Ausgabe 2-2011 - Stadtmarketing Starnberg
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Thomas, der „Ungläubige“<br />
Thomas R., überall in <strong>Starnberg</strong> zuhause<br />
Stadtmenschen<br />
Vormittags, wenn der erste<br />
Berufsverkehr vorüber ist,<br />
die Schüler in den Schulen<br />
verschwunden sind<br />
und <strong>Starnberg</strong> so langsam in die Gänge<br />
kommt, begegne ich Thomas R. , einem<br />
älteren Herrn mit kurzen grauen Haaren,<br />
stets im dunklem Sakko und mit Tragetasche<br />
unterwegs. Fast jeden Tag, bei jedem<br />
Wetter und zu jeder Jahreszeit sieht man<br />
ihn durch die Straßen ziehen. Er ist Rentner,<br />
lebt allein und gerne geht er durch<br />
<strong>Starnberg</strong>, um mit den Leuten zu reden.<br />
Man trifft ihn im Sparkassengebäude,<br />
beim Tengelmann, am Bahnhof, am See,<br />
bei der Lottostelle.<br />
Viele grüßen ihn, bleiben stehen, wechseln<br />
ein paar Sätze mit dem freundlichen<br />
Mann. Mit dem Bürgermeister hat er in<br />
der Jugend Fußball gespielt, beim lokalen<br />
Bauunternehmer als Maurer gelernt,<br />
hart gearbeitet für wenig Geld. Eigentlich<br />
kommt er aus Giesing, aber aufgewachsen<br />
ist er bei den Großeltern, die kurz<br />
nach dem Krieg mit dem Zweijährigen<br />
nach <strong>Starnberg</strong> zogen. Seitdem lebt er<br />
hier.<br />
Fragt man, wie es ihm geht, zwinkert er<br />
mit den Augen und lächelt verschmitzt:<br />
„Ich glaub’ net alles ...“<br />
und erzählt lieber etwas über den letzten<br />
Film, die Lokalpolitik oder den<br />
Toto-Gewinn, falls er mal Glück hatte.<br />
Denn Fußball ist seine große Leidenschaft.<br />
Deshalb spielt er auch, „aber nur<br />
mit kleinen Beträgen“.<br />
Am Kirchplatz sieht man ihn jeden Tag<br />
bei den Bauarbeitern nach dem rechten<br />
sehen. „Die ham viel Arbeit und immer<br />
müssen‘s was anders machen“, stellt er<br />
fest. Allerdings gefallen ihm die neuen<br />
Bänke nicht, „alte Leute können da net<br />
gscheid sitzen und die Bäume, ich bin<br />
gespannt, ob die da wachsen“. Thomas<br />
weiß genau, wo man in <strong>Starnberg</strong> das<br />
günstigste Bier, den preiswertesten Kaffee<br />
und ein gutes Mittagessen bekommt.<br />
Hat er seine Tagesrunden hinter sich,<br />
kommt er gern ins Kino „Weil die Mitarbeiter<br />
dort so nett san. Dem Benni<br />
hab ich die Brotzeit geholt, der konnt ja<br />
net weg, wenn er allein gearbeitet hat.“<br />
Überhaupt Kino. Im „Schlosstheater“<br />
war er immer in den Nachtvorstellungen<br />
und im „Pellet-Mayer“ in den Wild<br />
West Filmen, doch diese Kinos gibt es<br />
schon 40 Jahre nicht mehr. <strong>Starnberg</strong><br />
hat sich verändert. Es sei schon recht<br />
hier, wenn auch vieles teuer, aber das<br />
brauche er alles nicht. Thomas ist keiner,<br />
der viel jammert. Aber einer, der<br />
hinschaut. „I glaub net alles, was man<br />
mir erzählt, des schau ich mir erst an,<br />
ob‘s stimmt, und dann glaub ich‘s, wie<br />
der Apostel Thomas, der Ungläubige.“<br />
Und zu <strong>Starnberg</strong> gehört er wie die Kirche<br />
ins Dorf. ✑ bw<br />
Betreute Wohngemeinschaft für Demenzerkrankte Tagespfl ege ege<br />
Mitten in <strong>Starnberg</strong>:<br />
Neuer Freiraum für mehr Lebensfreude<br />
So mancher Spaziergänger hat die<br />
Bauphasen des mitten in <strong>Starnberg</strong><br />
entstehenden Ilse Kubaschewski<br />
Hauses gespannt verfolgt. Was in 12<br />
Monaten dort „gewachsen“ ist, kann<br />
sich wahrhaft sehen lassen: Auf drei<br />
Stockwerken, mit Garten, Terrasse<br />
und eigenem Café gibt es nun seit<br />
14.11.<strong>2011</strong> viel Raum für Menschen,<br />
deren Alter oder Lebenssituation Betreuung<br />
erfordern. Zwei neue Betreuungsformen<br />
bieten individuelle Möglichkeiten<br />
der Pfl ege und erleichtern<br />
so zu Betreuenden wie deren Angehörige<br />
den Alltag.<br />
Tagespfl ege im Ilse Kubascheswki<br />
Haus<br />
Die von der Ambulanten Krankenpfl<br />
ege angebotene Tagespfl ege bietet<br />
jedem, der in in der eigenen Wohnung<br />
oder bei Angehörigen lebt und den<br />
Tag über Betreuung und Ansprache<br />
außer Haus wünscht, einen interessanten<br />
Tagesablauf mit anregendem<br />
Aktvitätenangebot, Mittagessen, Ruhephasen<br />
und persönlicher Freizeitgestaltung.<br />
Für pfl pfl egende Familienangehörige,<br />
die mit Beruf oder Kindern<br />
ausgelastet sind, ist ist diese Betreuungsform<br />
eine entlastende und qualifi ziertete<br />
Unterstützung.<br />
Ilse Kubaschewski Sti Sti ft ft ung<br />
Geschäft sstelle <strong>Starnberg</strong><br />
Hanfelder Straße 10a, 82319 <strong>Starnberg</strong><br />
www.kubaschewski-zentrum.de<br />
Ambulante Krankenpfl ege Tutzing e.V.<br />
Traubinger Straße 6, 6, 82327 Tutzing<br />
www.krankenpfl ege-tutzing.de<br />
Wohngemeinschaft für für demenzerkrankte<br />
Menschen<br />
Als Als neue, alternative Wohn- und und BeBetreuungsform bieten betreute Wohngemeinschaften<br />
mittel- bis bis schwerdementen<br />
Menschen einen neuen<br />
bedürfnisgerechten Wohn- und und LeLebensraum, in in dem dem Alltag selbstbestimmt<br />
und und gemeinschaftlich gelebt<br />
wird. Zwei Wohnungen für für jeweils<br />
max. neun Personen ermöglichen mit mit<br />
gemeinschaftlich genutzten Räumen<br />
und und privaten Zimmern ein ein familienähnliches,<br />
behütetes Miteinander.<br />
Persönliche Beratung unter:<br />
08151/65054-00<br />
36 <strong>Starnberg</strong>er Stadtleben Das Stadtmagazin. 37<br />
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