Heft 2/2008 Themen u.a.: Wege unterm Regenbogen; Kultur am ...

Nachruf auf Bobby Fischer
von Gert Stocker
Am 17. Januar ist der frühe
Schachweltmeister Bobby Fischer an
Nierenversagen gestorben. Er war nach
dem Zweiten Weltkrieg der erste
Nichtrusse, der Weltmeister wurde (im
Jahr 1972 gegen Boris Spasski). Nach
dem Titelgewinn spielte er 20 Jahre lang
keine weitere öffentliche Partie. Erst ein
Millionenangebot eines serbischen
Bankiers veranlasste ihn zu einem
erneuten Kampf gegen Boris Spasski, den
er überlegen gewann.
Er kämpfte praktisch allein gegen eine
ganze Heerschar von russischen
Spezialisten (Trainern, Psychologen,
Eröffnungs-Experten, Endspiel-Experten,
...). 1975 hätte er seinen Titel gegen
Anatoli Karpow verteidigen sollen. Da
Fischer - nach meiner Meinung unerträgliche
- Forderungen stellte, wurde
Karpow kampflos zum neuen Weltmeister
ernannt.
aushebt. Bobby Fischer war auch der erste
Spieler, der in der Weltrangliste die
Marke von 2800 Punkten erreichte - erst
viele Jahre später sollte ein weiterer
Spieler dies schaffen - das war (natürlich)
Garry Kasparow.
Schon früher urteilte Boris Spasski:
“Bobby hatte eine reine, keusche
Beziehung zum Schach. Er verehrte das
Spiel wie einen Gott. Und er war unser
erster Gewerkschaftsführer. Dank Fischer
sind die Honorare der Schachspieler bei
WM-Kämpfen und Turnieren in den vergangenen
Jahrzehnten bedeutend
gestiegen.”
Nun einige Kommentare von Spitzenspielern
über Fischers Tod:
Weltmeister Vishy Anand: “Bobby
Fischer wird als Marilyn des Schachs in
Erinnerung bleiben. Die Welt hat von der
Monroe auch nur die schönen und nicht
die dunklen Seiten im Gedächtnis behalten.”
Peter Leko (kämpfte gegen Wladimir
Kramnik um die Weltmeisterschaft):
“Über Bobbys Tod bin ich sehr traurig.
Mehrmals hatte ich Gelegenheit, ihn zu
treffen. Darüber bin ich sehr froh. Das
war in den Jahren 1998 und 1999 in
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Fischers Überlegenheit wird beispielsweise
im Ergebnis der Blitzschach-WM
1970 deutlich: Fischer gewann mit 19
Punkten; der zweite - der frühere Weltmeister
Tal - hatte nur 14,5 Punkte. Der
frühere Weltmeister Euwe war so beeindruckt
über Fischers Spiel, dass er ein
eigenes Buch schrieb über die Fortschritte
vor Fischer und dann Fischer selbst herregenbogen-report
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