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Hinweise<br />
Kein Plastik, keine Pappe... wie Stein!<br />
Bei Gesprächen mit Kunden stellen wir immer wieder fest, daß häufig vor<br />
dem Arbeiten mit Farben krupel bestehen. Das ist in jeder Hinsicht schade,<br />
denn auch wenn unsere eingefärbten Bausätze ohne Behandlung<br />
sehr realistisch wirken - erst durch den gezielten Einsatz von Farben<br />
können mit relativ geringen Aufwand schönere und vor allem individuellere<br />
Ergebnisse erzielt werden. Und so schwer ist es gar nicht. Ein paar<br />
wichtige Tipps sollten Sie allerdings beachten:<br />
•Verwenden Sie immer nur gutes Material und Werkzeug. Am falschen<br />
Ende sparen bringt hier gar nichts. <strong>Die</strong> meisten Farben sind sehr ergiebig<br />
und man hat lange Freude daran.<br />
•Lieber die Farbe zu dünn auftragen und dafür weitere Farbaufträge<br />
durchführen. Gerade unsere Gipsbauteile mit ihren feinen Strukturenverlangen<br />
nur nach dünnen Farbaufträgen, um dann „wie Stein“ auszusehen.<br />
•Probieren Sie alles aus, z. Bsp. an Restmaterialien, an ein paar Bauplatten<br />
oder Kleinteilen. Testen Sie die Methoden erstmal an kleinen<br />
Mustern. Nur Mut!<br />
•Arbeiten Sie zügig ohne Hast. Kreative Tätigkeiten wie das Bemalen<br />
eines Modells vertragen keinen Zeitdruck und benötigen die entsprechende<br />
Muße.<br />
•Bei Schwierigkeiten, rufen Sie ruhig bei uns an (0 55 41-999 2005).<br />
Wir können Ihnen dann Hinweise und Erläuterungen zu unseren Bausätzen<br />
geben (Ihre Probleme<br />
zu erkennen hilft auch uns<br />
weiter!) oder wir können<br />
helfen, wenn tatsächlich<br />
einmal ein Bauteil<br />
„versaut“ ist.<br />
Beispiele für matte Acrylfarben aus dem Bastelladen.<br />
Material<br />
<strong>Die</strong> <strong>Vampisol</strong> <strong>Maltipps</strong><br />
Wir möchten Ihnen hier nur<br />
ein paar Methoden vorstellen,<br />
es gibt noch unendlich<br />
viele andere<br />
Möglichkeiten, also ran!<br />
Für den Gebäude- und Landschaftsmodellbau reichen Pinsel mittlerer<br />
Qualität vollkommen aus, Aquarellpinsel mit Synthetikfasern - sowohl<br />
flach wie rund und für gröbere Arbeiten breitere Borstenpinsel. Lappen,<br />
Konservengläser, Mischbehältnisse werden selbstverständlich benötigt.<br />
In kleinen, mit Datum und Inhalt beschrifteten, Schraubgläschen können<br />
Farbmischungen eine Weile aufbewahrt werden. Als Paletten eignen sich<br />
Sperrholzreste gut. Unverzichtbar sind billige Einwegpipetten um Farben<br />
zu dosieren oder zu verdünnen.<br />
Auch im Gebäude- und Landschaftsmodellbau gewinnt der Airbrush an<br />
Bedeutung. Wir empfehlen die Triplex von Gabbert - durch die gekoppelte<br />
Doppelfunktion ein ideales Einsteigergerät, daß aber auch höchsten<br />
Ansprüchen gerecht wird.<br />
<strong>Die</strong> heute im Modellbau am häufigsten verwendet Farben. Vorteile:<br />
trocknen sehr schnell, Alkohol oder Wasser als Lösungsmittel, bis zum<br />
trocknen mit Wasser verdünnbar. Nachteil: Haften nicht immer so gut wie<br />
Kunstharzfarben.<br />
Künstleracrylfarben in Tubenform<br />
•Für größere Fächen<br />
eigenen sich matte<br />
Bastelacrylfarben von<br />
Marabu, Hobby Line<br />
oder Waco.<br />
•Noch besser sind<br />
Künstleracrylfarben in<br />
der Tube, die sich besser<br />
dosieren lassen<br />
und geschmeidiger<br />
sind.<br />
•Ansonsten haben sich für alle feinere Arbeiten hochpigmentierte Modellbauacrylfarben<br />
z. Bsp. von Gunze, Tamiya oder Revell bewährt. Wir<br />
verwenden am liebsten die Produkte des spanischen Herstellers Vallejo.<br />
<strong>Die</strong> kleinen Tropffläschchen sind gut zu handhaben, und hervorragend<br />
zum Dosieren und Mischen geeignet, es gibt eine große Auswahl an<br />
Farbtönen und das Preis-Leistungsverhältnis ist auch in Ordnung.<br />
Sind anspruchsvoller in der Handhabung als Acrylfarben, aber haben<br />
eine hervorragenden Pigmentierung und Geschmeidigkeit. Nachteile:<br />
sehr lange Trockenzeiten, Terpentin als Verdünnung, teuer.<br />
Am bekanntesten von Revell-, Humbrol- und Modelmaster, sind für unsere<br />
Spezialgipsbauteile ungeeignet, aber gut für Kunststoff- und Metallteile<br />
geiegnet. <strong>Die</strong> Handhabung ist aber nicht so problemlos wie bei den<br />
aktuellen Modellbauacrylfarben,<br />
die nicht stinken,<br />
kleben oder im Blechdöschen<br />
eintrocknen.<br />
Sollten nicht unbedingt für<br />
unsere Gipsteile verwendet<br />
werden, dafür ist die<br />
Pigmentierung doch zu<br />
Acrylfarben sind im Modellbau auf dem Vormarsch.<br />
Tamiya, Vallejo MC und MA, Revell und Gunze<br />
minderwertig. Abtönfarben und Plakafarben eigenen sich aber gut für<br />
grobe Trockenmalarbeiten, z. Bsp. an Bruchsteinmauerwerk. Preiswerte<br />
Geländebaufarben.<br />
Wir haben leider bislang wenig mit Aquarellfarben etc. experimentiert.<br />
<strong>Die</strong> sind aber hervorragend für unsere Spezialgipsbauteile geeignet.<br />
Großer Vorteil, auch die getrocknete Farbe kann mit Wasser wieder abgewaschen<br />
werden, sehr dünner Farbauftrag. Nachteil: Wasserfarben<br />
1
können nur feucht-in-feucht verarbeitet werden, mehrere Farbschichten<br />
sind nicht möglich.<br />
Sind eigentlich pulverfömige Farbpigmente und werden inzwischen von<br />
zahlreichen Zubehörherstellern wie Asoa, Rainershagener Naturals und<br />
Noch angeboten. In großen Mengen gibt es das Material auch preiswerter<br />
im Künsterbedarf oder Pigmentgroßhandel.<br />
Sinnvolle Anwendungen im Geländebau, zum Ausfugen unserer Backsteinbauteile<br />
und um „Beton“ und „Putz“ farblich zu behandeln.<br />
Maltechniken<br />
Zuerst bekommen unsere Spezialgipsbauteile einen Grundanstrich. Der<br />
dient nicht nur als erste Farbschicht im Grundfarbton, sondern sperrt<br />
auch den Gips etwas ab. Das porige Material saugt ansonsten die aufgetragene<br />
Farbe sofort an, was beim Bemalen stören kann. Am einfachsten<br />
wird mit einem großzügigen Auftrag verdünnter Künstler-oder Bastelacrylfarben<br />
in entsprechenden Gesteinston (schauen sie beim Vorbild, welche<br />
Farbe denn der entsprechende Sandstein, der Kalkstein etc. hat)<br />
grundiert. In die Grundierung können auch schon feucht-in-feucht gewisse<br />
Schattierungen<br />
eingearbeitet werden.<br />
Für kleinere Bauteile<br />
bietet sich auch die<br />
Verwendung von Modellbauacrylfarben<br />
an. Sie können außerdem<br />
farblos mit verdünntem<br />
Tiefengrund<br />
Kunstharzfarben - empfehlenswert für Kunststoff und Metall,<br />
weniger für unsere Spezialgipsbauteile.<br />
2<br />
aus dem Baustoffhandel<br />
grundieren.<br />
Nach dem Trockenen der Grundierung kann diese Schicht mit dem Auftrag<br />
dünner Farbschichten unterschiedliche Farbschimmer und Akzente<br />
erhalten, z. Bsp. können einzelne Steine hervorgehoben werden oder<br />
Farbtonverläufe können Verwitterungen darstellen. Hierzu eignen sich<br />
Ölfarben sehr gut - aber auch Acryl- und Wasserfarben.<br />
Für diese Arbeiten kann man sich einen Hauptfarbton (z. Bsp. Ocker),<br />
Weiß zum Aufhellen, Schwarz zum Abdunkeln und ein paar Farbtöne zum<br />
Nuancieren (z. Bsp. Rot, Grün oder Braun) auf eine Palette geben. Damit<br />
kann man nun leicht unterschiedliche Schattierungen (mal etwas heller<br />
oder dunkler, oder mal etwas rötlicher oder grünlicher) mischen, die aber<br />
doch zusammenpassen. Arbeiten sie Anfangs nicht zu bunt, weniger ist<br />
mehr. Mit der Erfahrung merken Sie dann, wieviel und wo Farbe hingehört.<br />
Hierzu werden die Farben entsprechend stark verdünnt - Acrylfarben mit<br />
Wasser oder Alkohol, Ölfarben mit Terpentin (für unsere Zwecke reicht<br />
hier guter Terpentinersatz aus) - so daß eine Farbbrühe entsteht. Bei<br />
hochpigmentierten Farben wie denen von Vallejo reichen schon ein paar<br />
Tröpfchen in ein Glas mit Wasser. Mit den Tropffläschen kann man dann<br />
langsam die Konzentration erhöhen, bis die richtige Konzentration ereicht<br />
ist.<br />
<strong>Die</strong>se Farbbrühe kann nun lasierend aufgetragen werden. Dabei gibt es<br />
drei Möglichkeiten:<br />
•Zum wird die dünne Farbbrühe so aufgetragen, daß die Farbpigmente<br />
sich überwiegend in den Vertiefungen (extrem bei einem Terpentin-Ölfarbgemisch<br />
- hier kriechen die Farben regelrecht in die Fugen)<br />
absetzen.<br />
•Man kann die Farbbrühe aber auch satt auftragen und auf dem Bauteil<br />
stehen lassen („ ). Dadurch bleibt auch etwas Farbe auf den<br />
erhöhten Flächen und es entsteht ein (auch beim Vorbild nicht unnatürlicher)<br />
unregelmäßiger Farbauftrag.<br />
•Mit einem Läppchen oder einen Malschwamm kann die Farbe bei<br />
Bedarf auch wieder aufgesaugt werden. Der Farbauftrag ist dann noch<br />
dünner und konzentriert sich ausschließlich auf die Fugen und Vertiefungen.<br />
Beim Waschen bzw. Lasieren treten also besonderes die Vertiefungen<br />
deutlicher hervor. Dadurch können Fugen und Strukturen hervorgehoben<br />
werden, auch Verschmutzungen und Verwitterungen lassen sich so gut<br />
darstellen. <strong>Die</strong>se Arbeitsgänge können auch mit verschiedenen konzentrierten<br />
bzw. nuancierten Farbbrühen mehrfach wiederholt werden.<br />
Hier wird der Pinsel (bei feineren Arbeiten ein trockener Flachpinsel,<br />
ansonsten eigenen sich flache, feste Borstenpinsel für diese Arbeiten<br />
sehr gut) nach dem Eintunken in wenig Farbe auf einem Holzbrett so<br />
lange ausgestrichen, bis nur noch ganz wenig, beinahe trockene Farbe<br />
vorhanden ist. Wird jetzt über das Modell gestrichen bleiben die wenigen<br />
Pigmente nur an Erhöhungen und Kanten hängen. So können mit hellen<br />
Tönungen „Lichter“ gesetzt werden - dabei wird das gesamte Bauteil<br />
zudem auch aufgehellt. Aber auch dunkle Töne sind zum Trockenmalen<br />
geeignet - so werden Kanten und Strukturen betont.<br />
Zum Granieren auf groben Strukturen (Felsen, grobes Bruchsteinmauerwerk)<br />
eignen sich helle Dispersionsfarben gut, ansonsten können Acrylfarben<br />
wie die von Vallejo verwendet werden.<br />
Zum Abschluß können mit einem feinen Pinsel weitere Verschmutzungen<br />
aufgebracht werden, z.Bsp. läuft an einem Geländer rostige Brühe hinunter.<br />
Wo Wasser austritt kann es Ausblühungen geben. Zum „Vermoosen“<br />
an der Westseite oder am durchfeuchteten Sockelbereich kann mit dem<br />
Airbrush grüne Farbe aufgehaucht werden. Ähnlich kann die Verrußung<br />
an den Oberkanten von<br />
Unterführungen und<br />
Tunnelportalen sichtbar<br />
gemacht werden.<br />
Den richtigen Zeitpunkt<br />
für die Bemalung<br />
zu wählen ist nicht<br />
immer ganz einfach.<br />
Auf jeden Fall ist es<br />
auch bei Kunstbauten<br />
Ebenfalls in Tuben - Künstlerölfarben<br />
immer einfacher auf den Arbeitstisch die Bemalung vorzunehmen und<br />
erst dann die Unterführung, Stützmauer, das Tunnelportal etc. auf die<br />
Anlage einzubauen, dann die Landschaft zu modellieren und zu begrünen.<br />
Wir bevorzugen es meistens, erst das ganze Modell zu bauen und dann<br />
das gesamte Modell farblich zu bearbeiten. Das ist aber nicht immer<br />
einfach - und oft lassen sich liegende Bauteile leichter bemalen als<br />
stehende oder bei Einzelteilen können die Farbkanten sauberer ausgeführt<br />
werden. Dafür müssen dann allerdings die Klebefugen nachgearbeitet<br />
werden. Das ist insbesondere dann nicht unproblematisch, wenn<br />
Fugen verspachtelt werden müssen.
Methoden<br />
Anhand von drei Tillyschanzen Turmkronenbauteilen wollen wir etwas<br />
experimentieren und Schritt für Schritt demonstrieren, wie unsere Spezialgipsbaute<br />
farblich bearbeitet werden können. Natürlich gibt es noch<br />
viele andere Möglichkeiten.<br />
<strong>Die</strong> drei Bauteile - noch jungfräulich blütenweiß.<br />
Vorteile:<br />
Sehr plastische, etwas rustikale Strukturen<br />
Nur Acrylfarben finden Verwendung<br />
Relativ schnell<br />
Abwechslungsreiche Farbnuancen<br />
Nachteile:<br />
Dunkle Fugen<br />
Bemerkungen: Unser bevorzugte Methode, wenn es etwas rustikaler<br />
aussehen soll.<br />
Hierfür (und auch für die „<strong>Vampisol</strong>-Ölfarben-Methode“) werden die Bauteile mit der<br />
selben Farbmischung aus stark verdünnten Künstleracrylfarben (weiß mit Umbra mit<br />
einem kleinen Klecks schwarz), die von unseren Tillyschanzendiorama noch übrig geblieben<br />
ist, grundiert.<br />
Für die Lasurbrühe werden 5 bis 6 Tropfen Vallejo MC schwarz in ein 25ml Gläschen mit<br />
Wasser gegeben.<br />
Damit wollen wir das grundierte Bauteil verschmutzen. Auch wenn hier die Flasche mit<br />
Mirasol abgebildet ist, so ist keine zusätzliche Beigabe eines Netzmittels notwendig, die<br />
Vallejo Acrylfarben enthalten genug Fließverbesserer.<br />
Anstelle des reinen Schwarz könnte auch ein Grau-, Grün- oder Braunton verwendet<br />
werden können.<br />
Mit dieser Farbbrühe wird das grundierte Bauteil nun lasiert.<br />
<strong>Die</strong> Farbbrühe läuft besonders in die Vertiefungen - Fugen und Strukturen werden hervorgehoben.<br />
Aber auch die Flächen werden verschmutzt.<br />
3
Nach dem Trocknenrwollen wir jetzt mit der Trockenmaltechnik unseren „Sandstein“<br />
aufhellen und „Lichter“ setzen. Dazu verwenden wir weiße Dispersionsfarbe und einen<br />
flachen Borstenpinsel. Der Pinsel wird so lange ausgestrichen, bis beinahe keine eine<br />
Farbe mehr im Pinsel ist.<br />
Wird jetzt über das Bauteil gestrichen, so bleibt die wenige Farbe auf den Erhöhungen und<br />
den Kanten hängen. „Lichter“ werden gesetzt.<br />
<strong>Die</strong> fertige Turmkrone - die Mauerfugen wurden dunkel hervorgehoben. Durch die dunklen<br />
Vertiefungen und die hellen Erhöhungen wirken die oberflächen sehr plastisch.<br />
Kritik:<br />
Von der Grundfarbe ist nicht mehr viel zu sehen, die Verschmutzung ist<br />
sehr dunkel - die mit der Trockenmaltechnik aufgebrachte Farbe zu<br />
dominierend.<br />
Besser:<br />
Mit etwas wässerigerer Lasur würde die Grundfarbe nicht so extrem<br />
zugedeckt worden. Ebenso wäre auch die Wahl eines nicht rein schwarzen<br />
Farbtones günstiger gewesen, z. Bsp. mit einen dunklen Ockerton.<br />
Das Trockenmalen hätte nicht so intensiv sein müssen.<br />
4<br />
Vorteile:<br />
Sieht nicht so aus wie „üblich“<br />
Helle Fugen<br />
Realistisches Aussehen der Spezialgipsbauteile „wie Stein“<br />
Interessante Kombinationen verschiedener Farbnuancen<br />
Nachteile:<br />
Aufwendig und zeitintensiv<br />
Erfordert die Anschaffung von Künstlerölfarben<br />
Bemerkung: Unsere beliebteste Methode für unsere eigenen Modelle.<br />
<strong>Die</strong> Turmkrone wird mit der gleichen Mischung wie zuvor grundiert. Mit einem festen<br />
Borstenpinsel wird unverdünnte (!) schwarze Künstlerölfarbe aufgetragen. Durch die Geschmeidigkeit<br />
der Ölfarbe kann die Farbe regelrecht einmassiert werden und es gibt nur<br />
einen dünnen Farbauftrag. <strong>Die</strong> schwarze Farbe wurde als Experiment bewußt gewählt, um<br />
mal die Wirkung sehr dunkler Nuancen zu testen. Normalerweise bevorzugen wir für den<br />
hiesigen hellen Sandstein Ockertöne, die mal leicht aufgehellt, mal abgedunkelt werden<br />
und mit Grün oder Siena etwas nuanciert werden können. (Beim Tillyschanzendiorama<br />
wurde reiner Ocker mit wenig Schwarz relativ gleichmäßig aufgetragen).<br />
Das grundierte und schattierte Bauteil erhält nun einen Waschung mit einem Terpentin-<br />
Ölfarbengemisch. Dazu wird ein 2cm langer Ölfarbenstrang aus der Tube in ca. 15ml<br />
Terpentinersatz gedrückt und anschließend gut vermischt. Wir verwendeten weiß, das<br />
aber auch leicht abgetönt werden kann. (Bei der Tillyschanze wurde dazu Blau und<br />
Schwarz benutzt.)
<strong>Die</strong> Farbbrühe wird großzügig aufgetragen und kriecht in Ritzen, Fugen und Vertiefungen<br />
wie von selbst.<br />
Überschüssige Farbe bleibt auf dem Modell stehen und wird nicht entfernt. Es soll auch<br />
auf den Flächen ein milchiger Schleier bleiben.<br />
Nach 10 bis 24 h wird der auf den Flächen stehende Ölfarbfilm mit einem weichem Tuch<br />
und Wattestäbchen wieder runtergerubbelt. Auch etwas angelöste Ölfarbe von der Akzentuierung<br />
geht mit weg. Ein heller Farbschleier wird erhaltent, zudem bleiben die Mauerfugen<br />
und Vertiefungen hell.<br />
Das Endprodukt.<br />
Kritik:<br />
Ist viel zu dunkel geworden, obwohl reichlich und relativ konzentrierte<br />
helle Farbbrühe benutzt wurde. So kann Sandstein neben einem<br />
Dampflokbahnbetriebswerk aussehen. Reines Schwarz ist ansonstendoch<br />
nicht optimal für diese Methode.<br />
Besser:<br />
Für die Akzentuierung hellere Farbnuancen verwenden und dünner auftragen.<br />
Vorteile:<br />
Leicht<br />
Schnell<br />
Wenig Aufwand für gutes Aussehen<br />
Nachteile:<br />
Dunkle Fugen<br />
Nicht sonderlich orginell<br />
Bemerkungen: Es wäre auch möglich hier Wasserfarben zu verwenden.<br />
Für die Lasur-Methode wird nur mit verdünntem Tiefengrund (1 zu 1 mit Wasser) grundiert.<br />
<strong>Die</strong>se Grundierschicht kann auch weggelassen bleiben. Wie sich das auswirkt wäre ein<br />
interessantes Vergleichsexperiment.<br />
5
<strong>Die</strong> schon verwendete Farbbrühe aus Wasser und wenig schwarzer Acrylfarbe wird nun<br />
lasierend aufgetragen. <strong>Die</strong> Pigmente setzen sich in den Vertiefungen und vor allem in den<br />
Mauerfugen ab.<br />
Das fertige Ergebnis - die Strukturen sind gut abgebildet.<br />
Kritik:<br />
<strong>Die</strong> Einfärbung ist ziemlich unregelmäßig.<br />
Besser:<br />
<strong>Die</strong> Farbkonzentration in der Lasurbrühe etwas dünner machen, dafür<br />
evtl. zwei Durchgänge. Es können anstelle von reinem Schwarz auch<br />
andere dunkle Tönungen verwendet werden.<br />
<strong>Die</strong> drei bearbeiteten Turmkronen: links „Verschmutzung-Lichter“-, Mitte „<strong>Vampisol</strong>-Ölfarbe“- und rechts die „Lasur“-Methode.<br />
6<br />
Zum Vergleich unser Tillyschanzenmodell. Durch das Fotografieren im Sonnenlicht wirkt<br />
auf dem Bild die Farbgebung heller als im tatsächlichen Zustand. Verwendent wurde eine<br />
Grundierung aus Künstleracryl in einer „Sandstein“-Mischung aus Ocker, Weiß und<br />
Schwarz. Anschließend wurde mit dunklen Ockertönen und Ölfarben nuanciert und dann<br />
mit einer hellgraubleuen Ölfarbbrühe gewaschen. Zum Abschluß wurden zusätzlich noch<br />
mit etwas weißer Dispersionsfarbe und der Trockenmaltechnik“ Lichter“ gesetzt.<br />
<strong>Vampisol</strong> Eisenbahnmodellbau<br />
Dipl. Ing. Jens Kaup<br />
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© 2008 <strong>Vampisol</strong> Eisenbahnmodellbau