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Ausgabe 34 - Stallgefluester

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Ankommen heißt das Ziel<br />

Der Einsatz von Pferden zum Überwinden langer Strecken ist so alt, wie die Reiterei selbst. Vor allem<br />

im Krieg dienten Pferde nicht nur als Reittiere für Schützen oder Speerwerfer – sie kamen<br />

ebenso zum Einsatz, wenn es darum ging, sich möglichst rasch von A nach B zu bewegen,<br />

oder um Botschaften zu überbringen. Heutzutage bedarf es dazu keines Pferdes<br />

mehr. Dennoch hat sich aus dieser Verwendung des ausdauernden, schnellen vierbeinigen<br />

Partners ein Sport ergeben: Das Distanzreiten – heute die zweit-beliebteste<br />

Pferdesportart weltweit. Vor allem in den arabischen und südamerikanischen Ländern<br />

zählt sie zu den Top-Volkssportarten.<br />

Von Anna Appenrodt<br />

Auch in Deutschland erfreuen sich Distanz-Reiten<br />

und –Fahren seit Anfang der<br />

siebziger Jahre zunehmender Beliebtheit.<br />

Von März bis Oktober finden sich bundesweit<br />

unzählige Termine für Distanzwettbewerbe.<br />

Diese gliedern sich in Einführungswettbewerbe<br />

(ER) von 25 bis 40 km,<br />

Kurzstreckenritte (KDR) von 41 bis 60<br />

km, Mittlere Distanzritte (MDR) von 61<br />

bis 80 km und so genannte Langstrecken<br />

(LDR) von 81 bis 160 Kilometer Länge<br />

pro Tag. Auch Mehrtagesveranstaltungen<br />

mit über 80 km täglich gehören für Distanzsportler<br />

zum Saison-Programm.<br />

„Distanzreiten liegt irgendwo zwischen<br />

Wanderreiten und Galopprennen“, stellt<br />

Shaun Armstrong-Arndt aus dem hessischen<br />

Büttelborn fest. Sie ist eine der erfolgreichsten<br />

deutschen Distanzreiterinnen<br />

der letzten Jahre. Mit einem neuen Rekord<br />

von 2025 km belegte sie mit ihrem Pferd<br />

Chico Chocolate Chip im vergangenen<br />

Jahr den ersten Platz im Langstreckenchampionat<br />

der deutschen Distanzreiter,<br />

gewann das Norddeutsche Championat,<br />

das Hessische Championat zum zweiten<br />

Mal, belegte Platz 1 beim Penny Duster<br />

Cup (für die vier besten Ritte Hessens) etc.<br />

Außerdem verlieh der Appaloosa Horse<br />

Club America dem elfjährigen Chico den<br />

Titel High Mileage Endurance Horse of<br />

the Year.<br />

Zum Distanzreitsport kam die 55jährige<br />

zierliche Oberstudienrätin buchstäblich<br />

‚wie die Jungfrau zum Kind’. „Als Kind<br />

habe ich in Südengland Reitunterricht gehabt“,<br />

erzählt sie im Reiterstübchen der<br />

Appaloosa Company. „Aber das Reiten in<br />

der Halle war nie mein Ding. Sobald ich<br />

konnte, bin ich raus ins Gelände gegangen“.<br />

Ihr erstes eigenes Pferd bekam sie<br />

mit 22 – ein Pferd, ausschließlich für das<br />

Gelände. Nach der Geburt des Sohns war<br />

an ein eigenes Pferd zunächst erst einmal<br />

nicht zu denken – Shaun begnügte sich mit<br />

Reitbeteiligungen bis kurz vor ihrem 50.<br />

Geburtstag. „Und zu diesem besonderen<br />

Geburtstag habe ich mir wieder ein eigenes<br />

Pferd gewünscht,“ grinst Armstrong-<br />

Arndt ihren Ehemann Werner an. Der<br />

hatte bis dahin mit Pferden „keinen Vertrag“,<br />

konnte den Wunsch seiner Frau aber<br />

durchaus nachvollziehen und war nur wenige<br />

Minuten später im Internet unterwegs<br />

– auf Pferdesuche. Einig war man sich über<br />

Wahl der Rasse: Ein Appaloosa sollte es<br />

© Fotos: privat Armstrong - Arndt<br />

sein. „Ich hatte einige Jahre eine Reitbeteiligung<br />

an einer Appaloosa-Stute und<br />

der Charakter dieser Pferde hat mich fasziniert.<br />

Sie sind einfach ausgeglichen und<br />

ruhig.“<br />

Die Suche nach dem passenden vierbeinigen<br />

Partner dauerte denn auch nicht lange.<br />

„Gleich das zweite Pferd, das wir uns<br />

ansahen, war Chico. Der war u.a. auch gefahren<br />

und wurde für uns angespannt. Da<br />

lief er wie ein Uhrwerk“, erzählt Werner<br />

Arndt, der seine Frau heute auf ihren Ritten<br />

als Trosser begleitet. „Ich habe mir damals<br />

überlegt, dass ich ja mit dem Fahren<br />

anfangen könnte, wenn Chico da so ruhig<br />

läuft. Aber der Fahr-Ausbilder hier in der<br />

Gegend hatte dann einen Unfall – da habe<br />

ich es lieber doch gelassen.“ Und das erste<br />

Jahr mit Chico war für Shaun Armstrong<br />

auch nicht nur reine Freude: „Er buckelte<br />

7


kräftig und stieg, teilweise trat er selbständig<br />

den Heimweg an. Ich war mir nie<br />

hundert Prozent sicher, dass ich von einem<br />

Ausritt auch mit Pferd zusammen wieder<br />

zurück kam.“ Doch nach einem Jahr zusammen<br />

wachsen wurde es besser. Shaun<br />

meldete aus Spaß mit Chico einen ersten<br />

Distanzritt über 40 km, der gerade in Bürstadt<br />

statt fand. „Wir hatten damals weder<br />

Anhänger noch Zugfahrzeug“, erinnert<br />

sich das Ehepaar. „Und natürlich war uns<br />

der Spott im Stall sicher: „Du kommst nie<br />

an mit Chico“, lautete die Meinung.<br />

Doch allen Unkenrufen zum Trotz: Chico<br />

kam an und seine Besitzerin meldete weitere<br />

Ritte – zunächst auf kurzen Distanzen<br />

bis 40 Kilometer, im Jahr darauf dann 60<br />

Kilometer und schließlich 80. „Wichtige<br />

Voraussetzung für das Distanzreiten ist<br />

die gute Kondition und die Gesundheit<br />

der Pferde“, stellen die Arndts fest. „Wir<br />

sind nach jedem Ritt sicher, dass es Chico<br />

wirklich gut geht.“ Denn während des<br />

Wettbewerbs werden die Pferde alle paar<br />

Kilometer tierärztlich untersucht: Herzfrequenz,<br />

Puls, Rücken, Muskulatur und Bewegungsapparat<br />

müssen einwandfrei sein.<br />

Ist dies nicht der Fall, wird der Reiter entweder<br />

zu einer Zwangspause verpflichtet<br />

oder er wird disqualifiziert. „Distanzritte<br />

sind Wettbewerbe gegen die Zeit, die derjenige<br />

gewinnt, der als erster mit einem gesunden<br />

Pferd das Ziel erreicht,“ konstatiert<br />

Werner Arndt, der als Trosser unterwegs<br />

die Verantwortung für Chicos Versorgung<br />

übernimmt. Abends am Lagerfeuer greift<br />

der Hobbymusiker gerne noch einmal zur<br />

Gitarre und sorgt mit Country- und Western-Klängen<br />

für Stimmung bei Aktiven<br />

und Tross.<br />

Obwohl die Arndts ihren Chico erst im<br />

Jahr 2007 kauften und Shaun Armstrong-<br />

Arndt 2009 die ersten längeren Strecken<br />

startete, gewann sie bereits 2010 das Hessen-Championat.<br />

„2011 haben wir uns in<br />

Stuhr bei Bremen zum ersten mal Mal auf<br />

eine lange Distanz von 120 Kilometern getraut“,<br />

erzählt die Lehrerin. „Und nachdem<br />

Chico auf dieser Strecke alle tierärztlichen<br />

Untersuchungen mit besten Ergebnissen<br />

bestand, stand für uns fest: Er ist ein Langstreckenpferd.<br />

Und da sind wir dann richtig<br />

durchgestartet.“<br />

Für die Teilnahme an Distanzwettbewerben<br />

gilt grundsätzlich ‚Alle Pferde, alle Reiter’,<br />

berichten die Arndts. Allerdings stelle<br />

man fest, dass sich unter den erfolgreichen<br />

Distanz-Pferden eine große Zahl Araber<br />

sowie amerikanischer und spanischer<br />

Pferderassen finde. Das sei u.a. darauf zurückzuführen,<br />

dass diese Arbeits-Rassen<br />

den psychischen und physischen Anforderungen<br />

an ein Distanzpferd oft eher<br />

entsprächen als andere. „Distanzpferde<br />

brauchen vor allem Ausdauer, gesunde<br />

Gliedmaße und Hufe für harte, zerklüftete<br />

Böden, psychische Gelassenheit, damit<br />

während des Ritts nicht unnötig Energie<br />

verschwendet wird, sowie leichte, entspannte<br />

Grundgangarten. Denn ein Ritt<br />

über mehr als 100 Kilometer am Tag stellt<br />

höchste Anforderungen an das Pferd.“<br />

Für Shaun Armstrong-Arndt steht, wie bei<br />

vielen Distanzreitern, im Wettbewerb nicht<br />

© Foto: Stallgeflüster<br />

die Geschwindigkeit im Vordergrund, sondern<br />

das Ankommen mit einem gesunden<br />

Pferd. Ihre durchschnittliche Geschwindigkeit<br />

während der Wettbewerbe im vergangenen<br />

Jahr lag – je nach Gelände-Beschaffenheit<br />

– zwischen 10 und 16 km/h<br />

und Chico erhält nach jedem Wettbewerb<br />

eine mehrtägige, absolute Pause in seinem<br />

Offen-Stall.<br />

Für die kommende Saison plant das erfolgreiche<br />

Team keinen neuen Rekord – aber<br />

eine Gesamt-Strecke von über 1.000 Kilometer<br />

ist doch vorgesehen. Übrigens gründete<br />

das engagierte Ehepaar zu Beginn des<br />

Jahres 2013 die Initiative „Riding for Animals“.<br />

Sie ruft Tierfreunde dazu auf, für<br />

jeden Kilometer, den Chico zurücklegt, 1<br />

Cent zu spenden. Der daraus resultierende<br />

Betrag kommt dann den Tierheimen<br />

in den Regionen, in denen die Distanzritte<br />

stattgefunden haben, zugute. Das kann,<br />

wenn sich genug Tierfreunde beteiligen,<br />

bei Chicos Kilometer-Leistungen ein<br />

durchaus nennenswerter Beitrag für die<br />

Tierheime werden.<br />

8<br />

© Foto: Stallgeflüster<br />

© Fotos: privat Armstrong - Arndt


Speed, Spaß, Spiel und Strategie:<br />

Ein Hauch von Kitzbühel auf der Reitanlage<br />

St. Georg in Sulzbach<br />

© Foto: Christian Prandl<br />

Das sind die Kernstücke eines Polo-Spiels, wie es Ende Januar in Sulzbach bei Frankfurt zu sehen<br />

war. Eingeladen hatte der Frankfurter PoloClub e.V. zu seinem ersten Arena Hallen Turnier<br />

– und alle, alle kamen. Teilnehmer aus Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Hessen,<br />

Nordrhein-Westfalen und sogar aus Luxemburg reisten an, um auf dem Reiterhof St. Georg zwei<br />

Tage lang den Stick zu schwingen.<br />

Von Elke Stamm<br />

Auch Schiedsrichter Carlos Velazquez,<br />

Profischiedsrichter, -trainer und -spieler<br />

kam nicht eben gerade mal ‚von um<br />

die Ecke’. Er reiste vom Chiemsee an und<br />

brachte zehn bestens trainierte Polopferde<br />

mit, die Mitte Januar beim berühmten<br />

Snow Arena World Cup in Kitzbühel mitgespielt<br />

hatten.<br />

Anders als bei einem Freiland-Rasenturnier<br />

spielten die Teilnehmer des Hallen-<br />

Wettkampfs in Zweier-Teams anstelle der<br />

üblichen Vierer-Mannschaften. Auch die<br />

Dauer der Chukkas (oder Chukkers), wie<br />

man die einzelnen Spielzeiten nennt, war<br />

den Hallenbedingungen ebenso angepasst,<br />

wie der Ball. Gewöhnlich dauert ein<br />

Chukka 7,5 Minuten – hier in Sulzbach<br />

nur 6,5 Minuten. Der Ball wiegt gewöhnlich<br />

130 Gramm und besteht aus Kunststoff<br />

– in der Halle bediente man sich eines<br />

gewöhnlichen Plastikballs. Das allerdings<br />

tat dem Spaß und Temperament des Spiels<br />

keinen Abbruch – weder beim Reiter noch<br />

beim Pferd.<br />

„Gute Polo-Pferde sind wie Hunde, sie folgen<br />

dem Ball selbständig und versuchen,<br />

dem Reiter einen Schlag zu ermöglichen“,<br />

erzählt Branislav Sincic, Vize-Präsident<br />

des Frankfurter Polo-Clubs, dem zweitältesten<br />

Polo-Club Deutschlands. Dass die<br />

‚Pferdchen’ ebenfalls Spaß haben, ist kaum<br />

zu übersehen. Die meisten von ihnen sind<br />

Criollos, eine Arbeitspferderasse aus Argentinien.<br />

„Dort gibt es eine Reihe von<br />

Züchtern, die sich auf Polo-Pferde spezialisiert<br />

haben“, berichtet Sincic. „Der Criollo<br />

ist ein ausgesprochen zähes, wendiges und<br />

nervenstarkes Pferd, das in seiner Heimat<br />

zum Treiben der Herden eingesetzt wird.<br />

Oft kreuzen die Züchter der Polo-Pferde<br />

noch Vollblut ein – aber das<br />

ändert nichts an der Nervenstärke<br />

unserer Tiere.“ Und<br />

gute Nerven braucht ein Polo-<br />

Pferd, denn es muss ohne zu<br />

Scheuen, den rund 1,30 Meter<br />

langen Stick aus Rattan-Holz<br />

ertragen, der rechts, links und<br />

über seinem Kopf geschwungen<br />

wird. Denn der Spieler<br />

führt sein ‚Schlagholz’ immer<br />

rechts.<br />

Dass Polo-Pferde extrem brav<br />

sind, zeigt weiterhin die Tatsache,<br />

dass den Clubs Anfänger<br />

ohne reiterliche Vorkenntnisse<br />

willkommen sind. Auch<br />

Sincic hatte bis zu seinem 40.<br />

Lebensjahr keinen Kontakt<br />

zu Pferden. Als er sich für das<br />

18 © Fotos: Stallgeflüster Laux


© Foto: Christian Prandl<br />

© Fotos: Stallgeflüster Laux<br />

Polo-Spiel begeisterte, nahm<br />

er acht Reitstunden, kaufte<br />

dann seine ersten eigenen<br />

Polo-Pferde und ritt bereits<br />

ein Jahr später die ersten Turniere.<br />

„Dennoch, Polo kann schon<br />

ganz schön hart sein“, stellt<br />

Markus Maier aus Euskirchen<br />

fest. Er ist ebenfalls erst<br />

spät (mit Ende 30) zum Polo<br />

gekommen – davor galt seine<br />

Leidenschaft Fortbewegungsmitteln<br />

mit deutlich mehr PS.<br />

„Ich war leidenschaftlicher<br />

Rennfahrer, bis Formel 3“, berichtet<br />

der Rheinländer. „Vor<br />

Pferden hatte ich ursprünglich<br />

Angst.“ Schliesslich traute<br />

er sich dann doch auf den<br />

Rücken des einen PS – und es<br />

gefiel, so gut, dass er ein Jahr<br />

lang im Gelände trainierte,<br />

mit Sattel und ohne „um das<br />

Gefühl für das Pferd zu bekommen“.<br />

Maier, der schon<br />

mit 9 Jahren Gokart-Rennen<br />

fuhr, mag es gern ein wenig<br />

rasanter und entdeckte den<br />

Polo-Sport für sich: „Das ist ein schneller<br />

Team-Sport, bei dem gleichzeitig das<br />

Pferd zu steuern und der Ball zu schlagen<br />

ist. Körperkontakt ist durchaus erlaubt –<br />

schließlich will man ja verhindern, dass der<br />

Gegner den Ball bekommt. Das gibt man<br />

so manch heftigen Adrenalin-Stoß. Aber<br />

ohne den macht’s keinen Spaß.“<br />

Auch Maier besitzt eigene Polo-Pferde.<br />

„Wenn man wirklich spielen will, ist das<br />

schon sinnvoll“, stellt er fest. „Denn ein<br />

Pferd darf während eines Spiels, das in<br />

der Regel aus vier Chukkas besteht, niemals<br />

an zwei Spielabschnitten nacheinander<br />

teilnehmen. Aber es ist natürlich nicht<br />

notwendig vier Pferde, für jeden Chukka<br />

eines, zu haben. Zwei, die abwechselnd<br />

eingesetzt werden, reichen völlig aus.“<br />

Maier in seiner absoluten Begeisterung für<br />

dieses rasante, mehr als 2000 Jahre alte<br />

Spiel, hat es inzwischen auf acht eigene Polopferde<br />

gebracht. „Viele klassische Reiter<br />

glauben, das sei eine teure Angelegenheit,<br />

aber der Preis für ein gutes Polo-Pferd ist<br />

längst nicht zu vergleichen mit dem für<br />

beispielsweise ein qualitativ entsprechendes<br />

Dressurpferd.“ Gute Polo-Pferde seien zu<br />

einem durchaus finanzierbaren Betrag zu<br />

haben, so Maier.<br />

Argentinien ist derzeit – trotz langer britischer<br />

Tradition – die Hochburg des<br />

Polo-Sports. Obwohl das Spiel dort erst<br />

1877 durch einen Engländer eingeführt<br />

worden war, verbreitete es sich hier rasch.<br />

Der Grund dafür waren vor allem die hier<br />

vorhandenen, wendigen Pferderassen, die<br />

gekreuzt mit Vollblütern das ideale Polo-<br />

Pferd ergaben. Der Ursprung des Spiels findet<br />

sich jedoch bei den Reiter-Völkern der<br />

asiatischen Steppen. Bereits unter Alexander<br />

dem Großen um 370 v.Ch. spielte man<br />

in Persien mit Stick und Ball „Chaugán“,<br />

ein Spiel, das zu diesen Zeiten – entgegen<br />

aller Vorurteile – nicht nur den ‚Herren<br />

der Schöpfung’ vorbehalten war. Quellen<br />

berichten, dass die Herrscherin Shirin mit<br />

ihren Hofdamen gegen ihren königlichen<br />

Gemahl, Khusran Parviz und sein Gefolge<br />

zu spielen pflegte. Der Name Polo übrigens<br />

entstammt der tibetischen Sprache, in der<br />

das Spiel ‚pulu’ – Ball genannt wurde.<br />

In den Kolonien Groß-Britanniens hatten<br />

dann die Engländer das faszinierende<br />

Spiel entdeckt, führten Reglements ein<br />

und brachten es Mitte des 19. Jh. mit auf<br />

ihre Heimat-Insel. Dort wurde es von den<br />

Amerikanern entdeckt und verbreitete sich<br />

auch in der ‚Neuen Welt’ sehr rasch.<br />

19


© Fotos: Stallgefl üster Laux<br />

Amerika war das erste Land, das 1888 ein<br />

Handicap-System einführte – England<br />

und Indien folgten diesem System erst ab<br />

1910. Das erste Polo-Spiel in Deutschland<br />

fand 1896 in Hamburg statt, wo dann<br />

1898 der erste Polo-Club Deutschlands gegründet<br />

wurde. Auch in Frankfurt hat der<br />

Frankfurter Polo-Club eine lange Tradition:<br />

Er wurde 1902 gegründet und startete<br />

1904 sein erstes offi zielles Turnier.<br />

Für dieses Jahr plant der<br />

Frankfurter Polo Club im<br />

Sommer nach seinem Umzug<br />

auf die Reitanlage St. Georg<br />

in Sulzbach und der Fertigstellung<br />

des Außenplatzes sein erstes<br />

Eröffnungsturnier sowie<br />

„Schnupperkurse“ für Polo-<br />

Interessierte Anfänger.<br />

Die Spiel-Ergebnisse des ersten Frankfurter<br />

Arena Hallen-Polo-Turniers:<br />

Platz 1:<br />

Team Puro Polo:<br />

Markus Maier und Uwe Scherer<br />

Platz 2:<br />

Team Poloclub Hohenzollern: Franzi Fischer und Fio Fischer<br />

Platz 3:<br />

Team El Condor:<br />

Platz 4:<br />

Team AKZENT Invest:<br />

Platz 5:<br />

Team Polo+10/Eniteo:<br />

Platz 6:<br />

Team Gartenbau Scherer:<br />

Bestes Pferd:<br />

Rico Richert und Dr. Jörg Heimel<br />

Jacqueline Kalusche und Brani Sincic<br />

Oliver Kreiter und Pierre Greiveldinger<br />

Petra Kyaw und Suse Margraf<br />

Alemana<br />

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