amPuls - SLK-Kliniken Heilbronn GmbH
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eine Computertomographie als Ergänzung<br />
erforderlich. Die exakte Diagnosestellung<br />
ist enorm wichtig, um mit einem möglichst<br />
kleinen operativen Eingriff Erfolg zu erzielen.<br />
Ausschließen muss man die durch eine Gefäßverengung<br />
der Arterien bedingte Einschränkung<br />
der Gehstrecke, die sogenannte<br />
Schaufensterkrankheit. Diese kann sehr<br />
ähnliche Symptome hervorrufen. Im Rahmen<br />
der ambulanten Voruntersuchung<br />
kann dies auch im Klinikum am Plattenwald<br />
erfolgen.<br />
Konservative Behandlung<br />
Im Allgemeinen können Rückenerkrankungen<br />
von uns sehr gut mit Krankengymnastik<br />
und Muskeltraining behandelt werden.<br />
Dies trifft leider nur stark eingeschränkt<br />
auf das Krankheitsbild der Wirbelkanalverengung<br />
zu. Bei dieser Erkrankung können<br />
nur frühe Krankheitsstadien durch Entlastungshaltung,<br />
Medikamente, Spritzen oder<br />
Mieder gebessert werden. Meist ist hierdurch<br />
ein Zeitgewinn von einigen Monaten<br />
bis etwa einem Jahr möglich.<br />
Das Einspritzen von entzündungshemmenden<br />
Medikamenten in den Wirbelkanal<br />
erzielt dabei noch die besten Ergebnisse.<br />
Wir führen alle Formen der stationären<br />
multimodalen konservativen Therapie in<br />
Zusammenarbeit mit der Abteilung für<br />
Physiotherapie, mit Schmerztherapeuten<br />
sowie Neurologen im Klinikum am Plattenwald<br />
durch.<br />
Leistungsspektrum<br />
• Endoprothetik (künstlicher Gelenkersatz),<br />
bei Bedarf mit Navigation<br />
• Endoprothesenwechsel bei Lockerung<br />
und Infektion<br />
• Wirbelsäulenchirurgie<br />
• Gelenkoperationen als Gelenkspiegelungen<br />
(Arthroskopie) und offen<br />
• Rheumaorthopädische Operationen<br />
• Kinder-Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
• Unfallchirurgie aller privaten Unfälle<br />
und Arbeitsunfälle<br />
4 5<br />
4 + 5 Intraoperative Ansicht der wieder auf das ursprüngliche Ausmaß erweiterten Zwischenwirbelräume. Zwei benachbarte<br />
erkrankte Abschnitte wurden erweitert. Das darunterliegende Rückenmark ist jetzt wieder sichtbar geworden (siehe<br />
Pfeile) und kann ungehindert durchziehen. Die Muskulatur wird im Anschluss wieder darüber befestigt und die Haut vernäht<br />
Operative Behandlung<br />
Da das Krankheitsbild gesetzmäßig weiter<br />
voranschreitet, wird die Gehstrecke über<br />
Monate immer kürzer werden. Wenn dies<br />
vom Patienten bemerkt wird, sollte in der<br />
Regel eine operative Behandlung erfolgen.<br />
Das operative Vorgehen hat das Ziel, den<br />
knöchernen Wirbelkanal auf die ursprüngliche<br />
Weite zu vergrößern, um den Nervenstrukturen<br />
wieder genug Raum zu verschaffen.<br />
Der Eingriff wird als Dekompression<br />
bezeichnet. Sowohl die Knochenwucherungen,<br />
welche die Spinalkanalstenose<br />
verursachen, als auch die für die Nervenwurzeleinengung<br />
verantwortlichen Knochenanteile<br />
werden mit Hilfe des OP-Mikroskops<br />
mikrochirurgisch abgetragen. Der<br />
operative Zugang ist hierbei nur 4-5 cm<br />
lang und wichtiges Muskelgewebe kann so<br />
geschont werden (siehe Abb. 4 + 5).<br />
Es werden gezielt nur die krankheitsauslösenden<br />
Knochenanteile abgetragen, ohne<br />
– wie bei älteren Techniken – tragende<br />
Strukturen zu entfernen. Durch diesen<br />
operationstechnischen Fortschritt kann die<br />
Destabilisierung der Wirbelsäulen-Segmente<br />
vermieden werden. Der störende Knochen<br />
wird mit wassergekühlten Hochgeschwindigkeitsfräsen<br />
und mikrochirurgischen<br />
Instrumenten entfernt.<br />
Wenn mehrere Wirbelsäulenabschnitte erkrankt<br />
sind, muss ein größerer Schnitt zur<br />
Darstellung der erkrankten Strukturen erfolgen.<br />
Das OP-Mikroskop wird auch dabei<br />
zur besseren Sichtbarmachung der Nervenstrukturen<br />
eingesetzt, nicht jedoch um einen<br />
kleineren Zugang zu ermöglichen.<br />
Die operative Behandlung der Spinalkanalstenose<br />
mit modernen Techniken ist eine<br />
sehr lohnende Operation. Sie hat von allen<br />
Eingriffen an der Wirbelsäule mit die besten<br />
Erfolgsaussichten. Auch noch im hohen<br />
Alter sind die klinischen Erfolge gut. Da der<br />
minimalinvasive Eingriff wenig belastend<br />
ist, kann er auch älteren Patienten empfohlen<br />
werden, die in erster Linie von dieser Erkrankung<br />
betroffen sind. Der Operationserfolg<br />
hält im Durchschnitt 8-10 Jahre an,<br />
dann kann der Eingriff wiederholt werden.<br />
Nachbehandlung<br />
Die Operation zur Behandlung der Spinalkanalstenose<br />
erfordert einen planbaren, etwa<br />
5- bis 8-tägigen stationären Aufenthalt.<br />
Nach der Operation ist in der Regel keine<br />
stationäre Reha-Maßnahme erforderlich.<br />
Stabilisierende Übungen werden dem<br />
Patienten bereits im Krankenhaus vom<br />
Physiotherapeuten vermittelt und müssen<br />
im Anschluss selbstständig ambulant<br />
durchgeführt werden. Nur in Fällen mit der<br />
Notwendigkeit einer Operation von mehreren<br />
Segmenten sollte ein halbelastisches<br />
Stützmieder getragen werden. ■<br />
Privatdozent Dr. med.<br />
Michael Haake<br />
Chefarzt<br />
Klinik für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie<br />
Klinikum am Plattenwald<br />
Telefon 0 71 36 / 28 - 15 37<br />
E-Mail orthopaedie@<br />
slk-kliniken.de<br />
<strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>Heilbronn</strong> <strong>GmbH</strong> | www.slk-kliniken.de 1.2007 | Seite 17