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Loesungen 22-25 - Taxation.ch

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Vorlesung Bernis<strong>ch</strong>es Steuerre<strong>ch</strong>t<br />

2011<br />

Dr. Toni Amonn<br />

Lösung zu Bsp. Nr. <strong>22</strong><br />

Ausgangslage:<br />

Kanton<br />

Bei Steuerpfli<strong>ch</strong>t in mehr als einem Kanton muss eine interkantonale Steuerauss<strong>ch</strong>eidung<br />

vorgenommen werden. Bere<strong>ch</strong>nung siehe Beilage.<br />

Zuerst erfolgt immer die Vermögensauss<strong>ch</strong>eidung, wobei das bewegli<strong>ch</strong>e Vermögen am<br />

Wohnsitz steuerbar ist (hier z.B. Gemälde). Die S<strong>ch</strong>ulden werden proportional im Verhältnis<br />

der Bruttoaktiven verteilt (ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> Lage der Hypotheken).<br />

Repartitionswert: Der Repartitionswert ist der für die S<strong>ch</strong>ulden- und S<strong>ch</strong>uldzinsenverteilung<br />

(„Repartition“) massgebende Wert. Bei den Steuerwerten von Immobilien hat jeder<br />

Kanton ein anderes Bewertungssystem mit anderen Resultaten. Bei der Steuerauss<strong>ch</strong>eidung<br />

müssen aber verglei<strong>ch</strong>bare Werte ges<strong>ch</strong>affen werden (Verkehrswert). Tiefe kantonale<br />

Steuerwerte werden dur<strong>ch</strong> einen hohen Repartitionswert korrigiert. Massgebend ist<br />

das KS <strong>22</strong> der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Steuerkonferenz (www.steuerkonferenz.<strong>ch</strong>). Am<br />

21.11.2006 wurde eine neue Fassung diese KS publiziert. Demna<strong>ch</strong> gelten für Bern<br />

100% des amtli<strong>ch</strong>en Werts als Repartitionswert und für VS ab Steuerjahr 2006 neu 145%.<br />

Bis und mit 2005 gilt im VS no<strong>ch</strong> ein Repartitionswert von 215% (verwendet in der Musterlösung).<br />

Bei der Einkommensauss<strong>ch</strong>eidung sind hier zwei Positionen wesentli<strong>ch</strong>:<br />

Die S<strong>ch</strong>uldzinsen werden (wie beim Vermögen) proportional na<strong>ch</strong> Lage der Aktiven<br />

(also au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem oben ermittelten Prozents<strong>ch</strong>lüssel) verteilt.<br />

Die Unterhaltskosten werden hingegen objektmässig verteilt, d.h. dort wo sie tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

anfallen.


Vorlesung Bernis<strong>ch</strong>es Steuerre<strong>ch</strong>t<br />

2011<br />

Dr. Toni Amonn<br />

Lösung zu Bsp. Nr. 23<br />

Ausgangslage:<br />

Voraussetzungen für den Vorsorge<strong>ch</strong>arakter sind in Bund und Kanton unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>. Vgl. dazu<br />

im Detail KS ESTV vom 3.10.2002 bzw. Berner Praxis in BE Taxinfo (Internet).<br />

- im Bund müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein:<br />

a) Mindestalter 55 Jahre<br />

b) definitive Aufgabe der Erwerbstätigkeit<br />

c) die Abgangsents<strong>ch</strong>ädigung muss eine künftige (dur<strong>ch</strong> den Austritt entstehende) Vorsorgelücke<br />

s<strong>ch</strong>liessen, was die Pensionskasse bere<strong>ch</strong>nen und bes<strong>ch</strong>einigen muss<br />

- im Kanton genügt das Mindestalter 55 (oder Invalidität) für die Anwendung des Vorsorgetarifs<br />

(Wortlaut StG 44).<br />

Lösung Variante a): (60 jährig)<br />

Annahme: die PK bes<strong>ch</strong>einigt, dass eine Vorsorgelücke von CHF 350'000.-- entsteht.<br />

Im Bund werden daher CHF 350'000.-- plus CHF 1,6 Mio. Kapitalbezug aus der PK zum Vorsorgetarif<br />

besteuert, Steuerbetrag CHF 45'000.-- (rund 2.3%). CHF <strong>25</strong>0'000.-- (Rest Abgangsents<strong>ch</strong>ädigung)<br />

wird - zusammen mit dem übrigen Einkommen von weiteren CHF 200'000.-- - zum<br />

Rentensatz besteuert, verteilt auf 2 Jahre, DBG 37 (somit werden im Jahr 2006 im Bund no<strong>ch</strong><br />

CHF 450'000.-- zum Satze von CHF 3<strong>25</strong>'000.-- besteuert).<br />

Im Kanton werden CHF 600'000.-- plus 1,6 Mio. zum Vorsorgetarif besteuert, Steuerbetrag CHF<br />

231'000.-- (rund 10.5%). Das übrige Einkommen (CHF 200'000.--) wird normal besteuert.<br />

Lösung Variante b): (50 jährig)<br />

Keine Anwendung des Vorsorgetarifs bzgl. Abgangsents<strong>ch</strong>ädigung (Bund und Kanton) ledigli<strong>ch</strong><br />

Rentensatzbesteuerung, Kapitalbezug PK unterliegt dem Vorsorgetarif.


Vorlesung Bernis<strong>ch</strong>es Steuerre<strong>ch</strong>t<br />

2011<br />

Dr. Toni Amonn<br />

Lösung zu Bsp. Nr. 24<br />

Ausgangslage:<br />

• Aktiengesells<strong>ch</strong>aft ohne Börsenkotierung<br />

• Unternehmenswert wird als Grundlage für die Vermögensbesteuerung der Aktionäre<br />

von der Steuerverwaltung ermittelt<br />

• Massgebend sind die Bewertungsregeln im Kreiss<strong>ch</strong>reiben Nr. 28 der SSK<br />

(www.steuerkonferenz.<strong>ch</strong>)<br />

• Das KS sieht zwei Methoden vor, die erste wird hier vorgestellt:<br />

(2 x Ertragswert) + (1 x Substanzwert)<br />

Unternehmenswert = _______________________________<br />

3<br />

Den Ertragswert ermittelt man aus dem einfa<strong>ch</strong> gewi<strong>ch</strong>teten Vorjahresgewinn und dem<br />

doppelt gewi<strong>ch</strong>teten Jahresgewinn, kapitalisiert mit folgendem Zinssatz: „aktueller Zinssatz<br />

für risikolose Anlagen plus 7% Risikozus<strong>ch</strong>lag“, das ergibt aktuell 10,5%.<br />

Zur Ermittlung des Substanzwerts werden sämtli<strong>ch</strong>e Aktiven gemäss Bilanz zuzügli<strong>ch</strong><br />

stille Reserven berücksi<strong>ch</strong>tigt, abzügli<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ulden gemäss Bilanz und abzügli<strong>ch</strong> 15% latente<br />

Steuern auf den stillen Reserven.<br />

Für die Einzelheiten vgl. Folie mit Lösung zu Fall 24.<br />

Bei der zweiten Methode gemäss KS 28 werden die Unternehmensgewinne der letzten 3<br />

Jahre für den Ertragswert berücksi<strong>ch</strong>tigt und zwar je einfa<strong>ch</strong> (d.h. der dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e<br />

Gewinn der letzten drei Jahre wird kapitalisiert).


Vorlesung Bernis<strong>ch</strong>es Steuerre<strong>ch</strong>t<br />

2011<br />

Dr. Toni Amonn<br />

Lösung zu Bsp. Nr. <strong>25</strong><br />

Ausgangslage:<br />

Periodis<strong>ch</strong>en Steuerfaktoren müssen für die Satzbestimmung auf 12 Monate umgere<strong>ch</strong>net<br />

werden (z.B. Lohn, Berufskosten, Alimente, Versi<strong>ch</strong>erungs-/Sparzinsenabzug)<br />

Einmalige Steuerfaktoren müssen ni<strong>ch</strong>t auf 1 Jahr ho<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>net werden (=> kein Einfluss<br />

auf Steuersatz).<br />

Steuerbar<br />

Satzbestimmend<br />

Lohn 1.5. – 31.12.2006 CHF 32'000.— CHF 48'000.—(:8*12)<br />

Weihna<strong>ch</strong>tszulage (einmalig) CHF 2'000.— CHF 2'000.—<br />

Werts<strong>ch</strong>riftenertrag, fällig 1.5. – 31.12.n CHF 4’000.— CHF 4'000.—<br />

- Berufskosten 8 Monate CHF 800.— CHF 1'200.— (:8*12)<br />

- Alimente an ges<strong>ch</strong>iedenen Ehegatten CHF 6'400.— CHF 9'600.— (:8*12)<br />

- Versi<strong>ch</strong>erungsprämien und Sparzinsen CHF 1'000.— CHF 1'500.— (:8*12)<br />

Reineinkommen CHF 29'800.— CHF 41'700.—<br />

- Allgemeiner Abzug CHF 3'333.— CHF 5’000.—<br />

= steuerbar CHF 26’467.— CHF 36'700.—<br />

Hinweis: Merkblatt 1 „Wohnsitzwe<strong>ch</strong>sel“

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