Gegenwelten

Vorwort des Herausgebers
Kurt Josef Haas lebt und arbeitet als Künstler in Zürich-Wiedikon. Daher
ist es nicht verwunderlich, dass ich ihn im Jahr 2011 - als Präsident des
Ortsmuseums Wiedikon mit integrierter Galerie - angefragt habe, ob er bereit
wäre, eine Einzelausstellung in den Räumen des historischen Gebäudes zu
gestalten. Wie es die Art von KJH ist, sagte er sofort zu und entsprechend
erfolgreich war auch die eindrückliche Ausstellung. Dieser folgte im Jahr 2012
eine Retrospektive.
Über Kurt Josef Haas schreiben ist für den Herausgeber eine Herausforderung.
Als Freund von Kurt und Fan seiner Bilder umso mehr. Beim ersten Buch-
Konzept sollte das Werk noch nach Themen oder Kategorien gegliedert
werden wie Fabelwesen, Kompositionen, Surreales, Traumwelten, Zeichen und
Strukturen. Die eingehende Beschäftigung mit dem Werk führte aber zu der
Erkenntnis, dass eine solche Gliederung bei den meisten Werken einseitig ist.
Viele Bilder können gleichzeitig verschiedenen Kategorien zugeordnet werden,
was in letzer Konsequenz dazu geführt hätte, dass einige Bilder mehrfach im
Buch vorhanden gewesen wären. Das zweite, vorliegende Konzept, hat die
Werke chronologisch geordnet. Eine solche Darstellung zeigt auf, dass der
Künstler wohl Schwerpunkte hatte, sich aber auch immer wieder früheren
Themen widmete. Der Schaffensart des Künstlers kommt man mit zeitlich
geordneten Werken wohl am nächsten.
Der Herausgeber rang mit einem Titel für das Buch. Kein Titel, also nur der
Name des Künstlers, wäre das Einfachste gewesen. Mit einem Titel bekennt
der Herausgeber, wie er den Künstler sieht. Im Verlag Nachtschatten Art gibt es
ein Buch über KJH mit dem Titel „ Die phantastische Malerei des Kurt J. Haas“.
Ein Titel der sehr nahe kommt, den ich aber nicht ein zweites Mal verwenden
wollte. In verschiedenen Publikationen wird der Künstler den Kunstrichtungen
„Neuve Invention“ oder „Outsider-Kunst“ zugeordnet. Jede Zuordnung ist
eine Simplifizierung. Wenn eine Zuordnung dem Kunstinteressierten für das
Verständnis der Werke auch enorm hilft, wird dies jedoch dem Werk von KJH
nicht gerecht. Also entschied ich mich als Herausgeber diese Buches für
„Gegenwelten“.
Als Herausgeber verzichte ich auf eine grosse Abhandlung über die Kunst
im Allgemeinen und über diese Kunst im Speziellen. Lieber vermittle ich
dem Kunstinteressierten weitere Literatur (siehe Anhang), die sich mit dem
vorliegenden Thema befasst. Die Angaben sind nicht vollständig. Aber für
weitergehende Informationen gibt es ja das Internet mit seinen Suchmaschinen.
Ronald Schmid
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