report Messenachbericht - Die Vitrine
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WIEN | ZÜRICH P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1020, Vertragsnummer GZO2ZO30229M<br />
Das Fachjournal für internationale<br />
Tischkultur,<br />
Geschenkartikel, Wohnaccessoires,<br />
Schmuck,<br />
Kunsthandwerk und Hausrat<br />
März-April 12<br />
309
milano 06./09. Sept 2012<br />
International Home Show
Für dieses Gericht brauchen Sie nur einen bekannten<br />
Namen, eine Prise Öffentlichkeitsarbeit und absolut<br />
kein Niveau – es schmeckt garantiert genau so …<br />
CARTOON<br />
G&G 03/2012<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
03
Generalvertretung für Österreich:<br />
Leifheit AG, Niederlassung Österreich<br />
IZ NÖ-Süd, Straße 16, Objekt 69/5/II, A-2355 Wiener Neudorf<br />
Tel: 0043 (0) 2236 64923 13, Fax: 0043 (0) 2236 64924<br />
E-Mail: info.austria@leifheit.com, www.spirella.ch
Inhalt<br />
ZU UNSEREM TITELBILD:<br />
„Comfort One“, die neue Kochgeschirr-Serie von WMF,<br />
ist mit der „Cool+“-Technologie ausgestattet, die die<br />
Wärmeübertragung vom Topfkörper auf die Griffe<br />
reduziert. Erkennbar ist dies an den signalroten Dots<br />
auf den Griffen, die auch ein Designmerkmal sind.<br />
Cool<br />
INFORMATION ÖSTERREICH UND SCHWEIZ:<br />
WMF ÖSTERREICH GMBH<br />
Etrichgasse 13, A-6021 Innsbruck<br />
Tel: (0043) (0)512/3302-0, Fax: (0043) (0) 512/3302-96<br />
email: info@wmf.at<br />
www.wmf.at<br />
WMF Schweiz AG<br />
Bernstraße 90, CH-8953 <strong>Die</strong>tikon 2 ZH<br />
Tel: (0041) (0)43/322 93 93, Fax: (0041) (0)43/322 93 99<br />
email: info@wmf.ch<br />
www.wmf.ch<br />
12 COVERSTORY:<br />
WMF ce: Kultige Elektrogeräte in Edelstahl verpackt<br />
14 Silit: Das Multitalent „ecompact“ und „Bonito“,<br />
die neue Serie aus Silargan<br />
16 Interview mit Rudolf Leitner:<br />
Sag zum Abschied leise Servus.<br />
18 Auerhahn:<br />
Puristische Feuerspiele<br />
19 Alessi:<br />
Ein chinesisches Experiment<br />
23 spirella:<br />
Das grüne Konzept der Badezimmer-Accessoires<br />
24 Messevorberichte:<br />
Tendence, Canton Fair<br />
28 Nachberichte Frühjahrsmessen:<br />
Ambiente, Ornaris, Christmas World, Macef,<br />
Maison&Objet, Inhorgenta, Creativ Frühjahr<br />
03 Schräg gezeichnet<br />
06 aktuell & bündig<br />
20 Wirtschaft<br />
38 Kultur kompakt<br />
42 Schräg geschrieben<br />
IMPRESSUM:<br />
Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Gabriele Kaiser, A-1020 Wien, Böcklinstraße 4/20<br />
Chefredaktion: Gabriele Kaiser, gk-vitrine@gmx.at, Tel: 0043 699/102 779 54, Fax: 0043 1/526 51 77,<br />
Mail: vitrine@kommunikationsgestaltung.at Mitarbeiter dieser Ausgabe: Mag. Gerhard Faas,<br />
Wolfgang Greiner, Gerhard Pucsala, Christian Sikora Produktion & Layout: Greiner & Greiner<br />
Druck: Druckerei Berger, Horn Verlagsort: Wien Herstellungsort: Horn Inseratenpreise: lt. Tarif Nr. 29<br />
Abonnementpreis: € 40,70, sfr. 70,–, Abo Ausland € 48,– Bankverbindung: Erste Bank der oesterreichischen<br />
Sparkassen AG, BLZ 20111, Konto: 281-214-713/03<br />
www.vitrine-online.at<br />
EDITORIAL<br />
Gabriele Kaiser<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
die ersten Frühjahrsmessen dieses Jahres sind<br />
vorbei, und die Stimmung war während der meisten<br />
Veranstaltungen gut bis sehr gut. Dass dies noch nichts<br />
über den weiteren Verlauf der Geschäfte des heurigen<br />
Jahres aussagt, hat oftmals die Vergangenheit gezeigt.<br />
Da jubelten die Anbieter während der Messen im Frühjahr<br />
− und der „umsatzmäßige“ Verlauf des restlichen<br />
Jahres, war, gelinde gesagt, mäßig. Auf der anderen<br />
Seite sah man auf manchen Messen nur lange Gesichter<br />
bei den Ausstellern, aber am Ende des Jahres war man<br />
mit den Umsätzen mehr als zufriedn. Und eines sollte<br />
man nie vergessen: Zusammengezählt wird immer am<br />
Schluss.<br />
Doch eines zeigt sich immer mehr: Da das Geld<br />
beim Durchschnitts-Konsumenten nicht mehr so locker<br />
wie früher sitzt, wird beim Kauf oftmals zum teureren,<br />
dafür aber qualitativ höherwertigen Produkt gegriffen.<br />
Und damit muss auch der Handel weg vom Me-Too-<br />
Produkt, weg vom Ramsch, hin zur Marke. Und er muss<br />
den Rahmen seines Sortiments erweitern: Vom Klassiker<br />
über Trend- und Designprodukte bis zu schnelldrehenden<br />
Saisonartikeln.<br />
Themen, die auf allen Messen immer wieder auftauchten,<br />
ist Nachhaltigkeit und biologische Abbaubarkeit.<br />
Vom Küchenbrett bis zum Geschenkartikel<br />
werden diese Ansprüche gestellt. Und auch für das<br />
Badezimmer, das zeigte sich auch auf den Messen<br />
dieses Frühjahrs, werden, ganz im Trend liegend, biologisch<br />
abbaubare Accessoires angeboten.<br />
Was die Besucher der Messen betrifft, kamen aus<br />
den wirtschaftlich angeschlagenen Staaten Südeuropas<br />
zwar weniger Fachbesucher auf die Messen, dies<br />
wurde aber durch russische Händler wett gemacht.<br />
Nach wie vor spielen Einkäufer aus diesem Teil der Erde<br />
eine dominierende Rolle. Und eines ist bei diesen<br />
Interessenten klar: Geld spielt keine Rolle, die Produkte<br />
müssen nur qualitativ hochwertig und ausgefallen,<br />
sprich manchmal auch auffallend, sein.<br />
Ihre Gabriele Kaiser<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
05
06<br />
a<br />
DIE VITRINE 309 MäRZ-APRIL 12<br />
aktuell & bündig<br />
Verona<br />
Design- und Möbelsalon<br />
mit Potential<br />
„Perron Porzellanpreis“<br />
Gewinnerin ist Christiane Haase<br />
Nach der erfolgreichen Durchführung von „Abitare il Tempo<br />
100%“ im abgelaufenen Jahr soll heuer vom 21. bis 23. Oktober der<br />
nächste Schritt gesetzt werden. Es ist das Ziel des Managements, die<br />
Veroneser Messe-Veranstaltung zum mittelgroßen, überblickbaren<br />
Format zu führen. Es wird keine Groß-Messe, sondern der repräsentative<br />
Saloncharakter angestrebt.<br />
Damit soll sowohl Produzenten als auch Detailleuren die entsprechende<br />
Hilfe zum Absatz ihrer Produkte gegeben werden. Das<br />
innovative Format der Messe wird auf die Marktbedürfnisse zugeschnitten.<br />
Im Abstand von drei Jahren wird seit 2002 der „Perron-Kunstpreis in Porzellan“ vergeben. Der Preis<br />
ist nach einer alteingesessenen Frankenthaler Familie benannt und wurde in den ersten beiden Jahrzehnten<br />
nach seiner Gründung im Jahre 1981 abwechselnd für die Bereiche Graphik, Malerei und<br />
Plastik vergeben. Vor einem Jahrzehnt wurde von der Stadtgemeinde entschieden, diese Auszeichnung<br />
auch um den Bereich des Porzellans zu erweitern. Damit soll an die bis 1800 in der pfälzischen<br />
Stadt produzierende berühmte Frankenthaler Porzellanfabrik erinnert werden. Außerdem ist es derzeit<br />
der einzige Wettbewerb in Deutschland, der sich dem Porzellan widmet. Bis 1. Mai 2012 werden<br />
nun 50 Objekte von 31 Künstlern, welche von der Jury in die Schluß-Entscheidung 2011 aufgenommen<br />
wurden, im Porzellanikon Selb ausgestellt und damit auch die Preisträger einer breiten Öffentlichkeit<br />
näher gebracht. Dabei ging der erste Preis des mit EUR 7.500,- dotierten Wettbewerbs an die<br />
in Zürich lebende Christiane Haase. In ihren Skulpturen kann eine skurrile Welt entdeckt werden:<br />
Wesen der Meere und Lüfte treten auf. Eine perfekte Oberflächenstruktur der Glasur sowie eine<br />
nuancierte Farbpalette verleihen den Objekten ihre Anziehungskraft.<br />
ViIleroy & Boch Austria<br />
Veränderung in der Organisation<br />
Im Zuge einer Neuorganisation<br />
des internationalen Vertriebes<br />
im Unternehmensbereich<br />
Tischkultur von Villeroy &<br />
Boch sind die weltweiten Vertriebszonen<br />
neu aufgeteilt worden.<br />
<strong>Die</strong>s geschah in Hinblick auf<br />
künftige Wachstumsregionen,<br />
um dort eine noch konsequentere<br />
Marktbearbeitung zu ermöglichen.<br />
Daher wurde der Markt<br />
Österreich in die Region 1<br />
Deutsch land/Österreich eingegliedert,<br />
die von Jens-Peter<br />
Schlingmann geleitet wird.<br />
Dkfm. Thomas Flesch (l.) wurde<br />
die Leitung der Region 4 Eastern<br />
Europe & Middle East übertragen.<br />
Den Markt Osteuropa hat<br />
Dkfm. Flesch bereits in den vergangenen<br />
Jahren verantwortet,<br />
nun kommt der Markt Mittlerer<br />
Osten hinzu. Der <strong>Die</strong>nstsitz von<br />
Dkfm. Flesch bleibt nach wie vor<br />
in Hallwang.<br />
Im Zuge dieser Neustrukturierungen<br />
musste Dkfm. Flesch<br />
die Geschäftsführung und die<br />
Vertriebsleitung für den Markt<br />
Österreich abgeben, Nachfolger<br />
in der Geschäftsführung der<br />
Villeroy & Boch Austria ist Jens-<br />
Peter Schlingmann, Nachfolger<br />
in der Vertriebsleitung Living ist<br />
Gerd Menner (r.).
Dekanter Mamba<br />
Mit „Good Design Award“ ausgezeichnet<br />
Der Dekanter „Mamba" von Riedel konnte in einem der renommiertesten,<br />
internationalen Designwettbewerbe überzeugen.<br />
Beim „Good Design Award“ 2011 zeichnete die hochkarätig<br />
besetzte Expertenjury den schlangenförmigen<br />
Bleikristall-Dekanter mit dem<br />
„Good Design"-Award in der Kategorie<br />
„Tabletop" für hohe Designqualität aus.<br />
„Good Design" ist ein international<br />
anerkanntes Qualitätssiegel, das<br />
vom Chicago Athenaeum, Museum of<br />
Architecture and Design, verliehen<br />
wird. Produkte aus 50 Nationen stellten<br />
sich dem Urteil der international<br />
besetzten Jury. <strong>Die</strong> Experten beurteilen<br />
die eingereichten Produkte nach<br />
Kriterien wie Innovationsgrad, Funktionalität,<br />
Ergonomie, Langlebigkeit und<br />
Qualität. In all diesen Punkten konnte<br />
der Bleikristall-Dekanter von Riedel Glas überzeugen. Das Produkt<br />
ist nicht nur formschön, sondern auch perfekt ausbalanciert.<br />
Kraft und Energie der berühmten schwarzen Mamba, der<br />
schnellsten Schlange der Welt, gaben die Inspiration zu diesem Dekanter,<br />
der von Maximilian J. Riedel entworfen wurde. Schon beim<br />
Einschenken durchfließt der Wein mehrere Kammern und wird so<br />
doppelt dekantiert und damit intensiv belüftet. Der lange Hals,<br />
ideal zum Ausschenken, vitalisiert mit den beiden Luftkammern<br />
den Wein beim Servieren zusätzlich. Begleitet wird die Zeremonie<br />
von einem sonoren Glucksen, der akustische Beweis nicht nur für<br />
die perfekte Belüftung, sondern auch für die Kraft des Weines.<br />
<strong>Die</strong> österreichischen Gewinnerin des „gia“, Frau Christa<br />
Kuntschik-Hinterholzer, hier mit Herrn Achim Kubitza, erhielt<br />
während eines festlichen Dinners im Rahmen der „International<br />
Home + Houseware Show“ in Chicago den Preis überreicht.<br />
Internationale Konsumgüter-Fachmesse für Lebensart<br />
TrendSet · Messe München<br />
7. – 9. Juli 2012<br />
Order-<br />
Vielfalt<br />
Über 2.300 Marken<br />
und Kollektionen<br />
Möbel<br />
Lampen<br />
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Glas<br />
Porzellan<br />
Keramik<br />
Präsente<br />
Fun<br />
Souvenir<br />
Bad<br />
Duft<br />
Wellness<br />
Hobby<br />
Basteln<br />
Papeterie<br />
Taschen<br />
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Modeschmuck<br />
Beauty<br />
Design<br />
Accessoires<br />
Lifestyle<br />
Küche<br />
Haushalt<br />
Gourmet<br />
Dekoration<br />
Weihnachten<br />
Festschmuck<br />
Floristik<br />
Freizeit<br />
Garten<br />
Büro<br />
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größten und wichtigsten Fachmesse<br />
im südlichen deutschsprachigen Raum.<br />
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08<br />
a aktuell<br />
DIE VITRINE 309 MäRZ-APRIL 12<br />
& bündig<br />
Berndorf Besteck<br />
Trendsetter „collini“<br />
Als „verlässlichen Begleiter für junge,<br />
moderne und stilsichere Tischkultur“ sieht<br />
die Berndorf Besteck-Tafelgeräte GesmbH<br />
die Produkte, die unter dem Markennamen<br />
„collini“ auf den Markt kommen. <strong>Die</strong>se Produkte<br />
sollen „von Qualität zu leistbaren Preisen“<br />
zeugen.<br />
„collini“, der „innovative Trendsetter“,<br />
bietet ein umfassendes Produktangebot, das<br />
sich von Besteck und Porzellan über Glas bis<br />
hin zu Accessoires und kleinen Küchenhelfern<br />
erstreckt. Bestecke, Porzellan, Glas und<br />
Accessoires sollen auf jedem Tisch ein harmonisches<br />
Gesamtbild erzeugen.<br />
Zu den neuen Produkten gehört unter<br />
anderem die Gläserserie „Trendy“, die Weinund<br />
Sektgläser sowie Becher umfasst. Durch<br />
die Schweißtechnik oder durch das Ziehverfahren<br />
entstehen Gläser, die durch ihren ansatzlosen,<br />
fließenden Übergang von Stiel zu<br />
Kelch und einer hervorragenden Glasverteilung<br />
der Charakteristik von mundgeblasenen<br />
Gläsern sehr nahe kommen. Alle Gläser<br />
sind spülmaschinenfest und werden in<br />
Deutschland produziert. Angepasst an die<br />
stetig steigende Anzahl der Singlehaushalte<br />
Brigitte Eder<br />
Österreichische Vertriebsleiterin<br />
von ASA Selection<br />
Das Familienunternehmen ASA Selection,<br />
Höhr-Grenzhausen, baut seine Stellung auf<br />
dem österreichischen Markt weiter aus. Als Vertriebsleiterin<br />
für Österreich konnte Brigitte Eder<br />
(48) gewonnen werden, die seit dem 1. Februar<br />
für die Betreuung des Fachhandels in<br />
Österreich zuständig ist. Frau Eder verfügt über<br />
umfassende Erfahrungen im Vertriebsbereich<br />
gedeckter Tisch und war zuletzt als Verkaufsleiterin<br />
bei der Gmundner Keramik Manufaktur<br />
tätig. Mit dieser Personalentscheidung setzt die<br />
Designmarke ASA Selection den systematischen<br />
Vertriebsausbau im Ausland fort und intensiviert<br />
die Kommunikation mit seinen Fachhandelspartnern.<br />
werden die Gläser „Trendy“ in einer 2er-Verpackung<br />
ausgeliefert.<br />
<strong>Die</strong> Porzellan-Sets „Woodline“ umfassen<br />
Auflaufformen auf einem Holzständer, eine<br />
Partyplatte mit sechs Gabeln, Schälchen auf<br />
einem Holzständer sowie ein Holzbrett mit<br />
Käsebesteck.<br />
Ergänzt wird das „collini“-Sortiment<br />
durch ein Küchenhelfer-Set auf einem Stän-<br />
der, das die gängigsten sechs Küchenhelfer<br />
umfasst. Aus Kunststoff gefertigt und mit<br />
ergonomischen ABS-Griffen sind sie vor<br />
allem für antihaftbeschichtete Töpfe und<br />
Pfannen geeignet. Drei farbige Küchenmesser<br />
„Freshline“, die Besteck-Linie „Picknick“,<br />
ein 3-er Set Küchensiebe, ein Keramik -<br />
schäler-Set sowie Tisch-Sets runden das<br />
„collini“-Angebot ab.<br />
Kaiser<br />
Backformen<br />
Vertriebsleitung<br />
erweitert<br />
Seit 1. März wurde die österreichische<br />
Vertriebsleitung der Firma Kaiser<br />
Backformen, die bekanntlich zur WMF<br />
group gehört, um Albert Schrenk<br />
erweitert. Albert Schrenk ist in der<br />
Branche als erfahrener Marketing-<br />
und Verkaufsspezialist für Markenfirmen<br />
bekannt. Zuletzt war er als Verkaufsleiter<br />
Österreich für die Porzellanmarken<br />
Seltmann Weiden und Königlich<br />
Tettau tätig. Neuer Gebietsverkaufsleiter<br />
Österreich für die beiden<br />
Porzellanfirmen ist Markus Böhm.
Mailand<br />
Österreichisches Design als Exporthit<br />
Bereits zum dritten Mal organisiert die Außenwirtschaft Österreich eine Leistungsschau<br />
österreichischen Designs in Mailand. Vom 17. bis 22. April 2012 präsentieren heimische<br />
Designer und Unternehmen parallel zum „Salon internazionale del Mobile 2012“ unter<br />
dem Motto „Austrian Design – Raw and Delicate“ im La Pelota, einer ehemaligen, 1947<br />
erbauten Sportanlage, ihre aktuellen Highlights. Damit stellen sich österreichische Designer<br />
und die Möbelindustrie dem internationalen Vergleich und dokumentieren ihre Bedeutung<br />
für die Exportwirtschaft. <strong>Die</strong>se Leistungsschau spricht – nach den Erfahrungen<br />
der letzten Jahre zu schließen – rund 300.000 Besucher an. Insgesamt 51 Firmen werden<br />
das österreichische Produkt- und Möbeldesign vertreten. Seit drei Jahren präsentiert sich<br />
damit die österreichische Kreativwirtschaft neben London und New York mit Mailand in<br />
einer dritten Metropole. <strong>Die</strong> diesjährige Leistungsschau auf rund 1.000 m² Ausstellungsfläche<br />
ist ein Vorgeschmack auf die 2015 in Mailand statt findende Weltausstellung.In<br />
Mailand zeigen auch eine Reihe von Traditionsunternehmen, wie Augarten, Lobmeyr<br />
oder die Wiener Silber-Manufaktur ihre Produkte. Auch jüngere Unternehmen, wie Lichterloh,<br />
Neue Wiener Werkstätten oder WOKA schließen sich den Traditionsbetrieben an.<br />
Handgefertigte Bodenstehleuchte von WOKA:<br />
„Track“, entworfen von Otto Wagner und Christiane Büssgen<br />
aktuell & bündig<br />
DIE VITRINE 309 MäRZ-APRIL 12<br />
09
10<br />
a aktuell<br />
DIE VITRINE 309 MäRZ-APRIL 12<br />
& bündig<br />
Auerhahn<br />
Und wieder zwei Designpreise<br />
Als Gütesiegel für ästhetische<br />
Formen honoriert der red<br />
dot Designqualität. 2012 begutachteten,<br />
testeten und bewerte-<br />
WMF Österreich<br />
Wechsel in der<br />
Geschäftsleitung<br />
Geschäftsführer Rudolf Leitner geht nach<br />
31-jähriger Tätigkeit mit 30. April 2012 in<br />
Pension, mit 1. Mai ist daher die Geschäftsleitung<br />
von WMF Österreich neu bestellt.<br />
Geschäftsführer ist Engelbert Seitz (56),<br />
seit 1987 bei WMF Österreich als Geschäftsführer-Verwaltung<br />
tätig. <strong>Die</strong> beiden<br />
Geschäftsbereiche werden von zwei Bereichsleitern<br />
geführt: Leiter des Geschäftsbereichs<br />
„Tisch und Küche“ ist Roland<br />
Schmid (60), bei WMF seit 1974 im Außendienst,<br />
seit 1979 Verkaufsleiter und Prokurist.<br />
Der Leiter Geschäftsbereich „Objektgeschäft“<br />
ist Manuel Harnischmacher (39),<br />
bei WMF seit Oktober 2010 Verkaufsleiter<br />
für Vertrieb Gastronomie.<br />
ten 30 internationale Experten<br />
insgesamt 4.515 Anmeldungen.<br />
Dabei legten sie auch dieses Jahr<br />
verschiedene Kriterien wie Innovationsgrad,<br />
Funktionalität,<br />
Selbsterklärungsqualität oder<br />
ökologische Verträglichkeit zugrunde.<br />
Zwei Produkte von Auerhahn<br />
wurden mit dem red dot<br />
ausgezeichnet, und zwar das Besteckmodell<br />
„Vitto“ und die Salzund<br />
Pfeffermühle „Organic“.<br />
„Vitto“ besticht mit seinem<br />
Mix aus Eleganz und Emotion. In<br />
klar geformtem und matt gebürstetem<br />
Edelstahl 18/10 signalisiert<br />
das neue Menübesteck<br />
Zweckmäßigkeit, Alltagstauglichkeit<br />
und dekorative Flexi -<br />
bilität.<br />
Wie eine Skulptur aus Edelstahl<br />
und Melamin wirkt die Yförmige<br />
Pfeffer- und Salzmühle<br />
„Organic“. Mit einem stufenlos<br />
einstellbaren Mahlwerk ist individueller<br />
Geschmack und aromatische<br />
Vielfalt kein Problem.<br />
Thun<br />
Neuheiten für „Caffé al volo“<br />
Für sommerliches Ambiente sorgt die neue „Caffé al volo“-Serie „Cremalatte“ von Thun:<br />
„Cremalatte“ ist ein farblich sehr weicher Dekor in Weiß- und Ockertönen mit winzigen<br />
Thun-typischen Symbolen.<br />
Interessant ist das wechselhafte<br />
Farbenspiel: Während die<br />
Tassen weiß mit ockerfarbenem<br />
Dekor sind, findet man auf<br />
den ockerfarbenen Untertassen<br />
weiße Dekore. <strong>Die</strong> Form der<br />
Tasse ist schmal und hochgezogen<br />
mit spiralförmigen<br />
Griffen. Neben Espresso- und<br />
Cappuccinotassen, Mugs und<br />
Zuckerdose enthält das Sortiment<br />
auch einen Kaffeekocher<br />
mit Metallbasis sowie ein Geschenkset<br />
mit Stoffdeckchen.
Farblich aufeinander abgestimmt sind die<br />
einzelnen Teile der Produktlinie „green concept“<br />
von spirella. Sie werden unter Einhaltung<br />
strenger Umweltschutzbedingungen und aus<br />
abbaubaren Materialien erzeugt.<br />
<strong>Die</strong> Stell-Accessoires fallen durch ihr modernes Dreieck-Design<br />
auf. Sie sind innerhalb von zwei bis drei Jahren<br />
biologisch abbaubar, da sie aus pflanzlichen Neben -<br />
produkten wie Bambushäcksel, Reis-Spreu, Bagasse etc.<br />
hergestellt sind und mit Lebensmittelfarben eingefärbt<br />
wurden. <strong>Die</strong> Range besteht aus fünf Produkten.<br />
<strong>Die</strong> Badeteppiche werden aus Bio-Baumwolle aus<br />
pestizid- und herbizidfreiem Anbau erzeugt, für die<br />
Anti-Rutsch-Unterseite wird kein Latex verwendet. <strong>Die</strong><br />
Wanneneinlagen bestehen aus natürlichem Kautschuk aus<br />
nachwachsenden Ressourcen, die Duschvorhänge aus<br />
Ethyl Vinyl Acetat und werden ohne Verwendung von Chlor<br />
oder Weichmachern hergestellt. <strong>Die</strong> Einfärbung erfolgt<br />
ohne umweltbelastende Farbstoffe. In allen Bordüren der<br />
Duschvorhänge ist ein Hinweis, dass der Vorhang „Chlorfrei“<br />
erzeugt wurde, eingewebt.<br />
Alle Produkte der Range „green concept“ sind farblich<br />
aufeinander abgestimmt.<br />
In Österreich werden die Produkte von spirella von der<br />
österreichischen Niederlassung von Leifheit vertrieben.<br />
www.spirella.ch<br />
TRENDSTORY<br />
Spirella<br />
Green Concept:<br />
Design mit<br />
Mehrwert<br />
„green concept“ von spirella, des Schweizer Herstellers<br />
von Badezimmer-Accessoires, ist eine neue<br />
Produktlinie, deren Sortimentsteile in 100-prozentiger<br />
„ECO FRIENDLY“-Machart hergestellt werden.<br />
Zu „green concept“ gehören Stell-Accessoires, Badeteppiche,<br />
Wanneneinlagen und Duschvorhänge.<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
11
12<br />
COVERSTORy<br />
wmf group<br />
WMF ce<br />
In »edelstahl plus«-<br />
Design für die perfekte<br />
Speisenzubereitung<br />
Zur diesjährigen „Ambiente“ präsentierte die wmf consumer electric mit den<br />
„KULT“ Küchenprofis eine Kollektion außergewöhnlicher Geräte zur Speisenzubereitung.<br />
Zu „KULT“ gehören derzeit ein Stab- und ein Handmixer, ein praktischer<br />
Zerkleinerer sowie eine multifunktionale Küchenmaschine, die mit extra Zubehör<br />
auch als Citruspresse, Standmixer und Kartoffelreibe eingesetzt werden kann.<br />
Das Design „edelstahl plus“ ist eine edle<br />
Metallbeschichtung in gebürsteter Optik.<br />
Das Plus ist ein besonderer Schutzlack, der<br />
neben seinem ausgezeichneten Aussehen auch besonders<br />
pflegeleicht ist. Und die Serie punktet auch mit inneren<br />
Werten, beispielsweise durch „WMF Cromargan® inside“:<br />
<strong>Die</strong> relevanten Funktionsteile sind aus diesem hochwertigen,<br />
eigens von WMF entwickelten Material gefertigt.<br />
<strong>Die</strong> „KULT“ Küchenprofis wurden zudem mit der „WMF high<br />
performance“ ausgestattet, sie arbeiten kraftvoll mit sehr<br />
hoher Watt-Leistung. Gemäß „WMF high speed“ weisen<br />
die Geräte je nach Anwendungsgebiet entsprechend viele<br />
Geschwindigkeitsstufen für extra feine Ergebnisse auf und<br />
haben vielfach eine zusätzliche Turbo-Funktion. Ein ganz<br />
besonderes Augenmerk hat WMF auch auf eine zeit -<br />
gemäße Ergonomie und auf die Messer gelegt. Unter dem<br />
Qualitätsversprechen „WMF perfect cut“ wurden auch die<br />
KULT Küchenprofis mit diesen hervorragenden Messern<br />
versehen. So ist die Zerkleinerung von sehr harten Zutaten,<br />
wie beispielsweise Nüssen, für „KULT“ kein Problem. Nach<br />
Maßgabe des „WMF ergonomic handling“ schmeicheln<br />
die Geräte der Hand, in der sie liegen und sind einfach bedienbar.<br />
Wegen seiner guten Materialeigenschaften wurden<br />
alle relevanten Funktionsteile der „KULT“ Küchenprofis aus<br />
Cromargan® gefertigt.<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
„KULT“ Küchenmaschine: <strong>Die</strong> Starke<br />
Mit ihren 900 Watt ist sie ein starker Küchenhelfer, eine<br />
multifunktionale Küchenmaschine, die von Smoothies bis<br />
zu harten Nüssen oder Käse alles zerkleinert, reibt, rührt,<br />
mischt und knetet. Mit einem extra Zubehör kann sie auch<br />
als Citruspresse, Standmixer und Kartoffelreibe eingesetzt<br />
werden. Das Gehäuse ist aus „edelstahl plus“, innen zwei<br />
Geschwindigkeitsstufen, Pulsstufe und Turbo-Funktion für<br />
besonders harte Fälle. Der Zubereitungsbehälter mit Skalierung<br />
fasst 1,5 Liter, die praktische Einfüllhilfe mit Stopfer<br />
hilft bei der Befüllung. Zur Sicherheit kann die „KULT“<br />
Küchenmaschine nur bei verriegeltem Deckel in Betrieb<br />
genommen werden. Zum Zubehör gehören eine grobe<br />
und eine feine Schneid- und Raspelscheibe sowie eine<br />
Streifenschnittscheibe, eine Schlagscheibe und ein<br />
Edelstahl-Messer für den perfekten Schnitt. Mit Spatel,<br />
Knet- und Rührmesser sind auch Teigarbeiten problemlos<br />
durchführbar.<br />
„KULT“ Stabmixer: Der Verwandelbare<br />
Den ergonomischen und starken “KULT” Stabmixer kann<br />
man mit einem Klick vom Pürierstab in einen Schneebesen<br />
verwandeln und entsprechend vielseitig für Suppen oder<br />
Soßen, aber auch für ein lockeres Mousse, Eischnee oder<br />
Sahne einsetzen. <strong>Die</strong> Geschwindigkeiten sind variabel einstellbar,<br />
die Turbo-Funktion bringt ihn auf seine maximale<br />
Leistung von 600 Watt. Griff und Ein-/Ausschalter sind<br />
gummiert und ergonomisch geformt. Zum Zubehör gehört<br />
ein 1-Liter Mixbehälter mit Skalierung und ebenfalls<br />
gummiertem Sockel und Deckel.
<strong>Die</strong> „KULT“ Küchenprofis<br />
in „edelstahl<br />
plus“ überzeugen<br />
nicht nur durch<br />
ihr Können, sondern<br />
auch durch ihre<br />
zeitgemäße<br />
Ergonomie.<br />
„KULT“ Handmixer: Der Flexible<br />
Zur Serie „KULT“ gehört auch ein praktischer<br />
Handmixer zum Rühren und Kneten. Er begeistert<br />
mit seinem „edelstahl plus“ Gehäuse<br />
und seinen je zwei Cromargan® Rührbesen und<br />
Knethaken. Auch seine Power ist beachtlich: Mit<br />
16 Geschwindigkeitsstufen kann man wirklich<br />
jedes gewünschte Tempo einstellen oder ihn<br />
mit Turbo-Funktion zu voller Stärke auflaufen<br />
lassen. 350 Watt stehen zum Kneten und Rühren<br />
von beispielsweise Kuchenteig zur Verfügung.<br />
Ein digitales LC-Display zeigt sowohl die Geschwindigkeitsstufe<br />
als auch die Laufzeit für ein<br />
perfektes Rührergebnis an. Nach der Arbeit<br />
sorgt seine integrierte Kabelaufwicklung für<br />
Ordnung.<br />
„KULT“ Zerkleinerer: Der Schnelle<br />
Der „KULT“ Zerkleinerer ist besonders handlich<br />
und eignet sich mit seinen 320 Watt für die<br />
kleineren Arbeiten zwischendurch. Er ist ein<br />
perfekter Küchenhelfer zum Zerkleinern von<br />
Zwiebeln, Kräutern, Käse oder Nüssen. Mit<br />
seinem 2-flügeligen „WMF perfect cut“ Edelstahl-<br />
Messer und in komfortabler Soft-Touch-Einhandbedienung<br />
ist er dennoch ein großer<br />
Küchenprofi und schick mit „edelstahl plus“ Gehäuse.<br />
Glasbehälter (1 Liter) plus Aufbewahrungsdeckel<br />
sowie herausnehmbare Messereinheit<br />
sind einfach zu reinigen.<br />
www.wmf.ce.de<br />
COVERSTORy<br />
wmf group<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
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14<br />
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wmf group<br />
SILIT<br />
Universalgenie für die<br />
moderne Ernährung<br />
Mit dem Brat- und Dampfgarsystem „ecompact“ stellt Silit ein Multitalent für<br />
die abwechslungsreiche, gesunde Küche zur Verfügung, das unendlich viele<br />
Möglichkeiten für außergewöhnliche Geschmackserlebnisse bietet. <strong>Die</strong> innovative<br />
Kombination aus Dampfgarer und Bräter präsentiert sich als vielseitiges Werkzeug.<br />
A<br />
ngebraten wird im Silargan-Bräter mit dem<br />
extrastarken durchgezogenen Stahlkern,<br />
schonend Dampf gegart wird mit unterschiedlichen<br />
Edelstahl-Einsätzen: Mit dem tiefen Einsatz für<br />
Großformatiges und der flachen Alternative für Filigranes<br />
und Portioniertes zeigt sich das Brat- und Dampfgarsystem<br />
„ecompact“ als Allrounder. Der Verzicht auf direkte Berührung<br />
mit Wasser unterbindet das Auslaugen und erhält<br />
neben typischem Geschmack Vitamine, Mineralien und<br />
leuchtende Farben. Das schonende System ermöglicht<br />
synchrones Garen im Einsatz mit Teilungsstegen oder<br />
effektives Turmkochen mit beiden Einsätzen übereinander.<br />
Auch bei zeitversetztem Einlegen von Spezialitäten mit<br />
unterschiedlichen Garzeiten spart der „ecompact“ Zeit und<br />
Energie.<br />
Thermometer für optimale Garkontrolle, Ganzmetallgriffe<br />
sowie ein dicht schließender Sichtkochdeckel<br />
machen den „ecompact“, der für alle handelsüblichen Backöfen<br />
und Herdarten einschließlich Induktion geeignet ist,<br />
zu einem echten Allrounder.<br />
www.silit.de<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
Das Brat- und Dampfgarsystem „ecompact“<br />
von Silist ist in klassischem Schwarz oder<br />
leuchtendem Energy Red lieferbar.
SILIT<br />
Neuer Klassiker<br />
aus Silargan<br />
Beste Zutaten sind in der gesunden Küche eine<br />
Selbstverständlichkeit. Weil korrekt angebautes<br />
Gemüse, zartes Landfleisch und zertifizierter Bio-<br />
Fisch nur so gut sind, wie es der Kochtopf erlaubt,<br />
setzt Silit seit Jahren erfolgreich auf Silargan und<br />
stellt auch bei der neuen Kochgeschirrserie „Bonito“<br />
den hohen Qualitätsanspruch unter Beweis.<br />
COVERSTORy<br />
wmf group<br />
„Bonito“, die neue Serie aus<br />
Silargan, ist für alle Herdarten<br />
einschließlich Induktion geeignet.<br />
I<br />
n klassischem Schwarz und klarer Formgebung<br />
verkörpert die Kochgeschirrserie mit den harmonischen<br />
Proportionen pure Funktionalität.<br />
Über ergonomisch geformte Seitengriffe und Glasdeckel<br />
mit komfortablem Knauf bietet „Bonito“ gleichermaßen<br />
Pragmatik und Ästhetik und verspricht außerdem rundum<br />
entspannte Kocherlebnisse.<br />
Natürlich kochen mit Silargan – auch bei „Bonito“ leistet<br />
die Funktionskeramik gewohnt Großes. <strong>Die</strong> porenfrei<br />
geschlossene Oberfläche ist nickelfrei, wirkt antibakteriell<br />
und bietet ideale Voraussetzungen, sensiblem Gargut mit<br />
Respekt zu begegnen. Mit hundert Prozent geschmacksechten<br />
Resultaten, besten Gar- und Brateigenschaften und<br />
maximaler Energieersparnis ist die neue Kochgeschirrserie<br />
die perfekte Grundausstattung für anspruchsvolle Genießer,<br />
die mit gutem Gewissen kochen wollen.<br />
<strong>Die</strong> Serie mit dem extrastarken Energiesparboden<br />
und der Qualifikation für alle Herdarten einschließlich<br />
Induktion ist einzeln und in vierteiligen Sets zu haben.<br />
Silit gewährt auf „Bonito“ zehn Jahre Garantie.<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
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wmf group<br />
Es war eine schöne Zeit<br />
Nach 31 Jahren im <strong>Die</strong>nste von WMF Österreich geht Rudolf Leitner in Pension.<br />
<strong>Die</strong>s mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Während seiner letzten<br />
„Ambiente“ stellte sich das „Urgestein“ der Branche den Fragen der VITRINE.<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
VITRINE: Herr Leitner, nachdem Sie 31 Jahre bei der<br />
WMF in Österreich tätig waren, wie schaut nun Ihr Resümee<br />
aus, sowohl im positiven als auch im negativen<br />
Sinn?<br />
Rudolf Leitner: Wenn ich heute auf die 31 Jahre WMF<br />
zurückblicke, so bin ich stolz, zufrieden und auch sehr<br />
dankbar. Es ist gelungen, WMF als führende Marke zu platzieren.<br />
Und das gilt für beide Geschäftsbereiche, in denen<br />
wir tätig sind – für unser Konsumgeschäft und für unseren<br />
Vertrieb an Hotellerie und Gastronomie.<br />
Aber das war ein langer Weg mit vielen Hindernissen.<br />
Da gab es gewaltige Veränderungen in der Handelsstruktur.<br />
Der Fachhandel ist deutlich dünner geworden, und<br />
viele der ganz Großen haben geschlossen. Auch die vielen<br />
Kaufhäuser gibt es nicht mehr. <strong>Die</strong>se Funktion hat nun der<br />
Einrichtungshandel übernommen.<br />
Auch die Wertigkeit von Sortimenten ist heute eine<br />
ganz andere. WMF war einmal der größte Verkäufer von<br />
Geschenkartikeln aus Zinn und versilbert, das haben wir<br />
dann mit Cromargan® Bestecken und später mit Kochgeschirren<br />
und Küchensortimenten kompensiert und ausgebaut.<br />
Dabei hat uns natürlich der Trend von Kochen als<br />
neue Form der Freizeitbeschäftigung sehr geholfen.<br />
Branchenumfeld und Wettbewerbssituation haben<br />
sich verändert. <strong>Die</strong>s war natürlich auch für uns von Nachteil.<br />
Es gab immer weniger Anbieter, die Impulse für unsere<br />
Branche und für Tischkultur gesetzt haben. Viele der<br />
führenden Besteck- und Porzellanmarken haben an Bedeutung<br />
verloren. <strong>Die</strong> schöne Welt des Porzellans ist trüb<br />
geworden. Das hatte natürlich Auswirkungen auf unser<br />
Geschäft, das forderte von uns einen neuen Ansatz: Heute<br />
wird Besteck nicht nur als passende Ergänzung zu Porzellan<br />
gesehen, sondern ist eigenständiger Bestandteil<br />
gehobener Tischkultur.<br />
»Eine wichtige Voraussetzung ist gut geschultes<br />
und engagiertes Verkaufspersonal mit Stärke in<br />
Produktargumentation und Verkaufstechnik. Das<br />
schafft Vertrauen, Umsatz und Stammkundschaft.«<br />
Es war also ein langer Weg. Heute hat WMF beste<br />
Werte in Bekanntheit und Image. Qualität, Funktionalität<br />
und Design unserer Produkte sind anerkannt und geschätzt.<br />
Und auf einen Wert bin ich besonders stolz: Heute<br />
gibt ein österreichischer Haushalt im Durchschnitt mehr als<br />
ein Haushalt in Deutschland für WMF aus. Das ist doch eine<br />
gute Marktdurchdringung.<br />
Und auch der WMF Gastro-Vertrieb läuft hervorragend.<br />
Zahlreiche Betriebe sind mit WMF Tischaccessoires<br />
und Bestecken ausgestattet. Noch erfolgreicher läuft unser<br />
Geschäft mit Kaffeemaschinen. Heute gibt es Tausende<br />
von WMF Kaffeemaschinen in ganz Österreich, in Hotelbetrieben,<br />
Kaffeehäusern, Bars und Tankstellen. Im Segment<br />
gewerbliche Kaffeemaschinen sind wir jetzt die Nummer<br />
1. Heute ist WMF Österreich mit rund EUR 50 Mio Umsatz<br />
die größte Vertriebsgesellschaft in der WMF Gruppe –<br />
und das macht mich stolz und zufrieden.<br />
Ich bin dem Unternehmen WMF sehr dankbar, das mir<br />
die Gelegenheit gegeben hat, diese schöne und gestalterische<br />
Aufgabe über so viele Jahre zu leben. Ich bin auch<br />
den vielen und langjährigen Mitarbeitern und Kollegen, die<br />
mich bei meiner Arbeit unterstützt haben und die das<br />
Unternehmen in bewährter Weise fortführen werden, sehr<br />
dankbar. Und besonders dankbar bin ich unseren vielen<br />
treuen und engagierten Handelspartnern in ganz Österreich,<br />
denn sie erst haben den erfolgreichen Weg der WMF<br />
möglich gemacht.<br />
VITRINE: Ohne Frage hat unter Ihrer Leitung die<br />
WMF in Österreich den Weg zum Marktführer geschafft,<br />
aber sich auch einige Feinde, und dies nicht nur beim<br />
Mitbewerb, geschaffen. <strong>Die</strong>s aufgrund des manchmal<br />
sehr rigorosen Vorgehens beim Handel, wo beispielsweise<br />
Produkte der Mitbewerber von der WMF oft nicht<br />
„geduldet“ werden. Was sagen Sie dazu?<br />
Rudolf Leitner: Ganz wesentliche Faktoren unseres<br />
Vertriebsmarketings sind unser Shop-Design und unsere<br />
Kommunikation. Damit unterstützen wir den Fachhandel<br />
wie kein anderer in der Branche. Mit unserer Flyer-Kommunikation<br />
mit jährlich sechs österreichweiten Durchgängen<br />
schaffen wir Kaufimpulse, Nachfrage und Absatz.<br />
Wir helfen somit unseren Handelspartnern sich gegen-
über anderen Branchen abzuheben und<br />
durchzusetzen.<br />
WMF Sortimente sind beratungsintensiv<br />
und wertig und bedürfen eines attraktiven<br />
Umfeldes. In unserem Shop-Design sind<br />
die Erfolgsfaktoren aus unseren Filialen eingearbeitet.<br />
Damit sichern wir uns natürlich<br />
Fläche für WMF, aber wir leisten auch einen<br />
ganz ordentlichen Beitrag für attraktive Einrichtung<br />
und Ambiente der Geschäfte. Bei<br />
vielen unserer Handelspartner sind WMF<br />
Abteilungen oft eine optische Bereicherung.<br />
Sie kosten uns sehr viel Geld, und ich meine,<br />
es ist durchaus legitim, wenn wir uns eine<br />
markentreue Nutzung wünschen.<br />
VITRINE: Und beim Handel sind die eigenen<br />
Geschäfte der WMF auch nicht<br />
gerne gesehen. Sind in Österreich in<br />
nächster Zeit neue WMF-Geschäfte geplant?<br />
Rudolf Leitner: Ich kenne die Vorurteile<br />
des Handels, aber die Realität sieht anders<br />
aus. Das beste Beispiel dafür haben wir in<br />
Wien, dort liegen ein großer Fachhändler<br />
und eine große Filiale direkt gegenüber –<br />
und beide Geschäfte wachsen. Ein Nebeneinander<br />
von Fachhandel und Filialen funktioniert<br />
dann bestens, wenn sich jeder auf<br />
seine Stärken konzentriert. Dazu zählen Sortimentskompetenz<br />
und Fachberatung.<br />
Unsere Filialen sind ein wichtiger Bestandteil<br />
unseres Distributions-Mixes und<br />
auch die Mittler unserer Botschaften, sie<br />
pflegen das Thema Tischkultur und Kochen<br />
und sie schaffen Interesse und Nachfrage.<br />
Und davon profitiert doch die gesamte<br />
Branche. Der Grund, warum wir in Österreich<br />
das Filialnetz so ausgebaut haben, liegt<br />
am großen Händlersterben Mitte/Ende der<br />
neunziger Jahre. Nach den Rückgang des<br />
Einzelhandels und dem Verschwinden der<br />
Kaufhaus-Strukturen wie zum Beispiel Gerngroß<br />
war der Ausbau des Filialnetzes für uns<br />
eine lebenswichtige Maßnahme, die uns<br />
auch ganz ordentlich belastet hat. Ein reiner<br />
Fachhändler-Vertrieb wäre natürlich viel<br />
einfacher.<br />
<strong>Die</strong> Expansion haben wir Mitte der<br />
neunziger Jahre gestartet, wir haben zwei<br />
bestehende Fachgeschäfte übernommen,<br />
die ansonsten der Branche verloren gegangen<br />
wären. Und die Handelslandschaft hat<br />
sich stark verändert, ein EKZ nach dem anderen<br />
hat geöffnet, aber unsere Branche war<br />
dort nicht mehr vertreten, da mussten wir<br />
reagieren. Jetzt betreiben wir 23 Standorte,<br />
und damit ist die Expansion weitgehend abgeschlossen.<br />
Für interessante Angebote und<br />
Händlerübernahmen sind wir offen, aber sie<br />
müssen sich rechnen.<br />
VITRINE: Wie schätzen Sie die Weiterentwicklung<br />
des FH in Österreich ein? Was<br />
würden sie aufgrund Ihrer langjährigen Erfahrung<br />
einem jungen Kollegen, der ein<br />
Fachgeschäft eröffnen will, raten?<br />
Rudolf Leitner: Der Fachhandel unserer<br />
Branche steht natürlich vor großen Herausforderungen.<br />
Dazu zählen auch die neuen<br />
Medien. Er hat sich durchzusetzen gegenüber<br />
Anbietern über Internet, werbestarken<br />
Einrichtungshäusern und Großflächenanbietern.<br />
Er kann nur über Beratungsleistung<br />
und guten Service punkten. Umsatzqualität<br />
geht vor Quantität. Eine wichtige Voraussetzung<br />
ist gut geschultes und engagiertes<br />
Verkaufspersonal mit Stärke in Produktargumentation<br />
und Verkaufstechnik. Das<br />
schafft Vertrauen, Umsatz und Stammkundschaft.<br />
Dass der Fachhandel mehr denn je gefragt<br />
ist, zeigen unsere Filialen. Dort gibt es<br />
immer wieder attraktive Events wie Kinder-<br />
Backen, Kochabende, Verkostungen, Rezepte-Tipps<br />
etc. Oft bieten wir unseren<br />
Kunden Kaffee oder Soft-Drinks an und erhöhen<br />
damit Befindlichkeit und Verweildauer.<br />
Wir haben auch zwei ganz wichtige<br />
Kriterien, mit der wir die Leistungen messen<br />
und fördern. Wir analysieren und bewerten<br />
̦Umsatz pro Kunde´ und ̦Anzahl der Positionen<br />
pro Kunde´. Dafür haben wir auch<br />
ein Incentiv-Programm entwickelt. So gelingt<br />
es uns Jahr für Jahr Wachstum zu generieren,<br />
und das bei nicht immer steigender<br />
Kundenfrequenz.<br />
Entscheidend für Erfolg und Weiterentwicklung<br />
des Fachhandels sind Wirtschaftlichkeit<br />
von Marken und Produkten. Und<br />
dazu bedarf es schon einer genauen Analyse<br />
von Sortiment und Lieferanten. Nicht die<br />
höchsten Rabatte sind entscheidend, sondern<br />
die Summe aller Leistungen. Dazu zählen<br />
Marken- und Sortimentsattraktivität,<br />
Preisstabilität, Lagerumschlag, Absatzförde-<br />
COVERSTORy<br />
wmf group<br />
RUDOLF LEITNER<br />
Rudolf Leitner, geboren 1948, Matura im BRG Steyr,<br />
Tourismus in HLF Klessheim, dann fünf Jahre in Verwaltung<br />
bei Internationalen Hotelketten in der<br />
Schweiz und in Deutschland.1976 kaufmännischer<br />
Geschäftsführer der Kempinski Betriebe Berlin, seit<br />
November 1980 bei WMF Österreich, seit 1981 Geschäftsführer-Gesamtvertrieb.<br />
Verheiratet, ein Sohn.<br />
Mit 30. April 2012 Pensionsantritt.<br />
rung, Abverkaufs-Unterstützung und natürlich<br />
eine attraktive, absolute Spanne. Nach<br />
diesen Kriterien sollten Sortiment und<br />
Fläche ausgelegt werden.<br />
VITRINE: Wenn eine Fee käme und Sie<br />
drei Wünsche frei hätten, was würden Sie<br />
sich für die Branche wünschen?<br />
Rudolf Leitner: Ich wünsche mir viele<br />
engagierte Unternehmer mit innovativen<br />
Konzepten und hohem Verständnis für Beratung<br />
und Service. Ich wünsche mir bei den<br />
Endverbrauchern einen höheren Stellenwert<br />
für die Werte Tischkultur und Kochen. Ich<br />
wünsche mir, dass es mehr Anbieter werden,<br />
die den Fachhandel in ähnlich starker<br />
Weise unterstützen wie WMF.<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
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COVERSTORy<br />
wmf group<br />
AUERHAHN<br />
Puristisches Feuerspiel<br />
<strong>Die</strong> große Feuertaufe hat „Twistfire“ von Auerhahn längst bestanden. Und in der aktualisierten<br />
Version „Twistfire New Generation“ zeigt der magische Glaszylinder neue Talente.<br />
<strong>Die</strong> extragroße Tanköffnung<br />
ermöglicht ein bequemes Befüllen,<br />
die intergrierte Füllstandsanzeige<br />
verhindert ein Überfüllen des Tanks.<br />
www.auerhahn-bestecke.de<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
In puristischem Outfit präsentiert sich<br />
das schlanke Feuerlicht mit der patentierten<br />
„Safe Flame Technologie“<br />
mit einer Bodenplatte aus Glas: <strong>Die</strong> schicke Konstruktion<br />
verbindet beide Teile fest miteinander<br />
und fungiert als Umkipp-Schutz. Das Glanzstück<br />
von Auerhahn ist jetzt durch technische Verbesserungen<br />
noch komfortabler zu bedienen.<br />
Neu ist die extragroße Tanköffnung, die ein bequemes<br />
Befüllen ermöglicht. Eine integrierte<br />
Füllstandsanzeige verhindert ein versehentliches<br />
Überfüllen des Tanks.<br />
Dass auch mit den Glasscheiben leicht hantiert<br />
werden kann, liegt am eingearbeiteten<br />
Silikonring, der sanften Schutz gewährt. Das vorsichtige<br />
Herausnehmen der drei gebogenen<br />
Glasscheiben und deren Einsetzen funktioniert<br />
ganz bequem.<br />
Das außergewöhnliche Lichtspiel kann sowohl<br />
innen und außen verwendet werden und<br />
sorgt für angenehme Wärme im Umfeld. <strong>Die</strong><br />
Brenndauer von ungefähr einer Stunde beim<br />
kleinen „Twistfire New Generation“ bzw. ungefähr<br />
2,5 Stunden beim großen Modell offeriert ein<br />
relaxtes Feuer-Ritual. <strong>Die</strong> mitgelieferte Löschhaube<br />
beendet die Lightshow sicher und sauber.<br />
Mit patentierter Safe Flame und geprüfter<br />
Sicherheit nach DIN 4734-1 liefert „Twistfire New<br />
Generation“ zur Freude auch Zweckmäßigkeit<br />
und Sicherheit. <strong>Die</strong> klare Schönheit des Glas -<br />
zylinders und der ungetrübte Blick auf den<br />
Flammentanz bleibt dabei auch leidenschaftlichen<br />
Nutzern dauerhaft erhalten: <strong>Die</strong> Fasermetallplatten<br />
kreieren in Kooperation mit der<br />
Luftzirkulation faszinierend lebendige Feuer-<br />
Skulpturen.
„A Lotus Leaf” von Chang Yung Ho<br />
„Clouds Root” von Wang Shu.<br />
„Floating Earth“ Ma Yansong<br />
„Jane“ von Liu Jiakun<br />
Alessis<br />
chinesisches<br />
Experiment<br />
Acht Designer entwickelten Produkte,<br />
die anlässlich der Pekinger Design-Woche<br />
prämiert wurden und<br />
dann in die Frühjahrs-/Sommer-Kollektion<br />
2012 von Alessi einflossen. <strong>Die</strong><br />
chinesischen Designer wurden durch<br />
keinerlei Auflagen für eine geeignete<br />
industrielle Produktion eingeengt.<br />
Dadurch entstand ein breites Spektrum<br />
von Inspirationen:<br />
Ein getrocknetes Lotusblatt des<br />
alten Sommerpalastes war Vorbild für<br />
die Schale von Chang Yung Ho. Lotusblätter<br />
werden auch oft verwendet,<br />
um darin Essen einzuwickeln<br />
oder zu servieren. Design: „A Lotus<br />
Leaf”.<br />
Eine Rolle aus Bambus-Stäben in<br />
der Form alter Schriftrollen – bevor<br />
das Papier erfunden wurde – war<br />
Vorbild für das aufrollbare Tablett<br />
von Lia Jiakun. Design: „Jane“.<br />
<strong>Die</strong> Reflexion der Wolken auf Erden,<br />
die Formen im Steingarten<br />
waren Vorbild für die Gestaltung von<br />
Wang Shu. Da die tassenartigen<br />
Elemente auch nahtlos aneinander<br />
gefügt werden können, sind sie ein<br />
TRENDSTORY<br />
Alessi<br />
Am Beginn der Zusammenarbeit von Alessi für<br />
das Projekt „(Un)Forbidden City“ mit dem „Bejing<br />
Industrial Design Centre“ stellte sich die Frage der<br />
Grenze zwischen den kreativen Ideen und der<br />
daraus resultierenden Produktion. Beide sind untrennbar<br />
miteinander verbunden. Aus dieser<br />
Überlegung entstand das von Gary Chang, einem<br />
Architekten aus Hongkong, initiierte Projekt.<br />
Symbol für die Vereinigung von Mann<br />
und Frau. Design: „Clouds Root“.<br />
<strong>Die</strong> Einfachheit eines Gebrauchsgegenstandes<br />
in der Ming Zeit, in dem<br />
gerade und konkave Linien verbunden<br />
wurden, stand für den Entwurf<br />
von Zhang Ke. Design: „Ming“.<br />
<strong>Die</strong> Metapher der „fließenden<br />
Erde“, deren Oberfläche wir nur sehen<br />
und nicht ganz begreifen können,<br />
stand Pate bei Ma Yan Song. Design:<br />
„Floating Earth“.<br />
Der Gedanke der vielfältigen<br />
Verwendbarkeit und Interpretation<br />
leitet den Entwurf von Gary Chang.<br />
Design: „Trick and Treat“.<br />
<strong>Die</strong> Kontraste von geraden Linien<br />
und Kreisen wurden von Zhang Lei<br />
verarbeitet. Design: „Opposition“<br />
Aus der natürlichen Landschaft<br />
schöpfte ein Designer-Team (Wang<br />
Hui, Meng Yan, Liu Xiadu) seine Ideen<br />
für die Gestaltung eines Tabletts.<br />
Design: „Trayscape“.<br />
<strong>Die</strong> Gestalter verwendeten für<br />
ihre Entwürfe unterschiedlichste<br />
Materialien, die von rostfreiem Stahl<br />
über Holz bis zu Melamin reichten.<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
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20<br />
w Wirtschaft<br />
Bundesverband GPK:<br />
Fachgeschäfte profitieren vom Kochtrend<br />
Auf der während der „Ambiente“<br />
abgehaltenen Pressekonferenz<br />
des deutschen Bundesverbandes<br />
für den gedeckten<br />
Tisch, Hausrat und Wohnkultur<br />
stellte dessen Präsident, Gerald<br />
Funk, fest, dass „der Fachhandel<br />
mit dem vergangenen<br />
Jahr zufrieden sei.“ Bis Jahresende<br />
erzielte die Branche Umsätze<br />
auf Vorjahresniveau. Das<br />
erste Halbjahr 2011 war hervorragend<br />
verlaufen, bis Ende des<br />
Sommers ließ die Kauflust der<br />
Kunden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
etwas nach, und<br />
das entscheidende letzte Jahresdrittel<br />
blieb in etwa auf Vor-<br />
Fissler: 2011 weiter auf Erfolgskurs<br />
mit einem Wachstum von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaftete<br />
Fissler im Geschäftsjahr 2011 einen weltweiten Umsatz von EUr 189 mio.<br />
Der Umsatzanteil im Exportgeschäft stieg weiter und führte den Trend der<br />
letzten Jahre fort. Vom Gesamtumsatz wurden 31 Prozent im Heimatmarkt<br />
(2010: 34 Prozent) und 69 Prozent im ausland (2010: 66 Prozent) erzielt. Der<br />
Umsatz aller ausländischen Gesellschaften steigerte sich um über 12 Prozent,<br />
wobei die landesgesellschaften in Korea, China und Japan nach wie vor die<br />
Wachstumsspitze stellen. asien ist damit zum wiederholten male stärkste<br />
Wachstumsregion mit einem Plus von über 14 Prozent. Neue Vertragsabschlüsse<br />
mit Distributoren in Finnland, malaysia und auf zypern unterstreichen das<br />
ziel von Fissler, seine wirtschaftlichen aktivitäten international auszubauen.<br />
Derzeit beschäftigt der Kochgeschirrexperte aus idar-Oberstein weltweit<br />
772 mitarbeiter (2010: 780).<br />
Dass Fissler-Kunden hochwertige Produktplatzierungen im Beratungshandel<br />
und ein mehr an Service schätzen, zeigt auch die Entwicklung der Umsätze<br />
im deutschen Facheinzelhandel: Dort konnte Fissler im Geschäftsjahr 2011<br />
wiederholt zulegen. Das Geschäft mit Warenhäusern hat sich stabilisiert, wohingegen die Umsätze im möbelhandel aufgrund der konsequenten<br />
Umsetzung der Premium- markenstrategie und damit reduzierter rabattpolitik rückläufig waren. Das Geschäft in Europa wächst<br />
leicht, insgesamt bleibt das Bild auf europäischer Ebene krisenbedingt uneinheitlich.<br />
Ausblick 2012<br />
auch 2012 konzentriert sich Fissler mit aller Kraft darauf, seinen Premiumanspruch im gesamten marketing-mix weltweit umzusetzen.<br />
Dafür hat der Hersteller bereits 2011 Vorbereitungen getroffen: Vergangenes Jahr wurden 24 Shops auf das neue ladenbausystem<br />
„Focus“ adaptiert, bis Ende 2012 sollen 50 weitere Umbauten im Handel folgen. Ebenso wurde im Handel ein neues Visual merchandising-<br />
Konzept erfolgreich umgesetzt und in über 100 Geschäften eine marktforschung zur Beratungsqualität der Fissler-Fachberater durchgeführt.<br />
<strong>Die</strong>se wird im laufenden Jahr fortgesetzt. auch der Online-auftritt soll systematisch stärker ausgebaut werden.<br />
DIE VITRINE 309 märz-aPril 12<br />
jahresniveau. Für das Jahr 2012<br />
hofft die Branche dieses Ergebnis<br />
weiter halten zu können.<br />
Sollte sich die Eurokrise entschärfen<br />
und die Entwicklung<br />
des Beschäftigungsmarktes weiter<br />
so positiv verlaufen, sind dafür<br />
gute Voraussetzungen vorhanden,<br />
so Funk.<br />
Der Handelsverband<br />
Deutschland (HDE) rechnet für<br />
das laufende Jahr mit einem moderaten<br />
Umsatzwachstum von<br />
1,5 Prozent im Einzelhandel. Für<br />
den Einzelhandel im engeren<br />
Sinne meldete der HDE für 2011<br />
sogar ein Umsatzplus von 2,4<br />
Prozent. Gerade langlebige Kon-<br />
„luno“, die neue Kochtopf-Serie, umfasst neben Kochtöpfen<br />
und Brätern in verschiedenen Größen auch eine Stielkasserolle,<br />
einen Wok (unser Foto) und eine Crêpe-Pfanne.<br />
sumgüter wie Schmuck und Möbel<br />
waren Erfolgsgaranten des<br />
vergangenen Jahres. Das letzte<br />
Weihnachtsgeschäft blieb im gesamten<br />
Einzelhandel insgesamt<br />
unter dem Durchschnitt des vergangenen<br />
Jahres, die GPK-Branche<br />
muss sich darum mit ihrem<br />
Pari nicht verstecken.<br />
Cucina und Elektrokleingeräte<br />
besonders erfolgreich<br />
Schaut man beim GPK-Fachhandel<br />
auf die Umsätze der verschiedenen<br />
Warengruppen, so<br />
zeigt sich folgendes Bild: Bei den<br />
beim Institut für Handelsforschung<br />
(IFH) sich monatlich mel-<br />
denden Händlern war 2011 der<br />
Bereich Cucina mit um 21 Prozent<br />
höheren Umsätzen besonders<br />
erfolgreich. Gerade die Warengruppe<br />
Töpfe und Pfannen<br />
trug insbesondere bei profilierten,<br />
meist kleineren Händlern,<br />
die sich auf hochwertige Accessoires<br />
spezialisiert haben, zu diesem<br />
Erfolg bei. Ein Umsatzplus<br />
von bis zu 35 Prozent wurde hier<br />
gemeldet, wobei insbesondere<br />
keramikbeschichtete Pfannen<br />
besonders viele Abnehmer fanden.<br />
Ebenfalls sehr erfolgreich<br />
innerhalb der Cucina-Gruppe<br />
waren die Schneidwaren mit 30<br />
Prozent höheren Umsätzen.
<strong>Die</strong> Warengruppe Cucina wurde nur<br />
noch von den Elektrokleingeräten mit 34<br />
Prozent übertroffen, bei denen besonders<br />
hochwertige Küchenmaschinen und Kaffeeautomaten<br />
sowie beutellose Staubsauger<br />
Umsatzbringer waren. Hier muss auch<br />
konstatiert werden, dass eine Reihe von<br />
Händlern den Sortimentsbereich deutlich<br />
ausgeweitet hat. <strong>Die</strong> für den Fachhandel zunehmend<br />
bedeutend gewordene Warengruppe<br />
„Garten und Outdoor“ konnte 2011<br />
nochmals eine Umsatzsteigerung von fast<br />
drei Prozent erzielen. Unter dem Ergebnis<br />
von 2010 blieben die Warengruppen Domus<br />
mit minus ein Prozent und Tavola mit<br />
minus acht Prozent. <strong>Die</strong> größten Einbußen<br />
musste der Fachhandel bei den Tischaccessoires<br />
hinnehmen. Lediglich mit Bestecken<br />
erzielten die Fachhändler bei Tavola etwas<br />
höhere Umsätze. <strong>Die</strong> Steigerung von durchschnittlich<br />
2,5 Prozent ist hier allerdings<br />
auch dem stark gestiegenen Silberpreis geschuldet.<br />
Optimistisch für 2012<br />
Vom Institut für Handelsforschung (IFH)<br />
wurden die teilnehmenden Händler auch<br />
um eine Umsatzprognose gebeten. 61 Prozent<br />
der befragten Händler erwarten für das<br />
erste Halbjahr 2012 in etwa gleich bleibende<br />
Umsätze, 17 Prozent schauen sogar noch<br />
optimistischer in die Zukunft.<br />
Lieferanten müssen berechenbar<br />
und glaubwürdig sein<br />
„Der Erfolg des Fachhandels und damit der<br />
Branche hängt entscheidend vom Profil ab,<br />
das den Verbrauchern vermittelt wird“, erläutert<br />
Gerald Funk. Das betrifft – auch aus<br />
Sicht des Handels – zunächst das Markenprofil<br />
der Lieferanten. Ist das Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis glaubwürdig? Wird das Qualitätsversprechen<br />
eingelöst? Ist das Preisniveau<br />
konsistent, wie groß ist der Abstand zur Verbraucherpreisempfehlung<br />
des Herstellers?<br />
Es betrifft aber auch die Vertriebspolitik,<br />
denn mit angesehenen Markenprodukten<br />
verbindet der Verbraucher die Erwartung<br />
an Beratungsqualität, Service und ein adäquates<br />
Umfeld. Der Fachhandel muss wissen,<br />
wofür eine Marke und ihr Management<br />
stehen, er braucht Berechenbarkeit, er muss<br />
Vertrauen entwickeln können.<br />
Fachkreis Hausrat/GPK:<br />
Wahl zum Partner des Fachhandels 2011<br />
Der Fachkreis Hausrat/GPK (FHG) im<br />
Zentralverband Hartwarenhandel e.V. (ZHH),<br />
Düsseldorf, führte bereits zum 22. Mal die<br />
Partnerwahl des Fachhandels in den Bereichen<br />
Hausrat, Bestecke, Porzellan/Keramik,<br />
Glas und Geschenkartikel durch, um die besonders<br />
fachhandelsorientierten Lieferanten<br />
hervorzuheben und für ihren Einsatz zu<br />
würdigen. Zum Jahreswechsel 2011/2012<br />
wählte der Fachhandel seine Partner des<br />
Fachhandels 2011. Von den ca. 3.500 angeschriebenen<br />
Unternehmen gaben über sieben<br />
Prozent ihr Votum ab.<br />
Auch heuer präsentierte der FHG das<br />
Ergebnis der diesjährigen Wahl während der<br />
„Ambiente“ und ehrte die Unternehmen,<br />
denen der Facheinzelhandel für 2011 die<br />
beste Zusammenarbeit bescheinigte. Norbert<br />
Caesar, Vorsitzender des FHG und geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Caesar<br />
Handelsgesellschaft mbH, Bremen, gratulierte<br />
den Unternehmen. Er sieht derzeit<br />
im „Vertrauen“ das Gebot der Stunde. <strong>Die</strong><br />
Wirtschafts- und Schuldenkrise hat die<br />
Menschen verunsichert und erschüttert. Sie<br />
suchen Orientierung. Dabei werden Marken<br />
in Zeiten der allgemeinen Verunsicherung<br />
eher als Vertrauensanker angesehen. Vertrauen,<br />
Kompetenz, Kontinuität sind Stärken<br />
des Fachhandels und der Markenindustrie.<br />
<strong>Die</strong>se Chancen gilt es jetzt gemeinsam<br />
zu nutzen.<br />
<strong>Die</strong> Ehrung der Partner 2011 nahm anschließend<br />
Hildegard Kaefer, Vorstands-<br />
mitglied des FHG und geschäftsführende<br />
Gesellschafterin des Porzellanhauses Kaefer<br />
GmbH in Sohren, vor.<br />
Für 2011 hat der Facheinzelhandel<br />
folgenden Unternehmen die beste Zusammenarbeit<br />
bescheinigt:<br />
Bereich Hausrat: Ed. Wüsthof Dreizackwerk,<br />
Solingen<br />
Städter GmbH, Allendorf/Lumda<br />
KAI Europe GmbH, Solingen<br />
Bereich Porzellan/Keramik:<br />
Dibbern GmbH, Bargteheide<br />
ASA Selection GmbH,<br />
Höhr-Grenzhausen<br />
Royal Copenhagen GmbH, Köln<br />
Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH,<br />
Fürstenberg<br />
Bereich Bestecke:<br />
Seibel Designpartner GmbH (Pott), Mettmann<br />
Christofle Deutschland GmbH, Saarbrücken<br />
Robbe & Berking Silbermanufaktur, Flensburg<br />
Bereich Glas:<br />
Valentin Eisch GmbH Glashütte, Frauenau<br />
RC Ritzenhoff Cristal AG,<br />
Marsberg<br />
glaskoch B. Koch jr. GmbH & Co. KG (Leonardo),<br />
Bad Driburg<br />
Bereich Geschenkartikel:<br />
Victorinox Messerfabrik, Ibach/Schweiz<br />
Chr. Bollweg e.K., Rietberg<br />
IHR – Ideal Home Range, Essen<br />
DIE VITRINE 309 märz-aPril 12<br />
21
22<br />
w Wirtschaft<br />
WmF: Erwartungen<br />
deutlich übertroffen<br />
Auf ihrer Pressekonferenz<br />
im Vorfeld der „Ambiente” präsentierte<br />
die wmf group erneut<br />
eine überaus positive Geschäftsentwicklung.<br />
2011 verzeichnete<br />
der Konzern eine Umsatzsteigerung<br />
von neun Prozent auf nahezu<br />
EUR 980 Mio. Maßgeblicher<br />
Faktor für dieses Wachstum war<br />
das Exportgeschäft, das um 16<br />
Prozent zulegen konnte.<br />
Für die wmf group, zu der<br />
neben der Marke WMF noch<br />
weitere Konsumgütermarken<br />
wie alfi, Auerhahn, Kaiser oder<br />
Silit gehören, war 2011 damit<br />
das sechste Rekordjahr in Folge.<br />
So resümierte auch der Vorstandsvorsitzende<br />
Thorsten<br />
Klapproth: „Wir hatten ja bereits<br />
zum Halbjahr kommuniziert,<br />
dass es ein wirklich gutes Jahr<br />
2011 werden wird, aber dass wir<br />
schließlich so hervorragend abschließen,<br />
ist wirklich bemerkenswert.“<br />
Zum anhaltenden<br />
Geschäftserfolg haben nahezu<br />
alle Bereiche der wmf group beigetragen.<br />
<strong>Die</strong> WMF Filialen haben den<br />
Umsatz um sieben Prozent auf<br />
EUR 142 Mio. steigern können<br />
und übertreffen damit das<br />
Wachstum des deutschen Einzelhandels<br />
von 2,4 Prozent deut-<br />
DIE VITRINE 309 märz-aPril 12<br />
lich. Das Geschäft mit den<br />
Produkten rund um Tisch und<br />
Küche wächst um zehn Prozent<br />
auf beinahe EUR 425 Mio. und<br />
steuert damit den größten Anteil<br />
am Konzernumsatz bei. <strong>Die</strong> Elektrokleingeräte<br />
stellen hinsichtlich<br />
der positiven Gesamtentwicklung<br />
der WMF Gruppe die<br />
einzige Ausnahme dar und verfehlten<br />
mit gut EUR 95 Mio. den<br />
Vorjahresumsatz um drei Prozent.<br />
<strong>Die</strong> Ausstattung von internationalen<br />
Hotels verlief wiederum<br />
mit einem Umsatzwachs -<br />
tum von zehn Prozent sehr positiv<br />
und erwirtschaftete im vergangenen<br />
Jahr gut EUR 83 Mio.<br />
Der zweitgrößte Bereich der<br />
WMF, die professionellen Kaffeemaschinen,<br />
trägt mit dem<br />
höchsten Zuwachs von 13 Prozent<br />
gut EUR 286 Mio. zum<br />
Konzernumsatz bei.<br />
In den kommenden Jahren<br />
will WMF den Auslandsanteil<br />
von aktuell 48 Prozent des Umsatzes<br />
weiter steigern, nachdem<br />
dieser 2011 bereits um drei Prozentpunkte<br />
zugenommen hatte.<br />
Sofern sich die gesamtwirtschaftlichenRahmenbedingungen<br />
nicht fundamental ändern,<br />
sollte dies laut Thorsten Klapproth<br />
gelingen.<br />
Neue Heldin auf<br />
der „isoBottle“<br />
von alfi: die<br />
Biene maja<br />
leifheit: 5,3 Prozent<br />
Umsatzwachstum<br />
<strong>Die</strong> neue Küchenwaage „Flip“ von Soehnle ist in den mehreren<br />
Trendfarben lieferbar. Besonders praktisch: die zuwiegefunktion.<br />
Der Leifheit-Konzern, einer<br />
der führenden europäischen<br />
Markenanbieter von Haushaltsartikeln,<br />
hat im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz<br />
von EUR 222,1 Mio erzielt.<br />
Das ist ein Plus von 5,3 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahreswert<br />
(EUR 210,9 Mio ). Damit hat sich<br />
laut Leifheit die konsequente<br />
Fokussierung auf die Entwicklung<br />
und Herstellung von Markenprodukten<br />
für ausgewählte<br />
Bereiche im Haushalt als richtig<br />
erwiesen. Wie bekannt, hatte<br />
sich Leifheit 2010 von seinem<br />
Badbereich getrennt.<br />
Der im Geschäftsjahr 2011<br />
mit einem Umsatzanteil von 76,8<br />
Prozent größere Unternehmensbereich<br />
Markengeschäft hat auf<br />
einem hohen Umsatzniveau ein<br />
Wachstum von 3,8 Prozent erreicht.<br />
Verantwortlich hierfür waren<br />
besonders die Kategorien<br />
Reinigen, Wäschepflege und<br />
Wellbeing. Vom Umsatz entfielen<br />
51,6 Prozent auf den Heimatmarkt<br />
Deutschland, der<br />
gleichzeitig ein Wachstum von<br />
6,0 Prozent über dem Vorjahreswert<br />
generiert hat.<br />
Auf einem geringeren absoluten<br />
Niveau hat der Bereich<br />
Volumengeschäft den Umsatz<br />
um 10,4 Prozent gesteigert. Zu<br />
diesem Anstieg trug der Umstand<br />
bei, dass ein größerer<br />
Auftrag, der im Vorjahr noch im<br />
Markengeschäft geführt wurde,<br />
im Geschäftsjahr 2011 im Volumengeschäft<br />
anfiel. Hauptumsatztreiber<br />
in 2011 waren die<br />
Kategorien Wäschepflege und<br />
Küche.<br />
Positiver Ausblick auf<br />
das Geschäftsjahr 2012<br />
Der Leifheit-Konzern ist auch im<br />
aktuellen wirtschaftlichen Umfeld<br />
gut positioniert, um seine<br />
Wachstums- und Ergebnisziele<br />
im Geschäftsjahr 2012 wie geplant<br />
zu erreichen. Internationale<br />
Orientierung, starke und<br />
etablierte Marken mit führenden<br />
Marktpositionen und eine solide<br />
Kapitalausstattung stimmen den<br />
Vorstand zuversichtlich, auch<br />
2012 ein nachhaltiges Umsatzwachstum<br />
von drei bis fünf Prozent<br />
sowie erneut ein über dem<br />
Vorjahreswert liegendes Ergebnis<br />
(EBIT) zu erzielen.
Verbraucher: motor der<br />
Kommunikations-innovationen<br />
(pte) - Der Umgang der Jugend<br />
mit digitalen Medien lässt<br />
die Wirtschaft alt aussehen: Noch<br />
immer fahren die meisten Büros<br />
zweigleisig auf Festnetz und Mobiltelefon,<br />
verbinden PC und Telefon<br />
kaum miteinander und<br />
überlassen die Erreichbarkeit<br />
dem Zufall. Software-Spezialisten<br />
hoben auf der CeBIT hervor,<br />
dass der private Sektor bei der<br />
Nutzung von Facebook und Twitter,<br />
beim Abruf mobiler Daten,<br />
bei der Nutzung von Apps oder<br />
beim Teilen von Wissen klar die<br />
Nase vorne hat. Motor der Kommunikations-Technisierung<br />
ist<br />
somit der Verbraucher.<br />
Kinderzimmer als Trendsetter<br />
Wer wissen will, wie die Technologie<br />
von morgen aussieht, muss<br />
einen Blick in die Kinderzimmer<br />
werfen: Zu dieser Einschätzung<br />
kam vor ein paar Jahren ein<br />
hochrangiger Manager von<br />
Ericsson: Kids von heute sitzen<br />
mit dem Bluetooth-Headset vor<br />
dem Computer und unterhalten<br />
sich per Videochat mit ihren<br />
Freunden auf der ganzen Welt.<br />
Telefoniert wird selbstverständlich<br />
mit Skype, Instant Messaging<br />
ist schon ein alter Hut. Mobilität<br />
ist keine Vision, sondern Alltag:<br />
Das Handy hat den Festnetzanschluss<br />
schon längst verdrängt.<br />
<strong>Die</strong> Kommunikation in heutigen<br />
Büros kann mit dieser Realität<br />
kaum mithalten, verdeutlicht<br />
Andreas Klug vom Kölner<br />
Softwarespezialisten Ityx: „Bei<br />
der Nutzung moderner Kommunikationstechnologien<br />
hinken<br />
die Firmen um Jahre hinterher.<br />
Hier muss die Wirtschaft deutlich<br />
schneller werden", so Klug<br />
in der Bitkom-ECM-Expertenrunde<br />
auf der CeBIT.<br />
Unternehmen, die mit den<br />
vernetzten Kunden nicht Schritt<br />
halten, werden vom Markt verschwinden.<br />
Bislang gibt es kaum<br />
Anbieter mit umfassenden Konzepten:<br />
„Leider findet man immer<br />
noch sehr viele Insellösungen",<br />
moniert Maximilian Gentner<br />
von der Unternehmensberatung,<br />
Spezialist für Enterprise<br />
Content Management (ECM).<br />
Als eine dieser Insellösungen<br />
definieren die Experten die<br />
Archive am ECM-Markt, die Klug<br />
mit der „Warteschleife“ der Hotline-Branche<br />
vergleicht. „Beide<br />
Themen zeigen aus Verbrauchersicht<br />
nur die Innovations -<br />
armut der Unternehmen. Kunden<br />
interessieren sich nicht für<br />
Archive. Durch den Siegeszug<br />
der Smartphones und Tabletts<br />
sind sie es gewohnt, überall und<br />
zu jeder Uhrzeit ihre Angelegenheiten<br />
digital zu erledigen.<br />
Kunden entscheiden sich nicht<br />
für Unternehmen, die tolle Archive<br />
besitzen, sondern für jene,<br />
mit denen sie komfortabel und<br />
schnell kommunizieren können“.<br />
Offenheit statt Macht<br />
und Kontrolle<br />
Der rasante Siegeslauf von<br />
Smartphones in Verbindung mit<br />
Social Media ändere alles, so die<br />
Marketingberaterin Anne M.<br />
Schüller, Autorin des Buches<br />
„Touchpoints – Auf Tuchfühlung<br />
mit den Kunden von heute“. „<strong>Die</strong><br />
breite Masse der Unternehmen<br />
ist noch nicht da, wo die Kunden<br />
jetzt schon sind. Aus einer<br />
Weisheit der vielen im Netz entwickelt<br />
sich sehr schnell eine<br />
Macht der vielen.“ <strong>Die</strong> Wirtschaft<br />
müsse diese Welt schnell verstehen<br />
und Konsequenzen ziehen,<br />
Wirtschaft<br />
wobei Vorstands-Anweisungen<br />
wie „auch mal was auf Facebook<br />
machen“ völlig unzureichend<br />
seien und nur zeigten, dass man<br />
noch im alten Top-Down-Modus<br />
verhaftet sei. Eine wirkliche Berührung<br />
mit Kunden finde nicht<br />
statt, weil Manager immer noch<br />
technokratisch und emotionslos<br />
agieren. Vom alten Denken der<br />
Kundenbindung, das mit Wechselbarrieren<br />
oder erkaufter Treue<br />
eher einer Fesselung gleiche,<br />
müsse man sich verabschieden.<br />
„Nur noch Loyalität zählt, die<br />
aber vom Kunden ausgeht und<br />
freiwillig ist. Erst wenn ich mich<br />
emotional dem Unternehmen<br />
verbunden fühle, bin ich bereit,<br />
es zu empfehlen“, erklärt Schüller.<br />
Vernetzte Ökonomien erforderten<br />
die Abgabe von Macht<br />
und Kontrolle sowie die offene<br />
Organisation von Touchpoints<br />
mit der Innen- und Außenwelt.<br />
arbeitszeitstudie: Kürzer oder länger arbeiten?<br />
(pte) - <strong>Die</strong> Studie zeigt, dass tatsächliche und gewünschte arbeitszeiten deutlich von einander abweichen.<br />
im Jahr 2009 mussten männer durchschnittlich 3,6 Stunden, Frauen hingegen nur 1,6 Stunden<br />
pro Woche länger arbeiten als gewünscht. allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den<br />
Bedürfnissen von Vollzeitbeschäftigten, die kürzer arbeiten wollen, und Teilzeitangestellten, die gerne<br />
länger im Büro bleiben würden. Grundsätzlich waren sich alle Befragten einig, für ihre Wunscharbeitszeit<br />
auch ein angepasstes Gehalt zu akzeptieren. Differenzen zeigen sich auch in den Tarif- oder<br />
arbeitsvertrag vereinbarten und den tatsächlichen arbeitszeiten in den Unternehmen: im Jahr 2009<br />
arbeiteten männer im Schnitt 4,3 Stunden pro Woche länger als im Vertrag vorgesehen, Frauen<br />
2,1 Stunden. Der abbau dieser Differenzen würde den Bedürfnissen der Beschäftigten entgegenkommen.<br />
<strong>Die</strong> Bundesagentur für arbeit rät hinsichtlich der demografischen Entwicklung zu längeren<br />
arbeitszeiten. Sozialpolitiker hingegen werben für eine Verkürzung, um gesundheitsschädigende<br />
arbeitsbelastung zu reduzieren und familienfreundliche Berufe zu ermöglichen. angesichts der<br />
Studienergebnisse empfiehlt Studienautorin Holst arbeitnehmern bei der <strong>Die</strong>nstzeit größeren Gestaltungsspielraum<br />
einzuräumen: „Wahlarbeitszeiten kommen nicht nur den Bedürfnissen der Beschäftigten<br />
entgegen, sondern sind auch im Hinblick auf Effekte beim arbeitskräfteangebot eine<br />
zielführende alternative zu generellen arbeitszeitverlängerungen". Flexible arbeitszeiten, die individuelle<br />
abweichungen von der regelarbeitszeit ermöglichen, würde alters- und familiengerechtes<br />
arbeiten erleichtern und somit die Erwerbsquote bei Frauen und älteren arbeitnehmern erhöhen.<br />
DIE VITRINE 309 märz-aPril 12<br />
23
24<br />
<strong>report</strong> Messevorschau Tendence 2012<br />
Neuheiten und<br />
Trends in Frankfurt<br />
<strong>Die</strong> internationale Konsumgütermesse „Tendence“<br />
findet in diesem Jahr vom 24. bis 28. August statt.<br />
Sie ist nicht nur eine der wichtigsten Orderplattformen<br />
und gehört zu den bedeutendsten Trend-Barometern in<br />
der zweiten Jahreshälfte, sondern sie ist auch der erste der<br />
überregionalen Konsumgüterevents im Herbst 2012.<br />
<strong>Die</strong> Konsumgütermesse verfügt über ein umfassendes<br />
Produktangebot für alle Vertriebsformen des Handels:<br />
Für den Einzelhandel ist die „Tendence“ der entscheidende<br />
Ordertermin für das Weihnachtsgeschäft, Großabnehmern<br />
gibt sie einen ersten Überblick über Produktneuheiten für<br />
die kommende Frühjahrs- und Sommersaison 2013. „An<br />
der ‚Tendence‘ als Trendplattform für die Weihnachts- und<br />
Frühjahrssaison führt kein Weg vorbei. <strong>Die</strong> für den Handel<br />
wichtigen Einkäufer sind auf dieser bedeutenden europäischen<br />
Order-Plattform im dritten und und vierten Quartal“,<br />
erklärt Stephan Kurzawski, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Messe Frankfurt Exhibition GmbH.<br />
Österreich unter den Top-5-Besuchernationen<br />
Auf der „Tendence“ 2011 präsentierten sich im Rahmen<br />
des Partnerlandauftritts von Österreich designorientierte<br />
Unternehmen, Traditionsbetriebe und Kunsthandwerker<br />
dem internationalen Fachpublikum in Frankfurt am Main.<br />
Auch Kultur, Kulinarisches und Landestypisches konnten<br />
hier entdeckt werden. Thomas Griessmayer von der Fussenegger<br />
Heimtextilien GmbH aus Dornbirn sagt zur Bedeutung<br />
der Messe: „<strong>Die</strong> ‚Tendence‘ im Frühherbst ist für<br />
uns wichtig, um unseren Bestands- bzw. Neukunden dieneuen<br />
Kollektionen zu präsentieren. Hier können die Kunden<br />
gezielt und kurzfristig für die zweite Jahreshälfte ordern.<br />
<strong>Die</strong> Messe bietet uns eine ideale Plattform, um unsere<br />
langfristigen Kundenbeziehungen zu pflegen. So werden<br />
aus Kunden echte Partner.“ Angesprochen auf die Internationalität<br />
der Veranstaltung fügt er hinzu: „Historisch<br />
sind wir in den deutschsprechenden Ländern Deutschland,<br />
Schweiz und Österreich stark verwurzelt, das heißt,<br />
dass 90 Prozent der Messekontakte aus diesen Ländern<br />
kommen. Wir freuen uns aber auch, die internationalen<br />
Kunden auf dieser Messe zu treffen und ihnen so mit ge-<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
ringem Aufwand unsere neuesten Kollektionen präsentieren<br />
zu können.“ Mit 2.063 Ausstellern aus 67 Ländern<br />
und mehr als 52.000 Facheinkäufern belegte die „Tendence“<br />
im vergangenen Jahr den gesamten Westteil des<br />
Frankfurter Messegeländes. Österreich war auf der Besucherseite<br />
neben der Schweiz, den Niederlanden, Italien<br />
und Frankreich eine der Top-5-Nationen. Auch in diesem<br />
Jahr werden auf der „Tendence“ wieder kreative und namhafte<br />
Aussteller aus Österreich wie CWLungenschmied,<br />
Giesswein Walkwaren oder die Gerlinde Hofer-Florex<br />
GmbH ihre Neuheiten und Produkte präsentieren.<br />
Ideen für die kommende Saison<br />
Als internationale Orderplattform fürs Einrichten, Dekorieren<br />
und Schenken präsentiert die „Tendence“ auch heuer<br />
auf neun modernen Hallenebenen perfekt gruppierte Produktbereiche<br />
für den Fachbesucher, der sich dank der professionellen<br />
Struktur der Messe ganz auf sein Geschäft<br />
konzentrieren kann. Starke Marken aus aller Welt ziehen<br />
die Topeinkäufer der Konsumgüterbranche an. Der Angebotsbereich<br />
„Living“ präsentiert modernes Interior Design<br />
von Möbeln und Kleinmöbeln über Design- und Luxusprodukte<br />
bis hin zu Trendartikeln und Outdoormöbeln.<br />
Im Angebotsbereich „Giving“ dreht sich alles ums Schenken<br />
für die kommende Herbst-, Winter und Weihnachtssaison<br />
sowie für das folgende Frühjahr. Der Facheinzelhandel<br />
findet hier die richtigen Produkte für die kreative<br />
Sortimentsgestaltung − vom Klassiker über ausgefallene<br />
Trendprodukte bis hin zu witzigen Schnelldrehern. Mit<br />
diesem einzigartigen Angebot ist „Giving“ die Plattform,<br />
um punktgenau für das umsatzstarke Weihnachtsgeschäft<br />
zu ordern, denn zu keinem anderen Zeitpunkt spielt das<br />
Thema Schenken eine größere Rolle als in der zweiten<br />
Jahreshälfte.<br />
Accessoires für den<br />
gedeckten Tisch bilden<br />
nach wie vor einen<br />
der Schwerpunkte<br />
der „Tendence“.
GPK-Facheinzelhandel: Gezielte Angebote zu Zusatzsortimenten<br />
<strong>Die</strong> „Tendence“ hat hinsichtlich der Vertriebswege für den Fachhandel für<br />
Glas, Porzellan und Keramik eine enorme Relevanz, auch nachdem das „Dining“-Segment<br />
seit 2009 nicht mehr als eigenständiger Angebotsbereich<br />
auf der „Tendence“ ausgeflaggt ist. Gerade für den klassischen Fachhandel<br />
im Bereich Gedeckter Tisch und Küche gewinnen aber die Zusatzsortimente<br />
zunehmend an Bedeutung. Ob es um Lifestyle oder Schenken geht,<br />
der Einzelhandel wird von den Konsumenten an seiner Angebotsvielfalt gemessen.<br />
Um den GPK-Fachhandel hier gezielt zu unterstützen, wird daher<br />
im Rahmen der „Tendence“ aktuell eine Veranstaltung vorbereitet, die einen<br />
klaren Mehrwert für diese Einkäufergruppe schafft. Mehr dazu in einer der<br />
nächsten Ausgaben.<br />
Karriereförderung für Newcomer<br />
In den Kreativarealen „Talents“ und „Next“ präsentieren junge Kreative originelle<br />
Produktideen. Nachwuchsdesigner aus den Bereichen Produkt- und<br />
Möbeldesign sowie Schmuckdesign profitieren vom Nachwuchsprogramm<br />
„Talents“. Hier können sie ihre Arbeiten vorstellen und erste geschäftliche<br />
Kontakte knüpfen. Internationales Fachpublikum, Hersteller und Fachpresse<br />
aus der ganzen Welt – eine perfekte Gelegenheit, um das Netzwerk für die<br />
berufliche Zukunft auf- und auszubauen. Junge Firmen mit Designhintergrund,<br />
die bereits erste unternehmerische Erfahrungen sammeln konnten,<br />
haben noch bis 4. Mai Zeit, sich für einen Stand im Förderareal „Next“ zu<br />
bewerben. „<strong>Die</strong> Förderung des internationalen Design-Nachwuchs ist seit<br />
Jahren ein ganz wesentlicher Bestandteil des Konzepts der ‚Tendence‘ und<br />
wird seitens der Besucher bestens angenommen“, erklärt Nicolette Naumann,<br />
Vice President Ambiente/Tendence.<br />
Inspiration und Kommunikation<br />
Mit Ausstellungen, Preisverleihungen, Kommunikationsarealen und individuell<br />
gestalteten Cafés und Lounges bietet die „Tendence“ darüber hinaus<br />
sowohl Raum für spezielle Themen der Konsumgüterindustrie als auch für<br />
erfolgreiche Gespräche, Austausch und Vernetzung der Branchen.<br />
swww.tendence.messefrankfurt.com<br />
Breite Angebotspalette auf der „Tendence“: Vom Saisonartikel bis<br />
zum Produkt, das die Handschrift eines Designers trägt<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
25
26<br />
20.000 Aussteller erwarten<br />
Besucher aus aller Welt<br />
Chinas Import- und Exportmesse, bekannt als „Canton Fair“, ist ein wichtiger<br />
Kanal für Chinas Handel mit dem Ausland. Sie spielt eine Schlüsselrolle im Bestreben,<br />
nicht nur die Entwicklung von Chinas Außenhandel, sondern generell die wirtschaftliche<br />
Situation Chinas den ausländischen Interessenten zu vermitteln.<br />
<strong>Die</strong> „Canton Fair“ ist Chinas Messe Nr. 1<br />
und erwartet jährlich im Frühjahr und Herbst<br />
die Fachbesucher. Gegründet im Jahr 1957 findet<br />
sie heuer zum 111. Mal statt. Seit den ersten<br />
Veranstaltungen wurde die Messe kontinuierlich<br />
erweitert, von Jahr zu Jahr nahm nicht nur<br />
die Zahl der Besucher, sondern auch die der<br />
Aussteller zu, was natürlich auch zu einer<br />
umfassenden Erweiterung der angebotenen<br />
Produkte führte.<br />
<strong>Die</strong> 110. Ausgabe der Messe in Kanton<br />
besuchten 209.175 Käufer aus 210 Ländern<br />
und Regionen. Umgesetzt wurden an die<br />
37,9 Mrd. US$.<br />
Hochmotivierte Aussteller<br />
An die 20.000 heimische Aussteller nehmen<br />
jährlich an den Messen teil. <strong>Die</strong>se werden aus<br />
Tausenden von chinesischen Unternehmen<br />
ausgesucht und repräsentieren den höchsten Industriestandard.<br />
<strong>Die</strong> Aussteller auf der „Canton<br />
Fair“ präsentieren über 150.000 chinesische und<br />
ausländische Produkte, wobei bei jeder Messe<br />
der Anteil der Neuheiten über 40 Prozent beträgt.<br />
<strong>Die</strong> Regierung Chinas unternimmt große<br />
Anstrengungen, den Import und Export im<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
Gleichgewicht zu halten. Seit der 101. Ausgabe<br />
der Messe im Jahr 2007 gibt es einen internationalen<br />
Pavillon, in den ausländische Aussteller<br />
eingeladen werden. So nahmen an den<br />
letzten zehn Messen über 2.000 Unternehmen<br />
aus mehr als 50 ausländischen Ländern und<br />
Regionen teil.<br />
<strong>Die</strong> „Canton Fair“ unternimmt auch ihren<br />
eigenen Angaben nach alles, um Plagiate zu<br />
verhindern und das geistige Eigentum von<br />
Herstellern zu schützen.<br />
111. Ausgabe in drei Teilen<br />
<strong>Die</strong> 111. Ausgabe der „Canton Fair“ ist dreigeteilt:<br />
15. bis 19. April: elektronische und elektrische<br />
Haushaltshelfer, Werkzeuge, Maschinen, Fahrzeuge<br />
und Ersatzteile, Baumaterialien, Beleuchtung,<br />
chemische Produkte, internationaler<br />
Pavillon<br />
23. bis 27. April: Konsumgüter, Geschenke,<br />
Accessoires für Haus und Wohnung<br />
bis 5. Mai: Textilien und Kleidung, Schuhe,<br />
Büroausstattung, Koffer und Taschen, Wohlfühlprodukte,<br />
medizinische Apparate, Heilbehelfe,<br />
Lebensmittel, internationaler Pavillon<br />
www.cantonfair.org.cn<br />
TRENDSTORY<br />
Canton Fair<br />
Futuristisch präsentierten sich die<br />
Ausstellungshallen der „Canton Fair“.<br />
Fachbesucher aus der ganzen Welt<br />
kommen jährlich nach Kanton und<br />
ordern u. a. auch Christbaumschmuck.
FRÜHJAHRS<br />
MESSEN<br />
Für Sie unterwegs<br />
Gabriele Kaiser<br />
<strong>Die</strong> Chefin ist überall dort, wo die Musik spielt. Seit Jahren bei<br />
allen Events, vom Küchengerät bis zum Spitzenporzellan, präsent.<br />
Natürlich auch für alle Awards zuständig.<br />
Gerhard Pucsala<br />
Das <strong>Vitrine</strong>-Urgestein beobachtet seit vielen Jahren die Schmuck- und Kunsthandwerksszene<br />
in ganz Europa. Absoluter Spezialist auch für Übersee.<br />
Christian Sikora<br />
Er deckt die jugendliche Seite der Messen ab, spezialisiert<br />
auf Wohndesign und alle angrenzenden Bereiche.<br />
DIE VITRINE 297 309 MÄRZ-APRIL 10 12<br />
27
28<br />
<strong>report</strong> <strong>Messenachbericht</strong> Ambiente<br />
Messe mit<br />
optimistischem Ausblick<br />
Mit 4.543 Ausstellern aus 87 Ländern (2011: 4.442 Aussteller,<br />
85 Länder) konnte die heurige „Ambiente“ ein erneutes<br />
Wachstum bei Ausstellern und Internationalität verzeichnen.<br />
Aus dem Programm „A la Plage“<br />
von ASA Selection (o.)<br />
Dekor „Pink Magnolia“ auf der Form<br />
„Achat Diamant“ von Königlich Tettau (u.l.)<br />
Pfeffer- und Salzmühle „You“ von<br />
Carl Mertens (u. M.)<br />
„Sunny Day Lime“ von Thomas (u. r.)<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
Mit rund 140.000 Besuchern liegt die<br />
„Ambiente“ aufgrund eines leichten Besucherrückgangs<br />
aus dem Inland zwar knapp unter<br />
dem Spitzenwert von 2011 (144.991 Besucher),<br />
aber dennoch mit einem Anstieg von fünf<br />
Prozent deutlich über den Besucherzahlen des<br />
konjunkturell vergleichbaren Jahres 2010.<br />
<strong>Die</strong> Zahl der internationalen Besucher konnte<br />
trotz der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
z. B. in Südeuropa stabil gehalten werden.<br />
Steigende Besucherzahlen waren aus den<br />
Wachstumsmärkten Osteuropas, aus Russland,<br />
den USA und Japan zu verzeichnen. <strong>Die</strong> Top fünf<br />
Besucherländer 2012 waren Italien, Frankreich,<br />
USA, die Niederlande und die Schweiz.<br />
Tisch und Küche: Qualität und<br />
Nachhaltigkeit gewinnen an Bedeutung<br />
Das Qualitätsbewusstsein der Konsumenten<br />
nimmt weiter zu und somit greift der Handel<br />
verstärkt auf Qualitätsprodukte, Marken und die<br />
entsprechenden Konzepte zurück. Auch der<br />
Faktor „Made in Germany“ gewinnt sowohl im<br />
Hinblick auf die Qualität als auch im Hinblick<br />
auf die Nachhaltigkeit, die in vielen Produktsegmenten<br />
als übergreifender Trend spürbar ist,<br />
weiter an Gewicht. Das Thema Nachhaltigkeit<br />
drückt sich im Bereich Küche durch die Konzentration<br />
auf das Ergebnis aus: Gute und gesunde<br />
Lebensmittel sollen bestmöglich verarbeitet<br />
werden können. Daneben stellen die hohe Funktionalität<br />
und die effektive Energieausnutzung<br />
wichtige Verkaufsargumente dar.<br />
Farben erobern<br />
neue Produktsegmente<br />
<strong>Die</strong> Küche wird zur Spielwiese der Farbigkeit.<br />
Produkte wie Messer oder Küchenhelfer, die<br />
bislang auf Edelstahl und Schwarz konzentriert<br />
waren, warten mit roten, gelben, grünen, lilaoder<br />
orangefarbenen Elementen auf. Auch auf<br />
dem Herd gewinnt die Farbigkeit ebenfalls immer<br />
mehr Raum: Pfannen und Töpfe zeigen von<br />
Beerenfarben bis Hellblau breite Paletten.
Bei Porzellan und Keramik wird ebenfalls der Einsatz von Farbe verstärkt.<br />
Vor allem florale Dekore oder Motive aus der Natur sind die bevorzugten Dekorationen<br />
für Teller, Tassen und Schalen. Geschirre muten nahezu ländlich an.<br />
Produkte aus neuen Materialien ergänzen die Klassiker aus Porzellan und<br />
Keramik für den gedeckten Tisch wie beispielsweise Schalen aus einem hundert -<br />
prozentig recylingfähigen Material aus Bambus, Kork und Harz, das trotzdem<br />
spülmaschinenfest ist.<br />
Bei den dekorativen Glasprodukten zeigen sich ebenfalls intensive Farben.<br />
Für die Sommersaison rücken auf die Saison ausgerichtet Grün- und Orangetöne<br />
in den Fokus, Lila dagegen verliert hier, anders als in der Küche, an<br />
Bedeutung und wird durch verschiedene Blautöne ersetzt. Trinkgläser zeigen<br />
extravagante Formen, ohne bei der Funktion Einbußen zu machen. Leichte<br />
Schliffelemente bringen einen Hauch von Dekoration auf das Glas. Insgesamt<br />
berichten die Hersteller von einer weiter zunehmenden Weinkultur bei breiteren<br />
Bevölkerungsgruppen. Vor allem die wachsenden Mittelschichten im asiatischen<br />
Raum werden hier als potentielle Käufer ausgemacht.<br />
Auch bei den Kunststoff- und Haushaltsprodukten ist viel Farbe im Spiel.<br />
Neben den auch im Küchenumfeld zu findenden Farbtönen Lime-Grün, Orange,<br />
Rot oder Gelb sind hier aber auch Lila oder, im wertigen Bereich, neben den intensiven<br />
Farben beispielsweise auch ein Schlammton zu finden. Kunststoffprodukte<br />
für die Küche und den Tisch verfügen über eine hochwertige Anmutung.<br />
Living-Produkte: Klassisch und naturverbunden<br />
Gefragt sind Neuheiten, die weder den Mainstream bedienen noch zu ausgefallen<br />
sind. Über Nachhaltigkeit redet kaum noch jemand, sie wird vorausgesetzt<br />
und manifestiert sich in den meisten Produkten. Im Trend liegen natürliche<br />
Materialien, ergänzt durch Metall, Glas, Porzellan, biologisch abbaubare Kunststoffe<br />
und Hightech: Intelligent gestaltete Produkte mit eindeutigem Nutzen.<br />
Alles Neue zeichnet sich durch hohen ästhetischen Anspruch, exzellente Gebrauchseigenschaften<br />
und atmosphärische Dichte aus. Hersteller und Konsumenten<br />
sind sich einig: In einer hektischen Welt wird das Zuhause mehr denn<br />
je zum Entspannen gebraucht. Zimmergärten, romantische Lichtinszenierungen<br />
und sinnliche Düfte bilden den Rahmen für sehr individuelle und vielfältige<br />
Wohnwelten. Kleine Dinge mit Raffinesse oder Witz, die man sich selbst gönnt<br />
oder Freunden schenkt, haben Konjunktur. Und neben Klassikern sind vor allem<br />
geschenkfähige Produkte gefragt. <strong>Die</strong> nächste „Ambiente“ findet vom 15. bis<br />
19. Februar 2013 statt.<br />
www.ambiente.messefrankfurt.com<br />
Farbenfrohe Becher „Spots“ von<br />
Zwiesel Kristallglas (o. l.)<br />
<strong>Die</strong> neuen Sommerfarben von Le Creuset (o.)<br />
Dekor „Sommerwiese“ auf der Form 1382<br />
von Arzberg-Porzellan (M.)<br />
Eier- und Brotkorb „Desa“ von Blomus (u.)<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
29
30<br />
<strong>report</strong> <strong>Messenachbericht</strong> Ornaris<br />
Ornaris im wirtschaftlichen<br />
Strukturwandel<br />
<strong>Die</strong> Jänner-Veranstaltung der Fachmesse für Neuheiten und Trends in Zürich<br />
brachte ein nicht unwesentlich geändertes strukturelles Erscheinungsbild.<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
Vom 15. bis 18. Jänner 2011<br />
stellten sich rund 420 Aussteller einem<br />
kauffreudigem Publikum. Dabei<br />
erwiesen sich nicht nur Einkäufer, sondern<br />
auch die anbietenden Firmen als<br />
scharfe Kalkulanten. So hatten einige<br />
Unternehmen ihre Ausstellungs -<br />
flächen halbiert, was Newcomern und<br />
prestigeträchtigen Marken neuen<br />
Raum bot.<br />
Ausgeblieben ist auch das Ausloten<br />
von Produkten im Vorfeld der<br />
kommenden großen, internationalen<br />
Messe-Ereignisse. <strong>Die</strong> Fachmesse<br />
beginnt sich immer stärker auf die Detailleure<br />
der Schweiz, aber auch auf<br />
Kunden aus Westösterreich und den<br />
deutschen Grenzgebieten, die neue,<br />
frische Ideen suchen, zu konzentrieren.<br />
Auch die rund 15 Prozent ausländischer<br />
Direktaussteller hatten ihre<br />
Angebote und Strategien auf diesen<br />
Absatzmarkt ausgerichtet.<br />
So manche, dieses Mal nicht teilnehmende<br />
Firma, hat den Sommertermin<br />
vom 12. bis 15. August in Bern<br />
im Visier. <strong>Die</strong>s wird der Messe einen<br />
Wachstumsschub geben, der sich<br />
schließlich und endlich auch auf den<br />
<strong>Die</strong> zwanziger Jahre<br />
in Porzellan bei<br />
Lüber AG (l. o.)<br />
Cocktail-, Wein-<br />
und Trinkgläser von<br />
Vacu Win aus den<br />
Niederlanden bei<br />
Schwarz Kitchen<br />
Selection (l. u.)<br />
Unten, v.l.n.r.:<br />
<strong>Die</strong> exklusive<br />
schwedische<br />
Textilkollektion<br />
von Kardelen<br />
Vogel-Glasskulpturen<br />
von Bettina<br />
Eberle<br />
Neue Dekorideen<br />
zum Umkleiden von<br />
Blumentöpfen bei<br />
Gygli Trading AG<br />
Termin am Messeplatz Zürich auswirken<br />
sollte.<br />
Trotz der im Vergleich zu früheren<br />
Jahren etwas geringeren Zahl ausstellender<br />
Firmen ist die Einkäuferzahl mit<br />
rund 12.000 Fachbesuchern in etwa<br />
gleich geblieben. Sie sorgten für eine<br />
intensive Ordertätigkeit, die vor allem<br />
auf das Bemühen der Anbieter, attraktive<br />
und innovative Ideen in ihren<br />
Erzeugnissen zum Ausdruck zu bringen,<br />
zurückgeht. Aus dem Angebot<br />
und Absatz der einzelnen Segmente<br />
trat vor allem das Material Holz in den<br />
verschiedensten Bereichen in den Vordergrund.<br />
Dabei waren authentische<br />
Produkte, die ein Gefühl von Wärme<br />
vermitteln, gefragt. Im GPK-Segment<br />
konnte eine Intensivierung der Vogelmotive<br />
und Vogelsujets in den Dekoren<br />
festgestellt werden.<br />
Ökologische, wirtschaftliche und<br />
soziale Nachhaltigkeit hat im Schweizer<br />
Detailhandel an Wichtigkeit gewonnen.<br />
Um dieser Entwicklung gerecht<br />
zu werden, wurde im Eingangsbereich<br />
eine Sonderschau zum<br />
Thema „Wasser“ gestaltet.<br />
www.ornaris.ch
<strong>Messenachbericht</strong> Christmasworld<br />
Niveau des Vorjahres erreicht<br />
Insgesamt 31.474 Besucher (2011: 31.493) aus aller Welt reisten nach Frankfurt am Main,<br />
um sich über Produktneuheiten zu informieren, Gespräche zu führen und das eigene Sortiment<br />
mit frischer Ware für Weihnachten, Ostern und alle anderen Festlichkeiten im Jahr aufzufüllen.<br />
Fünf Tage durchflutete positive Stimmung die Messehallen der „Christmasworld“.<br />
Aussteller berichten von einer hohen internationalen<br />
Besucherqualität und einer deutlich gestiegenen Orderlaune<br />
der Einkäufer. Insgesamt hat der Internationalisierungsgrad<br />
im Vergleich zu den vergangenen Veranstaltungen<br />
zugenommen. Obwohl tendenziell weniger Einkäufer<br />
aus Südeuropa und Asien nach Frankfurt kamen,<br />
konnten die Aussteller ihr internationales Geschäft weiter<br />
ausbauen, da ein deutlicher Anstieg der Besucher aus Osteuropa<br />
und besonders aus Russland zu verzeichnen war.<br />
Viele deutsche Anbieter exportieren nach Osteuropa, wo<br />
sie die Zukunftsmärkte sehen.<br />
Weihnachtstrends 2012/2013:<br />
Weiß, Klassisch, natürlich und selbst gemacht<br />
<strong>Die</strong> heurige Frankfurter „Christmasworld“ stand im Zeichen<br />
einer ausgeprägten Sehnsucht nach Schnee. Kaum ein Aussteller<br />
kam ohne ihn aus, selbst das Tannengrün verschwand<br />
zu großen Teilen unter einer weißen Decke aus Bio-, Streu-,<br />
Pulver-, Kristall- oder soft irisierendem Kunstschnee. Schneewatte,<br />
Zupfschnee oder schlohweißes Feenhaar zierten<br />
Weihnachtskränze, Eisregen und Glitzereffektschnee eroberten<br />
Glaskugeln, Sterne und Zapfen. Baumschmuck und<br />
Tischdekorationen orientieren sich an klassischen Elementen<br />
wie Kugeln, Sternen, Engeln und Krippenfiguren und ge-<br />
ben dem Fest einen traditionellen Charakter. Im Trend liegen<br />
veredelte Naturprodukte, sie werden fast überall hinein<br />
dekoriert. White washed und Glimmer sind aktuell dominant,<br />
für die nächste Saison wird eine Verschiebung zu grey<br />
washed erwartet. Zudem bleibt die Strickoptik sehr gefragt.<br />
Daneben stellten die Aussteller einen Trend zum Selbermachen<br />
fest. Der Deko-Liebhaber von heute lässt sich gerne<br />
inspirieren, um dann selbst kreativ zu werden.<br />
LED-Beleuchtungsmarkt wird noch innovativer<br />
Der Markt für LED-Beleuchtung boomt nach wie vor. Nicht<br />
nur traditionelle Hersteller elektrischer Beleuchtungen<br />
hatten LED-bestückte Zweige, Kränze und Baumkerzen im<br />
Angebot, auch die Produzenten traditioneller Wachskerzen<br />
versuchen den vor allem durch hohe Parafinkosten geschürten<br />
Wettbewerbsdruck mittels innovativer Konzepte<br />
zu kompensieren: So werden LED-Lämpchen in hohle<br />
Zylinder aus Echtwachs integriert, um die Kerzenlichtoptik<br />
zu wahren. Und so genannte elektromagnetische Kerzen<br />
ahmen durch flatternde Lichtblechdochte in Echtwachkerzen<br />
die natürliche Kerzenflamme täuschend echt nach.<br />
<strong>Die</strong> nächste „Christmasworld“ findet vom 25. bis 29.<br />
Jänner 2013 statt.<br />
www.christmasworld.messefrankfurt.com<br />
Lila gehört nach<br />
wie vor zu den<br />
Trendfarben (l.o.).<br />
Schwibbogen und<br />
Krippe, zwei unverzichtbareDekorationsobjekte<br />
zur<br />
Weihnachtszeit (r.)<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
31
32<br />
<strong>report</strong> <strong>Messenachbericht</strong> Macef<br />
Macef – Markenrückkehr<br />
und Naturgewalten<br />
<strong>Die</strong> vom 26. bis 29. Jänner 2012 über die Bühne gegangene „Macef“, International<br />
Home Show, brachte die Rückkehr großer renommierter Marken, musste sich aber<br />
auch mit nicht beeinflussbaren äußeren Faktoren auseinandersetzen.<br />
Repräsentatives Porzellan vom italienischen<br />
Unternehmen Wald (u. l.)<br />
Aus der Neuheiten-Palette von Alessi (u. r.)<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
Nach einem relativ ruhigen Beginn am Messe-<br />
Donnerstag, dem 26. Jänner, erschwerte am Freitag<br />
ein Generalstreik im öffentlichen Verkehr<br />
den Besuch. Nur die direkt zur Messe führende<br />
Metro-Linie war für einige Stunden in Betrieb.<br />
Das Erdbeben am Nachmittag wurde am Messegelände<br />
kaum wahr genommen, lag doch das<br />
Epizentrum fernab von Mailand. Zum Messeschluss<br />
am Sonntag herrschte dann heftiger<br />
Schneefall.<br />
Dennoch besuchten rund 88.700 Fachinteressenten<br />
aus dem In- und Ausland die Messe.<br />
Sie wurden von rund 1.900 Ausstellern, davon<br />
einem Viertel aus dem Ausland, erwartet. Bedeutende<br />
Besucher-Zuwächse wurden vom<br />
amerikanischen Kontinent, Russland, Frankreich<br />
und Indien verzeichnet, Rückgänge gab es wirtschaftlich<br />
bedingt aus den südeuropäischen<br />
Ländern.<br />
Italienische Top-Produkte<br />
und Markenrückkehr<br />
In die „Macef“ integriert ist „AbitaMi“ mit dem<br />
Ziel, Produkt-Innovationen, anspruchsvolle Gestaltungen<br />
und eine Harmonie zwischen den<br />
einzelnen Branchenbereichen herzustellen. War<br />
es im Herbst des abgelaufenen Jahres noch eine<br />
Messe in der Messe, ist dieses Konzept in nahe -<br />
zu allen Bereichen – vom gedeckten Tisch, der<br />
Küchenausstattung, dem Innendekor, der Raumausstattung<br />
bis hin zu Textilien – zu finden.<br />
Dafür wurde sogar ein eigener Leitfaden durch<br />
alle großräumigen Hallen aufgelegt.<br />
Es war eine Drehscheibe mit zahlreichen<br />
integrierten <strong>Die</strong>nstleistungen, in welcher die<br />
Ideen die Hauptrolle spielten, Konzepte, die das<br />
Interesse von Käufern, Trendsettern, Journalisten<br />
und Besuchern weckten. <strong>Die</strong>s beweist auch die<br />
Rückkehr großer Marken, welche die Geschichte
des „Home Design“ mitgeschrieben haben, Gio’Style, Guzzini,<br />
Richard Ginori, Koziol, TVS, WMF und viele andere bedeutende<br />
Unternehmen der Branche. „Inszenierung“ war<br />
das Schlagwort nicht nur für die Produktpräsentation, sondern<br />
ebenso für die Ausgestaltung der Passagen zwischen<br />
den Hallen und der Eintrittsbereiche.<br />
Eine äußerst starke Präsenz wies der Bereich „Tavola &<br />
Cucina“ auf. Hier wurde, nicht zuletzt durch die Markenrückkehr,<br />
ein umfassendes Angebot offeriert, das keine<br />
Stil- und Modellausrichtungen offen ließ.<br />
Kreativität und „Greenline“<br />
Eine Fülle von Anregungen, aber ebenso Kaufimpulsen<br />
holten sich die Fachbesucher in den Kreativitäts-Bereichen,<br />
wie „Creazioni Design“, „Creativity“ mit Geschenksideen<br />
und in der „Bijou Trend Gallery“.<br />
In einem weiteren Schwerpunkt wurde im Projekt<br />
„Greenline“ die Nachhaltigkeit von Erzeugnissen und die<br />
Wiederverwendung von Materialien in den Vordergrund<br />
gerückt, wobei insgesamt drei Dutzend Unternehmen Produkte<br />
und Erzeugnisse aus recycelten Materialien anboten,<br />
mit Beispielen von Firmen, die nicht nur erworbene Materialien,<br />
sondern ebenso ihre eigenen Abfälle zu attraktiven<br />
Erzeugnissen wieder verarbeiten. Ähnlich wie bei<br />
„AbitaMi“ wurde auch hier ein Leitfaden durch die Hallen<br />
aufgelegt.<br />
Der kommerzielle Erfolg war trotz der Ausfallsrate von<br />
Käufern aus dem südlichen Italien und dem mediterranen<br />
Raum gegeben, und das Gros der Austeller zeigte sich mit<br />
dem Geschäftsgang zufrieden.<br />
www.macef.it<br />
Bei der Kochgeschirr-Serie<br />
„Spazio“ aus dem „aeternum“--<br />
Programm von Bialetti kann<br />
der Griff nach dem Gebrauch<br />
weggeklappt werden.s<br />
Oben v. l. n. r.:<br />
Luxus-Glasveredelung<br />
im Sektor<br />
„Made in Italy“:<br />
Glasserie „Fontainbleau“,<br />
von Sottsass<br />
Associati für Egizia<br />
entworfen<br />
Im Rahmen der Sonderschau„Greenline“:<br />
Produkte aus<br />
umweltfreundlichen<br />
und recycelten Materialien<br />
von Ballerina<br />
Mokkamaschine<br />
von Guzzini, Design:<br />
Hiroshi Ono<br />
Rechts v.o.n.u.:<br />
<strong>Die</strong> Porzellanserie<br />
„Ghirigori ori“ mit<br />
dem Espressokocher„Ali<br />
Baba“ von<br />
d´Ancàp ist eine<br />
Referenz an die<br />
Kundschaft aus dem<br />
arabischen Raum<br />
und für Liebhaber<br />
von Exotischem.<br />
Kollektion „Afrodite“<br />
von TVS<br />
L’Oca Nera zeigte attraktive<br />
Leuchten,<br />
wie die Designs<br />
„Stromboli“ und<br />
„Rio de Janeiro“<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
33
34 <strong>report</strong><br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
<strong>Messenachbericht</strong> Maison&Objet<br />
Be my Guest!<br />
Ein Frühlingsspaziergang beginnt in Paris<br />
bereits im Jänner. Auf der „Maison&Objet“<br />
sprießen statt Schneeglöckchen innovative<br />
Gadgets für den Frühstückstisch, exotische<br />
Dessins für die gedeckte Tafel und nachhaltige<br />
Designkonzepte für unterwegs.<br />
Fragt man Austeller und Besucher nach<br />
ihrer Meinung, dann dürfte es die internationale<br />
Trendshow für Möbel, Dekoration, Textil,<br />
Tischkultur, Garten und Design wieder einmal<br />
geschafft haben. <strong>Die</strong> Frühjahrsausgabe der „Maison&Objet“<br />
im Villepinte Exhibition Centre in<br />
Paris-Nord lockte viele Besucher nach Paris und<br />
übte – unbeeindruckt von globalen Wirtschafts-<br />
Befindlichkeiten – starke Anziehungskraft auf<br />
internationale Partner und Händler aus. In Zahlen:<br />
Knapp 86.000 Besucher aus 137 Ländern<br />
konnten sich in den acht Messehallen über die<br />
neuesten, perfekt inszenierten Einrichtungs-<br />
Trends informieren. Zusammen mit den bereits<br />
eingespielten Shows wie „now! Design à vivre“,<br />
„MAISON&OBJET éditeurs“, „scènes d’interieur“,<br />
„Talent à la carte“, der integrierten „Meuble Paris“<br />
und der Sonderschau „Designer des Jahres<br />
2012“, die diesmal das Brüder-Duo Humberto<br />
und Fernando Campana in den Designhimmel<br />
kürte, erwies sich Paris wieder einmal zur umfassenden<br />
Trend-Metropole in Sachen Interieur<br />
und Formgebung.<br />
Gaben für die Tafel<br />
Bunt und vielfältig, umfangreich im Repertoire<br />
und bei genauerem Hinsehen so manche Ahas<br />
entlockend – viele Produkte wollen in dem<br />
schier unglaublichen Angebot für Lifestyle,<br />
Wohn- und Tischkultur ganz persönlich entdeckt<br />
werden. Dabei ist tiefer Ernst genauso gefragt<br />
wie ein Augenzwinkern und der Stolz auf eine<br />
lange Tradition meisterlicher Handwerkskunst.<br />
Eco und Nachhaltigkeit<br />
Wasser ist das kostbarste Gut dieses Planeten.<br />
Meint das Londoner Studio Black+Blum und<br />
zeigte verblüfften Besuchern eigentlich etwas,<br />
das bereits vor Jahrhunderten erfolgreich angewandt<br />
wurde: „Eau Good“ bedeutet, immer<br />
sauberes Wasser zur Hand zu haben und nebenbei<br />
noch Müll zu vermeiden. Leitungswasser,<br />
ein Stück Kohle und die wieder verwendbare<br />
Plastikflasche mit Retro-Korkverschluss – diese<br />
Kombination begeistert zur Zeit gesundheitsbewusste<br />
Briten auf ihrem Arbeitsplatz und unterwegs.<br />
Der Clou: Ein Stück „Binchotan“-Kohle,<br />
die bereits seit dem 17. Jahrhundert zur Wasseraufbereitung<br />
genutzt wird, übernimmt die<br />
Filterung. <strong>Die</strong> Kohle reduziert den Chlorgehalt,<br />
gleicht den pH-Wert aus und mineralisiert das<br />
Wasser. Einfach in der leeren Flasche platziert,<br />
die mit normalem Leitungswasser befüllt wird,<br />
leistet die Aktivkohle sechs Monate lang ihren<br />
wertvollen <strong>Die</strong>nst. Der Sinn hinter „Eau Good“:<br />
Immer sauberes Wasser bei gleichzeitiger Reduktion<br />
von Plastikmüll.<br />
Das Bekenntnis zu Qualität, Authentizität<br />
und Natürlichkeit bedeutet für die österreichische<br />
Leinen-Manufaktur Leitner einen Vorsprung<br />
auf dem internationalen Marktgeschehen.<br />
Nachwachsende Ressourcen und Grace<br />
Kelly, diese Kombination definieren die neue<br />
Kollektion 2012 des Unternehmens. Anmut und<br />
Noblesse einer Hollywood-Schönheit spiegeln<br />
sich in den sinnlichen, intimen, aber zugleich<br />
auch präzise provokanten Dessins der unter-
schiedlichen Leinen-Textilien, ob zum Tragen,<br />
im Bett oder auf dem Tisch.<br />
Exotische Gastfreundschaften<br />
Was macht denn der Tiger auf meinem Teller?<br />
Bernardaud ist ja um exzentrische Dessins auf<br />
Porzellan-Services nie besonders verlegen gewesen.<br />
Exoten ist nichts verboten! Wenn man<br />
noch Namen wie Fernando bzw. Humberto<br />
Campana trägt und als Exoten-Brüderpaar im<br />
Design der Gegenwart gilt, darf man durchaus<br />
ganz eigene Pfade im Deko-Dschungel schlagen.<br />
„Euro Tropiques“ ist ihr heuriger Beitrag auf<br />
den Porzellan-Services für ausgefallene Tischkultur.<br />
Bernardaud wünscht guten Appetit.<br />
Gastlichkeit bewies heuer die spanische Figurinen-Manufaktur<br />
Lladró, als sie drei Gestalter<br />
einlud, ihren Porzellan-Individuen Persönlichkeit<br />
zu verleihen. So entstand die brandneue<br />
Kollektion „The Guest“ mit entzückenden, teils<br />
provokant ausgeführten Figuren von Jaime<br />
Hayon, Tim Piskup und dem japanischen Studio<br />
Devilrobots.<br />
Gänzlich auf das Wesentliche reduziert: <strong>Die</strong><br />
Karaffen „Pinguin“ von Robbe & Berking erinnern<br />
an den geschwungenen Körper eines rufenden<br />
… genau, Pinguins! <strong>Die</strong> Kannen sind als 0,5l oder<br />
1,3l-Behälter, jeweils in 925/000 Sterling-Silber<br />
sowie 90g hartglanzversilbert erhältlich.<br />
Mit der anspruchsvollen Becherserie „Touché“<br />
des Hauses Fürstenberg macht man sich<br />
schnell neue Freunde: Abgesehen von der handwerklichen<br />
Exzellenz des hauchdünn bearbeiteten<br />
Porzellans verfügt das edle Trinkgefäß<br />
über einen speziellen Thermoeffekt, der durch<br />
die doppelwandige Ausführung erreicht wird.<br />
Der Sekt darin bleibt kühl, der Kaffee heiß, aber<br />
die Hand immer wohl temperiert. Enchantée!<br />
Ein guter Freund kümmert sich um Messer<br />
und Besteck, auch wenn die Gäste schon lange<br />
gegangen sind: Normann Copenhagen und der<br />
„Knife Pot“ (Design: Jeremy & Adrian Wright)<br />
vereinfachen Alltags-Routinen. Optisch wie ein<br />
Becher ist der Pot ein platzsparender Messerblock<br />
mit eingebauter Drehscheibe, in dem im<br />
Nu Messer, Schneebesen, Kochlöffel & Besteck<br />
sicher und bequem aufgenommen werden. Solange<br />
zumindest, bis sich die nächsten Gäste<br />
ankündigen …<br />
www.maison-objet.com<br />
1 Kollektion „The Guest“. Design: Jaime Hayon, Tim Piskup und Studio Devilrobots. Hersteller: Lladró.<br />
2 „Eau Good“-Wasserflasche mit Aktivkohle. Von Black+Blum, London.<br />
3 Küchentuch und Serviette aus Leinen. Kollektion 2012 von Leitner.<br />
4 Trinkbecherserie „Touché“ mit Doppelwand. Von Fürstenberg.<br />
5 „Euro Tropiques“ Porzellan-Service von Bernardaud. Design: H. & F. Campana.<br />
6 Silberkaraffen „Pinguin“ von Robbe & Berking.<br />
7 „Knife Pot“/Design: Jeremy & Adrian Wright. Von Normann Copenhagen.<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
35
36<br />
<strong>report</strong> <strong>Messenachbericht</strong> Inhorgenta<br />
Blick in die großzügig gestaltete<br />
Messe-Lounge (o.)<br />
Variable Platinkette, die auseinandergenommen<br />
als Armbänder getragen<br />
werden kann. Design: Isabelle Fa (u.)<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
Höhere Orderraten trotz<br />
Besucherrückgang<br />
<strong>Die</strong> vom 10. bis 13. Februar 2012 abgehaltene Schmuckmesse INHORGENTA<br />
MUNICH verzeichnete ein leichtes Besucherminus, aber eine äußerst zufriedenstellende<br />
Ordertätigkeit. Auffallend: der Saloncharakter der Messe.<br />
Rund 30.000 Fachbesucher aus 80 Ländern, um sieben Prozent weniger<br />
als im Vorjahr, besuchten die größte Uhren- und Schmuckmesse in der Europäischen<br />
Union. Obwohl einige renommierte Aussteller ferngeblieben waren,<br />
wurde die Gesamtzahl durch neue Präsentatoren nicht nur ausgeglichen,<br />
sondern gegenüber dem Vorjahr um knapp sechs Prozent übertroffen. Das Bemühen<br />
der Firmen, die Messeplattform zum Trendsetting-Ereignis zu nützen,<br />
hatte Erfolg.<br />
Auch kunsthandwerkliche und künstlerische Entwürfe überzeugten in der<br />
Designerhalle. Generell konnte die Stimmung als sehr positiv bezeichnet werden,<br />
und die immer repräsentativer herausgeputzten Stände renommierter<br />
Firmen verleihen der Veranstaltung einen Salon-Charakter.<br />
Bei den Fachbesuchern stammte rund ein Drittel aus dem Ausland, wobei<br />
vor allem bei den Interessenten aus den skandinavischen Ländern hohe Zuwächse<br />
zu verzeichnen waren. Viele Firmen aus diesem Raum, sowohl Aussteller<br />
als auch Einkäufer, sehen ihren wichtigsten Branchentreff des Jahres bei der<br />
INHORGENTA MUNICH.<br />
<strong>Die</strong> Hallenstruktur ist mit den Bereichen „Timepieces“, „Technology“,<br />
„Selection“, „Lifestyle“, „Carat“ und „Contemporary Design und Lifestyle“ nun klar<br />
strukturiert, und es ist davon auszugehen, dass sie bei der nächsten Veranstaltung<br />
beibehalten wird. Dennoch blieben bei Ausstellern und Besuchern gewisse<br />
Irritationen durch die neuen Platzanordnungen.<br />
www.inhorgenta.com<br />
<strong>Die</strong> Sonne als<br />
Designmotiv: ein<br />
mit Brillanten besetzterStrahlenkranz<br />
bei „Le petit<br />
Capitaine“(l.)<br />
Platinkette mit<br />
Anhänger, ausgefasst<br />
mit Brillanten:<br />
Design Hans D.<br />
Krieger (u.)<br />
Aus der Schmuckkollektion<br />
des dänischen<br />
Herstellers<br />
Aagaard (g.u.)
<strong>Messenachbericht</strong> Creativ<br />
Märztermin akzeptiert<br />
Erstmals in der neuen Großhalle 10 und zum zweiten Mal im März ging im Messezentrum<br />
Salzburg die von Reed Exhibitions Messe Salzburg organisierte internationale Fachmesse für<br />
Geschenkideen, Wohnaccessoires & Lifestyleartikel, „Creativ Salzburg Frühjahr 2012“, zu Ende.<br />
Während drei Messetagen hatten 246 Aussteller,<br />
davon 144 aus dem Ausland, ihre Neuheiten und aktuellen<br />
Sortimente präsentiert, die das Interesse von 6.722 Fachbesuchern<br />
hervorriefen. Damit lag die Besucherbilanz etwa<br />
auf dem Niveau des Vorjahres. Jeder sechste Besucher kam<br />
aus dem benachbarten Ausland, wobei traditionell wieder<br />
die Händler und Einkäufer aus Deutschland, vor allem aus<br />
Bayern, dominierten. Aber auch aus Italien und Slowenien<br />
reisten Interessenten nach Salzburg.<br />
Laut dem Veranstalter Reed Exhibitons hätten Umfragen<br />
gezeigt, dass der neue März-Termin zu einer erweiterten<br />
Produktvielfalt geführt hätte: „Viele Aussteller präsentierten<br />
ihr Ganzjahressortiment, zudem waren Promptorders<br />
für Ostern und Frühjahr möglich, und die Fachbesucher<br />
konnten bereits für Weihnachten und Winter<br />
2012/2013 vorordern.“ Thematisch standen die Angebotsbereiche<br />
Geschenkartikel, Glas, Porzellan, Keramik und<br />
Tischkultur sowie Kunsthandwerk im Vordergrund des<br />
Publikumsinteresses, gefolgt von den Bereichen Floristik,<br />
Pflanzen- und Blumenschmuck, Heimtextilien, Hobby- und<br />
Bastelbedarf, Modeaccessoires, Schmuck und Mineralien,<br />
Wohnaccessoires, Trendartikel, Design- und Lifestyleartikel,<br />
Souvenirs sowie Kerzen, Raumduft und Wellnessprodukte.<br />
Mit der wirtschaftlichen Situation ihrer Branchen<br />
zeigte sich mehr als die Hälfte der Befragten (54,3 Prozent)<br />
sehr zufrieden, mehr als ein Drittel rechnet in den<br />
nächsten zwölf Monaten mit einer deutlichen Verbesserung<br />
der Entwicklung.<br />
www.messe.at<br />
Einer der Schwerpunkte der vergangenen „Creativ“-<br />
Messe war natürlich das Osterfest, aber auch Produkte<br />
für den gedeckten Tisch fanden Interessenten.<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
37
38<br />
k Kultur<br />
Von oben nach unten:<br />
Regenbogenvitrine<br />
Im Hintergrund die<br />
beweglichen „Steuerräder“<br />
Beispiele aus der Möbel-<br />
Sammlung<br />
kompakt<br />
DIE VITRINE 309 MäRz-apRIl 12<br />
MAK: „Nimm das<br />
Steuer in die Hand“<br />
Eine äußerst unkonventionelle, aber ebenso sparsame<br />
Annäherung an die verschiedenen Bereiche der angewandten<br />
Kunst bot das MAK in Wien in der zweiten Februarhälfte<br />
und im März.<br />
Auf neun Konstruktionen in der Form eines mit Stegen<br />
verbundenen doppelten „Steuerrades“ stellten die Kustoden<br />
der neun Sammlungsbestände in jeweils fünf Bildern und<br />
teils mit Texten die individuelle Gestaltung der Veränderungen<br />
und Forschungen ihrer Bereiche sowie einen Ausblick in<br />
die Zukunft dar. <strong>Die</strong> Konstruktionen waren beweglich, in gewissem<br />
Sinn wie Steuerräder zu bedienen, sodass jeder nach<br />
Interessenslage sein Steuer in die Hand nehmen konnte. Zu<br />
ihnen führte die sogenannte „Regenbogen-<strong>Vitrine</strong>“, wo kunterbunt<br />
vom kleinsten bis zum größtem Objekt Ausstellungsstücke<br />
aufgebaut waren, einschließlich Alltagsgegenständen<br />
und Dingen, die normalerweise in einer musealen<br />
Sammlung nicht erwartet werden.<br />
Im zweiten Teil schlossen sich dann einzelne Gegenstände<br />
aus den neun Sammlungsbereichen an, um jedes<br />
Kustodiat widerzuspiegeln. Dabei wurden Produkte des<br />
Handwerks, Kunsthandwerks und auch Künstlerisches subsumiert.<br />
Mit Absicht war auf jedwede Chronologie, Historie oder<br />
Materialzuweisung verzichtet worden. Im Kontrast dazu<br />
stand eine Fülle erklärender Texte an den Wänden. Tenor der<br />
Ausstellung: „Magie der Vielfalt – das MAK als angewandter<br />
Raum der Zukunft“. <strong>Die</strong>s sollte Lust auf die Beschäftigung mit<br />
dem angewandten Bereich machen und neue Besucherkreise<br />
ansprechen.
Jugendstil: Dokumente<br />
für Liebhaber<br />
Um in die Tiefe einer Materie, einer Stilrichtung einzutauchen,<br />
genügt es nicht, herausragende Objekte zu kennen und<br />
sich mit ihnen auseinanderzusetzen, sondern – soweit vorhanden<br />
– sollte eine vollständige Dokumentation studiert werden. Solch<br />
ein einzigartiger Fundus ist über den Jugendstil vorhanden.<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Zeitschrift „Dokumente<br />
des Modernen Kunstgewerbes“ ins Leben gerufen. Von<br />
1902 bis 1908 wurden die Entwürfe und Aufzeichnungen in zahlreichen<br />
Abbildungen vorgestellt. Sie präsentierten Jugendstilobjekte<br />
sowohl namhafter als auch bislang unbekannter Entwerfer<br />
und Hersteller ebenso wie unbekannte Schaffensseiten<br />
renommierter Künstler. Dabei bewies der Herausgeber und<br />
Autor Heinrich Pudor großen Sachverstand und Sachbezug.<br />
Eine bei Arnoldsche Art Publishers vorliegende Neubearbeitung<br />
der „Dokumente des Modernen Kunstgewerbes“ macht<br />
nun den Zugang möglich. Dabei wird auf rund tausend originale<br />
Schwarz-Weiß-<br />
Abbildungen zugegriffen.<br />
<strong>Die</strong><br />
Dokumentation<br />
ist inhaltlich in<br />
sechs große Kapitel<br />
gegliedert:<br />
Möbel, Metallarbeiten,<br />
Glas, Keramik,<br />
Schmuck<br />
und Textilien. <strong>Die</strong><br />
hingegen farbig illustrierte Einleitung des Jugendstil- und Keramikspezialisten<br />
Horst Makus ermöglicht es, die besondere Stellung<br />
des Werkes und seines Autors im kunsthistorischen Kontext<br />
nachzuvollziehen.<br />
Ein abschließender Index mit alphabetischem Künstler- und<br />
Firmenregister, in Form von Kurzbiographien auf rund dreißig<br />
Seiten, macht die Publikation zur unentbehrlichen Nachschlage -<br />
quelle für alle Freunde, Liebhaber, aber ebenso Fachleute der<br />
Thematik des Jugendstils und sollte auch in keiner privaten<br />
Bibliothek der Kunst des beginnenden 20. Jahrhunderts fehlen.<br />
Dokumente zum Jugendstil.<br />
Heinrich Pudor: Modernes Kunstgewerbe<br />
1902-1908, 256 Seiten, 1.000 Abbildungen.<br />
Arnoldsche Art Publishers. € 78.<br />
Kultur kompakt<br />
Porzellanikon: Wertschätzung<br />
der Vergangenheit<br />
auf eine ungewohnte art und Weise widmet das porzellanikon<br />
in Selb-plößberg der 1994 stillgelegten porzellanfabrik<br />
Carl Schumann in arzberg eine ausstellung. Nicht<br />
das porzellan und die Erzeugnisse stehen im Mittelpunkt,<br />
sondern Bilddokumentationen, die peter Hirsch und Jutta<br />
Bender aus Sinsheim über das Unternehmen gestaltet<br />
haben. Im august 2004 waren die beiden Fotografen entlang<br />
der porzellanstraße unterwegs. Dabei stießen sie auf<br />
die bereits seit zehn Jahren stillgelegte porzellanfabrik<br />
Carl Schumann. Nun begann für sie eine ganz persönliche<br />
Entdeckung, die sie als Beispiel einer Epoche, als Erfolgsgeschichte<br />
eines Unternehmers und Unternehmens,<br />
seinen aufstieg und seinen Niedergang beschreiben. Es<br />
sind Bilder, die fast wie ein Stilleben wirken und die Tragik,<br />
die mit der Schließung des Betriebes verbunden war, deutlich<br />
machen. Es ist ein bewusster Umgang mit zeugen der<br />
Vergangenheit, dem Glanz nicht mehr hergestellter produkte<br />
und auch die Möglichkeit, auf die zukunft der porzellanindustrie<br />
hinzuweisen. parallel zu der bis 22. april<br />
2012 angesetzten ausstellung findet ein Symposium statt.<br />
Es wird sich mit dem Thema „zwischen Denkmal und<br />
Vergessmal“ befassen. Dabei geht es um die Industriedenkmalpflege<br />
und Möglichkeiten der Nachnutzung<br />
historischer produktionsgebäude und areale, was beispielhaft<br />
durch die Wiederbelebung der ehemaligen Heinrich-<br />
Fabrik in Selb dokumentiert wird.<br />
DIE VITRINE 309 MäRz-apRIl 12<br />
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40<br />
k Kultur<br />
kompakt<br />
MineralArt 2012:<br />
Kostbare Makel<br />
DIE VITRINE 309 MäRz-apRIl 12<br />
1. preis:<br />
Objekt von<br />
Thomas<br />
Stoffel (o. l.)<br />
2. preis (l.) an<br />
Nelly van Oost<br />
3. preis für die<br />
Südkoreanerin<br />
Yeon Kyung<br />
Kim (o. r.)<br />
Waren in der Vergangenheit makellose Reinheit und ungetrübte<br />
Reflexe des Lichts die obersten Maßstäbe der<br />
Schönheit des Minerals, so werden nunmehr auch Brüche<br />
und Klüfte als Kostbarkeiten angesehen. Somit wandelte<br />
sich auch der im Rhythmus von zwei Jahren in der Region<br />
Idar Oberstein durchgeführte Wettbewerb „MineralArt“.<br />
Außerdem wurde der Wettbewerb globalisiert, nicht nur<br />
in Bezug auf die Teilnehmer, sondern auch auf die Mineralien.<br />
Es gibt keine Einschränkung mehr auf die Verwendung von<br />
Steinvorkommen aus der Region Idar Oberstein.<br />
Im Mittelpunkt des Wettbewerbs stand die Herstellung<br />
eines innovativen Schmuckstücks oder Objekts aus oder in<br />
Verbindung mit Quarz, das durch Einschlüsse von Fremdkristallen<br />
oder strukturelle Eigenschaften inspiriert wird. Dabei<br />
stand die Gestaltung des Objekts im Vordergrund. Daraus<br />
ergab sich auch das Motto des Wettbewerbes: „inside quartz“<br />
153 Künstler, davon acht aus außereuropäischen Ländern,<br />
reichten rund 250 Arbeiten ein. Daraus wurden von der<br />
Jury 17 Arbeiten für die Endausscheidung nominiert, darunter<br />
auch eine Arbeit der Österreicherin Viktoria Münzkier.<br />
Um ein größeres Publikum anzusprechen, wurde für die<br />
Preisverleihung die Bühne der INHORGENTA MUNICH gewählt.<br />
Vier Belobigungen wurden ausgesprochen und drei<br />
Preise vergeben. <strong>Die</strong> Belobigungen ergingen an Miquel Barberà<br />
Hàbit aus Spanien und Annamaria Zanella aus Italien sowie<br />
an die beiden deutschen Teilnehmer Volker Atrops und<br />
Sari Räthel.<br />
Mit dem ersten Preis wurde Thomas Stoffel aus Stipshausen<br />
in Deutschland für ein Edelsteinobjekt aus Bergkristall<br />
ausgezeichnet. <strong>Die</strong> naturbelassenen Ränder im Kontrast<br />
zu den glatt polierten Außenflächen und quer dazu liegenden<br />
Einschlüssen hatten die Jury beeindruckt. Der zweite<br />
Preis wurde an Nelly van Oost aus Frankreich für den Halsschmuck<br />
„Atrium“ vergeben, der dritte Preis ging an Yeon<br />
Kyung Kim aus Südkorea für ihre Brosche aus Quarz mit<br />
Turmalinnadeln, platiniertem Stahl und Sterlingersilber.
„SixtieS DeSign“<br />
HOFMOBILIENDEPOT WIEN<br />
BIS 17. JUNI 2012<br />
<strong>Die</strong> Frühjahrsausstellung<br />
führt in ein Jahrzehnt beispiellosen<br />
Wandels. an<br />
Hand ausgewählter Designstücke<br />
werden die<br />
sozialen, kulturellen, politischen und ästhetischen<br />
Umbrüche vom Ende der fünfziger Jahre<br />
bis zur Erdölkrise von 1973 dokumentiert.<br />
„alles ist erlaubt“, so lautete das Motto im<br />
Design in dieser zeit.<br />
„HelDen – ein neuer BlicK Auf <strong>Die</strong> KunSt AfriKAS“<br />
MUSEUM RIETBERG, ZÜRICH<br />
BIS 3. JUNI 2012<br />
zu allen zeiten haben sich<br />
Künstler der Herausforderung<br />
gestellt, bedeutende persönlichkeiten<br />
als Skulpturen nachzubilden.<br />
<strong>Die</strong> ausstellung zeigt<br />
am Beispiel von acht Kunstregionen<br />
West- und zentralafrikas<br />
die künstlerische Darstellung von<br />
persönlichkeiten, die vom Volk als Helden<br />
verehrt wurden.<br />
Kultur kompakt<br />
Schwaz: Gewobene Träume<br />
aus Indonesien<br />
Das „Haus der Völker“ in Schwaz<br />
in Tirol widmet sich bis 20. Mai 2012<br />
der Textilkunst Indonesiens. Im riesigen<br />
indonesischen Archipel mit seinen<br />
Tausenden von Inseln begleiten<br />
Textilien bis heute die rund 360 ethnisch<br />
und sprachlich unterschiedlichen<br />
Bevölkerungsgruppen bei Festlichkeiten<br />
und religiösen Zeremonien.<br />
In bestimmten Formen, die oft<br />
auf Jahrhunderte alte Traditionen zurückgehen,<br />
spielen sie eine bedeutende<br />
Rolle als Kleidung für Menschen,<br />
Ahnen und göttliche Mächte,<br />
als Abgrenzung und Schmuck von<br />
Räumen für rituelle Zwecke, in Tempeln<br />
und Schreinen, als gehüteter<br />
Familienschatz, zeremonielle Geschenke<br />
und Opfergaben und als<br />
wertvolle Handelsgüter. Ihre Muster<br />
und Formen sind oft verschlüsselte<br />
Botschaften, Hinweise auf religiöse<br />
Inhalte und Symbole, deren Entschlüsselung<br />
meist nur Eingeweihten<br />
vorbehalten bleibt.<br />
<strong>Die</strong> Formen reichen von archaischen<br />
Streifengeweben aus Baumwolle<br />
in dunklen, erdigen Farbtönen,<br />
bis hin zu farbenprächtigen Seidenstoffen.<br />
Ebenso vielfältig sind die angewandten<br />
technischen Methoden.<br />
Mit einfachsten Webgeräten und<br />
Färbetechniken werden komplizierte<br />
Designs gestaltet. <strong>Die</strong>s gilt besonders<br />
für die in Indonesien weit verbreiteten<br />
Ikat-Verfahren, mit denen<br />
Kett- oder Schussgarn – oder aber<br />
auch beide – bereits vor dem<br />
Verweben mit Mustern versehen<br />
werden.<br />
„nAgA – ScHMucK unD AScHe“<br />
MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE, WIEN<br />
BIS 11. JUNI 2012<br />
Eine Reihe ethnisch unterschiedlicher<br />
Stämme im Grenzgebiet zwischen<br />
Indien und Myanmar (Burma)<br />
werden unter dem Namen „Naga“<br />
zusammengefasst. Sie entwickelten<br />
eigenwilligen Schmuck, der im zusammenhang<br />
mit Ritualen und dem Gedenken<br />
an Verstorbene stand. <strong>Die</strong> ausstellung wird in<br />
zusammenarbeit mit dem Völkerkundemuseum<br />
der Universität zürich durchgeführt.<br />
DIE VITRINE 309 MäRz-apRIl 12<br />
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42<br />
DIE VITRINE 309 MÄRZ-APRIL 12<br />
GABRIELE KAISER<br />
Auf in die Klinik<br />
oder: Darf man 100.000 Stück Seife ordern?<br />
Und wieder ließ ein kleiner Artikel in einer Zeitung<br />
aufhorchen: Über die „International Gift Fair“ in New York<br />
flanierte fünf Tage lang der Multimillionär Ed Bazinet. Das<br />
wäre an und für sich noch keine lesenswerte Zeile wert,<br />
doch Herr Bazinet machte in diesen fünf Tagen einige<br />
Aussteller der Messe sehr glücklich, denn es gelang ihm, in<br />
dieser Zeit Waren im Wert von 20 Mio. US$ zu ordern.<br />
<strong>Die</strong>ser Betrag ist angeblich ein Fünftel des Vermögens von<br />
Ed Bazinet, der zu den reichsten Bewohnern von New York<br />
gehört. Und über Mr. Bazinet und seinen Kaufrausch schrieben<br />
in den USA dann auch fast alle Zeitungen ellenlange<br />
Artikel, in denen teilweise akribisch aufgezählt wurde,<br />
welche Produkte die Begehrlichkeit von Mr. Bazinat her-<br />
»Nun, in einer freien Marktwirtschaft,<br />
wie sie gerade in den USA besonders hoch<br />
gehalten wird, kann doch jeder mit seinem Geld<br />
tun, was er will. Und wenn er Seife einkauft, die<br />
bis ans Ende seiner Tage reicht, geht dies doch<br />
schließlich auch keinen etwas an. Oder?«<br />
vorgerufen hatten: Kitschige Töpfe und Pfannen gehörten<br />
zum must have des Käufers ebenso wie Accessoires für den<br />
kleinsten Raum in der Wohnung. Zitiert werden in den Artikeln<br />
auch Aussteller, von denen einer wahrscheinlich sein<br />
Glück nicht fassen konnte, als ein Herr auf seinem Stand auftauchte<br />
und zum Beispiel 1,6 Mio. US$ für 100.000 Stück<br />
Seifen, Duftsäcke und Kleiderbügelhüllen ausgab. Anscheinend<br />
fiel im Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />
keinem Anbieter etwas Ungewöhnliches an Herrn Bazinet<br />
auf. Erst eine indische Ausstellerin stoppte den Kauftrip<br />
des Millionärs, nachdem er auf ihrem Stand 200.000 US$<br />
allein nur für Kuchenplatten investiert hatte. Und nun kam<br />
das unangenehme Ende: Ed Bazinet ließ sich nämlich selbst<br />
in eine psychiatrische Klinik einweisen, als er erkannt hatte,<br />
dass er ein Fünftel seines Vermögens für so tolle Artikel<br />
wie ungewöhnlich dekorierte Klosettdeckel ausgegeben<br />
hatte. Denn sein Shopping-Wahn hat anscheinend einen<br />
ernsten Hintergrund: Er leidet an einer bipolaren Störung,<br />
früher manisch-depressiv genannt. Und in einer manischen<br />
Phase verfiel er in den Kaufrausch. Wenn man den Meldungen<br />
Glauben schenken darf, war dies nicht das erste<br />
Mal, denn bereits im Jänner in Paris soll Bazinet auf einer<br />
Messe, vermutlich auf der „Maison&Objet“, Artikel im Wert<br />
von 39,4 Mio. US$ geordert haben. Wie das Paris-Abenteuer<br />
ausgegangen ist, darüber schweigen die Gazetten,<br />
aber während Bazinet sein Geld nun für die psychiatrische<br />
Behandlung ausgibt, bemühen sich seine Mitarbeiter, alle<br />
auf der New Yorker getätigten Orders zu stornieren. Ob es<br />
ihnen gelingt, ist fraglich! Und dies, obwohl in einigen<br />
US-Zeitungen auch darüber diskutiert worden war, warum<br />
denn die Anbieter Orders in der Höhe überhaupt angenommen<br />
haben. Nun, in einer freien Marktwirtschaft, wie<br />
sie ja gerade in den USA besonders hoch gehalten wird,<br />
kann doch jeder mit seinem Geld tun, was er will. Und<br />
wenn er Seife einkauft, die bis ans Ende seiner Tage reicht,<br />
geht dies doch schließlich auch keinen etwas an. Oder?<br />
<strong>Die</strong> alles wirft einige Fragen auf: Wie verhält sich ein<br />
Aussteller zum Beispiel auf einer großen deutschen Messe,<br />
wenn ein ihm unbekannter Interessent Kuchenplatten im<br />
Wert von EUR 1 Mio. ordert. Fragt man da nach dem Ausweis,<br />
lässt man ihn gleich abführen? Allerdings könnte der<br />
Käufer ja auch im Auftrage eines großen internationalen<br />
Hotel-Konzerns unterwegs sein, der für mehrere Objekte<br />
die Inneneinrichtung zusammenstellt. Wenn man nun<br />
Zweifel an den Orders hegt, könnte der potentielle Kunde<br />
gleich zum Nachbarstand gehen und dort seine Millionen<br />
ablegen. Wenn sich allerdings im Nachhinein herausstellt,<br />
dass der Interessent ein Hochstapler ist oder dass er an<br />
einer psychischen Krankheit leidet, was tut man dann?<br />
Darum ein Vorschlag für Messen: Vielleicht wäre es an der<br />
Zeit, dass jeder Einkäufer, bevor er ordern darf, einen<br />
Lebenslauf, ein ärztliches Attest, eine Bankauskunft etc.<br />
herzeigt. Damit alle auf Nummer sicher gehen!
MARIEFLEUR<br />
DIE NEUE<br />
BLÜTEZEIT.<br />
Kollektion<br />
MARIEFLEUR<br />
Mit der Kollektion Mariefl eur erstrahlt jeder Tisch in<br />
neuer Blüte. Lassen Sie sich von der Pracht der Blumen<br />
inspirieren und machen Sie die Welt ein bisschen schöner.<br />
Fangen Sie einfach mit Ihrem Zuhause an.<br />
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