Rohstoffnutzung in Niedersachsen - Vero
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M<strong>in</strong>eralische Rohstoffe – s<strong>in</strong>nvoll und Ressourcen schonend nutzen<br />
Die Gew<strong>in</strong>nung von Rohstoffen greift <strong>in</strong> den Landschaftshaushalt<br />
e<strong>in</strong> und verändert diesen. Viele E<strong>in</strong>griffe der<br />
Rohstoffgew<strong>in</strong>nung <strong>in</strong> Wasserhaushalt, Boden, Vegetation<br />
und Tierwelt können zwar nicht kurzfristig, aber <strong>in</strong>sbesondere<br />
beim Trockenabbau mittel- oder langfristig wieder<br />
ausgeglichen werden. Beim Nassabbau lassen sich<br />
E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> manche Schutzgüter teilweise nicht wieder<br />
rückgängig machen. Dies betrifft die direkte Abgrabung<br />
von wertvollen Flächen ebenso wie die Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />
angrenzender Feuchtgebiete durch Grundwasserabsenkung.<br />
Andererseits können gerade auch durch offene<br />
Wasserflächen hochwertige Biotope entstehen.<br />
Bernhard Volmer<br />
Uhus (Bubo bubo) siedeln häufig <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>brüchen<br />
Natürliche m<strong>in</strong>eralische Rohstoffe s<strong>in</strong>d mengenmäßig<br />
die bedeutendsten Rohstoffe unseres Landes. Sie bilden<br />
e<strong>in</strong>e wesentliche Grundlage für die deutsche Wirtschaft.<br />
Zudem ist <strong>Niedersachsen</strong> e<strong>in</strong>er der wichtigsten Produzenten<br />
keramischer Rohstoffe <strong>in</strong> Deutschland.<br />
Da die wirtschaftliche Entwicklung auch von e<strong>in</strong>er kostengünstigen,<br />
umweltverträglichen, sicheren und möglichst<br />
ortsnahen Rohstoffversorgung mitbestimmt wird, kommt<br />
der langfristigen Sicherung dieser Rohstoffe e<strong>in</strong>e herausragende<br />
Bedeutung zu.<br />
Viele stillgelegte<br />
Gew<strong>in</strong>nungsstätten<br />
weisen e<strong>in</strong>en hohen<br />
Naturschutzwert auf.<br />
Ganz entscheidend<br />
hierfür ist vor allem<br />
die Art der Folgenutzung.<br />
Die Bedeutung<br />
mancher Baggerseen<br />
ist für den Arten- und<br />
Biotopschutz aufgrund<br />
e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Freizeitnutzung<br />
als ger<strong>in</strong>g<br />
e<strong>in</strong>zustufen.<br />
Gleiches gilt für ehemalige<br />
Trockenabbauflächen.<br />
Es können aber<br />
auch durch die Initiative<br />
der Betreiber höherwertigere<br />
Folgenutzungen im S<strong>in</strong>ne des Naturschutzes<br />
Junguhu <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Felsnische<br />
geschaffen werden. Zugleich gilt es zu bedenken, dass<br />
die Gew<strong>in</strong>nung selbst stets e<strong>in</strong>en zeitlich begrenzten<br />
E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> Natur und Landschaft darstellt.<br />
„Rekultivierungen“ mit dem Ziel e<strong>in</strong>er bestimmten<br />
Folgenutzung bewirken im Gegensatz zu<br />
„Renaturierungen“ im S<strong>in</strong>ne der Erhaltung und<br />
Förderung e<strong>in</strong>er regional- und standorttypischen<br />
biologischen Vielfalt vergleichsweise<br />
wenig. Die Festlegung der Folgenutzung sollte<br />
somit <strong>in</strong> jedem Fall e<strong>in</strong>zelfallbezogen und<br />
zeitnah zwischen allen Beteiligten möglichst<br />
e<strong>in</strong>vernehmlich entschieden werden.<br />
NABU<br />
Bruno Scheel