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Knappe Trassen:<br />

Mechanismen für eine effiziente<br />

Allokation<br />

<strong>Vortrag</strong> auf <strong>de</strong>m<br />

34. Verkehrswissenschaftlichen Seminar<br />

Freiburg, 04. Oktober 2001<br />

Arnold Berndt, Universität Freiburg


Glie<strong>de</strong>rung<br />

1. Das Produkt Trasse im liberalisierten Eisenbahnmarkt<br />

2. Systemeigenschaften <strong>de</strong>s Trassenmarktes<br />

3. „Knappe Trassen“: Nutzungskonkurrenz als zentrales<br />

Allokationsproblem<br />

4. Grundzüge eines ertragswirtschaftlichen<br />

Trassenmanagements<br />

5. Mechanismen zur effizienten Allokation von<br />

Trassenkapazitäten


Die „Trasse“ als Produkt<br />

• Mit <strong>de</strong>r Öffnung <strong>de</strong>s Zugangs <strong>zum</strong> Schienennetz für<br />

Dritte ist die „Trasse“ zu einem eigenständigen<br />

Produkt gewor<strong>de</strong>n.<br />

• „Trasse“ als wesentlicher Input für das Angebot von<br />

Bahnverkehrsleistungen


Struktur <strong>de</strong>s Schienenverkehrsmarktes<br />

Ebene III<br />

Schieneninfrastruktur<br />

monopolistische<br />

Bottleneck-Einrichtung<br />

Ebene II<br />

Leit- und<br />

Sicherungssysteme<br />

i. d. R. integriertes<br />

Bahnunternehmen<br />

Ebene I<br />

Bahnverkehrsleistungen<br />

“Netzzugang”:<br />

Transaktion <strong>de</strong>s Produktes<br />

Trasse<br />

Nachfrage nach<br />

Bahnverkehrsleistungen


Die „Trasse“ als Produkt<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an die Rahmenbedingungen:<br />

• Effiziente Allokation <strong>de</strong>r Kapazitäten <strong>de</strong>r<br />

Schieneninfrastruktur<br />

• Diskriminierungsfreiheit<br />

• Zwang zur Kosten<strong>de</strong>ckung


Systemeigenschaften<br />

• Spurbindung fi hoher Koordinationsbedarf<br />

• funktionale Zweiteilung <strong>de</strong>r Leit- und<br />

Sicherungssysteme:<br />

(1) ex ante: Erstellung eines Trassenfahrplans (Soll)<br />

(2) real time: zusätzliche Koordinationsmaßnahmen<br />

bei Betriebsstörungen (Ist)


Eine Fahrplantrasse ist die Berechtigung<br />

(1) einen bestimmten Streckenabschnitt / einen<br />

bestimmten Knoten<br />

(2) während einer bestimmten Zeit<br />

(3) mit bestimmten Zwischenhalten<br />

(4) auf bestimmten Fahrstraßen<br />

(5) mit einem Zug bestimmter Zugart, -gattung und<br />

vorgegebener Geschwindigkeit, maximaler Länge<br />

und maximalem Gewicht, gebil<strong>de</strong>t aus<br />

zugelassenen Fahrzeugen mit bestimmter<br />

Min<strong>de</strong>stausstattung<br />

zu befahren.<br />

Definition <strong>de</strong>r „Trasse”


Problem: Konkurrieren<strong>de</strong> Trassennutzung<br />

Konkurrieren<strong>de</strong> Zeit-Weg-Linien<br />

Beginn <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts<br />

A<br />

B<br />

Zug I<br />

Zug II<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts


Problem: Konkurrieren<strong>de</strong> Trassennutzung<br />

„Fahrplantechnische“ Lösungsmöglichkeiten<br />

Beginn <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts<br />

A<br />

B<br />

II‘<br />

Zug II<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts


Problem: Konkurrieren<strong>de</strong> Trassennutzung<br />

„Fahrplantechnische“ Lösungsmöglichkeiten<br />

Beginn <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts<br />

A<br />

B<br />

Zug II<br />

II‘‘<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts


Problem: Konkurrieren<strong>de</strong> Trassennutzung<br />

• Die ökonomisch relevante Fragestellung hierbei ist:<br />

Nach welchen Zuteilungskriterien<br />

erfolgt die Trassenbelegung bei<br />

konkurrieren<strong>de</strong>n Trassenwünschen


Problem: Konkurrieren<strong>de</strong> Trassennutzung<br />

Problem unterschiedlicher Geschwindigkeiten<br />

Beginn <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts<br />

A<br />

B<br />

schnell<br />

langsam<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts


Problem: Konkurrieren<strong>de</strong> Trassennutzung<br />

„Fahrplantechnische“ Lösungsmöglichkeiten<br />

Beginn <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts<br />

A<br />

B<br />

Gruppierung<br />

schneller<br />

Züge<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts<br />

Gruppierung<br />

langsamer<br />

Züge


Problem: Konkurrieren<strong>de</strong> Trassennutzung<br />

• Die ökonomisch relevante Fragestellung hierbei ist:<br />

Nach welchen Kriterien sollen langsame<br />

und schnelle Verkehre im Trassenfahrplan<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n


Problem: Konkurrieren<strong>de</strong> Trassennutzung<br />

Lösungsmöglichkeiten<br />

A<br />

Beginn <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts<br />

B<br />

Folgewirkungen einer<br />

Betriebsstörung<br />

keine Folgewirkungen<br />

einer Betriebsstörung<br />

bei weiterer Belegung<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts


Problem: Konkurrieren<strong>de</strong> Trassennutzung<br />

• Die ökonomisch relevante Fragestellung hierbei ist:<br />

Nach welchen Kriterien erfolgen die<br />

Vorrangbildung bei <strong>de</strong>r Zugfolge und die<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>r Sperrzeiten


Ertragswirtschaftliches Trassenmanagement<br />

• Produktdifferenzierung auf <strong>de</strong>m Markt für<br />

Bahnverkehrsleistungen<br />

• Grundlegen<strong>de</strong> Annahme:<br />

unterschiedliche Zeitsensitivität <strong>de</strong>r Nachfrage


Ertragswirtschaftliches Trassenmanagement<br />

Was heißt „Zeitsensitivität“<br />

• Nutzen aus <strong>de</strong>r Trassennachfrage ist abhängig von <strong>de</strong>r<br />

Qualität <strong>de</strong>r zur Verfügung gestellten Trasse.<br />

• Übereinstimmung <strong>de</strong>r „Wunschlage“ <strong>de</strong>r Trasse mit<br />

<strong>de</strong>r adäquaten Berücksichtigung im Trassenfahrplan<br />

sowie bei <strong>de</strong>r Betriebsausführung.


Ertragswirtschaftliches Trassenmanagement<br />

Ziel <strong>de</strong>s Trassenmanagements:<br />

Realisierung eines Trassenfahrplans mit <strong>de</strong>m<br />

höchsten Gesamtnutzen<br />

(als Summe <strong>de</strong>r Nutzen <strong>de</strong>r realisierten Verkehre)


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Vier Nachfrager (I,II,III,IV) mit zeitsensitiver Nachfrage<br />

auf drei Zeitfenster (1,2,3) verteilen,<br />

sodass maximaler Gesamtnutzen realisiert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

1 2 3<br />

I 80 80 80<br />

II 0 150 0<br />

III 50 100 50<br />

IV 100 200 150


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Verkehr I:<br />

zeitunempfindlich, da indifferent, wann Verkehr<br />

stattfin<strong>de</strong>t<br />

1 2 3<br />

I 80 80 80<br />

II 0 150 0<br />

III 50 100 50<br />

IV 100 200 150


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Verkehr II:<br />

hohe Zeitsensitivität, da nur in Zeitfenster 2 positiver<br />

Nutzen anfällt<br />

1 2 3<br />

I 80 80 80<br />

II 0 150 0<br />

III 50 100 50<br />

IV 100 200 150


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Zeitsensitivität als Maßstab für Zuteilung:<br />

• nicht <strong>de</strong>r absolut höchste Nutzen relevant,<br />

• son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r relative Nutzenverlust bei alternativen<br />

Belegungen


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Zeitfenster 2 als „begehrteste“ Trasse:<br />

4 Nachfrager, die hier jeweils höchsten Nutzen ziehen.<br />

1 2 3<br />

I 80 80 80<br />

II 0 150 0<br />

III 50 100 50<br />

IV 100 200 150


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Zeitfenster 2 als „begehrteste“ Trasse:<br />

4 Nachfrager, die hier jeweils höchsten Nutzen ziehen.<br />

Wie hoch ist <strong>de</strong>r Nutzenverlust einer Verlegung<br />

1 2 3 2 auf 3<br />

I 80 80 80 0<br />

II 0 150 0 150<br />

III 50 100 50 50<br />

IV 100 200 150 50


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Nachfrager II belegt Zeitfenster 2.<br />

1 2 3<br />

I 80 80 80<br />

II 0 150 0<br />

III 50 100 50<br />

IV 100 200 150


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Nutzenverlust einer Verlegung<br />

von Zeitfenster 3 auf Zeitfenster 1<br />

1 2 3 3 auf 1<br />

I 80 80 80 0<br />

II 0 150 0 -<br />

III 50 100 50 0<br />

IV 100 200 150 50


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Nachfrager IV belegt somit Zeitfenster 3.<br />

1 2 3<br />

I 80 80 80<br />

II 0 150 0<br />

III 50 100 50<br />

IV 100 200 150


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Nutzenverlust:<br />

entwe<strong>de</strong>r Zeitfenster 1 o<strong>de</strong>r keine Trasse.<br />

1 2 3 1 o<strong>de</strong>r -<br />

I 80 80 80 80<br />

II 0 150 0 -<br />

III 50 100 50 50<br />

IV 100 200 150 -


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

So ergibt sich folgen<strong>de</strong> Verteilung <strong>de</strong>r angemel<strong>de</strong>ten<br />

Verkehre auf die 3 Zeitfenster:<br />

1 2 3<br />

I 80 80 80<br />

II 0 150 0<br />

III 50 100 50<br />

IV 100 200 150


Trassenmanagement im Zahlenbeispiel<br />

Bemerkenswert:<br />

• Ein Nachfrager bleibt unberücksichtigt.<br />

• Zeitfenster erhält nicht automatisch jener Nachfrager,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n absolut höchsten Nutzen hat.


Ertragswirtschaftliches Trassenmanagement<br />

Verallgemeinerung <strong>de</strong>r Ergebnisse:<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Opport<strong>uni</strong>tätskosten alternativer<br />

Trassenbelegungen<br />

Opport<strong>uni</strong>tätskosten: Kosten <strong>de</strong>r nächstgünstigsten<br />

Alternative in Form eines<br />

Nutzenentgangs


Ertragswirtschaftliches Trassenmanagement<br />

Verallgemeinerung <strong>de</strong>r Ergebnisse:<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Opport<strong>uni</strong>tätskosten alternativer<br />

Trassenbelegungen<br />

• Opport<strong>uni</strong>tätskosten zeitlicher Verlagerung von<br />

Verkehren


Ertragswirtschaftliches Trassenmanagement<br />

Verallgemeinerung <strong>de</strong>r Ergebnisse:<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Opport<strong>uni</strong>tätskosten alternativer<br />

Trassenbelegungen<br />

• Opport<strong>uni</strong>tätskosten zeitlicher Verlagerung von<br />

Verkehren<br />

• unter Berücksichtigung von Verkehren über mehrere<br />

Einzelrelationen<br />

fi simultane Optimierung <strong>de</strong>s Trassenfahrplans für das<br />

Gesamtnetz


Ertragswirtschaftliches Trassenmanagement<br />

Verallgemeinerung <strong>de</strong>r Ergebnisse:<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Opport<strong>uni</strong>tätskosten alternativer<br />

Trassenbelegungen<br />

• Opport<strong>uni</strong>tätskosten zeitlicher Verlagerung von<br />

Verkehren<br />

• unter Berücksichtigung von Verkehren mit<br />

unterschiedlicher Geschwindigkeit<br />

fi Ziel sind nicht möglichst viele Verkehre,<br />

son<strong>de</strong>rn jene Kombination an Zügen, die <strong>de</strong>n<br />

höchsten Gesamtnutzen mit sich bringt.


Ertragswirtschaftliches Trassenmanagement<br />

Verallgemeinerung <strong>de</strong>r Ergebnisse:<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Opport<strong>uni</strong>tätskosten alternativer<br />

Trassenbelegungen<br />

• Opport<strong>uni</strong>tätskosten zeitlicher Verlagerung von<br />

Verkehren<br />

• unter Berücksichtigung von Betriebsstörungen<br />

fi Gegenüberstellung <strong>de</strong>r erwarteten Nutzenverluste bei<br />

enger Belegung mit Nutzenverlusten nicht realisierter<br />

Verkehre bei weiter Belegung


Mechanismen zur effizienten Allokation<br />

• Bisher nur „Rechenaufgabe“ ...


Mechanismen zur effizienten Allokation<br />

Mit welchen Zuteilungsmechanismen kann<br />

eine Belegung <strong>de</strong>r Zeitfenster mit <strong>de</strong>m höchsten<br />

Gesamtnutzen herbeigeführt wer<strong>de</strong>n<br />

Frage: Marktliche o<strong>de</strong>r administrative Koordination


Mechanismen zur effizienten Allokation<br />

• Informationsproblem über Nutzen <strong>de</strong>r Verkehre<br />

sowohl bei administrativer als auch marktorientierter<br />

Trassenvergabe


Mechanismen zur effizienten Allokation<br />

Administrative Prioritätsregeln:<br />

• keine expliziten Mechanismen gegeben, Informationen<br />

über <strong>de</strong>n Nutzen <strong>de</strong>r einzelnen Verkehre zu erschließen<br />

• Bevorzugung bestimmter Verkehre und Vergabe nach<br />

Großvaterrechten ungeprüft nicht effizient


Mechanismen zur effizienten Allokation<br />

Preisliche Mechanismen:<br />

• zur Lenkung <strong>de</strong>r Nachfrage:<br />

Nachfrager ordnen sich <strong>de</strong>m für sie günstigsten<br />

Zeitfenster „freiwillig“ zu<br />

• zur Informationsbeschaffung:<br />

durch (Nicht-)Nachfrage geben Kun<strong>de</strong>n Auskunft über<br />

ihre Zahlungsbereitschaft


Mechanismen zur effizienten Allokation<br />

Preisliche Mechanismen:<br />

• Zur Herbeiführung einer effizienten Verteilung <strong>de</strong>r<br />

Zeitfenster auf die Nachfrager:<br />

Opport<strong>uni</strong>tätskosten alternativer Trassenbelegungen<br />

müssen sich in <strong>de</strong>n relativen Preisen für die einzelnen<br />

Trassen wi<strong>de</strong>rspiegeln.


Trassenpreise im Zahlenbeispiel<br />

Beispiel für eine Preisstruktur,<br />

die die gewünschte Verteilung <strong>de</strong>r Trassen herbeiführt:<br />

1 2 3<br />

I 80 80 80<br />

II 0 150 0<br />

III 50 100 50<br />

IV 100 200 150<br />

p 79 149 98


Trassenpreise im Zahlenbeispiel<br />

• Verbleiben<strong>de</strong>r Nutzen ergibt sich aus Differenz aus<br />

Nutzen und zu entrichten<strong>de</strong>m Preis.<br />

• Nur bei einem positiven „Restnutzen“ fin<strong>de</strong>t Nachfrage<br />

statt.<br />

1 2 3<br />

I 1 -69 -18<br />

II -79 1 -98<br />

III -29 -49 -48<br />

IV 21 51 52<br />

p 79 149 98


Trassenpreise im Zahlenbeispiel<br />

Es gibt nicht nur eine Preisstruktur,<br />

die die gewünschte Verteilung <strong>de</strong>r Trassen herbeiführt.<br />

Beispiel für alternative Preisstruktur:<br />

1 2 3<br />

I 80 80 80<br />

II 0 150 0<br />

III 50 100 50<br />

IV 100 200 150<br />

p 51 103 52


Trassenpreise im Zahlenbeispiel<br />

Verbleiben<strong>de</strong>r Nutzen für diese Preisstruktur:<br />

1 2 3<br />

I 29 -23 28<br />

II -51 47 -52<br />

III -1 -3 -2<br />

IV 49 97 98<br />

p 51 103 52


Trassenpreise im Zahlenbeispiel<br />

Einnahmen <strong>de</strong>s Netzbetreibers<br />

• bei Preisstruktur I: 326 GE<br />

• bei Preisstruktur II: 206 GE<br />

• Struktur relativer Preise gleich (Reihung)<br />

Merke:<br />

Frage <strong>de</strong>r Preisstruktur (Preisdifferenzierung) ist<br />

unabhängig von <strong>de</strong>r Frage <strong>de</strong>s absoluten Preisniveaus<br />

(und <strong>de</strong>r daraus resultieren<strong>de</strong>n Gewinne) zu betrachten!


Trassenpreise im Zahlenbeispiel<br />

Ein Einheitspreis für alle Trassen kann eine solche<br />

Verteilung nicht leisten:<br />

1 2 3<br />

I 80 80 80<br />

II 0 150 0<br />

III 50 100 50<br />

IV 100 200 150<br />

p 79 79 79


Trassenpreise im Zahlenbeispiel<br />

Verbleiben<strong>de</strong> Nutzungskonflikte bei Einheitspreis:<br />

1 2 3<br />

I 1 1 1<br />

II -79 71 -79<br />

III -29 21 -29<br />

IV 21 121 71<br />

p 79 79 79


Mechanismen zur effizienten Allokation<br />

• Ergebnis:<br />

homogenes Trassenangebot zu einem einheitlichen Preis<br />

nicht ausreichend<br />

• Berücksichtigung <strong>de</strong>r gegenseitigen Beeinflussung <strong>de</strong>r<br />

Nachfrager (Knappheit) notwendig<br />

• Ziel:<br />

Entzerrung <strong>de</strong>r Nachfrage


Marktmechanismen zur Allokation<br />

• Differenzierung nach <strong>de</strong>m Charakteristikum <strong>de</strong>r<br />

zeitlichen Qualität<br />

• ökonomische Mechanismen


Marktmechanismen zur Allokation<br />

• Differenzierung nach <strong>de</strong>m Charakteristikum <strong>de</strong>r<br />

zeitlichen Qualität<br />

• Auktionen von Trassen:<br />

Über ein Bietverfahren ein Zeitfenster jenem Nachfrager<br />

zuteilen, <strong>de</strong>r es - gemessen an <strong>de</strong>n Opport<strong>uni</strong>tätskosten -<br />

<strong>de</strong>r effizientesten Verwendung zuführt.<br />

fi relativer Nutzen muss offenbart wer<strong>de</strong>n<br />

fi erfor<strong>de</strong>rt ausdifferenziertes Auktions<strong>de</strong>sign


Marktmechanismen zur Allokation<br />

• Differenzierung nach <strong>de</strong>m Charakteristikum <strong>de</strong>r<br />

zeitlichen Qualität<br />

• Spitzenlasttarifierung:<br />

- hoher Preis in Perio<strong>de</strong>n mit hoher Nachfrage,<br />

- geringerer Preis in Perio<strong>de</strong>n mit geringer Nachfrage<br />

fi Wissen fehlt, um je<strong>de</strong>m Zeitfenster richtigen Preis<br />

zuzuordnen.<br />

fi Unschärfe <strong>de</strong>r Differenzierung, sodass keine<br />

vollständige Entzerrung


Marktmechanismen zur Allokation<br />

• Differenzierung nach <strong>de</strong>m Charakteristikum <strong>de</strong>r<br />

zeitlichen Qualität<br />

• Produktdifferenzierung:<br />

Angebot unterschiedlicher Produktqualitäten<br />

• „Fahrplanflexibilität“ zur weiteren Entzerrung <strong>de</strong>r<br />

Nachfrage


Marktmechanismen zur Allokation<br />

„Fahrplanflexibilität“<br />

Beginn <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts<br />

A<br />

B<br />

Zug<br />

Gewährung von<br />

Fahrplanflexibilität<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Zeitabschnitts


Marktmechanismen zur Allokation<br />

• „Fahrplanflexibilität“:<br />

Qualitäten variieren zwischen:<br />

- starrer, im Fahrplan nicht verlegbarer Anmeldung<br />

fi hoher Preis<br />

und<br />

- beliebig im Fahrplan verlegbarer Anmeldungen<br />

(ohne näher spezifizierten Abfahrts- und<br />

Ankunftszeitpunkt)<br />

fi niedriger Preis


Marktmechanismen zur Allokation<br />

Module <strong>de</strong>s Produktes „Trasse“<br />

Nutzungsberechtigung<br />

für eine <strong>de</strong>finierte Strecke<br />

+<br />

+<br />

Fahrplanflexibilität<br />

Verknüpfung mit<br />

real time Zugüberwachung<br />

(Pufferzeiten,<br />

Prioritätsgarantien)


Marktmechanismen zur Allokation<br />

• Suche nach effizientem Zuteilungsmechanismus<br />

als trial and error-Verfahren<br />

• Konsequenz ist ein iterativer Optimierungsprozess<br />

• Gesucht:<br />

Jener Mechanismus bzw. Kombination aus <strong>de</strong>n<br />

Mechanismen, <strong>de</strong>r mir die meisten Informationen über<br />

Nutzen und Zahlungsbereitschaft <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n liefert


Marktmechanismen zur Allokation<br />

Preisstruktur<br />

Nachfrage<br />

(Zuganmeldungen)<br />

Fahrplankonstruktion<br />

(Konfliktauflösung)<br />

Analyse <strong>de</strong>s<br />

Verbesserungsbedarfs<br />

Kompensation<br />

für Verlegungen


Knappe Trassen:<br />

Mechanismen für eine effiziente<br />

Allokation<br />

<strong>Vortrag</strong> auf <strong>de</strong>m<br />

34. Verkehrswissenschaftlichen Seminar<br />

Freiburg, 04. Oktober 2001<br />

Arnold Berndt, Universität Freiburg

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