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Pastoraltheologische Informationen - Konferenz der ...

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Georg Köhl – Gundo Lames<br />

„Freiwillige Dienste“ (Ehrenamt)<br />

zwischen „Charismen- und Aufgabenorientierung“<br />

Grundorientierung<br />

Es braucht begriffliche Klarheit. Ehrenamt ist <strong>der</strong> alltagssprachliche Begriff<br />

u. a. auch in <strong>der</strong> Pastoral sowie <strong>der</strong> kirchlichen Verbandsarbeit für nichtbezahlte<br />

freiwillige Tätigkeiten. Ehrenamt verweist zum einen auf Aufgaben, die<br />

durch Satzung o<strong>der</strong> kirchenrechtliche o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e rechtliche Regeln, zum<br />

an<strong>der</strong>en auf Aufgaben, die zur Erfüllung kirchlicher Grundvollzüge in Kooperation<br />

mit den Ämtern und Diensten von Frauen und Männern wahrgenommen<br />

werden (müssen), damit Kirche ihren Aufgaben nach innen und nach<br />

außen gerecht werden kann. Es handelt sich prinzipiell um nichtbezahlte<br />

Leistungen, die freiwillig erbracht werden. In diesem Sinne erweitern wir hier<br />

den klassischen Ehrenamtsbegriff durch den Begriff <strong>der</strong> „freiwilligen Dienste“.<br />

Er soll deutlich machen, dass die Frauen und Männer, die solche freiwilligen<br />

Dienste tun, dies freiwillig und ungeschuldet tun und dafür ein breites Spektrum<br />

an Motivationen intrinsischer sowie extrinsischer Art zur Verfügung stellen.<br />

Damit geht es auch um die Spannungen, wie Motivationen angeregt<br />

werden können und worin die Gefahren liegen, dass die mit den unterschiedlichen<br />

Motivationen verbundenen Erwartungen nicht leichtfertig enttäuscht<br />

werden.<br />

Neben einführenden Hinweisen zur Kirche als „Pastoralgemeinschaft“ und<br />

als „Religionsgemeinschaft“ (vgl. Hans Joachim San<strong>der</strong>) entwickeln wir den<br />

Zugang zur Frage <strong>der</strong> freiwilligen Dienste in vier praktisch-theologischen<br />

Thesen, die theoretisch und mit Beispielen illustriert werden.<br />

1. Kirche ist in erster Linie „visionäres“ Ereignis<br />

und „Pastoralgemeinschaft“<br />

„Das Zweite Vatikanische Konzil hat in Erinnerung gebracht und eindeutig festgestellt:<br />

Die Kirche als Volk Gottes lebt auch ganz entscheidend von den Charismen, die <strong>der</strong><br />

Geist Gottes allen Getauften und Gefirmten schenkt. Jesus for<strong>der</strong>te dazu auf, die eigenen<br />

Talente nicht zu vergraben, son<strong>der</strong>n sie zur Entfaltung zu bringen. Schon zum<br />

Selbstverständnis <strong>der</strong> paulinischen Gemeinden gehörte die Mitarbeit vieler gemäß<br />

ihren Fähigkeiten und Begabungen. So bedeutet auf <strong>der</strong> Grundlage des Evangeliums<br />

ehrenamtliches Laienengagement in <strong>der</strong> Kirche heute, dass Frauen und Männer,<br />

Junge und Alte ihre Begabungen im Dienst an den Mitmenschen einbringen, ihren<br />

PThI, 32. Jahrgang, 2012-1, S. 119–127 urn:nbn:de:hbz:6-49389680546

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