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Zucht<br />

Wo steht die internationale KlM-Zucht<br />

heute<br />

Vergleichbare Prüfungen der jagdlichen Anlagen,<br />

wie es sie in Deutschland gibt, haben<br />

seit vielen Jahrzehnten auch Österreich,<br />

Tschechien und Frankreich. Damit gibt es innerhalb<br />

Europas nur wenige Länder mit Zuchtordnungen,<br />

nach denen KlM konsequent auf<br />

seine vielseitigen Anlagen gezüchtet werden.<br />

Weil in Deutschland ausschließlich der<br />

KlM-Verband die F.C.I.-Pedigrees ausgibt<br />

und sorgfältig darauf achtet, dass nur nach<br />

der deutschen KlM-Zuchtordnung gezüchtet<br />

wird, bilden die im Mutterland Deutschland<br />

europaweit das größte Kontingent an KlM<br />

aus Leistungszucht.<br />

Alle KlM, die heute weltweit existieren,<br />

stammen ursprünglich aus deutscher Zucht.<br />

Seit vielen Generationen haben sich in den<br />

Nachbarländern kleine KlM-Populationen<br />

gebildet, die dann mehr oder weniger schnell<br />

gewachsen sind. Diese Populationen hatten<br />

und haben jedoch immer ein grundsätzliches<br />

Zuchtproblem: die genetische Basis war im<br />

Ausland zu klein und brauchte regelmäßig<br />

„Nachschub“, sonst hätte es schnell Risiken<br />

für die Erbgesundheit gegeben (Inzuchtdepressionen!).<br />

Diese genetische Auffrischung<br />

kam zunächst überwiegend aus Deutschland,<br />

später natürlich auch aus anderen Ländern.<br />

Heute ist es so, dass auch in Deutschland<br />

.sehr gute klassische KlM aus ausländischen<br />

KlM Clubs stehen und erfolgreich zur Zucht<br />

eingesetzt werden können. Deutsche Züchter<br />

setzten 2012 etwa fünfundzwanzig Mal<br />

Deckrüden im Ausland ein. Für den gesamten<br />

Welpennachwuchs in Deutschland wurden<br />

2012 zum Beispiel 74 Deckrüden eingesetzt.<br />

Diese konkreten Zahlen machen deutlich,<br />

dass der Genpool klassischer, vielseitiger<br />

KlM langfristig immer kleiner wird. Für Zuchtpopulationen<br />

mit einer Basis von weniger <strong>als</strong><br />

40 jährlich aktiven Zuchttieren ist es schwierig,<br />

eine gesunde, wesens- und leistungsstarke,<br />

einheitliche Zuchtbasis aus eigener<br />

Kraft stabil zu bewahren. Auch der in zahllosen<br />

Generationen gefestigte Rassekern der<br />

KlM wird ohne abgestimmte konsequente<br />

Zuchtstrategien mit der Zeit immer schwächer.<br />

Daraus müssen wir schlußfolgern, dass<br />

nur ein starker, breiter internationaler Genpool<br />

für die Zucht von vielseitigen, leistungsstarken<br />

und wesensfesten KlM ohne ernsthafte<br />

Erbkrankheiten auf die Dauer die Basis<br />

für den Erhalt des klassischen KlM sein kann!<br />

Nur der <strong>als</strong> „Generalist“ gezüchtete KlM<br />

kann auf der praktischen Jagd leicht spezialisiert<br />

werden, der züchterisch auf spezielle<br />

Leistungen reduzierte KlM verliert jedoch genetisch<br />

zunehmend sein breites Leistungsspektrum.<br />

Dies hat natürlich auch Folgen<br />

für das Wesen und für die Gesundheit. Diese<br />

Probleme kommen auf leisen Sohlen: zuchtstrategisch<br />

ist es dann unter Umständen zu<br />

spät.<br />

Kleiner Münsterländer 03/2013<br />

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