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6 - Metal Mirror

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die Rechnung. Während der ersten Songs bricht<br />

bereits ein Unwetter los, das viele Besucher dazu<br />

zwingt, das Weite zu suchen. Zurück bleibt ein<br />

harter Kern Fans, die sich über einen mal mehr,<br />

mal weniger fitten Alexi freuen.<br />

Den wirklichen Geheimtipp gibt es zu dem Zeitpunkt<br />

jedoch im Zelt, das ohnehin eine gute Wahl<br />

ist, weil es Schutz vorm Regen bietet. Und der<br />

Soundtrack ist ebenfalls optimal: GHOST leben<br />

im Schutz der Dunkelheit ihre Vorliebe für Anonymität,<br />

Mystik und eine bizarre Show aus. Erhaben<br />

wandert Papa Emeritus in seinem Papstgewand<br />

über die Bühne, singt engelsgleich und versprüht<br />

mehr Finsternis als alle Black-<strong>Metal</strong>-Bands zusammen.<br />

Dabei ist die Musik alles andere als brutal<br />

oder heftig. Ganz im Gegenteil. Die Dunkel-Pop-<br />

Nummern kommen lieblich in Ohrwurm-Manier<br />

Ähnliches gilt für MOTÖRHEAD. Nur dass Lemmy<br />

eben noch eine Ecke cooler wirkt als Mille. Der The Top“ und schließlich natürlich der „Bomber“<br />

Better Than The Catch“, „Killed By Death“, „Over<br />

daher und lehren einem trotzdem das Fürchten.<br />

Dass diese Band auf dem Weg nach ganz oben ist,<br />

Warzenheilige des Rock‘n‘Roll könnte seit Jahren<br />

nur auf der faulen Haut liegen. Genug Koh-<br />

gibt es natürlich – jeder weiß es und doch tun<br />

– verdammte Scheiße ist das geil. Als Nachschlag<br />

zeigt schließlich „Ritual“, ein Song, für den andere<br />

Bands jahrzehntelang vergeblich proben könnten.<br />

le für ausreichend Whiskey bis an sein Lebensende<br />

hätte er. Aber Lemmy kann nicht anders. melinferno bei „Overkill“, während der strömende<br />

alle überrascht – „Ace Of Spades“ und das Trom-<br />

Weltklasse!<br />

Mit diesem viel zu kurzen Düster-Spektakel endet<br />

Lemmy braucht die Bühne und er braucht seine Regen niederprasselt.<br />

das Wacken Open Air für den <strong>Metal</strong>-<strong>Mirror</strong>-Stoßtrupp.<br />

Auf dem Rückweg zum Zelt versucht man<br />

Lieblingsansage: „We‘re Motörhead. And we play Unpassender als nach diesem Auftritt hätte man<br />

Rock‘n‘Roll!“. Peng! Das reicht. Der Regen ist CHILDREN OF BODOM jedenfalls nicht platzieren<br />

können. So geil manche Songs der Finnen<br />

die großflächigen Matschpfützen zu überspringen.<br />

egal, der Schlamm ist egal, alles ist egal. Hauptsache<br />

es gibt jetzt endlich ordentlich was auf die auch sind, stehen sie doch mit jedem weiteren<br />

Im Backstage-Bereich herrscht bereits Aufbruchstimmung.<br />

Viele Sitzbänke sind verlassen, etliche<br />

Fresse. Nicht irgendein modernes Geschwurbel, Jahr ihrer Entwicklung für eine Abkehr dessen,<br />

Zelte bereits abgebaut. Schon jetzt gibt es mehr<br />

sondern ehrliche Musik. Motörhead sind die eiserne<br />

Faust ins Gesicht der seltsamen Exoten. Pas-<br />

vorgelebt haben. Sie sind die Helden der Moder-<br />

was Motörhead uns vor wenigen Minuten noch<br />

Freiflächen als es noch bei der Ankunft der Fall<br />

war. Von oben prasselt noch immer der Regen<br />

send also, dass die Band mit „Iron Fist“ startet. ne. Umso geringer ist auch der Altersdurchschnitt<br />

auf einen nieder, vor dem Klowagen stehen nach<br />

Die weitere Setlist ist, von wenigen Ausnahmen als Alexi kreidebleich und neben sich stehend auf<br />

wie vor Leute mit durchnässten Klopapier-Rollen<br />

einmal abgesehen, nicht weniger legendär, teils die Bühne kommt und die Finger flitzen lässt. Der<br />

Schlange. Mach‘s gut, Wacken!<br />

sogar ungewöhnlich: „Metropolis“, „The Chase Is Regen macht der Band jedoch einen Strich durch<br />

REDAKTIONSSTIMMEN<br />

Dorian Gorr<br />

Daumen hoch: Ghost, Tsjuder<br />

und Kyuss Lives! sowie<br />

Motörhead.<br />

Ging gar nicht: Ölcatchen,<br />

Dir En Grey und das Wetter.<br />

Größte Überraschung: Die Avantasia-Show<br />

war erträglich. Titten können auch hässlich sein.<br />

Hoffnung für 2012: Twisted Sister, W.A.S.P.,<br />

Immortal, KISS, The Devil‘s Blood, Steel Panther.<br />

Jenny Bombeck<br />

Daumen hoch: Ghost (einmaliges<br />

Erlebnis!), Tsjuder<br />

(viel zu kurz), Kyuss Lives!<br />

Ging gar nicht: Berliner<br />

Moderator beim Ölcatchen,<br />

Airbourne machen wieder die gleiche Show.<br />

Größte Überraschung: Blind Guardian machen<br />

auch beim sechsten Mal Spaß.<br />

Hoffnung für 2012: Pain und Steel Panther.<br />

Benjamin Gorr<br />

Daumen hoch: Tsjuder, Kyuss<br />

Lives! und Mayhem.<br />

Ging gar nicht: Den ganzen<br />

Pseudo-Event-Kram braucht<br />

kein Schwein.<br />

Größte Überraschung: Nackte Frauen können<br />

auch mal keinen Spaß machen. Tsjuder sind<br />

noch besser als gedacht!<br />

Hoffnung für 2012: Nicht das 80. Mal Saxon.<br />

Mehr Toiletten, weniger Event-Schnickschnack.<br />

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