QALLL Empfehlungen

2 Qualitätskultur
Entwickeln und pflegen Sie eine Qualitätskultur!
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Die Entwicklung einer Qualitätskultur steht im Mittelpunkt der Vorschriften zur Qualitätssicherung. Dennoch bleibt das Konzept
eher vage. Innerhalb des thematischen Netzwerks QALLL wurde „Qualitätskultur“ als umfassende Unternehmenskultur verstanden,
die die Qualitätssicherung und -entwicklung auf allen Ebenen unterstützt. Die Entwicklung einer solchen Qualitätskultur
braucht Zeit, Engagement und Ressourcen. Das geht über formale und bürokratische Strukturen und Verfahren hinaus und hat
Auswirkungen auf die tägliche Praxis der Bildungs- bzw. Ausbildungsstätte. Die Förderung einer Qualitätskultur, bei der der
Schwerpunkt auf der Verbesserung liegt, hilft dabei, den Qualitätskreislauf der institutionellen Qualitätssicherung zu schließen.
Eine qualitative Bottom-up-Herangehensweise ermöglicht eine gründliche Untersuchung des Lernprozesses und die Ergänzung
der üblichen quantitativen Messungen.
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Qualitätskultur
Bisher haben viele Ansätze und Modelle der Qualitätssicherung den Schwerpunkt auf die Management-Perspektive gelegt,
während berufliche und kulturelle Aspekte im Hintergrund blieben. Die zukünftige Herausforderung besteht somit darin, Qualitätssicherungssysteme
so zu gestalten, dass sie messbar sind und gleichzeitig die Qualitätskultur fördern, indem sie Top-down-
Managementkonzepte mit Bottom-up-Engagement kombinieren.
In den QALLL-Beispielen förderten einige Projekte eine Qualitätskultur durch individuelle und kollektive Selbsteinschätzung,
Teamarbeit, Einbindung der Beteiligten, gegenseitige Bewertung von Kollegen (Peer Review) usw. Diese bewährten Projekte
könnten als Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung genutzt werden.
Empfehlungen an:
> die Umsetzungsebene
> die politische Ebene
> beide Ebenen
> Qualitätskultur ist in den Mittelpunkt aller
Bemühungen um Qualitätssicherung zu
stellen. Es ist weiter zu erforschen, was
Qualitätskultur bedeutet und wie sie zur
Qualitätssicherung und -entwicklung
beiträgt.
> Würdigen Sie die Stärken der Beteiligten
und fördern Sie Verbesserungswünsche.
Erläutern und vermitteln Sie die Vorteile der
Qualitätssicherung.
> Definieren Sie Zuständigkeiten, indem Sie
alle Beteiligten vom ersten Moment an einbeziehen.
Berücksichtigen Sie alle Ebenen
der eigenen Institution – die Leitung ebenso
wie das Bildungspersonal und die anderen
MitarbeiterInnen.
> Fördern Sie ein starkes Engagement der Leitung,
um eine Kultur der Zusammenarbeit
zu schaffen, in der konstruktive Auswertung
und Feedback unterstützt werden.
> Schaffen Sie ein Gleichgewicht zwischen
Standardisierung und Kreativität/Innovation.
> Folgen Sie dem Ansatz einer partizipativen
Herangehensweise. Fördern Sie eine aktive
Beteiligung von Praktikern an der Qualitätssicherung
und gewähren Sie Freiraum für
Selbstbestimmung und Selbstregulierung.
> Bauen Sie Vertrauen auf und schaffen Sie
ein ausgewogenes Verhältnis zwischen
Vertraulichkeit und Transparenz.
> Qualitätssicherung und Auswertung müssen
zum festen Bestandteil der täglichen
Praxis des Lehrpersonals in der Berufs- und
Erwachsenenbildung werden; fördern Sie
die Kooperation und die Reflexion über die
Arbeit:
> Unterstützen Sie den Austausch und
die Zusammenarbeit zwischen den
Lehrkräften – innerhalb der eigenen Institution
und mit anderen Institutionen.
> Ermöglichen Sie direkt auf das Lehren
und Lernen bezogenes internes und
externes Feedback.
> Verbessern Sie die Reflexion der
Arbeit mit Hilfe einer Kultur der
(Selbst-) Einschätzung und von Methoden
der Bewertung durch Kollegen als
zentrales Werkzeug.
> Schaffen Sie Möglichkeiten für die
berufliche Entwicklung mit Schwerpunkt
Qualitätssicherung und Auswertung.
> Stellen Sie geeignete, einfache und transparente
Qualitätssicherungswerkzeuge zur
Unterstützung der praktischen Tätigkeit
bereit.
> Besprechen, entwickeln und überarbeiten
Sie das Qualitätssicherungssystem fortlaufend.