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Retention Management im Mittelstand - Leuphana Universität ...

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sel künftig verstärkt auch von der Qualität des direkten Arbeitsumfeldes<br />

abhängig machen.<br />

Unternehmen sollten mehr auf eine positive<br />

Führungskultur achten<br />

Ein anderes Bild ergibt sich bei der Führungskultur: Ist diese nicht<br />

positiv ausgeprägt, so ist dies in 15 % der befragten Unternehmen<br />

ein wichtiger Grund, dass Schlüsselspieler/-innen der Firma den Rücken<br />

kehren. Dennoch haben viele Unternehmen die Bedeutung von<br />

Führungskultur noch nicht ausreichend verinnerlicht. Nur circa 13 %<br />

wollen in Zukunft hierauf ein Augenmerk legen oder vermehrt Aktivität<br />

zeigen.<br />

Firmen sollten deshalb verbindliche Ziele für die Führungsmannschaft<br />

festlegen und deren Umsetzung evaluieren. Dazu bieten sich<br />

beispielsweise 360-Grad-Feedbacks an, bei denen Führungsverhalten<br />

und Leistungen der Führungskraft aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />

(z. B. Unternehmensleitung, Kunden, Mitarbeiter etc.) beurteilt werden.<br />

Eine ausgewogene Work-Learn-Life-Integration wird in<br />

vielen Unternehmen noch nicht ausreichend gelebt<br />

Bisher sahen nur 13 % der Unternehmen Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Work-Learn-Life-Integration als gute Möglichkeit, Mitarbeiter/-innen<br />

an das Unternehmen zu binden. Um Arbeit und Privates besser in<br />

Einklang zu bringen, können sie Mitarbeiter/-innen beispielsweise die<br />

Möglichkeit zur temporären He<strong>im</strong>arbeit bieten, für arbeitende Mütter<br />

in der Nähe zu ihrer Arbeitsstelle Kindergartenplätze einrichten und<br />

Führungskräften Gelegenheit zu einer beruflichen Auszeit geben (z. B.<br />

in Form eines Sabbaticals).<br />

Aus der Erfahrung von Unternehmen sind für die Mitarbeiter/-innen<br />

selber solche Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Learn-Life-Integration<br />

nicht unbedeutend. In etwa 16 % der befragten Firmen ist das<br />

Vorhandensein ausreichender Angebote ebenfalls ein Grund für die<br />

Leistungsträger/-innen, <strong>im</strong> Unternehmen zu verbleiben. Daher sollten<br />

diese Maßnahmen ein wichtiger Bestandteil des <strong>Retention</strong> <strong>Management</strong>s<br />

sein.<br />

Der Psychologische Vertrag<br />

Bei einem Arbeitsverhältnis geht eine Reihe an wechselseitigen Leistungen und Erwartungen zwischen Arbeitgeber und Beschäftigten über<br />

den formal geschlossen Vertrag hinaus und kann durch diesen allein auch nicht abschließend geregelt werden.<br />

Hierzu gehören insbesondere der Umfang der wechselseitigen Leistungen, wie beispielsweise die tatsächlich vom Arbeitnehmenden erbrachte<br />

Leistungsmenge und deren Qualität sowie seine Motivation und persönliches Engagement, oder von Seiten des Arbeitgebenden Versprechungen<br />

gegenüber dem Angestellten in Bezug auf potenzielle Karriereoptionen oder Gehaltsentwicklungen.<br />

Darüber hinaus teilen das Unternehmen und der Beschäftigte Vorstellungen über die Regeln des Umgangs miteinander. Diese basieren auf<br />

gemeinsamen Werten und Normen, aus denen sich faktische, aber nicht vertraglich gesicherte, gegenseitige Erwartungen ergeben. Personalexperten<br />

sprechen dabei von einem „Psychologischen Vertrag“.<br />

Werden die Erwartungen des Mitarbeitenden nicht ausreichend erfüllt, kann das die Zufriedenheit und emotionale Bindung zum Unternehmen<br />

mindern (De Vos, Buyens & Schalk 2005). Beschäftigte, die subjektiv einen Bruch des psychologischen Arbeitsvertrags wahrnehmen, zeigen<br />

verstärkt Merkmale von Formen des Rückzugs, Ausharrens oder der passiven Anpassung. Für Arbeitnehmende stellt sich anschließend rasch<br />

die Frage: „Welches andere Unternehmen kann meine Ansprüche besser erfüllen“<br />

18 <strong>Retention</strong> <strong>Management</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelstand</strong>

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