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2000-26 Was Sie schon lange über das HbA1c wissen wollten ...

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Schweiz Med Wochenschr <strong>2000</strong>;130:993–1005<br />

Peer reviewed article<br />

Ch. Stettler, B. Mueller, P. Diem<br />

Abteilung für Endokrinologie und<br />

Diabetologie,<br />

Universität Bern,<br />

Inselspital, Bern<br />

Summary<br />

Zusammenfassung<br />

What you always wanted to know<br />

about <strong>HbA1c</strong><br />

Fortbildung<br />

Irreversible, nonenzymatic glycation of the<br />

haemoglobin A beta chain leads to the formation<br />

of haemoglobin A1c (<strong>HbA1c</strong>), a stable<br />

minor haemoglobin component with enhanced<br />

electrophoretic mobility. The rate of formation<br />

of <strong>HbA1c</strong> is directly proportional to the ambient<br />

glucose concentration. <strong>HbA1c</strong> is commonly<br />

used to assess long-term blood glucose control<br />

in patients with diabetes mellitus, because the<br />

<strong>HbA1c</strong> value has been shown to predict the<br />

risk for the development of many of the chronic<br />

complications in diabetes. There are currently<br />

four principal glycohaemoglobin assay<br />

techniques (ion-exchange chromatography,<br />

electrophoresis, affinity chromatography and<br />

immunoassays) and over 20 methods that<br />

measure different glycated products. The<br />

ranges indicating good and poor glycaemic<br />

control can vary markedly between different<br />

Die irreversible, nicht-enzymatische «Glykosylierung»<br />

– oder besser Glykierung – der<br />

β-Kette von Hämoglobin A führt zu Hämoglobin<br />

A1c (<strong>HbA1c</strong>), welches in der Elektrophorese<br />

oder der Ionenaustauschchromatographie<br />

schneller «wandert» als Hämoglobin A.<br />

Das Ausmass der Glykierung ist abhängig<br />

vom Blutglukosegehalt, <strong>das</strong> <strong>HbA1c</strong> korreliert<br />

positiv mit der mittleren Blutglukosekonzentration<br />

der vorausgegangenen 6 bis 8 Wochen.<br />

Die Bestimmung von <strong>HbA1c</strong> ist zum Goldstan-<br />

<strong>Was</strong> <strong>Sie</strong> <strong>schon</strong> <strong>lange</strong><br />

<strong>über</strong> <strong>das</strong> <strong>HbA1c</strong> <strong>wissen</strong> <strong>wollten</strong><br />

assays. At the moment values differ between<br />

methodologies and even between different<br />

laboratories using the same methodology.<br />

Optimal use of <strong>HbA1c</strong> testing requires standardisation.<br />

There is progress towards international<br />

standardisation and improved precision<br />

of <strong>HbA1c</strong> which will lead to all assays<br />

reporting results in a standardised way.<br />

Clinicians ordering <strong>HbA1c</strong> testing for their patients<br />

should be aware of the type of assay<br />

method used, the reference interval, potential<br />

assay interferences (e.g. haemoglobinopathies,<br />

chronic alcohol ingestion, carbamylation products<br />

in uraemia) and assay performance. And<br />

they should know that a variety of factors have<br />

been shown to directly influence <strong>HbA1c</strong> values,<br />

e.g. iron deficiency anaemia, chronic renal failure<br />

and shortened red blood cell life span.<br />

Keywords: diabetes mellitus; haemoglobin A1c;<br />

glycosylated haemoglobin<br />

dard in der Diabetes-Therapiekontrolle geworden.<br />

Es stehen dabei heute vier Messtechniken<br />

(Ionenaustauschchromatographie inklusive<br />

HPLC, Elektrophorese, Affinitätschromatographie<br />

und Immunoassay) mit <strong>über</strong> 20 verschiedenen<br />

Bestimmungsmethoden zur Verfügung.<br />

Die «Normwerte» der verschiedenen<br />

Assays variieren und mit ihnen auch die Referenzbereiche,<br />

welche eine gute bzw. eine unzureichende<br />

Stoffwechselkontrolle anzeigen.<br />

<strong>HbA1c</strong>-Werte, die in verschiedenen Labors be-<br />

Korrespondenz:<br />

PD Dr. med. Peter Diem<br />

Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie<br />

Universität Bern<br />

Inselspital<br />

CH-3010 Bern<br />

993


Einleitung<br />

994<br />

stimmt wurden, sind nicht oder nur beschränkt<br />

vergleichbar, selbst wenn die gleiche Assay-<br />

Methode verwendet wurde. Unabdingbare<br />

Voraussetzung für eine Möglichkeit zum Vergleich<br />

wäre eine internationale Standardisierung<br />

der verfügbaren <strong>HbA1c</strong>-Assays. Bestrebungen<br />

dazu sind im Gange. Jeder in die<br />

Diabetesbehandlung involvierte Arzt sollte<br />

sich deshalb vergegenwärtigen, mit welchem<br />

Assay und mit welcher Präzision die <strong>HbA1c</strong>-<br />

Werte bestimmt werden, welches der Referenzbereich<br />

für den verwendeten Assay ist und<br />

Die Bestimmung des (prozentualen) Anteils von<br />

Hämoglobin A1c (<strong>HbA1c</strong>) am gesamten Hämoglobin<br />

ist heute unbestritten der wichtigste<br />

Parameter zur Beurteilung der Diabeteseinstellung<br />

und sollte bei jedem Diabetiker wenigstens<br />

zweimal pro Jahr erfolgen. Jeder in die<br />

Diabetesbehandlung involvierte Arzt sollte<br />

sich aber die folgenden Fragen stellen: Mit<br />

welchem Assay werden die <strong>HbA1c</strong>-Werte bestimmt?<br />

Welches sind die Normwerte für den<br />

verwendeten Assay? Welche Faktoren können<br />

den Assay «stören» (pathologische Hämoglobine<br />

bei Hämoglobinopathien, modifizierte<br />

Hämoglobine, beispielsweise infolge von<br />

Zur Geschichte des Glykohämoglobins (HbA1/<strong>HbA1c</strong>)<br />

Normale Hämoglobine sind beim gesunden<br />

Erwachsenen (chromatographisch) heterogen.<br />

Hauptfraktion des normalen Hämoglobins<br />

ist <strong>das</strong> Hämoglobin A. Daneben sind weitere<br />

(elektrophoretisch und säulenchromatographisch<br />

abtrennbare) Subfraktionen bekannt.<br />

Ende der 60er Jahre wurden im Blut von Diabetikern<br />

erhöhte Mengen einer solchen Hämoglobin-Subfraktion<br />

nachgewiesen, welche in<br />

der Elektrophorese oder der Ionenaustauschchromatographie<br />

schneller «wanderte» als <strong>das</strong><br />

Hämoglobin A [1–5]. <strong>Sie</strong> wurde schliesslich<br />

identifiziert [6] und als <strong>HbA1c</strong> bezeichnet. In<br />

der Folge wurde die positive Beziehung zwischen<br />

mittlerer Blutzuckerkonzentration <strong>über</strong><br />

die vorhergehenden 6–8 Wochen und den<br />

<strong>HbA1c</strong>-Werten entdeckt [7–10], die <strong>HbA1c</strong>-Be-<br />

Chemische Struktur des Glykohämoglobins (HbA1/<strong>HbA1c</strong>)<br />

Wie bereits erwähnt, sind normale Hämoglobine<br />

beim gesunden Erwachsenen (chromatographisch)<br />

heterogen, und zwar bedingt durch<br />

einen Polymorphismus der «nicht»-α-Ketten<br />

Fortbildung Schweiz Med Wochenschr <strong>2000</strong>;130: Nr <strong>26</strong><br />

welches mögliche Assay-Störfaktoren sind (pathologische<br />

Hämoglobine bei Hämoglobinopathien,<br />

modifizierte Hämoglobine, beispielsweise<br />

infolge von Carbamylierung bei Niereninsuffizienz<br />

oder bei chronischem Alkoholkonsum).<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus sollte zur Kenntnis<br />

genommen werden, <strong>das</strong>s zahlreiche Faktoren<br />

den <strong>HbA1c</strong>-Wert direkt beeinflussen (beispielsweise<br />

Eisenmangel-Anämie, verkürzte Überlebensdauer<br />

der Erythrozyten).<br />

Keywords: Diabetes mellitus; Hämoglobin A1c;<br />

glykosyliertes Hämoglobin<br />

Carbamylierung bei Niereninsuffizienz)? Welche<br />

Faktoren stören zwar nicht den Assay,<br />

beeinflussen aber dennoch direkt den <strong>HbA1c</strong>-<br />

Wert (verkürzte Überlebensdauer der Erythrozyten,<br />

Anämie)? Müssen bei einem Diabetiker<br />

<strong>das</strong> Hämoglobin, die Retikulozyten sowie die<br />

Hämoglobin-Elektrophorese bestimmt werden,<br />

um <strong>HbA1c</strong>-Werte konklusiv beurteilen<br />

zu können? Wie ist die Assay-Performance<br />

(Präzision)? Dürfen <strong>HbA1c</strong>-Werte vom gleichen<br />

Patienten, die in verschiedenen Labors mit der<br />

gleichen Assay-Methode bestimmt wurden,<br />

verglichen werden? In der folgenden Übersicht<br />

findet sich eine Antwort auf diese Fragen.<br />

stimmung in die klinische Praxis eingeführt<br />

und die Bestimmungsmethoden weiterentwickelt<br />

[11–13], was die Diabetiker-Betreuung<br />

entscheidend prägen sollte [14–17]. Heute<br />

stellt die <strong>HbA1c</strong>-Bestimmung den «gold standard»<br />

für die Stoffwechselkontrolle bei Diabetes<br />

mellitus dar [18]. Die Bedeutung der <strong>HbA1c</strong>-<br />

Bestimmung hat in den 90er Jahren noch zugenommen,<br />

da nachgewiesen werden konnte,<br />

<strong>das</strong>s sowohl bei Typ-1- als auch bei Typ-2-<br />

Diabetes die Verbesserung der Diabeteseinstellung<br />

– ablesbar am <strong>HbA1c</strong>-Verlauf – zu<br />

einer Senkung der mikrovaskulären Komplikationsrate<br />

führt. Der Nachweis gelang durch<br />

zwei herausragende Studien: DCCT (Diabetes<br />

Control and Complications Trial) und UKPDS<br />

(UK Prospective Diabetes Study) [19, 20].<br />

und als Folge von posttranslationellen Modifikationen.<br />

Ersteres führt dazu, <strong>das</strong>s beim gesunden<br />

Erwachsenen neben Hämoglobin A<br />

(α2β2) auch fetales Hämoglobin (α2γ2) und


Tabelle 1<br />

Schweiz Med Wochenschr <strong>2000</strong>;130: Nr <strong>26</strong><br />

Fortbildung<br />

Hämoglobin A2 (α2δ2) vorkommen. Bei den<br />

übrigen Subfraktionen des Hämoglobins handelt<br />

es sich vorwiegend um «Glykosylierungs»-<br />

Produkte von Normalhämoglobin mit Hexosen<br />

bzw. Hexosephosphaten (posttranslationelle<br />

Modifikation). Diese Glykosylierung –<br />

oder besser Glykierung – hat man sich so<br />

vorzustellen 1 : Die Reaktion der Glykierung<br />

erfolgt nicht-enzymatisch und wird in ihrem<br />

Ausmass durch die relativen Konzentrationen<br />

des reagierenden Monosaccharids und des<br />

Hämoglobins bestimmt. Es handelt sich um<br />

eine Kondensationsreaktion. Und zwar wird<br />

Glukose (konzentrationsabhängig) <strong>über</strong> die<br />

Carbonylgruppe mit freien Aminogruppen<br />

(N-terminal oder ε-Aminolysin) des Hämoglobins<br />

nicht-enzymatisch und reversibel zu<br />

einer Aldiminverbindung (Schiff-Base) verknüpft<br />

[21]. Erst in einem zweiten, wesentlich<br />

langsameren Prozess entsteht durch eine sogenannte<br />

Amadori-Umlagerung die stabile Form<br />

des sogenannten Glykohämoglobins, ein Ketoamin<br />

2 . Die zuerst entstehende Aldiminverbindung<br />

ist sehr labil. <strong>Sie</strong> kann innert weniger<br />

Stunden wieder in ihre Komponenten zerfallen.<br />

Die Amadori-Umlagerung in die stabile Ketoaminverbindung<br />

hingegen erfolgt etwa 50mal<br />

langsamer. Kurzfristige Erhöhungen der Blut-<br />

1 Da keine eigentlichen Glykoside entstehen, sollte der Begriff<br />

der Glykosylierung ersetzt werden durch den Begriff Glykierung<br />

(engl. glycation).<br />

2 Der Begriff «Glykohämoglobin» ist eigentlich nicht korrekt<br />

(kein Glykoprotein!).<br />

Verschiedene Methoden der <strong>HbA1c</strong>-Bestimmung, mögliche Störfaktoren.<br />

glukose (beispielsweise im Rahmen eines oralen<br />

Glukose-Toleranztests) beeinflussen deshalb<br />

die Konzentrationen dieser Ketoaminverbindungen<br />

nicht. Bei der Beurteilung der mittleren<br />

Glykämielage («Blutzuckergedächtnis»)<br />

in der Diabeteskontrolle interessiert einzig<br />

die stabile Form des Glykohämoglobins. Das<br />

bedeutet, <strong>das</strong>s die labilen Aldiminverbindungen<br />

vor der Analyse entfernt (durch Ansäuern,<br />

Dialyse, Semicarbazid-Zugabe) oder <strong>das</strong>s spezifische<br />

Methoden zur isolierten Erfassung<br />

der Ketoaminverbindungen (Affinitätschromatographie,<br />

Immunoassay; s. Tab. 1) gewählt<br />

werden müssen.<br />

Die Auftrennung der HbA1-Komponenten [22]<br />

wie auch gewisser nicht-β-aminoterminaler<br />

Glykohämoglobine erfordert eine besondere<br />

Analytik [23], beispielsweise die Kationenaustauschchromatographie<br />

[24]. Die schnell<br />

wandernde Fraktion wird dabei als HbA1 bezeichnet<br />

und von der Hauptfraktion HbA0<br />

unterschieden. Die Subfraktion HbA1 kann<br />

dabei in grossen Säulen bei langsamer Chromatographie<br />

und veränderten Pufferlösungen in<br />

weitere Fraktionen unterteilt werden: HbA1a1,<br />

HbA1a2, HbA1b und <strong>HbA1c</strong> (s. Tab. 2). In<br />

den meisten analytischen Systemen werden<br />

die HbA1a-Komponenten aber nicht und die<br />

HbA1b-Komponenten nur andeutungsweise aufgetrennt.<br />

Komplizierend kommt hinzu, <strong>das</strong>s<br />

auch die Hauptfraktion HbA0 teilweise glykosyliert<br />

wird [25], was mit den üblichen<br />

Chromatographiemethoden jedoch nicht er-<br />

Methode gemessene Fraktion Störfaktor Störfaktor Störfaktor Störfaktor<br />

labile Hämoglobin- erhöhtes Varianten-Hämoglobin modifiziertes<br />

Form/Aldimin fetales Hämoglobin* (HbS, HbC, HbE) Hämoglobin**<br />

Affinitäts- totales glykiertes – – – –<br />

chromatographie Hämoglobin ➔ <strong>HbA1c</strong>- korrekte Messung korrekte Messung korrekte Messung korrekte Messung<br />

Äquivalente des glykierten Hämoglobins des glykierten Hämoglobins des glykierten Hämoglobins des glykierten Hämoglobins<br />

HPLC HbA1/<strong>HbA1c</strong> + +/– +/– +<br />

muss eliminiert muss erkannt und muss erkannt und interferierende<br />

werden Resultat Resultat Substanzen als<br />

entsprechend entsprechend glykiertes Hämoglobin<br />

korrigiert werden korrigiert werden gemessen<br />

Ionenaustausch- HbA1/<strong>HbA1c</strong> + + + +<br />

chromatographie muss eliminiert falsch hohes falsch tiefes interferierende<br />

werden Resultat Resultat*** Substanzen als<br />

glykiertes Hämoglobin<br />

gemessen<br />

Immunoassay spezifisches <strong>HbA1c</strong> – – – –<br />

korrekte Messung korrekte Messung korrekte Messung korrekte Messung<br />

des <strong>HbA1c</strong> des <strong>HbA1c</strong> des <strong>HbA1c</strong> des <strong>HbA1c</strong><br />

+ störender Einfluss; – kein Einfluss<br />

* fetales Hämoglobin erhöht: z.B. bei hereditärem persistierendem fetalem Hämoglobin, bei Betathalassämie,<br />

in der Schwangerschaft und bei Diabetes mellitus<br />

** Beispiele: carbamyliertes Hämoglobin bei Niereninsuffizienz/Urämie, acetyliertes Hämoglobin bei Aspirintherapie,<br />

modifiziertes Hämoglobin bei hohem Alkoholkonsum (Acetaldehydaddukt)<br />

*** Hämoglobin D: sowohl falsch tiefe als auch falsch hohe Resultate [131]<br />

995


Tabelle 2<br />

Glykierte («glykosylierte»)<br />

Hämoglobine (Übersicht).<br />

Ausgangssubstanz ist<br />

<strong>das</strong> HbA0 (bestehend aus<br />

2 α- und 2 β-Ketten).<br />

Klinische Bedeutung des Glykohämoglobins (HbA1/<strong>HbA1c</strong>)<br />

996<br />

fassbar ist. Tabelle 2 zeigt die Glykohämoglobine<br />

in der Übersicht und gibt an, welche Subfraktionen<br />

bei Diabetes mellitus erhöht sind.<br />

Eine zur Glykierung analoge, nicht-enzymatische,<br />

konzentrationsabhängige Kondensationsreaktion<br />

von Hämoglobin findet im übrigen<br />

auch mit zahlreichen anderen Produkten<br />

Die HbA1/<strong>HbA1c</strong>-Bestimmung ermöglicht die<br />

Beurteilung der mittleren Blutglukosekonzentration<br />

der vorausgegangenen 6 bis 8 Wochen,<br />

da der mittlere Blutzucker positiv mit dem<br />

Glykohämoglobin korreliert [7–10, <strong>26</strong>, 27,<br />

28]. Dabei wird in der Regel von einer linearen<br />

Beziehung ausgegangen, was im klinisch relevanten<br />

Blutglukosebereich erlaubt ist. Die<br />

Mittellage des Blutzuckers (in mmol/l) lässt<br />

sich anhand der beiden folgenden Formeln<br />

abschätzen:<br />

[1,46 � HbA1] – 5,12<br />

beziehungsweise<br />

[2,02 � <strong>HbA1c</strong>] – 5,19 (zur Vereinfachung empfehlen<br />

wir, [<strong>HbA1c</strong> � 2] – 5 zu rechnen)<br />

(errechnet für die Biorad-Minisäulen nach Berger und<br />

Flückiger [<strong>26</strong>]).<br />

Für die klinische Beurteilung ist es dabei unwesentlich,<br />

ob HbA1 oder <strong>HbA1c</strong> gemessen<br />

wird. In frischen Blutproben korreliert nämlich<br />

<strong>das</strong> <strong>HbA1c</strong>eng mit dem HbA1 (HbA1 = 1,18<br />

<strong>HbA1c</strong> + 1,67, Korrelationskoeffizient 0,97<br />

[29]). Bei gelagerten Blutproben jedoch ist<br />

<strong>das</strong> <strong>HbA1c</strong> zuverlässiger als HbA1.<br />

Ursprünglich ging man davon aus, <strong>das</strong>s die<br />

Normwerte für HbA1(c) altersunabhängig sind<br />

[30]. Später haben dann zahlreiche Autoren<br />

eine altersabhängige HbA1(c)-Zunahme aufzeigen<br />

können [31–35]. Auch betreffend Geschlechtsabhängigkeit<br />

liegen unterschiedliche<br />

Angaben vor. Einerseits wurden bei Frauen<br />

im Vergleich zu Männern leicht erhöhte<br />

<strong>HbA1c</strong>-Werte gefunden [36, 37]. Diese Befunde<br />

könnten eventuell auf einen höheren fetalen<br />

Hämoglobin-Gehalt zurückzuführen sein.<br />

Flückiger et al. haben nämlich bei spezifischer<br />

<strong>HbA1c</strong>-Bestimmung mittels Diamat-Analyzer,<br />

welcher fetales Hämoglobin von <strong>HbA1c</strong> ab-<br />

Fortbildung Schweiz Med Wochenschr <strong>2000</strong>;130: Nr <strong>26</strong><br />

glykierte Hämoglobine involvierte Zucker<br />

glykiertes HbA0* α2(β-ε-Lys-Glucose)2<br />

HbA1 HbA1a HbA1a1 α2(β-N-Frucose-1,6-Biphosphat)2<br />

* bei Diabetes mellitus erhöht<br />

HbA1a2<br />

α2(β-N-Glucose-6-Phosphat)2<br />

HbA1b* α2(β-N-Hexose)2<br />

<strong>HbA1c</strong>* α2(β-N-Glucose)2<br />

statt: beispielsweise mit Isocyanat, einem Dissoziationsprodukt<br />

von Harnstoff, welches besonders<br />

bei der Urämie anfällt. Dies führt zwar<br />

nicht zu glykiertem, aber zu analog verändertem,<br />

modifiziertem Hämoglobin, welches die<br />

HbA1/<strong>HbA1c</strong>-Bestimmung stören kann, wie<br />

unten gezeigt wird.<br />

trennt, keine geschlechtsspezifischen Unterschiede<br />

feststellen können [38]. Aber auch<br />

mittels HPLC-Methode haben Carrera et al.<br />

kürzlich keine Abhängigkeit vom Geschlecht<br />

objektivieren können [31]. Definitiv wird die<br />

Frage nach Alters- und Geschlechtsabhängigkeit<br />

der <strong>HbA1c</strong>-Normwerte wohl erst nach Einführung<br />

einer internationalen Standardisierung<br />

in der <strong>HbA1c</strong>-Bestimmung geklärt werden<br />

können, da erst unter dieser Voraussetzung der<br />

Vergleich internationaler epidemiologischer<br />

<strong>HbA1c</strong>-Daten zulässig wird.<br />

Da diverse Studien gezeigt haben, <strong>das</strong>s bei Typ-<br />

2-Diabetes eine gute Korrelation zwischen<br />

Nüchtern-Blutglukose und Glykohämoglobin<br />

besteht, wurde von einzelnen Autoren vorgeschlagen,<br />

bei Diabetes Typ 2 die Nüchtern-<br />

Glukose anstelle des HbA1/<strong>HbA1c</strong> zu bestimmen<br />

[39–42]. Diese Korrelation wird neuerdings<br />

aber wieder in Frage gestellt [43].<br />

Unbestritten aber ist die gute Korrelation<br />

zwischen mittlerer Blutglukosekonzentration<br />

und Glykohämoglobin. Wichtige diesbezügliche<br />

Daten basieren auf der bereits erwähnten<br />

DCCT-Studie [19]. Im Rahmen dieser<br />

Untersuchung wurden bei insgesamt 278 Typ-<br />

1-Diabetikern ein Jahr lang vierteljährlich<br />

<strong>das</strong> <strong>HbA1c</strong> sowie ein 7 Messungen umfassendes<br />

24-Stunden-Blutglukoseprofil bestimmt<br />

[44] und die Resultate miteinander korreliert.<br />

Das Ergebnis war hochsignifikant (Korrelationskoeffizient<br />

0,80, p


Schweiz Med Wochenschr <strong>2000</strong>;130: Nr <strong>26</strong><br />

Fortbildung<br />


998<br />

Harz als HbA0. 1979 wurden in vivo schnell<br />

fluktuierende <strong>HbA1c</strong>-Werte beschrieben [61,<br />

62]. Es zeigte sich, <strong>das</strong>s bei der Chromatographie<br />

labile Zwischenprodukte (Schiff-Basen)<br />

offensichtlich mitgemessen wurden [63]. In<br />

der Folge wurden Methoden entwickelt, mittels<br />

welcher dieses Prä-<strong>HbA1c</strong> abgetrennt werden<br />

kann, beispielsweise durch Dialyse<br />

der Hämolysate (aufwendig) [64] oder durch<br />

Inkubation der Erythrozyten mit physiologischer<br />

Kochsalzlösung [65]. Durch letzteres<br />

kann etwa die Hälfte des labilen <strong>HbA1c</strong> entfernt<br />

werden [66]. Als weitere «Eliminatoren» wurden<br />

Semicarbazid und Borat eingeführt [67].<br />

Dennoch kann die HPLC-Methode durch eine<br />

Vielzahl von Faktoren gestört werden, wobei<br />

Varianten-Hämoglobine und modifizierte Hämoglobine<br />

(beispielsweise Hämoglobin-Carbamylierung<br />

bei Urämie) im Vordergrund stehen<br />

[68, 69].<br />

Affinitätschromatographie (BAC)<br />

Boronatgruppen bilden im Alkalischen mit der<br />

cis-Diolstruktur, wie sie in nicht-enzymatisch<br />

glykosylierten Proteinen vorliegt, Komplexe<br />

aus. Die Boronataffinitätschromatographie<br />

(BAC) erlaubt daher die spezifische Messung<br />

des gesamten glykierten Hämoglobins. Die Resultate<br />

können aber für <strong>HbA1c</strong> standardisiert<br />

werden (<strong>HbA1c</strong>-Äquivalente). Weil bei der<br />

Affinitätschromatographie sowohl Hämoglobine<br />

zurückgehalten werden, die am N-terminalen<br />

Ende glykiert wurden, als auch solche,<br />

die an den ε-Aminogruppen von Lysin glykiert<br />

wurden, sind die Werte für glykierte Hämoglobine,<br />

die mit Boronataffinitätschromatographie<br />

bestimmt wurden, jeweils typischerweise<br />

höher als diejenigen, die mit Ionenaus-<br />

<strong>HbA1c</strong>-Bestimmung: allgemeine Einschränkungen<br />

Transfusionen, Anämien und verkürzte Erythrozyten-Überlebensdauer<br />

(beispielsweise bei<br />

Sphärozytose) stören die <strong>HbA1c</strong>-Bestimmung<br />

unabhängig vom verwendeten Assay.<br />

Ein einmaliger akuter Blutverlust von 450 ml<br />

bei einer Blutspende verursacht beispielsweise<br />

eine HbA1- und <strong>HbA1c</strong>-Erniedrigung von<br />

0,5% mit einem Nadir durchschnittlich 6 bis 8<br />

Wochen nach erfolgter Blutentnahme (Latenz<br />

bedingt durch protrahierte Retikulozytose)<br />

[80]. Wiederholte Aderlässe (beispielsweise im<br />

Rahmen einer Hämochromatose-Therapie)<br />

haben eine stärkere Abnahme zur Folge (gezeigt<br />

für HbA1 [81]). Auch bei hämolytischen An-<br />

Fortbildung Schweiz Med Wochenschr <strong>2000</strong>;130: Nr <strong>26</strong><br />

tauschchromatographie gemessen wurden.<br />

Neuere Methoden sind automatisiert und<br />

drücken <strong>das</strong> Resultat neben dem total glykierten<br />

Hämoglobin als standardisiertes HbA1-<br />

Äquivalent aus.<br />

Immunoassays<br />

Der erste Immunoassay für <strong>HbA1c</strong> basierte auf<br />

einem polyklonalen Schaf-Antikörper [70].<br />

Antiseren und monoklonale Antikörper gegen<br />

Hämoglobin, <strong>das</strong> N-terminal oder an ε-Aminogruppen<br />

von Lysin durch Glukose modifiziert<br />

wurde, haben die Weiterentwicklung von<br />

Immunoassays ermöglicht [71–77]. Es wurden<br />

monoklonale Antikörper gegen <strong>das</strong> glykierte<br />

Valin und <strong>das</strong> N-terminale Ende der β-Kette<br />

des Hämoglobins erzeugt, die aufgrund ihrer<br />

hohen Spezifität die übrigen glykierten Hämoglobine<br />

(HbA1 und HbA1b, labiles <strong>HbA1c</strong>, glykiertes<br />

HbA0) und glykierte Hämoglobin-Varianten<br />

nicht miterfassen (spezifische Methode).<br />

Auch carmamylierte Hämoglobine werden<br />

nicht mitgemessen [78]. Das Verfahren basiert<br />

beispielsweise auf Inhibition von Latex-Immunagglutination<br />

und kann als Einzelprobenverfahren<br />

durchgeführt werden. Daneben existieren<br />

auch «enzyme-linked immunosorbent<br />

assays» (ELISA) und immunoturbidometrische<br />

Verfahren (für längere Serien, Multisampletesting)<br />

mit halb- oder vollautomatisierten<br />

Analysegeräten. Für Einzelmessungen in einem<br />

Praxislabor gibt es präkalibrierte Geräte mit<br />

Fertigreagenzien, welche die Hemmung einer<br />

Latex-Immunagglutination messen (Beispiel:<br />

DCA <strong>2000</strong> System) [79]. Die vollautomatisierte<br />

Messung dauert dabei noch etwa<br />

6 Minuten.<br />

ämien beeinflusst die Verkürzung der Erythrozyten-Lebensdauer<br />

<strong>das</strong> Glykohämoglobin [82,<br />

83] bzw. <strong>das</strong> <strong>HbA1c</strong> [84]. Aufgrund dieser gut<br />

dokumentierten Beziehung zwischen der Lebensspanne<br />

der Erythrozyten und dem Glykohämoglobin<br />

wurde interessanterweise angeregt,<br />

den Schweregrad hämolytischer Anämien<br />

anhand des Glykohämoglobin-Verlaufs zu monitorisieren<br />

[85, 86]. Bei nichthämolytischen<br />

Anämien (beispielsweise Eisenmangelanämie)<br />

ist <strong>das</strong> HbA1 in Abhängigkeit vom Gehalt an<br />

fetalem Hämoglobin bzw. von der Bestimmungsmethode<br />

unverändert oder leicht erhöht<br />

[87]. Komplizierend kommt hinzu, <strong>das</strong>s sich oft


Schweiz Med Wochenschr <strong>2000</strong>;130: Nr <strong>26</strong><br />

Fortbildung<br />

bei Diabetikern eine verkürzte Erythrozyten-<br />

Lebensdauer findet, speziell bei Vorliegen einer<br />

Niereninsuffizienz oder einer Mikroangiopathie<br />

[88]. Im Einzelfall ist es unumgänglich,<br />

nebst dem <strong>HbA1c</strong> auch ein rotes Blutbild sowie<br />

die Retikulozytenzahl zu bestimmen, um die<br />

genannten, nicht Assay-spezifischen Störfaktoren<br />

aufzudecken [89]. Neuerdings wurde sogar<br />

angeregt, bei entsprechendem klinischem Verdacht<br />

die Erythrozyten-Lebensdauer durch Bestimmung<br />

des erythrozytären Kreatins abzuschätzen<br />

und im Einzelfall <strong>das</strong> gemessene<br />

<strong>HbA1c</strong> mittels Korrekturformel anzupassen<br />

[90].<br />

Neben diesen Faktoren führen vor allem<br />

pathologische Hämoglobine bei Hämoglobinopathien<br />

(Varianten-Hämoglobine), modifizierte<br />

Hämoglobine (beispielsweise infolge<br />

von Carbamylierung bei Niereninsuffizienz)<br />

bzw. ein zu hoher Gehalt an fetalem Hämoglobin<br />

zu Assay-Störungen und somit zu<br />

<strong>HbA1c</strong>-Messwertverfälschungen.<br />

Einige Routinebestimmungsmethoden trennen<br />

zwischen <strong>HbA1c</strong> und fetalem Hämoglobin<br />

nicht auf, wie der Tabelle 1 zu entnehmen ist.<br />

Dies führt bei erhöhtem fetalem Hämoglobin<br />

zur Fehlbeurteilung, da fetales Hämoglobin<br />

mitgemessen wird. Nun ist <strong>das</strong> fetale Hämoglobin<br />

bei Diabetikern durchschnittlich erhöht,<br />

und zwar beim Typ 1 stärker als beim<br />

Typ 2 [91, 92]. Fetales Hämoglobin kann<br />

auch genetisch bedingt persistieren oder durch<br />

Schwangerschaft bedingt ansteigen. In einem<br />

solchen Fall ist es unumgänglich, eine Methode<br />

zu wählen, welche zwischen Glykohämoglobin<br />

und fetalem Hämoglobin differenziert, beispielsweise<br />

Affinitätschromatographie oder<br />

Immunoassay-Verfahren. Auch mittels HPLC<br />

kann fetales Hämoglobin identifiziert werden.<br />

Deutlich seltener ist <strong>das</strong> Vorhandensein von<br />

Hämoglobin-Varianten wie Hämoglobin H,<br />

Hämoglobin Hijiyama, Hämoglobin Hafnia,<br />

Hämoglobin K oder Hämoglobin J (Hämoglobinopathien).<br />

In Österreich beispielsweise<br />

wurde für Hämoglobin-Varianten eine Prävalenz<br />

von 0,059% ermittelt. Teils sind pathologische<br />

Hämoglobine negativer als Hämoglobin-<br />

A-geladene, weswegen teils falsch hohe HbA1-<br />

Werte resultieren können. Hämoglobinopathien<br />

sollten vermutet und durch Hämoglobin-<br />

Elektrophorese gesucht werden, wenn eine<br />

deutliche Diskrepanz zwischen der aufgrund<br />

der Blutzuckerbestimmung erwarteten Diabeteseinstellung<br />

und dem gemessenen <strong>HbA1c</strong>-<br />

Wert besteht.<br />

Weiter können Hämoglobin-Modifikationen<br />

zu einer Störung der <strong>HbA1c</strong>-Bestimmung führen.<br />

Die klinisch wohl relevanteste solche Störung<br />

entsteht durch Carbamylierungsreaktion (von<br />

Hämoglobin) bei Niereninsuffizienz/Urämie.<br />

Dadurch kann es zur ganz beträchtlichen Verfälschung<br />

der <strong>HbA1c</strong>-Werte kommen, mit<br />

HbA1-Anstieg bis zu 3% [57, 93]. Die Carbamylierungsreaktion<br />

führt unter anderem<br />

dazu, <strong>das</strong>s auch bei nichtdiabetischen Patienten<br />

falsch hohe Werte für glykiertes Hämoglobin<br />

gefunden werden können. Das carbamylierte<br />

Hämoglobin entsteht durch Interaktion<br />

von terminalen Hämoglobin-Aminogruppen<br />

mit Isocyanidsäure. Das Isocyanat selbst entsteht<br />

durch spontane Dissoziation von Harnstoff.<br />

Carbamyliertes Hämoglobin coeluiert<br />

mit HbA1a+b [94] und mit <strong>HbA1c</strong> [95]. Gestört<br />

werden einzig die ladungsabhängigen Trennverfahren<br />

(HPLC und Elektrophorese), nicht<br />

jedoch die Affinitätschromatographie bzw. die<br />

Immunoassays [56]. HbA1 und <strong>HbA1c</strong> sind bei<br />

Urämie deshalb nur dann zuverlässige Parameter<br />

zur Beurteilung der durchschnittlichen<br />

Blutzuckereinstellung, falls geeignete Messverfahren<br />

eingesetzt werden. Es gilt auch zu<br />

berücksichtigen, <strong>das</strong>s es bei Urämie zu einer<br />

Verkürzung der Erythrozyten-Lebensdauer<br />

und zur hyporegeneratorischen Anämie (Erythropoietin-Mangel)<br />

kommen kann [96, 97].<br />

Kompliziert wird die Situation bei therapeutischem<br />

Einsatz von Eryhropoietin (Zunahme<br />

der Retikulozyten). Nakao et al. haben für<br />

solche Patienten eine <strong>HbA1c</strong>-Korrekturformel<br />

vorgeschlagen (unter Einbezug von Hämatokrit<br />

und Retikulozyten) [98].<br />

Auch Salizylate beeinflussen Glykohämoglobin.<br />

Bei Aspirin-Langzeittherapie (mehr als<br />

500 mg/Tag <strong>über</strong> mehrere Wochen) wird Hämoglobin<br />

bis zu 5% acetyliert. Die Acetylierung<br />

hat eine verstärkte negative Ladung zur<br />

Folge, was zu Veränderungen in der Elektrophorese<br />

und Ionenaustauschchromatographie/HPLC<br />

führt. Acetyliertes Hämoglobin<br />

wandert dabei analog zum <strong>HbA1c</strong> schneller und<br />

kann somit zu einem falsch hohen <strong>HbA1c</strong>-Resultat<br />

führen [99, 100]. Die Langzeittherapie<br />

mit kleineren Mengen von Acetylsalicylaten<br />

(200–300 mg/ Tag) oder eine nur kurz dauernde<br />

Verabreichung von deutlich höheren Dosierungen<br />

(<strong>2000</strong> mg/ Tag während einer Woche)<br />

scheinen keinen klinisch relevanten «falschen»<br />

Anstieg des Glykohämoglobins durch acetyliertes<br />

Hämoglobin zur Folge zu haben [101].<br />

Bei starkem Alkoholkonsum sind die <strong>HbA1c</strong>-<br />

Werte in Abwesenheit einer Glukoseintoleranz<br />

erhöht, bedingt durch ein Hämoglobin mit<br />

<strong>HbA1c</strong>-Mobilität [102–104]. Ein solches Hämoglobin<br />

tritt bei einem Alkoholkonsum von<br />

150 bis 200 g/Tag auf und normalisiert sich<br />

999


<strong>HbA1c</strong>-Bestimmung: methodenspezifische Einschränkungen<br />

1000<br />

Tabelle 3<br />

Klinische Situationen mit<br />

Veränderung des<br />

HbA1/<strong>HbA1c</strong>.<br />

nach Absetzen des Alkoholkonsums mit einer<br />

Halbwertszeit von 11 Tagen. Die Struktur<br />

dieser «alkoholischen» <strong>HbA1c</strong>-Komponente ist<br />

nicht identifiziert [105]. Allerdings sind die<br />

Einflüsse von Aspirin und Alkohol klinisch<br />

oft vernachlässigbar [106].<br />

Die Inkubation von Hämoglobin mit β-Lactam-Penicillin<br />

ergibt penicilloyiertes Hämoglobin<br />

mit Hb1c-Mobilität, die Glykierung an<br />

und für sich bleibt unverändert. Das <strong>HbA1c</strong> erscheint<br />

deshalb bei Patienten unter solcher<br />

Therapie falsch erhöht [107].<br />

Seltenere Ursachen für Verfälschung der <strong>HbA1c</strong>-<br />

Tabelle 1 zeigt in der Übersicht, welche Methode<br />

durch welche Faktoren spezifisch gestört<br />

werden kann.<br />

Affinitätschromatographie<br />

Die Affinitätschromatographie ist relativ unempfindlich<br />

gegen<strong>über</strong> Schwankungen von pH<br />

und Temperatur. <strong>Sie</strong> misst allerdings <strong>das</strong> gesamte<br />

glykierte Hämoglobin. Vielleicht aber<br />

widerspiegelt diese Subfraktion den durchschnittlichen<br />

Blutzuckerstatus auch realitätsgetreuer<br />

als <strong>das</strong> <strong>HbA1c</strong> allein. Hämoglobin-<br />

Varianten oder labile Aldiminformen interferieren<br />

nicht mit der <strong>HbA1c</strong>-Messung.<br />

Ionenaustauschchromatographie und HPLC<br />

Temperatur und pH, Schiff-Base-Intermediate<br />

(labiles <strong>HbA1c</strong>, sog. Prä-<strong>HbA1c</strong>, muss vor Messung<br />

entfernt werden), zu hoher fetaler Hämoglobin-Gehalt,<br />

Hämoglobin-Varianten, hohe<br />

Triglyzerid- oder Bilirubin-Werte können mit<br />

der <strong>HbA1c</strong>-Bestimmung interferieren.<br />

Wie einige andere Routinebestimmungsmetho-<br />

Fortbildung Schweiz Med Wochenschr <strong>2000</strong>;130: Nr <strong>26</strong><br />

falsch tief<br />

Hämoglobin S, Hämoglobin C<br />

Hämoglobin D*<br />

hämolytische Anämie<br />

kongenitale Sphärozytose<br />

akuter Blutverlust<br />

Zustand nach Erythrozyten-<br />

Transfusion<br />

falsch hoch<br />

fetales Hämoglobin > normal oder 0,5%<br />

Urämie (mit oder ohne Hämodialyse)<br />

chronische Eisenmangelanämie<br />

Hypertriglyzeridämie<br />

Alkohol<br />

Aspirin<br />

β-Lactam-Antibiotika<br />

Bleivergiftung<br />

Hydroxyurea<br />

* falls mit HPLC-Methode gemessen: sowohl falsch hohe als auch falsch tiefe Resultate [131]<br />

Werte (falsch hohe Werte) sind: eine Therapie<br />

mit Phenobarbital [108] oder Hydroxyurea<br />

[109], eine chronische Bleivergiftung bei Kindern<br />

[110] und eine Galaktosämie. Da Galaktose<br />

reaktiver ist als Glukose, kommt es hierbei<br />

zu einer gesteigerten, durch Galaktosebedingten<br />

Glykierung von Hämoglobin [111].<br />

Tabelle 3 gibt eine Übersicht <strong>über</strong> klinische<br />

Situationen, welche HbA1/<strong>HbA1c</strong>-Werte verändern<br />

können.<br />

den trennen auch diese Verfahren nicht automatisch<br />

zwischen <strong>HbA1c</strong> und fetalem<br />

Hämoglobin (s. Tab. 1), was bei den oben erwähnten<br />

Umständen mit erhöhtem fetalem<br />

Hämoglobin zur Fehlbeurteilung führen kann.<br />

Allerdings kann fetales Hämoglobin – sowie<br />

auch Hämoglobin-Varianten – mittels HPLC<br />

separat identifiziert werden. In Anwesenheit<br />

von fetalem Hämoglobin empfiehlt es sich<br />

allenfalls, die Glykierung von Hämoglobin mit<br />

spezifischer Methodik zu bestimmen [112,<br />

113].<br />

Je nach Ladung des Varianten-Hämoglobins<br />

können bei <strong>HbA1c</strong>-Bestimmungen mit der<br />

Kationenaustauschchromatographie falsch<br />

hohe (fetales Hämoglobin, Hämoglobin H)<br />

oder falsch tiefe Werte (Hämoglobin S, C und<br />

D) resultieren. Im ersten Fall haben die Hämoglobin-Varianten<br />

zusätzliche negative Ladungen<br />

und können zusammen mit der HbA1-<br />

Fraktion eluieren und dadurch eine Überschätzung<br />

des Glykohämoglobins verursachen. Ein<br />

abnormes Hämoglobin sollte deshalb aktiv gesucht<br />

werden, falls die mittels Ionenaustauschchromatographie<br />

ermittelten HbA1(c)-Werte<br />

unerwartet hoch (Varianten-Hämoglobin<br />

eluiert mit HbA1-Fraktion) oder unerwartet


Schweiz Med Wochenschr <strong>2000</strong>;130: Nr <strong>26</strong><br />

Fortbildung<br />

tief (Varianten-Hämoglobin eluiert mit HbA0-<br />

Fraktion) ausfallen. Bei den bekannteren –<br />

aber insgesamt seltenen – Hämoglobin-Varianten<br />

Hämoglobin S, C und D ist aufgrund der<br />

gegen<strong>über</strong> Hämoglobin A positiveren Ladung<br />

die Elution verzögert, und die glykierten Formen<br />

des Varianten-Hämoglobins werden bei<br />

der Sammlung von HbA1 nicht erfasst. Da aber<br />

<strong>das</strong> Ausmass der Glykierung von Hämoglobin<br />

S, C und D mit demjenigen von Hämoglobin A<br />

vergleichbar ist und die Lebensdauer der<br />

Erythrozyten von heterozygoten Trägern dieser<br />

Varianten-Hämoglobine unverändert ist,<br />

lässt sich die Blutzuckermittellage dennoch<br />

mittels Messen der Hämoglobin-Glykierung<br />

erfassen, wobei aufgrund des konstanten Varianten-Hämoglobin-Gehalts<br />

eine Korrektur<br />

des falsch tiefen <strong>HbA1c</strong>-Wertes vorgenommen<br />

werden kann [114].<br />

Eine massive Hypertriglyzeridämie ergibt bei<br />

der HbA1(c)-Bestimmung wegen der Lakteszenz<br />

falsch hohe Werte, sofern <strong>das</strong> Blut nicht gewaschen<br />

wird. Dasselbe gilt für die Hyperbilirubinämie<br />

[115]. Die Interferenz tritt allerdings<br />

erst ab hohen Triglyzeridwerten auf. <strong>Sie</strong><br />

kann durch geeignete Aufbereitung der Zellen<br />

(<strong>Was</strong>chen) eliminiert werden. Da die Hypertriglyzeridämie<br />

bei Diabetes mellitus bekanntermassen<br />

ein relativ häufiges Problem darstellt,<br />

sollte diese technische Einschränkung<br />

der Ionenaustauschchromatographie unbedingt<br />

berücksichtigt werden. Auch eine Bilirubin-Interferenz<br />

kann durch <strong>Was</strong>chen eliminiert<br />

werden.<br />

Immunoassays<br />

Immunoassays mit monoklonalen Antikörpern<br />

haben den Vorteil, <strong>das</strong>s sie spezifisch<br />

<strong>HbA1c</strong> messen, labiles <strong>HbA1c</strong> (Schiff-Base-Intermediate)<br />

nicht mit erfasst wird und die Methode<br />

durch fetales Hämoglobin, Varianten-<br />

Hämoglobin und auch durch carbamyliertes<br />

Hämoglobin (bei der Urämie) kaum gestört<br />

wird.<br />

Testperformance<br />

Es sollten für jeden verwendeten Assay die<br />

folgenden Testcharakteristika bekannt sein:<br />

Spezifität (HbA1, <strong>HbA1c</strong>, fetales Hämoglobin?),<br />

Normbereich und Präzision (Variationskoeffizient,<br />

CV). Die Präzision betreffend, sind<br />

die folgenden Variationskoeffizientwerte von<br />

Interesse: Intra-Labor- bzw. Intra-Assay-Variationskoeffizient<br />

und Inter-Methoden-Varia-<br />

tionskoeffizient (wobei mindestens ein Methodenvergleich<br />

mit einer Referenzmethode<br />

vorliegen sollte, beispielsweise mit nicht kommerzieller<br />

säulenchromatographischer Methode).<br />

Weiter sollten sämtliche Labors, welche<br />

<strong>HbA1c</strong>-Bestimmungen anbieten, an Ringversuchen<br />

beteiligt sein (Inter-Labor-Variationskoeffizient).<br />

Zudem sollten Messvergleiche mit<br />

stabilen Standards vorliegen. Trotz grossen<br />

Bemühungen sind <strong>HbA1c</strong>-Assays international<br />

aber immer noch nicht standardisiert, im Gegensatz<br />

etwa zu den Quick-Bestimmungsmethoden<br />

(INR), weil logistische, methodologische<br />

und technische Probleme noch ungelöst<br />

sind [116–122]. <strong>HbA1c</strong>-Werte vom gleichen<br />

Patienten, die in verschiedenen Labors mit der<br />

gleichen Assay-Methode oder in nur einem<br />

Labor mit verschiedenen Assays bestimmt<br />

wurden, sind somit nur beschränkt vergleichbar.<br />

«Gute» Blutzuckerwerte – «schlechtes»<br />

<strong>HbA1c</strong> oder umgekehrt<br />

Wie erwähnt korreliert <strong>das</strong> <strong>HbA1c</strong> gut mit der<br />

mittleren Blutglukosekonzentration. Findet<br />

sich aber eine Diskrepanz zwischen gemessenem<br />

und erwartetem <strong>HbA1c</strong>-Wert («gute»<br />

Blutzuckerwerte – «schlechtes» <strong>HbA1c</strong> oder<br />

umgekehrt), so sollten zuerst Compliance-Probleme<br />

ausgeschlossen werden (Patient gibt beispielsweise<br />

falsch tiefe Blutzuckerwerte an). In<br />

einem nächsten Schritt sollte nach für den verwendeten<br />

Assay spezifischen und unspezifischen<br />

Störfaktoren (beim Patienten) gefahndet<br />

werden. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein,<br />

Hämoglobin und Retikulozytenzahl zu bestimmen,<br />

eine Hämoglobin-Elektrophorese<br />

oder aber eine <strong>HbA1c</strong>-Doppelbestimmung zu<br />

veranlassen. Ergibt die Doppelbestimmung mit<br />

einem anderen Assay (in der Regel in einem<br />

Zweitlabor) einen deutlich anderen Wert, so<br />

müssen Assay-spezifische Störfaktoren in Betracht<br />

gezogen werden.<br />

Diskrepante Befunde zwischen <strong>HbA1c</strong>-Wert<br />

und mittlerer Blutglukosekonzentration können<br />

aber nicht immer erklärt werden – und<br />

finden sich im übrigen auch bei Nicht-Diabetikern<br />

[123, 124]. Es wurde versucht, dieses<br />

Phänomen durch eine «Stoffwechselveranlagung»<br />

zu erklären (high and low «glycators»).<br />

Demnach würde <strong>das</strong> Ausmass der nicht-enzymatischen<br />

Glykierung von Hämoglobin bei<br />

einzelnen Individuen nicht einzig durch die<br />

relativen Konzentrationen von Glukose und<br />

Hämoglobin bestimmt, sondern noch durch<br />

andere, nicht identifizierte Faktoren. Diese<br />

1001


1002<br />

Tabelle 4<br />

<strong>HbA1c</strong>-Bestimmung: relevante<br />

Fragen zur Methodik.<br />

Überlegungen sind jedoch spekulativer Natur<br />

[125]. Nichtsdestotrotz ist <strong>das</strong> <strong>HbA1c</strong> in Einzelfällen<br />

nicht aussagekräftig, <strong>das</strong> heisst, es<br />

korreliert schlecht mit den tatsächlich vorhandenen<br />

Blutglukosewerten. In solchen Fällen<br />

empfehlen wir zusätzlich die Bestimmung von<br />

Fruktosamin.<br />

Fruktosaminbestimmung<br />

Das Fruktosamin ist eine Sammelbezeichnung<br />

für glykierte unspezifische Serumproteine,<br />

hauptsächlich glykiertes Albumin, welches<br />

eine Halbwertszeit von 14 bis 20 Tagen hat.<br />

Der Vorgang der Glykierung geschieht analog<br />

zum Prozess bei der <strong>HbA1c</strong>-Entstehung. Die<br />

Fruktosaminbestimmung ist als Routinelabormethode<br />

verfügbar, im Gegensatz zur spezifischen<br />

Bestimmung von glykiertem Albumin<br />

[1<strong>26</strong>]. Der Fruktosaminwert korreliert mit<br />

der mittleren Blutglukosekonzentration der<br />

vorangegangenen 2 Wochen und eignet sich<br />

deshalb zur «kurzfristigen» Beurteilung der<br />

Stoffwechsellage, beispielweise im Rahmen<br />

einer Schwangerschaft [127]. Der Normalbereich<br />

der kalorimetrischen Bestimmung mit<br />

Nitrotetrazoliumblau wird mit


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