Photoshop-Praxis Teil 42: Rauschen entfernen - Hennig Wargalla
Photoshop-Praxis Teil 42: Rauschen entfernen - Hennig Wargalla
Photoshop-Praxis Teil 42: Rauschen entfernen - Hennig Wargalla
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PRAXIS<br />
<strong>Photoshop</strong>-<strong>Praxis</strong><br />
<strong>Teil</strong> <strong>42</strong>: <strong>Rauschen</strong> <strong>entfernen</strong><br />
<strong>Hennig</strong> <strong>Wargalla</strong><br />
D igitale<br />
Kameras, aber auch einfache Flachbettscanner,<br />
neigen dazu in den einzelnen Farbkanälen deutliche<br />
Störungsmuster aufzuweisen. <strong>Rauschen</strong> ist dafür ein<br />
verharmlosender Ausdruck, denn oftmals kann man kaum<br />
mehr die Zeichnung des Bildes erkennen. Je weniger Licht,<br />
je schlechter das CCD-Element, umso stärker sind die auf-<br />
Farbkanäle im RGB-Modus<br />
Farbkanäle im Lab-Modus<br />
44 11/97<br />
tretenden Störungen. Meist sind diese Effekte am stärksten<br />
im Blau-Kanal zu entdecken.<br />
Ein weiterer Grund für diese Strukturen können starke<br />
Komprimierungsraten sein, die oftmals bei Digitalkameras<br />
zum Einsatz kommen um die Zahl speicherbarer Bilder zu<br />
erhöhen.<br />
Das abgedruckte Bild wurde<br />
mit einer digitalen One-Shot<br />
Kamera aufgenommen<br />
Bei diesen Kameras müssen mit<br />
einer Matrix-CCD alle Tonwerte<br />
in einem Zug eingelesen werden.<br />
Da aber jedes CCD-Element<br />
nur einen Farbwert einlesen<br />
kann, werden die restlichen<br />
Werte interpoliert. Dies ist ein<br />
weiterer Grund für die Körnigkeit<br />
des Bildes. Interessanterweise<br />
betreffen die Störungen<br />
in erster Linie die Farbigkeit des<br />
Bildes, nicht aber die Helligkeit.<br />
Nachweisen läßt sich dies,<br />
wenn man in den Lab-Modus<br />
wechselt und damit die Farbvon<br />
den Helligkeitsinformationen<br />
trennt.<br />
Im L-Kanal der die Helligkeitsinformationen<br />
des Bildes repräsentiert<br />
bleibt die Zeichnung<br />
weitgehend erhalten. Die<br />
Störungen sind überwiegend in<br />
die Farbkanäle übertragen worden.<br />
Hier wiederum insbesondere<br />
in den b-Kanal, der die<br />
Farben von Gelb bis Blau beschreibt,<br />
während der a-Kanal,<br />
welcher die Farben von Rot<br />
nach Grün definiert, weniger<br />
betroffen ist.<br />
Im Lab-Modus sind Manipulationen<br />
der Farbkanäle relativ<br />
gefahrlos möglich. Die gesamte<br />
Zeichnung befindet sich ja im<br />
L-Kanal. Dies kann man sich<br />
zunutze machen und die Farbkanäle<br />
weichzeichnen. Ob dies<br />
mit Hilfe des „Gausschen<br />
Weichzeichners“ oder mit dem<br />
Filter „Staub und Kratzer“ geschieht,<br />
ist dann Ansichtssache.
Foto: FotoWerkstatt, Michael Belz, Brühl<br />
zurück im RGB-Modus<br />
Wandelt man das Bild zurück in den RGB-Modus sind<br />
die Strukturen augenscheinlich abgemildert. Sogar in<br />
den Hauttönen sind jetzt deutlich bessere Tonwertverläufe<br />
zu erkennen. Das dies nicht nur eine theoretische<br />
Verbesserung der Bildqualität ist, erfährt man spätestens,<br />
wenn man das Bild scharfzeichnet. Im unbearbeiteten<br />
Bildausschnitt treten farbige Ränder, etwa in<br />
dem Muster des Ärmels, auf. Die dunklen Grashalme leuchten<br />
dagegen in Rot- und Gelbtönen. Das bearbeitete Bild dagegen<br />
wurde im Lab-Modus gefiltert. Es sind keine entsprechenden<br />
Abbildungsfehler zu erkennen.<br />
Besten Dank an die<br />
FotoWerkstatt, Michael Belz,<br />
Brühl für die Herstellung der<br />
digitalen Hochzeitsfotos.<br />
Diesen, wie alle anderen seit<br />
7/95 erschienenen Tips, können<br />
Sie auch im Internet abrufen.<br />
Unter:<br />
http://www.daton.de/wargalla<br />
PRAXIS<br />
Quantum Mechanic<br />
Die Anregung zu diesem Artikel<br />
stammt von der Firma „Camera<br />
Bits“, Portland, USA. Diese haben<br />
den <strong>Photoshop</strong>-Filter<br />
„Quantum Mechanic“ entwickelt,<br />
der ähnlich arbeitet und<br />
Störungen aus digitalen Bildern<br />
entfernt. In ihrem Handbuch beschreiben<br />
sie sehr offen, den hier<br />
vorgestellten Weg, Bilder im<br />
Lab-Modus weichzuzeichnen.<br />
Sie können es sich erlauben den<br />
<strong>Photoshop</strong>-Workaround zu erläutern.<br />
Durch ihren Filter kann<br />
man den ganze Prozeß in nur einem<br />
Arbeitsschritt erledigen.<br />
Darüber hinaus muß man nicht<br />
die Farbmodi wechseln und hat<br />
in dem Filtermenü alle Parameter<br />
zur Verfügung.<br />
Ein auf zwei Wochen begrenzte,<br />
voll funktionsfähige Demoversion<br />
ist unter:<br />
http://www.camerabits.com<br />
erhältlich.<br />
Einen deutschen Distributor<br />
gibt es für dieses Produkt noch<br />
nicht. Aber man kann es über<br />
das Internet für 179 Dollar bestellen.<br />
Für alle Digitalfotografen<br />
dürfte sich der Besuch lohnen.<br />
Links die unbearbeitete<br />
Version, unten das im Lab-<br />
Modus gefilterte Ergebnis.<br />
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