Glücklich schwanger – gut versorgt - Helsana Versicherungen AG
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<strong>Glücklich</strong> <strong>schwanger</strong> <strong>–</strong> <strong>gut</strong> <strong>versorgt</strong><br />
Der Ratgeber für werdende Mütter
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Helsana</strong> <strong>Versicherungen</strong> <strong>AG</strong><br />
Leistungsmanagement<br />
Postfach<br />
8081 Zürich<br />
www.helsana.ch<br />
Redaktion:<br />
Brigitte Berger Kurzen, Caroline El Bouhali-Patrik,<br />
Dr. med. Bruno Studer<br />
© 2009 <strong>Helsana</strong> <strong>Versicherungen</strong> <strong>AG</strong>
Inhalt<br />
5 Vorwort<br />
6 Schwangerschaft<br />
6 Bin ich <strong>schwanger</strong>?<br />
6 Schwangerschafts-<br />
untersuchungen<br />
8 Vorgeburtliche<br />
Untersuchungen des Kindes<br />
12 Schwangerschaftsbeschwerden<br />
16 Komplikationen<br />
19 Notfälle<br />
20 Medikamente und<br />
pfl anzliche Heilmittel<br />
22 Ernährung während der<br />
Schwangerschaft<br />
23 Sport<br />
25 Wohlbefi nden<br />
26 Geburtsvorbereitungskurse<br />
27 Akupunktur<br />
29 Berufstätige Schwangere<br />
31 Geburt<br />
31 Geburtsort<br />
36 Anzeichen der Geburt<br />
38 Geburtsphasen<br />
40 Art der Geburt<br />
42 Schmerzlinderung<br />
44 Wochenbett<br />
44 Frühwochenbett<br />
44 Spätwochenbett<br />
45 Frühwochenbettinfektionen<br />
46 Wochenbettbetreuung<br />
48 Stillen<br />
50 Geburtsnachkontrolle<br />
51 Rückbildung<br />
52 Bei <strong>Helsana</strong> <strong>gut</strong> versichert<br />
52 BASIS <strong>–</strong> Die Grundversicherung<br />
53 <strong>Helsana</strong>-Krankenpfl ege- und<br />
-Spitalzusatzversicherungen<br />
56 Weitere <strong>Versicherungen</strong><br />
59 Notizen<br />
60 Anhang<br />
60 Literaturverzeichnis / Quellen<br />
61 Abkürzungen<br />
62 Notfallnummern
Vorwort<br />
Ein Kind ist unterwegs. Was für eine freudige Nachricht! Was<br />
aber bringen die Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit<br />
mit dem Baby zu Hause mit sich? Wo soll das Kind zur Welt<br />
kommen? Welche Probleme können in dieser Zeit auftreten?<br />
Wie erkennt eine Frau, wann die Geburt beginnt? Welche<br />
Leistungen werden von der Krankenversicherung bezahlt?<br />
Viele Fragen stellen sich in dieser ein maligen Zeit<br />
des Elternwerdens. Eine Vielzahl von Büchern<br />
beschäft igt sich mit diesen Themen. <strong>Helsana</strong> ver -<br />
sucht mit dieser Broschüre, in kompakter Form<br />
auf einige dieser Fragen einzugehen. Wir freuen<br />
uns, in persönlichem Kon takt weitere Fragen zu<br />
Leistungen und Versicherungsmöglich keiten zu<br />
klären.<br />
Besten Dank an Herrn Dr. Bruno Studer, Facharzt<br />
für Gynäkologie und Geburtshilfe in Zürich,<br />
für die kritische Durch sicht dieser Broschüre.<br />
5
6<br />
Schwangerschaft<br />
Bin ich <strong>schwanger</strong>?<br />
Das häufi gste Anzeichen für eine Schwangerschaft<br />
ist das Ausbleiben der Regel. Weitere Anhaltspunkte<br />
können Veränderungen der Brust, Müdigkeit,<br />
Übelkeit, Erbrechen, veränderte Geruchswahrnehmung,<br />
ungewöhnliche Essge lüste oder<br />
verstärkte emotionale Reaktionen sein.<br />
Alle diese Zeichen können auch durch andere<br />
Faktoren hervorgerufen werden und lassen nicht<br />
mit Sicherheit auf eine Schwangerschaft schliessen.<br />
Eine vermutete Schwangerschaft kann durch<br />
den Arzt mittels eines Urin- oder Bluttests sowie<br />
einer Ultraschalluntersuchung bestätigt werden.<br />
Schwangerschaftsuntersuchungen<br />
Schwangerschaft suntersuchungen werden<br />
meistens durch einen Arzt, seltener durch eine<br />
Hebamme durchgeführt. Bei den Kontrolluntersuchungen<br />
werden Gewicht, Blutdruck, Blut- und<br />
Urinwerte überprüft sowie das Wachstum des<br />
Kindes durch Messen der Gebär muttergrösse über -<br />
wacht. Wichtig ist auch die Bestimmung der<br />
mütterlichen Blutgruppe sowie des Rhesusfaktors.<br />
Die Untersuchungen umfassen auch die Abklärung<br />
möglicher Infektionen, die für die Mutter oder<br />
das ungeborene Kind gefährlich sein könnten<br />
(beispielsweise Röteln, Toxoplasmose, Varizellen,<br />
HIV, Hepatitis). Die Überwachung des Kindes<br />
erfolgt durch Kontrollen der Herzschläge und<br />
der Kindsbewegungen. Je nach Schwangerschaft<br />
s verlauf werden die benötigten Kontroll-
untersuchungen festgelegt; Häufi g reichen etwa<br />
sieben Kontrollen bis zur Geburt.<br />
Zusätzlich zu den Schwangerschaft skontrollen<br />
sind zwei Ultraschalluntersuchungen üblich.<br />
Durch die ungefährliche Ultraschallbildgebungsmethode<br />
kann eine Schwangerschaft festgestellt,<br />
der biologische Geburtstermin bestimmt, eine<br />
Mehrlings<strong>schwanger</strong>schaft gesehen, eine frühe<br />
Fehlentwicklung (Abortiv<strong>schwanger</strong>schaft )<br />
diagnostiziert, die Ent wicklung und Gesundheit<br />
des Kindes überwacht und die Funktion des<br />
ernährenden Organs des Kindes (Plazenta) kontrolliert<br />
werden.<br />
Hinweis:<br />
Aus der Grundversicherung werden die während<br />
einer normalen Schwangerschaft oder einer<br />
Risiko<strong>schwanger</strong>schaft notwendigen Kontrollen<br />
und Untersuchungen durch einen Arzt oder eine<br />
Hebamme ohne Fran chise und Kostenbeteiligung<br />
übernommen.<br />
Dazu gehören die medizinisch notwendigen Kon -<br />
troll- und Ultraschalluntersuchungen sowie<br />
Labor analysen. Dreidimensionale Ultraschalluntersuchungen<br />
werden nicht vergütet.<br />
7
8<br />
Vorgeburtliche Untersuchungen des Kindes<br />
Zu den vorgeburtlichen Untersuchungen gehören<br />
alle Untersuchungen, die Informationen über<br />
den Gesundheitszustand des Kindes liefern. Körper-<br />
und Organfehlbildungen sowie Störungen<br />
des Erb<strong>gut</strong>es (Chromosomenstörungen) können<br />
damit festgestellt oder ausgeschlossen werden.<br />
Eine <strong>schwanger</strong>e Frau hat die Möglichkeit, diese<br />
vorge burtlichen Untersuchungen zu nutzen,<br />
kann sich aber auch dagegen entscheiden. Im Vorfeld<br />
solcher weiterführenden Untersuchungen<br />
müssen die möglichen Konsequenzen für die weitere<br />
Schwangerschaft eingehend besprochen<br />
werden.<br />
Ersttrimester-Test<br />
Beim Ersttrimester-Test zwischen der 11. und 14.<br />
Schwanger schaft swoche wird anhand mütterlicher<br />
Blutwerte sowie der Ultraschallmessung<br />
der Nackenfalte des Embryos das statistische<br />
Risiko einer Trisomie 21 (Down-Syndrom) be -<br />
rechnet. Besteht statistisch ein erhöhtes Risiko,<br />
bieten sich weitere Verfahren zur genaueren Ab -<br />
klärung an.<br />
AFP-(Alphafetoprotein-)plus-Test<br />
Dieser Test wird auch Tripletest genannt und<br />
zwischen der 16. und 19. Schwangerschaft swoche<br />
mittels einer Blutuntersuchung bei der Mutter<br />
durchgeführt. Neben der Abschätzung des Risikos
für eine chromosomale Störung beim Kind (bei -<br />
spielsweise Trisomie 21) erlaubt er auch eine<br />
Risikoabschätzung von Fehlentwicklungen des<br />
kind lichen Zentralnervensystems (beispiels -<br />
weise Rückenmark).<br />
Chorionzottenbiopsie und Fruchtwasserpunktion<br />
Mittels Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion<br />
können Fehlentwicklungen im Erb<strong>gut</strong><br />
(Chromosomen oder Gene) und vereinzelte Miss -<br />
bildungen festgestellt werden. Bei beiden Verfahren<br />
besteht ein kleines Komplikationsrisiko (Auslösen<br />
einer Fehlgeburt). Die Untersuchungen erfolgen ambulant<br />
und in örtlicher Betäubung durch Einführen<br />
einer dünnen Kanüle durch die mütterliche<br />
Bauch decke in die Gebärmutter oder ins Fruchtwasser.<br />
Auch mit diesen Verfahren können jedoch<br />
nicht alle Fehlbildungen oder Erkrankungen<br />
festgestellt werden.<br />
Bei der Chorionzottenbiopsie werden winzige<br />
Gewebestückchen der Plazenta entnommen und<br />
für die Chromosomenuntersuchung verwendet.<br />
Diese Untersuchung kann bereits ab der elft en<br />
Schwangerschaft swoche stattfi nden. Ein erster<br />
Befund liegt bereits nach wenigen Tagen vor. Zur<br />
Absicherung des Ergebnisses wird eine Langzeitkultur<br />
angesetzt, die nach zwei bis drei Wochen<br />
das defi nitive Ergebnis aufzeigt. Dank der Chorionbiopsie<br />
haben die werdenden Eltern sehr früh<br />
in der Schwangerschaft die Beruhigung, dass<br />
bestimmte genetische Erkrankungen bei ihrem<br />
Baby ausgeschlossen sind. Bei einer Erkrankung<br />
des Kindes und beim Entscheid zum Schwangerschaft<br />
sabbruch kann dieser Ende des dritten<br />
Monats vorgenommen werden. Mit der Chorionzottenbiopsie<br />
kann eine Spina bifi da (off ener<br />
Rücken) im Gegensatz zur Fruchtwasserpunktion<br />
nicht festgestellt werden.<br />
9
Bei der Fruchtwasserpunktion werden 10<strong>–</strong>20 ml<br />
Fruchtwasser zur Chromosomenuntersuchung<br />
sowie zur Entdeckung von Anomalien des zentralen<br />
Nervensystems wie beispielsweise der Spina<br />
bifi da entnommen. Die Fruchtwasserpunktion,<br />
Amniozentese genannt, wird meist zwischen der<br />
15. und 20. Schwangerschaft swoche vorgenommen.<br />
Die Auswertung der Ergebnisse dauert eine<br />
bis zwei Wochen.<br />
Hinweis:<br />
Aus der Grundversicherung werden die Kosten<br />
für den AFP-plus-Test ohne Franchise und Kostenn<br />
be teiligung übernommen. Die Kosten für den Erst -<br />
trimester-Test, die Chorionzottenbiopsie und die<br />
Fruchtwasserpunktion werden ausschliesslich<br />
bei medizinischer Notwendigkeit aus der Grundversicherung<br />
ohne Franchise und Kostenbetei ligung<br />
vergütet.<br />
11
12<br />
Schwangerschaftsbeschwerden<br />
Die meisten Schwangerschaft en verlaufen kom -<br />
plikationslos und sind nur von wenigen, aber teilweise<br />
lästigen Beschwerden begleitet. Es können<br />
aber auch ernsthaft e Ursachen hinter den Krankheitszeichen<br />
(Symptomen) stecken. Bei einem<br />
entsprechenden Verdacht muss dieser durch den<br />
betreuenden Arzt abgeklärt beziehungsweise<br />
weitere Abklärungen veranlasst werden. Typische<br />
Schwangerschaft sbeschwerden können sein:<br />
Übelkeit und Erbrechen<br />
Besonders zu Beginn der Schwangerschaft ist<br />
morgendliches Erbrechen ein häufi ges Problem.<br />
Die Übelkeit kann durch das Umstellen des<br />
Körpers auf den veränderten Hormonstoff wechsel<br />
verursacht werden und bessert sich meist nach<br />
dem vierten Schwangerschaft smonat von selbst.<br />
Das Schwangerschaft serbrechen ist zwar unangenehm,<br />
aber in den meisten Fällen ungefährlich.<br />
Wenn eine Schwangere jedoch kaum mehr trin -<br />
ken oder essen kann und an Gewicht verliert, sollte<br />
sie den betreuenden Arzt aufsuchen.<br />
→ Tipp: Leider gibt es kein Wundermittel, aber<br />
einige hilfreiche Massnahmen zur Linderung der<br />
Schwangerschaft sübelkeit wie eine ausgewogene<br />
Ernährung mit häufi gen, kleinen Mahlzeiten, die<br />
Ver meidung bestimmter Speisen sowie genügend<br />
Flüssigkeitszufuhr von salzigen und/oder gezuckerr ten Getränken.
Blähungen und Verstopfung<br />
Durch die Hormonumstellung sowie durch den<br />
Druck der vergrösserten Gebärmutter auf den<br />
Magen-Darm-Trakt ist die generelle Verdauung und<br />
Stuhltätigkeit während der Schwanger schaft oft<br />
schwieriger als sonst, und es kommt leichter zu<br />
Blähungen, Schmerzen und Verstopfung.<br />
→ Tipp: Zur Vorbeugung einer Verstopfung sollte<br />
sich die Frau ballaststoff reich ernähren (Vollkornprodukte,<br />
Gemüse, Salate und Obst) und viel<br />
trinken.<br />
Geschwollene Füsse und Hände<br />
Während der Schwangerschaft speichert der<br />
Kör per oft mehr Flüssigkeit, was zu Flüssigkeitsablage<br />
rungen in den Geweben führen kann<br />
(Anschwellen der Füsse und Hände). Dies ist vor<br />
allem im letzten Drittel der Schwangerschaft<br />
ein häufi ges, meist jedoch harmloses Problem.<br />
Seltener können Schwellungen aber auch Anzeichen<br />
einer sogenannten Schwangerschaft svergift<br />
ung (Stoff wechselstörung mit erhöhtem<br />
Blutdruck) sein. Bei plötzlichem Auft reten von<br />
starken Schwellungen an Füssen, Beinen und<br />
am gesamten Körper ist eine ärztliche Abklärung<br />
angezeigt.<br />
→ Tipp: Zur Vorbeugung und Behandlung von<br />
geschwollenen Füssen, Beinen und Krampfadern<br />
sollte die Schwangere nach Möglichkeit nicht<br />
allzu lange stehen oder sitzen, sondern die Beine<br />
möglichst oft hochlagern.<br />
13
14<br />
Krampfadern<br />
Krampfadern treten in der Schwangerschaft<br />
vermehrt auf, weil das Blutvolumen der Schwangeren<br />
ansteigt und die Blutgefässe durch die<br />
Schwangerschaft shormone erweitert sind. Nicht<br />
alle Schwangeren sind gleich anfällig für<br />
Krampfadern. Frauen, die eine erbliche Veranlagung<br />
zu Venenkrankheiten aufweisen oder<br />
schon eine Schwangerschaft hinter sich haben,<br />
sind häufi ger von Krampfadern betroff en.<br />
→ Tipp: Häufi ges und längeres Stehen sollte<br />
ver mieden werden. Ist längeres Stehen unvermeidbar,<br />
sollten möglichst oft Kompressionsstrümpfe<br />
getragen werden. Diese werden morgens<br />
im Liegen angezogen. Weitere Massnahmen, um<br />
die Blutzirkulation anzuregen, sind beispielsweise<br />
Gymnastik von Beinen und Füssen, Wechselduschen<br />
warm-kalt sowie pfl egende Hautcrèmes.<br />
Rückenschmerzen<br />
Die Gewichtszunahme führt bei der Schwangeren<br />
zu einer Haltungsänderung respektive Mehrbelastung<br />
der Wirbelsäule. Dadurch kann es in manchen<br />
Fällen zu Rückenschmerzen kommen. Auch die<br />
natürliche Lockerung der Muskeln und Bänder im<br />
letzten Schwangerschaft sdrittel trägt zu den<br />
Rückenschmerzen bei.<br />
→ Tipp: Die Stärkung der Rückenmuskulatur<br />
durch regelmässige Gymnastik, Schwimmen oder<br />
spezielles Schwangerschaft sturnen kann der Entstehung<br />
von Rückenschmerzen entgegenwirken.<br />
Ausserdem können während der Schwangerschaft<br />
weitere Beschwerden wie beispielsweise Sodbrennen,<br />
Wadenkrämpfe, Hämorrhoiden, Zahnfl eisch-<br />
und Nasenbluten oder Blasenreizungen auft reten.
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> aus den Krankenpfl ege zusatzversicherungen<br />
SANA/COMPLETA 75 % der aus<br />
der Grundversicherung nicht vergüteten Kosten<br />
bis maximal 500 Franken pro Kalenderjahr für<br />
Schwangerschaft sgymnastik-, Geburtsvorbereitungs-<br />
und Rückbildungskurse bezahlt, sofern<br />
diese von einer selbstständig tätigen oder im Spital<br />
angestellten Hebamme oder einem von Qualitop<br />
anerkannten Anbieter durchgeführt werden?<br />
Hinweis:<br />
beschwerden oder Komplikationen sind nicht von<br />
t<br />
der Franchise und der Kostenbeteiligung befreit.<br />
Im Besonderen gilt dies für: Physiotherapie bei<br />
Rückenbeschwerden, Bezug von Kompressionsstrümpfen<br />
und Medikamenten.<br />
15
16<br />
Komplikationen<br />
Die meisten Schwangerschaft en verlaufen problemlos.<br />
Um dies zu unterstützen, ist es wichtig,<br />
auf Alkohol, Nikotin und Drogen zu verzichten<br />
und auf eine gesunde, ausgeglichene Ernährung<br />
zu achten.<br />
Zudem besteht bei Risiko<strong>schwanger</strong>schaft en ein<br />
erhöhtes Komplikationsrisiko. Von einer Risiko -<br />
<strong>schwanger</strong>schaft spricht man, wenn medizinische<br />
Faktoren, die bei der Mutter schon vor der Schwanger<br />
schaft bestanden haben oder in der Schwangerschaft<br />
entstanden sind, ein Risiko für das Kind<br />
oder die Mutter darstellen können. Dazu gehören<br />
Erkrankungen der Mutter wie beispielsweise<br />
Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, durchgemachte<br />
Thrombose sowie die Infektionskrankheiten<br />
Toxoplasmose, Röteln Syphilis, Hepatitis B oder<br />
eine HIV-Infektion. Durch eine sorgfältige<br />
Überwachung von Mutter und Kind kann das<br />
Komplikationsrisiko gesenkt werden. Das Kom -<br />
plikationsrisiko bei Geburt ist zudem bei sehr<br />
grossen oder sehr kleinen Kindern sowie bei nicht<br />
normalen Kindslagen erhöht.<br />
Häufi g auft retende Komplikationen sind:<br />
Präeklampsie<br />
Eine Präeklampsie (auch <strong>schwanger</strong>schaft sinduzierte<br />
Hypertonie und früher Schwangerschaft svergift<br />
ung genannt) tritt in der Regel erst nach<br />
der 20. Woche auf. Das führende Symptom ist ein<br />
ansteigender oder erhöhter mütterlicher Blutdruck.<br />
Die Ursachen für eine Präeklampsie sind<br />
nicht ganz geklärt. Es gibt aber Hinweise, dass<br />
sie durch eine mütterliche Autoimmunreaktion<br />
(die genetisch veranlagt sein kann) auf die<br />
Schwangerschaft mitbedingt ist.
Eine Präeklampsie kommt bei 5 bis 10 % aller<br />
Schwangeren vor; öft er während der ersten Schwangerschaft<br />
, bei Schwangeren über 35 Jahren, bei<br />
Übergewicht, bei Mehrlings<strong>schwanger</strong>schaft en,<br />
bei mütterlichem Diabetes, Bluthochdruck oder<br />
Nierenerkrankungen und bei familiärer Belastung.<br />
Bleibt die Präeklampsie unerkannt, kann eine<br />
Wachstumsverzögerung beim Kind die Folge sein,<br />
denn die Plazenta wird schlechter durchblutet<br />
und <strong>versorgt</strong> das Kind nicht mehr ausreichend mit<br />
Sauerstoff und Nährstoff en. Betroff ene Kinder<br />
haben meist ein niedriges Geburtsgewicht. Auch<br />
für die Mutter kann die Präeklampsie durch die<br />
Auswirkungen des erhöhten Blutdrucks teilweise<br />
gefährliche Folgen haben. Je früher also die Veränderung<br />
erkannt wird, desto schneller kann eine<br />
entsprechende Behandlung einsetzen, und umso<br />
günstiger ist die Prognose für Mutter und Kind.<br />
Schwangerschaftsdiabetes<br />
Diabetes mellitus (oder Zuckerkrankheit) bezeichnet<br />
eine Störung des Zuckerstoff wechsels, die<br />
durch einen verminderten und/oder verzögerten<br />
Abbau des Blutzuckers bedingt ist. In der zweiten<br />
Schwangerschaft shälft e kann es auch bei gesunden<br />
Schwangeren zu einer leichten Form<br />
von Diabetes kommen (Gestationsdiabetes). Zum<br />
einen führen die verschiedenen Schwangerschaft<br />
shormone zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels,<br />
zum andern spielt auch die Ernährung<br />
eine Rolle. Ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus<br />
haben Frauen über 35 Jahre, mit Bluthochdruck,<br />
mit einer Fettstoff wechselstörung oder mit fami -<br />
liärem Vorkommen von Diabetes mellitus. Mit<br />
dem Auft reten eines Diabetes mellitus ist ebenfalls<br />
zu rechnen, falls in einer vorherigen Schwangerschaft<br />
bereits ein Schwangerschaft sdiabetes vor -<br />
handen war oder ein schweres Kind (über 4 kg)<br />
17
18<br />
geboren wurde. Auch Frauen, die schon mehrere<br />
Fehlgeburten hatten, scheinen ein höheres Risiko<br />
für einen Schwangerschaft sdiabetes zu haben.<br />
Bei den Schwangerschaft suntersuchungen werden<br />
deshalb Urin- und Blutzuckerkontrollen durchgeführt.<br />
Der Schwangerschaft sdiabetes kann durch<br />
eine Ernährungsumstellung in 85 % der Fälle für<br />
längere Zeit sehr <strong>gut</strong> behandelt werden. Mehrere<br />
kleine Mahlzeiten und eine Kalorienreduktion sind<br />
ein erster Schritt. Regelmässige körperliche Betätigung<br />
lässt zudem die Körper zellen besser auf<br />
das körpereigene zuckerabbauende Hormon Insulin<br />
ansprechen. Erst wenn Diät und Bewegung<br />
gegen Ende der Schwangerschaft nur noch eine<br />
ungenügende Wirkung zeigen, müssen Medikamente<br />
verabreicht und die Blutzucker werte zu<br />
Hause öft er überprüft werden. Der Schwangerschaft<br />
sdiabetes normalisiert sich meist schon<br />
kurz nach der Geburt.<br />
Hinweis:<br />
Die Leistungen bei Schwangerschaft skomplikationen,<br />
die während einer normalen Schwangerschaft<br />
oder einer Risiko<strong>schwanger</strong>schaft auft reten,<br />
sind nichtt von der Franchise und der Kostenbetei-<br />
ligung befreit.
Notfälle<br />
Treten während der Früh<strong>schwanger</strong>schaft Blutungen<br />
auf, sind diese oft harmlos, können jedoch auch<br />
Signale von ernsthaft en Störungen sein. Die Ursache<br />
ist daher durch einen Arzt abzuklären.<br />
Bei Blutungen während der Spät<strong>schwanger</strong>schaft ,<br />
die sehr stark sein können, ist umgehend der<br />
betreuende Arzt zu konsultieren, da dies sowohl<br />
für die Mutter als auch für das Kind bedrohlich<br />
sein kann. Davon abzugrenzen ist der Abgang von<br />
blutdurchsetztem Schleim im Zusammenhang<br />
mit der einsetzenden Wehentätigkeit.<br />
Bei vorzeitiger Wehentätigkeit (vor der 37. Schwangerschaft<br />
swoche) und/oder fraglichem Abgang<br />
von Fruchtwasser muss unverzüglich der betreuende<br />
Arzt oder ein Spital aufgesucht werden,<br />
damit entsprechende frühgeburtsverhindernde<br />
Massnahmen eingeleitet werden können.<br />
Eine Fehlgeburt, auch Spontanabort genannt, ist<br />
der Verlust eines Babys in den ersten 24 Schwangerschaft<br />
swochen. Bedauerlicherweise kommt dies<br />
recht häufi g vor. Ungefähr ein Drittel aller Schwangerschaft<br />
en endet mit einer Fehlgeburt. Die<br />
meisten dieser befruchteten Eizellen sterben in<br />
einem sehr frühen Stadium ab. Viele Frauen<br />
wissen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, dass<br />
sie <strong>schwanger</strong> waren. Je weiter die Schwangerschaft<br />
fortgeschritten ist, desto seltener sind Fehlgeburten.<br />
Die Fehlgeburtshäufi gkeit ist zudem<br />
bei älteren Frauen höher als bei jüngeren Schwangeren.<br />
Zu den wichtigsten Ursachen von Fehlgeburten<br />
zählen genetische Defekte des Embryos oder mütterliche<br />
Ursachen wie Infektionen, Störungen der<br />
Plazentaentwicklung sowie Fehlbildungen der Gebär -<br />
mutter. Eine Fehlgeburt stellt die häufi gste Blutungsursache<br />
in der Schwangerschaft dar.<br />
19
20<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> aus ethischen Gründen keine<br />
Franchise und Kostenbeteiligung für die<br />
ärztlichen Leistungen sowie die Hebammenbetreuung<br />
im Zusammenhang mit einer<br />
Fehl- oder Frühgeburt erhebt?<br />
Medikamente und pfl anzliche Heilmittel<br />
Die Einnahme von Medikamenten während<br />
der Schwangerschaft kann für das Ungeborene<br />
schädlich sein, da diese über den mütterlichen<br />
Blutkreislauf zum Kind gelangen können. Daher<br />
ist der behandelnde Arzt oder der beratende<br />
Apotheker stets darauf hinzuweisen, dass eine<br />
Schwangerschaft geplant ist oder besteht.<br />
Auch bei selbstgekauft en Medikamenten ist der<br />
Beipackzettel genau durchzulesen. Viele Schwangere<br />
entscheiden sich daher für sanft ere Heilmethoden<br />
wie zum Beispiel der Homöopathie.<br />
Alternative Medikamente können jedoch ebenfalls<br />
unangenehme Folgen haben, weshalb auch<br />
der Homöopath auf eine geplante oder bestehende<br />
Schwangerschaft hingewiesen werden<br />
muss.
Sollten Befi ndlichkeitsstörungen und Erkrankungen<br />
heft ig, langanhaltend oder wiederholt<br />
auft reten, sollte der betreuende Arzt konsultiert<br />
werden.<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> Kosten für komplementärmedizinische<br />
Heilmittel (beispielsweise homöopathische<br />
oder pfl anzliche Präparate) aus den Krankenpfl egezusatzversicherungen<br />
SANA/COMPLETA zu 75 %<br />
vergütet, sofern sie nicht von der Grundversicherung<br />
übernommen werden?<br />
Hinweis:<br />
Leistungen für Medikamente, die während einer<br />
normalen Schwangerschaft oder einer Risiko<strong>schwanger</strong>schaft<br />
eingenommen werden, sind nicht<br />
von der Franchise und der Kostenbeteiligung<br />
befreit.<br />
21
22<br />
Ernährung während der Schwangerschaft<br />
Das Kind erhält, was es zur Entwicklung braucht,<br />
aus dem Blut der Mutter. Der Bedarf der Mutter<br />
an Vitaminen und Mineralstoff en ist erhöht, die<br />
Schwangere benötigt daher eine gesunde und<br />
ausgewogene Ernährung.<br />
Empfehlenswert sind regelmässige, über den Tag<br />
ver teilte kleinere Mahlzeiten, möglichst viel frische<br />
Nahrungsmittel l <strong>–</strong> vorzugsweise auch rohes Gemüse<br />
und Früchte <strong>–</strong> , Vollkornprodukte sowie hochwertige<br />
Eiweisse, die in Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten,<br />
Tofu, Sojamilch, Linsen, Pilzen, Getreiden<br />
und Nüssen zu fi nden sind. Besteht keine<br />
Immunität gegen Toxoplasmose, darf Fleisch nur<br />
gekocht oder <strong>gut</strong> durchgebraten gegessen werden. Ob<br />
eine Immunität vorliegt, wird in der ersten<br />
Schwangerschaft suntersuchung abgeklärt. Schwan -<br />
gere sollten nur aus pasteurisierter Milch hherge- stellten Käse e essen, um das Risiko zu senken, an<br />
Listeriose zu erkranken. Zu einer ausgewogenen<br />
und gesunden Ernährung gehört häufi ges Trinken<br />
<strong>–</strong> eineinhalb bis zwei Liter Wasser pro Tag,<br />
natur belassene Fruchtsäft e oder Kräutertees.<br />
Auf Alkohol ist grundsätzlich zu verzichten. Süssig -<br />
keiten sowie Fett t sollten sparsam konsumiert,<br />
beim Verzehr dafür richtig genossen werden. Um<br />
die gesunde Ernährung zu unterstützen, können<br />
Multivitaminpräparatee eingenommen werden. Es<br />
sind jedoch nicht alle Produkte für Schwangere<br />
ge eignet. Um beispielsweise einer schädlichen<br />
Vitamin-A-Überdosierung vorzubeugen, ist es<br />
wichtig, sich beim Arzt oder in der Apotheke über<br />
geeignete Präparate zu informieren.<br />
Um embryonalen Fehlbildungen, vor allem Rückenmarksdefekten,<br />
entgegenzuwirken, sind Folsäurepräparate<br />
insbesondere zu Beginn der Schwangerschaft<br />
einzunehmen.
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> die Kosten für gewisse Multivitaminpräparate<br />
für die Schwangerschaft zu 90 % aus<br />
den Krankenpfl egezusatzversicherungen TOP/<br />
COMPLETA übernimmt?<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> aus Überzeugung die Stift ung<br />
Folsäure Off ensive Schweiz (SFO) unterstützt und<br />
damit ihre Verbundenheit mit den Zielen und<br />
Aktivitäten der Stift ung sowie mit dem Thema<br />
Mutterschaft und Familie unterstreicht? Informationen:<br />
www.folsaeure.ch<br />
Sport<br />
Regelmässige sportliche Aktivitäten während der<br />
Schwangerschaft halten aktiv und fi t. Geeignet<br />
sind beispielsweise Wandern, Radfahren, Laufen,<br />
Schwimmen, gemässigter Langlauf, spezielle Gymnastik<br />
sowie Yoga. Insbesondere die Beckenbodenmuskulatur<br />
soll gestärkt werden, da das Gewicht<br />
des Kindes diese Muskulatur belastet. Zu dem soll<br />
die Rückenmuskulatur aufgebaut und eine<br />
möglichst hohe Gelenkigkeit angestrebt werden.<br />
Athletische Disziplinen, Sportarten, bei denen<br />
intensiv trainiert werden muss, sowie Sportarten<br />
mit hohem Verletzungsrisiko und Kontaktsportarten<br />
sind weniger geeignet.<br />
Nach sportlichen Aktivitäten ist auf ausreichend<br />
Ruhe und Entspannung zu achten. Überanstrengungen<br />
während der Schwangerschaft sind<br />
zu vermeiden.<br />
23
Wohlbefi nden<br />
Der Körper ist während einer Schwangerschaft<br />
grossen Veränderungen und Strapazen ausgesetzt.<br />
Betroff en sind insbesondere der Kreislauf, das<br />
Bindegewebe und die Muskeln, die Nieren und die<br />
Blase, die Verdauungsorgane, die Wirbelsäule,<br />
die Brust, die Haut ganz allgemein sowie die Haare<br />
und die Zähne. Um diesen Mehrbelastungen<br />
entgegenzuwirken, sind Gymnastik- sowie Entspannungsübungen<br />
ratsam, Ruhe sowie eine<br />
gesunde und ausgewogene Ernährung notwendig.<br />
Entspannung bieten zudem entsprechende Massagen,<br />
die vom Partner oder von professionellen<br />
Masseuren gemacht werden können. Auch ist<br />
auf bequeme Stellungen beim Schlafen, Sitzen und<br />
Stehen sowie auf ergonomische Bewegungen<br />
zu achten.<br />
Haut, Haare und Zähne sind besonders zu pfl egen.<br />
Nebst den körperlichen können auch seelische Veränderungen<br />
der Schwangeren zu schaff en machen.<br />
Durch ein entsprechend verständnis volles Um -<br />
feld, genügend Zeit für sich selbst sowie Entspannungsübungen<br />
und individuelle Wellnessprogramme<br />
kann diesen Erscheinungen entgegen -<br />
gewirkt werden. Wichtig ist, dass die eigenen<br />
Bedürfnisse beachtet und entsprechende Mass -<br />
nahmen getroff en werden.<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> aus den Krankenpfl egezusatzversicherungen<br />
SANA/COMPLETA 75 % der Kosten<br />
für Massageleistungen bei von uns anerkannten<br />
Therapeuten vergütet?<br />
25
26<br />
Geburtsvorbereitungskurse<br />
Geburtsvorbereitungskurse informieren rund um<br />
die Themen Schwangerschaft , Geburt und Wochenbett.<br />
Sie können den werdenden Eltern viele Unsicherheiten<br />
nehmen und Ängste abbauen. Zudem<br />
besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Schwangeren<br />
auszutauschen. Das Angebot von Geburtsvorbereitungskursen<br />
ist sehr gross. Damit die eigenen<br />
Bedürfnisse möglichst optimal befriedigt werden<br />
können, lohnt es sich, die Inhalte, die Philosophie<br />
oder den Aufbau der Kurse miteinander zu vergleichen.<br />
Klassische oder traditionelle Geburtsvorbereitungskurse<br />
gehen besonders auf die Aspekte Atmung,<br />
Entspannung und Körperarbeit ein. Über die Körperarbeit<br />
lernen die Frauen ihren Körper kennen,<br />
ihn richtig einschätzen und ihm vertrauen. Die<br />
Kurse sollen in erster Linie die Fähigkeit fördern,<br />
loszulassen und dem Körper die Füh rung im<br />
Geburtsgeschehen zu überlassen. Natürlich fehlen<br />
auch theoretische Informationen zu Schwangerschaft<br />
, Geburtsverlauf und Wochenbett nicht.<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> aus den Krankenpfl egezusatzversicherungen<br />
SANA/COMPLETA 75 % der aus der<br />
Grundversicherung nicht vergüteten Kosten<br />
bis maximal 500 Franken pro Kalenderjahr für<br />
Geburtsvorbereitungs-, Schwangerschaft sgymnastik-<br />
und Rückbildungskurse bezahlt,<br />
sofern diese von einer selbstständig tätigen<br />
oder im Spital angestellten Hebamme oder einem<br />
von Qualitop anerkannten Anbieter durchgeführt<br />
werden?
Hinweis:<br />
Aus der Grundversicherung werden an einen<br />
Geburtsvorbereitungskurs in einer Gruppe<br />
100 Franken pro Kalenderjahr ohne Franchise und<br />
Kostenbeteiligung g bezahlt, sofern dieser bei<br />
einer selbstständig tätigen oder im Spital angestellten<br />
Hebamme besucht wird.<br />
Akupunktur<br />
Die Akupunktur ist ein Teilbereich der Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin (TCM). Sie basiert auf<br />
der Vorstellung der Lebensenergie Qi. Das Qi kann<br />
durch verschiedene Ursachen beeinträchtigt<br />
werden, was zu körperlichen Symptomen führt.<br />
Das Ungleichgewicht des Qi wird durch einen<br />
Nadelstich an genau defi nierten Punkten am Körper<br />
ausgeglichen. Ziel der Akupunktur ist es,<br />
körperliche und seelische Funktionen ins Gleichgewicht<br />
zu bringen und die Harmonie im Körper<br />
wiederherzustellen.<br />
Akupunktur kann sich bei Schwangerschaft sbeschwerden<br />
wie starkem Schwangerschaft serbrechen,<br />
Rückenproblemen, Wassereinlagerungen,<br />
Sodbrennen und zur Wendung bei<br />
Steisslage eignen.<br />
27
28<br />
Akupunktur ist zur Geburtsvorbereitung möglich,<br />
sofern eine <strong>gut</strong>e, komplikationslose Schwangerschaft<br />
besteht. Akupunktur kann die Verkürzung<br />
der Eröff nungsphase, die Aufl ockerung des Gebär -<br />
mutterhalses, eine <strong>gut</strong>e Wehenkoordination im<br />
Geburtsverlauf und die Schmerzreduktion unter -<br />
stützen. Diese Auswirkungen der Akupunktur<br />
setzen aber erst mit dem Zeitpunkt der anderen,<br />
natürlichen Mechanismen der Geburtsauslösung<br />
ein. Insofern sind eine Über stimulation und<br />
eine vorzeitige Geburt im Rahmen der normalen<br />
Akupunktur nicht zu erwarten.<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> aus den Krankenpfl egezusatzversicherungen<br />
SANA/COMPLETA 75 % der Kosten<br />
für Akupunktur-Behandlungen vergütet, sofern<br />
diese von einem von <strong>Helsana</strong> anerkannten TCM-<br />
Therapeuten oder von einer in einem Spital<br />
tätigen, in TCM ausgebildeten Hebamme durchgeführt<br />
wird?
Berufstätige Schwangere<br />
Grundsätzlich kann eine gesunde, <strong>schwanger</strong>e<br />
Frau ihrer normalen Arbeit nachgehen. Es ist<br />
jedoch darauf zu achten, dass der Körper bei der<br />
Arbeit durch Vorkehren bei der Haltung sowie<br />
durch Gestaltung des Arbeitsrhythmus möglichst<br />
geschont wird. Arbeiten, die den <strong>schwanger</strong>en<br />
Körper übermässig belasten oder bei denen Kontakt<br />
mit Gift stoff en oder eine hohe Sturz- oder Verletzungsgefahr<br />
besteht, sind zu meiden.<br />
Für Schwangere gelten spezielle gesetzliche Be -<br />
stimmungen, zum Beispiel bezüglich Nachtarbeit,<br />
Überzeit und gefährlicher Arbeiten. Zudem darf<br />
einer <strong>schwanger</strong>en Arbeitnehmerin nicht gekündigt<br />
werden. Diese Sperrfrist gilt ab Schwangerschaft<br />
seintritt bis 16 Wochen nach der Niederkunft<br />
des Kindes. Eine Schwangere kann demgegen -<br />
über jederzeit mit der vertraglich vereinbarten<br />
Frist ihr Arbeitsverhältnis kündigen. Empfehlenswerter<br />
ist jedoch ein Auf hebungsvertrag im Ein -<br />
vernehmen mit dem Arbeitgeber, der Vertrag kann<br />
den individuellen Bedürfnissen angepasst werden.<br />
In den ersten acht Wochen nach der Niederkunft<br />
besteht ein Arbeitsverbot. Von der 8. bis zur 16.<br />
Woche nach der Geburt darf die Wöchnerin der<br />
sonst üblichen Arbeitstätigkeit nachgehen,<br />
wenn sie dies will.<br />
Seit 1. Juli 2005 gilt ein einheitlicher Mutterschaft<br />
surlaub mit den entsprechenden Taggeldleistungen<br />
der Mutterschaft sversicherung<br />
von 14 Wochen, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen<br />
erfüllt sind.<br />
29
Geburt<br />
Geburtsort<br />
Ein wichtiger Aspekt der Geburt ist die Wahl des<br />
Geburtsortes. Die meisten Kinder kommen im<br />
Spital zur Welt. Es gibt aber auch Alternativen wie<br />
die Hausgeburt oder die Geburt in einem Geburtshaus.<br />
Für den Entscheid über den Geburtsort sind<br />
unterschiedliche Faktoren massgebend, die im<br />
Vorfeld abgeklärt werden müssen, wie beispielsweise<br />
Sicherheit für Mutter und Kind bei Komplikationen<br />
und Notfällen, Betreuung des Kindes,<br />
Möglichkeiten von Rooming-in, Unterstützung<br />
beim Stillen, Ausstattung der Gebär zimmer und<br />
Geburtsmöglichkeiten wie Wasser geburt. Der<br />
Entscheid liegt schliesslich bei den werdenden<br />
Eltern.<br />
Hinweis:<br />
Vor einem geplanten Aufenthalt in einem<br />
öff ent lichen oder einem privaten Spital empfi ehlt<br />
<strong>Helsana</strong>, eine Kosten<strong>gut</strong>sprache zu verlangen.<br />
Diese gibt Auskunft darüber, ob die Kosten voll -<br />
umfänglich oder nur teilweise vergütet werden.<br />
31
32<br />
1. Geburtsabteilung im Spital<br />
Vorteil von Geburtsabteilungen in Spitälern<br />
ist, dass bei Notfällen oder Komplikationen sofort<br />
die notwendigen Einrichtungen und Geräte zur<br />
Verfügung stehen. Notwendige operative Eingriff e<br />
können innert kurzer Zeit stattfi nden.<br />
Während der angebotenen Informationsveranstaltungen<br />
erhalten werdende Eltern Auskünft e<br />
über die Geburtsabteilung und das Wochenbett<br />
und können sich so ein Bild machen.<br />
Meist bleiben die Mütter nach einer spontanen<br />
und komplikationslosen Geburt vier bis fünf Tage<br />
im Spital <strong>–</strong> bei Kaiserschnittgeburten etwas länger.<br />
Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Spital<br />
wenige Stunden nach der Geburt zu verlassen,<br />
also ambulant zu gebären.<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> aus der Spitalzusatzversicherung<br />
HOSPITAL der Mutter die Kosten für den stationären<br />
Aufenthalt, je nach gewählter Versicherungsdeckung<br />
in der allgemeinen, der halbprivaten<br />
oder der privaten Abteilung, auch für das gesunde<br />
Neugeborene vergütet?<br />
dass <strong>Helsana</strong> bei einer ambulanten Geburt im<br />
Spital aus der halbprivaten oder privaten Spitalzusatzversicherung<br />
HOSPITAL eine Geburtenpauschale<br />
zur Deckung der Unkosten bezahlt?<br />
Hinweis:<br />
Bei einer ambulanten Geburt werden die ärztlichen<br />
Kosten und die Kosten der Hebamme aus der<br />
Grundversicherung ohne Franchise und Kostenbe-
teiligungg übernommen. Allfällige Medikamente<br />
werden jedoch aus der Grundversicherung mit<br />
Franchise und Kostenbeteiligung g vergütet.<br />
Hinweis:<br />
<strong>Helsana</strong> hat mit ausgewählten Spitälern Partnerverträge<br />
abgeschlossen. Diese Partnerschaft en<br />
fördern die Entwicklung gemeinsamer Dienst leistungen<br />
und ein gemeinsames Kundenverstän dnis.<br />
Die Spitäler weisen ihr Angebot transparent aus,<br />
veröff entlichen Qualitätsdaten und bieten ihre<br />
Leistungen zu fairen Preisen an. <strong>Helsana</strong> empfi ehlt<br />
ihren Versicherten auch im Bereich Mutterschaft<br />
diese Kliniken. Eine Liste dieser Partnerkliniken<br />
(Key Clinics) mit Angeboten im Bereich Mutterschaft<br />
fi nden Sie im Anhang zu dieser Broschüre.<br />
2. Geburtshaus<br />
Geburtshäuser werden von Hebammen geführt, und<br />
die Geburten werden von einer Hebamme ohne die<br />
Anwesenheit eines Arztes geleitet. Konventionelle<br />
Schmerzmittel kommen selten zur Anwendung.<br />
Die Geburtshäuser sind mit den für die Sicherheit<br />
von Mutter und Kind notwendigen Geräten wie<br />
dem Herzton-Wehen-Messgerät ausgerüstet. Treten<br />
jedoch Komplikationen auf, ist eine Verlegung in<br />
ein entsprechend ausgerüstetes Spital notwendig.<br />
Damit die Geburt in einem Geburtshaus möglich<br />
ist, muss die Schwangerschaft komplikationslos sein<br />
und es dürfen keine weiteren Risikofaktoren wie<br />
beispielsweise Steisslage oder Mehrlinge vorliegen.<br />
33
34<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> bei einer Geburt in einem Geburtshaus<br />
aus der halbprivaten oder der privaten Spitalzusatzversicherung<br />
HOSPITAL eine Geburtenpauschale<br />
zur Deckung der Unkosten bezahlt?<br />
Hinweis:<br />
Aus der Grundversicherung werden bei einer<br />
Geburt in einem Geburtshaus die Leistungen<br />
der Hebamme sowie des Arztes ohne Franchise und<br />
Kostenbeteiligung g übernommen. Die Kosten für<br />
die Benützung des Geburtszimmers, die Unterkunft<br />
und Verpfl egung in Geburtshäusern, die<br />
nicht auf der kantonalen Spitalliste aufgeführt<br />
sind, werden aus der Grundversicherung nicht<br />
vergütet.<br />
3. Hausgeburt<br />
Hausgeburten haben den Vorteil, dass der Schwangeren<br />
das Umfeld sehr vertraut ist. Die Fahrt zu<br />
einem Spital oder einem Geburtshaus bei Einsetzen<br />
der Wehen entfällt, und die werdende Mutter und<br />
der Vater können sich voll auf die Geburt konzentrieren.<br />
Das Umfeld kann von der Schwangeren im<br />
Vorfeld entsprechend gestaltet werden, und ältere<br />
Geschwister können das Baby gleich nach der<br />
Geburt sehen. Entscheidet sich eine Schwangere<br />
für eine Hausgeburt, muss sie von ihrem Umfeld<br />
entsprechend unterstützt werden; insbesondere in<br />
den ersten Tagen nach der Geburt ist eine Betreuung<br />
durch Dritte zu Hause wichtig. Eine Hausgeburt<br />
ist zudem nur möglich, wenn weder die Mutter<br />
noch das Kind zur Gruppe der Risiko<strong>schwanger</strong>schaft<br />
en gehören. Da Notfälle nicht ausgeschlos-
sen werden können, ist im Vorfeld auch das Szenario<br />
eines Nottransportes in ein nahegelegenes Spital<br />
vorzubereiten.<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> den für die Geburt allenfalls ge -<br />
wünschten Geburtspool aus der Krankenpfl<br />
ege zusatzversicherung TOP/COMPLETA zu<br />
90 % mit maximal 1000 resp. 1500 Franken<br />
vergütet?<br />
<strong>Helsana</strong> bezahlt zudem bei einer Hausgeburt<br />
aus der halbprivaten oder der privaten Spitalzusatzversicherung<br />
HOSPITAL eine Geburtenpauschale<br />
zur Deckung der Unkosten.<br />
Hinweis:<br />
Aus der Grundversicherung werden bei einer<br />
Hausgeburt die Leistungen der Hebamme und<br />
des Arztes ohne Franchise und Kostenbeteiligungg ver-<br />
gütet. Ärztlich verordnete Medikamente werden<br />
ebenfalls aus der Grundversicherung, jedoch mit<br />
Franchise und Kostenbeteiligungg übernommen.<br />
35
36<br />
Anzeichen der Geburt<br />
Der Beginn der Geburt wird insbesondere von Erstgebärenden<br />
mit grosser Spannung erwartet. Auch<br />
mehrgebärende Frauen können jedoch über den<br />
Verlauf erstaunt sein, da jede Geburt anders ist.<br />
Der Beginn der folgenden drei Phasen der Geburt<br />
kann sich grob durch zwei Arten von Zeichen<br />
anzeigen: mögliche Symptome e und absolute Zeichen<br />
für die Wehentätigkeit.<br />
Als mögliches Symptomm gilt beispielsweise der Ab-<br />
gang des Schleimpfropfes, einer leicht rosig oder<br />
braun gefärbten Flüssigkeit, der während der<br />
Schwangerschaft das untere Ende des Muttermundes<br />
verschliesst. Geht dieser Schleimpfropf ab,<br />
zeigt dies jedoch lediglich an, dass die Geburt in<br />
den nächsten zwei Tagen bis zu einigen Wochen<br />
losgehen könnte. Viele Frauen haben zudem in den<br />
letzten Wochen der Schwangerschaft Vor- und<br />
Senkwehen, die regelmässig über mehrere Stunden<br />
am Tag vorkommen können. Diese krampfartigen<br />
Beschwerden mit Verhärtung des Bauches dauern<br />
in der Regel nur einige Sekunden bis eine halbe<br />
Minute und hören von selber wieder auf; dies im<br />
Unterschied zu echten Wehen, die langsam beginnen<br />
und intensiver und häufi ger werden. Bei<br />
den Vor- und Senkwehen wird das Kind optimal<br />
ins Becken geschoben, und der Muttermund und<br />
die Gebärmutter werden auf die kommende Geburt<br />
vorbereitet. Auch diese Vor- und Senkwehen<br />
sind meist erst frühe Vorboten und noch keine<br />
eindeutigen Anzeichen der unmittelbar bevorstehenden<br />
Geburt. Weitere subjektive Zeichen der<br />
bevorstehenden Geburt können beispielsweise<br />
Schmerzen im Kreuz, Durchfall oder Druck auf<br />
den Beckenboden, Hitze gefühle, vermehrter Ausfl<br />
uss oder auch eine Abnahme der Kindsbewegungen<br />
sein.
Als deutliche Zeichen n der Geburt gelten das Einset-<br />
zen der Wehen oder aber der Fruchtwasserabgang.<br />
Wehen treten dabei meist langsam und regelmässig<br />
auf, und die Abstände zwischen den Wehen<br />
werden immer kürzer. Während bei den meisten<br />
Schwangeren die Wehen anfänglich einen Abstand<br />
von einer halben Stunde haben können, beginnen<br />
diese bei anderen Frauen gleich in Abständen von<br />
fünf Minuten. Als Regel bei Erstgebärenden gilt,<br />
dass sie sich im Spital oder bei der Hebamme melden<br />
sollen, wenn die Wehen während mindestens einer<br />
Stunde alle fünf Minuten für 45 bis 60 Sekunden<br />
stattfi nden. Mehrgebärende sollten die betreuenden<br />
Personen etwas früher kontaktieren. Sind die<br />
Wehen demgegenüber unregelmässig und von<br />
unterschiedlicher Inten sität, handelt es sich wohl<br />
um Vorbereitungswehen, die noch nicht den<br />
unmittelbaren Geburtsbeginn anzeigen.<br />
Geht aber plötzlich in einem grossen Schwall oder<br />
tropfenweise, aber kontinuierlich Fruchtwasser<br />
ab, ist dies ein anderes deutliches Zeichen für den<br />
Geburtsbeginn, da sich gleichzeitig meist auch<br />
der Muttermund ein wenig öff net. Im Fall von<br />
Abgang von Fruchtwasser sollte auf jeden Fall<br />
das Spital oder die Hebamme kontaktiert werden.<br />
37
38<br />
Geburtsphasen<br />
Die Geburt wird in drei Phasen eingeteilt: die<br />
Eröff nungsphase, die Austreibungsphase und die<br />
Nachgeburtsphase. Die erste Phase ist mit acht<br />
bis zwölf Stunden bei Erstgebärenden die längste<br />
Phase, gefolgt von der Austreibungsphase, die<br />
meist eine bis zwei Stunden dauert, und schliesslich<br />
die Nachgeburtsphase, die nach einer Stunde<br />
meist abgeschlossen ist.<br />
Die Eröff nungsphase zeigt an, dass die Geburt<br />
wirklich begonnen hat, da der Muttermund<br />
weich und dünner wird und sich durch die regelmässigen<br />
Kontraktionen zu öff nen beginnt.<br />
Das Kind wird meist gleichzeitig im Geburtskanal<br />
nach unten geschoben. Mit der vollständigen<br />
Öff nung des Muttermundes auf ca. 10 cm ist die<br />
erste Phase abgeschlossen.<br />
Ist der Muttermund vollständig geöff net, beginnt<br />
die Austreibungsphase mit den Presswehen. Diese<br />
schieben das Kind im Geburtskanal weiter nach<br />
vorne und bringen es schliesslich zur Welt. Meist<br />
sind die Wehen in der zweiten Phase weniger<br />
häufi g, dafür intensiver. Wehenschmerzen können<br />
mit aktivem Pressen, wobei das Baby durch die<br />
Mutter weiter nach unten geschoben wird, oft besser<br />
verarbeitet werden. Ist das Baby auf der Welt,<br />
wird die Nabelschnur durchtrennt, das Baby abge -<br />
trocknet und vom Arzt untersucht.<br />
Die Nachgeburtsphase setzt unmittelbar nach<br />
der Geburt ein und endet mit der Ablösung der Plazenta.<br />
Während die Mutter das Kind bereits im<br />
Arm hält, treten leichte, teils kaum spürbare Wehen<br />
ein. Sie sorgen dafür, dass sich die Plazenta von<br />
der Gebärmutterwand löst. Mithilfe von leichtem<br />
Zug durch die Hebamme oder den Arzt an der<br />
Nabelschnur wird die Plazenta ausgestossen und
40<br />
anschliessend auf deren Vollständigkeit untersucht.<br />
In der Nachgeburtsphase wird zudem ein<br />
eventueller Dammriss oder -schnitt genäht und<br />
werden die Blutungen beobachtet.<br />
Nachdem die Geburt vollendet ist, sollen Mutter<br />
und Vater Zeit haben und sich Zeit nehmen, das<br />
Kind kennenzulernen, diesen Augenblick zu<br />
geniessen und sich zu erholen. Meist wird noch im<br />
Geburtssaal das Baby an die Brust der Mutter angelegt<br />
und der Saugrefl ex stimuliert.<br />
Art der Geburt<br />
1. Spontangeburt<br />
Die meisten Frauen wünschen sich eine spontane<br />
Geburt ohne Komplikationen. Es ist sinnvoll, sich<br />
im Vorfeld über den Ablauf der Geburt zu informieren<br />
und Gedanken zu machen, beispielsweise<br />
durch Teilnahme an einem Geburtsvorbereitungskurs.<br />
Eine Spontangeburt erfolgt meist im Gebärbett,<br />
kann jedoch auch in einer Gebärbadewanne,<br />
auf einem speziellen Hocker oder beispielsweise<br />
im Stehen erfolgen.<br />
Wehenschmerz kann durch unterschiedliche<br />
Haltungspositionen der Schwangeren, die mit<br />
oder ohne Partner oder Hebamme ausgeführt<br />
werden, erleichtert werden. Insbesondere sind<br />
immer häufi ger spezielle Raumgestaltungen<br />
sowie alternative und sanft e Unterstützungs-
methoden im Angebot, die die Atmosphäre und das<br />
Geburtserlebnis harmonischer gestalten sollen.<br />
Auch wenn die meisten Geburten problemlos<br />
verlaufen, birgt jede Phase der Geburt das Risiko<br />
einer Komplikation. Diese kann eine medizinische<br />
Intervention notwendig machen: Treten kurz<br />
vor der Geburt Schwierigkeiten auf, muss durch<br />
Anwendung der Vakuumglocke (Saugglocke) oder<br />
einer Geburtszange die Geburt beschleunigt<br />
werden.<br />
Dabei wird unter Mithilfe der Mutter durch Pressen<br />
und mit Einsatz von Wehenmittel das kindliche<br />
Köpfchen schonend durch den äussersten Scheidenanteil<br />
und den Damm geleitet. Meist wird zur<br />
Erleichterung ein Dammschnitt durchgeführt.<br />
Sowohl die Zange als auch die Saugglocke kön -<br />
nen beim Kind Male oder Schwellungen am Kopf<br />
hinterlassen, die jedoch nach einigen Tagen verschwinden.<br />
2. Kaiserschnitt<br />
Ein Kaiserschnitt erfolgt entweder geplant <strong>–</strong> vor<br />
allem in Risikosituationen, aber auch aufgrund<br />
der besseren Planbarkeit und des gefürchteten<br />
Geburtsschmerzes <strong>–</strong> oder ungeplant <strong>–</strong> bei Schwierigkeiten<br />
während der Geburt.<br />
Bei Kaiserschnitt wird das Kind durch die operativ<br />
eröff nete Bauchdecke der Mutter gehoben.<br />
Ein Kaiserschnitt dauert in der Regel nur knapp<br />
eine Stunde und wird meist unter einer Spinalanästhesie<br />
durchgeführt. Nur noch selten, meist<br />
bei Notkaiserschnitten, geschieht der Eingriff<br />
unter Vollnarkose. Vorteil der Teilnarkose ist, dass<br />
die Mutter die Geburt miterlebt und das Baby in<br />
die Arme schliessen kann.<br />
41
42<br />
Schmerzlinderung<br />
Insbesondere am Anfang der Geburt kann auf<br />
Schmerzmittel meist verzichtet werden. Stattdessen<br />
können Stellungswechsel, eine entsprechende<br />
Atem- und Massagetechnik, natürliche Hilfsmittel<br />
wie ätherische Öle, Akupunktur, Hypnose und<br />
Homöopathie zum Einsatz kommen. Auch die<br />
Möglichkeit, im Bad zu sitzen, wird als Form<br />
der Schmerzlinderung eingesetzt. Dauert die Eröff -<br />
nungsphase jedoch länger oder sind die Schmer -<br />
zen stark, bieten sich medikamentöse Schmerzmittel<br />
an. Schmerzmittel können in Form von<br />
Tabletten, Tropfen, Zäpfchen oder Spritzen verabreicht<br />
werden.<br />
Bei der Periduralanästhesie (PDA) wird ein Betäubungsmittel<br />
durch einen dünnen Kunststoff -<br />
katheter in den Rückenmarkkanal gespritzt.<br />
Durch sehr feine Dosierung der Narkosemittel<br />
kann erreicht werden, dass ein aktives Pressen in<br />
der Austreibungsphase möglich ist und die Beine<br />
nicht vollständig gefühllos sind.<br />
Mögliche Komplikationen von PDA können Blutdruckabfälle,<br />
Kopfschmerzen oder auch lokale<br />
Rückenschmerzen sein.<br />
Bei einer Spinalanästhesie wird ebenfalls Narkosemittel<br />
in den Rückenmarkkanal eingespritzt.<br />
Die Wirkung setzt rasch und komplett ein und<br />
wirkt drei bis vier Stunden.
44<br />
Wochenbett<br />
Frühwochenbett<br />
In der Regel erholen sich Mütter nach der Geburt<br />
einige Tage im Spital oder im Geburtshaus.<br />
Um diese Zeit entsprechend geniessen zu können,<br />
werden die Besuche oft auf die nächsten Angehörigen<br />
beschränkt. Wer ambulant gebärt, sollte<br />
sich in den ersten Tagen nach der Geburt zu<br />
Hause unterstützen und pfl egen lassen.<br />
Das Frühwochenbett dauert bis zum zehnten Tag.<br />
In dieser ersten Zeit muss sowohl der Körper die<br />
Geburt verarbeiten, ein allfälliger Dammschnitt<br />
oder -riss oder die Narbe eines Kaiserschnitts<br />
verheilen, die Gebärmutter sich zurückbilden und<br />
der Wochenfl uss als Prozess der Wundheilung<br />
zurückgehen, der Milcheinschuss stattfi nden und<br />
das Stillen sowie die Babypfl ege erlernt werden.<br />
Spätwochenbett<br />
Das Spätwochenbett dauert vom elft en Tag bis<br />
etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt. In<br />
dieser Zeit gewöhnt sich die junge Familie an<br />
das Leben mit dem Kind. Auch geschehen starke<br />
hormonelle Umstellungen. Nach sechs bis acht<br />
Wochen erfolgt die Kontrolle durch den Arzt. Anschliessend<br />
kann die Rückbildung des Bauch-<br />
und Beckenbindegewebes und der Muskulatur<br />
durch entsprechende Gymnastik aktiv unterstützt<br />
werden. Andere leichte sportliche Aktivitäten<br />
wie Yoga, Stretching, Schwimmen und<br />
ausgiebige Spaziergänge fördern die Rückbildung<br />
ebenfalls.
Frühwochenbettinfektionen<br />
Fieber im Wochenbett ist als erstes Zeichen einer<br />
Infektion nicht so selten <strong>–</strong> etwa 8 % aller Wöchnerinnen<br />
haben eine Temperaturerhöhung in den<br />
ersten zehn Tagen nach der Geburt. Eine leichte<br />
Temperaturerhöhung ist jedoch auch während<br />
des Milcheinschusses eine durchaus normale<br />
Begleiterscheinung.<br />
In den meisten Fällen von Wochenbettinfektion<br />
handelt es sich um eine Entzündung der innersten<br />
Schicht der Gebärmutter (Endometritis). Die Temperatur<br />
steigt bis gegen 38 °C, dazu kommen<br />
Unterbauch- oder Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit.<br />
Der Wochenfl uss riecht unangenehm.<br />
Wird die Endometritis nicht behandelt, kann die<br />
Entzündung auf den Gebärmuttermuskel übergehen:<br />
das Fieber steigt höher an, die Schmerzen<br />
werden stärker, und mitunter kommt es zu einer<br />
verstärkten Blutung. Eine beginnende Endometritis<br />
kann mit Medikamenten behandelt werden.<br />
Normalerweise bessern sich dadurch die Symptome<br />
innerhalb sehr kurzer Zeit.<br />
Weniger häufi g sind Infektionen der Kaiserschnittoder<br />
Dammschnittnaht. Die Wunde ist gerötet,<br />
gespannt und empfi ndlich, eventuell wird Sekret<br />
abgesondert. Reinigung und Spülung der entzündeten<br />
Stelle sowie die Einnahme eines Antibiotikums<br />
reichen meist als Behandlung aus.<br />
Nur ausgedehnte Nahtinfektionen müssen durch<br />
eine operative Revision therapiert werden.<br />
Harnwegsinfekte, begleitet von Fieber, kommen<br />
im Wochenbett oft vor und müssen entsprechend<br />
behandelt werden.<br />
45
46<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> bis zehn Wochen nach der Geburt<br />
die Kosten für den Aufenthalt für ein gesundes<br />
Kind aus der Spitalzusatzversicherung HOSPITAL<br />
der Mutter vergütet, sofern diese aufgrund von<br />
Komplikationen erneut in ein Spital eingewiesen<br />
werden muss?<br />
Wochenbettbetreuung<br />
Um mit all den Veränderungen umgehen, über<br />
die unerwarteten Gefühle reden, die körper lichen<br />
Symptome schildern, Fragen zur Pfl ege und zum<br />
Verhalten des Kindes sowie zum Stillen oder zur<br />
Ernährung mit Schoppen, zum Schlaf- und Schrei -<br />
verhalten stellen zu können, ist es wertvoll, eine<br />
erfahrene Person in der Nähe zu haben, die mit<br />
Rat und Tat zu Hause zur Seite steht. Die Hebamme<br />
untersucht bei den Hausbesuchen sowohl Mutter<br />
als auch Kind, überwacht die Geburtsfolgen und<br />
unterstützt und berät die Mutter und den Vater<br />
in dieser aussergewöhnlichen Situation.<br />
Bei Zwillings- und Mehrlingsgeburten, aber auch<br />
nach sehr anstrengenden Geburten kann es für<br />
die junge Familie sehr hilfreich sein, Unterstützung<br />
im Haushalt zu erhalten. Durch eine Haus-
halthilfe kann sich die Mutter zudem schneller von<br />
den Anstrengungen der Geburt erholen.<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> aus der Spitalzusatzversicherung<br />
HOSPITAL nach einer Geburt im Spital, im Geburtshaus,<br />
zu Hause oder auch ambulant während<br />
maximal 30 Tagen pro Kalenderjahr und je nach<br />
Versicherungsvariante bis zu 90 Franken an Haushalthilfeleistungen<br />
vergütet? Bei den Zusatzversicherungen<br />
VARIA und LIMITA sind die Leistungen<br />
auf drei Wochen pro Kalenderjahr begrenzt.<br />
Hinweis:<br />
Aus der Grundversicherung werden während<br />
zehn Tagen nach der Geburt <strong>–</strong> unabhängig vom<br />
Geburtsort <strong>–</strong> die Kosten für die Wochenbettbetreuung<br />
durch eine Hebamme oder Pfl egefachperson<br />
ohne Franchise und Kostenbeteiligungg bezahlt.<br />
Werden Pfl egebesuche für die Mutter länger als<br />
zehn Tage benötigt, ist eine ärztliche Verordnung<br />
erforderlich. Diese Kosten sind nicht von der<br />
Franchise und der Kostenbeteiligung befreit. Sind<br />
pfl egerische Behandlungen für das Kind nach dem<br />
10. Tag notwendig, ist auch eine ärztliche Verordnung<br />
erforderlich. Die Behandlungen müssen von<br />
einer Pfl egefachfrau durchgeführt werden. Diese<br />
Kosten werden durch die Grundversicherung des<br />
Kindes mit Kostenbeteiligung bezahlt.<br />
47
48<br />
Stillen<br />
Stillen ist die natürlichste Form, das Kind zu<br />
ernähren. Die Muttermilch enthält alles, was das<br />
Kind zum Gedeihen braucht, <strong>versorgt</strong> das Baby<br />
mit Immun- und Abwehrstoff en und wirkt präventiv<br />
gegen Allergien. Muttermilch ist zudem zu<br />
jeder Zeit in der richtigen Temperatur und sauber<br />
verfügbar. Die Brust wird ab der sechsten Schwangerschaft<br />
swoche aufs Stillen vorbereitet. Gleich<br />
nach der Geburt wird das Kind an die Brust an -<br />
gelegt, um die Milchbildung anzuregen.<br />
Für einige Frauen ist das Stillen meist am Anfang<br />
schwierig. In entsprechenden Kursen kann auf<br />
das Stillen vorbereitet werden, und später können<br />
Fachpersonen helfen.<br />
Durch geeignete Techniken des Ansetzens des<br />
Kindes, durch Ruhe und entspannte Position beim<br />
Stillen, durch Wickel, Massagen und den Einsatz<br />
von Hilfsmitteln sowie die entsprechende Unter -<br />
stützung von Fachpersonen kann Risiken wie<br />
Milchstau, wunden Brustwarzen und Entzündungen<br />
meist <strong>gut</strong> begegnet werden.<br />
Stillen dient nicht nur zur Ernährung, sondern<br />
auch Grundbedürfnisse nach Zärtlichkeit, Zuneigung<br />
und Körperkontakt werden befriedigt.<br />
Auch die Mutter profi tiert vom Stillen, da sich<br />
die Gebärmutter dadurch schneller rückbildet.<br />
Alkohol, Tabak sowie blähende oder sehr säurehaltige<br />
Nahrungsmittel sollten gemieden werden,<br />
da sie über die Muttermilch aufs Kind übergehen<br />
können.<br />
Beim Stillen werden reichlich Kalorien verbrannt.<br />
Ein gesunder Appetit ist also völlig in Ordnung.<br />
Bestimmte Nahrungsbestandteile wie Salbei oder<br />
Pfeff erminze wirken jedoch hemmend auf die
Milchbildung. Zudem soll eine stillende Mutter<br />
reichlich trinken <strong>–</strong> vorzugsweise Mineralwasser,<br />
Kräuter- oder Früchtetees.<br />
Mütter, die die Arbeitstätigkeit wieder aufnehmen,<br />
aber weiterhin das Kind stillen möchten,<br />
haben Anrecht auf Stillpausen während der<br />
Arbeitszeit sowie auf geeignete Räumlichkeiten<br />
zum ungestörten Stillen oder Abpumpen und<br />
auf Infrastruktur zum kühlen Aufbewahren der<br />
Milch.<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> die Kosten für die täglichen Mietgebühren<br />
und auch den Kauf einer Milchpumpe<br />
bis zu einem Verkaufswert von 360 Franken<br />
aus der Grundversicherung mit Franchise und<br />
Kostenbeteiligung übernimmt?<br />
Kosten für Medikamente oder homöopathische<br />
Heilmittel werden entweder aus der Grundversicherung<br />
mit Franchise und Kostenbeteiligung oder<br />
aus den Krankenpfl egezusatzversicherungen SANA/<br />
COMPLETA zu 75 % vergütet.<br />
Hinweis:<br />
Aus der Grundversicherung werden die Kosten für<br />
drei Stillberatungen, die von einer Hebamme oder<br />
einer speziell ausgebildeten Krankenschwester<br />
durchgeführt werden, ohne Franchise und Kostenbeteiligung<br />
g übernommen.<br />
Die Kosten für Stillkompressen werden ohne<br />
ärztliche Verordnung aus der Grundversicherung<br />
mit Franchise und Kostenbeteiligungg vergütet.<br />
49
50<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> das Stillen unterstützt und sich als<br />
Mitgründerin der Schweizerischen Stift ung zur<br />
Förderung des Stillens und als Mitglied des<br />
Stift ungsrates für die Stillförderung engagiert?<br />
Die Liste der mit dem UNICEF-Label «Stillfreundliche<br />
Geburtsklinik» ausgezeichneten Spitäler<br />
ist auf www.helsana.ch und auf www.allaiter.ch<br />
zu fi nden.<br />
Geburtsnachkontrolle<br />
Abschlusskontrolle beim Arzt. Der Arzt prüft<br />
die Rückbildung der Gebärmutter und die Heilung<br />
einer allfälligen geburtshilfl ichen Narbe. Zu -<br />
dem wird ein Vorsorgeabstrich durchgeführt. Die<br />
Verhütung und sinnvolle Verhütungsmethoden<br />
werden besprochen.<br />
Hinweis:<br />
Aus der Grundversicherung werden innert zehn<br />
Wochen nach der Geburt die Kosten für eine<br />
ärztliche Nachkontrolle und die medizinisch notwendigen<br />
Laboranalysen ohne Franchise und<br />
Kostenbeteiligungg bezahlt.
Rückbildung<br />
Der Beckenboden wird durch die Schwangerschaft<br />
und Geburt gedehnt und geschwächt, sodass<br />
die Blasen- oder Darmkontrolle beeinträchtigt sein<br />
kann. Durch spezielle Übungen kann diese Muskulatur<br />
gestärkt werden. Mit leichten Übungen zur<br />
Stärkung des Beckenbodens und der Bauchmuskeln<br />
kann meist relativ schnell nach der Geburt<br />
begonnen werden, es sei denn, das Baby kam per<br />
Kaiserschnitt zur Welt. Sechs bis acht Wochen nach<br />
der Geburt sollte intensivere Rückbildungsgymnastik<br />
anhand von Lektüren oder in einem Kurs<br />
gemacht werden. Durch sanft e sportliche Betätigungen<br />
wird zudem der Stoff wechsel aktiviert.<br />
Wussten Sie,<br />
dass <strong>Helsana</strong> 75 % der Kosten bis maximal<br />
500 Franken pro Kalenderjahr aus den Krankenpfl<br />
egezusatzversicherungen SANA/COMPLETA<br />
an einen Rückbildungs-, Schwangerschaft sgymnastik-<br />
und Geburtsvorbereitungskurs bezahlt,<br />
sofern diese von einer selbstständig tätigen oder<br />
im Spital angestellten Hebamme oder einem<br />
von Qualitop anerkannten Anbieter durchgeführt<br />
werden?<br />
51
52<br />
Bei <strong>Helsana</strong> <strong>gut</strong> versichert<br />
Das Versicherungsangebot von <strong>Helsana</strong> ist so<br />
vielfältig wie das Leben. Damit können Sie<br />
sich Ihren Versicherungsschutz nach Ihren ganz<br />
persönlichen Wünschen und Bedürfnissen<br />
zusammenstellen.<br />
BASIS <strong>–</strong> Die Grundversicherung<br />
Seit 1996 besteht das Versicherungsobligatorium<br />
für alle Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die<br />
Leistungen aus dieser Versicherung decken die<br />
Kosten für herkömmliche ambulante Behandlungen<br />
wie beispielsweise für Arzt, Hebamme, Labor -<br />
analysen, Medikamente, Hilfsmittel und den Spital -<br />
aufenthalt in der allgemeinen Abteilung im Wohn -<br />
kanton. Für die erbrachten Leistungen haben die<br />
Versicherten eine Kostenbeteiligung zu leisten,<br />
im Wesentlichen bestehend aus der Franchise und<br />
dem Selbstbehalt .<br />
→ Versicherungstipp: Damit das Kind bei einem<br />
Krankheitsfall den Versicherungsschutz ab Geburt<br />
geniesst, muss es innert drei Monaten nach<br />
der Geburt bei einer Krankenversicherung<br />
obligatorisch angemeldet werden.
Einzelpersonen und Familien, die in bescheidenen<br />
fi nanziellen Verhältnissen leben, können<br />
Prämienverbilligungen für die Grundversicherung<br />
beim Kanton beantragen. Die Verfahren und Voraussetzungen<br />
sind kantonal geregelt.<br />
<strong>Helsana</strong>-Krankenpfl ege- und -Spitalzusatzversicherungen<br />
Mit einer Zusatzversicherung können Leistungen<br />
versichert werden, die für viele Familien ein echtes<br />
Bedürfnis sind, aber von der Grundversicherung<br />
nicht gedeckt sind.<br />
Soll das Kind über den minimalen Versicherungsschutz<br />
hinaus versichert sein, stehen eine Vielzahl<br />
von möglichen Krankenpfl ege- sowie Spitalzusatzversicherungen<br />
zur Auswahl. Insbesondere Zusatzversicherungen<br />
für ambulante Krankenpfl ege,<br />
Komplementärmedizin, Zähne, freie Spitalwahl<br />
schweizweit sowie Geldleistungen bei Invalidität<br />
sind empfehlenswert.<br />
Was die werdene Mutter beachten muss: Bei einem<br />
Neuabschluss oder einer Höherversicherung von<br />
Zusatzversicherungen können im Unterschied zur<br />
53
54<br />
Grundversicherung durch den Versicherer Leistungsausschlüsse<br />
oder Ablehnungen angebracht<br />
werden.<br />
Dies bedeutet, dass der Versicherungsschutz bei<br />
Mutterschaft sleistungen erst gewährleistet ist,<br />
wennn Sie mindestens seit einem Jahr versichert<br />
sind.<br />
→ Versicherungstipp: <strong>Helsana</strong> bietet Ihnen ein<br />
optimales Baby-Package mit der Grundversicherung<br />
und den wichtigsten Zusatzversicherungen für<br />
eine umfassende Sicherheit Ihres Kindes an. Durch<br />
die bei <strong>Helsana</strong> mögliche vorgeburtliche Anmeldung<br />
garantieren wir Ihnen die Aufnahme in sämt -<br />
liche Zusatzversicherungen des Baby-Packages<br />
ohne Gesundheitsprüfung. Das ist ein enormer Vorteil,<br />
falls Ihr Kind krank zur Welt kommt.<br />
Wichtig: Beim Abschluss von gewissen Zusatzversicherungen<br />
gilt eine Karenzfrist t von 365 Tagen.<br />
1. TOP <strong>–</strong> Die Standardergänzung zur BASIS<br />
Sinnvolle Ergänzungsleistungen bietet die Zusatz -<br />
versicherung TOP, die zu günstigen Prämien<br />
wichtige ambulante Leistungen im In- und Ausland<br />
übernimmt, die nicht oder nur ungenügend von<br />
der Grundversicherung gedeckt sind. Aus TOP wer -<br />
den beispielsweise Kosten für bestimmte Medikamente<br />
vergütet, Leistungen an notfallmässige<br />
Behandlungen im Ausland, an Brillen und Kon -<br />
taktlinsen, an Zahnfehlstellungskorrekturen bei<br />
Kindern und Jugendlichen erbracht sowie Hilfe<br />
durch Gesundheits- und Auslandsrechtsschutz geleistet.<br />
Sie deckt damit ein echtes Bedürfnis vieler<br />
Versicherter in jedem Alter.<br />
2. SANA <strong>–</strong> Die natürliche Krankenversicherung<br />
SANA bietet ein leistungsstarkes Paket für Komplementärmedizin,<br />
Prävention (Impfungen) und<br />
Gesundheitsförderung. Wer Wert auf sein Wohl-
efi nden und die Gesundheit legt, profi tiert von<br />
SANA. Mit SANA entscheiden Sie von Fall zu<br />
Fall, ob Sie eher auf klassische oder alternative<br />
Medizin setzen möchten.<br />
3. COMPLETA <strong>–</strong> Die umfassende<br />
Krankenversicherung<br />
Die Zusatzversicherung COMPLETA erfüllt höchste<br />
Ansprüche und lässt mit überdurchschnittlichen<br />
Leistungen keine Wünsche off en. Sie vereint die<br />
Vorteile der beiden Zusatzversicherungen TOP<br />
und SANA, jedoch mit noch grosszügigeren Leis -<br />
tungen. So werden beispielsweise Beiträge an<br />
Behandlungen von Ärzten erbracht, die nicht dem<br />
Krankenversicherungsgesetz unterstellt sind, oder<br />
an gezielte ambulante Behandlungen im Ausland.<br />
4. DENTAplus <strong>–</strong> Die Zahnpfl egeversicherungen<br />
DENTAplus ist die fl exible Zahnpfl egeversicherung<br />
von <strong>Helsana</strong> für jedes Alter und jedes Bedürfnis.<br />
DENTAplus gewährt Leistungen an die<br />
meist sehr hohen Kosten von medizinisch<br />
krankheitsbedingten zahnärztlichen Behandlungen.<br />
5. HOSPITAL <strong>–</strong> Die Spitalzusatzversicherungen<br />
Mit einer Spitalzusatzversicherung geniessen Sie<br />
grössere Wahlfreiheiten als mit der Grundversicherung:<br />
Sie können selber bestimmen, in welchem<br />
Spital in der ganzen Schweiz, von welchem Arzt<br />
und mit welchem Zimmerkomfort Sie behandelt<br />
und betreut werden möchten. Auch Beiträge an<br />
Erholungs- und Badekuren sowie an eine Haushalthilfe<br />
werden je nach gewähltem Produkt gewährt.<br />
Zudem profi tieren Sie von KidsCare. Dieser Kinderpfl<br />
ege- und -hütedienst ist eine einzigartige Dienst-<br />
55
56<br />
leistung für Kinder von berufstätigen Eltern sowie<br />
Alleinerziehenden. Bei Erkrankung oder Unfall<br />
des Kindes ist innert drei Stunden eine qualifi zierte<br />
Person bei Ihnen zu Hause. KidsCare ist kostenlos,<br />
wenn für das Kind eine Spitalzusatzversicherung<br />
HOSPITAL abgeschlossen worden ist. Je nach<br />
Versicherungsvariante werden bis zu 90 Stunden<br />
Betreuung pro Jahr vergütet.<br />
Weitere <strong>Versicherungen</strong><br />
Mit der Gründung einer Familie wächst oft auch<br />
das Bedürfnis nach mehr Sicherheit. Sinnvoll sind<br />
eine Hausratversicherung, eine Privathaft pfl ichtver<br />
sicherung, eine Taggeldversicherung gegen Berufsunfähigkeit,<br />
eine Invaliditätsver sicherung sowie<br />
eine private Unfallversicherung, sofern diese nicht<br />
durch den Arbeitgeber besteht resp. Unfälle im<br />
privaten Bereich nicht eingeschlossen sind. Sollen<br />
die Kinder später von Babysittern betreut werden,<br />
ist der Abschluss einer entsprechenden Unfallversicherung<br />
für diese sehr ratsam.<br />
Bei der bestehenden Vielfalt von Angeboten lohnt<br />
es sich, mehrere Off erten einzuholen und gegeneinander<br />
abzuwägen.
1. Kapitalversicherung<br />
Schwere Unfälle oder ernste Krankheiten können<br />
zu Invalidität oder Tod führen. Insbesondere haus -<br />
haltführende Personen, Kinder und Jugend liche<br />
sind gegen anfallende hohe Kosten fi nanziell nur<br />
minimal geschützt. Die Kapitalversicherung<br />
PREVEA von <strong>Helsana</strong> bietet hierbei wirkungsvollen<br />
und preiswerten Schutz.<br />
2. Private Unfallversicherung<br />
Kinder sowie Selbstständigerwerbende, Nicht-<br />
Berufstätige oder Teilzeitmitarbeiter sind nicht<br />
obligatorisch unfallversichert. Der Abschluss<br />
einer freiwilligen Unfallversicherung ab Geburt<br />
oder bei Veränderung der Berufstätigkeit ist daher<br />
wichtig. Am einfachsten wird die Unfallversicherungsdeckung<br />
gleich bei <strong>Helsana</strong> einge -<br />
schlossen. Zu prüfen ist zudem, ob der Unfallversicherungsschutz<br />
des Arbeitgebers auch die<br />
privaten Unfälle miteinschliesst oder ob ein ent -<br />
sprechender Versicherungsschutz im Ermessen<br />
des Arbeitnehmers liegt.<br />
57
58<br />
3. Invalidenversicherung<br />
Wer bei der Invalidenversicherung (IV) obligatorisch<br />
(alle Personen, die in der Schweiz wohnen<br />
und in der Schweiz erwerbstätig sind) oder freiwillig<br />
(Schweizer und EU-Bürger, sofern sie ausserhalb<br />
dieser Länder wohnen) versichert ist, kann<br />
die Vergütung medizinischer Massnahmen bei<br />
angeborenen Leiden bei der IV beantragen.<br />
Leiden des Kindes, die angeboren sind oder bei<br />
der Geburt entstehen, werden Geburtsgebrechen<br />
genannt. Die Verordnung zum IV-Gesetz zählt<br />
über 200 solcher Geburtsgebrechen auf. Häufi ge<br />
Leiden sind etwa psychoorganische Störungen<br />
(POS), die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, angeborene<br />
Herz- und Gefässmissbildungen, Hirnstörungen,<br />
Schielen, Taubheit, angeborene zerebrale Lähmung,<br />
Leistenbruch oder ein zu tiefes Gewicht bei der<br />
Geburt (unter 2000 Gramm).<br />
Medizinische Behandlungen für Geburtsgebrechen<br />
müssen von der IV bezahlt werden. Diese übernimmt<br />
zum Teil mehr Leistungen als die Krankenversicherung.<br />
Zudem entfallen Franchise und<br />
Selbstbehalt. Kinder mit Geburtsgebrechen sollten<br />
frühzeitig bei der IV angemeldet werden, da die<br />
IV nur bei rechtzeitiger Anmeldung Leistungen<br />
erbringt.<br />
Das Anmeldeformular können die Eltern bei der<br />
IV-Stelle, der Ausgleichskasse oder bei einer<br />
AHV-Zweigstelle beziehen (Verzeichnis unter<br />
www.ahv.ch).
Notizen<br />
59
60<br />
Anhang<br />
Literaturverzeichnis/Quellen<br />
<strong>–</strong> Baby Guide, der schweizerische Fachratgeber für<br />
werdende und junge Eltern; ; Hrsg. Elisabeth<br />
Scheidegger; erhältlich in Apotheken<br />
<strong>–</strong> Babyjahre, die frühkindliche Entwicklung<br />
aus biologischer Sicht; Remo H. Largo; Piper<br />
Verlag; 2004<br />
<strong>–</strong> Babyjahre, Entwicklung und Erziehung in<br />
den ersten vier Jahren; ; Remo H. Largo; Piper<br />
Verlag; 2007<br />
<strong>–</strong> Geborgenheit, Liebe und Muttermilch.<br />
Ein Ratgeber für Eltern von Frühgeborenen und<br />
kranken Neugeborenen; ; Franziska Egli, Kerri<br />
Frischknecht; Schweizerische Stift ung zur<br />
Förderung des Stillens; 2007; vgl.<br />
www.allaiter.ch<br />
<strong>–</strong> Gesundheit Sprechstunde spezial;<br />
Schwangerschaft und Geburt; 2006<br />
<strong>–</strong> Mama, Ratgeber und Begleiter für werdende Eltern,<br />
Schwangerschaft und Geburt; ; Present- Service<br />
Ullrich & Co; 2007<br />
<strong>–</strong> Schwangerschaft , der praktische Ratgeber; Christoph<br />
Lees, Karina Reynolds, Grainne McCartan;<br />
Dorling Kindersley Verlag; 2002<br />
<strong>–</strong> Schwangerschaft und Geburt, das umfassende Handbuch<br />
für werdende Eltern; ; Sheila Kitzinger;<br />
Dorling Kindersley Verlag; 2005<br />
<strong>–</strong> Schwangerschaft und Geburt, Monat für Monat<br />
bewusst erleben; ; Gräfe und Unzer Verlag; 2003<br />
<strong>–</strong> Stillen <strong>–</strong> ein gesunder Start ins Leben; ; Birgitta<br />
Locher Meyer; Schweizerische Stift ung zur<br />
Förderung des Stillens; 2008; vgl.<br />
www.allaiter.ch
<strong>–</strong> Stillen, Job und Family; ; Gyle Pryor, Kathleen<br />
Huggins; La Leche League Schweiz; 2008<br />
<strong>–</strong> Wir Eltern;<br />
Sonderheft Geburt; 2002/2003<br />
<strong>–</strong> Wir Eltern;<br />
Sonderheft Geburt; 2004/2005<br />
<strong>–</strong> www.geburt-bgb.ch<br />
<strong>–</strong> www.ksb.ch<br />
<strong>–</strong> www.ksw.ch<br />
<strong>–</strong> www.swissmom.ch<br />
Abkürzungen<br />
KVG Bundesgesetz über die Krankenversicherung<br />
vom 18. März 1994<br />
PDA Periduralanästhesie<br />
61
62<br />
Notfallnummern<br />
117 Polizei<br />
118 Feuerwehr<br />
1414 Rettungsfl ugwacht Rega<br />
144 Sanitätsnotruf<br />
145 Vergift ungszentrale Tox-Zentrum
<strong>Helsana</strong> hat mit ausgewählten Spitälern Partnerverträge<br />
abgeschlossen und empfi ehlt diese auch im<br />
Bereich Mutterschaft . Diese Partnerschaft en fördern<br />
die Entwicklung gemeinsamer Dienstleistungen und<br />
ein gemeinsames Kundenverständnis (s. S. 32). Die<br />
hier eingesteckte Liste der Partnerkliniken weist einige<br />
Spezialitäten der Kliniken im Bereich Mutterschaft<br />
sowie die dazugehörenden Kontaktdaten aus.
HEL-00569-de-0709-02<br />
<strong>Helsana</strong> <strong>Versicherungen</strong> <strong>AG</strong><br />
Postfach<br />
8081 Zürich<br />
www.helsana.ch