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Teilhabe von Substituierten am Leben in der Gesellschaft aus ... - vista

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II. Berl<strong>in</strong>er Fachtagung<br />

zur Psychosozialen Betreuung <strong>von</strong> <strong>Substituierten</strong><br />

<strong>Teilhabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Substituierten</strong> <strong>am</strong> <strong>Leben</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong>:<br />

Aufträge, Leistungen und Netzwerke psychosozialer Betreuung<br />

Berl<strong>in</strong>, den 11. Juni 2010<br />

Ralph Susenbeth:<br />

<strong>Teilhabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Substituierten</strong> <strong>am</strong> <strong>Leben</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>aus</strong> Sicht <strong>der</strong> E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfe<br />

abstract<br />

„E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfe“ <strong>in</strong> Form des Kostenträgers Sozial<strong>am</strong>t und des begutachtenden<br />

Sozialpsychiatrischen Dienstes (SpD) f<strong>in</strong>anziert Leistungen,<br />

die Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> ihre Folgen mil<strong>der</strong>n und die <strong>Teilhabe</strong> <strong>am</strong> <strong>Leben</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> sowie e<strong>in</strong>e möglichst selbstständige <strong>Leben</strong>sführung<br />

erleichtern sollen (§4 des SGB IX). Die Bewilligung ist <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Aussicht auf e<strong>in</strong>e „mit hoher Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit“ zu erwartende Besserung<br />

des E<strong>in</strong>bezogense<strong>in</strong>s <strong>in</strong> die <strong>Leben</strong>ssituation abhängig (vgl. § 53<br />

SGB XII). Zu dieser Fragestellung soll <strong>der</strong> SpD Stellung beziehen: In<br />

welchem Umfang ist die Psychosoziale Betreuung (PSB) des substituierten<br />

opiatabhängigen Menschen notwendig Wie för<strong>der</strong>t die PSB die<br />

<strong>Teilhabe</strong><br />

§54 SGB XII benennt u. a. nachgehende Hilfen zur Sicherung <strong>der</strong> Wirks<strong>am</strong>keit<br />

<strong>der</strong> ärztlich verordneten Leistungen. Dies schließt z. B. pragmatische<br />

Ziele, das Überleben zu sichern o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Verwahrlosung zu<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>. §55 SGB IX benennt Hilfen zum Erwerb praktischer<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten, §58 SGB IX Hilfen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Begegnung<br />

und des Umgangs mit nichtbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen. Oft s<strong>in</strong>d<br />

PSB-Betreuer/<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> erste wesentliche Kontakt außerhalb <strong>der</strong> „Szene“.<br />

Die Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung liegt dar<strong>in</strong>, dass sie zur Realisierung <strong>von</strong><br />

<strong>Teilhabe</strong> nicht <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Kontakt bleiben und soziale Kompetenz gelernt<br />

wird.<br />

Manche Begutachtungsprozesse s<strong>in</strong>d konfliktreiche Kompromissbildung<br />

mit konkurrierenden Interessen <strong>der</strong> Beteiligten - neben dem Wunsch,<br />

e<strong>in</strong>e gesunde Entwicklung zu för<strong>der</strong>n:<br />

Der Kostenträger hofft, mit dem Umfang <strong>der</strong> E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfen im<br />

Bezirksvergleich nicht unangenehm aufzufallen, <strong>der</strong> Träger will die Arbeitszeit<br />

mit den Klienten <strong>aus</strong>lasten, die Klienten wünschen sich, dass<br />

sie sich <strong>aus</strong>sprechen können, ohne allzu viel an sich än<strong>der</strong>n zu müssen.<br />

Der SpD will sich nicht mit allen streiten und wenn, dann wenigstens<br />

rechtssicher.<br />

In dieser Gemengelage kann die Orientierung an den Zielen im S<strong>in</strong>ne<br />

<strong>der</strong> Gesetzestexte Orientierung bieten, wirft aber aufgrund <strong>der</strong> unscharfen<br />

Begriffe Fragen auf: Ist es e<strong>in</strong> <strong>Teilhabe</strong>ziel, dass <strong>der</strong> Klient sich<br />

„besser fühlt“ Wie <strong>aus</strong>sichtsreich ist <strong>der</strong> Zugew<strong>in</strong>n an <strong>Teilhabe</strong> bei<br />

fortgesetztem Beikonsum


II. Berl<strong>in</strong>er Fachtagung zur Psychosozialen Betreuung <strong>von</strong> <strong>Substituierten</strong><br />

<strong>Teilhabe</strong> <strong>von</strong> <strong>Substituierten</strong> <strong>am</strong> <strong>Leben</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong>: Aufträge, Leistungen und Netzwerke psychosozialer Betreuung<br />

Aus dem Gutachtenauftrag ergibt sich, dass zunächst we<strong>der</strong> Klient<br />

noch Leistungsanbieter freiwillig beim SpD ersche<strong>in</strong>en, son<strong>der</strong>n geschickt<br />

werden. Dennoch ist zu wünschen, dass die Begutachtung<br />

auch als Möglichkeit zur kurzen Supervision <strong>der</strong> Betreuungspraxis<br />

verstanden wird.<br />

Dr. med. R. Susenbeth<br />

Facharzt für Psychiatrie u. Psychotherapie, forensische<br />

Psychiatrie; Bezirks<strong>am</strong>t Friedrichsha<strong>in</strong>-Kreuzberg<br />

<strong>von</strong> Berl<strong>in</strong>, Gesundheits<strong>am</strong>t,<br />

Leiten<strong>der</strong> Arzt,<br />

FB Prävention, Gesundheitsför<strong>der</strong>ung und Gesundheitshilfe<br />

für Erwachsene (SpD, BfB)<br />

Tel.: (030) 90298 8400, Fax: 90298 8402<br />

E-Mail: ralph.susenbeth@ba-fk.verwaltberl<strong>in</strong>.de<br />

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