12.11.2012 Aufrufe

Kleiner Leitfaden für Anfänger, die gerne stilvoll ... - HOMOLKA

Kleiner Leitfaden für Anfänger, die gerne stilvoll ... - HOMOLKA

Kleiner Leitfaden für Anfänger, die gerne stilvoll ... - HOMOLKA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

CITYTRIP I ROM<br />

Das monumentale Reiterstandbild Vittorio<br />

Emmanueles II, erster König des geeinten<br />

Italien, auf dem Kapitol. Das Denkmal<br />

wurde ab 1885 von Giuseppe Sacconi errichtet,<br />

<strong>die</strong> Einweihung fand 1911 statt,<br />

es wurde aber erst 1927 fertig gestellt.<br />

Von hier bietet sich ein beeindruckender<br />

Blick auf das Forum Romanum.<br />

<strong>Kleiner</strong> <strong>Leitfaden</strong> <strong>für</strong> <strong>Anfänger</strong>,<br />

<strong>die</strong> <strong>gerne</strong> <strong>stilvoll</strong> wohnen,<br />

einen kurzweiligen Zugang zur<br />

Kunstgeschichte schätzen,<br />

und hohe Ansprüche an ihren<br />

Wodka-Martini stellen.<br />

TEXT UND FOTOS <strong>HOMOLKA</strong><br />

Salvatore holt Sie vom Flughafen ab!“, hatte <strong>die</strong> Dame von der<br />

Agentur gesagt, über <strong>die</strong> ich meine Unterkunft in Rom gebucht<br />

hatte. Salvatore samt seiner Limousine kam mir sehr gelegen,<br />

denn vor meinem ersten Besuch in Rom hatte ich schließlich reichlich<br />

Informationen eingeholt. („Waaas, du warst noch nie in Rom?!“ – Nein,<br />

sorry.) Ich solle zum Beispiel aufpassen, <strong>die</strong> römischen Taxifahrer würden<br />

unbedarften Touristen gern mal bis zu 150 Euro <strong>für</strong> den Airporttransfer abknöpfen,<br />

lautete einer der vielen Tipps.<br />

Salvatore war nicht schwer zu finden. Ein kleiner, älterer Herr im dunklen<br />

Anzug reckte am Flughafen jedem, der <strong>für</strong> ihn irgendwie nach einem<br />

Signore Homolka aussah, ein Schild mit meinem Namen entgegen. So<br />

fischte er alsbald den Richtigen aus der Menge, und geleitete mich zu einem<br />

schwarzen Lancia mit abgedunkelten Scheiben. Ich fühlte mich wie<br />

ein Erzbischof ad limina, als wir in <strong>die</strong> Stadt glitten, und war der weltgewandten<br />

Freundin, <strong>die</strong> mich mit <strong>die</strong>sem prima Tipp versorgt hatte, sehr<br />

dankbar. („Wiiiie bitte, du warst noch nie …?!“) Sie wüsste da was: wohnen<br />

mitten im Centro Storico in privaten Appartamenti, <strong>stilvoll</strong> wie in den<br />

alten Palazzi der Luxushotels, und doch leistbar.<br />

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Salvatore <strong>die</strong> kürzeste Route in <strong>die</strong><br />

Stadt gewählt hat (wenn nicht, hatte jedenfalls nur ich etwas davon, nur<br />

Taxifahrer ver<strong>die</strong>nen an Umwegen), denn wir passierten in der Dämmerung<br />

wundersamerweise nahezu sämtliche Highlights des antiken Roms,<br />

und mein Chauffeur wurde nicht müde, mitunter etwas vage Orientierungshilfen<br />

in puncto Entstehungszeitraum und historischem Kontext zu<br />

geben, nicht ohne ab und zu bedauernd anzumerken, dass hier <strong>die</strong> Beleuchtung<br />

alles andere als ideal sei, und dort wegen der Metro-Bauarbeiten<br />

der schönste Blick leider verstellt wäre.<br />

Das Kolosseum hab ich sogar ganz ohne Hilfe erkannt, Salvatore war<br />

stolz auf mich. Mir fällt ein, was mein Zahnarzt vor meiner Abreise zu mir<br />

gesagt hatte (abgesehen von „Wie – zum ersten Mal?!“): Es verhalte sich<br />

mit Rom nämlich ausnahmsweise umgekehrt wie sonst oft im Leben – alles<br />

sei noch viel größer und eindrucksvoller, als man es sich vorgestellt hatte.<br />

Auch hatte er, der Kenner, ein geflügeltes Wort misshandelnd, Rom als<br />

„<strong>die</strong> schäbige Stadt“ verunglimpft, freilich eher im Scherz.<br />

�<br />

ROM I CITYTRIP<br />

86 I REISEMAGAZIN 12/06 12/06 REISEMAGAZIN I 87


CITYTRIP I ROM<br />

Hinter den Fenstern rechts oben<br />

wohnt der Heilige Vater.<br />

Der fesche junge Mann im dunklen<br />

Mantel links unten passt auf,<br />

dass <strong>die</strong> gläubigen Besucher nicht<br />

vom rechten Weg abkommen.<br />

88 I REISEMAGAZIN 12/06<br />

Doch sind <strong>die</strong> Fassaden vom ewigen Verkehr tatsächlich recht geschwärzt,<br />

was eine Art Venedig-Effekt bewirkt, der den großzügig angelegten<br />

Boulevards und dem dazwischen eingebetteten Gasselgewirr vor allem<br />

nachts einen zeitlos mythischen Touch verleiht. Und immer wieder öffnet<br />

sich <strong>die</strong> Häuserflucht zu einer Piazza, eine mächtige Kirche mit eindrucksvoller<br />

Fassade schiebt sich ins Blickfeld, oder ein prächtiger Palazzo<br />

aus dem 16. Jahrhundert, geschützt von Pfeilern, <strong>die</strong> der Flut der Parkplatz<br />

suchenden Motoristen trotzen, pompös angestrahlt, und bewacht<br />

von unglaublich attraktiven Carabinieri in phantastisch sitzenden Uniformen,<br />

selbstverständlich niemals ohne coole Sonnenbrille. In <strong>die</strong>sen Prachtbauten<br />

wird das Land verwaltet, Senatoren walten ihrer Ämter, und wer<br />

weiß, was sonst noch <strong>für</strong> Entscheidungen dort gefällt werden.<br />

Wer hat den Größten?<br />

Generell fällt auf, wie viele Ordnungshüter hier Beschäftigung<br />

finden, wenn auch schnell klar wird, dass <strong>die</strong>s weniger<br />

auf alltägliche Bedrohung zurückzuführen ist, sondern mehr<br />

auf <strong>die</strong> Liebe der Römer zur Inszenierung. So scheint jedem<br />

Staats<strong>die</strong>ner in gehobener Stellung ein Fahrer zuzustehen,<br />

welchen wiederum <strong>die</strong> Exekutive stellt, und <strong>die</strong> Fahrzeuge, <strong>die</strong><br />

dabei zum Einsatz kommen, sind durchaus edle. Die dunklen<br />

Alfas, Jaguars und Audis sind mit Blaulicht ausgestattet, das<br />

als Attribut der Autorität lässig am Armaturenbrett liegt, weil<br />

am Dach montiert wäre es der Ästhetik abträglich.<br />

Und noch etwas fällt mir jetzt auf: Je bedeutender offenbar<br />

der Beförderte, desto größer und eleganter auch der ihm zugeteilte<br />

Chauffeur. Mein nachdenklicher Blick ruht auf Salvatore<br />

(zirka 1,69 m). Echten Promistatus dürfte ich noch nicht<br />

erreicht haben. Salvatore lenkt den Wagen nun in eine Seitengasse,<br />

auf der Piazza Santa Maria sotto Minerva hält er vor einem Obelisken<br />

an, einem von unzähligen in Rom, jedenfalls mehr als in Ägypten geblieben<br />

sind, meint er, während er mir schon den Schlag aufhält.<br />

Die Dame von der Agentur erwartet mich in der Wohnung, Principe<br />

Carbone steht am Türschild, ich werde also in nächster Zeit Prinz Kohle<br />

sein dürfen. Ich resi<strong>die</strong>re im 3. Stock eines jahrhundertealten Palazzetto, <strong>die</strong><br />

Etage ist aufgeteilt, meine Nachbarn sind eine kleine Galerie, <strong>die</strong> nie Besuch<br />

haben sollte, und der Sohn der Besitzerin, hinter dessen Wohnungstüre<br />

manchmal Geräusche vernehmbar sind, <strong>die</strong> auf den Damenbesuch<br />

hindeuten, aber nur wenn man ganz aufmerksam lauscht. Ich darf das ehemalige<br />

Reich der Nonna bewohnen. Deckenbalken und Fenstersimse zeugen<br />

von der langen Vergangenheit des Hauses, <strong>die</strong> Einrichtung beweist,<br />

dass Italienerinnen einfach ein Gespür <strong>für</strong> unprätentiösen Chic haben.<br />

Und beim Blick aus dem Fenster wird mir klar, dass <strong>die</strong>ser Ort schon vor<br />

2000 Jahren eine beliebte Wohngegend war – im Pantheon logieren ja bekanntlich<br />

geschlossen <strong>die</strong> Götter, und <strong>die</strong> sind sicher wählerisch.<br />

Was man mir auch noch mit auf den Weg nach Rom gegeben hatte (neben<br />

der eindringlichen Taxifahrerwarnung): Alles sei bequem zu Fuß erreichbar.<br />

Na dann, nix wie los, erste Erkundung am späten Abend, schließlich<br />

hatte mich ein in Österreich weltbekanntes Reisemagazin beauf- �<br />

Eine interessante Korrelation:<br />

Je wichtiger der Fahrgast, desto<br />

imposanter der Chauffeur.<br />

Stil ist keine Frage der Größe!<br />

Der Prophet Jesaja<br />

blickt sinnend über <strong>die</strong><br />

Piazza di Spagna.<br />

Mit plötzlicher<br />

Erleuchtung muss man<br />

in Rom rechnen.<br />

Die Spanische Treppe, oben<br />

steht das Hotel Hassler


CITYTRIP I ROM<br />

Der elegante Senator<br />

kauft bei Cenci.<br />

Das Café Farnese an<br />

der Piazza dei Fiori<br />

Hochbetrieb im<br />

Maccheroni<br />

Im Vatikan passen<br />

steinerne Löwen<br />

und geheimnisvolle<br />

Herren auf.<br />

Wenn das Geld zu Gast ist,<br />

bringt der Adel seine Gemälde<br />

in Sicherheit.<br />

tragt, <strong>die</strong> angesagtesten neuen Boutiquen und Bars auszukundschaften.<br />

Boutiquen entdecken klappt übrigens nachts hervorragend, wenn <strong>die</strong> Straßen<br />

nicht so voll sind, und <strong>die</strong> beleuchteten Schaufenster das Augenmerk<br />

besonders wirkungsvoll auf ihr Angebot lenken. Zum Einkaufen muss<br />

man dann eben bei Tageslicht gezielt wiederkommen.<br />

Auf der Piazza San Lorenzo in Lucina entdecke ich vis-à-vis von Louis<br />

Vuitton’s Flagshipstore in der Auslag der Profumeria Materozzoli meine<br />

geliebten Kiehl’s-Produkte, durch <strong>die</strong> Via Condotti an Hermès vorbeischlendernd,<br />

erspähe ich <strong>die</strong> Spanische Treppe, und gleich oben rechts das<br />

Hotel Hassler. Weil ich noch nie durch eine Straße gegangen bin, <strong>die</strong> nach<br />

einem Pavian benannt ist, nehme ich <strong>die</strong> Via del Babuino. Angeblich hat<br />

der namensgebende Primat hier einst ein Kind entführt, und <strong>die</strong> Eltern haben<br />

den heiligen Schwur geleistet, im Dachstübchen ihres Palais das Licht<br />

nicht mehr zu löschen, sollte der Abkömmling retourniert werden. Ihre<br />

Gebete wurden erhört – das Licht brennt noch immer, sagt man. Solche<br />

Geschichten hört und liest man zuhauf in Rom. Die heutigen Bewohner<br />

der Via del Babuino hadern nicht mehr mit räuberischen Affen, sie zerbrechen<br />

sich den Kopf lieber übers richtige Outfit. Die Auswahl ist riesig, nur<br />

<strong>die</strong> Preise erinnern manchmal an Lösegeldforderungen.<br />

Alle Wege führen irgendwohin!<br />

An der Piazza del Popolo angelangt, stelle ich fest, dass hier<br />

zumindest beim Architektenhonorar gespart wurde: Santa<br />

Maria di Monte Santo und Santa Maria dei Miracoli wurden<br />

nach dem gleichen, wiewohl gelungenen Entwurf errichtet.<br />

Dem Marianisten wird das Herz vollends übergehen, wenn<br />

er feststellt, wem auch <strong>die</strong> dritte Kirche am Platze geweiht ist.<br />

Der heiligen Maria nämlich, richtig. Santa Maria del Popolo<br />

vervollständigt <strong>die</strong> recht feminine Dreifaltigkeit.<br />

Auf ihren Stufen stehen <strong>die</strong> Römer Schlange, um einen<br />

einzigartigen Vergleich anzustellen: Erstmals sind neben den<br />

Caravaggio-Gemälden, <strong>die</strong> links und rechts des Altars hängen,<br />

auch jene einst abgelehnten Versionen zu bewundern,<br />

<strong>die</strong> seit Jahrhunderten im Palazzo derer von Odescalchi in<br />

Bracciano hingen (und binnen Monatsfrist auch wieder dort<br />

verschwinden werden). Die kunstsinnigen Bürger ergehen<br />

sich in Vermutungen, wer <strong>die</strong> Bilder abgelehnt haben könnte, und warum,<br />

nichts Genaues weiß <strong>die</strong> Überlieferung zu berichten; manche sehen den<br />

Grund in der all zu menschlichen Darstellung Gottes in der Bekehrung des<br />

Paulus. Weiters munkelt man, <strong>die</strong> Odescalchis hätten <strong>die</strong> Bilder nur deshalb<br />

vorübergehend leihweise rausgerückt, weil irgend ein Hollywoodstar<br />

im Schloss Hochzeit feiern will, und sie ihn nicht <strong>für</strong> würdig erachten, <strong>die</strong>se<br />

Meisterwerke christlicher Kunst als Zeugen zu haben. Vielleicht <strong>für</strong>chtet<br />

man auch besoffene Banausen und Brandlöcher.<br />

Fragen Sie in <strong>die</strong>ser Stadt irgendjemanden nach dem Weg, egal wohin,<br />

lautet <strong>die</strong> Antwort immer „è facile, è vicino, e sempre dritto!“ – es wäre<br />

einfach zu finden, nahe, und, quasi, immer geradeaus. Ich vermute, dass der<br />

Heilige Stuhl <strong>die</strong>se drei kleinen Lügen mittels einer Generalabsolution<br />

sanktioniert hat, denn <strong>die</strong> Luftlinie als direkte Verbindung zwischen zwei<br />

Punkten ist immer von einem Haufen Kirchen verstellt, und nur weni- �<br />

Der indische Maronibrater auf<br />

der Piazza di Spagna weiß,<br />

wie man sich der ge<strong>die</strong>genen<br />

Adresse würdig erweist!<br />

ROM I CITYTRIP


Waldrudis Hoffmann führt kundig<br />

durchs Vatikanmuseum.<br />

Manche Souvenirs muss<br />

man milde betrachten.<br />

Antiquitätenhändler in<br />

der Via Margutta; das<br />

Licht hätte Caravaggio<br />

auch gefallen.<br />

Ein guter Grund,<br />

Gemüse einkaufen<br />

zu gehen<br />

Wo, wenn nicht in Rom, kann<br />

einem am Markt ein lebender<br />

Apoll begegnen?<br />

ge Repräsentationsbauten gestatten, auf sie aus angemessener Entfernung<br />

würdig in der Direttissima zuzuschreiten. Also irre ich durch ein Gasserl<br />

nach dem anderen, das unvermittelt in einen weiten Platz mündet, wo ich<br />

von neuem ein Gasserl aus vielen erwählen muss. Der Fluss, in anderen<br />

Städten eine ausgezeichnete Hilfslinie, umfließt in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> Altstadt<br />

in unzähligen Schlingen, und tut das seinige dazu, <strong>die</strong> Orientierung zu erschweren.<br />

Im Gegenzug eröffnet mir <strong>die</strong>se verwirrende Topographie immer<br />

wieder prachtvolle Ausblicke auf Steinbrücken, Kathedralen und Palazzi,<br />

wann immer ich erneut richtig falsch abgebogen bin.<br />

Auch Sehen will gelernt sein<br />

Früh am nächsten Morgen mache ich mich wohlgemut auf den Weg nach<br />

Sankt Peter, natürlich zu Fuß („è facile, è vicino, e sempre dritto!“), zudem<br />

heißt es doch, alle Wege führen zum Dom, oder wie war das? Diesmal haut<br />

das anstandslos hin. Waldrudis Hoffmann von der „Schule des Sehens“ erwartet<br />

mich vor dem Eingang zu den Museen des Vatikans. Die Kunsthistorikerin<br />

lebt als Restauratorin schon lange in Rom, kennt vielleicht nicht<br />

gerade Gott, aber einige seiner wichtigsten Vertreter auf Erden, und <strong>die</strong><br />

Welt der christlichen Kunstgeschichte, letztere sehr genau. Vorbei an den<br />

Kolonnen unausgeschlafener Bildungswilliger, von denen<br />

viele schon seit sechs Uhr früh auf den Beinen sind, lotst sie<br />

mich flink zu ausgewählten Exponaten, und erklärt kurzweilig,<br />

woran man ein Meisterwerk erkennt. Und in der Sixtinischen<br />

Kapelle lerne ich unter ihrer Anleitung zu sehen,<br />

dass der Meister Michelangelo erst da oben, in schwindelnder<br />

Höhe, das Malen wirklich erlernt hat.<br />

Unter den Fittichen von Waldrudis Hoffman vergisst man<br />

nicht nur in den ehrfurchtgebietenden Vatikanmuseen völlig,<br />

in welch touristischer Megainstitution man sich soeben befindet<br />

– auch draußen, in der profanen Welt, steuert sie zielsicher<br />

eine kleine Latteria an, in der man unbehelligt von den<br />

Massen einen Caffé schlürfen kann, und gleich in der Neben-<br />

gasse kennt sie eine versteckte, aber äußerst wohlsortierte<br />

Second-Hand-Boutique. Die Frau ist Goldes wert!<br />

Abends gehe ich ins Hotel de Russie auf einen Aperitif.<br />

(Tipp von Francesco aus Wien, Römer im Exil – der einzige<br />

bisher, der nicht völlig von den Socken war, dass ich noch nie dort war.)<br />

An der Bar des Russie würden immer gute Tipps gehandelt, wo am Abend<br />

was los ist in Rom. Mal sehen. Der Wodka-Martini kommt in einem<br />

kunstvollen Glas ohne Stiel, das in einem Bett aus Eis ruht, begleitet von<br />

Oliven aller Formen und Farben, Kapernbeeren, Nüssen, Chips – eine<br />

perfekte Zwischenmahlzeit, um neue Energie <strong>für</strong> den Abend zu tanken.<br />

Francesco hat nicht zu viel versprochen. Während ich im Garten der<br />

Stravinskij Bar langsam wieder zu Kräften komme, gehen <strong>die</strong> Gäste einer<br />

Veranstaltung auf der Terrasse zum informellen Teil über, Teilnehmer einer<br />

Pressekonferenz gesellen sich dazu, man kommt schnell ins Plaudern,<br />

und tatsächlich, <strong>die</strong> Abendgestaltung nimmt langsam Formen an.<br />

Rückblickend kann ich folgenden Insidertipp beisteuern: Wenn vor der<br />

Tür eines unscheinbaren Gassenlokals am Morgen besonders viele Zigarettenstummel<br />

liegen, dann war das der Insidertipp von gestern. a<br />

Detail des Sockels,<br />

auf dem Vittorio<br />

Emmanuele II<br />

seit gut 80 Jahren<br />

erfolgreich das<br />

Gleichgewicht behält<br />

– samt Pferd<br />

(siehe Seite 86).


CITYTRIP I ROM<br />

Touristenfreie Zone:<br />

<strong>die</strong> Latteria von<br />

Alessandro Giuliani<br />

Diese Wohnung können Sie bei<br />

La Casa Roma buchen.<br />

Und Salvatore sorgt<br />

<strong>für</strong> Ihre Mobilität.<br />

INFO ROM<br />

Nützliche Infos, selig machende Adressen und ein paar echte Insidertipps<br />

FLÜGE<br />

� Die neue italienische Billig-Airline Blu Express fliegt<br />

dreimal wöchentlich von Wien nach Rom-Fiumicino, ab<br />

€ 136,– inkl. Gebühren. Buchung ausschließlich übers<br />

Internet, 15 kg Gepäck darf man einchecken, was auch<br />

überprüft wird – also Gewicht sparen als Reserve <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Einkäufe am Rückflug! www.blu-express.com<br />

� Alitalia fliegt Rom mehrmals täglich an, ab € 139,–<br />

inkl. Gebühren. www.alitalia.com<br />

� Austrian Airlines fliegt um € 159,– inkl. Gebühren.<br />

www.aua.com<br />

� Am günstigsten fliegt derzeit Fly Niki, ab € 114,–<br />

inkl. Gebühren. www.flyniki.com<br />

VORWAHL<br />

Italien: 0039, Rom: 06 (<strong>die</strong> 0 immer mitwählen!)<br />

WOHNEN<br />

Hotel Hassler<br />

Vicolo del Bottino 8, � 69 94 16 07,<br />

www.hotelhasslerroma.com; DZ im Palazetto ab € 215,–<br />

� Das Hassler liegt prominent oberhalb der Spanischen<br />

Treppe. Tom Cruise hat es als würdige Unterkunft <strong>für</strong> seine<br />

Hochzeitsgäste befunden – ihn konnten <strong>die</strong> astronomischen<br />

Preise im Haupthaus natürlich nicht schrecken.<br />

Insidertipp <strong>für</strong> weniger Betuchte: Etwas unterhalb, direkt<br />

neben den berühmten Stiegen, betreibt das Nobelhotel<br />

mit dem „Palazetto“ eine kleine Depandance, wo Gäste<br />

ebenfalls erstklassigen Service wie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stars genießen<br />

können – inklusive Zugang zum Spa-Bereich und Frühstück<br />

auf der Terrasse des Hassler!<br />

Hotel Art<br />

Via Margutta 56, � 32 87 11, www.hotelart.it;<br />

DZ ab € 260,–; <strong>die</strong> Deluxe-Suite bietet um € 290,–<br />

hippen Luxus mit Künstlerflair<br />

� In der Via Margutta hat Fellini einst in einem Atelierhaus<br />

resi<strong>die</strong>rt. Heute findet man hier inmitten von Galerien<br />

und Antiquitätenhändlern das hübsche Hotel Art.<br />

Der alte Palazzo wurde zeitgenössisch adaptiert, in jedem<br />

Raum findet sich moderne Kunst.<br />

Hotel Forte<br />

Via Margutta 61, � 320 76 25, www.hotelforte.com;<br />

DZ ab € 120,–<br />

� In der gleichen berühmten Straße wie das Art, aber<br />

deutlich günstiger. Eine Etage im 2. Stock <strong>die</strong>nt als Hotel<br />

(im 3. Stock ist ein sogar noch eines). Vorteil: Man resi<strong>die</strong>rt<br />

ebenso wie im Art an glamouröser Adresse, aber es<br />

bleibt mehr im Börsel <strong>für</strong> Einkäufe.<br />

REISEMAGAZIN-SPEZIALTIPP<br />

La Casa Roma<br />

� 0349/355 40 50, www.lacasaroma.com<br />

� Diese kleine Agentur hat im Filmbusiness mit der<br />

Wohnungssuche <strong>für</strong> internationale Regisseure und<br />

Schauspieler begonnen. In der umfangreichen Kartei<br />

finden sich Unterkünfte <strong>für</strong> alle Bedürfnisse, vom<br />

kleinen, zentral gelegenen Appartement in einem<br />

Bürgerhaus aus dem 18. Jahrhundert hinter dem<br />

Pantheon (€ 900,– pro Woche) bis zur Etage im Palais,<br />

wo einst Lucrezia Borgia resi<strong>die</strong>rte. Agenturchefin<br />

Charlotte Kirchgässer spricht Deutsch, kümmert<br />

sich auch um kleine Probleme ihrer Gäste, und organisiert<br />

<strong>die</strong> Abholung vom Flughafen mit der Limousine.<br />

Auf der Homepage sind einige Wohnungen zu sehen,<br />

mehr Auswahl bekommt man aber zu Gesicht,<br />

wenn man ein Kontakt-Mail mit seinen Vorstellungen<br />

an Frau Kirchgässer sendet. (Grund: Nicht alle der<br />

größtenteils alteingesessenen römischen Eigentümer<br />

suchen <strong>die</strong> Öffentlichkeit via Internet.)<br />

Hotel Apollo<br />

Via dei Serpenti 109, � 488 58 89,<br />

www.albergoapollo.it; DZ € 170,–<br />

� In Monti, einem vom Tourismus noch weniger vereinnahmten<br />

Viertel gleich hinter dem Forum Romanum,<br />

liegt <strong>die</strong>ses familiäre Haus. Das Frühstück nimmt man<br />

auf der Dachterasse ein, <strong>die</strong> Zimmer sind einfach und<br />

geschmackvoll, nur in der Bar hat sich noch etwas<br />

Siebzigerjahre-Charme gehalten.<br />

Bed and Breakfast Catherine Delmirani<br />

Via del Lago Terrione 45, � 638 57 55,<br />

cath.delmirani@libero.it; Appartment € 100,–<br />

� Im Stadtviertel Prati wohnen Sie in unmittelbarer Nähe<br />

zum Vatikan, mit Blick auf <strong>die</strong> Kuppel von Sankt Peter.<br />

In einem unscheinbaren Wohnhaus finden sich kleine<br />

aber exquisite Appartments, sehr elegant eingerichtet, mit<br />

Kochnische. Der Kühlschrank beinhaltet alles, was man<br />

<strong>für</strong> ein feines Frühstück braucht, Brot und Gebäck finden<br />

Sie morgens frisch vor Ihrer Tür.<br />

ESSEN UND TRINKEN<br />

Caffé Greco<br />

Via Condotti 86<br />

� Die runden Marmortischerln stehen auf einem kostbaren<br />

Mosaikfußboden, man lässt sich auf rotem Plüsch<br />

nieder und genießt seinen Caffé con panna. Ein Hauch<br />

vergangener Grandezza weht durch <strong>die</strong>ses 1742 eröffnette<br />

Lieblingscafé der Künstlerszene, <strong>die</strong> auf ihrer obligaten<br />

„Grand Tour“ vor 100 Jahren in Rom Station machte.<br />

Caffé Sant’Eustacchio<br />

Piazza Sant’Eustacchio 82<br />

� Die 1938 hier erfundene Kaffeemischung gilt als eine<br />

der besten Roms, deshalb wird sie von den Inhabern auch<br />

gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Nicht <strong>für</strong> alle Ohren bestimmt<br />

sind <strong>die</strong> Gespräche mancher Gäste – <strong>die</strong> Klientel<br />

setzt sich aus soignierten Herren des nahen Senats und<br />

ehrwürdigen Avvocatos zusammen.<br />

Enoteca Corsi<br />

Via del Gesú 88<br />

� Ganz in der Nähe der Touristenfallen rund ums Pantheon<br />

stärkt sich hier der arbeitende Römer. Die Menüs<br />

sind auf einer schwarzen Tafel angeschrieben, jedes bietet<br />

drei Gerichte zum Fixpreis. Während man noch <strong>die</strong><br />

richtige Aussprache des eben Gewählten übt, steht der<br />

Teller schon am Tisch. Man isst hier schlicht vorzüglich,<br />

und zahlt <strong>für</strong> ein komplettes Menü unter € 20,–.<br />

Bar Latteria Giuliani Alessandro<br />

Borgo Pio 48<br />

� Nach einem ausgiebigen Besuch der Vatikanmuseen<br />

werden Sie garantiert erschöpft vom Petersplatz wanken.<br />

Die zahlreichen Bars und Osterien in den Nebengassen<br />

sind allerdings wenig einladend. Doch im Borgo Pio lockt<br />

der Duft von Kardamon vorwiegend einheimisches Publikum<br />

in <strong>die</strong>se sympathische Latteria. Und Giuliani hält<br />

auch stets einen kleinen Snack bereit.<br />

Pizzeria Gelateria Antico Forno Pellegrino<br />

Via del Pellegrino 11/12<br />

� Pizza al taglio, also handgerechte Stücke großer pizze,<br />

sind das Fast Food der Römer. Im Unterschied zu manch<br />

anderen Städten ist <strong>die</strong> schnelle Stärkung <strong>für</strong> zwischendurch<br />

hier meist auch ein Genuss. Bester Beweis: <strong>die</strong>ses<br />

unscheinbare, etwas versteckt gelegene Gassenlokal hinter<br />

der Piazza dei Fiori. Von der Piazza in Richtung Via<br />

del Pellegrino marschieren – immer der Nase nach!<br />

Settimio All’Arancio<br />

Via dell’Arancio 50, � 687 61 19<br />

� Beliebt bei den Journalisten aus den nahen Redaktionen<br />

ist <strong>die</strong>ses Lokal nicht nur wegen seines Gastgartens<br />

in einer ruhigen Seitengasse inmitten des hektischen<br />

In der Enoteca Corsi in der Via del<br />

Gesú werden keine Eitelkeiten<br />

befriedigt – hier wird schlicht der<br />

Hunger gestillt. Und <strong>die</strong> Gasse davor<br />

ist immer <strong>für</strong> spezielle römische<br />

Momente gut.<br />

Viertels nahe der Piazza del Popolo, sondern auch weil<br />

es hier hausgemachtes Brot und Pasta gibt. Besonders<br />

zu empfehlen: <strong>die</strong> Ravioli all’Arancia – sozusagen <strong>die</strong><br />

Visitenkarte des Hauses.<br />

Stravinskij Bar<br />

Via del Babuino 9, im Hotel De Russie<br />

� Der ideale Ort, um einen Cocktail am späten Nachmittag<br />

zu nehmen und Pläne <strong>für</strong> den Abend zu schmieden.<br />

Der Martini ist wohlfeil, kommt <strong>stilvoll</strong> auf Eis serviert<br />

und in Begleitung eines umfangreichen Sortiments<br />

von Oliven, Kapern und Nüsschen. So gestärkt<br />

kann man vor Ort auch schon mal erfahren, was an<br />

<strong>die</strong>sem Abend angesagt ist.<br />

Al Bric<br />

Via del Pellegrino 51, � 687 95 33<br />

� Die als Dekor an <strong>die</strong> Wand genagelten Deckel von<br />

Weinkisten lassen <strong>die</strong> schier unendlichen Genüsse des<br />

Weinkellers erahnen. 1800 Positionen lagern hier!<br />

Man speist z.B. Williamsbirne gefüllt mit Gänseleber,<br />

scharfes Caccio e Pepe, oder delektiert sich an der<br />

ebenfalls formidablen Käseauswahl.<br />

Maccheroni<br />

Piazza delle Copelle 46, � 68 30 78 95<br />

� Dass hier einst Schweinehälften zerlegt und Würste<br />

fabriziert wurden, lässt sich unschwer an der Innenausstattung<br />

ablesen: An den Haken, an denen heute <strong>die</strong><br />

Salamis baumeln, hing einst das ganze Tier. Während<br />

man speist, kann man den Köchen in ihren verglasten<br />

Abteilen zusehen, wie sie Klassiker wie Scamorza mit<br />

Botarga (getrockneter Rogen auf geräuchertem Mozzarella)<br />

zubereiten und Trüffel über <strong>die</strong> Pasta hobeln.<br />

Ristorante Cesare<br />

Via Crescenzio 13, � 686 12 27<br />

� Dieses Lokal in Prati (jenseits des Tiber, hinter dem<br />

Justizpalast und in der Nähe des Vatikans) wird gern<br />

von Rechtsanwälten und anderen wohlsituierten Bürgern<br />

Roms besucht, <strong>die</strong> in der Gegend resi<strong>die</strong>ren. Gleich am<br />

Eingang steht eine Vitrine mit frischem Fisch, <strong>die</strong> so<br />

manchen Händler am Wiener Naschmarkt vor Neid erblassen<br />

lassen würde – immerhin sind Cesares Kunden<br />

verwöhnte italienische Gourmets, und deshalb findet<br />

sich auf seiner Speisekarte auch (fast) alles, was <strong>die</strong><br />

verschiedenen Regionalküchen rund um den Appenin<br />

so verlockend macht.<br />

Bar della Pace<br />

Via della Pace 5<br />

� Die Jahre kommen und gehen, <strong>die</strong> Bar della Pace<br />

bleibt. Und ihr Ruf als attraktivste Bar der Stadt überdauert<br />

ebenfalls. Sogar <strong>die</strong> Römer selbst scheinen davon<br />

noch immer überzeugt zu sein. Im dunklen Art-Deco-Interieur<br />

des efeubewachsenen Hauses treffen sich<br />

allabendlich <strong>die</strong> Schönen und Wichtigen, unbeeindruckt<br />

vom Trubel rundum, süffeln bunte Cocktails an<br />

der Bar, kontrollieren ihr Outfit im Spiegel, um sich<br />

dann auf <strong>die</strong> Gasse hinaustreiben zu lassen und bella<br />

figura zu machen. Schon irgendwie cool.<br />

Giulio Passami L’Olio<br />

Via di Monte Giordano 28<br />

� Bunt gemischt ist das Publikum bei Giulio: Studenten,<br />

ihre Professoren vielleicht, Tischchen werden zusammen-<br />

und wieder auseinandergerückt. Bis früh am<br />

Morgen wird in der Enoteca hinter der Piazza Navona<br />

fröhlich gezecht – im „Weinhimmel“ an der Decke warten<br />

<strong>die</strong> Flaschen darauf, entkorkt zu werden.<br />

Salotto 42<br />

Piazza di Pietra 42<br />

� Book-Bars sind sehr en vogue in Rom: Buchhandlung<br />

und Bar in einem. Der Besitzer <strong>die</strong>ser, Juwelier<br />

und Antiquar, ist mit einem Topmodel verheiratet.<br />

Dementsprechend trendy und cool präsentiert sich sein<br />

Lokal: chillige Musik, Sessel aus den Fifties, Cocktails<br />

auf Sake- und Limonenbasis, aufwendigen Designbücher<br />

und Bildbände zum Blättern. Und vis-à-vis<br />

erinnert Hadrians Tempel daran, dass Rom schon seit<br />

gut 2000 Jahren schwer angesagt ist.<br />

Crudo<br />

Via Specchi 6, � 683 89 89<br />

� „Bere, mangiare, parlare“ lautet das Motto <strong>die</strong>ses<br />

Lokals (Lounge-Bar-Ristorante): trinken, essen, reden.<br />

Donnerstags bietet man auch das in Rom sehr beliebte<br />

Aperitiv-Buffet an: An der Kassa erhält der Gast zum<br />

Getränkebon ein Karterl, das ihn berechtigt, kleine<br />

Snacks vom Buffet zu konsumieren. Zu späterer Stunde<br />

wird das „parlare“ auf <strong>die</strong> Straße verlagert, wo <strong>die</strong><br />

Autofahrer, <strong>die</strong> sich durch <strong>die</strong> enge Gasse zwängen,<br />

kurzerhand ins Geschehen miteinbezogen werden.<br />

Bloom<br />

Via del Theatro Pace 30<br />

� Im 1. Stock hat Roms neuester Trend Einzug gehalten:<br />

Endlich hat man auch hier eine Sushi Bar! Und<br />

der After-Dinner-Drink um Mitternacht im Bloom ist der<br />

Hit bei der Generation 20+. In der Disco unten tanzen<br />

derweil Nachwuchsmodels und Latin Lover bis in den<br />

frühen Morgen – so sie <strong>die</strong> strenge Gesichtskontrolle<br />

passiert haben und den Dresscode erfüllen.<br />

Supperclub<br />

Via Nari 14, � 68 80 72 07<br />

� In einem Palazzo aus dem 18. Jahrhundert inmitten<br />

des finsteren Gassengewirrs kultiviert <strong>die</strong> italienische<br />

Filiale <strong>die</strong>ser Institution der globalen Lounge-Szene<br />

ihre eigene Form römischer Dekadenz: Man speist auf<br />

blütenweißen Betten, hingegossen unter alte Fresken<br />

5-gängige Menüs, und lässt sich massieren, während<br />

der DJ den Phonpegel langsam hochfährt. Im Rahmen<br />

spezieller Clubnights (z.B. unter dem Motto „Party with<br />

Virgins“) werden diverse Attraktionen geboten – Pole-<br />

Dancing, Transvestitenshow, solche Sachen.<br />

Enoteca Regionale Palathi<br />

in der Via Frattina<br />

94 I REISEMAGAZIN 12/06 12/06 REISEMAGAZIN I 95


KULTUR<br />

Das kulturelle Angebot in Rom ist bekanntlich enorm,<br />

qualitativ hochstehende Führer findet man unzählige in<br />

jeder größeren Buchhandlung. Um sich in <strong>die</strong>sem überwältigenden,<br />

lebendigen Museum der Kultur-, Kunstund<br />

Zivilisationsgeschichte zurechtzufinden, seien Ihnen<br />

<strong>die</strong> folgenden beiden Spezialisten ans Herz gelegt:<br />

Through Eternity Cultural Association<br />

� 700 93 36, mobil: � 0347/336 52 98,<br />

www.througheternity.com<br />

� Führungen durch <strong>die</strong> zahllosen Ausgrabungen Roms<br />

können leicht ein wenig ermüdend wirken – außer, sie<br />

werden von Profis geleitet, <strong>die</strong> ihre rhetorisch-didaktische<br />

Ausbildung scheinbar bei Monty Python genossen<br />

haben. Vom Wunsch beseelt, auch a priori der Antike<br />

gegenüber her gleichgültig eingestellten Besuchern<br />

REISEMAGAZIN-SPEZIALTIPP<br />

Schule des Sehens<br />

Via Monte della Farina 30, � 807 99 62,<br />

www.rom-schule-des-sehens.it<br />

� Waldrudis Hoffmann hat Philosophie und Kunstgeschichte<br />

stu<strong>die</strong>rt, und ist als Restaurateurin nach<br />

Rom gekommen, wo sie <strong>für</strong> renommierte Künstler<br />

und Institutionen gearbeitet hat. Ihre dadurch erworbenen<br />

Kenntnisse und guten Kontakte zur römischen<br />

Szene macht sie seit 1995 in Form von Themenführungen<br />

auch Besuchern zugänglich, <strong>die</strong><br />

nicht über <strong>die</strong> umfassende Vorbildung verfügen, um<br />

alle Zusammenhänge zu begreifen und <strong>die</strong> wahre<br />

Bedeutung jedes einzelnen Werkes ermessen zu<br />

können. Grundsätzlich interessiert sollte man aber<br />

natürlich schon sein – dann kann man innerhalb<br />

kurzer Zeit tiefe Einblicke in <strong>die</strong> geradezu unerschöpfliche<br />

Geschichte kreativen Schaffens im Auftrag<br />

der geistlichen wie auch weltlichen Potentaten<br />

des Machtzentrums Rom gewinnen. Hoffmann führt<br />

ausschließlich kleine Individualgruppen, da<strong>für</strong> erspart<br />

man sich oft stundenlanges Anstellen und<br />

hektisches Antreiben durch Museumspersonal.<br />

96 I REISEMAGAZIN 12/06<br />

deren Schätze näher zu bringen, fesseln <strong>die</strong> englischsprachigen<br />

Guides der T. E. C. A. mit faszinierenden<br />

Details aus dem Alltag der alten Römer!<br />

SHOPPING<br />

� Die Boutiquen der berühmten internationalen Marken<br />

findet man um <strong>die</strong> Piazza di Spagna und entlang<br />

der Via Babuino. Auf der Piazza Navona resi<strong>die</strong>rt Louis<br />

Vuitton, rundum finden sich kleine Boutiquen, Parfumerien,<br />

Papierhandlungen und Chocolatiers.<br />

� In der Gegend der Piazza <strong>die</strong> Fiori und der Via del<br />

Pellegrino hat sich <strong>die</strong> <strong>die</strong> jüngere und ausgefallenere<br />

Boutique-Szene angesiedelt.<br />

� Drüben in Prati ist es <strong>die</strong> Via Cola di Renzo, wo <strong>die</strong><br />

Römer <strong>gerne</strong> einkaufen. Hier findet man zwar weniger<br />

In-Labels, da<strong>für</strong> sind <strong>die</strong> Preise erschwinglicher; und<br />

weil man sich hier in einer guten Wohngegend befindet,<br />

befriedigen auch einige wohlsortierte Alimentari<br />

(Lebensmittelgeschäfte) <strong>die</strong> Bedürfnisse des verwöhnten<br />

italienischen Gaumens.<br />

Eleonora<br />

Via del Babuino 97, � 679 31 73<br />

� Opulentes Concept-Store, <strong>die</strong> Auslage buhlt mit einem<br />

mit rosa Strass besetztem Apple-Bildschirm und<br />

glitzenden iPods um Aufmerksamkeit; drinnen findet<br />

man Labels von Gucci über Fendi bis Dolce & Gabbana,<br />

Versace, Kenzo und Galliano. Der extrovertierten Kundin<br />

wärmstens ans Herz gelegt!<br />

Tad<br />

Via del Babuino 155, � 32 69 51 22<br />

� Römische Interpretation eines Edelkaufhauses. Hinter<br />

dem unscheinbaren Entreé empfängt ein Blumenladen<br />

den Kunden, über eine Parfümerie gelangt man<br />

dann in <strong>die</strong> Modeabteilung mit Labels wie Alexander<br />

Mc Queen und Balenciaga sowie einer Außenstelle der<br />

NuYorica Schuhboutique, umkreist zwei Coiffeurstühle,<br />

wo <strong>die</strong> Haartrockner surren, gelangt schließlich durch<br />

CD- und Bücherregale in <strong>die</strong> Abteilung <strong>für</strong> asiatische<br />

Möbel und Homeaccessoires. Im überdachten Lichthof<br />

könnte man dann auch noch asiatisch-mediterran essen,<br />

doch ein Caffé ist <strong>die</strong> bessere Wahl. Fazit: ein Warenhaus<br />

als begehbare Bühne der Eitelkeiten.<br />

Bei Bauarbeiten in der Nähe des Kollosseum<br />

ragte plötzlich <strong>die</strong> Hand mit der Schlange<br />

aus der Erde. Als <strong>die</strong> Laokoongruppe schließlich<br />

ausgebuddelt war, hat Papst Julius II.<br />

vor lauter Begeisterung gleich ein Museum<br />

gegründet. Das war anno domini 1506.<br />

Das berühmte Exponat hat sich gut<br />

gehalten, wie man sieht.<br />

Gente<br />

Via del Babuino 80, � 320 76 84,<br />

Via Cola di Rienzo 277, � 321 15 16<br />

� Zwei Boutiquen, in denen römische Modefreaks und<br />

betuchte Italienerinnen einkaufen. Im Stammhaus in<br />

der Via del Babbuino ziert Mode der Labels Helmut Lang,<br />

Anna Sui, Prada, Gucci und Romeo Gigli <strong>die</strong> Kleiderständer.<br />

Wer sich zeitraubende Besuche in den jeweiligen,<br />

selbstverständlich ebenfalls in <strong>die</strong>ser Einkaufsstraße<br />

Numero Uno vertretenen, Flagshipstores der einzelnen<br />

Labels ersparen möchte, ist hier oder in der Filiale<br />

im ruhigeren Prati auf der Via Col di Rienzo bestens<br />

aufgehoben. Entsprechendes Budget vorausgesetzt.<br />

Arsenale<br />

Via del Governo Vecchio 64<br />

� In ihrem Arsenal verkauft <strong>die</strong> Designerin Patrizia<br />

Pierioni im individualistisch dunkel adaptiertem<br />

Ambiente ihre romantisch wallenden Morgenmäntel,<br />

weiche Wollstrickwaren und Schals.<br />

Josephine de Huertas & Co<br />

Via di Parione 19, � 68 30 01 56,<br />

Via del Governo Vecchio 68, � 687 65 86<br />

� Ein paar Schritte weiter beginnt Josephine’s Reich.<br />

In drei kleinen Boutiquen finden sich ihre Rüschenkleider,<br />

hauchdünne Blusen, sexy Stilettos, aber auch<br />

reduziert designte, feminine Mode von Paul Smith,<br />

Citizen of Humanity, Joseph und Antik Batik.<br />

Luna e l’Altra<br />

Piazza di Pasquino 77, � 68 80 49 95<br />

� Besitzerin Bibi D’Alessio zählt zu den Wegbereiterinnen<br />

der konstruktivistischen Mode in Rom, haben wir<br />

uns sagen lassen. Sie führt <strong>die</strong> Kollektion von Dries van<br />

Noten und exklusive Stücke von Faliero Sarli. Das Angebot<br />

wird vervollständigt von Labels wie Gaultier,<br />

Miyake und Edeljeanswear von a-poc, <strong>die</strong> nur in fünf<br />

Boutiquen weltweit verkauft wird.<br />

Davide Cenci<br />

Via Campo Marzio 1–7, � 699 06 81<br />

� Hier shoppen Senatoren, Anwälte und Vorstandsvorsitzende.<br />

Klassischer italienischer Schick <strong>für</strong> den mo-<br />

dischen Herrn mit dicker Brieftasche. Äußerst diskretes<br />

Personal hilft bei der Zusammenstellung der Garderobe.<br />

Marken von Allegri bis Zegna. Man unterhält auch Filialen<br />

in Mailand und auf der Madison Avenue in New York.<br />

Angelo Cenci<br />

Piazza Rotonda 77, � 678 14 75<br />

� Die Familien sind wohl verwandt, man hat sich aber<br />

schon vor Generationen getrennt. Das Angebot wirkt,<br />

als wäre es vom kleinen Bruder zusammengestellt –<br />

mit Camper, Aspesi und Stewart richtet man sich an<br />

eine etwas jüngere Klientel.<br />

George’s<br />

Via del Pantheon 58, � 679 44 56<br />

� Noch ein bisserl moderner und bunter geht’s ums Eck<br />

zu. Paul Smiths farbenfrohe Streifen stechen gleich ins<br />

Auge, hier findet sich so manches extravagente Stück,<br />

<strong>für</strong> das man als Österreicher noch immer <strong>gerne</strong> mal nach<br />

Italien fährt und das man im eher konservativen Rom<br />

sonst nicht so schnell auftreibt.<br />

Brugnoli<br />

Via Fabio Massimo 81, � 320 12 36<br />

� Im Souterrain <strong>die</strong>ses Herrenschuhgeschäfts lassen<br />

Herren der besseren Gesellschaft ihren Leisten anfertigen,<br />

um standesgemäß ihren Mann zu stehen. Klassische<br />

italienische Schuhmachertradition, Traditionsmarken<br />

wie Lotusse, Alden, Church’s und Allen Edmonds.<br />

Mondello Giancarlo Ottica<br />

Via del Pellegrino 98, � 686 19 55<br />

� Suchen Sie Sonnenbrillen, <strong>die</strong> nicht auf jeder zweiten<br />

Nase sitzen? Ecco, hier sind Sie richtig: ausgefallene<br />

Modelle, exklusive Marken und Mondello’s Vintage Collection!<br />

Lässige Römer schlendern ab und an vorbei,<br />

um zu sehen, welcher Künstler <strong>die</strong>se Woche <strong>die</strong> Auslage<br />

gestaltet hat.<br />

Mondelliani<br />

Via dei Bergamaschi 49, � 679 34 81<br />

� „Etwas mehr, als ein weiteres Brillengeschäft“ lautet<br />

<strong>die</strong> Eigenwerbung, und tatsächlich – das hier steht dem<br />

oben genannten Optiker in nichts nach. Auch der Name<br />

klingt ähnlich, finden Sie? Stimmt, und das rührt daher,<br />

dass das Ehepaar Mondello sich, auf Grund kolportierter<br />

Meinungsverschiedenheiten, entschlossen hat, räumlich<br />

zu trennen. Immerhin hat man so einen zweiten Pointof-Sale<br />

und etwas Publicity gewonnen.<br />

Il Papiro<br />

Salita dei Crescenzi 28, � 686 84 63<br />

� Diese Florentiner Firma stellt Objekte aus Papier in<br />

traditioneller toskanischer Handwerkstechnik her, z. B.<br />

handgeschöpfte Papiere oder <strong>die</strong> bekannten marmorierten<br />

Bögen. Mit <strong>die</strong>sen bindet man Fotoalben ein, umwickelt<br />

Bleistifte, auch <strong>die</strong> in Leder gebundenen Notizbücher<br />

eignen sich gut als Mitbringsel.<br />

Fabriano<br />

Via del Babuino 173, � 32 60 03 61<br />

� Fabriano führt <strong>die</strong>se Tradition der Papierherstellung<br />

und der Buchbinderei weiter ins 20. Jahrhundert: Hier<br />

trifft altes Handwerk auf italienisches Design.<br />

Materozzoli<br />

Piazza San Lorenzo in Lucina 5, � 687 14 56<br />

� 1870 gegründet, gilt <strong>die</strong>se Parfumerie als eine der<br />

besten Italiens. Das originale Interieur wurde erhalten –<br />

und der hohen Anspruch, den man seit jeher an sich gestellt<br />

hat, ebenfalls. Das Sortiment umfasst andernorts<br />

schwer erhältliche Körperpflegeserien wie <strong>die</strong> von Kiehl’s<br />

sowie <strong>die</strong> exklusivsten Düfte. „Wir tragen heutzutage ja<br />

alle Jeans – aber direkt am Körper sollte man sich schon<br />

etwas Besonderes gönnen“, meint Signora Zamagna.<br />

Officina Profumo I. F. Chitarrini<br />

Corso del Rinascimento 47, � 687 24 46<br />

� Seit 1212 mischen in Florenz Dominikanermönche<br />

Salben und Tinkturen, 1612 haben sie auf Anregung und<br />

unter dem Schutz von Herzog Ferdinand II. ihre Officina<br />

gegründet – und weil <strong>die</strong> heilbringende Wirkung <strong>die</strong>ser<br />

Mittelchen selbst dem Papst nicht verborgen geblieben<br />

war, wurde auch eine Filiale in der heiligen Stadt eröffnet.<br />

Kaum dass man <strong>die</strong> Türe geöffnet hat, betritt man<br />

eine wunderlich-alchemistische Welt, <strong>die</strong> Preisliste sieht<br />

aus, als wäre sie von Mönchen hektographiert. Und <strong>die</strong><br />

Visitenkärtchen duften nach Lavendel!<br />

c.u.c.i.n.a.<br />

Via Mario de’Fiori 65, � 679 12 75<br />

� Das Para<strong>die</strong>s <strong>für</strong> Küchengeräte-Fetischisten! Überall<br />

Regale vollgestellt mit Utensilien, <strong>die</strong> man in der eigenen<br />

Küche dann auch <strong>gerne</strong> gut sichtbar stehen lässt.<br />

Cucina steht in <strong>die</strong>sem Fall <strong>für</strong> come una cucina inspira<br />

nuovi idea – und das versteht man auch halbwegs,<br />

ohne des Italienischen mächtig zu sein.<br />

animalier & oltre<br />

Via Margutta 47a, � 320 82 82<br />

� Designerstücke, Edelramsch, exaltierte Kleinmöbel,<br />

und, nomen est omen, Viecherln in allerlei Erscheinungsformen<br />

(aber keine, <strong>die</strong> man je äußerln führen müsste)<br />

hat Nicoló Recchi hier versammelt. Steigen Sie hinab<br />

in <strong>die</strong>sen unergründlichen Kosmos mitten im Künstlerviertel,<br />

Sie werden Augen machen!<br />

ar con<br />

Via della Scrofa 104, � 683 37 28<br />

� Die Abkürzung steht <strong>für</strong> arredamento contemporaneo,<br />

seit 1956 hat man sich dem zeitgenössischen Einrichten<br />

verschrieben und gehört somit zu den Pionieren des italienischen<br />

Designs. Dementsprechend bietet der Shop<br />

einen hervorragenden Einblick in aktuelle Strömungen<br />

des Interior Design. Weil aber so eine steile Sitzgruppe<br />

schwerlich ins Handgepäck passt, verkauft man auch Miniaturen<br />

von Designklassikern. Und eine schicke Lampe<br />

kriegt man irgendwie auch noch in den Koffer.<br />

Marcolini’s Street<br />

Via Plauto 16, � 686 57 82<br />

� Etwas überraschend hinter dem Vatikan zu finden ist<br />

<strong>die</strong>se wohlsortierte Second-Hand-Boutique. Als Fashionvictims<br />

trennen sich <strong>die</strong> Römer schnell von ihren alten<br />

Designerstücken, und hier landen sie dann, <strong>die</strong> Teile<br />

der letzten Saison – <strong>für</strong> Österreich sind sie aber allerweil<br />

noch aktuell genug.<br />

La Bottega del Cioccolato<br />

Via Leonina 82, � 482 14 73<br />

� Von Juni bis September ist, sehr zum Leidwesen aller<br />

Schleckermäuler, geschlossen – bei sommerlichen Temperaturen<br />

ist <strong>die</strong> Frische der Waren nicht zu garantieren,<br />

<strong>die</strong> man sich hier zum Ziel gesetzt hat. Doch in den restlichen<br />

Monaten kommen Chocoholics hier auf ihre Rechnung.<br />

Die feinen Pralinen, Torronestäbchen und Schokotäfelchen,<br />

<strong>die</strong> Maurizio Proietti nach Rezepten aus dem<br />

Familienfundus sichtbar im Hinterzimmer herstellt, kommen<br />

im sündig-roten kleinen Verkaufsraum zum Verkauf.<br />

Und sie überleben nur selten <strong>die</strong> Heimreise. Ein sehr<br />

schwieriges Mitbringsel!<br />

Benedetto Franchi<br />

Via Cola di Rienzo 204, � 686 45 76<br />

� Neben seinem klassischen Feinkostsortiment ist<br />

Franchi vor allem <strong>für</strong> seine übervollen Geschenkkörbe<br />

berühmt, <strong>die</strong> Namen wie „Felicitá“, „Mille Auguri“ oder<br />

„Dolci Momenti“ tragen. Man stellt auch zu – aber es<br />

wäre eine Sünde, <strong>die</strong>sen Laden nicht zu besichtigen!<br />

Castroni<br />

Via Cola di Rienzo, � 687 43 83,<br />

� „International food store“ ist eine Bezeichnung, <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> italienische Ohren fast wie eine Beleidigung klingt.<br />

Aber im Geschäft in Prati hat alles seine Ordnung:<br />

Von A wie Algen über Biscotti, Cioccolato, Frutta, Liquori,<br />

Miele, Pasta e Riso bis Vini e Spumanti kann man sich<br />

hier durchs gastronomische Alphabet shoppen!<br />

ROM I CITYTRIP<br />

12/06 REISEMAGAZIN I 97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!