 437 Dienheim, Tagweide LSG >=8 6 6 5 1 30-160 4 1 4 4 2 1 125-175 55-82<br />

6 452 752/5531 <strong>59</strong>3 Bodenheimer Rheinaue LSG 1 7 =7 ( 1 , 3 ) 4 4 4 0


Christoph Willigalla, Rainer von Boeckh, Werner D. Maurer & Hans-Jürgen Dechent<br />

Standort-<br />

Nr.<br />

(NABU)<br />

UTM 32-Koordinaten<br />

Rechtswert/Hochwert<br />

Standort Schutzstatus<br />

2 + 3 438 356/5529 337 Stadecken-Elsheim, oberhalb an Selz NSG<br />

(tlw.)<br />

23 439 712/5529 234 Stadecken-Elsheim, oberhalb an Selz<br />

(NABU)<br />

vorhandene<br />

Pappeln<br />

untersuchte<br />

Pappeln<br />

bestätigte<br />

Schwarz-<br />

Pappeln<br />

♂ ♀ BHD<br />

cm<br />

Alter von<br />

bis<br />

3 3 2 1 1 116-143 50-64<br />

NSG 3 3 1 1 0 1 161 74<br />

36 439 080/5539 008 Heidesheim, Rheingoldruhe NSG >>2 1 1 0 1 72 30<br />

19 430 351/5538 433 Ingelheim, östl. vom Hafen LSG 2 2 2 2 0 175-180 82-85<br />

21 428 971/5537 614 Ingelheim, westl. vom Hafen LSG, >>6 1 6 6 4 88-153 37-69<br />

NSG<br />

22 428 965/5537 601 Ingelheim, weit westl. vom Hafen NSG 1 >2 2 2 1 1 51-122 21-53<br />

32 425 803/5535 577 Bingen-Gaulsheim, Tümpelwiese NSG 3 2 2 1 1 119-142 52-64<br />

Landkreis Alzey-Worms<br />

11 442 828/5518 585 Bechtolsheim, „Talweg“ zur<br />

Pommermühle<br />

GLB 12 7 12 12 0 12 108-130 46-57<br />

Gesamt > 310 1 102 96 <strong>47</strong> 37<br />

1<br />

zusätzlich Naturverjüngung<br />

2<br />

April 2005 gepflanzt (NABU) <strong>aus</strong> Forstbaumschule Bellheim (artenrein)<br />

3<br />

2010 abgesägt, danach viele Stock<strong>aus</strong>schläge<br />

4<br />

2001 gepflanzt (A. Schönhofer) <strong>aus</strong> Stecklingen von Nr. 28/1 (artenrein)<br />

5<br />

ca. 33 Stämmchen <strong>aus</strong> generativer Naturverjüngung von 2002 oder später<br />

6<br />

April 2005 gepflanzt (S. Dorschel) <strong>aus</strong> Forstbaumschule Bellheim (artenrein)<br />

7<br />

wertvolle Hecke in <strong>aus</strong>geräumter Landschaft mit vielen alten, teilweise toten Schwarz-Pappeln,<br />

Weiß- oder Grau-Pappeln und Kopfweiden<br />

54


Untersuchung zur Verbreitung der Schwarz-Pappel (Populus nigra L. s. str.)<br />

4. Ergebnisse<br />

Insgesamt konnten 310 Pappeln sowie teilweise<br />

auf kommende Natur ver jüngung ermittelt<br />

werden. An 102 Pappeln wurde die<br />

Art mittels der Iso enzym analyse bestimmt.<br />

96 Bäume konnten als artenreine Schwarz-<br />

Pappeln identifiziert werden (Abb. 4, Abb. 5).<br />

Dies entspricht einem Anteil von über 94 %.<br />

An 84 arten reinen Schwarz-Pappeln wurde<br />

zu<strong>dem</strong> das Geschlecht identifiziert. Zu über<br />

55 % (<strong>47</strong> Bäume) handelte es sich dabei um<br />

männliche Bäume (Abb. 6).<br />

Bei 26 der 31 Standorte, an denen Schwarz-<br />

Pappel-Vorkommen vermutet wurden, wurden<br />

sämtliche untersuchten Bäume als Schwarz-<br />

Pappeln bestätigt. Es ist mit hoher<br />

Wahrscheinlich keit davon <strong>aus</strong> zu gehen, dass<br />

an diesen Standorten auch die übrigen, nicht<br />

analysierten Bäume arten reine Schwarz-<br />

Pappeln sind. Dabei handelt es sich um rund<br />

230 Bäume.<br />

Die Schwarz-Pappeln verteilen sich folgendermaßen<br />

auf die einzelnen Untersuchungs-<br />

Abb. 9: Typische knorrige Rindenstruktur einer<br />

Schwarz-Pappel (Populus nigra) bei Ludwigshöhe. (Foto:<br />

C. Willigalla)<br />

flächen (siehe Tabelle 1 sowie Abb. 2):<br />

Der größte Teil der Schwarz-Pappeln findet<br />

sich entlang des Rheins. Daneben wurden<br />

vereinzelt Schwarz-Pappeln entlang der Selz<br />

fest gestellt. Einzelne vermutlich an ge pflanzte<br />

Baum gruppen finden sich auch entfernt von<br />

Fließ gewässern, etwa an der B9 (Nr. 7 in<br />

Tabelle 1) oder im Jugen heimer Wäldchen<br />

(Nr. 14 und 25 in Tabelle 1).<br />

Hinsichtlich des Alters überwiegt die Altersklasse<br />

41-60 Jahre (Abb. 7). Als älteste Bäume<br />

wurden aufgrund des BHD eine Schwarz-<br />

Pappel bei Mainz auf 98 Jahre sowie eine weitere<br />

auf 92 Jahre geschätzt. Für die übrigen<br />

Bäume ergaben sich Schätzwerte unter 90<br />

Jahre.<br />

Die Auswertung zum Schutzstatus der<br />

Pappeln bzw. der Pappel-Standorte (Abb. 8)<br />

zeigt, dass die meisten Bäume sich bereits<br />

in Schutzgebieten befinden oder auf Basis<br />

der Baum schutz rechts ver ordnung der Stadt<br />

Mainz ge sichert sind.<br />

5. Diskussion<br />

Über 90 % der getesteten Bäume er wiesen<br />

sich als arten reine Schwarz-Pappeln. Im Sinne<br />

des vor sorgenden Natur schutzes folgern wir,<br />

dass eine Art an sprache nach morphologischen<br />

Merk malen im Gelände zu mindest<br />

bei Alt bäumen gut möglich ist. Zu einem<br />

ähnlich Ergebnis kam Wauer (2010), der bei<br />

100 getesteten Bäumen 99 als arten rein bestätigen<br />

konnte. Geeignete Bestimmungs hilfen<br />

im Winter halbjahr sind die Borken wülste,<br />

welche bei der Schwarz-Pappel über Kreuz<br />

ver laufen sowie das Vorhanden sein von<br />

Maser knollen (Abb. 9) und Stamm reißern<br />

(siehe auch Förster 2010). Ein Aus schlusskriterium<br />

ist der Mistel befall, welcher bisher<br />

nur bei Kanada-Pappeln (Populus x canadensis)<br />

be obachtet wurde, dort aber auch fehlen<br />

kann (Förster 2010). Bei Blättern lässt sich<br />

mit einer Lupe der bewimperte Blattrand<br />

der Hybrid pappel sicher von <strong>dem</strong> glatten<br />

Blatt rand der Schwarz-Pappel unter scheiden<br />

(Förster 2010).<br />

Grundsätzlich ist jedes Vorkommen der als<br />

arten rein identifizierten Schwarz-Pappel<br />

55


Christoph Willigalla, Rainer von Boeckh, Werner D. Maurer & Hans-Jürgen Dechent<br />

schützens wert. Aufgrund der Vielzahl der<br />

nach gewiesenen arten reinen Schwarz-Pappeln<br />

wird im Folgenden versucht, die wertvollsten<br />

Bestände für einen vor dringlichen Erhalt argumentativ<br />

zu ermitteln.<br />

Als Bewertung werden Alter, Anzahl, visuell<br />

erkenn bare Vitalität sowie Qualität des Stand-<br />

Abb. 10: Übersicht über den Standort Mainz-<br />

Ingelheimer Aue. (Foto: C. Willigalla)<br />

orts heran gezogen. Unter Berücksichtigung<br />

dieser Kriterien finden sich die wert vollsten<br />

Bestände entlang der unter suchten Ab schnitte<br />

der Fließgewässer Rhein und Selz.<br />

Die einzelnen verstreuten Vor kommen in<br />

Rhein hessen sind schwierig ein zu stufen. Es<br />

konnte eine Arten rein heit fest ge stellt werden,<br />

dennoch ist oft un klar, ob es sich um<br />

ursprüngliche oder an ge pflanzte (autochthone<br />

oder allochthone) Bestände handelt. Um<br />

eine tendenzielle Aus sage hier zu treffen zu<br />

können, spielt die Fähig keit der Natur verjüngung<br />

der einzelnen Bestände eine wichtige<br />

Rolle. Kann keine Natur ver jüngung registriert<br />

werden, handelt es sich ver mutlich um<br />

an ge pflanzte (aber dennoch autochthone)<br />

Bäume.<br />

Die Vorkommen an der Selz sind auf grund<br />

ihrer geringen Anzahl und der räumlichen<br />

Isolation äußerst schützens wert.<br />

Die individuenreichen Vor kommen entlang<br />

des Rheins inner halb des Auen bereiches sind<br />

hoch gradig schützens wert, da es sich hier<br />

um den natürlichen Stand ort der Schwarz-<br />

Pappel handelt. Zu nennen sind besonders<br />

die Vorkommen Oppen heimer Wäldchen,<br />

Mainz (Ingel heimer Aue), Mainz (Schiersteiner<br />

Brücke), Heides heimer Rhein aue und<br />

Ingel heimer Rheinaue. An diesen Standorten<br />

wachsen die Schwarz-Pappeln direkt an der<br />

Mittel wasser linie des Rheines. Während an<br />

den meisten dieser Stand orte nur alte, aber<br />

größten teils noch vitale Schwarz-Pappeln<br />

wachsen, konnte darüber hin<strong>aus</strong> am Standort<br />

Mainz (Ingelheimer Aue) auch natürliche<br />

Ver jüngung festgestellt werden. Dieses<br />

Vor kommen ist durch gezielte Schutz- und<br />

Pflege maß nahmen zu erhalten.<br />

Bei <strong>dem</strong> Vor kommen in Mainz handelte es<br />

sich um den größten vitalen Pappelbestand,<br />

der daher sowie aufgrund seiner Lage direkt<br />

am Rhein und der beobachteten Naturverjüngung<br />

hochgradig schützens wert ist<br />

(Abb. 10). Dieses Pappel ensemble ist darüber<br />

hin<strong>aus</strong> auch optisch ein Natur juwel in<br />

der Stadt Mainz. Bisher ist es nur durch die<br />

Baum schutz-Rechts ver ordnung geschützt.<br />

Ein zweites Individuen reiches Vorkommen<br />

mit natürlicher Ver jüngung befindet sich im<br />

Abb. 11: Auf den Stock gesetzte Schwarz-Pappel (Populus<br />

nigra) in der Nähe der Elft<strong>aus</strong>end mägde-Mühle bei<br />

Engel stadt. (Foto: A. Scherer)<br />

56


Untersuchung zur Verbreitung der Schwarz-Pappel (Populus nigra L. s. str.)<br />

Abb. 12: Vermutlich gepflanzte Schwarz-Pappeln<br />

(Populus nigra) entlang eines Grabens bei Bechtolsheim.<br />

(Foto: A. Scherer)<br />

Bereich des Mainzer Sandes (Mainzer Hasenquelle).<br />

Eine Über flutungs dynamik ist hier<br />

nicht gegeben. Aufgrund des Offen bodencharakters<br />

des Stand ortes ist die Schwarz-<br />

Pappel hier den noch in der Lage, sich vegetativ<br />

zu ver mehren. Den noch wirken sich die<br />

Vor kommen der Schwarz-Pappeln hier gegensätzlich<br />

auf die Schutz ziele des Naturschutzgebietes<br />

Mainzer Sand <strong>aus</strong>. In diesem Fall<br />

ist <strong>dem</strong> Erhalt der typischen nähr stoffarme<br />

Standorte bedingenden Sand flora der Vorrang<br />

zu ge währen und das Vor kommen der<br />

Schwarz-Pappel ein zu dämmen.<br />

Ebenfalls Naturverjüngung, wenn auch in<br />

deutlich kleinerem Aus maße, wurde am<br />

Stand ort der Sau bach quelle fest ge stellt. Aus<br />

einem Acker an der Sau bach quelle westlich<br />

von Jugen heim hat der NABU Mainz im Jahr<br />

2002 eine Wiese mit fünf kleinen Teichen<br />

ge schaffen. Direkt daneben wachsen drei<br />

etwa 25-jährige Schwarz-Pappeln. Ohne weiteres<br />

Zutun und völlig un er wartet sind auf<br />

<strong>dem</strong> anfäng lichen Roh boden ca. 33 kleine<br />

Schwarz-Pappeln als Natur ver jüngung empor<br />

gewachsen.<br />

Auch im inneren Rheinhessen kommen<br />

arten reine Schwarz-Pappeln vor. Bei diesen<br />

handelt es sich um an ge pflanzte Be stände,<br />

die größten teils über altert sind (Abb. 11,<br />

Abb. 12). Da die Art hier auf grund fehlender<br />

Roh böden nicht in der Lage ist, sich generativ<br />

oder vegetativ zu ver mehren, sollten<br />

zum Erhalt der Bestände weitere autochthone<br />

Schwarz-Pappeln nachgepflanzt werden.<br />

Nach Wauer (2010) können Schwarz-Pappeln<br />

bis zu 300 Jahre alt werden, er reichen jedoch<br />

nur in Aus nahme fällen ein Alter von mehr<br />

als 120 Jahren. Das Deutsche Baum archiv<br />

(Ullrich et al. 2009) listet als dickste und damit<br />

geschätzt als älteste Schwarz-Pappeln in<br />

Deutschland auf: 175 Jahre (BHD 282 cm)<br />

und 150 Jahre (275 bzw. 261 cm). Dem gegenüber<br />

sind die Bäume in unserem Untersuchungsgebiet<br />

deutlich jünger bzw. schmaler.<br />

Als dickste und damit ver mutlich älteste<br />

arten reine Schwarz-Pappeln wurde eine Pappel<br />

mit einem BHD von 201 cm ermittelt.<br />

6. Fazit und Ausblick<br />

Im nördlichen Rheinhessen konnten 96 artenreine<br />

Schwarz-Pappeln er mittelt werden.<br />

Der Gesamt bestand wurde auf ca. 230 Bäume<br />

ge schätzt. Auf grund von Alter, Vitalität,<br />

Individuen stärke und Stand ort eigen schaften<br />

wurden die Bestände ent lang des Rheins als<br />

am wert vollsten für den lang fristigen Erhalt<br />

der Schwarz-Pappel in Rhein hessen ein gestuft.<br />

Eine besondere Rolle kommt hier <strong>dem</strong><br />

Vor kommen Mainz (Ingel heimer Aue) zu,<br />

da hier auch natür liche, gut <strong>aus</strong> ge prägte Verjüngung<br />

an zutreffen ist.<br />

Im Untersuchungsgebiet Rhein hessen sind<br />

uns inzwischen weitere potenzielle Schwarz-<br />

Pappel-Vorkommen in der Rhein ebene und<br />

im Rhein hessischen Tafel- und Hügel land<br />

bekannt. Einige der Bäume sollten in den<br />

nächsten Jahren fund punkt genau erfasst<br />

und ebenfalls genetischen Unter suchungen<br />

zugeführt werden, so zum Beispiel im<br />

Mainz-Ingelheimer Kalk flug sand gebiet im<br />

Gons bach tal (Mainz-Gonsen heim), am<br />

Geiers köppel (Mainz-Finthen), am Westrand<br />

des Lennebergwaldes und am Weilersberg<br />

(beides Heides heim) oder am Nor d-<br />

rand des Lennebergwaldes (Buden heim).<br />

In der Rheinaue sind Bestände am Rheinufer<br />

bei Worms, an Sand ab bau gruben zwischen<br />

Rhein dürkheim und Gimbs heim, am<br />

Rhein ufer zwischen Nier stein und Nackenheim,<br />

an ehe maligen Sand ab bau gruben bei<br />

Heides heim und Ingel heim sowie weitere<br />

Vor kommen bei Bingen-Gauls heim und<br />

57


Christoph Willigalla, Rainer von Boeckh, Werner D. Maurer & Hans-Jürgen Dechent<br />

Bingen-Kempten zu prüfen. Wie die positiven<br />

Befunde in der Ober weide bei Mainz-<br />

Ebersheim und im Umfeld des Sau bachs bei<br />

Jugen heim belegen müssen auch noch einige<br />

Feucht gebiete im Rhein hessischen Tafel- und<br />

Hügel land auf Schwarz-Pappel-Vorkommen<br />

über prüft werden. Die bisher von uns noch<br />

un be achteten Bach- und Fluss auen von<br />

Appel- und Wiß bach sowie von der Nahe wären<br />

weitere Schwarz-Pappel-Such räume.<br />

Da Schwarz-Pappeln in der Regel nicht viel<br />

älter als 100 Jahre werden, sind Schutz maßnahmen<br />

der vor handenen Bestände dieser<br />

gefährdeten Baum art früh zeitig ein zu leiten.<br />

Hierzu bieten sich an:<br />

1. Markierung artenreiner Schwarz-<br />

Pappeln vor Ort mit Hinweis auf<br />

den Schutzwert der Bäume.<br />

2. Unterschutzstellung als Naturdenkmal<br />

oder geschützter Landschaftsbestandteil<br />

(gLB).<br />

3. Nachpflanzungen <strong>aus</strong> autochthonem<br />

Material. Da Schwarz-Pappeln<br />

heute vor allem auf die großen<br />

Fluss täler bes chränkt sind und daher<br />

davon <strong>aus</strong> zu gehen ist, dass sie<br />

sich durch ihre Isolation genetisch<br />

sehr differenziert ent wickelt haben,<br />

darf in Rhein hessen kein Pflanz gut<br />

von fremden Fluss systemen wie<br />

Elbe, Oder sowie Donau verwendet<br />

werden. Ideal ist die An zucht<br />

über Stecklinge, die von den von<br />

uns über prüften Bäumen stammen.<br />

Dabei sollten die Stecklinge von<br />

möglichst vielen Stand orten und<br />

von beiden Geschlechtern stammen.<br />

Einzelheiten zur Pflanzung<br />

autochthoner Gehölze geben von<br />

Boeckh et al. (2006).<br />

4. Schaffung von Rohböden in der<br />

Nähe über prüfter Standorte. Die<br />

Naturverjüngung an den Sau bachteichen<br />

(Kap. 5) zeigt die Effizienz<br />

dieser Methode.<br />

5. Alte, hinfällige Schwarz-Pappeln<br />

können in Einzel fällen durch auf<br />

den Kopf Setzen gerettet werden<br />

(Abb. 12).<br />

7. Danksagung<br />

Der NABU Mainz und Umgebung übernahm<br />

die Labor kosten für die genetischen<br />

Unter suchungen. Hinweise auf Schwarz-<br />

Pappel-Vorkommen erhielten wir von<br />

Herrn P. Lemmen (FAWF Trippstadt),<br />

Herrn S. Dorschel (Forstrevier Lenneberg,<br />

Mainz), Herrn A. Schönhofer (Mainz)<br />

sowie Herrn C. Baumann (Mainz). Ihnen<br />

gebührt unser Dank. Weiterhin danken<br />

wir der Nordwestdeutschen Forstlichen<br />

Versuchsanstalt in Hann. Münden für die<br />

schnelle und unkomplizierte Bearbeitung der<br />

Proben.<br />

8. Literatur<br />

BLAG-FGR (2010): Konzept zur Erhaltung und nachhaltigen<br />

Nutzung forstlicher Genressourcen<br />

in der Bundesrepublik Deutschland der Bund-<br />

Länder Arbeitsgruppe „Forstliche Genressourcen<br />

und Forstsaatgutrecht“. 83 S., BMELV Bonn<br />

(Hrsg.), aktualisierte Neuauflage.<br />

Boeckh, R. von, Siegert, A, Dechent, H.-J. &<br />

Schuch, S. (2006): Florenverfälschung gewaltigen<br />

Ausmaßes NABU Rheinland-Pfalz. 4 S.,<br />

Mainz.<br />

Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinland<br />

Pfalz (2010): AgrarMeteorologie. www.<br />

am.rlp.de<br />

Dorschel, S., Guse, G.-W., Hanke, L., Holzhäuser,<br />

R., Jäger, R., Kassel, R., Koch, J., Licht, W.<br />

& Meyer, K. (1999): Wälder in Rheinhessen.<br />

<strong>–</strong> Schriftenreihe der Schutzgemeinschaft Deutscher<br />

Wald Rheinland-Pfalz 13: <strong>49</strong>.<br />

EUFORGEN (2009): Distribution map of black poplar.<br />

www.euforgen.org<br />

Förster, A. (2010): Einfache Hilfen zum Bestimmen<br />

der „Echten“ Schwarzpappel, Populus nigra L.,<br />

unveröff. Arbeitspapier.<br />

Janssen, A. (1997): Unterscheidung der beiden<br />

Schwarzpappelarten Populus nigra L. und P. deltoides<br />

Marsh. sowie ihrer Arthybride P. x euramericana<br />

(Dode) Guinier mit Hilfe von Isoenzymmustern.<br />

<strong>–</strong> Die Holzzucht 51,S.17-23.<br />

Kandler, O. & Ambos, R. (1991): Einführung in den<br />

Naturraum. In: Licht, W. & Klos, S. (Hrsg.): Das<br />

Ökosystem „Lennebergwald“ bei Mainz. Ergebnisse<br />

eines interdisziplinären Forschungsprojektes<br />

1987 <strong>–</strong> 1990. <strong>–</strong> POLLICHIA-Buch 23: 8-10.<br />

Bad Dürkheim.<br />

Kätzel, R., Kramer, W. & Tröber, U. (2007): Erfassung<br />

der genetischen Ressourcen der Schwarz-Pappel<br />

in Deutsch land. Schluss bericht zum BLE-Auftrag<br />

„Erfassung und Dokumentation genetischer<br />

Ressourcen der Schwarz-Pappel und der Ulmen­<br />

58


Untersuchung zur Verbreitung der Schwarz-Pappel (Populus nigra L. s. str.)<br />

arten in Deutsch land“, Teillos 1: „Erfassung und<br />

Dokumentation genetischer Ressourcen der<br />

Schwarz-Pappel (Populus nigra) in Deutsch land“,<br />

Aktenzeichen: 541-73.01/05BE002, Berichtszeitraum:<br />

01.10.2005 <strong>–</strong> 12.07.2007, 112 S. + Anhang.<br />

Korneck, D., Lang, W. & Reichert, H. (1986): Rote<br />

Liste der in Rhein land-Pfalz <strong>aus</strong> ge storbenen, verschollenen<br />

und gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen<br />

(zweite, neu bearbeitete Fassung, Stand<br />

31.12. 1985). Hrsg: Ministerium für Umwelt und<br />

Gesundheit. 43 S., Mainz.<br />

Korneck, D., Schnittler, M. & Vollmer, I. (1996):<br />

Rote Liste der Farn- und Blüten pflanzen<br />

(Pterido phyta et Spermato phyta) Deutschlands.<br />

<strong>–</strong> Schriften reihe für Vegetations kunde 28: 21-<br />

187. Bonn-Bad Godesberg.<br />

Levèvre, F., Barsoum, N., Heinze, B., Kajba, D., Rotach,<br />

P., de Vries, S.M.G. & Turok, J. (2001):<br />

EUFORGEN Technical Bulletin: in situ conservation<br />

of Populus nigra. International Plant Genetic<br />

Resources Institute, Rome (I) [Hrsg.], 58 pp.<br />

LUWG (2007): Naturräumliche Gliederung von<br />

Rheinland-Pfalz. http://www.luwg.rlp.de/<br />

internet/nav/ ddb/ ddb320c7-6e41-c013-3e2dcfc638b2<strong>49</strong>d6.<br />

Mainz.<br />

Maurer, W. D. & Tabel, U. (2002): Das<br />

„Genressourcen“-Programm <strong>–</strong> Maßnahmen zur<br />

Erhaltung forstlicher Genressourcen in Rheinland-Pfalz.<br />

<strong>–</strong> Forst und Holz 57: 25-29. München.<br />

Maurer, W.D. [Hrsg.] (2004): Zwei Jahr zehnte Genressourcen-Forschung<br />

in Rhein land-Pfalz. <strong>–</strong> Mitteilungen<br />

<strong>aus</strong> der FAWF Rheinland-Pfalz 52 (4):<br />

264 S., Trippstadt.<br />

Uhlig, H. (1964): Die naturräumlichen Einheiten<br />

auf Blatt 150 Mainz. <strong>–</strong> Geographische Landesaufnahme<br />

1 : 200.000. Naturräumliche Gliederung<br />

Deutschlands. 40 S., 1 Karte. Selbstverlag<br />

Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung.<br />

Bad Godesberg.<br />

Ullrich, B., Kühn, S. & Kühn, U. (2009): Unsere<br />

500 ältesten Bäume. 320 S., BLV Buchverlag.<br />

München.<br />

van Dam, B. C. & Bordács, S. [eds.] (2002): Genetic<br />

diversity in river populations of European Black<br />

poplar - implications for riparian eco-system<br />

management. Proceedings of an international<br />

symposium held in Szekszárd, Hungary, from<br />

16-20 May 2001, 231 pp., Budapest.<br />

Wauer, A. (2010): Die bayerischen Schwarzpappelvorkommen.<br />

<strong>–</strong> LWF Wissen 64: 68 S., Freising.<br />

Weissgerber, H. & Janssen, A. [Hrsg.] (1998): Die<br />

Schwarzpappel <strong>–</strong> Probleme und Möglichkeiten<br />

bei der Erhaltung einer gefährdeten heimischen<br />

Baumart. <strong>–</strong> Forschungsberichte der hessischen<br />

Landesanstalt für Forsteinrichtung, Waldforschung<br />

und Waldökologie 24: 183 S., Hann.<br />

Münden.<br />

Anschriften der Verfasser:<br />

Dr. Christoph Willigalla<br />

Willigalla Ökologische Gutachten<br />

Am Großen Sand 22<br />

D-55124 Mainz<br />

E-Mail: christoph@willigalla.de<br />

Rainer von Boeckh<br />

NABU Mainz und Umgebung<br />

Kirschblütenweg 2<br />

D-55127 Mainz<br />

E-Mail: von.boeckh@t-online.de<br />

Dr. Werner D. Maurer<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie und<br />

Forstwirtschaft (FAWF) Rheinland-Pfalz<br />

Ref. 6.1 Nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

Schloss<br />

D-67705 Trippstadt<br />

E-Mail: werner.maurer@wald-rlp.de<br />

Hans- Jürgen Dechent<br />

Wissenschaftliche Biotopbetreuung<br />

und Biotopberatung<br />

Untergasse 4<br />

D-55291 Saulheim<br />

E-Mail: dechent@gmx.de<br />

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