11.01.2015 Aufrufe

"Unser Dorf hat Zukunft" 2009

"Unser Dorf hat Zukunft" 2009

"Unser Dorf hat Zukunft" 2009

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft“<br />

Ergebnisse des Landeswettbewerbes <strong>2009</strong><br />

Quellen:<br />

Texte als Auszüge aus den Beurteilungen der Landes- und Bundesjury; Fotos von Mitgliedern der Landesjury und Referat 52 des TMLFUN


Langenwolschendorf<br />

Sieger im Landeswettbewerb <strong>2009</strong> und Gewinner einer Bronzemedaille im Bundeswettbewerb 2010<br />

Langenwolschendorf liegt südlich der Talsperre Zeulenroda im<br />

Landkreis Greiz. Die 872 Einwohner pflegen den guten dörflichen<br />

Zusammenhalt. Die Grundlage dafür bildet der naturverbundene<br />

Kindergarten. Mit Unterstützung der Kirche findet die Betreuung der<br />

Jugendlichen im Jugendclub statt. Das Zusammenleben von Jung und<br />

Alt wird in generationsübergreifenden Nachmittagen mit den Kindern<br />

aus dem Kindergarten fortgesetzt. Die Freizeitgestaltung der älteren<br />

Menschen erfolgt durch Senioren- und Rehabilitationssport in den<br />

Vereinen. Der Feuerwehrverein, die Sportgemeinschaft, die<br />

Langenwolschendorfer Kickers sowie der Kleingartenverein bereichern<br />

mit zahlreichen Veranstaltungen das Leben der Gemeinde.<br />

Langenwolschendorf ist ein Straßendorf, bestehend aus drei Teilen<br />

mit einer Länge von ca. drei Kilometern. Die Wohnanlagen des<br />

Unterdorfes, oftmals landwirtschaftlich geprägte Vierseitenhöfe,<br />

konzentrieren sich um das ehemalige Kammergut. Das Oberdorf <strong>hat</strong><br />

sich zur Stadt Zeulenroda-Triebes hin mit städtischer Gebäudestruktur<br />

herausgebildet. Das nach der Wiedervereinigung erschlossene<br />

Gewerbegebiet verbindet Langenwolschendorf mit Zeulenroda-<br />

Triebes. Wälder, Ackerland und Streuostwiesen kennzeichnen die<br />

Umgebung. Die im Ort ansässige Agrargenossenschaft unterstützt die<br />

Entwicklung des <strong>Dorf</strong>es, indem sie unter anderem Räumlichkeiten<br />

zur Verfügung stellt.<br />

In Langenwolschendorf fällt die sanierte Bundesstraße B94 auf, die<br />

den Besucher durch den Ort führt. Die Bereiche des ehemaligen<br />

Kammergutes, der Schule und der Kirche als ortsbildprägende<br />

Gebäude in der <strong>Dorf</strong>mitte wurden vorbildlich geplant sowie aufgewertet<br />

und erzeugen eine wohltuende Atmosphäre. Ähnliche Gestaltungsmaßnahmen<br />

wurden auch von Einwohnern an deren Wohnhäusern<br />

ergriffen. Hofbäume wie Linde, Walnuss und Kastanie<br />

ziehen sich wie ein grüner Faden durch den Ort. Im gleichen Zuge<br />

erneuerte die Gemeinde ihre öffentlichen Grünflächen. Außerdem<br />

wurden drei alte Trafostationen zu „Artenschutztürmen“ umgestaltet.<br />

Die Grüngestaltung und die Naturverbundenheit bei den Planungen<br />

und Umsetzungen von naturschutzfachlich vorbildlichen Lösungen<br />

selbst im Gewerbegebiet und im Kindergarten als auch im Steinbruch<br />

und in den Ausgleichsflächen setzen sich in der Erhaltung der<br />

Wasserflächen im Außenbereich fort.<br />

Langenwolschendorf <strong>hat</strong> neben einer starken Dienstleistungs- und<br />

Arbeitsplatzfunktion, einem liebevoll aufgewerteten Ortskern mit<br />

kommunalen und sozialen Einrichtungen ein intaktes Gemeindeleben.<br />

Dank der kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen<br />

Kommune, Vereinen, Kirche und engagierten Bürgern ging<br />

Langenwolschendorf als Sieger aus dem Landeswettbewerb <strong>2009</strong><br />

hervor und erlangte eine Bronzemedaille beim Bundeswettbewerb<br />

2010. Dieser Bundeswettbewerb wurde am 17.08.2010 in<br />

Langenwolschendorf von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse<br />

Aigner und Herrn Staatssekretär Roland Richwien eröffnet. Beide<br />

waren vom Ort beeindruckt und dankten Herrn Bürgermeister Gisbert<br />

Voigt für die Vorbereitung und Durchführung der Eröffnungsveranstaltung.


Reinholterode<br />

2. Platz<br />

Die Gemeinde Reinholterode liegt nordöstlich von Heiligenstadt im<br />

Landkreis Eichsfeld und ist Heimat von ca. 800 Menschen. Im<br />

Gemeindegebiet findet sich ein Windpark, wo regenerative Energie<br />

entsteht. Auch zahlreiche Einwohner nutzen privat Sonnenenergie<br />

und Erdwärme. 38 mittelständische Firmen schaffen gerade für viele<br />

<strong>Dorf</strong>bewohner 127 Arbeitsplätze. Nach der Wiedervereinigung<br />

wurden zwei Wohngebiete ausgewiesen, welche der Gemeinde ein<br />

Bevölkerungswachstum von 100 Einwohnern bescherte. Ein gutes<br />

Miteinander der „Alten“ und „Neuen“ kennzeichnet den Alltag.<br />

Im Ort haben sich die Menschen in 13 Vereinen und Gruppen<br />

zusammengefunden. Wie üblich gibt es auch in Reinholterode<br />

Feuerwehr, Sportverein und Schützenverein. Hervorzuheben ist<br />

außerdem die Arbeit des Turn-, des Burschen- und des Rassegeflügelvereins<br />

sowie der Interessengemeinschaft Ortschronik.<br />

Alljährliche Höhepunkte, wie zum Beispiel Traktorpulling,<br />

„Hähnekrähen“ und verschiedene Tanzveranstaltungen sind in einem<br />

Veranstaltungskalender zusammengefasst. Der Seniorenclub<br />

„Goldener Herbst“ hält sich und andere mit Sport, Computerschulung<br />

sowie mit Handarbeiten fit und organisiert den traditionellen Weihnachtsbasar<br />

für einen guten Zweck.<br />

Wohngebiet „Hilleborn“ noch Platz für Neubauten. Reinholterode ist<br />

geprägt von sanierten Fachwerk- wie auch Massivbauten. In der<br />

Randlage befindet sich eine Stallanlage, die heute teilweise gewerblich<br />

genutzt wird. Bemerkenswert ist die Sanierung der Feuerwehr<br />

unter Erhaltung des historischen Schlauchturmes. Abgerundet wird<br />

das Ortsbild von großzügig angelegten Grünflächen mit Teichen,<br />

Spielplatz und markanten Einzelbäumen sowie dem durch Birken<br />

geprägten Anger.<br />

Das <strong>Dorf</strong> Reinholterode ist von Ehrgeiz und Zielstrebigkeit seiner<br />

Einwohner geprägt, was sich insbesondere im baulichen und sozialen<br />

Bereich niederschlägt. Der spürbare Stolz für das Erreichte ist auf<br />

den nachhaltigen Umgang mit der Natur sowie den gegebenen<br />

Rahmenbedingungen für einen lebenswerten Wohnort mit angemessenen<br />

Arbeitsplatzangeboten zurückzuführen.<br />

Reinholterode ist ein Straßendorf entlang des Flusses Mühlbach. Es<br />

liegen Bebauungspläne sowie Landschaftsplan und <strong>Dorf</strong>entwicklungsplan<br />

vor, welche eine geordnete bauliche Entwicklung ermöglichen.<br />

Landschaftsverbrauchenende Erweiterungen sind vorerst nicht<br />

geplant, allerdings bietet das


Gemeinde Bockstadt mit OT Herbartswind<br />

3. Platz<br />

Die südwestlich der Stadt Eisfeld im Landkreis Hildburghausen gelegene<br />

Gemeinde Bockstadt mit ihrem Ortsteil Herbartswind zählt<br />

327 Einwohner. Acker- und Weideflächen bestimmen die Umgebung.<br />

Eine Schäferei in Herbartswind, zwei Landwirtschaftsbetriebe<br />

in Bockstadt und die Agrar GmbH in Veilsdorf bewirtschaften die<br />

Flächen um die Gemeinde und sorgen für die Erhaltung der Kulturlandschaft<br />

sowie einiger Arbeitsplätze. Das Gestüt „Gundermann“<br />

soll wieder seine einstige Bedeutung für die Zucht englischer Vollblutpferde<br />

erlangen.<br />

Im Rahmen des <strong>Dorf</strong>erneuerungsprogramms, von dem die Gemeinde<br />

in den Jahren 1990-1992 und 2000-<strong>2009</strong> profitierte, wurden umfangreiche<br />

Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Neben der Umgestaltung<br />

des <strong>Dorf</strong>platzes in Bockstadt wurden die Nebenanlagen der Straßen<br />

hergerichtet. Viele Anwohner nahmen die neuen Plätze dankend an<br />

und kümmern sich in Eigeninitiative und in Zusammenarbeit mit der<br />

Gemeinde um deren Erhaltung. Eine wichtige Aufgabe sieht die<br />

Verwaltung darin, für das Schloss der Barone von Münchhausen eine<br />

zukunftsorientierte Nutzung zu finden.<br />

Gemeinde ein neues Zuhause. Attraktive Spiel- und Bolzplätze in<br />

beiden Dörfern belegen die Kinderfreundlichkeit.<br />

Die Entwicklung des Tourismus wurde in den letzten Jahren in die<br />

Planungen integriert und bei deren Umsetzung berücksichtigt. Zahlreiche<br />

Sportbegeisterte werden vom Werratalradwanderweg in die<br />

Gemeinde gelockt. Neben Radfahren konzentriert sich Bockstadt bei<br />

seinem touristischen Angebot auf Wandern und Reiten.<br />

Das <strong>Dorf</strong>leben wird durch die Feuerwehrvereine der Ortsteile, den<br />

Frauensportverein und den Karnevalclub gestaltet. Dank der guten<br />

Zusammenarbeit aller Vereine finden jedes Jahr zahlreiche <strong>Dorf</strong>feste<br />

wie das Sonnenwendfeuer und das Oktoberfest statt, welche die<br />

Gemeinde auch über ihre Gemarkungsgrenzen bekannt machen.<br />

In der Gemeinde liegen als Planungsinstrumente zwei Bebauungspläne<br />

und ein <strong>Dorf</strong>entwicklungsplan vor. Auf deren Grundlage entstand<br />

unter anderem ein Wohngebiet mit 43 Häusern. Dadurch stieg<br />

die Einwohnerzahl um ein Drittel gegenüber 1990. Viele junge<br />

Familien mit Kindern siedelten sich an und fanden in der


Almerswind<br />

Anerkennung für soziales Engagement<br />

Ein Blick aus der Ferne zeigt Almerswind malerisch eingebettet im<br />

Tal und umgeben von Wäldern, Wiesen sowie Streuobstgürteln. Wer<br />

dem Dörfchen mit 239 Einwohnern näher kommt wird an den Ortseingängen<br />

von Baumtoren und kleinen „Begrüßungshäuschen“<br />

empfangen. Im Ort selbst beeindrucken neben dem sanierten Schloss<br />

samt Parkanlage insbesondere Fachwerkfassaden, welche teilweise<br />

durch einen ortsansässigen Künstler aufwendig und detailvoll verziert<br />

wurden. Das Ortsbild wird von Wiesen und Laubbäumen entlang der<br />

Straßen und Gewässer geprägt. Behutsam platziert sind in den<br />

öffentlichen Grünflächen Brunnen, Sitzplätze, die Tanzlinde, Informationstafeln<br />

und Relikte wie Mühlstein und Brückenpfeiler. Die<br />

dezente Anpflanzung des Grüns lässt die blumenreichen Vorgärten<br />

der <strong>Dorf</strong>bewohner in den Mittelpunkt treten. Sie erzeugen eine<br />

wohltuende und friedliche Atmosphäre.<br />

Das drei Kilometer lange Straßendorf Almerswind ist ein Ortsteil der<br />

Stadt Schalkau und liegt am Zusammenfluss zweier Flüsse sowie an<br />

der ehemaligen Heer- und Handelsstraße Erfurt – Coburg. Es wurde<br />

1291 erstmals urkundlich erwähnt. Historisch waren die Eisenverhüttung,<br />

die Mühlen sowie Feld- und Waldwirtschaft als auch das<br />

Korbmacherhandwerk mit dem <strong>Dorf</strong> verhaftet. Aufgrund der Lage im<br />

ehemaligen Grenzgebiet stagnierte allerdings die Wirtschaft zu<br />

Zeiten des Sozialismus. Heute findet man im <strong>Dorf</strong> nur noch vereinzelt<br />

Handwerksbetriebe sowie eine Imkerei mit Selbstvermarktung.<br />

Das dörfliche Leben in Almerswind wird hauptsächlich von den Vereinen<br />

bestimmt. Die Aktivitäten des Sportvereins, der freiwilligen<br />

Feuerwehr, des Kirmesvereins und des Rassegeflügelzuchtvereins,<br />

welcher schon Landes- und Bundeserfolge erzielen konnte, sind bei<br />

<strong>Dorf</strong>festen und Veranstaltungen genau auf einander abgestimmt. So<br />

war es 1991 möglich, eine große 700-Jahrfeier zu arrangieren, für die<br />

eigens ein Lied komponiert wurde. Dieses beschreibt treffend den<br />

Landschaftsraum, die Lebensweise sowie die Naturverbundenheit der<br />

Einwohner und wird noch heute bei traditionellen Festen vorgetragen.<br />

Almerswind liegt im Übergang vom Thüringer Wald zum Schaumberger<br />

Land. Ein ausgeprägtes lokales Wanderwegnetz sowie der hier<br />

verlaufende Fränkische Wanderweg schafft die Anbindung an die<br />

Umgebung und zum Rennsteig. Der örtliche Landgasthof „Zur Post“<br />

lädt mit zwei Gästezimmern und Thüringer Küche zum verweilen<br />

ein.


Bilzingsleben<br />

Anerkennung für den Umgang mit Natur und Landschaft<br />

Bilzingsleben ist eine Mitgliedsgemeinde der VG Kindelbrück und<br />

liegt landschaftlich reizvoll im Norden des Landkreises Sömmerda.<br />

In der Gemeinde leben 760 Einwohner. Das <strong>Dorf</strong> wird an drei Seiten<br />

vom Fluss Wipper auf natürliche Art umgrenzt. Dies bietet Schutz<br />

vor unangepassten baulichen Erweiterungen. Die zwischen dem<br />

Fluss und der Bebauung liegenden Gärten und Streuobstwiesen<br />

bilden einen beschaulichen Übergang vom <strong>Dorf</strong> zur Landschaft und<br />

fügen es angenehm in die Umgebung ein. Die Gegend um<br />

Bilzingsleben ist reich an Feldgehölzen, Hecken und Obstbäumen.<br />

Teiche und Feuchtgebiete in der Wippertalaue runden die harmonische<br />

Einbindung des <strong>Dorf</strong>es in die umgebende Landschaft ab.<br />

Bilzingsleben ist Mitglied im GEO-Park „Kyffhäuser“ und Organisator<br />

des touristischen Stammtisches „Südliche Hainleite“.<br />

Das <strong>Dorf</strong> besitzt eine landwirtschaftliche Prägung. Im Ort finden<br />

sich mehrere Landwirtschaftsbetriebe im Haupt- und Nebenerwerb<br />

sowie eine Agrargenossenschaft. Darüber hinaus sind einige Handwerksbetriebe<br />

und eine Bäckerei angesiedelt. Zwei allgemeinmedizinische<br />

Arztpraxen machen Bilzingsleben auch über die Gemeindegrenzen<br />

hinaus zu einem wichtigen Anlaufpunkt. Weiterhin sind ein<br />

Kindergarten mit 30 Plätzen und drei Gaststätten vorhanden.<br />

In Bilzingsleben liegen sehr gute Voraussetzungen für eine touristische<br />

Entwicklung vor. Neben der beschriebenen reizvollen Lage<br />

des <strong>Dorf</strong>es ist das „Steinrinne-Museum“ ein weiterer Grund, den Ort<br />

zu besuchen. Ca. 1,5 km südlich von Bilzingsleben<br />

wurden im ehemaligen Steinbruch „Steinrinne“ die Reste eines<br />

Rastplatzes altsteinzeitlicher Jäger gefunden, welcher längere Zeit<br />

und wiederholt genutzt wurde. Dieser Ausgrabungsort zählt zu den<br />

bedeutendsten Fundstätten Europas. Es bedarf noch einiger Anstrengungen,<br />

um den Ort und die Fundstätte enger miteinander zu verknüpfen.<br />

Im <strong>Dorf</strong> sorgen die Vereine für Abwechslung und ein reges Leben.<br />

Gemeinschaftlich wird jedes Jahr das Hermannsfest und der erste<br />

deutsche Weihnachtsmannlauf veranstaltet. Neben dem Feuerwehrund<br />

dem Gesangsverein gibt es den Sport- und Kleingartenverein<br />

sowie die Fördervereine Kirche und Museum als auch der Interessenverband<br />

„Südliche Hainleite“.<br />

Von 2006 bis 2010 war Bilzingsleben Förderschwerpunkt der <strong>Dorf</strong>erneuerung.<br />

Dank der Fördermittel konnten verschiedene Straßenbaumaßnahmen,<br />

die Sanierung des Bürgerhauses und der Neubau<br />

des Feuerwehrgebäudes realisiert werden. Im Zuge der Straßenbaumaßnahmen<br />

wurde auch eine Verbesserung der innerörtlichen Begrünung<br />

erreicht. Auffällig sind leider 14 leerstehende Häuser,<br />

welche das demografische Problem Bilzingslebens verdeutlichen.<br />

Innerhalb der letzten 15 Jahre ging die Einwohnerzahl des Ortes von<br />

880 auf nunmehr 760 Bewohner zurück.


Catterfeld<br />

Anerkennung für Grüngestaltung<br />

Catterfeld ist mit seinen 781 Einwohnern ein Ortsteil der Gemeinde<br />

Leinatal am Nordrand des westlichen Thüringer Waldes. Als Mitglied<br />

im GEO-Park „Drei Gleichen-Thüringer Wald“ stellt sich der<br />

Ort seit 2007 bewusst in den regionalen Kontext. Ausgedehnte<br />

Waldflächen, Wiesen, Bäche und Relikte von Ackerterrassen bestimmen<br />

die Umgebung und gliedern die Kulturlandschaft abwechslungsreich.<br />

Die Einwohner sowie die Verwaltung haben es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, ihren Ort umgebendes Grün auch innerhalb Catterfelds zu<br />

etablieren. Auf Grundlage des <strong>Dorf</strong>entwicklungsplans wurden die<br />

Plätze „Unter der Linde“ und „Am Rosengärtchen“ mit jungen Bäumen<br />

bepflanzt, um so einen gestuften Altersaufbau der ortstypischen<br />

Großgehölze zu erreichen.<br />

Neben der Grüngestaltung der <strong>Dorf</strong>plätze ist das Vereinsleben<br />

Catterfelds hervorzuheben. Acht Vereine und fünf bürgerschaftliche<br />

Gruppen wie Feuerwehrverein, Faschingsclub, Sportverein,<br />

Schützenverein und Trachtengruppe gestalten das soziale und kulturelle<br />

<strong>Dorf</strong>leben. Das alljährliche Kinderfest wird von den Vereinen<br />

gemeinsam organisiert. Der Verein für Heimatgeschichte und<br />

Archäologie arbeitet in anerkennenswerter Weise an der Aufarbeitung<br />

der <strong>Dorf</strong>geschichte und lässt so Traditionen und Bräuche nicht<br />

in Vergessenheit geraten. Für die jungen Einwohner Catterfelds bieten<br />

der im Mai <strong>2009</strong> eröffnete große Kinderspielplatz und der<br />

Jugendclub zahlreiche Freizeitmöglichkeiten.<br />

Der <strong>Dorf</strong>erneuerungsbeirat, bestehend aus engagierten Bürgern,<br />

Vereinsmitgliedern, Vertretern der örtlichen Wirtschaft, des<br />

Ortschaftsrates und dem Ortsbürgermeister, trägt mit seinen Ideen<br />

und Vorstellungen über die dörfliche Entwicklung wesentlich zur<br />

Ortserneuerung bei. Der Beirat kümmert sich unter anderem auch<br />

um die Wiederbelebung des Tourismus, indem der Ort eine seiner<br />

Entwicklungsmöglichkeiten sieht. Dazu soll das <strong>Dorf</strong> durch einen<br />

beschilderten Rundgang mit zehn Informationstafeln zur Ortsgeschichte<br />

für Besucher noch attraktiver werden. Catterfeld plant mit<br />

der Nachnutzung leer stehender Häuser, einer vom Verfall bedrohten<br />

Bergarbeitersiedlung aus dem 18. Jahrhundert, ein Erlebnismuseum<br />

zur Historie des Bergbaus. Dieses könnte sich neben dem ca. 2 km<br />

entfernten gemeindeeigenen Campingplatz „Paulfeld“, welcher<br />

idyllisch an einem See am Fuße des Thüringer Waldes liegt, zu<br />

einem zweiten touristischen Schwerpunkt des Ortes entwickeln.


Großheringen<br />

Anerkennung für wirtschaftliche Initiativen<br />

Die 675 Einwohner Gemeinde, bestehend aus den Ortsteilen Großheringen<br />

und Kaatschen-Weichau, liegt unmittelbar an der Landesgrenze<br />

zu Sachsen-Anhalt im Landkreis Weimarer Land. Der als<br />

Weindorf bekannte Ort Kaatschen-Weichau wird von bewaldeten<br />

oder mit Rebstöcken terrassierten Hängen begrenzt. Großheringen<br />

befindet sich in einer Tallage umgeben von Feldern und Wäldern,<br />

wo die 128 km lange Ilm in die Saale mündet.<br />

Mit dem Ausbau der Radwanderwege an Ilm und Saale <strong>hat</strong> die Gemeinde<br />

attraktive Grüngestaltung betrieben. Weiterhin wurden die<br />

vorhandenen Feuchtbiotope im Überschwemmungsgebiet der Ilm<br />

aufgewertet. Außerdem schuf die Gemeinde für Rad- und Kanutouristen<br />

eine Zeltübernachtungsstelle, eine Anlegestelle sowie einen<br />

Spielplatz.<br />

Großheringen bezeichnet sich selbst als „Eisenbahngemeinde“ und<br />

ist vielen Bahnreisenden ein Begriff. In der Gemarkung befindet sich<br />

das Eisenbahnknotendreieck der Strecken Eisenach-Halle und Jena-<br />

Halle. Bevor 1846 mit dem Bau der Eisenbahn begonnen wurde, war<br />

die Region durch die Salzproduktion und den Floßbau bekannt.<br />

Diese Wirtschaftszweige wurden im Zuge des ersten Bahnverkehrs<br />

durch eisenbahnnahe Dienstleistungen abgelöst.<br />

Nach dem Zusammenbruch vieler DDR-Betriebe Anfang der 90er<br />

Jahre <strong>hat</strong> die Gemeinde frühzeitig und erfolgreich die Voraussetzungen<br />

für neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Ansiedlung eines<br />

Großunternehmens im Gas-, Wasser- und Heizungsbereich brachte<br />

850 Arbeitsplätze mit sich. Dies ist im Hinblick auf die Einwohnerzahl<br />

der Gemeinde eine bemerkenswerte Größe. Die landwirtschaftlichen<br />

Flächen des engen Talraumes werden von zwei leistungsstarken<br />

Agrarbetrieben und privaten Einzelhöfen, einem Reiterhof,<br />

zwei Weingütern und einem Nebenerwerbswinzer bewirtschaftet.<br />

Mit dem Aufkommen neuer Arbeitsplätze entstand in Großheringen<br />

Wohnraumbedarf. Um dieses Problem zu bewältigen, wurden systematisch<br />

leerstehende Häuser und Brachen aufgekauft und zweckmäßig<br />

saniert. So konnten neben 48 Wohnungen die Wohnanlagen<br />

„Alte Bäckerei“ und „Alte Turnhalle“ zu günstigen Mietpreisen insbesondere<br />

den Arbeitskräften aus Großheringen zur Verfügung gestellt<br />

werden. Der Großheringer Kindergarten weist mit langen Öffnungszeiten<br />

und kostenlosen Musik- und Sportunterricht ein großzügiges<br />

Angebot auf.<br />

Acht Vereine bestimmen in der Gemeinde das dörfliche Leben.<br />

Jährlich finden dank deren Unterstützung 15 zeitlich aufeinander<br />

abgestimmte Veranstaltungen statt, welche teilweise eine lange<br />

Tradition besitzen und den Orten einen freundlichen Charakter verleihen.<br />

Erwähnenswert ist die Arbeit der Einsenbahnvereinsfreunde<br />

Großheringen, welche bis zu 14.000 Stunden pro Jahr in die Erhaltung<br />

traditioneller Lokomotiven als auch Eisenbahnwagen stecken<br />

und so die Bedeutung der Region als Eisenbahnknotenpunkt unterstreichen.


Herrmannsacker<br />

Anerkennung für soziales Engagement<br />

Herrmannsacker, umgeben von Streuobstwiesen und Feldern, am<br />

Landschaftsschutzgebiet „Südharz“ gelegen, ist ein nennenswerter<br />

Ort für Wandern und andere Outdooraktivitäten. In der Umgebung<br />

liegende Ausflugsziele wie die „Sägemühle“, die „Ebersburg“ oder<br />

die denkmalgeschützte Neustädter Talsperre sind schnell erreichbar.<br />

400 Einwohner zählt die Gemeinde. Sie liegt mit 300 m ü. NN höher<br />

als andere Teile Nordthüringens und ist daher auch im Winter mit<br />

10 km Loipen, 30 km Skiwanderwegen sowie Skihang und Lift für<br />

Besucher und Freizeitsportler ein Ziel.<br />

Das Haufendorf Herrmannsacker gehört zur Verwaltungsgemeinschaft<br />

Hohnstein/Südharz und liegt nordöstlich von Nordhausen. Es<br />

wurde 1256 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In vergangenen<br />

Jahrhunderten durch Fischerei, Bergbau und Landwirtschaft geprägt,<br />

setzt man gegenwärtig in der Gemeinde nach wie vor auf Landwirtschaft<br />

sowie auf den Tourismus. Mit einem Reiterhof und zwei Gaststätten<br />

wurde diese Entwicklung begonnen und soll durch die Ausweisung<br />

des 50 km langen Südharzer Burgenwanderweges seine<br />

Fortsetzung finden.<br />

Dass Herrmannsacker landwirtschaftlich geprägt ist, lassen die<br />

vielen, teilweise sanierten Drei- und Vierseithöfe erkennen. Zentral<br />

im Ort gelegen befindet sich die Kirche, welche dank einer Bürgerinitiative<br />

1998 vor dem Abriss gerettet werden konnte. Der Kirchbauverein<br />

und andere interessierte Akteure bauten in der Folgezeit<br />

die Kirche mit historischer Bausubstanz, d. h. mit alten Bruchsteinen<br />

aus der Umgebung, wieder auf. Das Engagement und der Leistungsstand<br />

des Aufbaus wurden 2006 durch den Thüringer Denkmalschutzpreis<br />

gewürdigt.<br />

Herrmannsacker zeichnet sich nicht nur im Hinblick auf die Kirchsanierung<br />

durch vorbildliche Initiativen der Bevölkerung aus. Zahlreiche<br />

Vereine ziehen bei über 400 Beteiligten und Mitgliedern auch<br />

Einwohner anderer Gemeinden in ihren Bann. Die Vereine der Gemeinde<br />

sind sowohl bei regionalen Veranstaltungen, wie dem in<br />

Nordhausen stattfindenden Silvesterlauf, als auch bei länderübergreifenden<br />

Ereignissen (Winter- und Wandersport) aktiv. So ist der Veranstaltungskalender<br />

Jahr für Jahr bestens gefüllt.<br />

Für Feste stehen den Vereinen, aber auch Privatpersonen, das<br />

sanierte <strong>Dorf</strong>gemeinschaftshaus, die Mehrzweckhalle und das<br />

Feuerwehrgerätehaus zur Verfügung. Ein besonderer Ort für<br />

Feierlichkeiten ist der auf einer Anhöhe außerhalb des <strong>Dorf</strong>es<br />

gelegene Festplatz mit herrlichem Ausblick.


Königshofen<br />

Anerkennung für soziales Engagement<br />

Im Norden des Saale-Holzland-Kreises, umgeben von Ackerflächen<br />

und eingebettet in Streuobstwiesen, liegt der Ort Königshofen, den<br />

650 Menschen ihr Zuhause nennen. Nach wie vor spielt die Landwirtschaft<br />

im <strong>Dorf</strong> eine entscheidende Rolle. Die Agrar GmbH<br />

schafft einige Arbeitsplätze und setzt nebenbei mit dem Betrieb einer<br />

380 kW Biogasanlage auf zukunftsfähige Energiegewinnung. Der<br />

Bedarf an weiteren 90 Arbeitsplätzen ist mit der Ansiedlung von<br />

Firmen im 10 ha großen Gewerbegebiet entstanden. Außerdem gibt<br />

es im <strong>Dorf</strong> weiteres Kleingewerbe. Dank der Arbeitsplätze erhöhte<br />

sich die Bevölkerungszahl des Ortes um fünf Prozent.<br />

Königshofen ist ein Angerdorf, dessen Siedlungsstruktur noch weitgehend<br />

erhalten ist. Lediglich am Ortsrand stören einzelne Bauten<br />

der Landwirtschaft und des Wohnungsbaus die historische <strong>Dorf</strong>form.<br />

Im Kern stößt man auf einige Vierseithöfe, welche allerdings kaum<br />

noch landwirtschaftliche Nutzung aufweisen. Weiterhin ist das Ortsbild<br />

von Fachwerkfassaden geprägt, die sich hinter blumenreichen<br />

Vorgärten befinden. Öffentliche Grünflächen konzentrieren sich um<br />

die Kirche sowie den Anger und bestehen aus Rasenflächen mit<br />

markanten Einzelbäumen sowie Teichen. Zur geordneten baulichen<br />

Entwicklung besitzt die Gemeinde einen Bebauungsplan für das<br />

Gewerbsgebiet sowie einen <strong>Dorf</strong>entwicklungsplan.<br />

Feuerwehrhauses die Sanierung des Kindergartens sowie die Teilerneuerung<br />

des Straßennetzes. Da die Gemeinde ihr Augenmerk auf<br />

die Gestaltung und Erhaltung der Natur legt, wurde außerdem der<br />

landwirtschaftliche Wegebau vorangetrieben. Weiterhin spielen die<br />

Gliederung der Feldflur und die ökologische Aufwertung der unmittelbaren<br />

Umgebung des <strong>Dorf</strong>es eine entscheidende Rolle. Nachdem<br />

der Ort im Jahr 2008 durch Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen<br />

wurde, ergriff man erforderliche Maßnahmen zum Schutz von<br />

Straßen und Häusern.<br />

Zehn Vereine und Gruppen gestalten das Leben in Königshofen<br />

facettenreich. Alljährliche Höhepunkte wie Sportfest, Kinderfest,<br />

Pfingstfest und Sportlerball füllen ganze Wochenenden aus und<br />

locken nicht nur Einwohner der Gemeinde an. Bemerkenswert ist<br />

das Engagement des Schulfördervereins für die Erhaltung und Sanierung<br />

der Grundschule.<br />

Königshofen war in den Jahren 1998 bis <strong>2009</strong> als Schwerpunkt der<br />

<strong>Dorf</strong>erneuerung anerkannt. In diesem Zeitraum wurden mehrere<br />

Maßnahmen realisiert. Dazu gehörten neben dem Neubau des


Krauthausen<br />

Anerkennung für wirtschaftliche Initiativen<br />

Krauthausen ist ein Ortsteil der gleichnamigen Gemeinde und gehört<br />

der Verwaltungsgemeinschaft Creuzburg an. Es liegt nordöstlich der<br />

Stadt Eisenach an der Bundesautobahn A4 im Wartburgkreis.<br />

Das Entwicklungsziel der Gemeinde wurde mit Schaffung eines<br />

70 ha großen Gewerbegebietes mit 157 Betrieben erreicht. Durch<br />

1500 neue Arbeitsplätze ist Wohnraumbedarf entstanden, dem die<br />

Gemeinde mit der Erschließung zweier Wohngebiete gerecht wurde.<br />

Es folgte der Bau von 135 Eigenheimen und die <strong>Dorf</strong>bevölkerung<br />

vervierfachte sich von 250 auf 980 Einwohner. Auch in Zukunft<br />

setzt die Gemeinde auf den Ausbau der vorhandenen mittelständischen<br />

Wirtschaft.<br />

Mit Mitteln aus den Gewerbesteuereinnahmen sowie der <strong>Dorf</strong>erneuerung<br />

konnte der Ort umfangreich saniert werden. So entstanden<br />

aus einer alten Hofanlage ein <strong>Dorf</strong>zentrum mit Gaststätte, altengerechten<br />

Wohnen und einem <strong>Dorf</strong>laden sowie ein <strong>Dorf</strong>anger. Weiterhin<br />

wurden sämtliche Ver- und Entsorgungseinrichtungen erneuert<br />

und die <strong>Dorf</strong>straßen hergerichtet. Außerdem wurde ein Kindergarten<br />

gebaut, in dem 70 Kinder gegen eine geringe Gebühr betreut werden<br />

können. Durch die Neubauten und das Gewerbegebiet tritt der<br />

„Altort“ hinter diese Flächenentwicklung erheblich zurück. Im historischen<br />

Kern von Krauthausen gibt es keine landwirtschaftlichen<br />

Anlagen und nur wenige Fachwerkhäuser. Innerörtliche Grünflächen<br />

sind rar und konzentrieren sich um die Kirche. Die Gemeinde plant<br />

deshalb eine naturnahe<br />

Gewässergestaltung größeren Umfangs am östlichen Rand von<br />

Krauthausen.<br />

Trotz vieler Neu- und Umbauten sowie dem enormen Bevölkerungszuwachs<br />

ist das dörfliche Leben von Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn<br />

geprägt. Die „neuen Krauthausener“ wurden erfolgreich<br />

in die Gemeinde integriert. In 25 Gruppen und Vereinen gestalten<br />

die Einwohner Krauthausens ihre Freizeit abwechslungsreich und<br />

laden zu verschiedenen <strong>Dorf</strong>festen, wie dem Osterfeuer, dem<br />

Kinderfest oder Theateraufführungen zum Feiern und Fröhlichsein<br />

ein. Besonders erwähnenswert ist die Arbeit des Heimat- und des<br />

Sportvereins, der Feuerwehr, des Kirmesvereins, des Rassegeflügelzucht-<br />

sowie des Theatervereins und der Frauensportgruppe.


Langenorla<br />

Anerkennung für soziales Engagement<br />

Die Gemeinde Langenorla in der Nähe von Pößneck setzt sich aus<br />

den Ortsteilen Langenorla, Langendembach und Kleindembach zusammen,<br />

in denen insgesamt 1377 Einwohner leben. Die beiden<br />

erstgenannten Orte sind, wie ihr Name bereits vermuten lässt,<br />

Straßendörfer von ca. drei Kilometern Länge. Die Häuser in<br />

Kleindembach sind dagegen zentral angesiedelt. Ausgedehnte Waldflächen,<br />

beweidete Talhänge und Streuobstwiesen bestimmen die<br />

reizvolle Umgebung der Ortschaften. In den vergangenen Jahren war<br />

für die Gemeinde Langenorla die Radwegverbesserung ein Schwerpunkt.<br />

In deren Umsetzung wurde die Anbindung des Saale-Orla-<br />

Wanderweges an den Saale-Radwanderweg geschaffen. Die Kapazitäten<br />

zur Etablierung eines sanften Tourismus sind damit aber noch<br />

nicht ausgeschöpft.<br />

Die Ortsbilder sind von anspruchsvoll sanierten Fachwerk- und<br />

Massivhäusern geprägt. Viele Einwohner bemühen sich um blumenreiche<br />

Vorgärten und helfen bei der Pflege der innerörtlichen Grünflächen.<br />

Diese bestehen vorwiegend aus Laubgehölz- und Wiesenstrukturen<br />

und insbesondere in Langendembach aus umfangreicher<br />

Baumbepflanzung. Im Gemeindegebiet dienen ein Flächennutzungsplan,<br />

Bebauungspläne für das Gewerbe- und Mischgebiet und ein<br />

<strong>Dorf</strong>entwicklungsplan als vorbildliche Grundlagen zur Sicherung<br />

einer geordneten baulichen Entwicklung. Durch die Schließung von<br />

Baulücken ist keine landschaftsverbrauchende Erweiterung der<br />

Siedlungsflächen vorgesehen.<br />

Die Gemeinde ist von 500 ha Weideflächen umgeben. Diese werden<br />

von den Rindern des ortsansässigen Agrarbetriebes abgegrast. Im<br />

Herbst findet in Langenorla der einzige Weideabtrieb Thüringens<br />

statt. Neben diesem Betrieb existieren noch Handwerksfirmen und<br />

Kleingewerbe, welche insgesamt 76 Arbeitsplätze sichern. Zur<br />

Grundversorgung tragen Lebensmittelgeschäfte in jedem Ortsteil,<br />

eine Bäckerei, eine Fleischerei, ein Hofladen des Agrarbetriebes<br />

sowie eine Sparkasse bei. Die gemeindliche Infrastruktur umfasst<br />

außerdem zwei Arztpraxen, einen Kindergarten mit 65 Plätzen sowie<br />

eine Grundschule.<br />

20 Vereine mit 780 Mitgliedern gestalten aktiv das soziale und<br />

kulturelle <strong>Dorf</strong>leben der einzelnen Ortsteile und werden dabei von<br />

der Gemeinde finanziell unterstützt. Erwähnenswert ist die Arbeit<br />

des Feuerwehrvereins mit einer Frauenfeuerwehr, des Fußballvereins,<br />

des Kegelvereins, welcher Landes- und Bundeserfolge verzeichnet,<br />

der Volkssolidarität sowie des Fördervereins der Grundschule.<br />

Dank der tatkräftigen Unterstützung vieler Vereinsmitglieder<br />

finden im Jahresverlauf zahlreiche Veranstaltungen statt, unter<br />

anderem das „Fest der Völkerverständigung“. Mit diesem wird den<br />

im ehemaligen Porzellanwerk untergebrachten Zwangsarbeitern des<br />

Zweiten Weltkrieges gedacht. Es wird von allen Vereinen<br />

gemeinsam<br />

organisiert.


Niederwillingen<br />

Anerkennung im Bereich Baugestaltung<br />

Niederwillingen kann aufgrund zahlreicher Teilnahmen an <strong>Dorf</strong>wettbewerben<br />

auf einige Erfolge zurückblicken. Der Gewinn des<br />

Kreiswettbewerbes „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft“ im Jahr 2008 ebnete<br />

den Weg zum Landesausscheid im vergangenen Jahr. Die dauerhafte<br />

Teilnahme sowie das erfolgreiche Abschneiden bei Wettbewerben<br />

zeigen das Engagement und Interesse von Gemeinde, Vereinen und<br />

Einwohnern an der Entwicklung ihres Ortes.<br />

Niederwillingen gehört mit seinen 665 Einwohnern zur Gemeinde<br />

Ilmtal und liegt beschaulich im Wifpratal des nördlichen Thüringer<br />

Wald Vorlandes. Die Gegend ist durch eine von Wipfra und Ilm<br />

durchflossene Hügellandschaft geprägt. Eine abwechslungsreiche<br />

Feldflur, durchsetzt von Gehölzgruppen, Büschen und Hecken sowie<br />

neu angelegten Windschutzstreifen, bildet den Rahmen für die Umgebung<br />

des <strong>Dorf</strong>es. In Niederwillingen selbst bestimmen das öffentliche<br />

Grün „Am Denkmal“ sowie am „Platz unter dem Berg“ als<br />

auch die private Gartengestaltung das Ortsbild. Im Ort gibt es zwei<br />

Museen. Das Heimatmuseum stellt die <strong>Dorf</strong>geschichte vor und das<br />

Tunnelmuseum berichtet über den Tunnelbau für die Bundesautobahn<br />

A71 durch den Thüringer Wald.<br />

In den 90er Jahren war Niederwillingen insgesamt vier Jahre als<br />

Förderschwerpunkt der <strong>Dorf</strong>erneuerung anerkannt. Während dieser<br />

Zeit nutzten viele Einwohner die Gelegenheit und sanierten mit<br />

Mitteln des Programms ihre Häuser, darunter zahlreiche Fachwerkbauten.<br />

So verbesserte sich das Ortsbild erheblich. Die Ansiedlung<br />

großflächiger Gewerbe- und überdimensionierter<br />

Wohngebiete wurde verhindert. Dagegen entstanden fünf kleine<br />

Wohngebiete, welche eine Arrondierung des Altortes bewirken und<br />

sich baulich an das Ortsbild anpassen. Obwohl der Strukturwandel<br />

fast zur Verdopplung der Einwohnerzahl geführt <strong>hat</strong> (1990 ca. 360<br />

Einwohner), wurde durch die Dezentralisierung der Erweiterungsbauten<br />

eine Altort-Neuort-Konstellation zum Vorteil des <strong>Dorf</strong>es<br />

vermieden. Mit Mitteln des <strong>Dorf</strong>erneuerungsprogramms nutzte die<br />

Gemeinde außerdem die alte Schule zu Arztpraxen und Wohnungen<br />

um und errichtete einen Jugendclub. Dank Kindergarten, Arztpraxen,<br />

einem kleinen Einkaufsmarkt, Bäckerei und einer Gaststätte mit<br />

Pension verfügt Niederwillingen über eine gute Grundausstattung.<br />

Weiterhin existieren im <strong>Dorf</strong> verschiedene kleingewerbliche Firmen.<br />

Niederwillingen verfügt über ein intaktes <strong>Dorf</strong>leben. Ein vielseitiges<br />

Angebot der Freizeitgestaltung, initiiert durch Feuerwehr, Volkschor,<br />

Schützen-, Sport- und Antennenverein gipfelt alle drei Jahre in<br />

einem von allen Vereinen organisierten <strong>Dorf</strong>fest. Der Bürgermeister<br />

verweist auf die grundsätzliche Integration der Neubürger und deren<br />

aktive Mitarbeit in allen Ortsvereinen. Für die älteren <strong>Dorf</strong>bewohner<br />

werden von der Arbeiterwohlfahrt und privaten Initiatoren monatliche<br />

Veranstaltungen als auch Behördengänge und Einkaufshilfen<br />

organisiert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!