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Definition und Messung der Holzmerkmale - Wald und Holz NRW

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Anlage 4: <strong>Definition</strong> <strong>und</strong> <strong>Messung</strong> <strong>der</strong> <strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> Stand 27.09.2011<br />

<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Abholzigkeit<br />

D1<br />

D2<br />

Abnahme des Durchmessers<br />

im Verlauf <strong>der</strong><br />

Längsachse des R<strong>und</strong>holzes<br />

Differenz <strong>der</strong> zwei an den<br />

unterschiedlichen Enden ermittelten<br />

Durchmesser (D1, D2) in Zentimeter,<br />

geteilt durch den Abstand in Meter<br />

(L) <strong>der</strong> Messpunkte, angegeben in<br />

cm /m<br />

Äste,<br />

sichtbare<br />

1 m<br />

(D1 - D2) / L in cm /<br />

m m<br />

L<br />

Skizze: FVA, 2011<br />

Kallus<br />

Äste, die an <strong>der</strong><br />

Mantelfläche des<br />

R<strong>und</strong>holzes sichtbar sind<br />

Ges<strong>und</strong>er Ast : Ast ohne<br />

Anzeichen von Fäulnis<br />

Zu beachten:<br />

Der Durchmesser ist mindestens 5<br />

cm von den Stammenden zu<br />

messen, bei Erdstammstücken 1 m<br />

vom stärkeren Ende entfernt.<br />

Der Durchmesser ist ohne Rinde zu<br />

ermitteln <strong>und</strong> bei unregelmäßigen<br />

Querschnitten aus zwei senkrecht<br />

zueinan<strong>der</strong> stehenden <strong>Messung</strong>en<br />

herzuleiten.<br />

Nahe <strong>der</strong> Mantelfläche ist <strong>der</strong><br />

kleinste Durchmesser (D) des Astes<br />

in Zentimeter zu messen. Der<br />

umgebende Kallus ist nicht zu<br />

berücksichtigen.<br />

D<br />

Verwachsener Ast: Ast,<br />

<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Sichtseite mit<br />

seinem vollen<br />

Querschnittsumfang mit<br />

dem umgebenden <strong>Holz</strong><br />

verwachsen ist<br />

Nicht verwachsener Ast:<br />

Ast, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Sichtseite<br />

von einem schwarzen<br />

Ring umgeben o<strong>der</strong> nicht<br />

vollständig mit dem<br />

umgebenden <strong>Holz</strong><br />

verwachsen ist; im<br />

Regelfall handelt es sich<br />

um einen Totast.<br />

Faulast: Ast mit<br />

erkennbarer Weichfäule<br />

Bil<strong>der</strong>: FVA, 2008


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Äste,<br />

überwallt<br />

Äste, die an <strong>der</strong> Mantelfläche<br />

des R<strong>und</strong>holzes<br />

nicht unmittelbar sichtbar<br />

sind<br />

Chinesenbart<br />

B<br />

R<strong>und</strong>narbe<br />

H<br />

R<strong>und</strong>narben (= Astsiegel)<br />

zeigen sich auf <strong>der</strong><br />

Mantelfläche von<br />

glattrindigen Baumarten<br />

beson<strong>der</strong>s deutlich. Die<br />

R<strong>und</strong>narbenhöhe gibt<br />

Hinweise auf den<br />

Durchmesser des<br />

überwallten Astes. Als<br />

Chinesenbart wird die<br />

Winkelnarbe(= Rindenquetschfalten)<br />

an<br />

glattrindigen Baumarten<br />

bezeichnet<br />

(KNIGGE/SCHULZ, 1966).<br />

<strong>Messung</strong> <strong>der</strong> Höhe (H) <strong>und</strong> Breite<br />

(B) <strong>der</strong> R<strong>und</strong>narbe in Zentimeter,<br />

angegeben als Verhältnis von<br />

R<strong>und</strong>narbenhöhe zu<br />

R<strong>und</strong>narbenbreite<br />

Rose - Durchmesser<br />

Astsiegel -<br />

höhe<br />

Rosen kommen an grobborkigen<br />

Baumarten, z.B.<br />

Eichen vor. Sie bilden sich<br />

als mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

r<strong>und</strong>e Rindenstauchung<br />

um das Astsiegel<br />

(RICHTER, 2010).<br />

Hinweis:<br />

Die Abgrenzung des<br />

eigentlichen Astsiegels<br />

gegenüber <strong>der</strong> Rose wird<br />

mit zunehmen<strong>der</strong> Überwallungsdauer<br />

unschärfer.<br />

Der halbe Wert des Durchmessers in<br />

Stammlängsrichtung <strong>der</strong> äußersten<br />

vollständigen konzentrischen<br />

Rindenquetschfalte <strong>der</strong> Rose<br />

gemessen in Zentimeter wird als<br />

Astsiegelhöhe angenommen.<br />

Nägel sind abgestorbene<br />

Wasserreiser mit einer<br />

Astsiegelhöhe von<br />

weniger o<strong>der</strong> gleich 1 cm.<br />

Bil<strong>der</strong>: FVA, 2008<br />

2


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Auswuchs<br />

(Wasserreiserkropf)<br />

beulenförmige Aufwölbung<br />

um eine Gruppe<br />

von Wasserreisern<br />

keine <strong>Messung</strong>, Vorkommen<br />

vermerken<br />

Beulen<br />

lokale Anschwellungen <strong>der</strong><br />

Mantelfläche des<br />

R<strong>und</strong>holzes<br />

Hinweis:<br />

Beulen zeigen i.d.R.<br />

überwallte Äste an.<br />

keine <strong>Messung</strong>, Vorkommen<br />

vermerken<br />

Bil<strong>der</strong>: FVA, 2009<br />

3


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Exzentrizität <strong>der</strong> Markröhre<br />

D1<br />

Abweichung <strong>der</strong> Lage <strong>der</strong><br />

Markröhre vom<br />

geometrischen Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> Querschnittsfläche des<br />

R<strong>und</strong>holzes<br />

An <strong>der</strong> Stirnfläche ist <strong>der</strong> Abstand<br />

(A) <strong>der</strong> Markröhre vom<br />

geometrischen Mittelpunkt <strong>der</strong><br />

Stirnfläche in Zentimeter zu ermitteln<br />

<strong>und</strong> als Prozentsatz, bezogen auf<br />

den Durchmesser (Mittel aus D1 <strong>und</strong><br />

D2) <strong>der</strong> betreffenden Stirnfläche<br />

anzugeben.<br />

A<br />

D2<br />

Hinweis :<br />

Der geometrische<br />

Mittelpunkt ist <strong>der</strong><br />

Schnittpunkt zweier<br />

senkrecht zueinan<strong>der</strong><br />

stehen<strong>der</strong> Durchmesser,<br />

möglichst des größten <strong>und</strong><br />

kleinsten Durchmessers<br />

<strong>der</strong> Stirnfläche (D1 <strong>und</strong><br />

D2).<br />

Zu beachten :<br />

Der Durchmesser ist ohne Rinde zu<br />

ermitteln <strong>und</strong> bei unregelmäßigen<br />

Querschnitten aus zwei senkrecht<br />

zueinan<strong>der</strong> stehenden <strong>Messung</strong>en<br />

herzuleiten.<br />

A / ((D1 + D2) / 2) *100<br />

Drehwuchs<br />

spiralförmige Anordnung<br />

<strong>der</strong> <strong>Holz</strong>fasern um die<br />

Markröhre<br />

Die <strong>Messung</strong> erfolgt an <strong>der</strong> Stelle<br />

<strong>der</strong> stärksten Faserneigung auf <strong>der</strong><br />

Mantelfläche. Dabei bleibt bei einem<br />

Erdstammstück <strong>der</strong> erste Meter des<br />

Wurzelanlaufs unberücksichtigt.<br />

1 m<br />

A F<br />

Gemessen wird die Abweichung des<br />

Faserverlaufs (A F ) von einer<br />

Parallelen zur Stammachse in<br />

Zentimeter über eine Strecke von<br />

einem Meter.<br />

A F in cm / 1m<br />

Skizzen: FVA, 2011<br />

4


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Rotkern<br />

A<br />

rot o<strong>der</strong> braun verfärbter,<br />

deutlich abgegrenzter<br />

Kernteil von Buchenholz<br />

Ermittlung des größten Abstandes<br />

(A) zwischen zwei parallelen<br />

Tangenten des im Querschnitt<br />

sichtbaren Rotkerns, angegeben als<br />

Prozentsatz des Durchmessers <strong>der</strong><br />

beurteilten Stirnfläche.<br />

Zu beachten :<br />

Der Durchmesser ist ohne Rinde zu<br />

ermitteln <strong>und</strong> bei unregelmäßigen<br />

Querschnitten aus zwei senkrecht<br />

zueinan<strong>der</strong> stehenden <strong>Messung</strong>en<br />

herzuleiten.<br />

Spritzkern<br />

Son<strong>der</strong>form des Rotkerns,<br />

<strong>der</strong> an den Stirnflächen<br />

von Buchenstammholz in<br />

unregelmäßiger, häufig<br />

sternförmiger Art erscheint<br />

<strong>Messung</strong> wie Rotkern<br />

A<br />

Bil<strong>der</strong>: FVA, 2009<br />

Fäule (Eiche)<br />

A<br />

Zersetzung des <strong>Holz</strong>es<br />

durch Pilze o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Mikroorganismen, die zum<br />

Erweichen <strong>und</strong><br />

zunehmendem Verlust an<br />

Masse <strong>und</strong> Festigkeit<br />

sowie oft zu einer<br />

Än<strong>der</strong>ung von Textur <strong>und</strong><br />

Farbe führt<br />

Ermittlung des größten Abstandes<br />

(A) zwischen zwei parallelen<br />

Tangenten <strong>der</strong> im Querschnitt<br />

sichtbaren Fäule, angegeben als<br />

Prozentsatz des Durchmessers <strong>der</strong><br />

beurteilten Stirnfläche.<br />

Zu beachten:<br />

Als Bezugsdurchmesser bei<br />

Erdstammstücken gilt <strong>der</strong> 1 m vom<br />

stärkeren Ende entfernt ermittelte<br />

Durchmesser. Der Durchmesser ist<br />

ohne Rinde zu ermitteln <strong>und</strong> bei<br />

unregelmäßigen Querschnitten aus<br />

zwei senkrecht zueinan<strong>der</strong><br />

stehenden <strong>Messung</strong>en herzuleiten.<br />

5


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Weißfäule (Buche)<br />

Fäule, die von Pilzen<br />

verursacht wird, die die<br />

Zellulose, die Hemizellulose<br />

<strong>und</strong> das Lignin<br />

angreifen <strong>und</strong> dabei<br />

allgemein die Farbe des<br />

<strong>Holz</strong>es aufhellen<br />

siehe Fäule<br />

A<br />

Bild: FVA, 2009<br />

Weichfäule / Faulstellen<br />

(Nadelholz)<br />

Fäule, die von Zellulose<br />

<strong>und</strong> Hemizellulose<br />

angreifenden Mikropilzen<br />

verursacht wird <strong>und</strong> die<br />

Festigkeitseigenschaften<br />

des <strong>Holz</strong>es vermin<strong>der</strong>t<br />

keine <strong>Messung</strong>, Vorkommen<br />

vermerken<br />

Weichfäule tritt in<br />

fortgeschrittener<br />

Ausprägung flächig,<br />

oftmals zentrisch auf<br />

Bild: FVA, 2008<br />

Als Faulstellen werden<br />

Weichfäulen bezeichnet,<br />

die sich als kleinflächige,<br />

lokal begrenzte Störungen<br />

darstellen.<br />

Bild: FVA, 2009<br />

6


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Hartfäule / Faulflecken (Nadelholz) frühes Stadium <strong>der</strong> Fäule,<br />

die durch verfärbte<br />

Bereiche o<strong>der</strong> kleinere<br />

Faulflecken gekennzeichnet<br />

ist; die allgemeine<br />

Textur <strong>und</strong> die<br />

Festigkeitseigenschaften<br />

des <strong>Holz</strong>es sind noch<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

unverän<strong>der</strong>t.<br />

An <strong>der</strong> Stirnfläche ist die größte<br />

Ausdehnung <strong>der</strong> Hartfäule in radialer<br />

Richtung (r) zu messen <strong>und</strong> das<br />

Verhältnis zum Durchmesser <strong>der</strong><br />

beurteilten Stirnfläche anzugeben.<br />

r<br />

Bild: FVA, 2008<br />

Hinweis:<br />

Beil- <strong>und</strong> Nagelfestigkeit<br />

ist noch gegeben.<br />

Zu beachten :<br />

Der Durchmesser ist ohne Rinde zu<br />

ermitteln <strong>und</strong> bei unregelmäßigen<br />

Querschnitten aus zwei senkrecht<br />

zueinan<strong>der</strong> stehenden <strong>Messung</strong>en<br />

herzuleiten.<br />

Harzgallen<br />

linsenförmige Hohlräume<br />

im <strong>Holz</strong>, die Harz<br />

enthalten o<strong>der</strong> enthalten<br />

haben<br />

keine <strong>Messung</strong>, Vorkommen<br />

vermerken durch Stückzählung <strong>der</strong><br />

Harzgallen pro Stirnfläche<br />

Bild: FVA, 2005<br />

Insektenfraßgänge (im <strong>Holz</strong>)<br />

biologischer <strong>Holz</strong>abbau<br />

durch Insekten, die<br />

Fraßgänge im <strong>Holz</strong><br />

verursachen<br />

Vermerken des Vorkommens,<br />

differenziert nach<br />

Bohrlochdurchmesser in Millimeter<br />

< 2mm<br />

> 2mm<br />

Bil<strong>der</strong>: FVA, 2006<br />

7


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

durchschnittliche<br />

Jahrringbreite<br />

M = 0,75* R<br />

Zuwachs, ausgedrückt als<br />

durchschnittliche Breite<br />

<strong>der</strong> Jahrringe<br />

Am schwächeren Ende sind von <strong>der</strong><br />

Rinde her auf einer Strecke ( M ) von<br />

75% des Stirnflächenradius die<br />

Jahrringe zu zählen. Die durchschnittliche<br />

Jahrringbreite ergibt<br />

sich aus <strong>der</strong> Teilung <strong>der</strong> Strecke in<br />

mm durch die Anzahl <strong>der</strong> Jahrringe.<br />

R<br />

einfache Krümmung<br />

P<br />

L<br />

Abweichung <strong>der</strong> Längsachse<br />

des R<strong>und</strong>holzes<br />

von <strong>der</strong> Geraden die nur<br />

durch eine Biegung in<br />

einer Ebene<br />

gekennzeichnet ist<br />

Ermittlung des maximalen<br />

Abstandes in cm (Pfeilhöhe = P)<br />

zwischen <strong>der</strong> konkaven Mantelfläche<br />

<strong>und</strong> einer die innersten Punkte <strong>der</strong><br />

Stirnenden verbindenden Geraden<br />

(L) in Meter; die Angabe erfolgt in<br />

Zentimeter pro Meter.<br />

Bei Erdstammstücken beginnt die<br />

Krümmungsmessung in 1 m Abstand<br />

vom Stammfuß.<br />

Mondring<br />

1 m<br />

Skizzen: FVA, 2011<br />

Hinweis:<br />

Eine mehrfache Krümmung<br />

ist gekennzeichnet<br />

durch mindestens zwei<br />

Biegungen in einer o<strong>der</strong><br />

mehreren Ebenen.<br />

Dem Splintholz in Farbe<br />

<strong>und</strong> Eigenschaften<br />

ähnliche, ringförmige<br />

Bereiche im Kernholz<br />

Bei mehrfacher Krümmung ist das<br />

Stammstück mit theoretischen<br />

Schnitten (im Bereich des<br />

Wendepunktes <strong>der</strong> Krümmung) in<br />

einfach gekrümmte Abschnitte (L 1,<br />

L 2) zu unterteilen.<br />

Die Krümmungswerte <strong>der</strong> einzelnen<br />

Abschnitte sind getrennt nach den<br />

Regeln für die einfache Krümmung<br />

zu ermitteln.<br />

keine <strong>Messung</strong>, Vorkommen<br />

vermerken<br />

Bild: K.-H. Rathke, 2007<br />

8


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Reaktionsholz<br />

r<br />

D<br />

<strong>Holz</strong> mit abweichendem<br />

Faseraufbau. Durch die<br />

spezifische Ausbildung <strong>der</strong><br />

Festigungselemente ist<br />

das Reaktionsholz darauf<br />

ausgerichtet, Schiefstellungen<br />

o<strong>der</strong> Krümmungen<br />

<strong>der</strong> Sprossachse zu beseitigen.<br />

Druckholz ist im<br />

Querschnitt an <strong>der</strong><br />

dunkleren Färbung<br />

erkennbar.<br />

Hinweis :<br />

Reaktionsholz wird bei<br />

Nadelholz als Druckholz<br />

<strong>und</strong> bei Laubholz als<br />

Zugholz bezeichnet.<br />

<strong>Messung</strong> <strong>der</strong> Breite (r) des<br />

Reaktionsholzes in radialer Richtung<br />

<strong>und</strong> Angabe als Prozentsatz,<br />

bezogen auf den Durchmesser (D)<br />

<strong>der</strong> betreffenden Stirnfläche<br />

Zu beachten:<br />

Mehrere Vorkommen des Merkmals<br />

in einer Richtung sind ggf.<br />

aufzusummieren.<br />

Der Durchmesser ist ohne Rinde zu<br />

ermitteln <strong>und</strong> bei unregelmäßigen<br />

Querschnitten aus zwei senkrecht<br />

zueinan<strong>der</strong> stehenden <strong>Messung</strong>en<br />

herzuleiten.<br />

Bild: FVA, 2008<br />

Rindenschäden<br />

(z.B. Sonnenbrand, Schlagschäden)<br />

oberflächliche W<strong>und</strong>en,<br />

die ganz o<strong>der</strong> teilweise<br />

überwachsen sein können<br />

keine <strong>Messung</strong>, Vorkommen<br />

vermerken<br />

Riss<br />

Bild: FVA, 2009<br />

Trennung längs <strong>der</strong><br />

<strong>Holz</strong>fasern<br />

Hinweis:<br />

Seichte, oberflächliche<br />

Trocknungsrisse (siehe<br />

Bild) stellen kein<br />

entwertendes<br />

<strong>Holz</strong>merkmal dar!<br />

Bild: FVA, 2009<br />

9


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Kernriss<br />

von <strong>der</strong> Markröhre<br />

ausgehen<strong>der</strong>, radial<br />

verlaufen<strong>der</strong> Endriss<br />

(Endriss = Riss, <strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />

Stirnholzfläche auftritt)<br />

<strong>Messung</strong> <strong>der</strong> sichtbaren Risslänge<br />

(A), angegeben als Bruchteil des<br />

Durchmessers (D) <strong>der</strong> Stirnfläche.<br />

Bei mehreren Kernrissen ist –<br />

ausgehend von <strong>der</strong> Markröhre – <strong>der</strong><br />

jeweils größte zu messen.<br />

A<br />

D<br />

Hinweis:<br />

Merkmal bei Nadelholz<br />

Zu beachten :<br />

Der Durchmesser <strong>der</strong> Stirnfläche ist<br />

ohne Rinde zu ermitteln <strong>und</strong> bei<br />

unregelmäßigen Querschnitten aus<br />

zwei senkrecht zueinan<strong>der</strong><br />

stehenden <strong>Messung</strong>en herzuleiten.<br />

Skizzen: FVA, 2011<br />

einfacher Kernriss<br />

Kernriss, <strong>der</strong> aus einem<br />

o<strong>der</strong> zwei in einer<br />

Richtung verlaufenden<br />

Rissen besteht.<br />

A<br />

D<br />

Hinweis:<br />

Merkmal bei Buche<br />

durchgehen<strong>der</strong> einfacher Kernriss<br />

Ein durchgehen<strong>der</strong> Riss<br />

tritt an <strong>der</strong> Stirnholzfläche<br />

auf <strong>und</strong> setzt sich zweimal<br />

auf <strong>der</strong> Mantelfläche fort.<br />

Hinweis:<br />

Rissbil<strong>der</strong> sind<br />

Momentaufnahmen <strong>und</strong><br />

können sich mit <strong>der</strong> Zeit<br />

verän<strong>der</strong>n.<br />

Bild: FVA, 2009<br />

10


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Sternriss<br />

Kernrissbild, das aus zwei<br />

o<strong>der</strong> mehreren in<br />

verschiedenen Richtungen<br />

verlaufenden Rissen<br />

besteht<br />

Ermittlung des größten Abstandes<br />

(A) zwischen zwei Parallelen (mittels<br />

Kluppe) die den Enden <strong>der</strong><br />

Radialrisse folgen, angegeben als<br />

Bruchteil des Durchmessers (D) <strong>der</strong><br />

Stirnfläche<br />

A<br />

D<br />

Hinweis:<br />

Sternrisse gehören zur<br />

Gruppe <strong>der</strong> mehrfachen<br />

Kernrisse, wozu auch die<br />

Kreuzrisse zählen.<br />

Zu beachten :<br />

Der Durchmesser ist ohne Rinde zu<br />

ermitteln <strong>und</strong> bei unregelmäßigen<br />

Querschnitten aus zwei senkrecht<br />

zueinan<strong>der</strong> stehenden <strong>Messung</strong>en<br />

herzuleiten.<br />

Skizze: FVA, 2011<br />

Ringriss / Ringschäle<br />

Riss, <strong>der</strong> dem Verlauf<br />

eines Jahrringes folgt <strong>und</strong><br />

sich auf <strong>der</strong> Stirnfläche<br />

zeigt<br />

<strong>Messung</strong> des Durchmessers (A)<br />

jenes Kreises in dem <strong>der</strong> Ringriss<br />

als Bogen auftritt, ausgedrückt als<br />

Bruchteil des Durchmessers (D) <strong>der</strong><br />

Stirnfläche<br />

A<br />

D<br />

Zu beachten :<br />

Der Durchmesser ist ohne Rinde zu<br />

ermitteln <strong>und</strong> bei unregelmäßigen<br />

Querschnitten aus zwei senkrecht<br />

zueinan<strong>der</strong> stehenden <strong>Messung</strong>en<br />

herzuleiten.<br />

Skizze: FVA, 2011<br />

11


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Frostriss<br />

Frostriss, hier mit<br />

Fäule im <strong>Holz</strong><br />

radial vom Splint Richtung<br />

Markröhre verlaufen<strong>der</strong><br />

längerer Riss, <strong>der</strong> durch<br />

Frosteinwirkung am<br />

stehenden Baum<br />

entstanden ist<br />

keine <strong>Messung</strong>, Vorkommen<br />

vermerken<br />

Bild: FVA, 2009<br />

Splint<br />

Splint<br />

äußere Zone des <strong>Holz</strong>es,<br />

die <strong>der</strong> Wasserleitung des<br />

Baumes dient <strong>und</strong> lebende<br />

Zellen (Parenchymzellen)<br />

enthält<br />

Hinweis:<br />

Der Splint ist farblich nicht<br />

immer deutlich vom<br />

Kernholz unterscheidbar.<br />

Bild: FVA, 2009<br />

Splintfäule<br />

Fäule, die sich auf das<br />

Splintholz beschränkt<br />

An <strong>der</strong> Stirnfläche des schwächeren<br />

Endes ist die größte Ausdehnung<br />

<strong>der</strong> Splintfäule (r) in radialer<br />

Richtung zu messen.<br />

r<br />

Bild: FVA, 2009<br />

12


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Stammtrockenheit<br />

vor <strong>der</strong> Fällung bereits<br />

abgestorbener, noch nicht<br />

von holzzerstörenden<br />

Insekten o<strong>der</strong> Pilzen<br />

befallener Baum<br />

keine Vermessung, Vorkommen<br />

vermerken<br />

T-Flecken / T-Krebs<br />

(<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Nekrosen)<br />

Überwallungsnarbe<br />

Bild: FVA, 2011<br />

W<strong>und</strong>narben durch<br />

kleinflächig abgestorbenes<br />

Kambium an Laubbäumen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e an<br />

Buche; auf <strong>der</strong> Stirnfäche<br />

werden die Überwallungen<br />

als T-Flecken sichtbar.<br />

Zählung <strong>der</strong> äußeren Merkmale auf<br />

dem Stammmantel<br />

Bild: FVA, 2005<br />

Verfärbung<br />

jede Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

natürlichen Farbe des<br />

<strong>Holz</strong>es, die keine<br />

Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Festigkeit bewirkt<br />

keine <strong>Messung</strong>, Vorkommen<br />

vermerken<br />

hier: Bläue<br />

Bild: FVA, 2009<br />

13


<strong><strong>Holz</strong>merkmale</strong> <strong>Definition</strong> <strong>Messung</strong><br />

Wasserreiser<br />

durch Austreiben einer<br />

schlafenden Knospe<br />

entstandener, bis zu 2 cm<br />

dünner Ast. Als<br />

Sek<strong>und</strong>ärast ist er nicht<br />

mit <strong>der</strong> Markröhre<br />

verb<strong>und</strong>en<br />

keine <strong>Messung</strong>, Vorkommen<br />

vermerken<br />

Klebast<br />

Ab 2 cm Astdurchmesser<br />

wird ein solcher<br />

Sek<strong>und</strong>ärast als Klebast<br />

bezeichnet.<br />

Hinweis:<br />

Klebäste sind den ges<strong>und</strong>en<br />

Ästen zuzuordnen.<br />

In holztechnologischer<br />

Hinsicht unterscheiden sie<br />

sich jedoch von<br />

Primärästen<br />

Bil<strong>der</strong>: FVA, 2009<br />

Hinweis: messtechnisch zu erfassende Strecken sind jeweils rot gekennzeichnet<br />

14

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