Aussaat- und Kulturhinweise fürProteaceae Herkunft und Wuchs ...
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<strong>Aussaat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kulturhinweise</strong> <strong>fürProteaceae</strong><br />
<strong>Herkunft</strong> <strong>und</strong> <strong>Wuchs</strong><br />
Die Familie der Proteaceae wird im<br />
Allgemeinen Federbüsche oder<br />
Zuckerbüsche genannt <strong>und</strong> ist fast<br />
ausschließlich in Südafrika <strong>und</strong><br />
Australien heimisch. Sie besitzen ihr<br />
Hauptverbreitungsgebiet am Kap der<br />
Guten Hoffnung, wo zahlreiche Arten<br />
von Meeresniveau bis in die<br />
hochgelegen Gebirgsregionen auf<br />
knapp 3.000m Höhe vorkommen, so<br />
zum Beispiel in den (Drachenberge).<br />
Auf diese Höhe findet sich ein<br />
einzigartiges Ökosystem, das<br />
Fynbos genannt wird. Lierarisch für<br />
"feiner Busch", da zahlreiche Arten<br />
feine <strong>und</strong> schmale Blätter besitzen.<br />
Die Fynbos Vegetation setzt sich<br />
zahlreichen Gräsern, verschiedene Lilienartigen <strong>und</strong> Irisgewächsen <strong>und</strong> - vor allem - aus den<br />
Aufsehen erregendsten Vertretern der Familie der Proteaceae zusammen. Die auffälligste Gattung<br />
innerhalb der Proteaceae ist Protea selbst. Innerhalb dieser ist die bekannteste <strong>und</strong> am häufigsten<br />
kultivierte Art die "King Protea - Königsprotea" (Protea cynaroides) mit äußerst großen, besonders<br />
schön gefärbten <strong>und</strong> zudem lange haltbaren Blütenköpfen oberhalb von ledrigem, immergrünem<br />
Laub, die gerne in exklusiven (<strong>und</strong> teuren) Blumenarrangements Verwendung finden. Eine weitere<br />
Gattung mit zahlreichen Arten, die äußerst auffällige, langlebige Blüten bilden, ist Leucospermum<br />
(Nadelkissen Proteen). Die meisten Nadelkissen Proteen sind ausgezeichnete Topfpflanzen, da<br />
sie recht niedrig bleiben.<br />
<strong>Aussaat</strong><br />
Der beste <strong>Aussaat</strong>termin für die meisten Proteaceae liegt in der nördlichen Hemisphäre im<br />
Frühjahr (von April bis Mai) <strong>und</strong> im Herbst (von September bis Oktober), wenn die Unterschiede<br />
zwischen Tages- <strong>und</strong> Nachttemperaturen mindestens 12°C / 25°F betragen. Die nächtliche<br />
Abkühlung im Wechsel mit einer Erwärmung am Tag stimuliert die Keimung. Die Vorbehandlung<br />
der Samen vor der <strong>Aussaat</strong> von einigen Proteaceae begünstigt deren Keimrate erheblich <strong>und</strong><br />
vermindert gleichzeitig Verluste durch Pilzbefall. Sehr gute Keimergebnisse können erzielt werden<br />
durch:<br />
- Einweichen der Samen für 24 St<strong>und</strong>en in lauwarmen Wasser, dem eine gute Portion (3 TL<br />
pro 100ml Wasser) Holzasche hinzugefügt wird, z.B. von Ihrem letzten Grillfest. Verwenden Sie<br />
keine Zigarettenasche, da das darin enthaltene Nikotin die Sämlingspflanzen stark schädigt!<br />
- Einweichen der Samen in eine Lösung aus 1 Teil Wasser auf 2 Teile Wasserstoffperoxid<br />
(H2O2) für etwa 30 Minuten vor der <strong>Aussaat</strong>. Dieses Bleich- <strong>und</strong> Desinfektionsmittel ist in allen<br />
Apotheken <strong>und</strong> den meisten Drogerien erhältlich unter der Bezeichnung 10%iges<br />
Wasserstoffperoxid).<br />
Nach dieser Vorbehandlung füllen Sie eine großen (1 Liter) Topf mit gut-durchlässiger, eher<br />
saurer Erde. Die wenigsten Arten sind in alkalischen Böden beheimatet, so dass für alle Arten ein<br />
pH-Wert von etwa 5.5 angestrebt werden sollte. Eine gute Standardmischung kann gemischt<br />
werden aus:<br />
2 Teile grober Sand oder feinkörnige Lava<br />
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2 Teile verrottete Nadelholzerde<br />
1 Teil Vermicullite oder Perlite (sofern erhältlich)<br />
Eine gute Dränage ist wichtig, außerdem sollten die Sämlinge zwischen den<br />
Bewässerungsintervallen nie vollständig austrocknen.<br />
Setzen Sie die Samen so tief wie ihr eigener Umfang<br />
<strong>und</strong> gießen Sie kräftig an. Halten Sie danach die<br />
<strong>Aussaat</strong>töpfe an einem<br />
halbschattigen Ort <strong>und</strong><br />
schützen Sie sie vor<br />
Mäusen, Vögel,<br />
Eichhörnchen <strong>und</strong><br />
größeren Insekten (bspw.<br />
Laubheuschrecken). Die<br />
Keimdauer variiert von<br />
Art zu Art <strong>und</strong> beträgt<br />
zwischen 3 Wochen bis 3<br />
Monate. Zunächst erscheinen die Keimblätter, danach wird das<br />
erste echte Blattpaar gebildet. Nach dem Entfalten des ersten<br />
echten Blattpaares sollten die Sämlinge der vollen Sonne<br />
ausgesetzt werden (besonders in den Wintermonaten!). Sobald die<br />
Jungpflanzen nach ca. 6 Monaten ausreichend kräftig sind, können<br />
sie vorsichtig umgepflanzt werden. Dabei sollte beachtet werden,<br />
möglichst wenige der feinen Wurzeln zu zerstören, da alle<br />
Proteacea sehr empfindlich auf eine Störung ihres Wurzelwerks reagieren.<br />
Kultur<br />
Allen Proteaceae Arten wird nachgesagt, dass sie relativ schwierig in Kultur sind, da sie besondere<br />
Kulturbedingungen verlangen, die beachtet werden müssen, um sich an wüchsigen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en<br />
Pflanzen zu erfreuen, die dann auch in Kultur zur Blüte gelangen, was nach ca. 5 Jahren nach<br />
<strong>Aussaat</strong> das erste Mal der Fall ist. Wenn jedoch die Basisvoraussetzungen für eine Kultur<br />
geschaffen werden, sind die Arten mehrheitlich genauso einfach zu kultivieren wie andere<br />
Kübelpflanzen - jedoch mit extravaganten, äußerst lange haltbaren Blüten, die alleine schon einen<br />
Kulturversuch dieser Pflanzen Rechtfertigung genug sein sollten!<br />
Alle in unserem Shop angebotenen Arten stammen aus Hochlagen <strong>und</strong> sind mindestens<br />
frosthart in USDA Klimazone 9 (dieses entspricht Tiefsttemperaturen von etwa -7°C /20°F im<br />
Winter). Wenn Sie in einer klimatisch vergleichbaren Region leben, können sie im Garten frei<br />
ausgepflanzt werden. Wählen Sie für die Auspflanzung einen gut durchlässigen, leicht sauren<br />
Boden an einem vollsonnigen Standort. In sehr lehmhaltigen Gartenböden graben Sie ein viereckig<br />
Loch von etwa ca. 50cm Tiefe <strong>und</strong> füllen es mit einem humusbasierten Substrat, z.B. Torf mit<br />
groben Sand oder gut verrotteter Gartenkompost, um den pH-Wert abzusenken. Mulchen mit gut<br />
verrottetem Kompost oder feingrober Kiefernholzrinde hilft, Unkraut zu unterdrücken, den Boden<br />
feucht zu halten <strong>und</strong> hält die Wurzeln kühl <strong>und</strong> enthält zudem einige Nährstoffe.<br />
In Wenn Sie in einer kälteren Region in Mitteleuropa leben, sollten alle Proteaceae als Topf-<br />
bzw. Kübelpflanzen gehalten werden. Als Kübelpflanzen können sie von Anfang April bis Ende<br />
Oktober im Freien bleiben, abhängig von den zu erwartenden Nachttemperaturen. Im Winter<br />
mögen Proteaceae Arten als Kübelpflanzen gehalten einen kühlen, jedoch frostfreien sehr<br />
sonnigen Standort (z.B. im kalten oder mäßig geheizten Gewächshaus oder Wintergarten). Sie<br />
sollten seltener gegossen werden, jedoch sollte die Erde zwischen den Bewässerungsintervallen<br />
niemals vollständig austrocknen. Das Substrat für die Kübelkultur sollte der <strong>Aussaat</strong>erde ähnlich<br />
sein, jedoch etwas mehr dränierende Bestandteile (wie Sand oder grober Kies) aufweisen, um<br />
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sowohl für eine gute Bodendurchlüftung zu sorgen. Die Pflanzen haben in Töpfe gehalten<br />
außerdem eine etwas höheren Nährstoffbedarf, so dass<br />
bei ihnen der Anteil an gut verrottetem Kompost oder<br />
Nadelholzerde erhöht werden kann. Da alle Proteaceae<br />
an relativ nährstoffarme Gebiete angepasst sind, führt<br />
eine Nährstoffgabe mit chemischen Düngern oder<br />
frischem Kompost leicht zu schädlichen<br />
Wurzelverbrennungen. Zur Düngung verwenden Sie am<br />
besten einen organischen Dünger, wie z. B. eine Fisch-<br />
oder Algenemulsion, auch ein stark verdünnter Guano-<br />
Extrakt (halbe Dosierung wie auf der Packung<br />
angegeben) oder ein (chemischen) Orchideen- oder<br />
Bromelien-Dünger in angegebener Konzentration<br />
eignen sich gut. Nicht zuletzt sollten die Töpfe eine genügende Anzahl an Abzugslöchern<br />
aufweisen, <strong>und</strong> geben Sie auf die Überfläche eine Lage rein mineralisches Substrat, damit dieses<br />
offen <strong>und</strong> wasserdurchlässig bleibt. In den<br />
Wintermonaten die Pflanzen frostfrei halten bei einem<br />
Minimum von knapp 5°C <strong>und</strong> an einem vollsonnigen<br />
Standort. Die Wassergaben sollten auf ein Minimum<br />
reduziert werden <strong>und</strong> eine stets gute Luftzirkulation<br />
muss gewährleistet werden. Proteaceae sind<br />
hervorragend an windige Gebiete in Hochlagen<br />
angepasst, <strong>und</strong> mögen daher eine gute Luftzirkulation<br />
um ihre Blätter herum. Eine schlechte Belüftung<br />
begünstigt das Aufkommen von Pilzinfektionen des<br />
ledrigen Laubes. Mehr denn die Temperatur <strong>und</strong> das<br />
Gießen ist eine gute Luftzirkulation der Schlüssel für<br />
eine erfolgreiche Überwinterung im kalten oder warmen<br />
Gewächshaus oder Wintergarten. Daher lüften Sie die Kulturräume an frostfreien Tagen im Winter<br />
so oft wie möglich, um möglichen Pilzinfektionen vorzubeugen <strong>und</strong> das ledrige Laub ges<strong>und</strong> zu<br />
halten.<br />
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