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Mitwirkende (Fortsetzung) - Collegium Musicum Hannover

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<strong>Mitwirkende</strong> (<strong>Fortsetzung</strong>)<br />

Horn<br />

Liv Rittmeier<br />

Eva Kirchner a.G.<br />

Stefanie Kopatschke a.G.<br />

Bernhard Obernhuber a.G.<br />

Henrich Schäfer a.G.<br />

Trompete<br />

Joachim Frost<br />

Cay Lienau<br />

Martin Ließ<br />

Posaune<br />

Joachim Regente<br />

Heike Twele<br />

Arne Opitz a.G<br />

!<br />

Tuba<br />

Stanislaw Malek<br />

Harfe<br />

Ellen Wegner a.G.<br />

Pauke<br />

Torsten Harnitz a.G.<br />

Schlagzeug<br />

Tomislav Talevski a.G.<br />

Martin Röhrig a.G.<br />

collegium<br />

musicum<br />

Leibniz<br />

Universität <strong>Hannover</strong><br />

Konzert<br />

14. & 15.6.2008


Programm<br />

Nikolai Tscherepnin La Princesse lointaine – Prelude op.4 (1899)<br />

1873 –1945<br />

Sergej Prokofiew Klavierkonzert Nr.1 Des-Dur op.10 (1912)<br />

1891–1953<br />

Allegro brioso<br />

Andante assai<br />

Allegro scherzando<br />

* * *<br />

Alexander Glasunow Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 55 (1895)<br />

1865 –1936<br />

Moderato maestoso / Allegro<br />

Scherzo: Moderato<br />

Andante<br />

Allegro maestoso / Animato<br />

Igor Levit – Klavier<br />

<strong>Collegium</strong> musicum – Sinfonieorchester der Leibnizuniversität <strong>Hannover</strong><br />

Leitung: Christoph Heidemann<br />

Mit dem heutigen Programm verabschiedet sich Christoph Heidemann nach<br />

14 Jahren vom <strong>Collegium</strong> musicum. Im Herbst geht die Probenarbeit unter neuer<br />

Leitung weiter; die nächsten Konzerttermine geben wir rechtzeitig bekannt!<br />

<strong>Mitwirkende</strong><br />

Violine 1<br />

Martin Köhler (Konzertmeister)<br />

Ander Asin Irurozqui<br />

Sebastian Hanisch<br />

Gerrit Hesse<br />

Esther Humann-Ziehank<br />

Gesina Johannink-Gehnen<br />

Almut Leykauff-Bothe<br />

Bärbel Riegler<br />

Anja Riemenschneider<br />

Sabine Schneekloth<br />

Oliver Witt<br />

Violine 2<br />

Cornelia Pfarr-Allmann<br />

Wiebke Baum<br />

Barbara Brix<br />

Susanne Halberkamp<br />

Michael Hoffmann<br />

Judith Incertis<br />

Friederike Lachmann<br />

Delia Nitschke<br />

Caroline Pritzel<br />

Susann Richter<br />

Sabine Ronge<br />

Tessa Schmidt<br />

Kirsten Vogeler<br />

Viola<br />

Barbara Fährmann<br />

Andrea Koenecke<br />

Gudrun Nitschke<br />

Aike Torben Schweda<br />

Antje Seißelberg<br />

Frances Sherwood-Brock<br />

Orsola Tommasi<br />

Violoncello<br />

Christiane Eichler<br />

Mike Büring<br />

Markus Gehnen<br />

Michael Glüer<br />

Gisela Kuhlmann<br />

Ortrud Schlichting-Seidel<br />

Martin Fritz a.G.<br />

Kontrabaß<br />

Petra Jacobsen<br />

Susanne Weber<br />

Bernd Jacobsen a.G.<br />

Flöte<br />

Gregor Czelnik<br />

Vera Dünnbier<br />

Angela Mühlbacher<br />

Oboe<br />

Katharina Kramer<br />

Irmtraud Pohl<br />

Sebastian Pritsch<br />

Klarinette<br />

Henrik Berthold<br />

Julian Pfarr (15.6.)<br />

Amely Preuten a.G. (14.6.)<br />

Kathleen Reetz a.G<br />

Fagott<br />

Christine Naerger<br />

Joachim Pfarr<br />

Angelika Wiesel


Igor Levit (Jahrgang 1987) konzertierte bereits bei den Salzburger Festspielen, in London,<br />

Paris, Athen, München, beim Kissinger Sommer und den Schwetzinger Mozart-<br />

Festspielen. Er musizierte unter anderem mit dem English Chamber Orchestra, Israel<br />

Philharmonic Orchestra und Jerusalem Symphony Orchestra.<br />

Zu seinen Kammermusikpartnern gehören Maxim Vengerov, Sergej Krylov, Gavriel<br />

Lipkind, Daniel Müller-Schott und Radovan Vlatkovic.<br />

In der Saison 2008/09 sind unter anderem Konzerte in der Cadogan Hall in London,<br />

im Théatre des Champs-Elysées Paris, im Sala Verdi in Mailand, beim Budapest Festival,<br />

beim Festival Internacional de Música Erasmo Capilla in Mexiko, beim Bachfest<br />

in Leipzig und beim Verbier Festival geplant. Es stehen Konzerte mit dem Luzerner<br />

Sinfonieorchester, den Stuttgarter Philharmonikern, den Wuppertaler Sinfonikern, und<br />

erneut dem English Chamber Orchestra auf dem Programm.<br />

Im Frühjahr 2005 gewann Igor Levit beim International Arthur Rubinstein Piano<br />

Master Competition in Tel Aviv gleich vier Auszeichnungen: die Silber Medaille, den<br />

Sonderpreis für Kammermusik und den Sonderpreis für die beste Aufführung des<br />

zeitgenössischen Pflichtstücks sowie den Publikumspreis.<br />

Wichtige musikalische Einflüsse erhält Igor Levit insbesondere von Andreas Staier,<br />

Mitsuko Uchida und Alfred Brendel.<br />

Das <strong>Collegium</strong> <strong>Musicum</strong> der Leibniz Universität freut sich ganz besonders, Igor<br />

Levit nach Auftritten mit Gershwins Rhapsody in Blue und Griegs Klavierkonzert heute<br />

zum dritten Mal als Solisten begleiten zu dürfen, und ihn somit auf seiner Karriere<br />

ein wenig begleitet zu haben.<br />

Christoph Heidemann, geb. 1965, erhielt mit sechs Jahren seinen ersten Geigenunterricht.<br />

Er studierte Violine bei Werner Heutling und Oscar C. Yatco an der<br />

Hochschule für Musik und Theater <strong>Hannover</strong>. Während dieser Zeit war er u. a.<br />

Konzertmeister der Jungen Deutschen Philharmonie. Im Anschluß an sein Diplom in<br />

der künstlerischen Ausbildung studierte er Chor und Orchesterleitung bei Wolfram<br />

Wehnert.<br />

Die Leitung des <strong>Collegium</strong> <strong>Musicum</strong> übernahm er im Jahre 1994. Seitdem führte er<br />

mit dem Orchester viele Werke der sinfonischen Literatur auf, darunter Sinfonien von<br />

Beethoven, Dvorak, Schumann und Mendelssohn. Seit dem Wintersemester 1999 hat<br />

er einen Lehrauftrag für Orchesterleitung an der Hochschule für Musik und Theater<br />

<strong>Hannover</strong> inne.<br />

Neben seiner dirigentischen Tätigkeit ist er als Geiger hauptsächlich auf dem<br />

Gebiet der Alten Musik tätig, u. a. im Barockorchester L’Arco, dem Ensemble „La Ricordanza“,<br />

der <strong>Hannover</strong>schen Hofkapelle und im Hoffmeister-Quartett.<br />

St. Petersburg 1914: Der 23-Jährige, als Pianist und Komponist schon etwas bekannte<br />

Sergej Prokofiew nimmt mit einem zwei Jahre zuvor entstandenen Konzert am<br />

Wettbewerb um den berühmten Rubinstein-Preis für Klavier teil. Seine Erklärung,<br />

dieses Konzert anstelle eines bekannten Werkes aus dem Repertoire zu spielen, ist<br />

entwaffnend: Er glaube, seine Rivalen auf diesem Wege besser ausstechen zu können,<br />

da die Chance bestünde, „dass mein eigenes Werk die Examinatoren mit seiner neuen<br />

Technik beeindrucken würde und sie somit schlichtwegs nicht in der Lage sein würden,<br />

zu entscheiden, ob mein Vortrag gut oder schlecht sei.“ Er hat damit Erfolg – die<br />

Juroren verleihen ihm den begehrten Preis! Der Direktor des Petersburger Konservatoriums,<br />

Alexander Glasunow, zeigt sich daraufhin entsetzt und meint, dass ein solcher<br />

Entscheid „nur schädliche Trends ermutige“. Prokofiew widmet das Klavierkonzert<br />

einem seiner Lehrer, dem Professor für Dirigieren Nikolai Tscherepnin, der es auch im<br />

Abschlusskonzert des Wettbewerbs zur Aufführung bringt.<br />

Zu den Komponisten und ihren Werken:<br />

Nikolai Tscherepnin war Leiter der Dirigierklasse am St. Petersburger Konservatorium<br />

– der ersten in Russland überhaupt. Er entstammte einer traditionsreichen Familie;<br />

sein Vater war als berühmter Mediziner Hausarzt von Dostojewski. Aufgewachsen in<br />

einem Hause, in dem die berühmtesten Künstler ein- und ausgingen, wandte er sich<br />

nach einem Jurastudium der Musik zu und nahm u.a. Unterricht in Komposition bei<br />

Nikolai Rimsky-Korsakow (1844 –1908). Als Dirigent leitete er zunächst verschiedene<br />

russische Konzertreihen, bevor er auch in anderen Ländern auftrat, u.a. bei den<br />

berühmten Aufführungen des Ballets russe in Paris. Dorthin übersiedelte er auch im<br />

Jahre 1921 und gründete 1925 das dortige Russische Konservatorium. Bekannt als<br />

Pianist und Komponist wurde auch sein Sohn Alexander Tscherepnin (1899 –1977).<br />

Tscherepnins kompositorisches Schaffen umfasst zwei Opern, sechs Ballette, verschiedene<br />

Werke für Orchester und Chor, Kammer- und Klaviermusik sowie etwa 100<br />

Lieder. Wegen seiner durch die französischen Impressionisten beeinflussten Orchesterklangsprache<br />

wurde er auch scherzhaft „Debussy-Ravelowitsch“ genannt. Früh<br />

entstanden ist die Musik zu dem Schauspiel La princesse lointaine (Die Prinzessin im<br />

Morgenland) von Edmond Rostands (1868 –1918; Verfasser u.a. von Cyrano de Bergerac).<br />

Die Ouvertüre daraus ist ein kurzes, gefühlvolles Stück Musik mit einem gesanglich-schwärmerischen<br />

Hauptthema und einem bewegteren Mittelteil.


Auch Sergej Prokofiew hatte Kompositionsunterricht bei Rimsky-Korsakow genossen,<br />

ging aber in seinen Werken als Vertreter einer jüngeren Generation doch gänzlich<br />

andere Wege als sein älterer Mentor Tscherepnin. Die oben erwähnte „neue Technik“,<br />

die in seinem ersten Klavierkonzert angeschlagen wird, entspringt ganz unmittelbar<br />

der Mechanik des Klavierspiels. Er fordert vom Pianisten eine geradezu akrobatische<br />

Fingerbeherrschung, die neben Schlag- und Hämmertechnik auch förmlich „gerissene“<br />

Anschläge verlangt. Die Tendenz zu einer handgreiflichen, körpernah-gestischen<br />

Musik findet in dem Jugendwerk Prokofiews ihren Durchbruch.<br />

Formal ist das Werk, das ursprünglich als Concertino geplant war, durchkomponiert<br />

mit einer deutlichen Gliederung in drei Teile, die die traditionelle Konzertform<br />

„Schnell-Langsam-Schnell“ aufgreift. Das Hauptthema, das Klavier und Orchester zu<br />

Beginn vorstellen, schwingt sich in mitreißendem Schwung in immer größere Höhen<br />

auf. Kontrastierend dazu erklingt im Klavier dann ein verspieltes zweites Thema, das<br />

vom Orchester aufgegriffen wird. Eine dunklere Episode schließt sich an, bevor eine<br />

Temposteigerung zum Hauptthema zurückführt. Der darauf folgende langsame Teil<br />

wirkt traumverloren und führt zu einem leidenschaftlichen Ausbruch, bevor er sich<br />

gleichsam „transzendent“ ins Nichts auflöst. Scherzando beginnt der Schlussteil, der<br />

noch eine große Klavierkadenz bereithält, bevor das Hauptthema das ganze Konzert<br />

beschließt.<br />

Alexander Konstantinowitsch Glasunow war ein musikalisches Wunderkind. Als<br />

Sohn einer Pianistin und eines Geigers spielte er Violoncello, Klarinette, Horn, Posaune,<br />

Klavier und Schlagzeug, begann mit 11 Jahren zu komponieren und erhielt an den<br />

schulfreien Sonntagen (!) etwas Kompositionsunterricht – ebenfalls durch Nikolai<br />

Rimsky-Korsakow. Dieser äußerte sich wie folgt: „Er brauchte nicht viel bei mir zu<br />

studieren; er entwickelte sich musikalisch nicht Tag für Tag, sondern Stunde für<br />

Stunde!“ Mit 16 Jahren schrieb Glasunow seine erste Sinfonie, die auch kurz darauf<br />

in Deutschland aufgeführt wurde. Dieses Werk veranlasste den St. Petersburger<br />

Musikliebhaber Mitrofan P. Belaiew (1836 –1903) zur Gründung eines Musikverlags,<br />

der seinen Sitz in Leipzig hatte und sich zur Aufgabe machte, die russische Musik in<br />

Westeuropa bekannt zu machen – und sich die Aufführungsrechte zu sichern!<br />

Glasunow konnte sich ab 1883, wirtschaftlich von Hause aus unabhängig, ganz<br />

seinem musikalischen Schaffen widmen, das überaus umfangreich ist. So kennen<br />

wir heute acht große Sinfonien, viele sinfonische Dichtungen und andere Orchesterwerke,<br />

Solokonzerte, Kammermusik und auch Chor- und Orgelmusik. Vieles davon ist<br />

heute vergessen, obwohl alle Zeitzeugen Glasunow in den höchsten Tönen lobten.<br />

Das mag daran liegen, dass man zu bestimmten Zeiten seine Musik doch als allzu<br />

süßlich oder geschmäcklerisch empfand – eine Einstellung, die vielleicht erst mit<br />

einem gewissen zeitlichen Abstand sich wieder ändern wird. Damals bescheinigte<br />

man dem „russischen Brahms“ in der ganzen Welt die Originalität seines Stils, die in<br />

der Vereinigung unverfälscht russischen Temperaments mit feinster Musikkultur liegt.<br />

Die Spannweite des Lebensgefühls von überschäumender Energie bis zu slawischer<br />

Melancholie wird immer mit der Unfehlbarkeit der strengen Satztechnik verbunden.<br />

So auch in der 5. Sinfonie in B-Dur, die heute Abend erklingen wird. In allen vier<br />

Sätzen offenbart sich die ausgewogene, klassische Form einer Sinfonie, die mit<br />

großer instrumentaler Leuchtkraft die herrlichsten Melodien bereithält. Der erste Satz<br />

beginnt mit einer mächtigen Keimzeile, die in Dreiklangsmelodik das Rheingold-Vorspiel<br />

Wagners heraufzubeschwören scheint. Überhaupt ist in dem ganzen Werk eine<br />

gewisse Affinität zum Bayreuther Operndramatiker zu spüren. Der kundige Hörer mag<br />

sich manchmal an den Fliegenden Holländer oder den Tristan erinnert fühlen.<br />

Die beiden Themen des ersten Satzes bilden sich aus diesem anfangs vorgestelltem<br />

Dreiklang und bilden dabei keinen großen Kontrast zueinander, ja sie lassen sich sogar<br />

in der Reprise miteinander kombinieren. Im zweiten Satz Scherzo spielt die Musik mit<br />

einer fortlaufenden Motorik, die wie ein großes Uhrwerk aufgezogen zu sein scheint.<br />

Dazu passend erklingt ein Mittelteil, der durch seine Instrumentierung mit Glockenspiel<br />

und Flöten wie eine kleine chinesische Porzellanspieluhr wirkt. Der dritte Satz<br />

Andante beginnt mit suchenden Akkordfolgen, auf die eine langsam ausgekostete<br />

Einleitung folgt, die dann – endlich – zum sehnsuchtsvoll schwingenden Hauptthema<br />

führt. Ein düsterer, von den Blechbläsern geprägter Mittelteil schafft dabei Kontrast<br />

zum fortwährenden Schwelgen, Schmachten und Sehnen, von dem man gar nicht<br />

genug haben kann. Der letzte Satz schließlich vermittelt eine typisch „russische“<br />

Festlichkeit, wie man sie auch in Werken von Borodin oder Glinka finden kann. Ein<br />

zweites, rhythmisch prägnantes Thema sorgt für noch mehr Feuer und Temperament<br />

und bringt das Werk in einer begeisternden Coda zum effektvollen Abschluss.<br />

Christoph Heidemann

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