Konzeption Wasserwerk - Kitas in Baden-Württemberg
Konzeption Wasserwerk - Kitas in Baden-Württemberg
Konzeption Wasserwerk - Kitas in Baden-Württemberg
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K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung <strong>Wasserwerk</strong><br />
Brunnenstrasse 32<br />
71034 Böbl<strong>in</strong>gen<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Amt für Soziales, Familien und Senioren<br />
Abteilung K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />
Neues Rathaus, Marktplatz 16, 71034 Böbl<strong>in</strong>gen<br />
Waltraud Streit, Abteilung K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />
Gestaltung: gisidesign, Böbl<strong>in</strong>gen<br />
Stand: November 2012 (Auflage 50)
2<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1 Vorwort<br />
1.1 Auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
1.2 Das Personal der E<strong>in</strong>richtung<br />
2 Grundsätze des pädagogischen Handelns<br />
2.1 Bild vom K<strong>in</strong>d und die Rolle der pädagogischen Fachkraft<br />
2.2 Unsere Pädagogik<br />
2.3 Pädagogische Ziele<br />
2.4 E<strong>in</strong>gewöhnung<br />
2.5 Freispiel<br />
2.6 Bildungsbereiche<br />
2.7 Gruppenstrukturen<br />
2.8 Beteiligung der K<strong>in</strong>der<br />
3 Tagesstruktur<br />
3.1 Rituale<br />
3.2 Projekte und regelmäßige Angebote<br />
4 Zusammenarbeit mit Eltern<br />
5 Beschwerdemanagement<br />
6 Kooperation Schule<br />
7 Kooperation mit anderen Institutionen<br />
8 Qualitätsmanagement
3<br />
1 VORWORT<br />
Zitat<br />
„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht!“<br />
M. v. Eber-Eschenbach<br />
Die folgende pädagogische <strong>Konzeption</strong> präsentiert die Arbeit und die Schwerpunkte der<br />
K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung „<strong>Wasserwerk</strong>“.<br />
Die Entwicklung e<strong>in</strong>es Konzeptes ist e<strong>in</strong> stetiger Prozess. Die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und<br />
die Lebenswelten der Menschen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Wir sehen uns<br />
als Unterstützer/<strong>in</strong>nen der Familien.<br />
Erziehungsberechtigte und pädagogisches Personal sitzen im viel beschriebenen, geme<strong>in</strong>samen<br />
Boot und haben e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Ziel: Das Beste für das K<strong>in</strong>d.<br />
In die pädagogische Arbeit unserer E<strong>in</strong>richtung werden die Kompetenzen der pädagogischen<br />
Fachkräfte und die Kompetenzen der Eltern mit e<strong>in</strong>bezogen, so dass e<strong>in</strong>e konstruktive<br />
und optimale Koord<strong>in</strong>ation der beiden Lebenswelten des K<strong>in</strong>des möglich wird. Das<br />
bedeutet aber auch, dass e<strong>in</strong>e Erziehungspartnerschaft auf beiden Seiten Rechte und<br />
Verpflichtungen mit sich br<strong>in</strong>gt.<br />
E<strong>in</strong>e vertrauensvolle, ehrliche Zusammenarbeit, gegenseitige Akzeptanz und Verständnis<br />
zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern, s<strong>in</strong>d für die k<strong>in</strong>dorientierte Arbeit Voraussetzung.<br />
Das K<strong>in</strong>d und se<strong>in</strong>e Persönlichkeitsentwicklung<br />
stehen im Mittelpunkt unserer<br />
E<strong>in</strong>richtung. Es soll sich wohl fühlen, glücklich<br />
se<strong>in</strong> und lernen. E<strong>in</strong>e wichtige Rahmenbed<strong>in</strong>gung<br />
unserer pädagogischen Arbeit ist<br />
das funktionierende Beziehungsdreieck:<br />
K<strong>in</strong>d, Eltern und Erzieher<strong>in</strong>nen, <strong>in</strong> dem das<br />
Wohlbef<strong>in</strong>den des e<strong>in</strong>en eng verknüpft ist<br />
mit dem der anderen.
4<br />
Auf e<strong>in</strong>en Blick<br />
Anschrift<br />
K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung <strong>Wasserwerk</strong><br />
Brunnenstr. 32<br />
71032 Böbl<strong>in</strong>gen<br />
Telefon.: 07031/280636<br />
Email: wasserwerk@boebl<strong>in</strong>gen.de<br />
E<strong>in</strong>richtungsleitung: Heike Jordan<br />
Träger der E<strong>in</strong>richtung<br />
Stadt Böbl<strong>in</strong>gen<br />
Abteilungsleitung: Frau Streit<br />
Telefon: 07031/6692381<br />
K<strong>in</strong>derzahl: 90<br />
Alter:<br />
ab 3 Jahre bis zum Schule<strong>in</strong>tritt<br />
Öffnungszeiten:<br />
06:30 Uhr - 17:30 Uhr<br />
Betreuungsformen<br />
Regelbetreuung: Mo. – Do.: 07:45 - 12.30 Uhr<br />
Fr.:<br />
07:30 - 12:30 Uhr<br />
Di., Mi., Do.: 14:00 - 16:00 Uhr<br />
Ganztagesbetreuung:<br />
6:30 Uhr – 17:30 Uhr (<strong>in</strong> diesem Zeitraum nach Bedarf)<br />
E<strong>in</strong>zugsgebiet der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />
Das 1894 erbaute Böbl<strong>in</strong>ger <strong>Wasserwerk</strong> wurde nach 100-jährigem Bestehen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
charmante K<strong>in</strong>dertagesstätte umgebaut und neu eröffnet.<br />
Die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung <strong>Wasserwerk</strong> ist e<strong>in</strong>e vier-gruppige E<strong>in</strong>richtung und liegt im<br />
südlichen Stadtgebiet von Böbl<strong>in</strong>gen. Der Stadtgarten und die Stadtmitte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> wenigen<br />
Gehm<strong>in</strong>uten von der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung aus zu erreichen. In der näheren Umgebung<br />
gibt es viele Freizeitmöglichkeiten; z.B. e<strong>in</strong> großes Parkgelände, Spielplätze, das Hallenbad<br />
und e<strong>in</strong>e Bücherei.<br />
Die E<strong>in</strong>richtung ist zu Fuß und mit verschiedenen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. In der<br />
unmittelbaren Nähe bef<strong>in</strong>den sich die Friedrich-Silcher und die Wilhelm-Hauff Grundschule.<br />
Das Wohngebiet besteht vor allem aus Häusern mit größeren Wohnblocke<strong>in</strong>heiten, Mehrund<br />
E<strong>in</strong>familienhäusern. In unserem E<strong>in</strong>zugsgebiet wohnen vor allem k<strong>in</strong>derreiche Familien.<br />
Sie kommen aus unterschiedlichen Schichten, Lebenslagen und br<strong>in</strong>gen unterschiedliche<br />
Kulturen, Religionen und Werte mit. Diese Vielfalt ist e<strong>in</strong>e Bereicherung für uns. Von<br />
den unterschiedlichen Begabungen profitieren K<strong>in</strong>der, Eltern und pädagogische Fachkräf-
5<br />
ten.<br />
Das Personal der E<strong>in</strong>richtung<br />
In unserer E<strong>in</strong>richtung arbeiten 12 pädagogische Fachkräfte, wir haben Voll- und Teilzeitkräfte.<br />
Drei weitere pädagogische Fachkräfte arbeiten als Sprachförderkräfte. Wir haben<br />
immer wieder E<strong>in</strong>gliederungshilfen im Haus (Heilpädagogen/<strong>in</strong>nen, Ergotherapeuten/<strong>in</strong>nen),<br />
sowie zwei Küchenkräfte. In der E<strong>in</strong>richtung wird nicht nur für unsere K<strong>in</strong>der<br />
gekocht, sondern auch für andere K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen. Unser Haus bildet aus, deshalb<br />
gibt es immer wieder Praktikanten/<strong>in</strong>nen, die kürzer oder länger bleiben.<br />
2 GRUNDSÄTZE DES PÄDAGOGISCHEN HANDELNS<br />
Zitat<br />
„Erziehung ist Vorbild se<strong>in</strong> und sonst nichts als Liebe“<br />
Friedrich Fröbel<br />
Betreuung, Bildung und Erziehung s<strong>in</strong>d die Hauptaspekte, die wir den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit den Eltern ermöglichen. Denn nur so können K<strong>in</strong>der Erfahrungen sammeln,<br />
lernen und sich entwickeln.<br />
Die Voraussetzung jeglichen Lernens ist e<strong>in</strong>e zuverlässliche Betreuung, die den Bedürfnissen<br />
des K<strong>in</strong>des nach Geborgenheit und Zuwendung gerecht wird.<br />
Zitat<br />
„Unter „Bildung“ versteht man die lebenslangen selbsttätigen Prozesse zur Weltaneignung<br />
von Geburt an. Bildung ist mehr als e<strong>in</strong> angehäuftes Wissen, über das e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d verfügen<br />
muss. K<strong>in</strong>der schaffen sich ihr Wissen über die Welt und sich selbst durch ihre eigenen<br />
Handlungen. K<strong>in</strong>dliche Bildungsprozesse setzen verlässliche Beziehungen und<br />
B<strong>in</strong>dungen zu Erwachsenen voraus. Bildung ist e<strong>in</strong> Geschehen sozialer Interaktion.“<br />
(Aus dem Orientierungsplan BW)<br />
Zitat<br />
„Erziehung“ me<strong>in</strong>t die Unterstützung und Begleitung, Anregung und Herausforderung der<br />
Bildungsprozesse, z.B. durch Eltern und pädagogische Fachkräfte. Sie geschieht auf <strong>in</strong>direkte<br />
Weise durch das Beispiel der Erwachsenen und durch die Gestaltung von sozialen<br />
Beziehung, Situationen und Räumen. Auf direkte Weise geschieht sie beispielsweise<br />
durch Vormachen und Anhalten zum Üben, durch Wissensvermittlung sowie durch Vere<strong>in</strong>barung<br />
und Kontrolle von Verhaltensregeln.“<br />
( Aus dem Orientierungsplan BW)
6<br />
Balance zwischen Autonomie und Zugehörigkeit<br />
Zitat<br />
“In der Institution K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen gilt es durch das pädagogische Handeln der<br />
Fachkräfte e<strong>in</strong>e Balance herzustellen zwischen der Autonomie e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des und der Zugehörigkeit<br />
des K<strong>in</strong>des zu se<strong>in</strong>er Gruppe.“<br />
(Aus dem Orientierungsplan BW)<br />
Um sich als selbstwirksam zu erleben und die Welt aktiv mitgestalten zu können, braucht<br />
das K<strong>in</strong>d:<br />
verlässliche Beziehungen und B<strong>in</strong>dungen zu erwachsenen Bezugspersonen.<br />
Vielfältige Lernerfahrungen durch e<strong>in</strong>e anregende Umgebung und vielseitiges Material<br />
<strong>in</strong> allen Bildungsbereichen.<br />
Wegbegleiter<strong>in</strong>nen und Wegbegleiter se<strong>in</strong>er Entwicklung und Unterstützung, Anregung<br />
und Herausforderung se<strong>in</strong>er Bildungsprozesse.“<br />
2.1 Bild vom K<strong>in</strong>d und die Rolle der pädagogischen Fachkraft<br />
Zitat<br />
„Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d kritisiert wird, lernt es zu verurteilen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d angefe<strong>in</strong>det wird, lernt es zu kämpfen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d verspottet wird, lernt es schüchtern zu se<strong>in</strong>.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d beschämt wird, lernt es sich schuldig zu fühlen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d verstanden und toleriert wird, lernt es geduldig und offen zu se<strong>in</strong>.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ermutigt wird, lernt es sich selber zu vertrauen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d gelobt wird, lernt es sich selber zu mögen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d gerecht behandelt wird, lernt es gerecht zu se<strong>in</strong>.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d geborgen lebt, lernt es zu vertrauen.<br />
Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Freundschaft angenommen wird, lernt es Liebe zu f<strong>in</strong>den.“<br />
(aus Tibet)
7<br />
Wir sehen das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Individualität<br />
und nehmen so se<strong>in</strong>e Bedürfnisse<br />
wahr.<br />
Wir unterstützen das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Entwicklung<br />
und se<strong>in</strong>en Interessen und Talenten,<br />
<strong>in</strong> dem wir es <strong>in</strong>tensiv beobachten.<br />
Auf diese Weise können wir se<strong>in</strong>e<br />
Themen aufgreifen und es <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Stärken<br />
stärken.<br />
Über vielfältige Angebote und Anregungen<br />
unterstützen wir das K<strong>in</strong>d ressourcenorientiert<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Handeln und <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Lernprozess. Dabei ist uns e<strong>in</strong><br />
liebevoller und wohlwollender Umgang<br />
untere<strong>in</strong>ander und mite<strong>in</strong>ander wichtig.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Basis für e<strong>in</strong>e gesunde Persönlichkeitsentwicklung<br />
ist die Wertschätzung<br />
und e<strong>in</strong> offener Umgang mit<br />
dem K<strong>in</strong>d.<br />
2.2 Unsere Pädagogik<br />
Wir orientieren unsere pädagogische Arbeit seit 2001 am frühpädagogischen Konzept von<br />
Infans (Institut für angewandte Sozialisationsforschung und frühe Bildung Berl<strong>in</strong>).<br />
Wir stehen h<strong>in</strong>ter den Grundansichten und Grundsätzen dieses Konzeptes, passen dieses<br />
Model den Bed<strong>in</strong>gungen der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen und den Bedürfnissen der Familien<br />
unserer E<strong>in</strong>richtung an. Im Mittelpunkt stehen die <strong>in</strong>dividuellen Bildungsprozesse jedes<br />
e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>des, die mittels strukturierter Beobachtung erfasst werden. E<strong>in</strong>e fachliche<br />
Auswertung dieser Beobachtung ermöglicht die Erstellung e<strong>in</strong>er pädagogischen Antwort /<br />
e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>dividuellen Angebotes für das K<strong>in</strong>d. Aufgrund der Hypothesen zum Thema des<br />
K<strong>in</strong>des, werden die nächsten Handlungsschritte der Arbeit mit dem K<strong>in</strong>d abgeleitet. Auf<br />
diese Weise können dessen Themen beantwortet und Herausforderungen formuliert werden.<br />
Damit werden weitere Schritte im Lernprozess des K<strong>in</strong>des ermöglicht. Diese Schritte<br />
werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Portfolio (Bildungstagebuch) dokumentiert und s<strong>in</strong>d Grundlage für das<br />
Entwicklungsgespräch mit den Eltern.
8<br />
2.3 Pädagogische Ziele<br />
Jedes K<strong>in</strong>d soll sich bei uns willkommen und wohl fühlen. Wir erziehen die K<strong>in</strong>der sowohl<br />
zu Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit als auch zu Geme<strong>in</strong>schaftsfähigkeit. Es<br />
hängt von der <strong>in</strong>dividuellen Situation des K<strong>in</strong>des bzw. der Gruppe ab, welche Ziele <strong>in</strong> den<br />
Vordergrund treten.<br />
Wir orientieren unsere Arbeit an den Zielen des Orientierungsplans. Ziel der pädagogischen<br />
Arbeit ist die Förderung des K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> verschiedenen Grundkompetenzen.<br />
Persönliche und emotionale Kompetenz<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, das über diese Fähigkeit verfügt, fühlt sich wohl, zeigt Spielfreude und<br />
fügt sich <strong>in</strong> die Gruppe e<strong>in</strong>. Es kann selbstständig Entscheidungen treffen, bei Bedarf<br />
um Hilfe bitten und gibt auch dann nicht auf, wenn mal etwas misslungen ist.<br />
Kreative Kompetenz<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d mit gut entwickelter kreativer Kompetenz glaubt an sich selbst und geht<br />
mutig und selbstsicher an Neues heran. Es ist neugierig und wissbegierig und entwickelt<br />
eigene Interessen. Das K<strong>in</strong>d kann sich auf die gestellten Aufgaben konzentrieren<br />
und bleibt bei der Sache. Es sucht auch selbstständig neue Aufgaben und<br />
Herausforderungen und kann mit verschiedenen Materialien Eigenes kreieren. Es<br />
spielt gerne <strong>in</strong> der Gruppe.<br />
Motorische Kompetenz<br />
Das K<strong>in</strong>d, das diese Kompetenz erreicht hat, hat e<strong>in</strong>e bewusste Körperwahrnehmung<br />
entwickelt. Es hat e<strong>in</strong> Grundverständnis für körperliche Zusammenhänge und<br />
achtet auf die Gesunderhaltung se<strong>in</strong>es Körpers.<br />
Wahrnehmungs- und Handlungskompetenzen<br />
Das K<strong>in</strong>d soll e<strong>in</strong>e möglichst gute Wahrnehmungsfähigkeit entwickeln. Dies ist e<strong>in</strong>e<br />
der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass das K<strong>in</strong>d sich die Welt erschließen<br />
kann. Nur so kann es lernen, über das, was es <strong>in</strong> der Welt wahrnimmt, nachzudenken,<br />
Warum-Fragen zu stellen, Problemlösungen zu suchen und zu f<strong>in</strong>den und sich<br />
<strong>in</strong> logischem Denken zu üben.<br />
Soziale Kompetenz<br />
E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d mit hoher sozialer Kompetenz ist <strong>in</strong> der Lage, Beziehungen zu anderen<br />
Menschen e<strong>in</strong>zugehen und sich so zu verhalten, dass diese Beziehungen Bestand<br />
haben können. Es zeigt Respekt gegenüber anderen K<strong>in</strong>dern und Erwachsenen<br />
und kann sich auf Kompromisse e<strong>in</strong>lassen. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d mit sozialer Kompetenz zeigt<br />
E<strong>in</strong>fühlungsvermögen und übernimmt Verantwortung für sich und andere. Die Förderung<br />
der sozialen Kompetenz gehört zu den wichtigsten Aufgaben e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung.
9<br />
Sprachkompetenz<br />
Zitat<br />
„Die Grenzen me<strong>in</strong>er Sprache bedeuten die Grenzen me<strong>in</strong>er Welt.“<br />
L. Wittgenste<strong>in</strong><br />
Sprache ist notwendig, um sich anderen<br />
Menschen mitzuteilen, um Beziehungen<br />
e<strong>in</strong>zugehen und zu pflegen. Sprachförderung<br />
ist e<strong>in</strong> Schwerpunkt der pädagogischen<br />
Arbeit. Sie ist im Alltag <strong>in</strong>tegriert<br />
und beg<strong>in</strong>nt mit der Aufnahme des K<strong>in</strong>des<br />
und wird bei allen Angeboten stets<br />
bedacht. Unser Ziel ist, dass jedes K<strong>in</strong>d<br />
bis zum Schule<strong>in</strong>tritt sich verständlich<br />
ausdrücken kann und andere versteht.<br />
Spracherwerb und die Integration werden<br />
bei uns im Tagesablauf auf unterschiedliche<br />
Art und Weise gefördert. Wir fordern<br />
die K<strong>in</strong>der zum Sprechen auf, <strong>in</strong> dem wir<br />
mit ihnen s<strong>in</strong>gen, spielen, basteln, frühstücken<br />
oder zu Mittag essen. Wir klettern<br />
und toben im Garten, betrachten Bilderbücher<br />
und lesen vor, machen Kreisspiele<br />
und vieles andere mehr. Wir führen<br />
Gespräche mit den K<strong>in</strong>dern und sehen<br />
sie als gleichberechtigte Gesprächspartner.<br />
<br />
Sprachförderung für K<strong>in</strong>der mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
Bei K<strong>in</strong>dern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund geht es darum, die Eltern dar<strong>in</strong> zu unterstützen,<br />
zu Hause die Muttersprache zu pflegen und muttersprachliche Aktivitäten<br />
anzuregen, denn ohne das Erlernen der Muttersprache kann e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Zweitsprache<br />
erwerben.<br />
Wir haben Unterstützung bei der Sprachförderung durch drei Sprachförderkräfte,<br />
die die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer Sprachentwicklung unterstützen.<br />
Sprachförderung ist e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Aufgabe von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung und<br />
Familie. Sie bedarf der Information, des Austauschs und der aktiven Mitarbeit der<br />
Eltern.
10<br />
2.4 E<strong>in</strong>gewöhnung<br />
Die E<strong>in</strong>gewöhnung gestalten wir <strong>in</strong>dividuell nach den Bedürfnissen des K<strong>in</strong>des und der<br />
Eltern. Noch vor der E<strong>in</strong>gewöhnung <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätte ist es erforderlich, dass die<br />
Eltern das K<strong>in</strong>d auf die E<strong>in</strong>richtung vorbereiten. Durch Gespräche über die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung,<br />
e<strong>in</strong>em Spaziergang zur E<strong>in</strong>richtung oder mit e<strong>in</strong>em Besuch, ist die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung<br />
dem K<strong>in</strong>d nicht ganz fremd.<br />
In der Regel dauert die E<strong>in</strong>gewöhnung ca. zwei bis drei Wochen. Im Aufnahmegespräch<br />
besprechen die pädagogischen Fachkräfte mit den Eltern die E<strong>in</strong>gewöhnung des K<strong>in</strong>des.<br />
Dazu gehört auch e<strong>in</strong> Hausbesuch. Die Bezugserzieher<strong>in</strong> besucht das K<strong>in</strong>d und se<strong>in</strong>e Eltern<br />
e<strong>in</strong>mal zu Hause. E<strong>in</strong> guter Start für Eltern und K<strong>in</strong>d ist sehr wertvoll und Grundlage<br />
für e<strong>in</strong>e schöne Zeit <strong>in</strong> unserem Haus.<br />
Das K<strong>in</strong>d soll die neuen Bezugspersonen, K<strong>in</strong>der und die neue Umgebung <strong>in</strong> Ruhe kennen<br />
lernen. Grundsatz dabei ist, dass e<strong>in</strong> Elternteil das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den ersten Tagen begleitet<br />
und dass das K<strong>in</strong>d sich selbst nach und nach von Mutter, Vater oder e<strong>in</strong>er anderen Bezugsperson<br />
löst.<br />
Damit auch die Eltern das Haus, das Personal, die Pädagogik und den Tagesablauf kennen<br />
lernen, möchten wir, dass die Eltern das K<strong>in</strong>d zunächst e<strong>in</strong>mal 2 – 3 Tage begleiten.<br />
Wir möchten, dass die Eltern Vertrauen zu uns und <strong>in</strong> unsere Arbeit aufbauen, denn nur<br />
so kann Erziehungspartnerschaft gel<strong>in</strong>gen.<br />
Das K<strong>in</strong>d kennt nun schon se<strong>in</strong>e Gruppe und se<strong>in</strong>e Bezugserzieher<strong>in</strong>, die Mutter bzw. Vater<br />
oder e<strong>in</strong>e andere Bezugsperson kann sich jetzt behutsam zurückziehen. Es ist vielleicht<br />
schon möglich, dass das K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Stunde alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Gruppe bleiben kann, am<br />
zweiten Tag schon zwei Stunden. Mutter bzw. Vater oder e<strong>in</strong>e andere Bezugsperson ziehen<br />
sich zurück, s<strong>in</strong>d aber noch der sichere „Hafen“ für das K<strong>in</strong>d, den sie jeder Zeit aufsuchen<br />
können. Am vierten Tag hat sich vielleicht das K<strong>in</strong>d an die neue Umgebung gewöhnt<br />
und die Mutter kann sich mit e<strong>in</strong>er kurzen Verabschiedung von ihrem K<strong>in</strong>d trennen.<br />
Wir empfehlen das K<strong>in</strong>d auch nach der E<strong>in</strong>gewöhnung nur für drei Stunden am Vormittag<br />
<strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung zu br<strong>in</strong>gen. Somit hat das K<strong>in</strong>d die Möglichkeit, die neuen<br />
E<strong>in</strong>drücke zu verarbeiten und sich langsam an die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung zu gewöhnen.<br />
Nach ca. 3 Monaten f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Entwicklungsgespräch statt, <strong>in</strong> dem die Eltern und pädagogische<br />
Fachkraft die erste Veränderung des K<strong>in</strong>des austauschen. Die Entwicklungsschritte<br />
des K<strong>in</strong>des werden dokumentiert.
11<br />
2.5 Freispiel<br />
Zitat<br />
„Spielen ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung.“<br />
Wilhelm Fröbel<br />
Die Zeit des Freispiels ist für das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>tertagese<strong>in</strong>richtung von ebenso großer<br />
Wichtigkeit wie die Zeit der angeleiteten Angebote. Unter Freispiel verstehen wir e<strong>in</strong>e festgelegte<br />
Zeit, <strong>in</strong> der das K<strong>in</strong>d selbstständig bestimmen darf und soll, was es spielt, mit wem<br />
es dies tut, wo es spielt und wie lange es bei dem Spiel bleibt.<br />
Spielen ist bei K<strong>in</strong>dern gleichzusetzen mit Lernen. Das Spiel ist die k<strong>in</strong>dgemäße Lernform<br />
schlechth<strong>in</strong>. Im frei gewählten Spiel erlebt sich das K<strong>in</strong>d als eigenständige Persönlichkeit<br />
und bildet sich durch se<strong>in</strong>e Eigenaktivitäten selbst. Das K<strong>in</strong>d erwirbt im Freispiel Kompetenzen<br />
<strong>in</strong> allen Lernbereichen.<br />
Damit diese Selbstbildung gel<strong>in</strong>gt, schaffen wir die bestmöglichen Voraussetzungen für<br />
das Freispiel. Es ist die Aufgabe des pädagogischen Personals, e<strong>in</strong>e anregungsreiche und<br />
vielfältige Umgebung zu schaffen, um das K<strong>in</strong>d zu selbstständigem Tun zu motivieren. E<strong>in</strong><br />
K<strong>in</strong>d kann nur engagiert bei der Sache se<strong>in</strong>, wenn es sich wohl fühlt.<br />
Deshalb sorgen die Fachkräfte für e<strong>in</strong>e ansprechende Gestaltung der Räume, für die Bereitstellung<br />
von anregenden Spielmaterialien und für den Zugang zu vielfältigen Erfahrungsräumen.<br />
Die Aufgabe der pädagogischen Fachkraft besteht dar<strong>in</strong>, das K<strong>in</strong>d zum<br />
Spiel anzuregen, es zu unterstützen, es zu beobachten, bei Bedarf mitzuspielen, aber sich<br />
nach Möglichkeit auch zurückzuziehen, wenn sie nicht mehr gebraucht wird.
12<br />
2.6 Bildungsbereiche<br />
Zitat<br />
„Das Interesse des K<strong>in</strong>des hängt alle<strong>in</strong> von der Möglichkeit ab, eigene Entdeckungen<br />
zu machen.“<br />
Maria Montessori<br />
Der Orientierungsplan des Landes <strong>Baden</strong><br />
<strong>Württemberg</strong> bildet, die mit den dort beschriebenen<br />
Bildungs- und Entwicklungsfeldern,<br />
den Ausgangspunkt für unsere<br />
Gestaltung der Bildungsbereiche.<br />
Im Mittelpunkt dieses Konzeptes steht<br />
das Freispiel. Lernen und Spielen s<strong>in</strong>d für<br />
K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> und dasselbe. Das K<strong>in</strong>d lernt<br />
mit allen S<strong>in</strong>nen. Die s<strong>in</strong>nlichen Erfahrungen<br />
s<strong>in</strong>d die Basis des Lernens und dienen<br />
der Aneignung der Welt. K<strong>in</strong>der lernen<br />
vone<strong>in</strong>ander und mite<strong>in</strong>ander.<br />
Auf jeder Ebene unseres Hauses versuchen wir den K<strong>in</strong>dern möglichst alle Bildungsbereiche<br />
zugänglich zu machen.<br />
Die Gestaltung der Räume und das bereitgestellte Material haben unmittelbaren E<strong>in</strong>fluss<br />
auf die Bildungsmöglichkeiten der K<strong>in</strong>der. Bildungsbereiche ermöglichen K<strong>in</strong>dern kompetentes<br />
Lernen. Das K<strong>in</strong>d kann sich im Spiel als ganzheitliche Persönlichkeit entwickeln und<br />
Selbstbewusstse<strong>in</strong> sowie Selbstständigkeit erwerben.<br />
Jede pädagogische Fachkraft trägt für den ihr anvertrauten Bildungsbereich die Verantwortung.<br />
Sie gestaltet Angebote und stellt verschiedene, wechselnde Materialien zur Verfügung.<br />
Wir nutzen dabei die <strong>in</strong>dividuellen Stärken unserer Mitarbeiter und /<strong>in</strong>nen.<br />
Die K<strong>in</strong>der können auf den jeweiligen Ebenen Spielpartner, Dauer, Ort und Spielbereich<br />
selbst bestimmen. Es gibt Angebote, die den K<strong>in</strong>dern alle Bereiche näher br<strong>in</strong>gen. Die<br />
Spielmaterialien s<strong>in</strong>d entsprechend diesen Bereichen zugeordnet. Die K<strong>in</strong>der können sich<br />
auf diese Weise erproben, sich und ihre Umwelt auf verschiedenen Ebenen wahrnehmen.<br />
Sie machen dabei vielfältige Lern- und Spielerfahrungen. Sie erweitern ihre motorischen,<br />
sozialen und <strong>in</strong>tellektuellen Fähigkeiten.
13<br />
Kommunikation, Sprache und Schrift<br />
K<strong>in</strong>der erfassen Figuren und Zeichen durch Handlung. Sie werden ermuntert, sich<br />
mit Zeichen und Symbolen sowie Buchstaben zu beschäftigen.<br />
Der Umgang mit Sprache erfolgt durch das Anschauen von Büchern, das Erzählen<br />
von Geschichten, selbst Zeichen erf<strong>in</strong>den oder „Briefe“ schreiben und E<strong>in</strong>trittskarten<br />
gestalten. K<strong>in</strong>der lernen Texten zu folgen, eigene Geschichten zu erf<strong>in</strong>den, ihre<br />
Sprachkompetenz zu erweitern und den selbständigen Umgang mit Büchern. Das<br />
Vorlesen von Büchern ist uns besonders wichtig, auch im Bezug zur Sprachförderung.<br />
Logik und Mathematik<br />
In Experimenten lernen K<strong>in</strong>der durch ihr Handeln. Sie haben beispielsweise die<br />
Möglichkeit, angeleitet oder frei zu experimentieren. Sie beobachten und vergleichen,<br />
wiegen und messen, ordnen und bilden Kategorien, sie stellen Fragen und<br />
suchen geme<strong>in</strong>sam nach Antworten. Sie entdecken Möglichkeiten und erfahren<br />
durch Versuch und Irrtum ihre Grenzen. Mathematik und Logik s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> fast allen Bereichen<br />
zu f<strong>in</strong>den.<br />
Körper, Bewegung und Gesundheit<br />
In unserem großzügigen Garten oder im Bewegungsraum (als Angebot) leben K<strong>in</strong>der<br />
ihren natürlichen Bewegungsdrang ungezwungen und mit Freude aus. Sie erweitern<br />
die Fähigkeiten ihres Körpers, <strong>in</strong>dem sie spr<strong>in</strong>gen, rennen, toben, rollen,<br />
krabbeln, klettern, schaukeln, rutschen, schw<strong>in</strong>gen, schleichen und sich entspannen.<br />
Die K<strong>in</strong>der lernen dabei Abstände und Höhen zu überw<strong>in</strong>den, das Gleichgewicht<br />
zu halten und ihren Körper zu koord<strong>in</strong>ieren.<br />
Musik<br />
Durch das Projekt „S<strong>in</strong>gen-Bewegen-Sprechen“ (siehe Angebote) setzen wir e<strong>in</strong>en<br />
musikalischen Schwerpunkt im Haus. Die Kreativität und auch unsere Emotionen<br />
können von Musik bee<strong>in</strong>flusst werden. Die K<strong>in</strong>der lernen verschiedene Instrumente<br />
kennen, drücken mit Musik ihre Gefühle aus, werden herangeführt an Rhythmusund<br />
Taktgefühl, erleben aber auch Stille und Ruhe. Sie lernen experimentell den<br />
Umgang mit Musik.<br />
Soziale Kompetenz<br />
Wir haben verschiedene Rollenspielbereiche geschaffen. Die Schwerpunkte wechseln<br />
dort vom Thema Schule, Familie, Arztbesuch usw. Die K<strong>in</strong>der setzen sich<br />
schöpferisch und aktiv mit sich und ihrer Umgebung ause<strong>in</strong>ander. Sie schlüpfen <strong>in</strong><br />
unterschiedliche Rollen, spielen Szenen aus dem Alltag nach oder verkleiden sich.<br />
Dabei differenzieren K<strong>in</strong>der ihre sozialen Fähigkeiten, <strong>in</strong>dem sie auf andere K<strong>in</strong>der<br />
zugehen, Rücksicht nehmen, Absprachen treffen und sich an Vere<strong>in</strong>barungen halten.
14<br />
Mechanik und Konstruktion<br />
Wir haben verschiedene Konstruktionsbereiche. Mit jeweils anderen Schwerpunkten<br />
und Materialien (Holz oder Lego) entdecken K<strong>in</strong>der Bauwerke und Baustellen<br />
aus der direkten Umgebung und aus der ganzen Welt. Sie betrachten, entwickeln<br />
und zeichnen Baupläne. Sie bauen mit unterschiedlichsten Materialien Städte, Brücken,<br />
Türme, Straßen, Landschaften und machen dabei grundlegende Erfahrungen<br />
zu Themen wie Statik, räumliche Vorstellungen oder Größenverhältnisse.<br />
Wir haben <strong>in</strong> der oberen Ebene e<strong>in</strong>e Werkstatt. Dort lernen K<strong>in</strong>der mit verschiedenen<br />
Werkzeugen umzugehen und auch ihre Kraft dem Bedarf angemessen zu dosieren.<br />
Sie nageln und schrauben, sägen und kleben, nehmen D<strong>in</strong>ge ause<strong>in</strong>ander<br />
und setzen sie wieder zusammen, reparieren und verschönern. Sie üben ihre Auge-<br />
Hand-Koord<strong>in</strong>ation und helfen sich gegenseitig.<br />
Kunst<br />
In unseren Kreativbereichen können K<strong>in</strong>der selbstständig oder mit Anleitung künstlerisch<br />
mit verschiedenen Mal oder Werkmaterialien umgehen. Sie malen und<br />
zeichnen, weben und sticken, kneten, formen und basteln.<br />
Dabei lernen sie sich kreativ auszudrücken, zu planen, Planungen <strong>in</strong> die Tat umzusetzen<br />
und wieder umzugestalten. Sie entwickeln e<strong>in</strong> ästhetisches Empf<strong>in</strong>den und<br />
üben sowohl ihre fe<strong>in</strong>motorischen Fähigkeiten, als auch ihre Wahrnehmung.<br />
2.7 Gruppenstrukturen<br />
Wie <strong>in</strong> den meisten Böbl<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung wird auch im „<strong>Wasserwerk</strong>“ e<strong>in</strong>e<br />
Mischform zwischen „halboffener“ und „gruppenübergreifender Arbeit “ umgesetzt.<br />
Halboffene Arbeit:<br />
Unter halboffener Arbeit wird die offene Arbeit unter Beibehaltung von Bezugsk<strong>in</strong>dern verstanden.<br />
Jede pädagogische Fachkraft hat den Blick auf e<strong>in</strong>e bestimmte Anzahl von K<strong>in</strong>dern,<br />
ist deren Hauptbezugsperson und Ansprechpartner<strong>in</strong> für die Eltern. Die K<strong>in</strong>der haben<br />
auch e<strong>in</strong>e feste Gruppe. In unserem Haus gibt es vier Gruppen. Auf der untersten<br />
Etage bef<strong>in</strong>den sich die Seesterne und die Muscheln. Auf der oberen Etage gibt es die<br />
Gruppe der Kraniche und die Gruppe der Störche.<br />
Gruppenübergreifende Arbeit:<br />
Gruppenübergreifende Arbeit me<strong>in</strong>t die E<strong>in</strong>teilung der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Stammgruppen bei gleichzeitiger<br />
Möglichkeit, die anderen Gruppen zu bestimmten Zeiten oder bei Angeboten zu<br />
nutzen. Unsere K<strong>in</strong>der können sich auf den jeweiligen Etagen gegenseitig besuchen und<br />
zu bestimmten Zeiten an Angeboten teilnehmen.
15<br />
2.8 Beteiligung der K<strong>in</strong>der<br />
Zitat<br />
„K<strong>in</strong>der hören mehr auf andere K<strong>in</strong>der als auf andere Erwachsene.“<br />
Eckehard Zühlke<br />
Die Trägerkonzeption der Stadt Böbl<strong>in</strong>gen legt fest, dass K<strong>in</strong>der an Entscheidungs- und<br />
Gestaltungsprozessen <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung zu beteiligen s<strong>in</strong>d. Die K<strong>in</strong>der sollen<br />
die Gelegenheit bekommen, den Tagesablauf entsprechend ihren Wünschen und Möglichkeiten<br />
mit zu planen, zu gestalten und so Selbstwirksamkeit zu erleben. K<strong>in</strong>der lernen<br />
dadurch auch Verantwortung im Gruppengeschehen zu übernehmen. Die K<strong>in</strong>der werden<br />
herausgefordert, ihre Me<strong>in</strong>ung zu äußern und andersartige Me<strong>in</strong>ungen zu tolerieren, um<br />
geme<strong>in</strong>sam Lösungen und Kompromisse zu f<strong>in</strong>den.<br />
Die pädagogischen Fachkräfte werden sensibilisiert, Äußerungen von K<strong>in</strong>dern unabhängig<br />
ihres Alters zu beachten, die Me<strong>in</strong>ung von K<strong>in</strong>dern ernst zu nehmen und ihnen dadurch<br />
Raum bei der Gestaltung des K<strong>in</strong>dergartenalltags e<strong>in</strong>zuräumen.<br />
Während der regelmäßigen stattf<strong>in</strong>denden Gesprächskreise haben die K<strong>in</strong>der immer wieder<br />
die Möglichkeit zu erzählen, was schief gelaufen ist, oder auch was ihnen besonders<br />
gut gefallen hat. Auch hier gelten Regeln, die die K<strong>in</strong>der beachten müssen, da sonst e<strong>in</strong><br />
Gespräch nicht stattf<strong>in</strong>den kann.<br />
E<strong>in</strong>mal im Monat beruft die pädagogische Fachkraft e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derkonferenz mit ihren Bezugsk<strong>in</strong>dern<br />
e<strong>in</strong>. Die K<strong>in</strong>derkonferenz wird dokumentiert.<br />
3 TAGESSTRUKTUR<br />
06:30 – 9:00 Uhr Frühdienst<br />
09:00 – 11:00 Uhr Freispiel / Angebote <strong>in</strong> den Bildungsbereichen /<br />
Freies Frühstück<br />
11:00 – 11:30 Uhr Morgenkreis<br />
11:30 – 12:20 Uhr Aufenthalt im Garten<br />
12: 15 – 13:00 Uhr Mittagessen<br />
13:15 – 13:45 Uhr Ruhezeit<br />
14:00 – 17:30 Uhr Freispiel <strong>in</strong> den Bildungsbereichen/<br />
Flexible Abholzeit der GT K<strong>in</strong>der
16<br />
Die Zeiten können, z.B. durch Projekte variieren. Sprachförderung f<strong>in</strong>det jeden Tag statt.<br />
Jeden Freitag treffen sich die K<strong>in</strong>der zum Farbtreff. Die „Blauen“ und die „Roten“ K<strong>in</strong>der<br />
gehen montags <strong>in</strong>s Paladion. Das Projekt „S<strong>in</strong>gen Bewegen Sprechen“ f<strong>in</strong>det jeweils am<br />
Dienstag und Mittwoch statt. Geme<strong>in</strong>sames Frühstück haben wir jeden ersten Donnerstag<br />
im Monat.<br />
3.1 Rituale<br />
Rituale s<strong>in</strong>d aus der Gesellschaft nicht wegzudenken. Somit gehören sie auch zur K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung.<br />
Wir empf<strong>in</strong>den Rituale als sehr wertvoll und achten darauf, sie im Tagesablauf<br />
bewusst e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den. Denn sie schaffen Sicherheit, Geborgenheit und geben<br />
uns Halt. Auf diese Weise reduzieren sie Ängste und erleichtern das Lernen und die Konzentration.<br />
Zudem fördern immer wiederkehrende Abläufe die Selbständigkeit und geben<br />
Orientierung.<br />
Begrüßung / Verabschiedung<br />
Wir legen Wert darauf, jedes K<strong>in</strong>d persönlich zu begrüßen und zu verabschieden.<br />
Das K<strong>in</strong>d fühlt sich wahrgenommen. Mit der Begrüßung beg<strong>in</strong>nt die Aufsichtspflicht<br />
der pädagogischen Fachkräfte.<br />
Garten<br />
Jeden Tag gehen wir mit den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> den Garten.<br />
Morgenkreis<br />
Die Stammgruppe trifft sich jeden Tag, um geme<strong>in</strong>sam zu s<strong>in</strong>gen, zu sprechen und<br />
zu spielen.<br />
3.2 Projekte und regelmäßige Angebote<br />
In verschiedenen Rhythmen (täglich, wöchentlich, monatlich) gibt es für die K<strong>in</strong>der unterschiedliche<br />
Angebote, die zum Teil freiwillig angenommen werden können, aber auch unsererseits<br />
zugemutet werden. Unter e<strong>in</strong>em zugemuteten Angebot verstehen wir e<strong>in</strong> von<br />
den pädagogischen Fachkräften vorgegebenes Angebot, um die Entwicklung des K<strong>in</strong>des<br />
gezielt zu unterstützen. Diese Angebote können dem Wochenplan im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />
entnommen werden.<br />
Offene Angebote<br />
Bei den so genannten „offenen Angeboten“, die täglich stattf<strong>in</strong>den, bieten die pädagogischen<br />
Fachkräfte je nach Thema (z.B. Jahreszeiten, Interesse des K<strong>in</strong>des) e<strong>in</strong>e<br />
Aktivität an, die die K<strong>in</strong>der nach ihren Bedürfnissen annehmen können.
17<br />
Individuelle Angebote<br />
Da wir die K<strong>in</strong>der regelmäßig beobachten und diese Beobachtungen reflektieren,<br />
bieten wir jedem K<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuelle Angebote, die auf das momentane Thema des<br />
K<strong>in</strong>des abgestimmt s<strong>in</strong>d.<br />
Geme<strong>in</strong>sames Frühstück<br />
An jedem ersten Donnerstag im Monat f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames, gesundes Frühstück<br />
statt. das von den K<strong>in</strong>dern mit vorbereitet wird. Gerne können uns die Eltern<br />
dabei unterstützen.<br />
Farbentreff<br />
Die altersgerechte Förderung ist uns e<strong>in</strong> wichtiger Schwerpunkt. Dies erreichen wir<br />
mit dem so genannten „Farbentreff“. Hier fördern wir die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> altershomogenen<br />
Gruppen und achten auf altersspezifische Besonderheiten und richten unsere Angebote<br />
entsprechend aus.<br />
Gelbe K<strong>in</strong>der<br />
Für unsere Jüngsten, die „gelben K<strong>in</strong>der“ liegt der Schwerpunkt darauf, sich langsam<br />
<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dese<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>zugewöhnen und die offenen Angebote zu nutzen.<br />
Rote K<strong>in</strong>der<br />
Ab dem zweiten Kita-Jahr, also wenn die K<strong>in</strong>der „rote K<strong>in</strong>der“ s<strong>in</strong>d, bieten wir zusätzliche<br />
Angebote an. Sie dürfen z.B. e<strong>in</strong>mal im Monat mit <strong>in</strong>s Paladion gehen, e<strong>in</strong>e<br />
Bewegungslandschaft für K<strong>in</strong>der.<br />
Blaue K<strong>in</strong>der<br />
Für unsere „blauen K<strong>in</strong>der“, also die Vorschüler, bestehen die eben genannten Angebote<br />
weiterh<strong>in</strong>. Zusätzlich geht unsere Sprachförderkraft mit ihnen <strong>in</strong> die Stadtbücherei<br />
Böbl<strong>in</strong>gen. In Farbtreff werden sie besonders im fe<strong>in</strong>motorischen Bereich<br />
gefördert, sie gestalten z.B. e<strong>in</strong>en eigenen Kalender. E<strong>in</strong> Höhepunkt für unsere<br />
blauen K<strong>in</strong>der ist die Übernachtung <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätte.<br />
S<strong>in</strong>gen- Bewegen- Sprechen<br />
Das Projekt „S<strong>in</strong>gen-Bewegen-Sprechen ist e<strong>in</strong> Bildungsangebot des Landes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e pädagogische Fachkraft wird durch e<strong>in</strong>e Musiklehrer<strong>in</strong> der<br />
Stadt Böbl<strong>in</strong>gen jeden Dienstag unterstützt. Am Mittwoch wird das Angebot noch<br />
e<strong>in</strong>mal mit der Gruppe besprochen und vertieft. Es be<strong>in</strong>haltet die ganzheitliche<br />
Förderung der K<strong>in</strong>der durch die Freude am S<strong>in</strong>gen und Sprechen und der Bewegung.
18<br />
Lesezwerge<br />
Das Projekt „Lesezwerge“ be<strong>in</strong>haltet den Besuch der Bücherei. Innerhalb von sechs<br />
Wochen lernen die K<strong>in</strong>der den richtigen Umgang mit Büchern. Sie lernen, wie sie<br />
Bücher ausleihen können. Am Ende begleiten auch die Eltern die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> die Bücherei,<br />
mit ihrem E<strong>in</strong>verständnis erhalten die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>en Büchereiausweis.<br />
Schlaumäuse<br />
Das Schlaumäuse-Projekt ist e<strong>in</strong>e Lernsoftware, die zur Förderung des Schriftspracherwerbs<br />
für K<strong>in</strong>der im Vorschulalter geeignet ist. In zehn begleiteten E<strong>in</strong>heiten<br />
lernen die K<strong>in</strong>der den Umgang mit dem PC sowie Regeln und Nutzung des<br />
Programms. Anschließend erhalten sie e<strong>in</strong>en „Computerführersche<strong>in</strong>“.<br />
4 ZUSAMMENARBEIT MIT ELTERN<br />
Zitat<br />
„ Das Leben der Eltern ist das Buch, <strong>in</strong> dem die K<strong>in</strong>der lesen“<br />
Aurelius August<strong>in</strong>us<br />
Unsere K<strong>in</strong>dertagesstätte soll e<strong>in</strong> Ort se<strong>in</strong>, an dem sich Eltern gerne aufhalten, an dem sie<br />
nicht nur als Eltern wahrgenommen werden, sondern auch ihre Bedürfnisse als Erwachsene<br />
ansprechen können. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung s<strong>in</strong>d die Basis für<br />
e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit von Eltern und pädagogischen Fachkräften. In den ersten Lebensjahren<br />
e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des s<strong>in</strong>d die Eltern <strong>in</strong> der Regel die wichtigsten Bezugspersonen. Sie<br />
s<strong>in</strong>d die Experten ihrer K<strong>in</strong>der.<br />
Mit dem Beg<strong>in</strong>n der Kita-Zeit e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des werden die pädagogischen Fachkräfte <strong>in</strong> der<br />
K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung zunehmend wichtig. Die E<strong>in</strong>gewöhnung <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dertagesstätte ist<br />
e<strong>in</strong>e sehr sensible Zeit und soll <strong>in</strong> partnerschaftlicher Absprache mit den Eltern stattf<strong>in</strong>den.<br />
Zum Aufbau e<strong>in</strong>er guten Erziehungspartnerschaft gehören strukturierte, jährliche Entwicklungsgespräche.<br />
Die Grundlage hierfür s<strong>in</strong>d systematische Beobachtungen. Häufige, aber<br />
kurze Tür- und Angelgespräche mit Eltern, Großeltern und anderen Bezugspersonen des<br />
K<strong>in</strong>des s<strong>in</strong>d wichtig. Die Beobachtungen der Eltern s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiger Schatz für die Erzieher<strong>in</strong>nen,<br />
denn die Eltern haben die engste B<strong>in</strong>dung zu ihrem K<strong>in</strong>d.<br />
E<strong>in</strong> weiterer Bauste<strong>in</strong> können beratende und unterstützende Gespräche se<strong>in</strong>. Manchmal<br />
wird <strong>in</strong> den vertrauensvollen Gesprächen von Eltern und den pädagogischen Fachkräften<br />
deutlich, dass weitere professionelle Hilfe benötigt wird.<br />
Zu den Elternabenden laden wir e<strong>in</strong>- bis zweimal im Jahr e<strong>in</strong>. Eltern bekommen E<strong>in</strong>blick
19<br />
<strong>in</strong> die Arbeit und das alltägliche Geschehen <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätte. Außerdem können<br />
kompetente Referenten, zu wichtigen Themen der K<strong>in</strong>der und der pädagogischen Arbeit,<br />
e<strong>in</strong>geladen werden.<br />
Elternbeirat<br />
Zwei Elternvertreter<strong>in</strong>nen pro Gruppe werden am ersten Elternabend im neuen Kita-Jahr<br />
von den Eltern gewählt. Sie s<strong>in</strong>d B<strong>in</strong>deglied und Ansprechpartner sowohl für die Eltern, als<br />
auch für die pädagogischen Fachkräfte. Ihre Aufgabe ist die Vermittlung.<br />
Feste und Feiern werden geme<strong>in</strong>sam von Eltern, K<strong>in</strong>dern und dem pädagogischen Team<br />
getragen.<br />
Diese Möglichkeiten der Elternarbeit werden praktiziert und schaffen somit e<strong>in</strong>e angenehme<br />
Atmosphäre und tragen zu e<strong>in</strong>er positiven Entwicklung und zum Wohle der K<strong>in</strong>der bei.<br />
5 BESCHWERDEMANGAGEMENT<br />
Als Teil des Qualitätsmanagements ist das Beschwerdemanagement im Rahmen des<br />
Qualitätsentwicklungsprozesses zu erarbeiten. Es sollen Verfahren e<strong>in</strong>gerichtet werden,<br />
die jeder MitarbeiterIn Orientierung für den Umgang mit Beschwerden gibt.<br />
Voraussetzung für e<strong>in</strong>en konstruktiven Umgang mit Beschwerden ist die Grundhaltung,<br />
das K<strong>in</strong>der- und Elternzufriedenheit e<strong>in</strong>e hohe Priorität <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung genießen<br />
und Beschwerden e<strong>in</strong>e Chance für Weiterentwicklung s<strong>in</strong>d.<br />
Über die Elternbefragung h<strong>in</strong>aus sollen Eltern <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen ermutigt<br />
werden, ihre Beschwerden zu äußern. Diese sollen angenommen, bearbeitet und ausgewertet<br />
werden, so dass Eltern e<strong>in</strong>e Rückmeldung zu ihrer Beschwerde erhalten.<br />
Erste Schritte von Träger und K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung s<strong>in</strong>d:<br />
<br />
<br />
<br />
Eltern und K<strong>in</strong>der haben e<strong>in</strong>e feste AnsprechpartnerIn bzw. BezugerzieherIn, an die<br />
sie sich im Beschwerdefall wenden kann.<br />
Die E<strong>in</strong>richtungsleitung ist grundsätzlich AnsprechpartnerIn für alle K<strong>in</strong>der und Eltern,<br />
falls Anregungen, Wünsche und Beschwerden nicht von der Bezugserzieher<strong>in</strong><br />
angenommen werden.<br />
Wir bieten den Eltern e<strong>in</strong>en Elternbriefkasten im E<strong>in</strong>gangsbereich, damit sie die<br />
Möglichkeit haben, ihre Beschwerden <strong>in</strong> schriftlicher Form abzugeben.
20<br />
6 KOOPERATION SCHULE<br />
Zitat<br />
„Sie wollen den Kopf, aber es kam das ganze K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Schule“<br />
U. Forster<br />
Es besteht e<strong>in</strong>e Kooperationsvere<strong>in</strong>barung<br />
zwischen der Stadt Böbl<strong>in</strong>gen für die<br />
städtischen K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />
und dem staatlichen Schulamt Böbl<strong>in</strong>gen<br />
für die Schulen.<br />
Im Mittelpunkt steht das K<strong>in</strong>d. Se<strong>in</strong>e Bildungsbiografie<br />
soll kont<strong>in</strong>uierlich und<br />
möglichst nahtlos von der frühk<strong>in</strong>dlichen<br />
Bildung <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung bis<br />
zur Bildung <strong>in</strong> der Grundschule erfolgen.<br />
Es soll e<strong>in</strong>e Brücke gebaut werden von<br />
K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung zur Grundschule.<br />
Die Kooperation erfolgt hauptsächlich mit<br />
der Wilhelm-Hauff- und der Friedrich-<br />
Silcher-Grundschule, da die meisten K<strong>in</strong>der<br />
<strong>in</strong> diesem E<strong>in</strong>zugsgebiet wohnen.<br />
Es erfolgt e<strong>in</strong> Kontaktgespräch zwischen der Kooperationslehrkraft und der KooperationserzieherIn<br />
am Anfang des Kooperationsjahres, um Term<strong>in</strong>e für das folgende Jahr festzulegen.<br />
Im Oktober oder November bieten die Schulen e<strong>in</strong>en Infonachmittag für die Eltern der<br />
Vorschulk<strong>in</strong>der an. Er be<strong>in</strong>haltet allgeme<strong>in</strong>e Informationen und Kriterien zur Schulfähigkeit.<br />
Ebenso f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Austausch über die neuen Erstklässler zwischen den Kooperationskräften<br />
statt.<br />
Von Dezember bis April besucht die LehrerIn die Vorschüler <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung.<br />
Sie arbeitet <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen und lernt die K<strong>in</strong>der dabei kennen. Auch werden Gespräche<br />
mit den Bezugserzieher<strong>in</strong>nen geführt. Sollte es bei e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d Zweifel an der Schulfähigkeit<br />
geben, f<strong>in</strong>den Gespräche mit den Eltern statt. Gegebenenfalls wird Kontakt zu der<br />
LehrerIn der Grundschulförderklasse aufgenommen.
21<br />
Ende März bieten die Schulen e<strong>in</strong>en Info-Elternabend an. Im März oder April werden die<br />
K<strong>in</strong>der von den Eltern <strong>in</strong> der Schule angemeldet und lernen auf diese Weise das Schulhaus<br />
kennen.<br />
Im Mai oder Juni f<strong>in</strong>den Unterrichtsbesuche mit den pädagogischen Fachkräften statt. Bei<br />
Bedarf werden Schulreifetests durchgeführt. Danach wird entschieden, welche Schulform<br />
die beste für das K<strong>in</strong>d ist.<br />
7 KOOPERATION MIT ANDEREN INSTITUTIONEN<br />
Um e<strong>in</strong>e bestmögliche Förderung für ihr K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen Bereichen (Körper, Geist und Seele)<br />
zu ermöglichen, arbeiten und kooperieren wir mit entsprechenden Fachkräften und E<strong>in</strong>richtungen.<br />
E<strong>in</strong>e optimale Förderung des K<strong>in</strong>des können wir geme<strong>in</strong>sam mit Institutionen und speziell<br />
geschulten Fachkräften gewährleisten. Dazu gehören:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Heilpädagogischer Fachdienst der Stadt Böbl<strong>in</strong>gen (er berät und entscheidet bei<br />
Auffälligkeiten zusammen mit den Eltern und Erziehern welche therapeutische oder<br />
mediz<strong>in</strong>ische Unterstützung für das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Frage kommt)<br />
Frühberatung<br />
Sprachheilschule<br />
Verbund der sonderpädagogischen Beratungsstellen<br />
Gesundheitsamt (z. B. Vorschuluntersuchung)<br />
K<strong>in</strong>derärzte /<strong>in</strong>nen<br />
Therapeuten /<strong>in</strong>nen (Logopäden, Ergotherapeuten)<br />
Jede Zusammenarbeit mit den entsprechenden Institutionen geschieht nur mit dem E<strong>in</strong>verständnis<br />
und der Zustimmung der Eltern. Deshalb ist uns e<strong>in</strong> enger und ehrlicher Austausch<br />
mit den Eltern sehr wichtig.
22<br />
8 QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Die Abteilung K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung startet im K<strong>in</strong>dergartenjahr 2012 / 2013 e<strong>in</strong>en Qualitätsentwicklungsentwicklungsprozess<br />
mit dem Ziel, alle erforderlichen Prozesse und Strukturen<br />
zur Erfüllung der Aufgabenstellung <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Qualitätshandbuchs zu erfassen,<br />
um das Leistungsangebot auf dieser Grundlage systematisch und kont<strong>in</strong>uierlich zu planen,<br />
zu lenken, zu sichern und zu verbessern.<br />
Erste Schritte von Träger und K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d:<br />
<br />
<br />
<br />
Qualifizierte Betreuung und Bildung von K<strong>in</strong>dern durch die Umsetzung des Orientierungsplans<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> durch das frühpädagogische Handlungskonzeptes<br />
von <strong>in</strong>fans und die E<strong>in</strong>führung des Early Excellence Konzept<br />
Qualifizierung von pädagogischem Personal durch das jährliche <strong>in</strong>terne Fortbildungsprogramm<br />
und verpflichtende Schulungen <strong>in</strong> den Bereichen Sicherheit und<br />
Hygiene.<br />
Beteiligung von Eltern durch die regelmäßige Elternbefragung und die E<strong>in</strong>beziehung<br />
der Ergebnisse <strong>in</strong> die Bedarfsplanung.<br />
Umsetzung des Bundesk<strong>in</strong>derschutzgesetzes durch die „Leitl<strong>in</strong>ien zum K<strong>in</strong>derschutz<br />
<strong>in</strong> Böbl<strong>in</strong>ger K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen.“