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und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder in der DDR

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Stephan Breid<strong>in</strong>g<br />

Pressesprecher<br />

He<strong>in</strong>rich-Mann-Allee 107<br />

14473 Potsdam<br />

Hausruf: (0331) 866 35 20<br />

Funk: (0171) 837 55 92<br />

Fax: (0331) 866 35 24 / 25<br />

stephan.breid<strong>in</strong>g@mbjs.brandenburg.de<br />

Internet:www.mbjs.brandenburg.de<br />

Ra<strong>in</strong>er Potratz<br />

Historische Forschung, Gedenkstätten<br />

<strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

Hegelallee 3<br />

14467 Potsdam<br />

Telefon 0331 / 23 72 92 – 24<br />

Telefax 0331 / 23 72 92 – 92<br />

ra<strong>in</strong>er.potratz@lakd.brandenburg.de<br />

Pressemitteilung<br />

Nr. 8 vom 11.07.13<br />

R<strong>und</strong> 1.300 Anfragen Betroffener bei Anlauf- <strong>und</strong> <strong>Beratungsstelle</strong><br />

für <strong>ehemalige</strong> <strong>Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>DDR</strong><br />

Bilanz von Jugendm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Münch <strong>und</strong> Aufarbeitungsbeauftragter Poppe e<strong>in</strong> Jahr nach Start<br />

Etwa 1.300 Betroffene haben sich seit Errichtung des Fonds „Heimerziehung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>DDR</strong> <strong>in</strong> den<br />

Jahren 1949 bis 1990“ des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> <strong>der</strong> ostdeutschen Län<strong>der</strong> an die Anlauf- <strong>und</strong> <strong>Beratungsstelle</strong><br />

im Land Brandenburg gewandt, 1.126 von ihnen werden dort betreut. Zudem melden sich jede<br />

Woche weiterh<strong>in</strong> <strong>ehemalige</strong> <strong>DDR</strong>-<strong>Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>. Das teilten Aufarbeitungsbeauftragte Ulrike Poppe<br />

<strong>und</strong> Jugendm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Mart<strong>in</strong>a Münch heute im Rahmen e<strong>in</strong>er Pressekonferenz zur Bilanz „E<strong>in</strong> Jahr<br />

Anlauf- <strong>und</strong> <strong>Beratungsstelle</strong> für <strong>ehemalige</strong> <strong>Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>DDR</strong>“ <strong>in</strong> Potsdam mit.<br />

Jugendm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Mart<strong>in</strong>a Münch verweist auf die enorme Bedeutung <strong>der</strong> Anlauf- <strong>und</strong><br />

<strong>Beratungsstelle</strong>: „Ich bedauere zutiefst, dass viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche <strong>in</strong> den Heimen <strong>der</strong> <strong>DDR</strong><br />

erhebliches Leid <strong>und</strong> Unrecht erfahren mussten. Ihre Lebens- <strong>und</strong> Entwicklungschancen wurden damit<br />

gravierend bee<strong>in</strong>trächtigt. Geschehenes können wir nicht ungeschehen machen. Aber wir können –<br />

neben <strong>der</strong> Hilfe, die die Betroffenen erhalten – <strong>der</strong> Stigmatisierung dieser <strong>ehemalige</strong>n <strong>Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong></strong><br />

entgegenwirken <strong>und</strong> sie dabei unterstützen, ihr Schicksal öffentlich zu thematisieren.“<br />

Die Aufarbeitungsbeauftragte Ulrike Poppe: „Für viele, die sich an uns wenden, ist es e<strong>in</strong><br />

unerwartetes Glück, dass sie sich plötzlich e<strong>in</strong>en lange ersehnten Wunsch erfüllen können o<strong>der</strong> durch<br />

die Rentenausgleichszahlungen auf e<strong>in</strong>mal relativ viel Geld bekommen. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Bee<strong>in</strong>trächtigungen, gerade auch <strong>in</strong> Bezug auf e<strong>in</strong>e berufliche Entwicklung, haben viele <strong>ehemalige</strong><br />

<strong>Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> e<strong>in</strong> äußerst ger<strong>in</strong>ges E<strong>in</strong>kommen. Manche haben auch Schwierigkeiten damit, dass sie<br />

die materiellen Hilfen nicht <strong>in</strong> bar ausgezahlt bekommen können, son<strong>der</strong>n dass von den maximal<br />

10.000 Euro etwas f<strong>in</strong>anziert werden soll, das ihnen zur L<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von Folgeschäden dient. Für<br />

manche ist es auch schwer erträglich, dass sie monatelang auf das erste Beratungsgespräch warten<br />

müssen <strong>und</strong> auch die Auszahlungen manchmal erst sehr spät erfolgen. Wir haben auch davon gehört,<br />

dass sich <strong>ehemalige</strong> <strong>Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> nicht zu uns trauen, weil sie über ihre Geschichte nicht sprechen<br />

können o<strong>der</strong> wollen. Deshalb gehört es auch zu unserer Aufgabe, Mut zu machen <strong>und</strong> die Hürde<br />

niedrig zu halten, damit die Hilfen des Fonds auch bei denen ankommt, die ihrer bedürfen.“<br />

Auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage des Landtagsbeschlusses vom 07. Juni 2012 wurde bei <strong>der</strong> Landesbeauftragten<br />

zur Aufarbeitung <strong>der</strong> Folgen <strong>der</strong> kommunistischen Diktatur, Ulrike Poppe, am 02. Juli 2012 e<strong>in</strong>e<br />

www.aufarbeitung.brandenburg.de


2/2<br />

Anlauf- <strong>und</strong> <strong>Beratungsstelle</strong> für Menschen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>DDR</strong> <strong>in</strong> Heimen <strong>der</strong> Jugendhilfe untergebracht<br />

waren, e<strong>in</strong>gerichtet. Die Arbeit <strong>der</strong> Anlaufstelle gründet sich auf den Fonds „Heimerziehung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>DDR</strong> <strong>in</strong> den Jahren 1949 bis 1990“. Der B<strong>und</strong> <strong>und</strong> die ostdeutschen Län<strong>der</strong> haben dafür 40 Millionen<br />

Euro zur Verfügung gestellt. Das Geld wird für Hilfen e<strong>in</strong>gesetzt, die Menschen bei anhaltenden<br />

Belastungen <strong>und</strong> Schädigungen aus <strong>der</strong> Zeit ihres Heimaufenthaltes benötigen. Das Land<br />

Brandenburg beteiligt sich mit <strong>in</strong>sgesamt 3,22 Millionen Euro am Fonds „Heimerziehung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>DDR</strong>“.<br />

Die Brandenburger Anlaufstelle ist zuständig für Menschen, die zu <strong>DDR</strong>-Zeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Heim auf dem<br />

Territorium des heutigen Landes Brandenburg e<strong>in</strong>gewiesen wurden.<br />

Zu den Aufgaben <strong>der</strong> Anlauf- <strong>und</strong> <strong>Beratungsstelle</strong> gehören das Gespräch mit den <strong>ehemalige</strong>n<br />

<strong>Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong></strong>n über ihre Erfahrungen <strong>in</strong> den Heimen, die Unterstützung bei <strong>der</strong> Aktensuche <strong>und</strong> bei<br />

<strong>der</strong> Aktene<strong>in</strong>sicht, bzw. sonstige Hilfen zur Klärung biografischer Details, sofern das gewünscht wird,<br />

sowie die Vermittlung von materiellen Hilfen aus dem Fonds.<br />

Materielle Hilfen werden vere<strong>in</strong>bart, wenn glaubhaft dargelegt wurde, dass aus dem Heimaufenthalt<br />

bis heute nachwirkende Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>in</strong> den Entwicklungschancen <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

bestehen. Mit den Hilfen soll e<strong>in</strong> Teil dieser Bee<strong>in</strong>trächtigungen ausgeglichen werden. In dem<br />

persönlichen Beratungsgespräch wird mit dem Betroffenen e<strong>in</strong> Hilfebedarf festgestellt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Vere<strong>in</strong>barung geschlossen.<br />

Seit Fondsbeg<strong>in</strong>n wurden <strong>in</strong> Brandenburg r<strong>und</strong> 1.300 Beratungsgespräche zu Fondsleistungen<br />

geführt <strong>und</strong> mehr als 450 Hilfevere<strong>in</strong>barungen abgeschlossen. Alle<strong>in</strong> im jüngsten Quartal wurden<br />

127 Beratungsgespräche zu Fondsleistungen <strong>und</strong> 424 telefonische Beratungen durchgeführt.<br />

Dennoch ist die Wartefrist lang. Zur schnelleren Bearbeitung <strong>der</strong> Anfragen wurde im März 2013 e<strong>in</strong>e<br />

dritte Mitarbeiter<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Insgesamt wurden bislang <strong>in</strong> den ostdeutschen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n bereits mehr als vier Millionen Euro<br />

an materiellen Hilfen e<strong>in</strong>schließlich Rentenersatzleistungen <strong>und</strong> Fahrtkostenpauschalen an<br />

Betroffene ausgezahlt, alle<strong>in</strong> im ersten Quartal dieses Jahres waren es 3.152.617,76 Euro.<br />

Die brandenburgische Anlauf- <strong>und</strong> <strong>Beratungsstelle</strong> für <strong>ehemalige</strong> <strong>Heimk<strong>in</strong><strong>der</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>DDR</strong> bef<strong>in</strong>det<br />

sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hegelallee 3, 14467 Potsdam. Sie ist telefonisch mittwochs <strong>und</strong> donnerstags von 14.00 bis<br />

18.00 Uhr erreichbar. Beratungsterm<strong>in</strong>e können unter <strong>der</strong> Telefonnummer: 0331 – 237 292 17 o<strong>der</strong><br />

per E-Mail unter anlaufstelle@lakd.brandenburg.de vere<strong>in</strong>bart werden.<br />

Weitere Informationen gibt es unter: www.aufarbeitung.brandenburg.de<br />

www.aufarbeitung.brandenburg.de

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