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typo berlin<br />

Ein Rätsel<br />

Sie spricht alle Sprachen<br />

Sie liebt den Kontrast<br />

Sie kann flattern, aber nicht fliegen<br />

fließen, aber nicht schwimmen<br />

mal ist sie dünn und läuft weit<br />

mal ist sie fett und gemein<br />

ihre Ausrichtung ist meist links<br />

und sie bleibt stets auf der Horizontalen<br />

Sie ist das Gewand der Sprache<br />

Die Schrift<br />

Jeder kann lesen, viele tun es auch.<br />

Manche schreiben und alle tippen. Man<br />

kommt um den Umgang mit Buchstaben<br />

nicht herum und doch wird ihnen<br />

in der Regel wenig Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Was ist jetzt aber Typografie<br />

Die Geister streiten sich, ich aber sage<br />

mal: Der Umgang mit Schriften und<br />

Schriftzeichen. Während ein Autor den<br />

Inhalt eines Textes generiert, setzt der<br />

Typograph ihn in Schrift und Satz um.<br />

Auch die Kreation von Logos sowie der<br />

Corporate Identity einer Firma bedarf<br />

typografischer Kenntnisse und somit<br />

sind Grafiker häufig in ihrer Karriere<br />

mit dem Thema konfrontiert. Bei der<br />

TYPO Berlin wird denen, die ansonsten<br />

beim stundenlangen Sezieren von<br />

schlecht gelayouteten Speisekarten<br />

als Nerds abgestempelt werden, eine<br />

Spielwiese geboten, die europaweit ihresgleichen<br />

sucht. Hier treffen sich die<br />

Koryphäen der Schriftgestaltung und<br />

deren Novizen, um über neue Trends<br />

bzw. Fonts zu diskutieren. Das Haus<br />

der Kulturen der Welt als Veranstaltungsort<br />

war somit am Wochenende,<br />

trotz Sonne und DFB Pokal-Finales,<br />

gut besucht. Junge Spunts mit tätowierten<br />

"&"-Zeichen auf dem Unterschenkel<br />

diskutieren mit Schweizer<br />

<strong>An</strong>zugträgern über die "Helvetica" oder<br />

neue Displayfonts fürs iPad. Bei dem<br />

Kalligrafie-Seminar wird mit verschiedensten,<br />

altertümlichen Schreibwerkzeugen<br />

gearbeitet und nostalgisch verschnörkelte<br />

Buchstaben kreiert. Zwei<br />

Stockwerke weiter oben nimmt man<br />

neue Schriftfamilien unter die Lupe.<br />

Man kann sich also berieseln oder<br />

inspirieren lassen, oder selbst Hand<br />

anlegen, indem man Schrift "zeichnet"<br />

oder T-Shirts verziert. Spannend<br />

ist wie unterschiedlich die Interessen<br />

der Besucher sind — während sich der<br />

22-jährige Digital Native in die Veranstaltung<br />

zum Thema "Magazine auf<br />

dem iPad" setzt, hört sich die schwäbische<br />

Verpackungsdesignerin lieber die<br />

"Bildschirm und Print: 100 Jahre Nachholbedarf"<br />

Vorlesung an. Alle vereint<br />

die Liebe zur Schrift und die kleine<br />

Plastik-Eintrittskarte, welche den Normalsterblichen<br />

vom typophilen Messegast<br />

unterscheidet. Wer gleich richtig<br />

einsteigen will, hat sich zusätzlich<br />

beim Recruiting-Desk um einen Job in<br />

einer angesagten Typo-Bude beworben,<br />

um seine Umwelt in Zukunft noch ein<br />

bisschen lesbarer zu machen.<br />

typoberlin.de<br />

Text: Vinzent Britz<br />

REPORT<br />

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