BDI Mängelliste des deutschen Steuerrechts
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Mängelliste <strong>des</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Steuerrechts</strong><br />
- August 2010 -<br />
Einzelne Vorschriften der Mängelliste <strong>des</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Steuerrechts</strong>:<br />
Die nachfolgende Tabelle enthält wesentliche Vorschriften der einzelnen <strong>Steuerrechts</strong>gebiete,<br />
die aus Sicht der Wirtschaft einer Nachbesserung bedürfen. Neben einer kritischen Würdigung<br />
der einzelnen Vorschrift werden Lösungsvorschläge vorgestellt, anhand derer Möglichkeiten<br />
zur Nachbesserung aufgezeigt werden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit,<br />
sondern konzentriert sich auf die vordringlich wichtigsten Vorschriften.<br />
1. § 2a EStG<br />
i. V. m.<br />
§ 8 Abs. 1<br />
S. 1 KStG<br />
EINKOMMENSTEUERGESETZ<br />
Norm Gegenstand Kritik Lösungsvorschlag<br />
Betriebsstättenverluste<br />
Abzugsverbot für<br />
ausländische Betriebsstättenverluste.<br />
2. § 3 EStG Steuerfreie Einnahmen<br />
Katalog der steuerfreien<br />
Einnahmen<br />
(fast 70 Positionen).<br />
3. § 4 Abs. 2<br />
EStG<br />
Korrekturen der Bilanz<br />
Bilanzkorrektur nach<br />
erstmaliger BFH-<br />
Rechtsprechung;<br />
Bilanzänderung.<br />
Durch JStG 2008 Verlängerung<br />
der Nichtabzugsfähigkeit<br />
ausländischer<br />
Betriebsstättenverluste auf<br />
unbestimmte Zeit. Dadurch<br />
ungerechtfertigt hoher<br />
Verwaltungsaufwand.<br />
Unsystematische und<br />
willkürliche Sammlung<br />
steuerfreier Leistungen;<br />
Anwendung <strong>des</strong> § 3 EStG<br />
führt zu Definitions- und<br />
Abgrenzungsproblemen.<br />
Nach BFH-<br />
Rechtsprechung erlaubt<br />
erstmalige höchstrichterliche<br />
Entscheidung einer<br />
Bilanzierungsfrage keine<br />
rückwirkende Bilanzberichtigung,<br />
weil keine subjektive<br />
Unrichtigkeit vorliegt.<br />
Damit besteht „Sonderrecht“<br />
für Änderung<br />
von Bilanzansätzen.<br />
Generelle Unklarheit hinsichtlich<br />
der Berücksichtigung<br />
offener Verfahren<br />
bzw. Sachverhalte, z. B.<br />
zeitliche Anwendung der<br />
BMF-Schreiben zur Berücksichtigung<br />
von Rückstellungen<br />
für ATZ-<br />
Verpflichtungen<br />
(BMF v. 28.03.2007 und<br />
11.03.2008).<br />
- 5 -<br />
Weiteres Anwachsen der<br />
Verlustfeststellungen<br />
durch zeitnahe Berücksichtigung<br />
vermeiden<br />
und Rückstau schrittweise<br />
abbauen.<br />
Vereinfachung <strong>des</strong><br />
Lohnsteuerverfahrens<br />
durch Überprüfung bzw.<br />
Abschaffung einzelner<br />
steuerfreier Einnahmen<br />
bei entsprechender Anhebung<br />
<strong>des</strong> Arbeitnehmerpauschbetrages<br />
(§ 9a EStG).<br />
Gesetzliche Regelung<br />
dahingehend, eine Bilanzberichtigung<br />
allein<br />
von der objektiven Unrichtigkeit<br />
abhängig zu<br />
machen (Vereinheitlichung<br />
für nachträgliche<br />
Berücksichtigung von<br />
Rechtsprechung im<br />
Rahmen der verfahrensrechtlichen<br />
Korrekturmöglichkeiten).<br />
Steuerbilanzen müssen<br />
immer änderbar sein,<br />
soweit Rechtsfragen<br />
bzw. Verfahren offen<br />
sind, die u. U. Auswirkungen<br />
auf die Steuerbilanz<br />
haben könnten und<br />
ein „Vorbehalt der<br />
Nachprüfung“ im Steuerbescheid<br />
ergangen ist.