FIAT 500 KARABAG: REICHWE o 20 - Electric Car Configurator ...
FIAT 500 KARABAG: REICHWE o 20 - Electric Car Configurator ...
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ECO DRIVE REKTROAUTO-REICHWBTEN-VERGLBCH<br />
Was bleibt von den versprochenen<br />
Reichweitenangaben bei E-Autos im<br />
Winter? Wenig, wie der weltweit erste<br />
Reichweitentest bei Extremtemperaturen<br />
von auto motor und sport zeigt.<br />
<strong>FIAT</strong> <strong>500</strong> <strong>KARABAG</strong>: <strong>REICHWE</strong><br />
Der Karabag ist mit fast 50 000 Euro ein teures Vergnügen, aber technisch hat er einiges zu<br />
bieten. Seine etwas schwache Eberspächer-Benzinheizung liefert bis zu 4,3 Kilowatt Wärmeenergie<br />
und entlastet damit im Winter deutlich die 22-kWh-Lithium-Polymer-Batterie des koreanischen<br />
Herstellers Kokam. So bietet der Karabag selbst bei Kälte über 100 km Reichweite.<br />
Da der Akku aus Haltbarkeitsgründen nur zwischen 80 und <strong>20</strong> Prozent entladen wird, liegt er<br />
bei der Sommer-Reichweite trotz des größten Energieinhalts im Test nicht an der Spitze.<br />
Karlsruhe<br />
o <strong>20</strong> 40 60 80 100 1<strong>20</strong> 140 160<br />
Reichweite in km - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - •<br />
Reichweite bei 23° Celsius Reichweite bei _7° Celsius nach TSECC --<br />
Geladen wird mit 230 Volt oder<br />
4OO-Volt-Orehstrom. Auf Knopfdruck<br />
startet die Benzinheizung
ECO DRIVE ELEKTROAUTO-REICHWBTEN-VERGLBCH<br />
MITSUBISHI i-MiEV <strong>REICHWE</strong>ITENVERLUST<br />
Der Smart ED verliert mit 47 Prozent am meisten Reichweite im Winterbetrieb.<br />
Im Gegenzug bietet er eine vollwertige elektrische Vier-kW-Heizung und ein<br />
aufwendiges Thermomanagement seiner kleinen Rundzellen-Batterien (Typ<br />
18650, Tesla-Basis). Zudem kann er schon im Ladebetrieb vorgeheizt werden.<br />
Bei höheren Temperaturen liefert der Smart mit seiner großen 18-kWh-Batterie<br />
dagegen vergleichsweise Traumwerte von bis zu <strong>20</strong>8 km (NEFZ) ab.<br />
Karlsruhe<br />
Reichweite bei 23° Celsius Reichweite bei -7" Celsius nach TSECC<br />
MtU 1/<strong>20</strong>11 I<br />
Karlsruhe<br />
o <strong>20</strong> 40 60 80 100 1<strong>20</strong> 140 160<br />
Reichweite in km - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - •<br />
So deutlich wie der i-MiEV verfehlte keiner der Testwagen seine Werksangabe. Nach dem<br />
TSECC fehlen ihm sogar bei warmen 23 Grad mit seiner 16-kWh-Lithium-lonen-Batterie 22<br />
Prozent. Beim Kälte-TSECC verliert er nochmals 43 Prozent und liegt damit sogar um mehr<br />
als die Hälfte unter dem, was im Prospekt versprochen wird. Wie der Smart ED verfügt er<br />
über eine vollwertige elektrische Heizung und zudem als Einziger im Test über eine Klimaanlage.<br />
Daher durfte er auch bei plus 30 Grad auf Reichweite summen. Der Fahrradius<br />
Rückgang zeigt sich bei Hitze aber mit rund zwölf Prozent überraschend niedrig.
verfügbarer Kapazität. Eine aktive Erwärmung<br />
des Akkus würde helfen, aber<br />
das kostet wieder Leistung. Damit<br />
kommt schon der zweite Punkt: Im<br />
Winter saugen elektrische Verbraucher<br />
besonders viel Strom. Wenn bei tiefen<br />
Minustemperaturen eine elektrische<br />
Innenraum-Heizung voll bollert, leistet<br />
sie schnell bis zu vier Kilowatt. Bei<br />
einem 16 Kilowattstunden großen Akku<br />
würde das bedeuten, dass die Batterie<br />
in vier Stunden leer gesaugt wird, ohne<br />
dass sich das Auto auch nur einen Meter<br />
bewegt hat.<br />
Während bel einem Auto mit Verbrennungsmotor<br />
die Heizenergie im Vergleich<br />
zu den gigantischen Wärmeverlusten<br />
kaum auffällt, wird sie bei einem E<br />
Auto zum bestimmenden Faktor. Hinzu<br />
kommen im Winter ein erhöhter Strombedarf<br />
der Lichteinheiten und - ähnlich<br />
wie beim Verbrennerauto - höhere Reibungswiderstände.<br />
Das alles führt, wie die Messungen<br />
zeigen, zu teilweise eklatanten Reichweiteverlusten.<br />
Besonders gravierend<br />
sind sie beim Smart Fortwo ED, der<br />
beim ersten Test nach dem EU-Zyklus<br />
bei kusche ligen 23 Grad noch beachtliche<br />
<strong>20</strong>8 Kilometer weit kommt und<br />
damit die Werksangabe sogar um 73 Kilometer<br />
übertrifft. Selbst beim zweiten<br />
Test auf der Rolle nach dem rekuperationsfreundlichen<br />
TÜV Süd-Elektroautozyklus<br />
erreicht er mit 159 Kilometern<br />
immer noch mehr als versprochen. Für<br />
ein vor allem im städtischen Bereich<br />
eingesetztes E-Auto sind Werte oberhalb<br />
von 100 Kilometer Aktionsradius sowieso<br />
reiner Luxus, da die bisherigen Modellversuche<br />
eindeutig zeigen, dass<br />
über 90 Prozent der Fahrten sich weit<br />
darunter abspielen. [><br />
www.auto-motor-und-sport.de<br />
MIA ELECTRIC: <strong>REICHWE</strong>ITENVERLUST<br />
So günstig und so leicht wie der Mia ist derzeit<br />
kein anderes Elektroauto mit mindestens drei<br />
Sitzplätzen. Seine zwölf kWh große Lithium<br />
Eisenphosphat-Batterie verschafft ihm nach<br />
dem TSECC absolut ausreichende 100 km<br />
Wärme-Reichweite. Damit liegt er jedoch unter<br />
seiner Werksangabe. Beim getesteten Protoyp<br />
funktionierte die Heizung immer nur kurz, daher<br />
verliert er bei der Kälteprüfung kaum an<br />
Reichweite. In der voll funktionsfähigen Serie<br />
wird der Verlust spürbar größer sein. Eine Besonderheit<br />
ist seine elektrische Standheizung:<br />
Er kann schon an der Steckdose auf WOhlige<br />
Temperaturen gebracht werden.<br />
1<strong>20</strong> 140 160<br />
Reichweite in km - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ..<br />
11/<strong>20</strong>11 In)
Der Smart-Besitzer freut sich und<br />
plant zu Weihnachten übermütig eine<br />
Fahrt zur 100 Kilometer entfernten Verwandtschaft.<br />
Dort will er wieder nachladen,<br />
doch bei Kilometer 84 versiegt<br />
der Elektronenfluss plötzlich. So viel<br />
schafft der E-Smart nämlich gerade<br />
noch bei minus sieben Grad Celsius<br />
nach dem TÜV Süd-Zyklus. Damit<br />
bricht die Reichweite um fast die Hälfte<br />
im Vergleich zum Prüfstandswert bei<br />
23 Grad Außentemperatur und um über<br />
ein Drittel zur Werksangabe ein. Die ist<br />
damit im Winter schlicht wertlos.<br />
Immerhin heizt der Smart - wie der<br />
um 43 Prozent verlierende Mitsubishi<br />
i-MiEV (nur noch 64 km) - den Innenraum<br />
rein elektrisch auf wohlige Grade<br />
auf. Beim im Prototypenstadiurn zum<br />
Test angetretenen Elektro-Dreisitzer<br />
Mia schaltet sich die elektrische Heizung<br />
dagegen einfach ab: So bleiben die<br />
Verluste bei Kälte im TUV Süd-Zyklus<br />
zwar mit minus sieben Prozent sehr<br />
gering, aber die kleine Bude auch kalt.<br />
Die Serienversion soll jedoch heizen<br />
wie alle anderen. Dann müssen noch-<br />
Nein, Sie werden jetzt von mir<br />
kein populistisches "Elektroautos<br />
bieten zu wenig Reichweite"<br />
lesen. Im Gegenteil: Die<br />
kleinen Stromer besitzen zum<br />
Teil eine größere, als für einen<br />
Zweitwagen in der Stadt gebraucht<br />
wird. Und Batteriekapazität<br />
ist teuer. Da ist weniger<br />
mehr, wie der günstige Mia<br />
<strong>Electric</strong> beweist. Was auto motor<br />
und sport aber vehement<br />
fordert, ist Reichweiten-Sicherheit.<br />
Es kann nicht sein, dass im<br />
Prospekt 144 Kilometer stehen<br />
und es im Winter nur 64 werden.<br />
Bei einem neuen Akku,<br />
wohlgemerkt. Wer damit auf<br />
einer Stadtautobahn im winterlichen<br />
Megastau landet, kommt<br />
nicht nur nicht nach Hause,<br />
sondern dem wird es ohne<br />
Strom für die Heizung bald richtig<br />
kalt. Daher muss zusätzlich<br />
mals zirka <strong>20</strong> Prozent Reichweitenverlust<br />
zusätzlich einkalkuliert werden.<br />
Auch wenn der Mia sich (absolut gesehen)<br />
für seine kleine Batterie sehr wacker<br />
und für die Stadt völlig ausreichend<br />
schlägt, ist seine Werksangabe<br />
im Winter ebenfalls unbrauchbar.<br />
Die Entwickler des Fiat <strong>500</strong> Karabag ließen<br />
sich daher erst gar nicht auf eine elektrische<br />
Heizung ein, sondern spendierten<br />
ihrem umgebauten Kleinwagen<br />
eine Benzinzusatzheizung. So verliert<br />
dieser zwar auch <strong>20</strong> Prozent aufgrund<br />
der kalten Batterie, bietet aber mit 105<br />
Kilometer die mit Abstand größte<br />
Reichweiten-Sicherheit bei Kälte. Der<br />
Malus sind die zusätzlichen Kosten<br />
und die 0,5 Liter Benzinverbrauch pro<br />
Stunde. Zumindest im Winter verliert<br />
er dann seine Emissionsreinheit (keine<br />
Schadstofffilterung). Verschmerzbar,<br />
denn der Karabag würde bei einem Stau<br />
bis zu 15 Stunden heizen, ohne dass<br />
die Restreichweite leiden müsste.<br />
Text: Alexander Bloch. Fotos: Karl-Heinz<br />
Augustin, Beate Jeske (1), Bildstelle (1)<br />
zur Reichweiten-Werksangabe<br />
bei optimalen Bedingungen<br />
auch eine verlässliche Angabe<br />
für den SChwierigsten Fall her.<br />
Wie man diesen misst, hat auto<br />
motor und sport zusammen mit<br />
dem TÜV Süd gezeigt. Jetzt<br />
liegt es am Gesetzgeber, im<br />
Sinne der klaren Kundeninformation<br />
eine solche Kennzeichnung<br />
zwingend einzufordern.<br />
Wir werden sie Überprüfen.