20.01.2015 Aufrufe

Thöne Editorial- und Kommunikationsdesign PORTFOLIO 01_2015

Portfolio von Thöne Editorial- und Kommunikationsdesign "Gestaltung für die Lust am Lesen" Referenzen

Portfolio von Thöne Editorial- und Kommunikationsdesign
"Gestaltung für die Lust am Lesen"
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<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

Gestaltung<br />

für die Lust<br />

am Lesen<br />

Portfolio<br />

Editori al-Design


<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

V i ta<br />

1991 Abschluss Diplom-<strong>Kommunikationsdesign</strong>,<br />

Bergische Universität Wuppertal<br />

1991 - 1997 Journalistisch Wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />

Journalisten-Zentrum Haus Busch, Hagen<br />

1997 - 2000 Ressortleitung Gestaltung,<br />

„Deister- <strong>und</strong> Weserzeitung“, Hameln<br />

Seit 1997<br />

Freiberuflich als Dozentin<br />

im Bereich <strong>Editorial</strong>-Design<br />

2000 - 20<strong>01</strong> Stellvertretende Art-Direction, „Capital“, Köln<br />

20<strong>01</strong> - 2005 Art-Direction „Lenz“, Köln<br />

2004 - 2005 Art-Direction „Frau im Leben“, Köln<br />

2005 Ressortleitung Gestaltung <strong>und</strong> Produktion<br />

„Frankfurter R<strong>und</strong>schau“, Frankfurt<br />

2005 - 2007 Art-Direction „Lenz“, „Frau im Leben“<br />

<strong>und</strong> „Rente & Co“, Köln<br />

Seit 2007<br />

Freiberuflich<br />

<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationsdesign</strong><br />

Auszeichnungen<br />

1999 European Newspaper Award<br />

2000 European Newspaper Award<br />

20<strong>01</strong> European Newspaper Award<br />

2<strong>01</strong>1 ICMA International Corporate Media Award<br />

2<strong>01</strong>2 ICMA International Corporate Media Award<br />

2<strong>01</strong>3 ICMA International Corporate Media Award<br />

2<strong>01</strong>4 Gold Award bei International Creative Media Award<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de


Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

D 88613 3.20 14<br />

intern<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

4. 2 <strong>01</strong>4<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

4.20 14<br />

intern<br />

ÖffentlichkeitSarbeit<br />

ib-weiterbildung.de<br />

Jetzt können K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Schwerpunkt<br />

IB intern in neuem Gewand<br />

Neue Optik, neue Inhalte <strong>und</strong> neue<br />

intern<br />

Interessenten an Angeboten des IB<br />

Zielgruppen: Wir haben<br />

individueller angesprochen werden<br />

Seite 22<br />

IB intern gründlich renoviert<br />

Seite 9<br />

schwErpunkt<br />

siut sessca reme isa<br />

Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis<br />

auS den regionen<br />

Berufliche<br />

Integration in<br />

Pirmasens<br />

eat quam, vel int late voloriti<br />

autatiis voluptaquis escia qua<br />

sEitE 5<br />

Die Jugendkulturwerkstatt<br />

hilft bei der Suche nach<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Talenten<br />

aus dEn rEGionEn<br />

siut sessca<br />

Ere veliqui officiendis aspicia<br />

Seite 24<br />

ndiciis eat quam, vel int late<br />

auS der ib-gruppe<br />

Was haben Sie sich dabei<br />

gedacht, Frau Merkel …<br />

voloriti autatiis voluptaquis escia<br />

sEitE 17<br />

schwErpunkt<br />

siut ses isr pirr nt late voloriti autatiis vo rupsca<br />

Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis eat quam, vel int late voloriti autatiis vol uptaquis sEitE 14<br />

… alle 631 B<strong>und</strong>estagsabgeordnete einzuladen<br />

Seite 14<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

4.20 14<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

D 88613 4.20 14<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

4.20 14<br />

intern<br />

schwErpunkt<br />

Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis<br />

eat quam, vel int late voloriti<br />

autatiis voluptaquis escia qua<br />

sEitE 5<br />

F<strong>und</strong>raisinG<br />

siut sessca reme isa<br />

siut sessca reme isa<br />

Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis eat quam, vel int late voloriti<br />

sEitE 17<br />

aus dEn rEGionEn<br />

siut sessca<br />

Ere veliqui officiendis aspicia<br />

ndiciis eat quam, vel int late<br />

voloriti autatiis voluptaquis escia<br />

sEitE 17<br />

Aus den reGIonen<br />

Bildungszentrum<br />

Pirmasens<br />

Mit neuen Projekten<br />

auf Erfolgskurs seIte 25<br />

ÖffentlIchkeItsArBeIt<br />

Wussten<br />

Sie<br />

schon …<br />

Interessantes <strong>und</strong><br />

Kurioses zum IB seIte 23<br />

intern<br />

intern<br />

MEnschEn iM iB<br />

Optaq esec mui Otaqui<br />

Ere veliqui officiquis escia quam quis escia<br />

quamendis aspicia ndiciis eat quam, vel int<br />

late voloriti autatiis voluptaquis escia quam<br />

sEitE 14<br />

schwErpunkt<br />

siut sessca reme<br />

siut sessca reme Optaqui<br />

Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis eat quam,<br />

Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis<br />

eat quam, vel int late voloriti autatiis<br />

voluptaquis escia quam harchil icatus<br />

sEitE 4<br />

aus dEn rEGionEn<br />

vel int late voloriti autatiis voluptaquisre<br />

veliqui offic iendis aspi cia ndiciis eat qua<br />

sEitE 11<br />

Internationaler B<strong>und</strong><br />

Mitarbeiter-Zeitschrift ::<br />

Re-Design <strong>und</strong> Layout<br />

Aus der IB-Gruppe<br />

Aus nach<br />

35 Jahren<br />

Das Georg-Leber-Haus<br />

in Eppenhain schließt seIte 17<br />

schwerpunkt<br />

Thema: Flüchtlingshilfen<br />

Der IB ist Teil einer Willkommenskultur!<br />

seIte 11<br />

<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de


<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de<br />

MenSchen iM ib<br />

4 Vorbilder im IB-Alltag<br />

6 Die Jubilare<br />

7 Der IB trauert um<br />

Heike Rössing<br />

8 Der IB kocht<br />

8 IB-persönlich<br />

Schwerpunkt<br />

9 IB intern mit neuem Konzept<br />

Lesen Sie hier, was<br />

es Neues gibt<br />

<strong>und</strong> was wir uns<br />

dabei gedacht haben<br />

auS der ib-gruppe<br />

12 Lieblingsplätze<br />

in meiner Stadt<br />

Franz Siegert aus Berlin<br />

empfiehlt für den nächsten<br />

Besuch in der Hauptstadt,<br />

den Indischen Brunnen <strong>und</strong><br />

das Bikinihaus nicht zu<br />

verpassen.<br />

14 Was haben Sie sich dabei<br />

gedacht, Frau Merkel<br />

15 Ein Fußballfest<br />

gegen Armut<br />

15 Fit für den Gast – Bilanz<br />

nach zwei Jahren<br />

15 Neuer Studiengang<br />

an der HdWM<br />

16 Damit alle verstehen<br />

können, was sie<br />

lesen, gibt es die<br />

Leichte Sprache<br />

17 Aus den Verbänden<br />

18 Stimmt es, Herr Fojkar …<br />

Der IB-Vorstandsvorsitzende<br />

bezieht Stellung zum Thema<br />

Mindestlohn.<br />

19 Schwarz-Rot-Bunt<br />

in IB-Kitas<br />

19 Dialog mit Tansania<br />

20 Das Porträt:<br />

Reinhold Herzog<br />

f<strong>und</strong>raiSing<br />

21 Shiba Dost sammelt<br />

Spenden für Sprachkurse<br />

21 F<strong>und</strong>raising-Termine<br />

21 Spenden-Splitter<br />

ÖffentlichkeitSarbeit<br />

22 Der IB auf dem Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfetag<br />

22 Neue Webseite<br />

ib-weiterbildung.de<br />

ist online<br />

auS den regionen<br />

22 Wetzlar Hauptschulabschluss<br />

für neun junge<br />

Menschen<br />

23 Bad Kreuznach Partner<br />

für junge Menschen<br />

23 FranKenthal MediaMux<br />

gewinnt Europapreis<br />

23 radeBerg Besuch von<br />

Ministerpräsident Tillich<br />

24 Bad dürKheim Neues<br />

Leben für alte Fahrräder<br />

24 göttingen Beratungsstelle<br />

eröffnet<br />

24 Pirmasens<br />

Jugendkulturwerkstatt hilft<br />

bei beruflicher Integration<br />

26 Frechen Erfolgreich<br />

herumgefeilt<br />

26 Karlsruhe Unter den<br />

besten 20 in Europa<br />

26 rheinBöllen Polizei hilft<br />

bei der Berufsfindung<br />

27 Und zum Schluss …<br />

Sudoku, Schweden- <strong>und</strong><br />

Bilderrätsel: Hier können<br />

Sie sich ein wenig von der<br />

Lektüre erholen.<br />

Vorbilder<br />

IM IB-AlltAG<br />

S<br />

eit 2006 veranstaltet die klaus<br />

tschira Stiftung jährlich<br />

die naturwissenschaftlichen<br />

erlebnistage eXplore Science<br />

im Mannheimer luisenpark.<br />

Ziel ist es, jungen Menschen<br />

naturwissenschaftliche themen<br />

näherzubringen. im rahmen<br />

dieser Veranstaltung findet<br />

auch ein Schülerwettbewerb mit<br />

technischem Schwerpunkt statt.<br />

dabei können die Schüler unter<br />

sechs aufgabenstellungen wählen<br />

<strong>und</strong> ihr technisches Verständnis<br />

<strong>und</strong> konstruktives geschick unter<br />

beweis stellen. die resonanz der<br />

Schulen aus unterschiedlichen<br />

b<strong>und</strong>esländern ist inzwischen<br />

riesig groß. in diesem Jahr hatten<br />

sich 800 teams angemeldet.<br />

Christian Isler<br />

Kevin Kerber<br />

inhalt # 3.2<strong>01</strong>4<br />

IB-team siegt bei<br />

Schülerwettbewerb<br />

Sonderpreis bei „Explore Science“<br />

neu<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />

4<br />

MenSchen iM ib<br />

… der erste Versuch<br />

… die Aufgabe<br />

… die Sieger<br />

Gleich mit dem ersten Versuch konnten sie den Sieg mit nach Hause<br />

nehmen. Mit dem Sonderpreis für eine rein mechanische Lösung der<br />

Wettbewerbsaufgabe wurde eine dreimonatige Tüftelarbeit belohnt.<br />

Angefangen hatte alles mit einer technisch-konstruktiven Aufgabenstellung,<br />

mit der Norbert Scharfe, IB-Fachlehrer für Metallberufe,<br />

seinen Unterricht praxisorientiert bereichern wollte. Nach anfänglicher<br />

Skepsis vor dem Arbeitstitel „King-Kong-Klettermaxe“ erkannten<br />

die Schüler bald, dass es bei dieser Konstruktionsaufgabe<br />

um ihr Fachgebiet der technischen Mechanik ging.<br />

herausragende typen – Vorbilder im ib-alltag<br />

Bei der Aufgabe ging es um die<br />

Konstruktion <strong>und</strong> den Bau einer<br />

Mechanik, die es ermöglichen<br />

sollte, ein Zwei-Meter-Seil in<br />

kürzester Zeit hinaufzuklettern<br />

<strong>und</strong> in einer zweiten Prüfung<br />

ein möglichst schweres Zusatzgewicht<br />

einen Meter hinaufzubefördern.<br />

Obendrein wurde<br />

von den Wettbewerbsrichtern<br />

nach einer möglichst eigenständigen<br />

Lösung gesucht. Als<br />

Animation diente ein kleines<br />

Kinderspielzeug, das so ähnlich<br />

funktioniert. War die Wettbewerbsaufgabe<br />

in den ersten Wochen<br />

nach der Vorstellung noch<br />

für zwei Metallberufsklassen<br />

in Mannheim <strong>und</strong> Schwetzingen<br />

aktuell, kristallisierte sich<br />

immer mehr eine kleine Gruppe<br />

von technisch-konstruktiv<br />

interessierten Schülern heraus,<br />

die von Woche zu Woche an<br />

der Wettbewerbsaufgabe sägten<br />

<strong>und</strong> montierten. Nach den ersten<br />

vielversprechenden Testmodellen<br />

wurde die Belastbarkeit<br />

überprüft, gefolgt von einer bis<br />

zum Wettbewerbstag andauernden<br />

Optimierungsphase. Der<br />

IB-King-Kong-Klettermaxe<br />

kann das Siebenfache seines Eigengewichtes<br />

hinaufstemmen.<br />

Johannes Kücük<br />

Titian Dorn<br />

Norbert Scharfe<br />

Die Präsentation an einem Modell des Mann-<br />

heimer Fernmeldeturms begeisterte die Jury.<br />

Über das preisgeld <strong>und</strong> urk<strong>und</strong>en<br />

freuen sich:<br />

christian isler<br />

Johannes kücük<br />

titian dorn<br />

kevin kerber <strong>und</strong> ihr lehrer<br />

norbert Scharfe<br />

Das Siegermodell sowie die die Entwicklungsphasen<br />

inklusive einer bebilderten<br />

Dokumentation werden nun im Eingangsbereich<br />

des IB Mannheim ausgestellt, damit<br />

weitere technikinteressierte Schüler von<br />

dieser Art des wissenschaftlich-sportlichen<br />

Wettbewerbs erfahren <strong>und</strong> motiviert werden.<br />

Es gibt viele Alltagshelden unter den IB-Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> -Mitarbeitern. Davon sind wir überzeugt! Jetzt ist es an<br />

Ihnen, uns das zu beweisen! Wer hat Sie beeindruckt Wer sollte einmal an dieser Stelle besonders hervorgehoben werden<br />

Sie selbst vielleicht Warum Schreiben Sie uns, zeigen Sie uns, dass es sie gibt – die Vorbilder des IB-Alltags!<br />

v o r B I l d e r<br />

neu<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 5<br />

MenSchen iM ib<br />

➜ 35 Jahre<br />

Albert<br />

HippcHen<br />

am 1. Oktober 2<strong>01</strong>4,<br />

Zentrale<br />

Geschäftsführung<br />

Seniorenarbeit <strong>und</strong><br />

Behindertenhilfe, dies<br />

sind zwei der strategischen<br />

Schwerpunktthemen<br />

des IB. In der<br />

ZGF ist Albert Hippchen<br />

für diese Geschäftsfelder<br />

als Referent<br />

<strong>und</strong> zentraler<br />

Prozesseigner zuständig.<br />

Sein beruflicher<br />

Werdegang führte<br />

ihn 1992 aus Mainz<br />

in die ZGF. Dort machte<br />

er sich für b<strong>und</strong>esweite<br />

Belange als Experte,<br />

Berater <strong>und</strong><br />

auch Streiter einen<br />

Namen, zum Beispiel<br />

in der Schuldnerberatung<br />

<strong>und</strong> der Wohnungslosenhilfe.<br />

Fast<br />

genauso wichtig war<br />

sein Einsatz in Tariffragen.<br />

Die Tarifkommission<br />

erlebte in ihrem<br />

langjährigen Mitglied<br />

bis zum Sommer<br />

2<strong>01</strong>4 einen engagierten<br />

<strong>und</strong> prof<strong>und</strong>en<br />

Fachmann. Seit<br />

2<strong>01</strong>3 ist Albert Hippchen<br />

leitender Teil der<br />

aus der IB-Mitgliederversammlung<br />

resultierenden<br />

AG Inklusion,<br />

die das Verständnis<br />

<strong>und</strong> die Positionierung<br />

des IB zu vielen Facetten<br />

der Inklusion vorantreibt.<br />

D I E N S T J U B I L ä E N<br />

Ulrike<br />

Milz<br />

am 1. Oktober 2<strong>01</strong>4,<br />

IB West gGmbH<br />

Von Anfang an ist Ulrike<br />

Milz in der damals<br />

neu eröffneten<br />

Jugendhilfeeinrichtung<br />

Wesel als Verwaltungsangestellte<br />

tätig. Ihr Arbeitsbereich<br />

erweiterte sich<br />

hin zu den Schwerpunkten<br />

Rechnungswesen<br />

<strong>und</strong> Verwaltung<br />

der Klientengelder.<br />

Neben ihrer<br />

zuverlässigen fachlichen<br />

Arbeit zeichnet<br />

sie stets der empathische<br />

Umgang mit<br />

der zum Teil schwierigen<br />

Klientel in der Jugendhilfe<br />

aus, sodass<br />

sie eine tatsächliche<br />

Jugendhilfe-Fachkraft<br />

ehrenhalber ist!<br />

irMtrAUd<br />

ScHelle-<br />

SoMMer<br />

am 1.Oktober 2<strong>01</strong>4,<br />

Verb<strong>und</strong> Bayern<br />

Schillernd, bunt, lebendig<br />

<strong>und</strong> herzlich –<br />

das sind Beschreibungen,<br />

die den Kollegen<br />

zu Irmtraud Schelle-Sommer<br />

am häufigsten<br />

einfallen. Seit<br />

1979 engagiert sie<br />

sich mit großer Tatkraft<br />

<strong>und</strong> unerschütterlichem<br />

Optimismus<br />

für die Belange wohnungsloser<br />

Männer.<br />

Irmtraud Schelle-Sommer<br />

hat als Sozialpädagogin<br />

die IB-Wohnungslosenhilfe<br />

Bayern<br />

mit aufgebaut <strong>und</strong><br />

sich über die Jahre an<br />

deren Weiterentwicklung<br />

beteiligt. Zurzeit<br />

unterstützt sie im<br />

Rahmen eines Minijobs<br />

weiterhin ihr geliebtes<br />

Team.<br />

rAcHid<br />

GAtoUi<br />

am 1. November<br />

2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong> Bayern<br />

Der aus Tunis stammende<br />

gelernte Friseur<br />

begann ein Jahr<br />

nach seiner Einreise<br />

nach Deutschland<br />

im Münchner haus international<br />

seine Tätigkeit<br />

als Barmann.<br />

Wegen seiner ruhigen<br />

<strong>und</strong> umsichtigen<br />

Art gegenüber Gästen<br />

wurde ihm bereits im<br />

Mai 1986 die indirekte<br />

Leitung der Bar <strong>und</strong><br />

Disco übertragen. Inzwischen<br />

ist er sogar<br />

der dienstälteste Mitarbeiter<br />

im hi.<br />

MAnfred<br />

HAniScH<br />

am 1. November<br />

2<strong>01</strong>4, Zentrale<br />

Geschäftsführung<br />

VeronikA<br />

ScHäfer<br />

am 1. November<br />

2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong> Hessen<br />

Erste Station von Veronika<br />

Schäfer beim<br />

IB war die einer Gruppenerzieherin<br />

einer<br />

Frankfurter Spielstube.<br />

Ihre Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

ihr Einsatzwille führten<br />

sie von dort als Lehrerin<br />

für allgemeinbildenden<br />

Unterricht in<br />

das Bildungszentrum<br />

Offenbach. Dort wirkte<br />

sie maßgeblich bei<br />

der Neukonzeption der<br />

MBSE, BBE <strong>und</strong><br />

Sprachintensivkursen<br />

mit. Daneben unterrichtete<br />

sie in diesen<br />

Maßnahmen <strong>und</strong><br />

in Sprachkursen für<br />

Spätaussiedler. Ihre<br />

Bereitschaft, sich jederzeit<br />

mit neuen Aufgabenbereichen<br />

auseinanderzusetzen,<br />

führte sie 1990 im<br />

Auftrag des IB an die<br />

Käthe-Kollwitz-Schule,<br />

wo sie seitdem in<br />

EIBE-Maßnahmen den<br />

Förderunterricht <strong>und</strong><br />

die Sozialpädagogische<br />

Betreuung der<br />

Teilnehmer durchführt.<br />

zUzAnA<br />

GeiSeroVA<br />

am 16. November<br />

2<strong>01</strong>4, IB West gGmbH<br />

Zuzana Geiserova ist<br />

aktuell in Moers als<br />

Lehrerin in Integrationskursen<br />

aktiv, nachdem<br />

sie zuvor als<br />

Sprachlehrerin Spätaussiedler<br />

in Waldbröl<br />

unterrichtete <strong>und</strong> weitere<br />

andere Stationen<br />

in der Beruflichen Bildung<br />

durchlief. Begonnen<br />

hat ihre berufliche<br />

Laufbahn beim<br />

IB in Herne. Sie beteiligt<br />

sich immer wieder<br />

intensiv an der konzeptionellen<br />

<strong>und</strong> qualitativen<br />

Weiterentwicklung<br />

des Unterrichts<br />

<strong>und</strong> engagiert sich<br />

stets für die Belange<br />

<strong>und</strong> Anliegen der<br />

Kursteilnehmer.<br />

➜ 30 Jahre<br />

HUbert<br />

ScHMeckenbecHer<br />

am 1. November<br />

2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong> Baden<br />

MicHAel<br />

tHiele<br />

am 1. November<br />

2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong><br />

IB-Behindertenhilfe<br />

Eloquent <strong>und</strong> offen,<br />

ausdauernd <strong>und</strong> engagiert<br />

– so kennt man<br />

Michael Thiele. Seinen<br />

humanistischen<br />

Idealen ist er bis heute<br />

treu geblieben –<br />

zu Hause, in der Politik<br />

<strong>und</strong> beim IB. Immer<br />

im Mittelpunkt: der<br />

Mensch. Gestartet ist<br />

er beim IB als Heimleiter<br />

<strong>und</strong> ist heute<br />

Verb<strong>und</strong>geschäftsführer<br />

der IB-Behindertenhilfe.<br />

Er war Impulsgeber<br />

<strong>und</strong> Motor<br />

beim Aufbau des Geschäftsfelds<br />

Behindertenhilfe.<br />

Seine besondere<br />

Fähigkeit ist es,<br />

den Blick hinter die<br />

Fassaden zu werfen<br />

<strong>und</strong> über Tellerränder<br />

hinwegzuschauen, das<br />

Wesentliche zu suchen<br />

<strong>und</strong> das Gemeinsame<br />

zu finden, auch<br />

über institutionelle,<br />

politische, kulturelle<br />

<strong>und</strong> nationale Grenzen<br />

hinaus.<br />

norbert<br />

WAMper<br />

am 1. November<br />

2<strong>01</strong>4, IB Mitte gGmbH<br />

Norbert Wamper begann<br />

als Lehrkraft in<br />

Vorstand <strong>und</strong> Geschäftsführung danken<br />

den langjährigen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern für ihre Arbeit im IB. Wir<br />

wünschen ihnen weiterhin Freude<br />

<strong>und</strong> Erfolg im beruflichen Wirken.<br />

Danke schön!<br />

S<br />

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WEITERBILDUNG<br />

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8<br />

7<br />

4<br />

5<br />

2<br />

Lösungen von Seite 27<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />

6<br />

MenSchen iM ib<br />

D I E N S T J U B I L ä E N<br />

den MBSE-Maßnahmen.<br />

Hier konzipierte<br />

er die ersten Vorbereitungskurse<br />

für den externen<br />

Hauptschulabschluss:<br />

Von 1990 bis<br />

2005 war er als Lehrkraft<br />

in BvB-Maßnahmen<br />

für allgemeinbildende<br />

<strong>und</strong> kaufmännische<br />

Fächer<br />

eingesetzt: Er entwickelte<br />

eine Trainingsmaßnahme<br />

für Elektronikschrottrecycling<br />

oder mit Partnern <strong>und</strong><br />

Teilnehmern aus Belgien<br />

die erste binatio-<br />

nale Umschulungsmaßnahme<br />

für Ver-<br />

<strong>und</strong> Entsorger. Seit<br />

2005 ist er in den<br />

Standorten Düren <strong>und</strong><br />

Jülich aktiv.<br />

cArMen<br />

kloS-lAnScHe<br />

am 28. November<br />

2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong> Baden<br />

MArGrit-<br />

eliSAbetH<br />

oSWAld<br />

am 28. November<br />

2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong> Baden<br />

AndreA<br />

linn-Seiffert<br />

am 1. Dezember<br />

2<strong>01</strong>4, IB Mitte gGmbH<br />

doriS Wolf-<br />

WeSeMAnn<br />

am 1. Dezember<br />

2<strong>01</strong>4, Zentrale<br />

Geschäftsführung<br />

Heike<br />

röSSinG,<br />

die am 3. Juli 2<strong>01</strong>4<br />

im Alter von 51 Jahren<br />

verstorben ist.<br />

Seit 1997 war sie in<br />

der Personalsachbearbeitung<br />

der<br />

Verb<strong>und</strong>geschäftsführung<br />

in Dormagen<br />

tätig.<br />

Mit ihrer hohen<br />

fachlichen Kompetenz<br />

<strong>und</strong> Korrektheit,<br />

ihrem Engagement<br />

<strong>und</strong> ihrer Hilfsbereitschaft<br />

war sie<br />

eine geschätzte <strong>und</strong><br />

beliebte Kollegin.<br />

Wir werden sie stets<br />

in unserer dankbaren<br />

Erinnerung behalten<br />

<strong>und</strong> trauern mit ihren<br />

Angehörigen.<br />

➜ 25 Jahre<br />

1. oktober 2<strong>01</strong>4<br />

zbiGnieW<br />

fernoWkA<br />

IB West gGmbH<br />

HAnS fintz<br />

IB West gGmbH<br />

eliSAbetH<br />

lAnGe<br />

IB Mitte gGmbH<br />

StefAn<br />

ScHMidbAUernitScHe<br />

Verb<strong>und</strong> Baden<br />

GerAld<br />

ScHnell<br />

Verb<strong>und</strong> Bayern<br />

16. oktober 2<strong>01</strong>4<br />

dirk bAld<br />

IB-Gesellschaft für<br />

interdisziplinäre<br />

Studien<br />

MonikA<br />

kornHerr<br />

Verb<strong>und</strong> Berlin<br />

eckHArd<br />

Stiffel<br />

Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />

1. november 2<strong>01</strong>4<br />

eVA-MAriA<br />

elbert<br />

Verb<strong>und</strong> Hessen<br />

eVelyn<br />

irSiGler<br />

Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />

Pfalz/Saarland<br />

SilViA<br />

MAttHeiSoppenländer<br />

Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />

doriS Müller<br />

Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />

Pfalz/Saarland<br />

GiSelA<br />

präGert<br />

Verb<strong>und</strong> Baden<br />

AnnA Stärk<br />

Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />

Pfalz/Saarland<br />

SilViA WAcker<br />

Zentrale<br />

Geschäftsführung<br />

StefAn Wilker<br />

IB West gGmbH<br />

16. november 2<strong>01</strong>4<br />

VerA<br />

dorlöcHter<br />

IB Mitte gGmbH<br />

HeidrUn<br />

GUnSke<br />

Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />

Annette<br />

tHereSiA<br />

kAiSer<br />

Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />

inGrid kUbe<br />

Verb<strong>und</strong> Hessen<br />

MonikA<br />

ScHMitt<br />

Verb<strong>und</strong> Hessen<br />

1. dezember 2<strong>01</strong>4<br />

GerdA<br />

bAUMAnn-<br />

HArrASS<br />

Verb<strong>und</strong> Hessen<br />

Annette Grün<br />

Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />

Pfalz/Saarland<br />

MAriA lönArtz<br />

Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />

Pfalz/Saarland<br />

JUttA ScHUcH<br />

IB Mitte gGmbH<br />

UrSUlA<br />

SebbAHi<br />

IB Mitte gGmbH<br />

16. dezember 2<strong>01</strong>4<br />

Heiko<br />

HerScHlein<br />

Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />

22. dezember 2<strong>01</strong>4<br />

Henriette<br />

zAnAboni<br />

Verb<strong>und</strong> Hessen<br />

➜ 20 Jahre<br />

1. oktober 2<strong>01</strong>4<br />

MonikA dolle<br />

Verb<strong>und</strong> Berlin<br />

MAnUelA<br />

fiScHer<br />

Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />

petrA Geyer<br />

Verb<strong>und</strong> Brandenburg<br />

HelGA Greb<br />

Verb<strong>und</strong> Nord<br />

SAbine HAASe<br />

Verb<strong>und</strong> Hessen<br />

JürGen Heider<br />

IB Mitte gGmbH<br />

Ute Hille<br />

IB Mitte gGmbH<br />

SUSAnne<br />

Hillen<br />

Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />

Pfalz/Saarland<br />

StepHAnie<br />

köniG<br />

Verb<strong>und</strong> Hessen<br />

UrSUlA<br />

MAtAllA<br />

Verb<strong>und</strong> Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

brittA<br />

oHliGer-<br />

ScHAUlAnd<br />

IB West gGmbH<br />

renAte<br />

rAbenAU<br />

IB Mitte gGmbH<br />

tHereSiA<br />

ScHUbert<br />

IB Mitte gGmbH<br />

friederike<br />

StAiGer<br />

Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />

reGinA<br />

WeiS-ScHütz<br />

Verb<strong>und</strong> Baden<br />

petrA<br />

ziScHkAle<br />

IB Mitte gGmbH<br />

9. oktober 2<strong>01</strong>4<br />

SAndrA<br />

kretScHMAnn<br />

IB Mitte gGmbH<br />

15. oktober 2<strong>01</strong>4<br />

birGit<br />

boleWSki<br />

Verb<strong>und</strong> Brandenburg<br />

16. oktober 2<strong>01</strong>4<br />

birGit<br />

brückner<br />

Verb<strong>und</strong> Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

20. oktober 2<strong>01</strong>4<br />

MArtin<br />

WittMAnn<br />

Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />

23. oktober 2<strong>01</strong>4<br />

MAtHiAS lAnGe<br />

IB Mitte gGmbH<br />

1. november 2<strong>01</strong>4<br />

UlricH<br />

bAlcArczyk<br />

IB West gGmbH<br />

JürGen feUcHt<br />

Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />

Pfalz/Saarland<br />

SiGrUn<br />

GrieSer<br />

IB Mitte gGmbH<br />

AndreA<br />

krüGer<br />

Verb<strong>und</strong> Brandenburg<br />

7. november 2<strong>01</strong>4<br />

petrA krüGer<br />

Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />

10. november 2<strong>01</strong>4<br />

JürGen bUScH<br />

Verb<strong>und</strong> Baden<br />

16. november 2<strong>01</strong>4<br />

Werner bAreiS<br />

IB-Gesellschaft für<br />

interdisziplinäre<br />

Studien<br />

MAriA de<br />

lUrdeS<br />

fiorentino<br />

Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />

AnnekAtrin<br />

HUtMAcHer<br />

Verb<strong>und</strong> Berlin<br />

17. november 2<strong>01</strong>4<br />

dörte tHiede<br />

Verb<strong>und</strong> Baden<br />

21. november 2<strong>01</strong>4<br />

MArtinA<br />

keUSer<br />

IB Mitte gGmbH<br />

1. dezember 2<strong>01</strong>4<br />

beAte lUSter<br />

IB West gGmbH<br />

birGit<br />

MertenS<br />

Verb<strong>und</strong> Hessen<br />

Heinz-GeorG<br />

ScHoppA<br />

IB Mitte gGmbH<br />

SieGlinde<br />

ScHWAlbe<br />

Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />

Pfalz/Saarland<br />

MArinA Weber<br />

Verb<strong>und</strong> Brandenburg<br />

MonikA<br />

WeiSbecker<br />

Verb<strong>und</strong> Hessen<br />

16. dezember 2<strong>01</strong>4<br />

MonikA<br />

leyendeckerS<br />

IB West gGmbH<br />

Hinweis: Durch die<br />

aktuellen Umstrukturierungen<br />

kann es<br />

vorkommen, dass<br />

Mitarbeiter in dieser<br />

Liste noch in früheren<br />

Organisationseinheiten<br />

geführt werden.<br />

Wir bitten dies zu<br />

entschuldigen.<br />

DER IB TRAUERT UM<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 7<br />

MenSchen iM ib<br />

MenSchen iM ib<br />

✱ 800 g Hokkaido (2 kl. Stück)<br />

✱ 400 g Kartoffeln (4 Stück)<br />

✱ 200 g Salzlakenkäse (Feta)<br />

✱ 130 g Zwiebeln (1 Stück)<br />

✱ 3-4 Knoblauchzehen<br />

✱ 1 TL Currypulver<br />

✱ 50 ml Olivenöl<br />

✱ 150 ml Milch<br />

✱ Hokkaido, Kartoffeln <strong>und</strong> Kräuter<br />

waschen.<br />

✱ Kartoffeln schälen <strong>und</strong> zusammen<br />

mit dem Hokkaido (Kerne<br />

<strong>und</strong> Fasern entfernen) in 1 cm<br />

dicke Würfel schneiden, in die<br />

Auflaufform geben.<br />

✱ Fetakäse ebenfalls in 1 cm dicke<br />

Würfel schneiden. Knoblauch<br />

<strong>und</strong> Zwiebeln schälen <strong>und</strong> fein-<br />

hacken, in Olivenöl kurz anbraten.<br />

Currypulver zugeben <strong>und</strong><br />

kurz mitbraten.<br />

✱ Mit Sahne <strong>und</strong> Milch ablöschen,<br />

aufkochen lassen <strong>und</strong> mit den<br />

Gewürzen abschmecken.<br />

✱ Die Soße über das Gemüse gießen.<br />

Kürbiskerne in einer Pfanne<br />

Hokkaidoauflauf<br />

Der IB kocht<br />

Christine Schlicht<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

ich heiße Christine Schlicht <strong>und</strong> bin die Hauswirtschaftsmanagerin<br />

der IB-Bildungsstätte in Hadamar. In dieser neuen<br />

Rubrik stelle ich Ihnen einige leckere Rezepte passend zu den<br />

Starten möchte ich diese Rezept-<br />

reihe mit einem typisch herbstlichen<br />

Rezept, einem Hokkaidoauflauf.<br />

Beim Hokkaido handelt<br />

es sich um einen ursprünglich in<br />

Japan beheimateten Speisekürbis,<br />

der aber bei uns in den Gemüseabteilungen<br />

des Lebensmittelhandels<br />

angeboten wird.<br />

HOKK AIDOAUFL AUF FüR 4 PERSONEN<br />

ZUBEREITUNG<br />

vier Jahreszeiten vor. Dabei orientiere ich mich an saisonalen <strong>und</strong> regionalen Angeboten.<br />

Meine Rezepte können für die private Küche <strong>und</strong> in der Gemeinschaftsverpflegung<br />

verwendet werden.<br />

Monika Schumann<br />

Manfred ritzau<br />

Bereits seit Mitte März verstärkt Monika Schumann<br />

das Team in der Personalentwicklung in Frankfurt/<br />

Main. Die Diplom-Pädagogin <strong>und</strong> Mutter dreier erwachsener<br />

Kinder war nach verschiedenen anderen<br />

beruflichen Stationen im Sozial- <strong>und</strong> Bildungsbereich<br />

Mitte der Neunzigerjahre als Sozialberaterin<br />

zum IB nach Osnabrück gekommen. Anschließend,<br />

in Hessen, war sie fünfzehn Jahre lang für die<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste der IB-Behindertenhilfe<br />

Main-Kinzig verantwortlich <strong>und</strong> als Programmgeschäftsführerin<br />

Beauftragte des Arbeitgebers für<br />

Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsmanagement.<br />

In der Personalentwicklung ist sie unter anderem<br />

im Bereich der Assessment-Center aktiv. Weitere<br />

Schwerpunkte sind Diversity/Vielfalt sowie nach wie<br />

Es waren ereignisreiche Jahre für ihn beim IB. Seit<br />

dem 30. Juni ist Manfred Ritzau im Ruhestand.<br />

Angefangen hatte er im Jahr 2000 als Referent<br />

des Vorstandes in Berlin. Zehn Jahre unterstützte<br />

er in dieser Funktion Silvia Schott. Dabei hielt der<br />

studierte Diplom-Pädagoge immer engen Kontakt zu<br />

den Partnern des IB, war in vielen wichtigen Gremien<br />

präsent, beriet Einrichtungen <strong>und</strong> initiierte zahlreiche<br />

Projekte wie 2002 Euro-Cash for Kids oder 2004<br />

das Europafest in Frankfurt (Oder). 2009 wechselte<br />

er als Geschäftsführer des Verb<strong>und</strong>s Berlin in das<br />

operative Geschäft <strong>und</strong> musste gleich die größte<br />

Krise des Verb<strong>und</strong>es meistern, die durch den Wegfall<br />

der Beruflichen Bildung entstanden war. Durch den<br />

Ausbau der Sozialarbeit, der Wohn- <strong>und</strong> Eingliederungshilfen<br />

<strong>und</strong> der Flüchtlingsarbeit konnten andere<br />

Geschäftsfelder erweitert werden.<br />

Im Rahmen der Zukunftsprojekte<br />

I <strong>und</strong> II<br />

bereitete er die Mitarbeitenden<br />

auf den Weg in die<br />

Fusion mit dem Verb<strong>und</strong><br />

Brandenburg vor, die zum<br />

1. Januar 2<strong>01</strong>5 als IB<br />

Berlin-Brandenburg gGmbH<br />

die Arbeit aufnehmen wird.<br />

vor das Thema Ges<strong>und</strong>heit.<br />

„Mich begeistert die Vielfalt<br />

der Menschen im IB.<br />

Ich freue mich, dass ich<br />

zur Umsetzung der Ziele<br />

des IB beitragen kann“,<br />

so Monika Schumann zu<br />

IB intern.<br />

✱ 400 ml süße Sahne<br />

✱ 1 TL Salz, Pfeffer<br />

✱ ½ TL Chiliflocken<br />

✱ 2 EL gehackte Kräuter frisch<br />

✱ 50 g Kürbiskerne<br />

✱ 100 g Streukäse<br />

✱ 10 g Butter für Auflaufform<br />

✱ 50 ml Kürbiskernöl<br />

ohne Fett rösten <strong>und</strong> zusammen<br />

mit den gehackten Kräutern<br />

<strong>und</strong> dem Käse über den Auflauf<br />

streuen.<br />

✱ Im vorgeheizten Backofen mit<br />

Umluft bei 160 °C ungefähr 30<br />

Minuten backen.<br />

✱ Vor dem Verzehr Kürbiskernöl<br />

über den Auflauf geben.<br />

✱ Dazu passt gut ein Eisbergsalat<br />

mit geriebenen Karotten.<br />

✱ Wer möchte, kann den Auflauf<br />

mit Ingwer verfeinern oder<br />

Geflügelfleisch anstelle des<br />

Fetakäses geben.<br />

Der Auflauf hat r<strong>und</strong> 870 kcal<br />

pro Person <strong>und</strong> die Zutaten kosten<br />

fünf bis sechs Euro.<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />

8<br />

P E R S o N A L I E N<br />

Bunter, inte<br />

<strong>und</strong> kurzwe<br />

IB intern ist gründlich ü<br />

worden / Mitarbeit <strong>und</strong> Z<br />

ausdrücklich erwünscht!<br />

indischer brunnen zwischen Leuschnerdamm 19,<br />

<strong>und</strong> Legiendamm 24 / Bus M29, 140, 147<br />

Zum Auftakt der Reihe<br />

stellt Franz Siegert,<br />

Mitarbeiter der Repräsentanz<br />

der Zentralen<br />

Geschäftsführung in<br />

Berlin, zwei seiner<br />

Lieblingsorte in der<br />

Hauptstadt vor.<br />

i<br />

Indischer Brunnen<br />

am Engelbecken<br />

Das ehemalige Bett des Luisenstädtischen Kanals ist<br />

heute eine geschützte Garten- <strong>und</strong> Grünanlage mit Rosengarten<br />

<strong>und</strong> einem künstlichen Teich, dem Engelbecken.<br />

Noch vor dem Engelbecken steht ein unscheinbarer<br />

Brunnen, der erst bei näherem Hinschauen<br />

seine Einmaligkeit preisgibt. Der Brunnen aus Bronze<br />

gleicht einer fünfstufigen Etagere <strong>und</strong> ist etwa zwei<br />

Meter hoch. Die oberen vier Etagen umranden unzählige<br />

Löwenköpfe, die aus geöffneten Mäulern Wasser<br />

speien, das in einem Oktogon-Bassin aus Naturstein<br />

aufgefangen wird. Den unteren Rand schmücken anstatt<br />

der Löwenköpfe weibliche indische Gottheiten.<br />

Die Spitze des Brunnens bildet, in Meditation versunken,<br />

eine anmutige, unbekleidete Frau im Lotussitz.<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />

1 2<br />

auS der ib-gruppe<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter haben ein leben neben ihrer<br />

arbeit. Und darüber berichten sie ab sofort in dieser Rubrik. Warum<br />

mögen Sie die Stadt oder Region, in der Sie leben Was gefällt Ihnen<br />

dort am besten Haben Sie Lieblingsplätze, die niemand verpassen<br />

sollte, der in Ihren Ort kommt Dann berichten Sie uns davon, wir<br />

erzählen es gerne weiter: ib-intern@internationaler-b<strong>und</strong>.de<br />

Mein<br />

Das Bikini-Haus<br />

In der City West, in unmittelbarer Nähe der<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, des Hotels<br />

Waldorf Astoria, des Bahnhofs Zoo <strong>und</strong><br />

des Europa-Centers, steht das Bikini-Haus,<br />

das nach jahrelangem Leerstand restauriert,<br />

umgebaut <strong>und</strong> im April 2<strong>01</strong>4 wiedereröffnet<br />

wurde. Das aus den Fünfzigerjahren stammende<br />

Haus ist ein architektonisches Juwel<br />

für Fre<strong>und</strong>e sparsamer Formen <strong>und</strong> Linien<br />

aus Beton, Glas <strong>und</strong> Stahl. Es ist Teil eines<br />

denkmalgeschützten Gebäudeensembles, zu<br />

dem auch das bekannte Uraufführungskino<br />

Zoo Palast gehört. Mich hat das Bikini-Haus<br />

schon fasziniert, als seine Fassade noch vernachlässigt<br />

wurde. Heute lädt das lichtoffene<br />

Innere zum Shopping <strong>und</strong> eine großflächige<br />

Dachterrasse zum Flanieren ein. Zahlreiche<br />

kleine Designer-Geschäfte bieten vorwiegend<br />

exklusive Anregungen. Einen Coffee to go<br />

in der Hand, auf einladenden Sitzkissen <strong>und</strong><br />

Polstern, genießen viele Besucher den Blick<br />

durch die deckenhohen Fenster zum Grün des<br />

Zoologischen Gartens mit Affenfelsen.<br />

bikini-haus berlin<br />

Budapester Str. 44, 10787 Berlin<br />

www.bikiniberlin.de<br />

neu<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 1 3<br />

auS der ib-gruppe<br />

ib intern: frau Merkel, was haben Sie<br />

sich bei dieser aktion gedacht<br />

Petra Merkel: Ich bin ja nun schon seit ein<br />

paar Jahren im Präsidium des IB <strong>und</strong> habe<br />

immer gerne Werbung für den Internationalen<br />

B<strong>und</strong> gemacht. Oft habe ich dann gehört<br />

„IB Was ist das denn“ <strong>und</strong> feststellen<br />

müssen, dass viele den IB nicht kennen.<br />

Natürlich kann ich als neue Präsidentin des<br />

IB nicht auf einen Schlag dafür sorgen, dass<br />

jeder von dem hervorragenden <strong>und</strong> engagierten<br />

Einsatz der IB-Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

-Mitarbeiter erfährt. Aber zumindest kann<br />

ich dazu beitragen, dass alle meine früheren<br />

Parlamentskollegen schon einmal vom IB<br />

gehört haben. So ist die Idee entstanden.<br />

ib intern: <strong>und</strong> wie haben ihre früheren<br />

kollegen darauf reagiert<br />

Petra Merkel: Sehr interessiert! Abgeordnete<br />

sind – das weiß ich schließlich aus eigener<br />

Erfahrung – darauf angewiesen, Kontakte<br />

im Wahlkreis zu knüpfen, sich über die<br />

Lebenssituation sehr unterschiedlicher Menschen<br />

zu informieren <strong>und</strong> die Erkenntnisse<br />

in ihre Arbeit einfließen zu lassen. Vorortgespräche<br />

in unseren Einrichtungen bleiben im<br />

Gedächtnis. Abgeordneten ist es sehr wichtig,<br />

dass man auf mögliche Missstände <strong>und</strong><br />

Probleme hinweist. Wenn wir vom IB in Zupetra<br />

Merkel (66) wurde im vergangenen<br />

Jahr von den Mitgliedern<br />

des IB zur neuen Präsidentin des<br />

Internationalen B<strong>und</strong>es gewählt.<br />

Von 2002 bis 2<strong>01</strong>3 war die SPD-<br />

Politikerin Mitglied des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estags <strong>und</strong> zuletzt Vorsitzende<br />

des Haushaltsausschusses. Im Mai<br />

dieses Jahres hat sie alle B<strong>und</strong>estagsabgeordneten<br />

angeschrieben<br />

<strong>und</strong> sie eingeladen, eine Einrichtung<br />

des IB in ihrem Wahlkreis zu<br />

besuchen.<br />

i<br />

… Frau Merkel<br />

631<br />

71<br />

Von<br />

abgeordneten<br />

rückmeldungen<br />

gab es<br />

kunft einmal mit einem besonderen Anliegen<br />

auf sie zukommen, wissen sie wenigstens<br />

schon einmal, dass es uns gibt. Ich habe<br />

übrigens auch einige Antworten bekommen,<br />

dass ein Besuch in einer unserer Einrichtungen<br />

aktuell nicht nötig sei – weil der oder<br />

die Angeschriebene gerade erst vor Ort war.<br />

Solche Rückmeldungen haben mich natürlich<br />

auch sehr gefreut. Zu sehen, dass da<br />

schon Kontakte bestehen. Einige Abgeordnete<br />

waren bereits aufgr<strong>und</strong> des Anschreibens<br />

zu Besuch, andere wollen noch kommen.<br />

Natürlich bedeutet ein solcher Brief<br />

auch Arbeit für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter – Besuche müssen ja schließlich<br />

vorbereitet werden <strong>und</strong> kosten Zeit. Aber ich<br />

habe auch gehört, dass die Aktion auch für<br />

sie ein schöner Erfolg ist <strong>und</strong> den IB auf jeden<br />

Fall in Parlamentarierkreisen bekannter<br />

gemacht hat.<br />

Apropos Erfolg: Dem Schreiben an die<br />

Parlamentarier hatten wir auch einen dieser<br />

kleinen Display-Reiniger mit IB-Aufdruck<br />

beigelegt. Als ich kurz nach dem Versand einige<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordnete traf, bemerkte<br />

ich plötzlich, dass sie diese kleinen Helfer<br />

im Einsatz hatten!<br />

Der IB ist eben in<br />

jeder Hinsicht praktisch!<br />

Kein Berliner Abgeordneter<br />

kann jetzt<br />

mehr behaupten, noch<br />

nie vom IB gehört zu<br />

haben.<br />

Was haben Sie<br />

sich dabei gedacht<br />

R<strong>und</strong>schreiben der IB-Präsidentin<br />

an alle B<strong>und</strong>estagsabgeordneten / Einladungen<br />

werden vielfach gerne angenommen<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />

1 4<br />

auS der ib-gruppe<br />

Fußball dominierte den vergangenen Sommer.<br />

In der Berliner Howog-Arena war noch<br />

vor der Eröffnung der WM in Brasilien gekickt<br />

worden, um ein Zeichen gegen die<br />

Armut zu setzen. geBALLT gegen ARMUT<br />

hieß die Benefiz-Veranstaltung am 7. Juni.<br />

Gesehen haben sie r<strong>und</strong> 60.000 Menschen:<br />

den Ball der Stars, das große Benefizspiel<br />

ehemaliger namhafter Fußballprofis. Allerdings<br />

nicht im Stadion, sondern bei der Live-<br />

Übertragung im RBB-Fernsehen. Im Stadion<br />

waren r<strong>und</strong> 2000 Zuschauer direkt dabei, als<br />

sich eine Berliner Alt-Star-Mannschaft mit<br />

Exaktiven gegen B<strong>und</strong>esliga-Legenden wie<br />

Ivan Klasnic, Maurizio Gaudino <strong>und</strong> Thomas<br />

Meggle unter der Pfeife des Kultschiedsrich-<br />

Fußballstars spielten<br />

für Kinder aus<br />

benachteiligten Familien<br />

ein<br />

Fußballfest<br />

gegen<br />

Armut<br />

Das Konzept für Hotel- <strong>und</strong> Gastronomiebetriebe in<br />

Hessen „Fit für den Gast“ geht nach zwei Jahren jetzt zu<br />

Ende. Ziel war es, die Rahmenbedingungen für betriebliche<br />

Weiterbildung in der Hotellerie zu verbessern <strong>und</strong><br />

bei den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern Interesse dafür<br />

zu wecken. Gestartet wurde mit drei Unternehmen, dem<br />

Wiesbadener Dorint Pallas, dem IB-Hotel Friedberger<br />

Warte <strong>und</strong> den LSG Sky Chefs Lounges in Frankfurt. Hinzu<br />

kamen im zweiten Jahr das Radisson Blu <strong>und</strong> das Park<br />

Inn, beide in Frankfurt.<br />

Gefördert wird das Projekt durch das Programm „weiter<br />

bilden“ des B<strong>und</strong>esarbeitsministeriums <strong>und</strong> den Europäischen<br />

Sozialfonds. Unterstützt wird es durch die<br />

Sozialpartner, unter ihnen Peter-Martin Cox von der Gewerkschaft<br />

NGG Südwest – Region Rhein-Main – <strong>und</strong> Julius<br />

Wagner vom Branchenverband DEHOGA Hessen. IB<br />

ters Walter Eschweiler ein Duell lieferte. Die<br />

Initiatoren Peter Hermanns <strong>und</strong> Robert Veltmann<br />

arbeiten bei Konkurrenten; Hermanns<br />

beim IB, Veltmann bei der Gebewo – Soziale<br />

Dienste. Beide Unternehmen bieten unter<br />

anderem Wohnungslosen in Berlin<br />

Unterstützung an. Dritter im B<strong>und</strong>e<br />

war der Berliner Verein Gangway.<br />

Mit den Erlösen aus diesem Benefizevent<br />

wird ein Projekt des Vereins nepia<br />

e.V. für Kinder aus sozial benachteiligten Familien<br />

gefördert werden. Auch wenn das Geld<br />

nicht ganz ausreicht, haben die Organisatoren<br />

versprochen, gemeinsam mit nepia ein einwöchiges<br />

Camp für r<strong>und</strong> 60 Kinder am Wannsee<br />

zu veranstalten.<br />

Harald Mühle<br />

Die Kids waren mittendrin<br />

<strong>und</strong> trainierten die<br />

Ball-Annahme während<br />

einer Trainingseinheit.<br />

„Fit für den Gast“<br />

Die private Hochschule der<br />

Wirtschaft für Management<br />

(HdWM) in Mannheim startet<br />

zum Wintersemester 2<strong>01</strong>4/15<br />

den Studiengang IT-Management<br />

(B.Sc.). Entwickelt wurde<br />

er gemeinsam mit renommierten<br />

IT-Unternehmen, Ziel ist ein<br />

nahtloser Übergang vom Studium<br />

in den Beruf. Nach sechs<br />

Semestern können die künftigen<br />

Bachelor als IT-Berater arbeiten<br />

<strong>und</strong> eigenständig IT-Projekte<br />

managen. Die Absolventen<br />

dürften wegen des steigenden<br />

Bedarfs in diesem Bereich beste<br />

Karrierechancen haben. Aktuell<br />

sind noch Studienplätze frei, der<br />

Studiengang kostet 350 Euro im<br />

Monat.<br />

Neuer<br />

Studiengang<br />

Investition in Wissen bringt die besten Zinsen / Namhafte Hotels beteiligt<br />

Hier geht es zur Online-Bewerbung:<br />

www.hdwm.<br />

eu/hochschule/<br />

studienplatz-anunserer-hochschule/<br />

bewerbung.<br />

Weitere Infos <strong>und</strong> Bewerbungen<br />

unter<br />

www.hdwm.de<br />

fakten zum<br />

projekt<br />

Teilnehmerzahlen<br />

82<br />

März 2<strong>01</strong>3<br />

121<br />

Dezember 2<strong>01</strong>3<br />

160<br />

Juni 2<strong>01</strong>4<br />

„Durch ‚Fit für den Gast‘ haben<br />

wir eine Bestandsaufnahme zum<br />

Weiterbildungsbedarf unserer<br />

Beschäftigten erhalten. Im Zuge des<br />

Projektes überarbeiten wir unsere<br />

Maßnahmen. Intern entwickeln wir<br />

Ideen <strong>und</strong> Pläne für unsere zukünftige<br />

Personalentwicklung. Dabei<br />

werden Elemente aus ‚Fit für den<br />

Gast‘ eingeb<strong>und</strong>en.“<br />

i<br />

Michael Mauersberger, direktor des ib-hotel<br />

friedberger warte:<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 1 5<br />

auS der ib-gruppe<br />

Komplizierte Texte können hohe Hürden sein<br />

Bei dem Wort Barrieren denken die meisten<br />

wahrscheinlich an Treppen, Bordsteinkanten<br />

oder andere Hindernisse auf dem Weg.<br />

Doch auch der Zugang zu Informationen<br />

kann bisweilen verbarrikadiert sein – durch<br />

zu komplexe Satzformen, Fremdworte oder<br />

ähnliche Hürden.<br />

Im Jahr 2009 wurde die Behindertenrechtskonvention<br />

in Deutschland unterzeichnet.<br />

Seitdem ist Inklusion ein verbrieftes<br />

Recht. Die Konvention fordert die gleichberechtigte<br />

Teilhabe aller hier lebenden Menschen<br />

am gesellschaftlichen Leben. Dafür<br />

müssen Barrieren abgeschafft werden: in<br />

Städten, Gebäuden <strong>und</strong> bei Transportmitteln<br />

genauso wie im Internet <strong>und</strong> in der Sprache –<br />

durch behindertengerechte Räume, barriere-<br />

Damit alle verstehen können, was sie lesen …<br />

… gibt es die leichte Sprache<br />

freie Internetseiten <strong>und</strong> die Übersetzung von<br />

Nachrichten, amtlichen Texten oder Literatur<br />

in Gebärdensprache, Blindenschrift <strong>und</strong><br />

Leichte Sprache.<br />

Der IB hat sich Anfang des Jahres im<br />

Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit mit dem<br />

Thema Leichte Sprache beschäftigt. Der Abbau<br />

von Barrieren gelingt sicher nicht von<br />

heute auf morgen, aber schon das Bewusstsein,<br />

dass es Menschen gibt, die bei der üblichen<br />

Schriftsprache Verständnisprobleme<br />

haben, hilft, Texte leichter zu formulieren.<br />

Sabina Bodenschatz ✱<br />

✱ Sabina Bodenschatz ist zuständig für<br />

die interne <strong>und</strong> externe Kommunikation<br />

des Verb<strong>und</strong>s IB-Behindertenhilfe.<br />

Für das Verfassen von Informatio-<br />

nen in Leichter Sprache gibt es<br />

einen Leitfaden. Der kann unter der<br />

Webadresse<br />

www.leichtesprache.org<br />

kostenlos heruntergeladen<br />

oder bestellt werden.<br />

i<br />

1,3Millionen Menschen<br />

leiden an einer Demenzerkrankung*<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />

1 6<br />

auS der ib-gruppe<br />

Aktuell gültige Fassung de<br />

Der Internationale B<strong>und</strong> tritt für demokratische<br />

für gesellschaftliche Teilhabe <strong>und</strong> Akzeptanz de<br />

Überheblichkeit, gegen Rassismus <strong>und</strong> Gewalt.<br />

Übersetzt in leichte Sprac<br />

Der IB macht sich dafür st<br />

Dass alle Menschen die gl<br />

Rechte haben.<br />

Und dass alle Menschen<br />

mitbestimmen dürfen.<br />

Alle Menschen sollen zur G<br />

dazugehören.<br />

Und alle Menschen sollen<br />

genommen werden.<br />

Der IB ist gegen Gewalt.<br />

Und er ist gegen Rassismu<br />

Weil Rassismus Menschen<br />

ausschließt. Zum Beispiel:<br />

Weil sie anders leben.<br />

Weil sie anders aussehen.<br />

Weil sie eine Behinderung<br />

Rassismus gibt es in viele<br />

auf der Welt.<br />

✱ Um einen Eindruck zu bekommen, wie beispielsweis<br />

werden können, hier ein Auszug – in der normalen F<br />

312.000<br />

ber ich weiß, dass solche Gerüchte existieren <strong>und</strong><br />

nd Mitarbeitern des IB geführt haben.<br />

ch<br />

ern<br />

en,<br />

ten<br />

,65<br />

ns<br />

as<br />

innteins<br />

er<br />

stbei<br />

8,50 Euro liegen, den haben wir<br />

durch unseren Verhandlungseinsatz<br />

im Bereich der Weiterbildung<br />

immerhin schon übertroffen.<br />

Noch nicht zufrieden<br />

Das war schon ein Erfolg! Damit<br />

haben die Unternehmen jetzt keine<br />

Chance mehr, die auf Kosten<br />

ihrer Beschäftigten ein größeres<br />

Stück vom Kuchen abhaben<br />

wollten. Zufrieden können wir<br />

mit diesem Teilerfolg aber noch<br />

lange nicht sein. Jetzt wollen wir<br />

einen Tarifvertrag für die gesamte<br />

Branche aushandeln, der eine<br />

deutlich höhere Bezahlung als<br />

den gesetzlichen Branchen-Mindestlohn<br />

vorsieht <strong>und</strong> an den sich<br />

alle halten müssen. Das geht aber<br />

nur zusammen mit den Gewerkschaften<br />

<strong>und</strong> den Auftraggebern.<br />

Die müssen schließlich auch<br />

die Preise für unsere Dienstleistungen<br />

zahlen. Und die steigen,<br />

wenn die Beschäftigten mehr<br />

Entgelt bekommen.<br />

auch ist, ist auch Feuer“.<br />

an diesen Gerüchten<br />

ojkar (57) ist seit Anfang 2<strong>01</strong>3 Vorsitzender des<br />

des <strong>und</strong> Vorsitzender des B<strong>und</strong>esverbands der Träger<br />

r Bildung (Bildungsverband, kurz BBB).<br />

Herr Fojkar,<br />

in Zukunft<br />

en<br />

n zahlen will<br />

thiemo Fojkar Hier ist tatsächlich alles ganz<br />

anders. In diesem Bereich können wir die<br />

Preise in der Regel mit den Auftraggebern<br />

vor Ort – beispielsweise den Jugendämtern<br />

der Städte <strong>und</strong> Gemeinden oder auch den<br />

Trägern der überörtlichen Sozialhilfe wie<br />

dem Landeswohlfahrtsverband in Hessen<br />

oder den Landschaftsverbänden in Nordrhein-Westfalen<br />

– individuell aushandeln.<br />

Jetzt haben Sie aber<br />

nur von der Beruflichen<br />

Bildung gesprochen.<br />

Was ist denn mit den<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern, die<br />

in der Sozialen Arbeit<br />

beschäftigt sind<br />

thiemo Fojkar Ganz klar: Im Bereich der Beruflichen<br />

Bildung kämpfen wir bei unseren<br />

Auftraggebern darum, unseren Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern mehr als den Branchen-Mindestlohn<br />

zahlen zu können. Für die<br />

allermeisten Beschäftigten in der Sozialen<br />

Arbeit ist der Mindestlohn kein Thema. Hier<br />

hat erfreulicherweise nie ein solch dramatisches<br />

Lohndumping stattgef<strong>und</strong>en wie<br />

bei der Beruflichen Bildung. Wo wir heute<br />

lediglich den Mindestlohn zahlen, weil wir<br />

sonst im Wettbewerb nicht bestehen könnten,<br />

setzen wir alle politischen Hebel in Bewegung,<br />

um mehr zahlen zu können.<br />

Zusammen-<br />

fassend heißt das<br />

jetzt was<br />

Ein Mindestlohn ist ein in der<br />

Höhe festgelegtes kleinstes<br />

rechtlich zulässiges Arbeitsentgelt.<br />

Die Festsetzung erfolgt<br />

durch eine gesetzliche Regelung,<br />

eine Festschreibung in einem<br />

allgemein verbindlichen Tarifvertrag<br />

oder durch das Verbot von<br />

Lohnwucher. Eine Mindestlohnregelung<br />

kann sich auf den St<strong>und</strong>ensatz<br />

oder den Monatslohn bei<br />

Vollzeitbeschäftigung beziehen.<br />

Gestritten wird immer wieder<br />

darüber, ob branchenspezifische<br />

Mindestlöhne <strong>und</strong> ein allgemeiner<br />

gesetzlicher Mindestlohn sinnvoll<br />

sind. Ein Hauptargument für<br />

Mindestlöhne ist die Verbesserung<br />

der Einkommenssituation<br />

von Beschäftigten im Niedriglohnsektor,<br />

ein Hauptargument<br />

dagegen ist der drohende Verlust<br />

von Arbeitsplätzen. Die Wirkung<br />

von Mindestlöhnen auf das Beschäftigungsniveau<br />

ist umstritten.<br />

Maßgeblich für die möglichen<br />

Auswirkungen ist dabei die Höhe<br />

des Mindestlohns in Bezug auf<br />

das allgemeine Lohnniveau.<br />

STIcHWoRT:<br />

Mindestlohn<br />

Der aktuelle Mindestlohn in der<br />

öffentlich geförderten Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung beträgt zurzeit im<br />

Osten Deutschlands 11,65 Euro<br />

<strong>und</strong> im Westen 13 Euro pro<br />

St<strong>und</strong>e. Wenn es für bestimmte<br />

Branchen keinen speziellen<br />

Mindestlohn gibt, gilt ab dem<br />

1.1.2<strong>01</strong>5 der gesetzliche Mindestlohn<br />

in Höhe von 8,50 Euro<br />

pro St<strong>und</strong>e.<br />

13,00 €<br />

West<br />

11,65 €<br />

Ost<br />

Schwarz-rot-<br />

Bunt in IB-Kitas<br />

„Demokratie Toleranz Interkulturalität<br />

– Erziehen, Leben <strong>und</strong><br />

Lernen in Kindertagesstätten“<br />

lautete das Motto, unter dem<br />

die Stiftung Schwarz-Rot-Bunt<br />

Anfang des Jahres ihre zweite<br />

Projektförderung<br />

ausschrieb.<br />

Hintergr<strong>und</strong> ist, dass ein akzeptierender<br />

Umgang mit Andersdenkenden<br />

oder Menschen<br />

aus anderen Kulturkreisen bei<br />

Kindern besonders nachhaltig<br />

gefördert werden kann. Im Mai<br />

haben Projekte in Magdeburg,<br />

Neubrandenburg, Jena, Leipzig,<br />

Fürth, Aschersleben <strong>und</strong><br />

Pentling den Förderzuschlag in<br />

Höhe von insgesamt 5000 Euro<br />

bekommen. Die Mitglieder des<br />

Stiftungsrats hoffen, mit den<br />

Spenden der Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter des IB sowie<br />

von externen Partnern auch<br />

künftig Förderungen <strong>und</strong> Preise<br />

vergeben zu können.<br />

IB<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.schwarz-rot-bunt.de<br />

R<strong>und</strong> 20 Teilnehmer des IB <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter von Partnerorganisationen<br />

in Tansania haben Ende<br />

April in Bagamoyo, Tansania,<br />

über Möglichkeiten des weltwärts-Programms<br />

diskutiert.<br />

Dieses Programm bietet jungen<br />

Menschen die Möglichkeit, ein<br />

Jahr lang einen Freiwilligendienst<br />

im Ausland zu absolvieren.<br />

Als Ergebnis der Konferenz<br />

soll jetzt unter anderem ein Leitfaden<br />

für die Begleitung von<br />

Freiwilligen im Ausland erstellt<br />

werden.<br />

IB<br />

dialog mit<br />

tansania<br />

Aktueller Mindestlohn<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 1 9<br />

auS der ib-gruppe<br />

„24/7 Viel Wert. Gerecht. Wirkungsvoll.<br />

Vielfalt leben – Beteiligung umsetzen – Professionalität<br />

sichern – Politik machen“ – unter<br />

dieser Überschrift stand der Deutsche<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfetag (DJHT) 2<strong>01</strong>4.<br />

Dabei steht die 24 in dem Motto für 24 St<strong>und</strong>en,<br />

die 7 für 7 Tage in der Woche <strong>und</strong> ausgedrückt<br />

werden sollte damit die ständige<br />

Bereitschaft <strong>und</strong> Verfügbarkeit der entsprechenden<br />

Dienstleistungen.<br />

Das Motto des IB-Standes „Vielfalt gewinnt!“<br />

knüpfte daran an. Das Standkonzept<br />

des IB setzte auf schlichte, offene Gestaltung<br />

<strong>und</strong> auf die Einladung zu aktiver Beteiligung<br />

am Standgeschehen. R<strong>und</strong> 1000 Interessierte<br />

fühlten sich davon angesprochen <strong>und</strong><br />

nutzten die verschiedenen Handlungsangebote.<br />

Auch von der Möglichkeit, an einer<br />

Litfaßsäule die eigene Meinung zum Motto<br />

des IB abzugeben, machten viele Besucherinnen<br />

<strong>und</strong> Besucher Gebrauch.<br />

vielfalt gewinnt!<br />

Der IB auf dem Deutschen Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfetag<br />

Um die b<strong>und</strong>esweiten Angebote des IB im<br />

Bereich der Erwachsenenbildung nicht nur<br />

für K<strong>und</strong>en mit Bildungsgutscheinen, sondern<br />

auch für Privatk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Unternehmen<br />

schnell <strong>und</strong> übersichtlich auffindbar zu<br />

machen, ist jetzt die Webseite<br />

www.ib-weiterbildung.de<br />

online.<br />

Weiterbildung <strong>und</strong> lebenslanges Lernen sind<br />

zukunftsträchtige Arbeitsfelder, die in Zeiten<br />

von Fachkräftemangel <strong>und</strong> notwendiger Weiterqualifizierung<br />

an Bedeutung gewinnen.<br />

Deshalb müssen potenzielle K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Kursteilnehmer individuell angesprochen<br />

werden. Mit wenigen Mausklicks können sie<br />

sich jetzt einen Überblick über das Angebot<br />

des IB in diesem Bereich verschaffen <strong>und</strong> bei<br />

Interesse sofort Kontakt aufnehmen.<br />

Auf der Startseite können Videos sowie<br />

Dokumente zum Download eingestellt werden.<br />

Derzeit steht beispielsweise die Broschüre<br />

„Fachkräfte clever ausbilden“ zum<br />

Herunterladen bereit.<br />

Leila Becker<br />

IB-Weiterbildungsangebote online<br />

Neue Webseite online / Individuelle Ansprache von K<strong>und</strong>en<br />

WETZLAR. Nach fast einjähriger<br />

Vorbereitungszeit konnten<br />

in diesem Jahr neun Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer des<br />

berufsvorbereitenden<br />

Lehrgangs<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> Beschäftigung<br />

für junge Menschen<br />

beim IB in Wetzlar in<br />

Kooperation mit der Käthe<br />

Kollwitz Schule ihren Hauptschulabschluss<br />

machen. Ermöglicht<br />

wurde dies durch<br />

Unterstützungen des Europäischen<br />

Sozialfonds, des Jobcenters<br />

Lahn-Dill, der Stadt Wetzlar<br />

<strong>und</strong> des Landes Hessen.<br />

Hauptschulabschluss<br />

für neun<br />

junge Menschen<br />

APP U 25<br />

der name klingt ein<br />

wenig abschreckend,<br />

aber das Projekt<br />

„Aktive <strong>und</strong> produktive<br />

Praxis U 25“ hilft<br />

jungen leuten sehr<br />

praktisch bei der<br />

Suche nach verborgenen<br />

talenten <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten.<br />

SEITEn 24/25<br />

FREUnD UnD HELFER<br />

die Polizei in rhein-<br />

böllen hilft sogar bei<br />

der Berufsfindung<br />

<strong>und</strong> stellt sich den<br />

Fragen von jungen<br />

leuten auf der Suche<br />

nach einem Job<br />

fürs leben.<br />

SEITE 26<br />

A U S d e M I n H A l t<br />

Außerdem beteiligte sich der IB mit drei<br />

Fachveranstaltungen am DJHT:<br />

✱ Junge Menschen in (Wohnungs-)Not<br />

✱ Die Zusammenarbeit von Freiwilligem Sozialem<br />

Jahr (FSJ) <strong>und</strong> Migrantenorganisationen<br />

✱ Verfahrensbeistandschaft als Interessenvertretung<br />

für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche beim<br />

Familiengericht<br />

Ulrike Hestermann<br />

Auch die kleinsten<br />

Besucher am Stand des IB<br />

hatten offensichtlich Spaß.<br />

Infos stehen auf<br />

www.internationaler-b<strong>und</strong>.de<br />

<strong>und</strong><br />

www.ib-weiterbildung.de zur Verfügung.<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />

2 2<br />

auS den regionen<br />

ÖffentlichkeitSarbeit<br />

Bad Kreuznach. Die eigenen Kompetenzen<br />

zu erkennen oder Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

auszuloten ist für keinen Jugendlichen<br />

leicht. Noch schwieriger wird es, wenn die<br />

kulturellen Konventionen ungewohnt sind.<br />

Wie bekomme ich einen Praktikumsplatz<br />

Wie muss meine Bewerbung aussehen An<br />

welche Behörde muss ich mich wenden<br />

Diese Fragen beschäftigen junge Erwachsene<br />

nach ihrem Schulabschluss.<br />

Der Jugendmigrationsdienst des IB in Bad<br />

Kreuznach bietet, in enger Zusammenarbeit<br />

mit den örtlichen Schulen, daher das Projekt<br />

Ausbildungspartner für Jugendliche mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong>, kurz AJM, an. Ziel<br />

des Projektes ist es, zur Unterstützung von<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

mit ehrenamtlich tätigen Ausbildungspartnern<br />

in Tandempaaren zusammenzubringen.<br />

Seit Februar 2<strong>01</strong>4 treffen sich zehn Tandempaare<br />

ungefähr alle zwei Wochen, um<br />

Ministerpräsident<br />

ist interessiert<br />

radeBerg. Stanislaw Tillich, Ministerpräsident<br />

von Sachsen, besuchte<br />

am 1. August die Kita Am<br />

Sandberg des IB in Radeberg.<br />

Dabei ging es um die Kinderförderung<br />

beim IB, den Einsatz<br />

von Erzieherinnen, aber auch um<br />

andere Arbeitsfelder des IB. Stanislaw<br />

Tillich hakte bei einigen<br />

Themen nach <strong>und</strong> zeigte sich an<br />

einer Zusammenarbeit mit dem<br />

IB sehr interessiert.<br />

Partner für junge Migranten<br />

Mentoren helfen beim Übergang von der Schule in den Beruf<br />

Tandempartner: rainer Wolters (links) mit der Schülerin<br />

sevin (15) – sie möchte Sozialpädagogik studieren.<br />

Berufswünsche zu klären <strong>und</strong> Ziele zu besprechen,<br />

Ausbildungsbetriebe zu suchen,<br />

Bewerbungen zu formulieren <strong>und</strong> Praktikumsplätze<br />

zu finden. Acht Mentoren betreuen<br />

Jugendliche der Realschule plus <strong>und</strong><br />

zwei weitere Ehrenamtliche, gestellt durch<br />

den IB, unterstützen die Hausaufgabenbetreuung<br />

von Schülern eines Gymnasiums.<br />

FranKenthal. Am 6. Mai 2<strong>01</strong>4 verlieh die<br />

rheinland-pfälzische Bevollmächtigte für<br />

Europa, Staatsministerin Margit Conrad, in<br />

Mainz den mit 2000 Euro dotierten Europapreis.<br />

In diesem Jahr stand die Aussschreibung<br />

unter dem Motto „Mach Dir ein Bild –<br />

Filmspots zur Wahlbeteiligung für das Europäische<br />

Parlament“.<br />

Gewonnen hat den Preis das Projekt Media-<br />

Mux des IB in Frankenthal. MediaMux wurde<br />

im vergangenen Oktober von Claudia Wertheim-Stauffer<br />

ins Leben gerufen, mit dem Ziel,<br />

durch medienpädagogische Arbeit Integrationsarbeit<br />

zu leisten. Das Projekt wird durch<br />

das B<strong>und</strong>esministerium für Familien, Senioren,<br />

Frauen <strong>und</strong> Jugend (BMFSFJ) gefördert.<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der Friedrich-<br />

Ebert-Realschule plus in Frankenthal hatten<br />

unter der Anleitung des Medienpädagogen<br />

Alexander Mohr einen Wahlwerbespot zum<br />

Thema Wahlbeteiligung gedreht. Titel: „Der<br />

dicke Mann“.<br />

✱ Gefördert werden die Projekte<br />

im Jugendbereich vom B<strong>und</strong>esjugendministerium,<br />

die anderen<br />

vom B<strong>und</strong>esinnenminister.<br />

✱ Sie bieten jungen Menschen,<br />

Familien, neu Zugewanderten<br />

<strong>und</strong> Senioren Räume <strong>und</strong> Gelegenheiten<br />

zum Austausch.<br />

✱ Oft entwickeln sich die Projekte<br />

zu wichtigen Anlaufstellen für<br />

Menschen (mit <strong>und</strong> ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>).<br />

15 Standorte<br />

In dem Film geht es um einen desinteressierten<br />

Mann, der im Fernsehen einen Wahlaufruf<br />

für die Europawahl am 25. Mai 2<strong>01</strong>4<br />

sieht. Mit Chipstüte auf der Couch lungernd,<br />

äußert er lustlos die Befürchtung, dass sich<br />

nach der Wahl ja doch nichts ändere <strong>und</strong> sie<br />

ihm deshalb egal sei. Doch ein junger Erwachsener<br />

kommt hinzu, widerspricht ihm<br />

<strong>und</strong> ruft zur Wahl auf.<br />

Alexander Mohr plant bereits das nächste<br />

Projekt: Dabei soll es um den Datenschutz<br />

<strong>und</strong> den richtigen Umgang mit sozialen Netzwerken<br />

<strong>und</strong> die sichere Handhabung von<br />

Apps gehen.<br />

Der Europapreis 2<strong>01</strong>4 geht nach Frankenthal!<br />

MediaMux für gelungene Integrationsarbeit ausgezeichnet / Wahlwerbespot entworfen<br />

Gewonnen!<br />

Die Radeberger Kita-Leiterin<br />

carola claerhoudt-herr informierte<br />

den sächsischen Ministerpräsidenten<br />

stanislaw tillich<br />

über die Angebote des IB.<br />

Weitere Infos zu MediaMux unter:<br />

www.mediamux.de<br />

Der Spot des IB-Projektes Media-<br />

Mux kann hier aufgerufen werden:<br />

http://lv.rlp.de/europaaktionen/europapreis-2<strong>01</strong>4/<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 2 3<br />

auS den regionen<br />

Berufliche<br />

Integration in<br />

Pirmasens<br />

Jugendkulturwerkstatt<br />

hilft bei der Suche nach Talenten<br />

<strong>und</strong> Fähigkeiten<br />

neues leben für<br />

alte Fahrräder<br />

Bad dürKheim. „Reintegration<br />

ehemals Suchtkranker in Arbeit“ –<br />

so heißt ein Projekt in Bad Dürkheim,<br />

in dem alte Fahrräder, die<br />

eigentlich auf den Schrott wandern<br />

sollten, in einer Schulungsstätte<br />

für Metallbearbeitung repariert<br />

werden <strong>und</strong> anschließend<br />

Bedürftigen<br />

zugutekommen.<br />

Finanziert wird RESA – so der<br />

Kurzname – durch den Europäischen<br />

Sozialfonds <strong>und</strong> das<br />

Jobcenter in Neustadt. Charlotta<br />

Scharwitzke betreut die derzeit<br />

zwölf Teilnehmenden sozialpädagogisch.<br />

Georg Thoene ist für<br />

den Technikbereich zuständig<br />

<strong>und</strong> bildet in der Metallbearbeitung<br />

aus. In der Werkstatt werden<br />

die Fahrräder repariert: An<br />

mehreren Arbeitsplätzen werden<br />

Räder zentriert <strong>und</strong> neu lackiert.<br />

RESA wendet sich an Langzeitarbeitslose<br />

mit Vermittlungshemmnissen.<br />

IB<br />

Teilnehmer von LAUF beim<br />

Projektstart, mit Bereichsleiterin<br />

Nicole Koch-Landau (2. v. l.)<br />

Ausstellung der Bilder bei der<br />

Abschlussveranstaltung (während<br />

des Projektes entstanden)<br />

göttingen. Als Kooperation des<br />

IB mit der Deutschen Angestellten-Akademie<br />

(DAA) wurde im<br />

Juni das Göttinger Zentrum für<br />

Budgetberatung eröffnet. Gefördert<br />

wird es mit r<strong>und</strong> 76.500<br />

Euro von der Klosterkammer<br />

Hannover. Aufgabe des Büros<br />

ist die Beratung <strong>und</strong> Betreuung<br />

von Menschen mit Beeinträchtigungen,<br />

die sich ein selbstständiges<br />

<strong>und</strong> selbstbestimmtes<br />

Leben aufbauen wollen. Beim<br />

Persönlichen Budget handelt<br />

es sich um eine Leistungsform,<br />

die die Ansprüche behinderter<br />

Menschen durch finanzielle Unterstützung<br />

erfüllt. Es geht dabei<br />

also um einen Geldbetrag, der<br />

anstelle einer Sachleistung monatlich<br />

bezogen werden kann.<br />

Daniela Kosuch<br />

Beratungsstelle<br />

eröffnet<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />

2 4<br />

auS den regionen<br />

Pirmasens. Berufsbilder kennenlernen, eigene<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Talente feststellen,<br />

Bewerbungen schreiben <strong>und</strong> eine Arbeitsstelle<br />

finden – dabei hilft der IB im ganzen<br />

Land.<br />

In Pirmasens gibt es beispielsweise „APP<br />

(Aktive <strong>und</strong> produktive Praxis) U 25“ <strong>und</strong><br />

„APP Ü 25“, gefördert durch das Jobcenter<br />

Pirmasens <strong>und</strong> den Europäischen Sozialfonds.<br />

Das Programm für unter 25-Jährige<br />

ist für 30 Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer,<br />

in dem Angebot für Ältere ist Platz für 48.<br />

Qualifiziert werden Jüngere <strong>und</strong> Ältere in<br />

einem von sechs Fachbereichen (Bau, Holz,<br />

Farbe <strong>und</strong> Raum, Hauswirtschaft/Küche,<br />

Elektro, Metall).<br />

Ziel ist die Verbesserung der Eingliederungschancen<br />

in den ersten Arbeitsmarkt.<br />

Neben dem Erlernen der jeweiligen Arbeitsverfahren<br />

im gewählten Fachbereich<br />

bekommen die Teilnehmer auch Hilfe beim<br />

Bewerben durch ein zielgerichtetes Bewerbungscoaching<br />

<strong>und</strong> eine Stellenmarktanalyse.<br />

Außerdem lernen sie die Betriebspraxis<br />

in kooperierenden Betrieben kennen.<br />

Neu hinzugekommen war in diesem Jahr<br />

das IB-Projekt „LAUF – Lehre, Arbeit <strong>und</strong><br />

finanzielle Unabhängigkeit U 25“. Das Projekt<br />

war erst im Januar gestartet <strong>und</strong> richtete<br />

sich an Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene unter<br />

25 Jahren.<br />

Gefördert wurde das sechsmonatige Projekt<br />

ebenfalls durch das Jobcenter <strong>und</strong> den<br />

Europäischen Sozialfonds. Ziel von LAUF<br />

war es, jungen Erwachsenen Berufsbilder<br />

aufzuzeigen, mit ihnen Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Talente herauszuarbeiten <strong>und</strong> Hilfe bei der<br />

Bewerbung zu geben.<br />

Durch die Kooperation mit der Jugend-<br />

KulturWerkstatt (JuKuWe) des IB <strong>und</strong> einem<br />

Wellness- & Sports Club konnte das<br />

Programm erfolgreich umgesetzt werden. IB<br />

Projektband „Jane Doe“ bei der<br />

Abschlussveranstaltung von LAUF<br />

Neues IB-Projekt im Januar gestartet: LAUF – Lehre, Arbeit <strong>und</strong> finanzielle Unabhängigkeit<br />

U 25. Es richtete sich an Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene unter 25 Jahren.<br />

i<br />

I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 2 5<br />

auS den regionen<br />

Erste Leserreaktionen auf das Re-Design: „Der aufgelockerte Inhalt macht Lust aufs Weiterblättern” „Ich finde die neue Aufmachung echt gelungen, frisch<br />

<strong>und</strong> mit Schwung …” „Ein großes Kompliment für die Macher von IB intern! Ich finde das neue Heft sehr gelungen, viel frischer <strong>und</strong> zugänglicher.” „Mir gefällt<br />

IB intern in der neuen Aufmachung. Mein erster Gedanke war: Diese Aufmachung ist Programm! Farben, wo sie hingehören <strong>und</strong> Farbiges, wo es sein soll!”


Sardinien sehen <strong>und</strong> schmecken<br />

Kochgeschichten <strong>und</strong> kleine<br />

sardische Momente im Bild<br />

Von Claudia Konerding <strong>und</strong> Hiltrud <strong>Thöne</strong>.<br />

Zubereitet von Friedemann Hingst,<br />

Marina Aracu <strong>und</strong> Gästen.<br />

Mit einem Vorwort von Michael Regner,<br />

Panis et Vinum<br />

In diesem Buch finden Sie 30 einfache<br />

Rezepte aus der sardischen Küche.<br />

Genießen Sie mit Fre<strong>und</strong>en die kulinarische<br />

Einfachheit, die Sardiniens Rezepte prägt.<br />

Guten Hunger!<br />

sehen <strong>und</strong> schmecken<br />

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<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de


<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de


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90 91<br />

62 63<br />

EinfachE TomaTEnsaucE<br />

Sugo, so wird im Allgemeinen eine Tomatensauce genannt.<br />

„Il sughetto“ ist sozusagen das „Sößchen“ <strong>und</strong> will heißen:<br />

die einfachste Variante der Tomatensauce.<br />

1 - 2 Knoblauchzehen klein hacken<br />

<strong>und</strong> in der Pfanne bei kleiner Hitze anschwitzen.<br />

3 - 4 Peperoncino dazu geben.<br />

300 g frische, schöne rote Tomaten<br />

in Würfel schneiden <strong>und</strong> dazu geben.<br />

Eventuell mit ein wenig Tomatenpüree auffüllen.<br />

20 Minuten einkochen lassen.<br />

Salz <strong>und</strong> eine Idee Zucker<br />

zum Abschmecken.<br />

penne mit aRtiSchocken<br />

Die Penne (Stifte) mit Artischocken<br />

Einige Spritzer Weißwein zum Ablöschen <strong>und</strong><br />

sind ein Beispiel für Letzteres:<br />

für eher „trockene Saucen“.<br />

Salz, weißer Pfeffer dazu<br />

Die Artischocken werden geputzt<br />

Die Penne (al dente) in die Pfanne<br />

<strong>und</strong> für eine ½ St<strong>und</strong>e in Zitronenwasser gelegt. geben, eventuell nochmal mit<br />

So verlieren sie ihre Bitterstoffe.<br />

Wein abschmecken <strong>und</strong> verlängern.<br />

Anschließend werden sie in Streifen geschnitten<br />

<strong>und</strong> in viel Olivenöl mit Knoblauch angebraten.<br />

Darauf am besten echten<br />

sardischen Pecorino reiben.<br />

Der Teig muss ordentlich gerollt <strong>und</strong> geknetet werden.<br />

Spaghetti mit RieSengaRnelen<br />

DeR gRunDteig<br />

500 g Semola (feiner Hartweizengrieß)<br />

5-7 Volleier, je nach Größe<br />

Salz, frische Muskatnuss <strong>und</strong> eventuell<br />

etwas Wasser<br />

Die Semola in eine Teigschale geben.<br />

Mit Salz <strong>und</strong> geriebener<br />

Muskatnuss vermischen.<br />

Loch in die Mitte machen, Eier rein<br />

<strong>und</strong> ab die Post. Mischen & kneten.<br />

Die Pasta nach der Zubereitung<br />

mindestens 12 St<strong>und</strong>en in Folie im<br />

Kühlschrank ruhen lassen.<br />

Die Gamberoni sollten natürlich frisch sein, aber<br />

auch im Mittelmeerraum ist das zunehmend<br />

schwierig – im Zweifelsfall dürfen es also<br />

ausnahmsweise auch tiefgefrorene sein.<br />

Die Gamberoni werden gründlich gewaschen,<br />

indem das Schwarze an den Beinen entfernt<br />

wird.<br />

Für die Sauce wird dann zunächst der Kopf mit<br />

einer Drehung vom Schwanz getrennt.<br />

Die Köpfe werden mit Knoblauch <strong>und</strong> Olivenöl in<br />

die mäßig warme Pfanne gegeben <strong>und</strong> während<br />

des Erhitzens zerdrückt.<br />

Danach gibt man hinzu:<br />

Tomatenwürfel<br />

Lorbeer (unbedingt frisch)<br />

Peperoncino, Salz <strong>und</strong> eine Prise Zucker<br />

Tomatenpüree, etwas Rot(!)-wein<br />

Anschließend werden die Schwänze hinzu<br />

gegeben <strong>und</strong> ca. 10 Minuten gegart.<br />

Die „al dente“ gekochten Spaghetti werden<br />

in die fertige Sauce gegeben<br />

<strong>und</strong> mit gehackter Petersilie verfeinert.<br />

Pro Person 2-3 Garnelen<br />

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D a s H ä n D l e r m a g a z i n D e r m H K g r o u p 2 0 1 2<br />

culina<br />

#<strong>01</strong><br />

Sternekoch André<br />

Großfeld aus Hessen<br />

berichtet exklusiv<br />

in culina über seine<br />

private Küchenkultur<br />

<strong>und</strong> verrät ein<br />

besonderes Rezept.<br />

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lickpunk t<br />

culina<br />

9<br />

Der größte Künstler ist die Natur. Immer wieder<br />

verblüffen Flora <strong>und</strong> Fauna mit ihrer Farbenvielfalt <strong>und</strong><br />

mutigen Kombinationsfreude. Eine Inspiration für viele Designer<br />

<strong>und</strong> die Küchentrends von Morgen.<br />

natur<br />

im<br />

blick<br />

Messetrends im<br />

Küchendesign<br />

10 c u l i n a<br />

b l i c k p u n k t<br />

c u l i n a 1.12 11<br />

12 c u l i n a 1.12 Haupt thema<br />

b l i c k p u n k t<br />

c u l i n a 1.12 13<br />

erdige Töne der Savanne schaffen eine<br />

warme Atmosphäre. Nach langer Zeit sind Ocker<br />

<strong>und</strong> Braun wieder Trendfarben, die gerne in Kombination<br />

mit Naturstein zum Verweilen einladen.<br />

Hol dir den Frühling ins Haus. Zarte<br />

Grün- <strong>und</strong> Gelbtöne stehen für Aufbruch zu neuen<br />

Abenteuern. Ihre frische Fröhlichkeit steckt an; sie<br />

machen Laune – nicht nur in der Küche.<br />

14 c u l i n a 1.12 b l i c k p u n k t<br />

b l i c k p u n k t<br />

c u l i n a 1.12 15<br />

Warme akzente kontrastieren<br />

die erquickliche Kühle einer weißen Sommerküche.<br />

Das rostbraune Rot erzeugt<br />

Harmonie <strong>und</strong> Geborgenheit.<br />

mit naturfarben<br />

wird das<br />

zuhause zu<br />

einem ort der<br />

entspannung<br />

Die Farbpalette der Natur ist vielseitig. Sie<br />

reicht von zartem Sandbeige, weichem Terrakotta,<br />

dezentem Schilfgrün, kräftigem<br />

Moosgrün bis zu neutralem Kieselgrau. Einrichten<br />

mit dezenten Naturfarben ist beliebt,<br />

weil mit diesen Farbwelten Ruhe <strong>und</strong> Natürlichkeit<br />

in die Wohnung einziehen. Naturfarben<br />

können mutig miteinander kombiniert<br />

werden. Flora <strong>und</strong> Fauna machen es vor. Es<br />

ist aber hilfreich, Farb-, Material- <strong>und</strong> Stoffmuster<br />

nebeneinanderzuhalten <strong>und</strong> auf sich<br />

wirken zu lassen, bevor man einen Raum<br />

damit einrichtet. Cremefarben harmonieren<br />

gut mit dunklen Brauntönen <strong>und</strong> zusammen<br />

geben sie Räumen eine behagliche Note.<br />

Ein Arrangement aus braunroten Holztönen<br />

kombiniert mit gebrochenen Weißtönen<br />

wirkt edel <strong>und</strong> fein. Räume bekommen eine<br />

luftige Atmosphäre, wenn man Sandfarben<br />

mit Pastellfarben, wie zum Beispiel zartem<br />

Blau <strong>und</strong> hellem Grün kombiniert. Wer es<br />

dagegen lebhaft mag, setzt auf die Kombination<br />

von Sandtönen mit kräftigen Farben<br />

wie Apfelgrün oder knalligem Mango. Neben<br />

Möbeln in Naturfarben oder aus Naturmaterialien<br />

wie Marmor oder Sandstein<br />

führt auch eine entsprechende Wandgestaltung<br />

zu dem gewünschten Natur-Look. Ein<br />

Kieselstein-Grau, ein erdiges Braun oder ein<br />

sandiges Beige bieten sich als Wandfarben<br />

an <strong>und</strong> sehen sowohl in einer Stadtwohnung<br />

als auch in einem Landhaus edel aus.<br />

Dezentes Grau lässt<br />

sich mit jeder Farbe mischen.<br />

So entsteht Gestaltungsspielraum.<br />

Ein dunkles<br />

Mausgrau wirkt edel in der<br />

Kombination mit pastellrosa<br />

oder grünen Einfärbungen.<br />

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D a s M a g a z i n n r 12 0 4 . 2 0 14 ®<br />

D a s M a g a z i n n r 1 0 12 . 2 0 13 ®<br />

LichtbLick<br />

Mit dem Laser<br />

zurück zum<br />

scharfen Sehen<br />

Liebe 2.0<br />

Erfolgreiche<br />

Partnersuche<br />

im Internet<br />

Marburg on<br />

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Das Winterleben an <strong>und</strong> auf der Lahn<br />

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Lebensqualität<br />

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Sicherheit<br />

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der Eiseskälte<br />

Reiche eRnte<br />

Wohin mit Obst<br />

<strong>und</strong> Beeren<br />

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1944<br />

Bomben auf<br />

Marburg<br />

Faschingsdienstag brennt die Stadt<br />

D A S M A G A Z I N n r 8 0 8 . 2 0 13 ®<br />

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Spezial<br />

erste Bomben<br />

Vor dem einmarsch<br />

odyssee der Skulptur<br />

Bücher zur Zeit<br />

Geschichte<br />

15<br />

15.15 Uhr fallen die Bomben <strong>und</strong> fast 100 Bürger sterben in den trümmern<br />

von Richard Kiefer<br />

1944. der von nazi-deutschland angezettelte Zweite Weltkrieg ist im<br />

fünften Jahr. Marburg hatte bis dahin Glück, zumindest vor Zerstörung.<br />

eine verirrte Bombe krachte 1940 in die Universitätsstraße, eine weitere<br />

1941 in den Wehrdaer Weg. Allgegenwärtig das braune terrorregime:<br />

Männer gehen an die front, Juden werden deportiert, essen gibt es nur auf<br />

lebensmittelkarten. Glutrote horizonte lassen erahnen, was Bomben<br />

anrichten. Bis zum 22. februar, einem faschingsdienstag.<br />

Foto: privat<br />

Ausgezeichnet mit dem icma Award of Excellence<br />

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16 Geschichte<br />

Geschichte<br />

17<br />

es war ein ganz normaler tag, so normal wie ein Kriegstag<br />

sein kann. Kälte lag über Marburg. der himmel sollte<br />

aber blau werden. Senkrecht <strong>und</strong> schwer bahnten sich<br />

die Rauchsäulen der heizenden Öfen ihren Weg aus den<br />

Schornsteinen. früh morgens waren schon diejenigen unterwegs,<br />

die zur Arbeit mussten. hauptsächlich 14, 15,<br />

16-jährige Jungs wie Werner fischer, florenz Baumgarten<br />

oder Walter Weitzel, die eine lehre machten. Alte Männer<br />

wie der 71-jährige laborant langbein oder sein 66-jähriger<br />

Gehilfe Schäfer, die die jungen Männer ersetzten, die<br />

für „Volk <strong>und</strong> Vaterland“ kämpften. oder Krüppel wie der<br />

Schrankenwärter lenz, der einen Arm bereits im ersten<br />

Weltkrieg gelassen hatte <strong>und</strong> zu seinem Wärterhäuschen<br />

am Schülerpark ging. Aber auch junge kräftige Männer<br />

wie Medizinstudenten blieben aus nicht uneigennützigen<br />

Gründen des Regimes in Marburg, schließlich wurde ihr<br />

handwerk in dieser Zeit sehr gebraucht.<br />

Zuerst gemeinsames Mittagessen<br />

Weitzel <strong>und</strong> Baumgarten hatten schon einen anderthalb<br />

St<strong>und</strong>en langen fußmarsch aus Bauerbach hinter sich, wie<br />

jeden Morgen, als sie an ihren Arbeitsplätzen in der Chirurgie<br />

<strong>und</strong> bei optiker Böhler am pilgrimstein ankamen.<br />

„Wir verabredeten uns zum Mittagessen“, erinnert sich der<br />

heutige 83-jährige Walter Weitzel, der noch immer in Bauerbach<br />

lebt. er war im zweiten lehrjahr <strong>und</strong> stellte dienst<strong>und</strong><br />

Maskenbrillen her. „eine kriegswichtige produktion“,<br />

wie er sagt. ebenfalls kriegswichtig waren die produkte,<br />

die bei Kaphingst in der Uferstraße gefertigt wurden. dort<br />

lernte Werner fischer orthopädiemechaniker, nur ein paar<br />

Straßen weiter. er selbst wohnte im norden der Stadt, in<br />

der nähe des hauptbahnhofes.<br />

Als Weitzel, Baumgarten <strong>und</strong> fischer ihre Arbeit begannen,<br />

war die 15-jährige Jeanette pfister auf dem Weg zur<br />

Schule. Vorher hatte sie sich von ihrer Mutter paula am ortenberg<br />

verabschiedet. „Meine Mutter wollte, dass ich zunächst<br />

nach hause gehe, dort den Ranzen ablege <strong>und</strong> zum<br />

laden in die Bahnhofstraße komme <strong>und</strong> mit ihr zu Mittag<br />

esse“, sagt Jeanette pfister, die heute pieruschek heißt. „es<br />

sollte Brötchen <strong>und</strong> Kakao geben“, erinnert sich die jetzt<br />

82-Jährige. Sie aßen doch zu hause <strong>und</strong> nicht im lager ihres<br />

tabakwarenhandels, „warum auch immer“, fragt sich<br />

heute noch pieruschek. es sollte ihr leben retten.<br />

An diesem Morgen des 22. februar holten sich amerikanische<br />

piloten die letzten instruktionen für ihren einsatz<br />

über deutschland, während die vier Motoren ihrer B-17-<br />

<strong>und</strong> B-24-Bomber warm liefen. Von england aus hatten die<br />

Alliierten die „Big Week“, die „Große Woche“, ausgerufen.<br />

Seit Sonntag, 20. februar, flogen 6.000 Bomber <strong>und</strong> 3.700<br />

Jagdflugzeuge Angriffe auf Ziele der deutschen flugzeugindustrie.<br />

An diesem tag starteten 799 Bombermannschaften<br />

zu ihrer Mission. Unter ihnen war auch der Bombenschütze<br />

leutnant James ernest Casey an Bord einer B-24,<br />

die nach Gotha fliegen sollte. Schlechtes Wetter über dem<br />

Zielgebiet zwang sie zur Umkehr. Allerdings waren die Besatzungen<br />

der Bomber mit dem Auftrag ausgestattet, bei<br />

Gegenwehr zu bombardieren. So hatte es in Caseys persönlichen<br />

Aufzeichnungen gestanden. das galt für alle.<br />

Mit lautem Pfeifen fallen die Bomben<br />

Jeanette <strong>und</strong> ihre Mutter paula waren gerade in ihrer Wohnung<br />

am ortenberg im früheren hute- <strong>und</strong> heutigen ludwig-Juppe-Weg<br />

mit den Brötchen <strong>und</strong> dem Kakao fertig.<br />

Sie standen auf dem Balkon in Richtung Stadt, als der fliegeralarm,<br />

eine Zwei-Stufen-Warnung, losging, eine Art<br />

Voralarm. die beiden frauen nahmen die Warnung nicht<br />

sonderlich ernst, „bisher passierte ja nichts“, so pieruschek.<br />

Und als sie die flugzeuge über ihre Köpfe hinweg<br />

fliegen sahen, sagte die Mutter, dass es eh zu spät sei, um<br />

im Keller Schutz zu suchen. Jeanette konnte neun Bomber<br />

genau erkennen, die in formation <strong>und</strong> in Richtung Westen<br />

flogen, wahrscheinlich nach hause. Sie standen unter<br />

flakfeuer aus Allendorf, die weißen Wölkchen der explodierenden<br />

Granaten waren vor dem blauen himmel deutlich<br />

sichtbar. das Mädchen sah die beiden nebelbomben,<br />

die den Bombenschützen signalisierten, ihre todbringende<br />

ladung abzuwerfen. Unter lautem pfeifen fielen die Bomben<br />

aus den Schächten der B-17-Bomber. „ich konnte nur<br />

noch sehen, dass die Bomben in höhe der Bahnhofstraße<br />

einschlugen, in der nähe des ladens“, erinnert sie sich.<br />

Werner Fischer (von links), Walter Weitzel <strong>und</strong> Walter otto sind Zeitzeugen.<br />

Sie haben als 15-jährige Jungs erlebt, wie die Bomben auf Marburg<br />

fielen.<br />

Foto: Andreas Schmidt<br />

Foto: privat<br />

Volltreffer. In der Nähe starben die Medizinstudenten.<br />

18<br />

Geschichte<br />

Geschichte<br />

19<br />

20<br />

Geschichte<br />

Geschichte<br />

21<br />

Explosionen<br />

Die neue Chirurgie ist völlig zerstört. Der damals 15-jährige Werner Fischer<br />

kam zum Helfen <strong>und</strong> hörte Schreie aus den Räumen, deren Fassaden fehlten.<br />

Jeanette <strong>und</strong> ihre Mutter gingen dann doch in deckung.<br />

der Abwurf war um 15.15 Uhr <strong>und</strong> dauerte nur eine Minute,<br />

ist später den Akten zu entnehmen.<br />

reißen Hausfassaden ein<br />

Schnell kamen Helfer zusammen, um Verletzte aus den trümmern der<br />

Chirurgie zu retten.<br />

in Richtung norden, ob er dort Staubwolken sah. Sein Gedanke<br />

galt der familie. es blieb aber wenig Zeit, „mit einem<br />

fre<strong>und</strong> lief ich zur gegenüberliegenden Chirurgie, um<br />

zu helfen“, wie er sagt. Überall hörte er Menschen weinen<br />

<strong>und</strong> stöhnen. eine frau lag noch in einem der oberen<br />

Stockwerke der völlig zerstörten Klinik in ihrem Bett. „Sie<br />

schrie um hilfe, aber lebte, ich fing an zu weinen“, so der<br />

damals 15-Jährige.<br />

Unter den trümmern der Chirurgie war auch florenz<br />

Baumgarten vergraben. tot, von einer Mauer erschlagen.<br />

nur 20 Minuten früher hatten sich er <strong>und</strong> Walter Weitzel<br />

nach der Mittagspause getrennt. „ich kann es heute noch<br />

nicht fassen“, senkt Weitzel den Kopf. Am 9. Juni hätte er<br />

seinen 15. Geburtstag gefeiert. er war ein todesopfer von<br />

29 allein dort. Auch für die alten Männer langbein <strong>und</strong><br />

Schäfer, die seit frühjahr 1943 den Stabsfeldwebel Cibulski<br />

im pathologischen institut vertraten, kam jede hilfe zu<br />

spät.<br />

Wo sind die Liebsten<br />

Als die infernalisch lauten explosionen nachließen <strong>und</strong><br />

von den gewaltigen Staubwolken abgelöst wurden, begannen<br />

die beiden frauen zu rennen. Wie jeder in der Stadt.<br />

die einzige frage, die galt: „leben meine liebsten“ paula<br />

<strong>und</strong> Jeanette liefen in Richtung laden, durch den Schülerpark,<br />

am Wärter lenz vorbei über die Schienen <strong>und</strong> die<br />

lahnbrücke in die deutschhausstraße. dort traf Jeanette<br />

ihren Vater Wilhelm, der auf der Schreibstube einer Studentenkompanie<br />

in der Ketzerbach seinen dienst tat. „Als<br />

Junge hatte er einmal einen Bruch verschleppt, deshalb<br />

blieb er“, erklärt pieruschek. er hatte sich auch auf den<br />

Weg gemacht, erst im laden geschaut <strong>und</strong> dann wollte er<br />

nach hause. „Gott sei dank, ihr lebt“, waren seine ersten<br />

Worte, an die sich Jeanette noch heute gut erinnert. Sie<br />

fielen sich in der deutschhausstraße in die Arme. Was sie Durch engen Schacht gerettet<br />

nicht wissen konnten: eine Bombe hat ganz in der nähe<br />

eine Gruppe von Medizinstudenten getroffen. 18 junge<br />

Männer starben beim Appell. Viele wurden vermisst. eine<br />

Geldbörse mit 30 Reichsmark, lebensmittelkarten <strong>und</strong> ein<br />

einkaufsausweis, die später gef<strong>und</strong>en wurden, waren die<br />

letzten stummen Zeugen.<br />

Als Werner fischer das pfeifen hörte, rannte er vier<br />

Stockwerke von der Kaphingst-Werkstatt bis in den Keller,<br />

in der hoffnung, schneller als die Bomben zu sein.<br />

„ich hatte richtig, richtig Angst“, weiß er noch ganz genau.<br />

nur wenig später stand er auf der Straße <strong>und</strong> blickte<br />

Mehr Glück dagegen hatten zwei ältere frauen. die eine<br />

lag verschüttet im eckhaus Bahnhofstraße/Robert-Koch-<br />

Straße, in der der Schuhgroßhandel dörrlamm <strong>und</strong> hamel<br />

war, nur unweit von der Chirurgie, als Walter otto kam.<br />

der 14-Jährige war beim Jungvolk <strong>und</strong> wurde zum helfen<br />

gerufen. „die hausfront war weg, wir zogen die frau<br />

durch einen engen Schacht <strong>und</strong> retteten sie“, erinnert sich<br />

otto. Sie rief ständig „mein ofen, mein ofen“, noch heute<br />

hat er die Worte im ohr. Sie hatte wohl einen Schock, war<br />

aber am leben. ebenso wie die frau, die in einer Wohnung<br />

neben dem haus wohnte, in dem der lagerraum des<br />

Fotos: privat<br />

tabakwarenhandels pfister war. Jeanette <strong>und</strong> ihre eltern<br />

paula <strong>und</strong> Wilhelm standen nur noch vor trümmern. eine<br />

Bombe hatte voll getroffen. eine weitere schlug ins<br />

nachbarhaus ein. „Wir hörten, dass eine frau fürchterlich<br />

schrie“, sagt Jeanette pieroschek. Wie es sich herausstellte,<br />

war es die nachbarin, die mehrere Stockwerke durch ein<br />

loch fiel, das eine Bombe im haus durchschlagen hatte.<br />

„Sie hatte lediglich einen Schenkelhalsbruch“, so die Zeitzeugin.<br />

dagegen war der Raum, in dem sie eigentlich mit<br />

ihrer Mutter Brötchen essen <strong>und</strong> Kakao trinken sollte, völlig<br />

zerstört. ein Stuhl blieb heil <strong>und</strong> eine fußballgroße r<strong>und</strong>e<br />

weiße deckenlampe aus Glas, sonst nichts.<br />

in einem Bericht, der teil einer Mappe im Marburger<br />

Uniarchiv ist, sind die Schäden <strong>und</strong> daten des tages aufgeführt:<br />

„7 Wohngebäude total zerstört, 16 schwer beschädigt,<br />

100 leicht beschädigt. Augenklinik total zerstört, der<br />

Buchtipps<br />

neue frauenflügel der Chirurgie total zerstört, die Bahnstrecke<br />

für 22 St<strong>und</strong>en unterbrochen. 84 Bomben gefallen,<br />

r<strong>und</strong> 60 flüssigkeitsbrandbomben.“<br />

„das leben am nächsten tag ging einfach weiter“, erinnert<br />

sich fischer, „musste weiter gehen“, motiviert er sich<br />

noch heute. für etwa 100 Männer, frauen <strong>und</strong> Kinder war<br />

es in dieser Stadt beendet. exakt ein Jahr später, am 22. februar<br />

1945, fielen wieder Bomben auf Marburg. der Angriff<br />

galt dem hauptbahnhof. es gab wieder tote. Am 28. März<br />

1945 war für Marburg der Krieg vorbei. Weiße Bettlaken,<br />

die aus den fenstern hingen, signalisierten den einmarschierenden<br />

Amerikanern das friedensangebot. leutnant<br />

James ernest Casey erlebte diesen tag nicht mehr, wie viele<br />

seiner Kollegen. er <strong>und</strong> seine Crew wurden bereits ein<br />

Jahr zuvor, am 8. März 1944, irgendwo über deutschland<br />

abgeschossen. 39 tage nach seinem 22. Geburtstag.<br />

Marburg im Krieg – es gibt reichlich Literatur<br />

Wer sich über Marburg im Kriege informieren will, wird leicht fündig. Mit wachsendem abstand von den Ereignissen stieg die Bereitschaft, sich<br />

eingehender mit den Vorgängen <strong>und</strong> vor allem ihren Hintergründen auseinander zu setzen. Vom Kreis derjenigen, denen am Verbergen <strong>und</strong><br />

Vertuschen liegt, leben nur noch wenige, in Machtpositionen befinden sie sich, im Gegensatz zu den ersten nachkriegsjahrzehnten, nicht mehr.<br />

Zum ersten orientieren empfiehlt sich ein<br />

Blick in die „Geschichte der Universitätsstadt<br />

Marburg in Daten <strong>und</strong> Stichworten“,<br />

zusammengestellt von Wilhelm Kessler,<br />

erschienen in zweiter auflage 1984 in<br />

der Reihe „Marburger Stadtschriften zur<br />

Geschichte <strong>und</strong> Kultur“, herausgegeben<br />

vom Magistrat der Stadt Marburg. Gr<strong>und</strong>legend,<br />

unbeschadet aller seither erfolgten<br />

Forschungsfortschritte, ist der in der<br />

„Marburger Geschichte – Rückblick auf die<br />

Stadtgeschichte in Einzelbeiträgen“, herausgegeben<br />

von Erhart Dettmering <strong>und</strong> Rudolf<br />

Grenz 1980, enthaltene aufsatz von John R.<br />

Willertz „Marburg<br />

unter dem nationalsozialismus<br />

(1933 – 1945)“.<br />

Hierzu traten zu einzelnen Sachkomplexen<br />

inzwischen weitere, zum teil sehr umfangreiche<br />

Untersuchungen, erschienen in der oben<br />

genannten Reihe „Stadtschriften...“.<br />

Beispielhaft genannt seien die 1982 publizierte<br />

Schrift „Mit Stumpf <strong>und</strong> Stiel ausrotten<br />

- Zur Geschichte der Juden in Marburg <strong>und</strong><br />

Umgebung nach 1933“ von Günter Rehme <strong>und</strong><br />

Klaus Martin Haase, „alltagsleben im Krieg –<br />

Marburgerinnen erinnern sich an den Zweiten<br />

Weltkrieg“ von andreas Bimmer u.a. (1985),<br />

„Kirche <strong>und</strong> Schule im national-sozialistischen<br />

Marburg“ von Friedrich Dickmann <strong>und</strong> Hanno<br />

Schmitt (1985) sowie schließlich der 2005<br />

erschienene, von Karin Brandes redigierte<br />

Sammelband „Zwangsarbeit in Marburg<br />

1939 bis 1945 – Geschichte, Entschädigung,<br />

Begegnung“.<br />

In neueren Vereinschroniken finden sich<br />

häufig wertvolle nähere Hinweise auf das<br />

Geschehen in der Kriegszeit. In Chroniken<br />

Marburger Stadtteile, vielfach gleichfalls<br />

den „Stadtschriften...“ angehörig, wird der<br />

Zeit des Dritten Reiches <strong>und</strong> damit auch der<br />

Kriegszeit oft breiter Raum gewidmet. Informativ<br />

nicht nur hinsichtlich der Schulverhältnisse<br />

selbst sind häufig Schulchroniken,<br />

zum Beispiel die der Martin-Luther-Schule<br />

von 1988 („Martin-Luther-Schule 1838 –<br />

1988“) sowie die „Schulgeschichten“ der<br />

Elisabethschule Marburg, erschienen zu<br />

derem 125jährigen Jubiläum 2004. lm<br />

Bevor die Amerikaner kamen –<br />

Marburg in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges 1945<br />

von dr. lutz Münzer<br />

Anfang 1945 lebten in Marburg 36.000 Als Anfang 1945 kein heizmaterial weitgehend zum erliegen. Ab Januar<br />

Menschen – 8.000 mehr als zu Beginn zum Beispiel in der Martin-luther- 1945 gab es Kälteferien, <strong>und</strong> ab 17. februar<br />

1945 diente das Schulgebäude<br />

des Krieges. es war eng in der Stadt. Schule, damals „Adolf-hitler-Schule“,<br />

in den ersten Kriegsjahren blieb die zur Verfügung stand, kam wie auch als lazarett.<br />

Stadt von luftangriffen fast verschont. an anderen Schulen der Unterricht in wachsendem Maße lebten in<br />

doch am 22. februar 1944 fielen Bomben<br />

aufs nordviertel <strong>und</strong> töteten fast<br />

allem Zwangsarbeiter, etwa 1.600<br />

Marburg Kriegsgefangene <strong>und</strong> vor<br />

100 Menschen. ein Jahr später forderte<br />

eine Serie weiterer luftangriffe<br />

wäre in Marburg in den späteren<br />

waren es Anfang 1945. ohne sie<br />

zwar nicht mehr so viele Menschenleben,<br />

verursachte aber umfangrei-<br />

Sie arbeiteten in einer Vielzahl ge-<br />

Kriegsjahren nichts mehr gegangen.<br />

che Schäden. die oberstadt blieb verschont.<br />

dennoch war jedes vierte der<br />

bei Behörden <strong>und</strong> in privathaushalwerblicher<br />

einrichtungen, aber auch<br />

etwa 3.000 häuser der Stadt zerstört<br />

ten – etwa als haushaltsgehilfinnen.<br />

oder beschädigt.<br />

Zur Beseitigung des allgemeinen Wohnraummangels<br />

sowie zur Unterbringung von Kriegsdienst<br />

ein.<br />

die Reichsbahn setzte sie im Bau-<br />

im februar <strong>und</strong> März 1945 gab es<br />

weder Kartoffeln noch Zucker. Brot gefangenen <strong>und</strong> Zwangsarbeitern entstanden Zwangsarbeiter <strong>und</strong> Kriegsgefangene<br />

waren im Marburger Straßenbild<br />

wurde rationiert.<br />

zahlreiche Barackenlager, darunter eines auf<br />

Auch fahrraddecken waren nicht der Bürgerwiese bei Weidenhausen.<br />

allgegenwärtig.<br />

mehr zu bekommen. Schmiermittel,<br />

farben, Baustoffe aller Art wurden<br />

zur Mangelware.<br />

Kohlenmangel zwang zur Stilllegung<br />

des Gaswerkes am 28. februar<br />

1945. einen tag nach dem einmarsch<br />

der Amerikaner (28. März 1945) ging<br />

in Marburg buchstäblich das licht<br />

ganz aus – bis zum 7. April gab es keinen<br />

Strom.<br />

Schon im ersten Kriegsjahr hatte der<br />

Schulunterricht einschränkungen unterlegen:<br />

So fand vom 1. bis 10. Septem-<br />

des Bahnhofes diente<br />

nach der Zerstörung<br />

ber 1939 kein Unterricht statt, erneut<br />

das Häuschen des<br />

fiel er – wegen Kohlenmangel – vom 8.<br />

Verkehrsbüros vor<br />

Januar bis 5. März 1940 aus. Zum 1.<br />

dem Bahnhof einige<br />

September 1943 erfolgte die einberufung<br />

der Schüler der Geburtsjahrgänge<br />

gung der Fahrkarten-<br />

Jahre zur Unterbrin-<br />

1927 <strong>und</strong> älter als luftwaffenhelfer.<br />

ausgabe.<br />

Foto: Slg. Fachdienst Presse <strong>und</strong> öffentlichkeitsarbeit<br />

Foto: Andreas Schmidt<br />

der Kreis ist<br />

nach Jahrzehnten<br />

geschlossen.<br />

der Marburger<br />

Junge in einer Reihe mit<br />

dem amerikanischen präsidenten<br />

von Richard Kiefer<br />

Als Walter otto eines seiner präsente<br />

zum 82. Geburtstag vom seidenen<br />

Geschenkpapier befreite, musste er<br />

weinen. Auch bei seiner frau elisabeth<br />

flossen die tränen. ebenso bei<br />

den Kindern Karin <strong>und</strong> thomas, die<br />

ihm das Geschenk beschafft haben.<br />

das war 2<strong>01</strong>1, <strong>und</strong> die Überraschung<br />

überwältigend. „der Kreis ist nach<br />

Jahrzehnten geschlossen. die Skulptur,<br />

für die ich als Jugendlicher Modell<br />

gesessen hatte, hielt ich in meinen<br />

händen“, sagt Walter otto. noch<br />

heute steigen dem alten Mann bei<br />

diesen Worten tränen auf. in seinen<br />

kühnsten träumen hätte er nicht daran<br />

geglaubt. eine figur, die kunstvoll<br />

seine Vergangenheit mit der ewigkeit<br />

verbindet, steht nach 66 Jahren in seinem<br />

Schrank. Sie ist zu hause.<br />

eigentlich haben Geschichten einen<br />

Anfang. diese aber hat zwei. 1945.<br />

Marburg nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />

das leben in der Stadt starte-<br />

Walter otto<br />

Walter otto (vorne) hat seinem alten Fre<strong>und</strong> Karlheinz Schade zu verdanken,<br />

dass er seine Skulptur nach mehr als 60 Jahren in den Händen hält.<br />

te langsam. Alle hatten hunger. die<br />

Schulen waren geschlossen oder von<br />

der amerikanischen Armee besetzt.<br />

Somit hatten die Schüler nichts zu<br />

tun, außer vielleicht amerikanische<br />

lieder zu hören, die die nazis verboten<br />

hatten <strong>und</strong> zu erfahren, dass<br />

Amerikaner gar nicht böse sind, wie<br />

es ihnen die propaganda lange eingetrichtert<br />

hatte.<br />

Walter otto lebte in der nähe des<br />

Staatsarchivs in der Bismarckstraße<br />

30. er besorgte sich <strong>und</strong> seinen<br />

fre<strong>und</strong>en Werner haserodt, Willy<br />

trier <strong>und</strong> Karlheinz Schade beim „Art<br />

Collecting point“ der Amerikaner Arbeit.<br />

diese Stelle im Staatsarchiv verhalf<br />

den Kunstwerken aus deutschland<br />

<strong>und</strong> europa, wieder ihre alten<br />

plätze in den Museen <strong>und</strong> Galerien<br />

einzunehmen. die 15-Jährigen bekamen<br />

etwas Geld für ihre dienste. Aber<br />

was noch wichtiger war, sie bekamen<br />

ein warmes essen in der „Sonne“ am<br />

Marktplatz. Sie diente als Kantine.<br />

Zunächst halfen die Jungs neue<br />

fenster im Staatsarchiv einzusetzen,<br />

die nach dem letzten Bombenangriff<br />

am 12. März geborsten waren. danach<br />

aber begann ihre eigentliche Arbeit.<br />

Sie mussten die lastwagen abladen<br />

<strong>und</strong> die angelieferten Kunstwerke<br />

auspacken. „Wir sahen Gemälde von<br />

Cranach, Manet, Monet oder Renoir“,<br />

erzählt otto über die Menge an überwältigenden<br />

Bildern an einem ort.<br />

<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de


14 15<br />

Ein besonderer Anlass wird auch besonders gefeiert. Das gilt allemal<br />

für die vielleicht wichtigste Feier im Leben: die Hochzeit.<br />

gibt es auch in Marburg.<br />

nicht vergessen!!<br />

nach angaben des Guinnes Buch<br />

der rekorde 2005 dauerte die<br />

1853 geschlossene längste ehe<br />

der Welt 86 Jahre an. Die ehe<br />

des indischen ehepaares wurde<br />

geschlossen, als beide fünf Jahre<br />

alt waren. <strong>und</strong> wenn sie nicht<br />

gestorben sind ...<br />

nach 1 Jahr<br />

Baumwollhochzeit,<br />

Papierene Hochzeit<br />

nach 3 Jahren<br />

Lederne Hochzeit<br />

nach 4 Jahren<br />

Seidene Hochzeit,<br />

Bernsteinhochzeit,<br />

Leinenhochzeit<br />

nach 5 Jahren<br />

Holzhochzeit,<br />

Veilchenhochzeit<br />

(eine“ Windbeutelhochzeit“ oder<br />

„ochsenhochzeit“ wird einem<br />

paar von Fre<strong>und</strong>en ausgerichtet,<br />

wenn sich bis dahin noch kein<br />

nachwuchs eingestellt hat.)<br />

Fortsetzung<br />

Bewährt für Bekenntnisse hat sich das Lutherzimmer im<br />

Schloss. Dort kann man gut ewige Treue schwören.<br />

Vor Marburger Standesbeamten geben sich<br />

r<strong>und</strong> 400 Paare im Jahr das Ja-Wort. Heiraten<br />

im Standesamt kann jeder, wie wäre<br />

es daher mal mit anderen Lokalitäten Neben<br />

dem Standesamt im Stadtverwaltungsgebäude<br />

in der Frauenbergstraße gibt es in<br />

Marburg noch andere Möglichkeiten:<br />

Der Historische Saal im Marburger Rathaus<br />

in der Oberstadt wird nicht nur für<br />

festliche Empfänge <strong>und</strong> Ereignisse genutzt.<br />

Als Trauraum kann er besonders bei größeren<br />

Gesellschaften mit bis zu 80 Personen<br />

gemietet werden. Im Foyer besteht die<br />

Möglichkeit zum Umtrunk.<br />

Ein paar Meter weiter steht das älteste erhaltene<br />

steinerne Haus Marburgs, das 1323<br />

erbaut wurde.<br />

In den alten Gemäuern <strong>und</strong> den 2009<br />

komplett renovierten Trauräumen ist das<br />

Ambiente besonders schön: helles Ahornparkett,<br />

dunkles Gebälk, rote Lederstühle<br />

<strong>und</strong> eine weiße Stuckdecke. Hier ist Platz<br />

für Gesellschaften mit ungefähr 25 Gästen.<br />

Hoch über Marburg ist auch das Schloss<br />

ein festlicher Ort. Trauungen werden im<br />

sogenannten „Lutherzimmer“, dem kleinen<br />

Saal mit etwa 40 Sitzplätzen im Südflügel<br />

durchgeführt. Hier fand 1529 das berühmte<br />

Religionsgespräch zwischen Luther <strong>und</strong><br />

Zwingli statt. Die Dekoration als Trauraum<br />

obliegt den Brautleuten. Der Trauraum ist<br />

über eine enge Wendeltreppe zu erreichen.<br />

Oder wie wäre es mit dem nach Werner<br />

Freiherr von Spiegel zum Desenberg - der<br />

in Marburg studierte - benannten Spiegelslustturm<br />

oder auch Kaiser-Wilhelm-Turm<br />

Trauungen finden statt in der Turmstube im<br />

Erdgeschoss. 30 Sitzplätze sind im Turmcafé<br />

vorhanden. Die Dekoration <strong>und</strong> Herrichtung<br />

des Raumes erfolgt durch den Betreiber<br />

in Absprache mit den Brautleuten.<br />

Auskunft erteilt das standesamt marburg<br />

06421 / 2<strong>01</strong> 250 oder 251<br />

foto: claudia konerding, www.claudiakonerding.de<br />

16 Schwerpunkt<br />

17<br />

18 19<br />

Fortsetzung<br />

nach 6 ½ Jahren<br />

Zinnerne Hochzeit<br />

nach 7 Jahren<br />

Kupferne Hochzeit<br />

nach 8 Jahren<br />

Blecherne Hochzeit<br />

nach 9 Jahren<br />

Keramikhochzeit<br />

nach 10 Jahren<br />

Rosenhochzeit<br />

nach 11 Jahren<br />

Stählerne Hochzeit,<br />

Korallenhochzeit<br />

nach 12 ½ Jahren<br />

Nickelhochzeit,<br />

Petersilienhochzeit<br />

nach 13 Jahren<br />

Spitzenhochzeit,<br />

Salzhochzeit<br />

nach 14 Jahren<br />

Elfenbeinhochzeit<br />

nach 15 Jahren<br />

Gläserne Hochzeit,<br />

Kristallhochzeit,<br />

Levkojenhochzeit<br />

nach 16 Jahren<br />

Saphirhochzeit<br />

nach 17 Jahren<br />

Orchideenhochzeit<br />

nach 18 Jahren<br />

Türkishochzeit<br />

nach 19 Jahren<br />

Cretonnehochzeit<br />

nach 20 Jahren<br />

Chrysanthemenhochzeit,<br />

Dornenhochzeit,<br />

Porzellanhochzeit<br />

nach 21 Jahren<br />

Buchenhochzeit<br />

nach 22 Jahren<br />

Bronzehochzeit<br />

nach 23 Jahren<br />

Titanhochzeit<br />

Sigrun Wiegand vom Fotostudio Wiegand<br />

in Gladenbach. Damals war sie fast jedes<br />

Wochenende unterwegs, um zum Teil auch<br />

ganze Hochzeitsgesellschaften mit bis zu<br />

140 Personen abzulichten. „Da ist man<br />

auch mal rückwärts in den Mist gefallen“,<br />

erinnert sie sich schmunzelnd. Heutzutage<br />

aber seien es nur noch ein bis zwei Termine.<br />

„Einer aus der Verwandtschaft hat<br />

immer eine Digitalkamera, die Brautpaare<br />

sparen sich daher einen Profi.“<br />

„Für derartige Erinnerungen bedarf es<br />

weitaus mehr, als eine aufwändige Ausrüstung,<br />

wie sie mancher Hobbyfotograf<br />

hat“, meint Jürgen Laackmann aus Marburg.<br />

Der Fotograf sollte ein geschultes,<br />

professionelles Auge haben. „Nur ein Profi<br />

sieht auch die Tränen in den Augen der<br />

Schwiegermutter bei der Trauung, den hüb<strong>und</strong><br />

im Bild verewigt.<br />

Über die Geschichte des<br />

Hochzeitsfotos.<br />

von Michaela Heck<br />

Früher schwarzweiß <strong>und</strong> steif, heute bunt<br />

<strong>und</strong> lebendig. Die Bilder halten das Ereignis<br />

für die Ewigkeit fest. Nicht jeder konnte<br />

sich vor 100 Jahren teure Fotografien leisten.<br />

Im späten 19. <strong>und</strong> im frühen 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

zogen Fotografen übers Land. Sie<br />

waren mit ihrer Kamera, einem künstlichen<br />

Blumenstrauß, eventuell einem weißen<br />

<strong>und</strong>/oder schwarzen Brautkleid (Einheitsgröße)<br />

<strong>und</strong> einem weißen Brautschleier unterwegs<br />

<strong>und</strong> so konnten auch arme Leute<br />

auf dem Land sich – anlässlich ihrer bereits<br />

stattgef<strong>und</strong>enen Hochzeit – fotografieren<br />

lassen. Ähnlich war es in der Stadt: In den<br />

Fotoateliers befanden sich ebenfalls Requisiten,<br />

die für ein gutes Hochzeitsfoto vom<br />

Fotografen zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Meist waren die Aufnahmen gestellt, es<br />

gab ein Bild des Paares – in immer gleicher<br />

Mimik <strong>und</strong> Pose - vor einem Vorhang, vielleicht<br />

noch ein Gruppenbild, fertig.<br />

Manchmal entstand ein Hochzeitsfoto<br />

erst viele Jahre nach der eigentlichen<br />

Hochzeit. Erst in den Jahren nach 1920 gehörte<br />

das zeitnahe Hochzeitsfoto zu jeder<br />

Hochzeit dazu.<br />

„Vor 40 Jahren habe ich noch etwa 30<br />

Hochzeiten im Monat fotografiert“, sagt<br />

foto: claudia konerding, www.claudiakonerding.de<br />

schen Blumenschmuck in der Kirche <strong>und</strong><br />

kommt mit schlechteren Lichtverhältnissen<br />

zurecht.“ Interessantes vor <strong>und</strong> nach<br />

der Hochzeitsfeier ist oft einen Schnappschuss<br />

wert. Auch wenn professionelle Fotografen<br />

Geld kosten, sind sich die meisten<br />

Brautpaare einig, dass sich dieser finanzielle<br />

Einsatz lohnt. Schließlich werden die<br />

Frischvermählten mit Bildern belohnt, die<br />

einen unbezahlbaren emotionalen Wert für<br />

sie haben. Und es gibt noch mehr: Innovative<br />

Trends sind Hochzeitsreportagen, Pre-<br />

Wedding- oder After-Wedding-Shooting.<br />

„Das beginnt mit der Kissenschlacht des<br />

Paares am Morgen, über das Schminken<br />

der Braut bis nach der Feier. Wir begleiten<br />

das Paar 24 St<strong>und</strong>en“, so Laackmann. Der<br />

Fotograf bietet zudem „Kennenlern-Shootings“<br />

an, nachgestellt werden Situationen<br />

<strong>und</strong> besondere Erlebnisse vor der Hochzeit,<br />

der erste Kontakt in der Uni im Hörsaal,<br />

bei der Arbeit, das erste Date, gemeinsame<br />

Hobbys: Die Geschichte der beiden wird in<br />

Bildern erzählt.<br />

Besonders beliebtes zusätzliches aus<br />

Amerika stammendes Stilmittel: Trash the<br />

dress. Dabei wird das Paar in eleganter Robe<br />

<strong>und</strong> weißem Hochzeitskleid in außergewöhnliche,<br />

untypische Umgebungen wie<br />

Schrottplätze, Graffitiwände oder alte Fabriken<br />

gesetzt, „geht komplett gestylt Burger<br />

essen oder springt gemeinsam<br />

in die Lahn“, so Laackmann.<br />

Oder macht das<br />

Kleid nass, bespritzt<br />

oder zerstört es. Denn<br />

es muss „vor allem<br />

Spaß machen“.<br />

Auch in Zeiten der digitalen<br />

Archivierung werden<br />

Fotos gerahmt oder in einem<br />

Fotobuch präsentiert. Das ist<br />

nach wie vor die schönste Art,<br />

die Hochzeitsfotos aufzu-<br />

Fortsetzung<br />

nach 24 Jahren<br />

Satinhochzeit<br />

nach 25 Jahren<br />

Silberne Hochzeit,<br />

Silberhochzeit<br />

nach 26 Jahren<br />

Eichenhochzeit<br />

nach 27 Jahren<br />

Jutehochzeit<br />

nach 28 Jahren<br />

Nelkenhochzeit<br />

nach 29 Jahren<br />

Ebenholzhochzeit<br />

nach 30 Jahren<br />

Perlenhochzeit<br />

nach 31 Jahren<br />

Lindenhochzeit<br />

nach 32 Jahren<br />

Seifenhochzeit<br />

nach 33 Jahren<br />

Knoblauchhochzeit<br />

nach 34 Jahren<br />

Amberhochzeit<br />

nach 35 Jahren<br />

Leinwandhochzeit<br />

nach 36 Jahren<br />

Mondhochzeit<br />

nach 37 ½ Jahren<br />

Aluminiumhochzeit<br />

nach 38 Jahren<br />

Feuerhochzeit<br />

nach 39 Jahren<br />

Krepphochzeit<br />

nach 40 Jahren<br />

Rubinhochzeit<br />

nach 41 Jahren<br />

Birkenhochzeit<br />

nach 42 Jahren<br />

Granatene Hochzeit<br />

nach 43 Jahren<br />

Bleierne Hochzeit<br />

nach 44 Jahren<br />

Sternenhochzeit<br />

Fortsetzung<br />

nach 45 Jahren<br />

Messinghochzeit<br />

nach 46 Jahren<br />

Lavendelhochzeit<br />

nach 47 Jahren<br />

Kaschmirhochzeit<br />

nach 48 Jahren<br />

Diademhochzeit<br />

nach 49 Jahren<br />

Zederne Hochzeit<br />

nach 50 Jahren<br />

Goldene Hochzeit<br />

nach 51 Jahren<br />

Weidenhochzeit<br />

nach 52 Jahren<br />

Topashochzeit<br />

nach 53 Jahren<br />

Uranhochzeit<br />

nach 54 Jahren<br />

Zeushochzeit<br />

nach 55 Jahren<br />

Smaragdhochzeit<br />

nach 60 Jahren<br />

Diamantene Hochzeit<br />

nach 61 Jahren<br />

Ulmenhochzeit<br />

nach 62 Jahren<br />

Aquamarinhochzeit<br />

nach 63 Jahren<br />

Quecksilberhochzeit<br />

nach 65 Jahren<br />

Eiserne Hochzeit<br />

nach 67 ½ Jahren<br />

Steinerne Hochzeit<br />

nach 70 Jahren<br />

Gnadenhochzeit,<br />

Platinhochzeit<br />

nach 72 ½ Jahren<br />

Juwelenhochzeit<br />

nach 75 Jahren<br />

Kronjuwelenhochzeit<br />

nach 100 Jahren<br />

Himmelshochzeit<br />

sorgen Profis – erfahrene Goldschmiedemeister.<br />

von Tina Fischbach-Nispel<br />

Symbol der Unendlichkeit ist er, der Ring.<br />

Und wahrscheinlich kommt er deshalb bei<br />

Eheleuten nicht aus der Mode. Ewig soll die<br />

Liebe halten <strong>und</strong> am besten auch der Ring,<br />

der sie besiegelt. Da ist Qualität gefragt.<br />

Katrin Semler, Goldschmiedemeisterin aus<br />

Marburg hat einen hohen Anspruch an<br />

Qualität in ihrem Handwerk <strong>und</strong> auch an<br />

sich selbst. Ja, sie fertigt Schmuck an. Auch<br />

Ringe. Die Marburg-Kollektion ist von ihr.<br />

Aber das sind Schmuckstücke, die man<br />

nicht jeden Tag trägt. Ein Ehering hingegen<br />

Die Goldschmiedin<br />

Katrin semler<br />

prüft einen<br />

ring.<br />

Für gute <strong>und</strong><br />

für schlechte<br />

Zeiten: Das<br />

Versprechen<br />

<strong>und</strong> der ring<br />

dazu.<br />

Für beides<br />

soll möglichst ein Leben lang halten. Und<br />

das tut er auch, wenn er eine hohe Qualität<br />

hat. In einem aufwändigen Verfahren<br />

wird die Legierung gemischt, erhitzt, ein<br />

Barren gegossen. Aus dem vollen, gewalzten<br />

Material wird der Rohling ausgestanzt,<br />

maschinell gedreht <strong>und</strong> verdichtet. Auf die<br />

Fingergröße angepasst. Verzierungen <strong>und</strong><br />

Gravuren folgen. Der fertige Ring ist sozusagen<br />

aus einem Guss. Zweifarbige Modelle<br />

werden in einem speziellen Verfahren zusammengesetzt.<br />

Ein solcher Ring hält viele<br />

Jahre, übersteht Alltagsarbeit. Das kann<br />

ein selbstgefertigtes Modell nicht leisten,<br />

ist die Fachfrau überzeugt.<br />

Ein selbstgemachter Ring ist für Katrin<br />

Semler deshalb lediglich ein schöner Gedanke.<br />

„Aber er hat nicht die Qualität, die<br />

ein Trauring haben sollte.“<br />

foto: claudia konerding, www.claudiakonerding.de, Tina fischbach-nispel<br />

foto: Tina fischbach-nispel<br />

<strong>und</strong> was sie über ein<br />

Brautpaar sagen. Floristen helfen mit Ideen.<br />

von Tina Fischbach-Nispel<br />

Ohne Blumen geht auf einer Hochzeit<br />

nichts. Doch mit einem einfachen Gesteck<br />

ist es nicht getan. Die Ansprüche steigen<br />

<strong>und</strong> Floristen werden erfinderisch.<br />

Die Hochzeit hat heutzutage oft ein Thema,<br />

wissen Ute <strong>und</strong> Rita Gebhardi-Villani<br />

aus Gladenbach. Ein Brautpaar stellte seine<br />

Feier unter das Motto „unsere Urlaubsreisen“.<br />

„Wir haben jeden Tisch anders dekoriert.<br />

Der eine war Australien, der andere<br />

Österreich, der nächste die Schweiz. Alles<br />

sollte in Grün <strong>und</strong> Weiß gehalten sein.“ Eine<br />

Hochzeit vor Weihnachten glänzte in<br />

Rot <strong>und</strong> Grün, mit zahlreichen Mistelzweigen,<br />

roten Kugeln <strong>und</strong> vor allem zahlreichen<br />

Kerzen. „Viel Licht“, sagt Ute Gebhardi-Villani.<br />

„Das ist ganz wichtig.“ Alles soll<br />

zueinander passen. Auch der Strauß zum<br />

Kleid. Und selbstverständlich zur Braut.<br />

Floristen empfehlen, welche Blume, welche<br />

Form passen könnte. „Ein Prinzessinnen-<br />

Kleid braucht einen romantischen Strauß“,<br />

weiß Ute Gebhardi-Villani. Aus Rosen zum<br />

ein strauß wie<br />

ein Zepter.<br />

Diese Callas<br />

umbindet rita<br />

Gebhardi-<br />

Villani mit<br />

Gräsern. Die<br />

Länge der<br />

Blumen wirkt<br />

für sich.<br />

Beispiel, r<strong>und</strong> geb<strong>und</strong>en. Auch Nelken sind<br />

wieder im Kommen.<br />

Ein geradliniges Kleid harmoniert besser<br />

mit dem Zepter – einem Strauß aus Callas<br />

etwa, deren lange Stiele umwickelt werden.<br />

Obendrauf thronen im R<strong>und</strong> die Blüten.<br />

Die Gladenbacher Floristinnen planen alles<br />

tipptopp passend, bis ins kleinste Detail.<br />

Je länger<br />

desto breiter<br />

Vor allem verheiratete Frauen<br />

gehen mit der Zeit aus dem Leim.<br />

Kümmern sich nicht mehr um ihre<br />

Figur wie noch in früheren Zeiten<br />

als single. männer tragen ab einem<br />

bestimmten alter einen Bierbauch.<br />

Das ist nun auch wissenschaftlich<br />

untermauert. eine studie des Deutschen<br />

Institut für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW), gestützt auf Daten<br />

des sogenannten sozio-oekonomischen<br />

panels (soep), belegt: Bei<br />

paaren lässt die Disziplin nach. sie<br />

müssen in einer stabilen partnerschaft<br />

ihre attraktivität nicht mehr<br />

beweisen.<br />

bewahren.<br />

<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de


DAS ZUKUNFTSPROJEKT<br />

DAS ZUKUNFTSPROJEKT<br />

DAS ZUKUNFTSPROJEKT<br />

3 2<strong>01</strong>2<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

2 2<strong>01</strong>4<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

Seite 22<br />

N a c h r i c h t e N<br />

aus der Zukunft<br />

1 2<strong>01</strong>2<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

Seite 23<br />

N a c h r i c h t e N<br />

aus der Zukunft<br />

1 2<strong>01</strong>4<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

Europäische Netzwerkarbeit eine<br />

Investition<br />

in die Zukunft<br />

2 2<strong>01</strong>2<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

Seite 12<br />

N a c h r i c h t e N<br />

aus der Zukunft<br />

Der IB zeigt<br />

weiter Flagge<br />

gemeinsam<br />

gemeinsam<br />

weiter denken weiter denken<br />

Von der Bewegungskita über den<br />

grünen IB bis zur Zukunftsagentur:<br />

gemeinsam<br />

weiter denken<br />

innovativ,<br />

serviceorientiert,<br />

ökologisch<br />

ErgEbnissE dEs ZukunftsprojEkts i<br />

ZUR ZUkUnft DeR<br />

BeRUflIchen BIlDUnG<br />

UnD DeR<br />

SoZIalen aRBeIt<br />

Gefahr<br />

oder<br />

Chance<br />

Modern innovativ<br />

Der Stern unter den IB-Schulen:<br />

Stella-Neubau in<br />

Neubrandenburg eröffnet<br />

Festveranstaltung <strong>und</strong> Verleihung<br />

des Schwarz-Rot-Bunt-Preises in<br />

der Berliner Werkstatt der Kulturen<br />

E i n z E l s c h i c k s a l E i m B l i c k Ausstellung Flüchtling – Flucht – Zuflucht Seite 8<br />

F u n d r a i s i n g Zweite Chance für die „Zweite Chance“ Seite 14<br />

s c h l ü s s E l z u r g E s c h i c h t E d E s i B Besuch bei Françoise Humblot Seite 9<br />

h d W m IBM ist neuer Partner der Management-Hochschule Seite 10<br />

K e i n U r l a U b , s o n d e r n h a r t e a r b e i t Mit dem IB am Amazonas Seite 10<br />

G e s U c h t w e r d e n Vorbilder der Weiterbildung Seite 14<br />

F e r t i G i n e i n e m J a h r Neubau der Carlo Schmid Schule in Karlsruhe bezogen Seite 18<br />

E i n E E r f o l g s g E s c h i c h t E Die Revision des QM-Systems Seite 6<br />

A k t i v g E g E n A r m u t Aktionswoche des IB in Berlin Seite 10<br />

g r o s s z ü g i g Ikea-Stiftung spendiert 40.000 Euro für IB-Kita Seite 21<br />

n A c h r u f IB trauert uns seinen Ehrenvorsitzenden Georg Leber Seite 27<br />

T h e m a m a r k e T i n g Dachmarke IB mit Zukunft Seite 12<br />

i B - F a c h k r ä F T e i n m a z e d o n i e n Es gibt kein Roma-Problem! Seite 9<br />

e i n s p a r p o T e n z i a l e n u T z e n Projektgruppe „Zentraler Einkauf“ gegründet Seite 10<br />

m e i n e s Ta d T, m e i n e k u n s T Pirmasens wird bunter Seite 19<br />

P e r s o n a l e n t s c h e i d u n g e n Thiemo Fojkar wird Nachfolger von Werner Sigm<strong>und</strong> Seite 11<br />

g e b ü n d e lt e K o m P e t e n z e n Enge Zusammenarbeit bei der Akquise von Fachkräften Seite 8<br />

l u m i n a l e 2 0 1 2 IB bringt Frankfurt zum Leuchten Seite 16<br />

b e s t n o t e n Mobile Hilfen des IB in Thüringen liegen weit über dem Schnitt Seite 21<br />

cover_ib Intern_2_2<strong>01</strong>4_03.indd 1 10.06.14 12:36<br />

_ib InternCOVER_1_2<strong>01</strong>2_RZ.indd 1 06.03.12 13:23<br />

cover_ib Intern_1_2<strong>01</strong>4_04korr.indd 1 10.03.14 16:18<br />

4 2<strong>01</strong>3<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

4 2<strong>01</strong>2<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

4 2<strong>01</strong>1<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

1+2 2<strong>01</strong>3<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

3 2<strong>01</strong>1<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

Seite 18<br />

N a c h r i c h t e N<br />

aus der Zukunft<br />

Interview mit Werner<br />

Sigm<strong>und</strong> zum Abschied<br />

nach 36 Jahren Seite 12<br />

2<strong>01</strong>4<br />

Mitarbeiter-Befragung<br />

Start im Frühjahr<br />

k o m p e t e n z + k a r r i e r e Das IB-Fortbildungsangebot für 2<strong>01</strong>4 ist erschienen Seite 7<br />

B i l d u n g s v e r B a n d Eckpunktepapier für eine Weiterbildungsoffensive beschlossen Seite 8<br />

F u n d r a i s i n g Wir verkaufen kein Produkt, sondern Engagement Seite 12<br />

W a h l Kinder <strong>und</strong> Jugendliche wählen SPD Seite 22<br />

Weiterbildung<br />

in ihrer ganzen<br />

Vielfalt Seite 9<br />

B<strong>und</strong>esweite Aktionen<br />

zum Deutschen<br />

Weiterbildungstag 2<strong>01</strong>2<br />

T h i e m o F o j k a r Strategische Leitlinien als Steuerungsinstrument Seite 4<br />

S T e F a n G u F F a r T Ein Porträt des neuen IB-Vorstands Seite 10<br />

e r F o l G r e i c h e a k T i o n S w o c h e i n B e r l i n Aktiv gegen Armut Seite 16<br />

i B i n F r e i B u r G Erfolgreicher Partner von Unternehmen Seite 21<br />

DIe ABCD<br />

GmBH<br />

DeS IB Viele Aufgaben, ein Team<br />

W i c h t i g e s i n s t r u m e n t Die strategischen Leitlinien der IB-Gruppe Seite 8<br />

n a c h h a lt i g e Q u a l i tät Leitlinien zur Sozialen Arbeit Seite 10<br />

n e u b r a n d e n b u r g Kita-Kinder malen für Opfer in Japan Seite 15<br />

W a l d b r ö l Altenpflege auf chinesisch Seite 20<br />

Schwerpunktthema:<br />

Internationale<br />

Arbeit<br />

Mitgliederversammlung 2<strong>01</strong>1 in Stuttgart<br />

„Der IB ist wie die<br />

Rolling Stones“<br />

J u g e n d h i l f e ta g Frische Ideen für die Generation U27 Seite 10<br />

B u n d e s f r e i w i l l i g e n d i e n s t Erste BFDler haben ihren Dienst angetreten Seite 18<br />

„ w i r f ö r d e r n Z u k u n f t “ B<strong>und</strong>esweite Plakataktion ist ein voller Erfolg Seite 13<br />

V o r d e m a u s Projekt Jugendmigrationslotsen droht zu scheitern Seite 19<br />

„G e m e i n s a m n e u e W e G e G e h e n“ Thiemo Fojkar zu aktuellen Herausforderungen für den IB Seite 8<br />

Ü b e r n a h m e IB ist jetzt Mehrheitseigner der Hochschule der Wirtschaft für Management Seite 10<br />

at t r a k t i v Auch 2<strong>01</strong>3 gibt es wieder Feriencamps für Kinder von IB-Mitarbeitern Seite 9<br />

b e e i n d r u c k e n d Ausstellung des IB zu häuslicher Gewalt in Hamburg Seite 20<br />

Internationaler B<strong>und</strong><br />

Mitarbeiter-Zeitschrift ::<br />

Design-Entwicklung <strong>und</strong> Layout<br />

<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de


4 2<strong>01</strong>0<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

Wohnungslosenhilfe im IB<br />

Aus Tradition kompetent <strong>und</strong> engagiert<br />

Ausgezeichnet mit dem icma Award of Excellence<br />

U m f a n g r e i c h e B e r i c h t e r s tat t U n g Das war der Deutsche Weiterbildungstag 2<strong>01</strong>0 Seite 13<br />

W o d i e d e U t s c h e n a d l e r f l i e g e n l e r n e n IB hat Ski-Internat übernommen Seite 18<br />

d e r s c h l ü s s e l z U m e r f o l g Kompendium zur Unternehmenskultur erschienen Seite 8<br />

s t e l l U n g n a h m e d e s i B Wie kann es mit den Freiwilligendiensten weitergehen Seite 10<br />

4 | S c h w e r p u n k t<br />

IB intern 4/2<strong>01</strong>0<br />

I B intern 4/2<strong>01</strong>0 S c h w e r p u n k t | 5<br />

6 | S c h w e r p u n k t<br />

I B intern 4/2<strong>01</strong>0<br />

I B intern 4/2<strong>01</strong>0 S c h w e r p u n k t | 7<br />

Thema: Wohnungslosenhilfe im IB<br />

Engagiert <strong>und</strong> kompetent<br />

für menschenwürdiges Leben<br />

<strong>und</strong> gerechte Teilhabe<br />

Geschäftsfeld mit Tradition / Angebote erreichen 4000 Menschen<br />

Wohnungslose Frauen<br />

finden oft erst spät zu<br />

den Hilfsangeboten des<br />

IB. Dabei haben sie es<br />

besonders schwer, wieder<br />

festen Boden unter<br />

den Füßen zu bekommen,<br />

vor allem, wenn noch<br />

Kinder mit im Spiel sind.<br />

Die Wurzeln des Engagements des IB für<br />

wohnungslose Menschen reichen zurück<br />

bis zur Gründung des Verbandes; damals<br />

war diese Arbeit ein Teil der Jugendsozialarbeit<br />

im Nachkriegsdeutschland. Heute<br />

ist die Wohnungslosenhilfe/Schuldnerberatung<br />

ein eigenes Geschäftsfeld des IB.<br />

Die Wohnungslosenhilfe des IB unterstützt<br />

Männer <strong>und</strong> Frauen, Familien,<br />

Alleinerziehende mit Kindern <strong>und</strong> auch<br />

junge Erwachsene, die in die Notlage des<br />

Wohnraumverlustes <strong>und</strong> seiner Begleiterscheinungen<br />

geraten sind, in den Bereichen<br />

Soziale Arbeit, Hauswirtschaft, Arbeitsaufnahme<br />

<strong>und</strong> Pflege. Das Spektrum<br />

der Leistungen reicht von Prävention über<br />

Wohnraumbeschaffung bis zur stationären<br />

Langzeithilfe <strong>und</strong> Nachsorge mit dem<br />

Ziel der Wiedererlangung von Eigenständigkeit<br />

<strong>und</strong> größtmöglicher Teilhabe.<br />

komplexes<br />

leistungssystem<br />

Im Beschluss des Europaparlamentes zum<br />

Europäischen Jahr 2<strong>01</strong>0 gegen Armut <strong>und</strong><br />

soziale Ausgrenzung wird als ein Ziel die<br />

„Sicherstellung des gleichen Zugangs zu<br />

angemessenen Ressourcen <strong>und</strong> Leistungen,<br />

zu denen auch angemessener Wohnraum,<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialschutz gehören“,<br />

formuliert.<br />

Dieser Herausforderung stellt sich die<br />

IB Wohnungslosenhilfe seit Jahren mit<br />

einem komplexen Leistungssystem. Sie<br />

geht, wie es im Beschluss an anderer<br />

Stelle heißt, „auf die Bedürfnisse von Obdachlosen<br />

<strong>und</strong> anderen Gruppen <strong>und</strong> Personen<br />

in schwierigen Lagen“ ein.<br />

Zahl der Wohnungslosen<br />

Gesamt 227.000<br />

Aussiedler 4000<br />

Einzelpersonen 132.000<br />

Angebote erreichen b<strong>und</strong>esweit<br />

r<strong>und</strong> 4000 menschen<br />

Das Arbeitsfeld bewegt sich in den Rechtskreisen<br />

Sozialhilfe, Arbeitsförderung,<br />

Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitssuchende,<br />

Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherung. Im<br />

deutschen Sozialhilfegesetz wird von „Hil-<br />

Menschen aus<br />

Mehrpersonenhaushalten<br />

91.000<br />

das leistungsspektrum des IB in der<br />

wohnungslosenhilfe ist schon traditionell<br />

sehr groß <strong>und</strong> wird natürlich immer<br />

wieder den aktuellen notwendigkeiten<br />

entsprechend angepasst. Aktuell gehören<br />

dazu vor allem:<br />

| die einbindung ins lokale<br />

<strong>und</strong> regionale Hilfesystem<br />

| erstberatung <strong>und</strong> Hilfeplanung<br />

| personzentrierte Beratung,<br />

Betreuung, Begleitung/clearing<br />

| wohnraumbewirtschaftung<br />

(wohnraumbeschaffungen,<br />

kooperation mit Vermietern)<br />

| Aufsuchende Sozialarbeit<br />

| Ambulante wohnhilfen<br />

| Angebote zur Verselbstständigung<br />

(unterbringungen; stationäre <strong>und</strong><br />

ambulante Hilfen gemäß § 67 SGB XII)<br />

| niedrigschwellige Schuldnerberatung/<br />

treuhänderische Geldverwaltung<br />

| Supervision/Intervision/<br />

psychologische Beratung<br />

| Suchtkrankenhilfe<br />

| Haushandwerkliche <strong>und</strong><br />

hauswirtschaftliche Hilfen<br />

| tagesstruktur <strong>und</strong> freizeit<br />

| Verbesserung der ernährung<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

| langzeithilfen <strong>und</strong> pflege<br />

| nachgehende Sozialarbeit<br />

| Arbeitsangebote/Vernetzung mit der<br />

Beruflichen Bildung <strong>und</strong> Betrieben<br />

Reine Unterbringung<br />

von Wohnungslosen<br />

war<br />

gestern: Heute<br />

kümmert sich der<br />

IB auch um neue<br />

Perspektiven <strong>und</strong><br />

berufliche Qualifikationen<br />

seiner<br />

Klienten.<br />

Von Wohnungslosigkeit betroffen<br />

Gesamt 330.000<br />

Betroffene, denen<br />

geholfen wurde<br />

130.000<br />

fe zur Überwindung besonderer sozialer<br />

Schwierigkeiten“ gesprochen, die allen<br />

Menschen zusteht, die wohnungslos sind<br />

oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind.<br />

Die Unterbringung in Wohneinrichtungen<br />

mit eingeschränkter Betreuung kann auch<br />

nach landeseigenen oder kommunalen Sicherheits-<br />

<strong>und</strong> Ordnungsgesetzen erfolgen.<br />

Getragen wird dieses System in der IB-<br />

Gruppe von r<strong>und</strong> 250 Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern. Unsere Angebote erreichen<br />

r<strong>und</strong> 4000 Menschen.<br />

leitbild zur<br />

wohnungslosenhilfe<br />

Da keine Statistik zur Wohnungslosigkeit<br />

in Deutschland insgesamt vorliegt, behilft<br />

man sich mit Schätzungen über den Umfang.<br />

Dabei geht man 2008 von 227.000<br />

Wohnungslosen insgesamt aus. Sie setzen<br />

sich zusammen aus 91.000 Menschen in<br />

Mehrpersonenhaushalten, 132.000 Einzelpersonen,<br />

davon r<strong>und</strong> 20.000 auf der Straße,<br />

<strong>und</strong> 4000 wohnungslosen Aussiedlern.<br />

Der Anteil der Frauen wird mit 25 Prozent<br />

angegeben <strong>und</strong> der der Kinder mit elf Prozent.<br />

Die Zahl der von Wohnungslosigkeit<br />

Bedrohten wird auf 103.000 Menschen<br />

geschätzt. Die Dienste der Wohnungslosenhilfe<br />

erreichen b<strong>und</strong>esweit r<strong>und</strong><br />

130.000 der 330.000 Betroffenen.<br />

Der Entwurf des neuen Leitbildes der<br />

IB Wohnungslosenhilfe enthält im Wesentlichen<br />

zwei Aussagen: 1. Wohnen ist<br />

ein Gr<strong>und</strong>recht <strong>und</strong> ein Gr<strong>und</strong>bedürfnis<br />

eines jeden Menschen. 2. Jeder Mensch<br />

ist selbstbestimmt in der Wahl seiner<br />

Wohn- <strong>und</strong> Lebensform.<br />

Beide Aussagen drücken die sozialpolitische<br />

Brisanz der aktuellen Situation in<br />

diesem Feld aus. Die trägerübergreifende<br />

BAG Wohnungslosenhilfe fasst die soziale<br />

Problematik von Armut <strong>und</strong> Wohnungsnot<br />

in den Satz „Der Sozialstaat gehört allen!“<br />

<strong>und</strong> führt eine b<strong>und</strong>esweite Aktion mit dem<br />

Ziel durch, die Rechte der wohnungslosen<br />

Menschen zu wahren. Albert Hippchen<br />

Betroffene Kinder <strong>und</strong> Frauen<br />

Kinder 11 %<br />

Frauen<br />

25 %<br />

G A S T B E I T R A G<br />

Wohnungslosigkeit<br />

bekämpfen<br />

<strong>und</strong> soziale<br />

Ausgrenzung<br />

verhindern<br />

Von Michael Schleicher<br />

Nach Schätzungen der BAG Wohnungslosenhilfe<br />

e.V. waren 2008 in Deutschland<br />

r<strong>und</strong> 223.000 Menschen wohnungslos<br />

<strong>und</strong> weitere 103.000 unmittelbar von<br />

Wohnungsverlust bedroht. Eine gesetzliche<br />

Statistik hierüber gibt es – trotz großer<br />

Bemühungen von einzelnen Trägern<br />

<strong>und</strong> Kommunen – nicht.<br />

Wohnungslosigkeit hat häufig mehrere<br />

Gründe: Arbeitslosigkeit, Verschuldung,<br />

Suchterkrankungen, häusliche Gewalt,<br />

Trennung von Familien oder Partnern.<br />

Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

deuten eher darauf hin, dass die<br />

Zahl der Wohnungslosen ansteigen könnte:<br />

| Viele kommunen leiden an einer angespannten<br />

Haushaltslage, die kürzungen<br />

im sozialen Bereich – <strong>und</strong> damit auch in<br />

der wohnungslosenhilfe <strong>und</strong> der prävention<br />

– nach sich ziehen könnte.<br />

| der Bestand an preiswertem wohnraum<br />

nimmt stetig ab, da mehr Bindungen im<br />

sozialen wohnungsbau auslaufen als<br />

neue öffentlich geförderte wohnungen<br />

entstehen.<br />

| parallel steigen die energiekosten, das<br />

wohnen wird für viele menschen teurer.<br />

| die Auswirkungen von geplanten<br />

gesetzlichen neuregelungen, wie eine<br />

Verkürzung von kündigungsfristen oder<br />

die pauschalierung von wohnkostenübernahmen<br />

im rahmen des SGB II, sind<br />

noch nicht abschätzbar, werden jedoch<br />

bei einer umsetzung eher negative Auswirkungen<br />

auf die entwicklung haben.<br />

Das Jahr 2<strong>01</strong>0 wurde von der EU zum Jahr<br />

der „Bekämpfung von Armut <strong>und</strong> sozialer<br />

Ausgrenzung“ erklärt. Damit erhält das<br />

Problem „Wohnungslosigkeit“ hoffentlich<br />

wieder mehr Aufmerksamkeit in der Gesellschaft<br />

wie auf allen politischen Ebenen.<br />

Wohnungspolitik muss ein wichtiger<br />

Baustein der Sozialpolitik in jeder Kommune<br />

sein. Es ist ein absolutes Gr<strong>und</strong>bedürfnis<br />

jedes Menschen, sicher <strong>und</strong> bezahlbar<br />

zu wohnen. Die Voraussetzungen<br />

m e H r S t u f I G e H I l f e B e I m I B I n B A y e r n<br />

Prävention in der<br />

Wohnungslosenhilfe<br />

Die Stadt München hat es sich zum Ziel gemacht,<br />

Wohnungslosigkeit im Vorfeld zu vermeiden<br />

<strong>und</strong> so Notunterbringungen so weit<br />

wie möglich zu verhindern. Die IB-Wohnungslosenhilfe<br />

in Bayern bietet inzwischen entsprechend<br />

zu den stationären Angeboten auch<br />

ambulante, präventive Maßnahmen an. Neben<br />

der Möglichkeit, bei akuter Wohnungslosigkeit<br />

einen Platz im Wohnheim in München-Allach<br />

oder Wasserburg zu bekommen, bietet der IB<br />

auch verschiedene Formen der Beratung <strong>und</strong><br />

Begleitung an, um Wohnungsverluste zu vermeiden.<br />

Diese Angebote wurden in den Ambulanten<br />

Hilfen zusammengeführt <strong>und</strong> umfassen<br />

das Unterstützte Wohnen, die Aufsuchende<br />

Sozialarbeit (ASA), die Mieterberatung <strong>und</strong> ab<br />

2<strong>01</strong>2 auch ein Clearing-Haus. Diese Angebote<br />

richten sich auch an Frauen <strong>und</strong> Familien.<br />

Von der Gefahr des Wohnungsverlustes – oft<br />

in Verbindung mit Verarmung, Verwahrlosung<br />

oder Überschuldung – sind viele Haushalte<br />

<strong>und</strong> Alleinerziehende betroffen.<br />

Die Aufsuchende Sozialarbeit wird in Kooperation<br />

mit dem Diakonischen Werk angeboten.<br />

Hierbei handelt es sich um ein Pilotprojekt<br />

der Stadt München.<br />

In der Nachsorgemaßnahme Unterstützes<br />

Wohnen werden ehemals wohnungslose<br />

Männer beraten, die aus dem Wohnheim in<br />

München-Allach wieder in eigenen Wohnraum<br />

gezogen sind. Für viele Bewohner ist<br />

Einer von 4000:<br />

In den vergangenen<br />

Jahren<br />

konnte der IB seine<br />

Angebote im<br />

Bereich der Wohnungslosenhilfe<br />

kontinuierlich<br />

ausbauen <strong>und</strong><br />

jetzt so vielen<br />

Menschen helfen<br />

wie nie zuvor.<br />

hierfür unterscheiden sich jedoch in jeder<br />

Kommune erheblich. Der Wohnungsmarkt<br />

entwickelt sich in Deutschland regional<br />

sehr unterschiedlich. Während in den großen<br />

Metropolen wie Hamburg, München<br />

<strong>und</strong> Köln ein starker Mangel an bezahlbarem<br />

Wohnraum herrscht, erleben andere<br />

Kommunen in bestimmten Regionen <strong>und</strong><br />

in den neuen B<strong>und</strong>esländern einen Einwohnerrückgang<br />

<strong>und</strong> damit einen recht<br />

ausgeglichenen Wohnungsmarkt.<br />

Gleichzeitig wird die beste aller Hilfen,<br />

der Schritt in die eigene Wohnung nach Jahren<br />

der Wohnungslosigkeit mit Unsicherheiten<br />

behaftet. Die Möglichkeit, jederzeit Hilfe <strong>und</strong><br />

Unterstützung bei den Kollegen des Unterstützten<br />

Wohnens zu finden, bietet in dieser<br />

Übergangszeit Sicherheit. Petra Gäbelein<br />

A m B u l A n t e w o H n H I l f e n I n B e r l I n<br />

„Vertrauensbildende<br />

Maßnahmen“<br />

Seit 1962 betreibt der IB in Berlin Wohn- <strong>und</strong><br />

Eingliederungshilfen (WEH). B<strong>und</strong>esweit eine<br />

Besonderheit war das im November 1992 in<br />

Kooperation mit einem Berliner Bezirksamt<br />

gegründete Pilotprojekt „Ambulante Wohnhilfen<br />

Schöneberg“.<br />

Hier wurde erstmalig in großem Umfang auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage einer Tagessatzfinanzierung<br />

die damalige Hilfe nach dem § 72 BSHG (heute<br />

§ 67 SGB XII) ambulant angeboten.<br />

Hilfe auf dem weg<br />

zum mieterdasein<br />

Ambulante Wohnhilfen sind heute an 16<br />

Standorten in Berlin vertreten. 117 Mitarbeiter<br />

begleiten derzeit r<strong>und</strong> 600 Klienten.<br />

Der IB mietet Wohnungen an, um sie den<br />

Leistungsempfängern zur Verfügung zu stellen.<br />

Ziel ist es, dass sie diese Wohnungen als<br />

Hauptmieter übernehmen können.<br />

Inzwischen vermittelt der IB in Berlin allein<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage dieses Konzeptes jährlich<br />

r<strong>und</strong> 150 bis 200 wohnungslose Menschen.<br />

Die Hilfe ist umfassend <strong>und</strong> geht neben der<br />

Wohnungslosigkeit auch die Hintergr<strong>und</strong>probleme<br />

an. Schließlich ist die Lebenswirklichkeit<br />

Wohnungsloser nicht nur geprägt durch<br />

fehlenden Wohnraum, sondern zum Beispiel<br />

oft auch durch Arbeitslosigkeit, fehlende soziale<br />

Beziehungen <strong>und</strong> wenig Geld.<br />

Ein großes Problem auf dem Berliner Wohnungsmarkt<br />

ist der Mangel an Wohnungen im<br />

geeigneten Segment der sozialrechtlich angemessenen<br />

1- bis 1,5-Zimmer-Wohnungen.<br />

Darüber hinaus haben Vermieter erhebliche<br />

Vorbehalte, wohnungslosen Menschen eine<br />

nämlich die Prävention von Wohnungsverlusten,<br />

ebenfalls stark unterschiedlich betrieben.<br />

Da Wohnungslosigkeit zu verwalten<br />

immer teurer ist, als Wohnungslosigkeit<br />

zu verhindern, gibt es in vielen Kommunen<br />

inzwischen zentrale Fachstellen, die den<br />

Wohnung als Hauptmieter zu überlassen.<br />

Die Anmietung von Trägerwohnungen durch<br />

den IB ist somit eine vertrauensbildende Maßnahme<br />

gegenüber Vermietern <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

ein Übungsfeld für die Leistungsempfänger.<br />

Trotz der starken Konkurrenz ist der IB mit<br />

einem Anteil von zehn bis zwölf Prozent an<br />

der Versorgung Wohnungsloser in der Stadt<br />

beteiligt.<br />

Thomas Fröhlich<br />

I n f r A n k f u r t w A r t e n n e u e A u f G A B e n<br />

Wohnungslosenhilfe<br />

als Migrationshilfe<br />

Seit nunmehr 30 Jahren sind Wohnungslosenhilfe<br />

<strong>und</strong> Migration in Frankfurt am Main in<br />

der Form von „Wohnheimen für Asylbewerber<br />

<strong>und</strong> Flüchtlinge“ miteinander verknüpft.<br />

Heute sinkt die Zahl der Asylbewerber, mit<br />

den entsprechenden Auswirkungen für den<br />

IB in diesem Bereich. Die Wohnheime befinden<br />

sich in einem Übergangsprozess hin zur<br />

Aufnahme von weiteren Personengruppen inoder<br />

ausländischer Herkunft.<br />

Heute werden in den Wohnheimen Personen<br />

betreut, deren gemeinsamer Nenner lediglich<br />

der ist, dass sie im Rahmen der Wohnungslosenhilfe<br />

entsprechend §§ 53 <strong>und</strong> 67<br />

SGB XII keinen Platz finden.<br />

Zielgruppe hat sich<br />

deutlich vergrößert<br />

Hierzu gehören neben dem klassischen Asylbewerber<br />

auch andere Migranten mit <strong>und</strong> ohne<br />

gesicherten Aufenthalt. Deutsche Rückkehrer<br />

nach gescheiterten Auswanderungsversuchen<br />

<strong>und</strong> Personen, die ihre Wohnung im Rahmen<br />

von Räumungsklagen verloren haben, leben<br />

neben Angehörigen der ethnischen Gruppe der<br />

Wenn es in die erste eigene Wohnung seit<br />

Langem geht, hilft der IB sogar beim Umzug<br />

– dank des gespendeten Busses ist<br />

das in München zumindest kein Problem.<br />

Roma <strong>und</strong> Bürgerkriegsflüchtlingen. Aufgr<strong>und</strong><br />

dieses Wandels der Personenkreise wurde<br />

2009 entschieden, diesen Bereich dem Geschäftsfeld<br />

Wohnungslosenhilfe zuzuordnen.<br />

Erkennbar sind zurzeit verstärkte Anfragen<br />

der Sozialbehörden zur Unterbringung von<br />

jungen Männern mit Migrationshintergr<strong>und</strong>,<br />

die nicht länger im Elternhaus leben können.<br />

Ludger Schmiesing<br />

I B - w o H n H e I m f ü r f r A u e n I n k Ö l n<br />

Vielfalt an Hilfen auch<br />

für Mütter mit Kindern<br />

Betrachtet man die Statistiken zur Wohnungslosigkeit,<br />

treten Frauen weit weniger in Erscheinung<br />

als Männer. Wohnungslosigkeit bei<br />

Frauen ist häufiger verdeckt <strong>und</strong> sie finden oft<br />

nur verspätet den Weg zu den Hilfsangeboten.<br />

Das Wohnheim für Frauen in Köln bietet bis<br />

zu 28 alleinstehenden Frauen, Schwangeren<br />

<strong>und</strong> Frauen mit insgesamt bis zu 17 Kindern<br />

eine Unterbringung <strong>und</strong> Hilfen. Die Bewohnerinnen<br />

sind häufig in schweren Lebenskrisen.<br />

Nahezu die Hälfte der Frauen hat einen Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> oft erhebliche Probleme<br />

mit der deutschen Sprache. Für sie bietet<br />

der IB in Köln ein mehrsprachiges Beratungsangebot.<br />

Bei Bedarf werden auch passgenaue<br />

Deutschkurse in den Einrichtungen angeboten.<br />

Im Fokus der pädagogischen Arbeit stehen<br />

neben den Frauen die Kinder. Auch wenn es<br />

zunächst weniger auffällt, sind sie bei ihrer Ankunft<br />

im Wohnheim meistens ebenfalls in einer<br />

akuten Krise. Um die Erziehungskompetenz der<br />

Mütter zu stärken <strong>und</strong> die Kinder bestmöglich<br />

zu fördern, wird das Jugendamt hinzugezogen.<br />

Die Einrichtung hat sich in den 26 Jahren ihres<br />

Bestehens kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Heute gibt es betreutes Wohnen in Wohngemeinschaften,<br />

Nachbetreuung sowie gemeinsam<br />

mit der Stadt Köln ein wissenschaftlich<br />

begleitetes Modellprojekt für Flüchtlingsfrauen<br />

mit besonderem Betreuungs- <strong>und</strong> Schutzbedarf.<br />

Dagmar Richter-Schleicher<br />

Wohnungserhalt mit einer ganzen Reihe<br />

von vorbeugenden Maßnahmen erreichen.<br />

Hierzu sind noch in vielen Kommunen Vereinbarungen<br />

mit den ARGEn zu treffen, da<br />

sonst die Verantwortlichkeit <strong>und</strong> Lösung<br />

der Obdachlosenversorgung ausschließlich<br />

durch die Kommunen erfolgt. Dieses<br />

System muss flächendeckend ausgebaut<br />

werden <strong>und</strong> den sich verändernden sozialen<br />

<strong>und</strong> ökonomischen Bedingungen aktiv angepasst<br />

<strong>und</strong> weiterentwickelt werden.<br />

Bereits wohnungslose Menschen brauchen<br />

vor allem eins: bezahlbare Wohnungen.<br />

Preiswerter Wohnraum ist in erster<br />

Linie öffentlich geförderter Wohnraum.<br />

Diesen für Investoren interessant zu machen,<br />

zu fördern <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke zur<br />

Verfügung zu stellen, ist eine Aufgabe der<br />

Kommune, die in Köln seit einigen Jahren<br />

sehr engagiert angegangen wird. In einer<br />

Imagekampagne wurde auf Messen, mit<br />

Ausstellungen <strong>und</strong> eigenen städtischen<br />

Musterprojekten für den öffentlich geförderten<br />

Wohnungsbau geworben – mit<br />

Erfolg. Im Jahre 2<strong>01</strong>0 wollen in Köln erstmals<br />

Investoren mehr Wohnungen errichten,<br />

als voraussichtlich gefördert werden<br />

können, jahrelang sah dies anders aus.<br />

Für wohnungslose Menschen mit besonderen<br />

Problemlagen muss neben Wohnraum<br />

ein begleitendes Hilfesystem entwickelt<br />

<strong>und</strong> umgesetzt werden, das zum Ziel<br />

hat, dass Betroffene wieder selbstständig in<br />

eigenem Wohnraum leben können. In Köln<br />

gibt es hierfür das seit mehr als 25 Jahren<br />

erprobte Verb<strong>und</strong>system zwischen dem<br />

Wohnungsversorgungsbetrieb <strong>und</strong> dem IB.<br />

Inzwischen gibt es in diesem gemeinsam<br />

entwickelten <strong>und</strong> betriebenen System neben<br />

je einem Wohnheim für Frauen, Männer<br />

<strong>und</strong> Paare verschiedene Wohngruppen<br />

<strong>und</strong> Apartments zur längerfristigen Wohnversorgung,<br />

in denen soziale Kompetenzen<br />

gestärkt <strong>und</strong> die eigenen Ressourcen der<br />

Betroffenen gefördert werden.<br />

Die Kommunen brauchen zur Bewältigung<br />

von Wohnungslosigkeit starke Partner<br />

– engagierte freie Träger wie den IB<br />

<strong>und</strong> verantwortungsbewusste Wohnungsunternehmen.<br />

Dann kann sich in einer Kommune viel<br />

bewegen: durch Vorbeugung verhindern,<br />

dass Menschen überhaupt obdachlos werden,<br />

dafür sorgen dass, dringend benötigte<br />

preiswerte Wohnungen entstehen <strong>und</strong> wohnungslose<br />

Menschen durch Unterstützung<br />

wieder Boden unter den Füßen bekommen.<br />

Michael Schleicher<br />

ist Leiter des Amtes<br />

für Wohnungswesen<br />

<strong>und</strong> des Wohnungsversorgungsbetriebs<br />

der Stadt Köln.<br />

W o h n e n i s t e i n G r u n d r e c h t u n d e i n G r u n d b e d ü r f n i s e i n e s j e d e n M e n s c h e n<br />

Aus dem Entwurf des neuen Leitbildes der IB Wohnungslosenhilfe<br />

j e d e r M e n s c h i s t s e l b s t b e s t i M M t i n d e r Wa h l s e i n e r W o h n - u n d l e b e n s f o r M<br />

Aus dem Entwurf des neuen Leitbildes der IB Wohnungslosenhilfe<br />

<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de


2 2<strong>01</strong>0<br />

Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />

Neue<br />

Imagekampagne<br />

startet am<br />

17. Juni 2<strong>01</strong>0<br />

Seite 13<br />

T h e m a d e s<br />

s c h w e r p u n k T s<br />

Übergangsmanagement –<br />

Wirksame Schritte auf<br />

dem Weg zur<br />

Berufsausbildung<br />

Seite 4-7<br />

Wir<br />

fördern<br />

Zukunft<br />

J u n g e m i g r a n T e n a l s l o T s e n Helfer brauchen starke Nerven Seite 8<br />

l e r n e n o h n e d r u c k Kinderakademie in Wernigerode eröffnet Seite 10<br />

k a r l s r u h e Betriebsversammlung im Fußballstadion Seite 14<br />

w ü r d i g u n g IB trauert um Hanna-Renate Laurien Seite 21<br />

4 | S c h w e r p u n k t<br />

I B intern 2/2<strong>01</strong>0<br />

IB intern 2/2<strong>01</strong>0 S c h w e r p u n k t | 5<br />

6 | S c h w e r p u n k t<br />

I B intern 2/2<strong>01</strong>0<br />

I B intern 2/2<strong>01</strong>0 S c h w e r p u n k t | 7<br />

Definitionen<br />

higkeit, Sozialverhalten oder sogenannte<br />

Sek<strong>und</strong>ärtugenden wie Pünktlichkeit <strong>und</strong><br />

Zuverlässigkeit, sind oft nicht im geforderten<br />

Maß vorhanden, hier wird häufig<br />

fehlende Ausbildungsreife festgestellt,<br />

die Unternehmen beklagen, dass sie kaum<br />

noch geeignete Auszubildende finden.<br />

Andererseits haben sich die Anforderungen<br />

in den Ausbildungsberufen kontinuierlich<br />

erhöht, besonders stark ge-<br />

AlS ÜBerGAnGSSySteM werden nach<br />

einer Definition des B<strong>und</strong>esinstituts für<br />

Berufsbildung BiBB alle Qualifizierungs<strong>und</strong><br />

Bildungsmaßnahmen<br />

bezeichnet, die<br />

am Übergang zwischen<br />

Schule <strong>und</strong> Berufsausbildung<br />

beziehungsweise<br />

Berufstätigkeit angeboten<br />

werden, die aber<br />

zu keinem anerkannten<br />

Abschluss führen.<br />

ÜBerGAnGSMAnAGeMent bezeichnet die<br />

möglichst reibungslose Gestaltung des<br />

Übergangs zwischen Schule <strong>und</strong> Berufsausbildung<br />

oder Berufstätigkeit, <strong>und</strong> zwar<br />

für Jugendliche, die nicht sofort im Anschluss<br />

an die allgemeinbildende Schule<br />

eine Ausbildungsstelle finden oder einen<br />

weiterführenden Schulbesuch beginnen.<br />

MASSnAHMen deS ÜBerGAnGSSySteMS<br />

sind Programme, die von ganz unterschiedlichen<br />

Institutionen angeboten beziehungsweise<br />

finanziert werden (siehe<br />

dazu weiter unten mehr). Diese Programme<br />

werden von Bildungsträgern wie dem<br />

IB durchgeführt, aber auch von Betrieben<br />

(zum Beispiel die Einstiegsqualifizierung<br />

als Praktikantenprogramm). Sie können<br />

auch an Schulen,<br />

in Kooperation mit<br />

Schulen oder unterstützt<br />

durch Schulen<br />

stattfinden.<br />

Wirksame Schritte auf dem Weg zur Berufsausbildung<br />

Übergangssystem <strong>und</strong> Übergangsmanagement – IB beteiligt sich an<br />

In den letzten Jahren ist es für Jugendliche<br />

nach Verlassen der allgemeinbildenden<br />

Schulen zunehmend schwieriger<br />

geworden, ohne Wartefristen oder Zwischenschritte<br />

eine Berufsausbildung aufzunehmen<br />

oder einen weiterführenden<br />

Schulbesuch zu absolvieren. Die Gründe<br />

dafür liegen auf zwei Ebenen: Aus Sicht<br />

der Unternehmen bringen viele Jugendliche<br />

nicht mehr alle Kompetenzen <strong>und</strong><br />

Die Anforderungen<br />

in den Ausbildungsberufen<br />

sind kontinuierlich<br />

gestiegen.<br />

Viele Jugendliche<br />

brauchen Hilfe, um<br />

sie zu erfüllen.<br />

Fähigkeiten mit, die man braucht, um<br />

erfolgreich eine Berufsausbildung zu<br />

absolvieren: Elementare Kulturtechniken<br />

(Lesen, Rechtschreibung, Rechnen)<br />

sind nicht mehr in ausreichendem Maße<br />

vorhanden oder in der Schule vermittelt<br />

worden – dies haben nicht zuletzt die<br />

PISA-Studie <strong>und</strong> andere Untersuchungen<br />

gezeigt. Aber auch andere als diese formal<br />

erworbenen Kompetenzen, etwa Teamfä-<br />

vielen Programmen für die berufliche Zukunft von Jugendlichen<br />

stiegen sind sie im Theoriebereich. Viele<br />

Unternehmen greifen bei den Bewerbern<br />

schon gar nicht mehr auf Absolventen der<br />

Hauptschulen zurück, sie nehmen lieber<br />

gleich Realschüler oder Abiturienten. Die<br />

Meldungen von ganzen Hauptschulabschlussklassen,<br />

von denen so gut wie niemand<br />

mehr eine Ausbildungsstelle findet,<br />

gehen immer wieder durch die Presse.<br />

Gleichzeitig ist es für die Betriebe riskanter<br />

geworden, sich für eine Zeit von in der<br />

Regel drei oder dreieinhalb Jahren festzulegen<br />

<strong>und</strong> einen Jugendlichen auszubilden,<br />

bei dem sie sich nicht sicher sein können,<br />

ob er die Ausbildung erfolgreich zu Ende<br />

bringt <strong>und</strong> ob er sich im Unternehmen so<br />

entwickelt, wie es von ihm oder ihr erwartet<br />

wird. Die Anzahl der zur Verfügung gestellten<br />

Ausbildungsplätze insgesamt ist kontinuierlich<br />

zurückgegangen, wenn auch in<br />

den letzten drei Jahren nicht mehr so stark –<br />

was in den Verlautbarungen des Ausbildungspaktes<br />

<strong>und</strong> des Handwerks <strong>und</strong> der<br />

Industrie als ein Zuwachs dargestellt wurde.<br />

Diese Probleme haben zeitweise ein solches<br />

Ausmaß angenommen, dass von einem<br />

Schulabgangsjahrgang mehr Jugendliche<br />

ins Übergangssystem mit seinen vielfältigen<br />

Maßnahmen eingemündet sind als in<br />

das Duale System der Berufsausbildung.<br />

1<br />

Ausbildungsstellensituation<br />

–<br />

problem gelöst<br />

Seit zwei Jahren melden die Partner des<br />

Ausbildungspakts, dass sich die Situation<br />

entspannt hätte: Durch den Rückgang<br />

der Schülerzahlen <strong>und</strong> die Anstrengungen<br />

der Betriebe, mehr Lehrstellen zur<br />

Verfügung zu stellen, hätte jedem ausbildungswilligen<br />

<strong>und</strong> ausbildungsfähigen<br />

Jugendlichen eine Ausbildungsstelle angeboten<br />

werden können.<br />

Wenn man das Übergangssystem genauer<br />

betrachtet, sprechen die Zahlen<br />

allerdings eine andere Sprache: Alle Jugendlichen,<br />

die einen Platz in diesem System<br />

gef<strong>und</strong>en haben, werden nicht mehr<br />

als ausbildungsstellensuchend in der Statistik<br />

geführt. Auch wenn sie lediglich ein<br />

Praktikum im Rahmen der Einstiegsqualifizierung<br />

in einem Betrieb, eine berufsvorbereitende<br />

Bildungsmaßnahme bei einem<br />

Träger oder ein schulisches Berufsvorbereitungsjahr<br />

absolvieren. Sie gelten also<br />

als versorgt, auch dann, wenn sie eigentlich<br />

ein anderes Ziel verfolgen, nämlich<br />

eine Ausbildung anstreben. Es sind dies<br />

pro Jahr etwa 300.000 Jugendliche <strong>und</strong><br />

junge Erwachsene.<br />

Nimmt man dazu die sogenannten Altbewerber,<br />

also Jugendliche, die sich für<br />

eine Ausbildungsstelle bewerben, aber<br />

schon im Vorjahr (<strong>und</strong> teilweise noch davor)<br />

erfolglos waren, kommen insgesamt<br />

1,2 Millionen junge Erwachsene hinzu,<br />

eine unglaubliche Zahl <strong>und</strong> eine Verschwendung<br />

von Ressourcen.<br />

2<br />

Ausbildungsstellenknappheit<br />

<strong>und</strong> demografischer wandel –<br />

engpass überw<strong>und</strong>en<br />

Im Zuge des demografischen Wandels<br />

nimmt die Zahl der Erwerbspersonen ab,<br />

der Anteil Jugendlicher an der Gesamtbevölkerung<br />

geht zurück. Es entstehen ein<br />

Fachkräftemangel <strong>und</strong> ein Nachwuchsproblem,<br />

das manche Beobachter zu dem<br />

Schluss verleitet, durch diese Entwicklung<br />

müssten doch die Ausbildungsprobleme<br />

demnächst gelöst sein, sich sozusagen<br />

von selbst lösen. Dies trifft jedoch<br />

leider nicht zu. Vielmehr öffnet sich eine<br />

Schere: Eine kleiner werdende Zahl von<br />

Jugendlichen findet Ausbildungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> ein zunehmender Teil verliert<br />

den Anschluss, landet als Geringqualifizierte<br />

auf dem Arbeitsmarkt – oder steuert<br />

auf dauerhafte Arbeitslosigkeit zu. Dies<br />

in einer Situation, in der aufgr<strong>und</strong> des genannten<br />

demografischen Wandels <strong>und</strong> des<br />

Bevölkerungsrückgangs jede potenzielle<br />

Arbeitskraft dringend gebraucht wird, <strong>und</strong><br />

zwar möglichst gut qualifiziert.<br />

3<br />

In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis<br />

stärker durchgesetzt, dass es notwendig<br />

ist, möglichst früh anzusetzen <strong>und</strong> den Jugendlichen<br />

schon in der Schule Möglich-<br />

Bereits ab der<br />

Klasse 7<br />

setzen einige<br />

Programme des<br />

Übergangsmanagements<br />

an. So können<br />

junge Leute<br />

schon früh<br />

herausfinden,<br />

welcher Beruf<br />

am besten zu<br />

ihnen passt.<br />

Vielfalt der förderinstitutionen<br />

– fragmentiert,<br />

aber engagiert<br />

Das Übergangssystem hat, wie beschrieben,<br />

zwischenzeitlich einen großen Umfang<br />

erreicht: In Spitzenzeiten wurden<br />

hier jährlich 500.000 Jugendliche qualifiziert,<br />

momentan sind es etwa 300.000.<br />

Es gibt eine Vielzahl von Programmen am<br />

Übergang Schule-Beruf, die von unterschiedlichsten<br />

Institutionen initiiert <strong>und</strong><br />

finanziert werden. Die B<strong>und</strong>esagentur für<br />

Arbeit bietet, auch zunehmend präventiv<br />

orientiert, Berufsvorbereitung <strong>und</strong> Aktivierungshilfen<br />

für Jüngere an. In den Betrieben<br />

wird das Praktikantenprogramm<br />

Hilfe auf dem Weg zur<br />

„Einstiegsqualifizierung“ durchgeführt,<br />

in dem Jugendliche für drei bis zwölf<br />

Monate arbeiten, mit der Perspektive,<br />

eine Ausbildungsstelle zu erhalten. Das<br />

Jugendministerium fördert sogenannte<br />

Kompetenzagenturen, die für besonders<br />

benachteiligte Jugendliche Lotsen zur<br />

Verfügung stellen, die sie durch Qualifizierungsangebote<br />

<strong>und</strong> bei Bewerbungen<br />

begleiten <strong>und</strong> ihnen Hilfestellung geben.<br />

Ähnliches wird vom Bildungsministerium<br />

mit dem Programm „Regionales Übergangsmanagement“<br />

gefördert, allerdings<br />

kommunal gesteuert. Die kommunale<br />

Jugendhilfe hat ebenfalls in vielen Kommunen<br />

entsprechende Programme aufgelegt.<br />

Auch die B<strong>und</strong>esländer bieten Hilfen<br />

beim Übergang in unterschiedlichen Förderprogrammen<br />

an.<br />

Die fördernden Institutionen engagieren<br />

sich mit finanziellen Mitteln, weil sie die<br />

Problematik erkannt haben <strong>und</strong> Jugendarbeitslosigkeit<br />

vermeiden wollen. Die B<strong>und</strong>esregierung<br />

hat eine Qualifizierungsinitiative<br />

ins Leben gerufen (Aufstieg durch<br />

Bildung; Bildungsrepublik Deutschland)<br />

<strong>und</strong> will zu einer Verbesserung der Ausbildungsquote<br />

beitragen.<br />

4<br />

präventiver<br />

Ansatz – neue<br />

programme<br />

Berufsausbildung<br />

keiten zu eröffnen, die Berufswelt kennenzulernen.<br />

In vielfältiger Weise geschieht<br />

dies durch Mentorenprogramme, die die<br />

Jugendlichen unterstützen (siehe das Programm<br />

„Berufseinstiegsbegleitung“ in IB<br />

intern 4/2009), die den Teilnehmern ihre<br />

Stärken, bezogen auf bestimmte Tätigkeitsbereiche,<br />

aufzeigen <strong>und</strong> bescheinigen.<br />

So haben sie eine bessere Vorstellung<br />

von ihren Möglichkeiten bei der späteren<br />

Berufswahl. Dadurch kann auch die Quote<br />

der Ausbildungsabbrüche von derzeit 20<br />

Prozent weiter gesenkt werden.<br />

5<br />

partizipation des<br />

IB an den<br />

neuen programmen<br />

Der IB hat sich in den letzten Jahren an<br />

Schulen, mit dem Schwerpunkt auf Übergangsmanagement,<br />

aber auch Schulsozialarbeit,<br />

also der Unterstützung von<br />

Schulen <strong>und</strong> Schülern, stark engagiert.<br />

Wir haben im Rahmen der Schulsozialarbeit<br />

126 Einrichtungen <strong>und</strong> 63 Beratungsstellen,<br />

die Berufseinstiegsbegleitung<br />

des IB ist an mehr als 60 Schulen<br />

aktiv, außerdem gibt es 82 Kooperationen<br />

mit Ganztagsschulen.<br />

Praktika in der Phase der<br />

Berufsorientierung geben<br />

den Jugendlichen die<br />

Sicherheit, dass sie sich<br />

richtig entschieden haben.<br />

6<br />

Berufsorientierungsprogramm<br />

an überbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätten<br />

Das Bildungsministerium ist derzeit dabei,<br />

ein Programm stark auszubauen, das<br />

die klassischen Kompetenzen des IB gut<br />

<strong>und</strong> sinnvoll zum Einsatz bringen kann:<br />

Berufsorientierung für Schüler der achten<br />

Klassen.<br />

Dabei sind die Schüler für zwei Wochen<br />

in unseren Bildungszentren, wo sie<br />

(mindestens) drei Berufsfelder praktisch<br />

kennenlernen <strong>und</strong> darin arbeiten können.<br />

Vorgelagert in der siebten Klasse ist eine<br />

Potenzialanalyse, mit der Stärken <strong>und</strong><br />

Schwächen, Förderbedarfe <strong>und</strong> Potenziale<br />

festgestellt werden, für welche Gebiete<br />

besondere Eignungen – oder eben<br />

auch nicht – vorliegen.<br />

Eine gelingende Umsetzung im IB<br />

kann Innovationscharakter haben <strong>und</strong><br />

zukunftweisende Schritte einleiten, nämlich<br />

die Verzahnung von Sozialer Arbeit<br />

<strong>und</strong> Beruflicher Bildung bei der Zusammenarbeit<br />

mit Schulen <strong>und</strong> in Angeboten<br />

für Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen.<br />

Das Programm wird vom B<strong>und</strong>esinstitut<br />

für Berufsbildung koordiniert <strong>und</strong><br />

administriert, wir werden zentral dafür<br />

Handreichungen erstellen <strong>und</strong> eine qualitätsorientierte<br />

Umsetzung begleiten.<br />

7<br />

frühe förderprogramme mit<br />

präventivem Ansatz –wirksame<br />

Schritte zur Berufsausbildung<br />

Wir gehen davon aus, dass Programme wie<br />

die letztgenannten in Bezug auf Berufswahl<br />

<strong>und</strong> die Förderung von Ausbildungsreife<br />

einen erfolgreichen Beitrag leisten<br />

können auf dem Weg, Übergangsprobleme<br />

zwischen Schule <strong>und</strong> Berufsausbildung zu<br />

minimieren <strong>und</strong> einer größeren Zahl von<br />

Jugendlichen einen positiven Einstieg in<br />

das Berufsleben zu ermöglichen.<br />

Die Aussicht auf den Fachkräftemangel<br />

wird dazu führen, dass die Maßnahmen<br />

zur Integration in den Ausbildungs<strong>und</strong><br />

Arbeitsmarkt sich stärker auf die<br />

Prävention konzentrieren.<br />

Vorbeugende Angebote für alle Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> die individuelle<br />

Förderung bereits vor dem Verlassen<br />

der Schule werden zunehmen <strong>und</strong> an Bedeutung<br />

gewinnen.<br />

Walter Würfel,<br />

Ulrike Hestermann<br />

<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />

Kommunik ationsDesign<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de


Evangelische Kirchengemeinde<br />

Hamm am Rhein <strong>und</strong> Ibersheim<br />

Buch Dorfentwicklung ::<br />

Design-Entwicklung <strong>und</strong> Layout<br />

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Beilage Frankfurter R<strong>und</strong>schau Gestaltungsonzept<br />

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Anlageprodukte<br />

Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Eine hohe Schuldenlast <strong>und</strong> die tiefe<br />

Rezession trüben die Aussichten für<br />

die meisten Länder Osteuropas. Anders<br />

als z.B. in Fernost halten sich Anleger<br />

dort daher weiter zurück. 17<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

js Luxemburg – Luxemburgs Zentralbankchef,<br />

Yves Mersch, hat die EU-<br />

Kommission aufgefordert, die Stützungsmaßnahmen<br />

der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe<br />

nicht durch zu strikte Auflagen<br />

für die Banken zu torpedieren. „Die<br />

Politik darf sich nicht lauthals über<br />

eine vermeintliche Kreditklemme beklagen,<br />

wenn sie selber dazu beiträgt“,<br />

betonte das EZB-Ratsmitglied<br />

im Interview der Börsen-Zeitung.<br />

Mersch sagte, die in Luxemburg ansässigen<br />

Pfandbriefbanken beschwerten<br />

sich darüber, „dass ihre Mütter<br />

Geld bekommen haben <strong>und</strong> die Europäische<br />

Kommission zum Ausgleich<br />

die Verkürzung der Bilanzen fordert<br />

<strong>und</strong> sie deshalb keine neuen Pfandbriefe<br />

begeben können“. In Europa,<br />

vor allem in Deutschland, grassiert<br />

derzeit die Angst vor einer<br />

Kreditklemme. Unter<br />

anderem Finanzminister<br />

Peer Steinbrück<br />

wirft den Banken vor,<br />

zwar von Staat <strong>und</strong> EZB<br />

Hilfen anzunehmen, Unternehmen<br />

aber nicht<br />

ausreichend mit günstigen<br />

Krediten zu versorgen.<br />

Steinbrück hatte zuletzt<br />

den Banken gedroht,<br />

gegebenenfalls<br />

mithilfe der B<strong>und</strong>esbank<br />

die Unternehmen direkt mit Liquidität<br />

zu versorgen.<br />

Davon hält Mersch nicht viel. „Entscheidungen<br />

zur Geldpolitik werden<br />

im EZB-Rat für den gesamten Euroraum<br />

getroffen aufgr<strong>und</strong> von Fakten.<br />

Poltergeister beeinflussen uns<br />

nicht“, sagte der Notenbanker.<br />

Wenig optimistisch äußerte sich<br />

Mersch zur Konjunktur im Euroraum.<br />

Er gehe davon aus, „dass wir<br />

erst Mitte des kommenden Jahres positive<br />

Wachstumsraten auf Quartalsbasis<br />

sehen werden“. Dennoch<br />

sprach er sich indirekt gegen weitere<br />

Zinssenkungen in der Eurozone aus.<br />

Man müsse sich stets auch die negativen<br />

Konsequenzen exzessiv niedriger<br />

Zinsen vor Augen führen, betonte<br />

er.<br />

Interview Seite 6<br />

Kapitalmärkte<br />

Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />

Audi feiert am Donnerstag ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />

der wechselvollen Geschichte<br />

der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />

für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />

Mit einem Kurssturz von 14 % haben<br />

Investoren am Dienstag die Einbrüche<br />

bei Q-Cells quittiert. Der weltgrößte<br />

Solarzellenhersteller kassiert<br />

die Prognose erneut – zum vierten<br />

Mal in Folge. 9<br />

Marktdaten 14.07. Vort.<br />

1 Euro in Dollar (EZB) 1,3991 1,3975<br />

1 Euro in Pf<strong>und</strong> (EZB) 0,8575 0,8678<br />

1 Euro in Yen (EZB) 130,34 129,03<br />

1 Dollar in Yen (20h) 93,14 92,61<br />

Euro Stoxx 50 2370,71 +1,09%<br />

Dax 4781,69 +1,26%<br />

L-Dax 4779,10 +1,02%<br />

TecDax 626,04 –0,13%<br />

Paris/CAC 40 3081,87 +0,98%<br />

London/FT-SE 4237,68 +0,85%<br />

US Dow Jones (20h) 8312,10 –0,24%<br />

Nasdaq Comp. (20h) 1796,63 +0,19%<br />

Tokio/Nikkei 9261,81 +2,34%<br />

Gold/London in $ 924,75 908,50<br />

Öl/Aug. in $ (20h) 60,66 60,69<br />

B<strong>und</strong>/Future Sept. 121,99 122,29<br />

B<strong>und</strong>rendite 10 J. 3,30 3,27<br />

US-Bondrend. 10 J. (20h) 3,432 3,312<br />

Eonia 0,363 0,353<br />

3-M-Euribor 0,985 0,996<br />

Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />

Hohe Cashbestände aus Dividenden<strong>und</strong><br />

Zinszahlungen der Indexmitglieder<br />

verschlechtern den Tracking Error<br />

von börsengehandelten Indexfonds<br />

(ETF). 19<br />

100 Jahre Audi<br />

EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />

Notenbanker rügt Brüsseler Bankenauflagen<br />

Mersch: Politik trägt zu Kreditklemme bei<br />

Luxemburgs Zentralbankchef gibt düsteren Wachstumsausblick <strong>und</strong> warnt vor exzessiv niedrigen Zinsen<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />

blicken Anleger mit Spannung in<br />

die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />

MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />

das Protokoll der zurückliegenden<br />

geldpolitischen Sitzung vor<br />

drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />

insbesondere darauf, ob in dem<br />

Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />

der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />

die Rede ist. Dies<br />

würde den Dollar belasten.<br />

Am Dienstag verlief der Handel<br />

am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />

Dabei verharrte der Euro in einer<br />

recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />

obwohl die US-Großbank Goldman<br />

Sachs einen unerwartet hohen<br />

Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />

hatten solche positiven Neuigkeiten<br />

die Risikobereitschaft geweckt<br />

<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />

Dollar belastet. Am Abend<br />

notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />

Auch an den Aktienmärkten lösten<br />

die Goldman-Zahlen keine starken<br />

Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />

sich die Indizes schon zuvor<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

setzten damit die<br />

Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />

beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />

bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />

Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

bremste den Index<br />

nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />

1,3 % auf 2 084 Punkte, dabei waren<br />

vor allem Minenwerte wie Rio Tinto<br />

gefragt, die von einer Stabilisierung<br />

der Metallpreise profitierten.<br />

Der Drei-Monats-Euribor, der häufig<br />

als Benchmark für kurzfristige<br />

Geldgeschäfte dient, markierte abermals<br />

ein Rekordtief. Nachdem der<br />

Referenzzins am Montag erstmals<br />

unter 1,0 % gerutscht war, fiel er<br />

nun weiter bis auf 0,985 %. Damit<br />

entfernte sich der Zinssatz weiter<br />

vom aktuellen Leitzinsniveau. Händler<br />

ordneten dies als Reaktion auf<br />

die Liquiditätsschwemme ein, mit<br />

der die Europäische Zentralbank<br />

den Geldhandel unter den Banken<br />

ankurbeln will.<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Branchen<br />

Investitionen in internationale Aktienfonds<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />

einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />

Gewinne. 4, 8<br />

In China kommt der IPO-Markt nach<br />

neunmonatiger Zwangspause richtig<br />

in Schwung: Der Kurs von Zheijang<br />

Wanma Cable sprang beim Debüt<br />

um mehr als 125 %. 17<br />

Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />

in Großbritannien<br />

ist kein großer Wurf. Das britische<br />

Aufsichtsregime könnte sich aber<br />

nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

jur Frankfurt – Der internationale<br />

Standardsetzer IASB will die Bilanzierung<br />

von Finanzinstrumenten bei<br />

Banken <strong>und</strong> Versicherern ändern.<br />

Die Zahl der Wertpapierkategorien<br />

soll von vier auf zwei reduziert werden.<br />

Ob ein Instrument zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten oder<br />

zum Zeitwert bilanziert werden<br />

muss, soll künftig einfacher, anhand<br />

bestimmter Merkmale des Papiers,<br />

entschieden werden. Die Änderungen<br />

sollen, falls von den Banken gewünscht,<br />

schon im Jahresabschluss<br />

2009 zur Anwendung kommen. Mit<br />

dem Vorschlag reagiert das IASB auf<br />

Kritik von Seiten der EU. Sie hatte in<br />

der Krise auf Bilanzierungserleichterungen<br />

für Banken gedrungen. Doch<br />

ob die Vorschläge diese Wirkung entfalten,<br />

ist noch nicht absehbar. „Ob<br />

künftig eine Bank mehr oder weniger<br />

Finanzinstrumente zum Zeitwert<br />

bilanzieren muss, hängt davon ab,<br />

welche Instrumente sie hält <strong>und</strong> wie<br />

sie diese managt“, sagte John Smith,<br />

Boardmitglied des Standardsetzers,<br />

der Börsen-Zeitung. Ziel des IASB<br />

sei es nicht, die Anwendung der<br />

Fair-Value-Bilanzierung<br />

auszudehnen,<br />

betonte er. Der B<strong>und</strong>esverband<br />

deutscher Banken zeigte sich skeptisch<br />

<strong>und</strong> warnte vor einer Ausweitung<br />

der Zeitwertbilanzierung.<br />

Bericht <strong>und</strong> Interview Seite 5<br />

Wertberichtigt Seite 8<br />

Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />

angeschlossen sind, müssen<br />

laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />

K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />

Anlage bei ihnen abraten. 3<br />

Neuer IPO-Boom in China<br />

Hohe Cashbestände nachteilig<br />

ZEW-Index verliert an Boden<br />

Britisches Finanzreförmchen<br />

Für den Fall eines Scheiterns der<br />

Übernahme durch die Deutsche Lufthansa<br />

bereitet Austrian Airlines einen<br />

„Plan B“ vor. Der macht über 1 Mrd.<br />

Euro frisches Geld notwendig. 8, 10<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

bn New York – Ein florierender Handel<br />

hat Goldman Sachs nur wenige<br />

Monate nach massiven Staatshilfen<br />

einen Rekordertrag ermöglicht. Im<br />

zweiten Quartal 2009 weitete die<br />

Bank ihre Einnahmen im Zuge höherer<br />

Risikofreude binnen Jahresfrist<br />

um 46 % auf 13,8 Mrd. Dollar aus.<br />

Der Nettogewinn kletterte nach Angaben<br />

vom Dienstag um 65 % auf<br />

3,43 Mrd. Dollar. Ausschüttungen<br />

<strong>und</strong> eine Sonderdividende auf Hybridkapital<br />

begrenzten den Anstieg<br />

des Stammaktionären zustehenden<br />

Ergebnisses dabei auf 33 %. Pro Anteilsschein<br />

verdiente das Institut<br />

4,93 Dollar, Analysten hatten 3,38<br />

Dollar erwartet. In einem leichteren<br />

Gesamtmarkt tendierten Goldman-<br />

Sachs-Aktien im Verlauf fester.<br />

Nebenstehender Kommentar<br />

Bericht Seite 3<br />

Bei Goldman Sachs hat der Aufschwung<br />

schon eingesetzt. Neun<br />

Monate nach der staatlichen Rekapitalisierungsr<strong>und</strong>e<br />

im Finanzsektor<br />

zeigt die US-Bank einen Rekord-Quartalsertrag<br />

von knapp 14<br />

Mrd. Dollar. Hat sich die Konkurrenz<br />

erst ruiniert, sprudeln die Einnahmen<br />

frei <strong>und</strong> ungeniert. Im Geschäft<br />

mit Festverzinslichen<br />

machte einst Bear Stearns Goldman<br />

Konkurrenz – den Broker haben<br />

Fed <strong>und</strong> JPMorgan aufgefangen.<br />

Im Energiehandel wetteiferte<br />

Lehman mit dem Institut – das<br />

Haus ging im September pleite. Im<br />

Investment Banking traf Goldman<br />

unter anderem auf Merrill Lynch –<br />

die Gesellschaft ist seit Übernahme<br />

durch die Bank of America zum Jahreswechsel<br />

ein Schatten früherer<br />

Tage. Und gegenüber den Universalbanken,<br />

die in den kommenden<br />

Tagen Zahlen präsentieren, hat<br />

Goldman einen entscheidenden<br />

Vorteil: Die Bank hat kein Massengeschäft,<br />

<strong>und</strong> was in schockgefrorenen<br />

Märkten vor Monaten noch als<br />

unentbehrlich galt, verhagelt mit<br />

Kreditausfällen nun den Wettbewerbern<br />

die Resultate.<br />

Mehr als 23 Mrd. Dollar hat Goldman<br />

in den ersten sechs Monaten<br />

dieses Jahres eingenommen. Da zuletzt<br />

r<strong>und</strong> die Hälfte des Ertrags<br />

zur Vergütung aufgewandt worden<br />

ist, können sich die noch knapp<br />

30 000 Mitarbeiter schon zur Jahresmitte<br />

auf fette Boni freuen. Den<br />

US-Bürgern sollten sie es nachsehen,<br />

wenn sich diese darüber nicht<br />

so recht mit ihnen freuen wollen.<br />

Ertragsstarke Banken sind für die<br />

USA zwar allemal besser als schiefliegende<br />

Institute wie CIT. Nur mit<br />

einem extremen Kurzzeitgedächtnis<br />

aber lässt sich ausblenden, was<br />

Goldman neben einer klugen Risikosteuerung<br />

in die Lage versetzt<br />

hat, nun derart zu glänzen: Im<br />

Herbst flossen nicht nur Milliarden<br />

aus dem Bankenrettungsprogramm,<br />

13 Mrd. Dollar an öffentlichen<br />

Hilfen reichte auch AIG an<br />

Goldman weiter, als der Versicherer<br />

Verpflichtungen aus seinen<br />

Swap-Geschäften mit der Bank<br />

nicht mehr nachkommen konnte.<br />

Und dann sind da noch 28 Mrd.<br />

Dollar an Fremdkapital, welche das<br />

Institut dank Garantie der Aufsicht<br />

günstig platzieren konnte.<br />

Die Regierung sollte Goldman<br />

wenigstens kräftig zur Kasse bitten,<br />

wenn es nach Tilgung des staatlichen<br />

Hybridkapitals nun um den<br />

Rückkauf eines Optionsscheins auf<br />

Stammaktien geht. Als Lohn ihrer<br />

Hilfe bliebe den US-Steuerzahlern<br />

andernfalls nur die Erleichterung<br />

darüber, dass nicht auch Goldman<br />

wie andere die Belastbarkeit des Finanzsystems<br />

auf die Probe gestellt<br />

hat. (Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />

„Wir sehen die Chance, Akquisitionsgelegenheiten<br />

zu nutzen“, hat<br />

Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich<br />

im Dezember 2008 – mitten in<br />

der Finanzkrise also – verlauten lassen.<br />

Gut ein halbes Jahr später ist<br />

Streibich bereits so weit, eine erste<br />

Transaktion präsentieren zu können.<br />

Für fast eine halbe Milliarde<br />

Euro wird IDS Scheer übernommen,<br />

<strong>und</strong> die Software AG erreicht<br />

damit ihr Mittelfristziel von 1 Mrd.<br />

Euro Umsatz. Streibich erwartet,<br />

dass die Verbindung der horizontalen<br />

Technologieplattform der Software<br />

AG mit der Beratungsexpertise<br />

von IDS Scheer zu zusätzlichem<br />

Wachstum führt. Ein interessanter<br />

Ansatz – aber Zahlen zu erwarteten<br />

Synergieeffekten auf Umsatz- oder<br />

Kostenseite fehlen bislang.<br />

Die operative Marge wird derweil<br />

den Vorjahreswert von 28,6 %<br />

auf absehbare Zeit nicht mehr erreichen.<br />

Dank der Entscheidung, das<br />

Beratungsgeschäft von IDS Scheer<br />

mit zu übernehmen, muss die Software<br />

AG diesbezüglich künftig kleinere<br />

Brötchen backen. Da kann<br />

Streibich noch so oft betonen, man<br />

werde mittelfristig wieder eine<br />

Ebitda-Marge von 25 % erreichen.<br />

Das große Fragezeichen hinter der<br />

Akquisition ist jedoch nicht, warum<br />

die Software AG ihre Marge<br />

verwässern lässt – dies könnte zusätzliches<br />

Wachstum kompensieren.<br />

Vielmehr ist das Transaktionsvolumen<br />

fragwürdig. Die Software<br />

AG bietet mitten in der Krise einen<br />

Preis, der einem Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />

von 30 entspricht. Zum Vergleich:<br />

Die Darmstädter selbst werden<br />

nur mit einem KGV von 11 bewertet,<br />

Branchenprimus SAP mit<br />

16,5. Auch die Prämie auf den<br />

Durchschnittskurs der vergangenen<br />

drei Monate ist mit mehr als<br />

60 % weit überdurchschnittlich.<br />

Hinzu kommt: Der Zukauf wird<br />

größtenteils über Fremdkapital finanziert.<br />

Auch deshalb hätte eine<br />

etwas weniger großzügige Offerte<br />

mehr Vertrauen bei den Anlegern<br />

geweckt. Streibich <strong>und</strong> IDS-Gründer<br />

August-Wilhelm Scheer kennen<br />

sich seit Jahren. War die teure<br />

Übernahme auch ein Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />

Scheer wird der Software<br />

AG künftig nur beratend zur<br />

Seite stehen. Zu möglichen Personaleinschnitten<br />

nach der Übernahme<br />

wird derweil noch nichts<br />

kommuniziert. Der von Softwarefirmen<br />

gefürchteten Abwanderung<br />

qualifizierter Mitarbeiter nach einer<br />

Übernahme kann sicher effektiver<br />

entgegengewirkt werden. Der<br />

hohe Abschlag auf den Kurs der<br />

Software-AG-Aktie am Dienstag<br />

war entsprechend nur folgerichtig.<br />

(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />

Europas Aktienmärkte bauen Gewinne aus<br />

Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt weiter<br />

Yves Mersch<br />

„Die Politik darf sich<br />

nicht lauthals über<br />

eine vermeintliche<br />

Kreditklemme beklagen,<br />

wenn sie selber<br />

dazu beiträgt.“<br />

BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />

Geduldsprobe für Aktienanleger<br />

Osteuropa verliert den Anschluss<br />

MAN strafft die Organisation <strong>und</strong> bildet<br />

aus dem Geschäft mit Turbomaschinen<br />

<strong>und</strong> Großdieseln eine neue<br />

Geschäftseinheit Power Engineering<br />

als Gegengewicht zum bislang dominanten<br />

Lkw-Bereich. 9<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

scd Frankfurt – Die Software AG bietet<br />

für den IT-Dienstleister IDS<br />

Scheer knapp eine halbe Milliarde<br />

Euro. Am Dienstagabend teilten die<br />

Darmstädter mit, bereits mehr als<br />

die Hälfte der Anteile zu halten. Mit<br />

den Hauptaktionären, IDS-Gründer<br />

August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Ex-Vorstandschef<br />

Alexander Pocsay, hatte<br />

man sich bereits zuvor geeinigt. Der<br />

Kaufpreis, der überwiegend fremdfinanziert<br />

wird, beinhaltet eine Prämie<br />

von 39 % auf den Vortagesschlusskurs.<br />

Während die Aktie von<br />

IDS Scheer unmittelbar nach Bekanntwerden<br />

der Nachricht in die<br />

Nähe des Angebotspreises von 15<br />

Euro je Anteil schoss, gaben die Software-AG-Titel<br />

um bis zu 7 % nach.<br />

Nebenstehender Kommentar<br />

Personen Seite 7<br />

Schwerpunkt Seite 11<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Uhrzeit<br />

10 11 12 13 14 15 16 17<br />

9<br />

Deutscher Aktienindex<br />

4700<br />

4725<br />

4750<br />

4775<br />

4800<br />

14.7.09<br />

Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />

4802,98 Tiefst: 4705,91<br />

Neue Bilanzregeln<br />

für Banken<br />

Standardisierer legt Entwurf vor – Auswirkung unklar<br />

Q-Cells voll erwischt<br />

MAN fusioniert Diesel <strong>und</strong> Turbo<br />

AUA bereitet „Plan B“ vor<br />

Goldman Sachs<br />

mit Rekordertrag<br />

Software AG<br />

übernimmt IDS<br />

Zahltag bei Goldman Sachs<br />

Von Bernd Neubacher<br />

Teurer Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />

Von Sebastian Schmid<br />

Börsen-Zeitung<br />

Zeitung für die Finanzmärkte<br />

Redaktion:<br />

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Investmentfonds: Tel.<br />

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Postfach 11 09 32 -60044 Frankfurt am Main<br />

Wie die KfW mit der Konjunktur auf Tour geht – Seite 5<br />

Börsen-Zeitung<br />

Zeitung für die Finanzmärkte<br />

Mittwoch, 15. Juli 2009 · Frankfurt am Main www.boersen-zeitung.de Einzelpreis Euro 3,75 · Nr. 132 D 1836 B<br />

4:o;V;V;n;u<br />

Anlageprodukte<br />

Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Eine hohe Schuldenlast <strong>und</strong> die tiefe<br />

Rezession trüben die Aussichten für<br />

die meisten Länder Osteuropas. Anders<br />

als z.B. in Fernost halten sich Anleger<br />

dort daher weiter zurück. 17<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

js Luxemburg – Luxemburgs Zentralbankchef,<br />

Yves Mersch, hat die EU-<br />

Kommission aufgefordert, die Stützungsmaßnahmen<br />

der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe<br />

nicht durch zu strikte Auflagen<br />

für die Banken zu torpedieren. „Die<br />

Politik darf sich nicht lauthals über<br />

eine vermeintliche Kreditklemme beklagen,<br />

wenn sie selber dazu beiträgt“,<br />

betonte das EZB-Ratsmitglied<br />

im Interview der Börsen-Zeitung.<br />

Mersch sagte, die in Luxemburg ansässigen<br />

Pfandbriefbanken beschwerten<br />

sich darüber, „dass ihre Mütter<br />

Geld bekommen haben <strong>und</strong> die Europäische<br />

Kommission zum Ausgleich<br />

die Verkürzung der Bilanzen fordert<br />

<strong>und</strong> sie deshalb keine neuen Pfandbriefe<br />

begeben können“. In Europa,<br />

vor allem in Deutschland, grassiert<br />

derzeit die Angst vor einer<br />

Kreditklemme. Unter<br />

anderem Finanzminister<br />

Peer Steinbrück<br />

wirft den Banken vor,<br />

zwar von Staat <strong>und</strong> EZB<br />

Hilfen anzunehmen, Unternehmen<br />

aber nicht<br />

ausreichend mit günstigen<br />

Krediten zu versorgen.<br />

Steinbrück hatte zuletzt<br />

den Banken gedroht,<br />

gegebenenfalls<br />

mithilfe der B<strong>und</strong>esbank<br />

die Unternehmen direkt mit Liquidität<br />

zu versorgen.<br />

Davon hält Mersch nicht viel. „Entscheidungen<br />

zur Geldpolitik werden<br />

im EZB-Rat für den gesamten Euroraum<br />

getroffen aufgr<strong>und</strong> von Fakten.<br />

Poltergeister beeinflussen uns<br />

nicht“, sagte der Notenbanker.<br />

Wenig optimistisch äußerte sich<br />

Mersch zur Konjunktur im Euroraum.<br />

Er gehe davon aus, „dass wir<br />

erst Mitte des kommenden Jahres positive<br />

Wachstumsraten auf Quartalsbasis<br />

sehen werden“. Dennoch<br />

sprach er sich indirekt gegen weitere<br />

Zinssenkungen in der Eurozone aus.<br />

Man müsse sich stets auch die negativen<br />

Konsequenzen exzessiv niedriger<br />

Zinsen vor Augen führen, betonte<br />

er.<br />

Interview Seite 6<br />

Kapitalmärkte<br />

Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />

Audi feiert am Donnerstag ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />

der wechselvollen Geschichte<br />

der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />

für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />

Mit einem Kurssturz von 14 % haben<br />

Investoren am Dienstag die Einbrüche<br />

bei Q-Cells quittiert. Der weltgrößte<br />

Solarzellenhersteller kassiert<br />

die Prognose erneut – zum vierten<br />

Mal in Folge. 9<br />

Marktdaten 14.07. Vort.<br />

1 Euro in Dollar (EZB) 1,3991 1,3975<br />

1 Euro in Pf<strong>und</strong> (EZB) 0,8575 0,8678<br />

1 Euro in Yen (EZB) 130,34 129,03<br />

1 Dollar in Yen (20h) 93,14 92,61<br />

Euro Stoxx 50 2370,71 +1,09%<br />

Dax 4781,69 +1,26%<br />

L-Dax 4779,10 +1,02%<br />

TecDax 626,04 –0,13%<br />

Paris/CAC 40 3081,87 +0,98%<br />

London/FT-SE 4237,68 +0,85%<br />

US Dow Jones (20h) 8312,10 –0,24%<br />

Nasdaq Comp. (20h) 1796,63 +0,19%<br />

Tokio/Nikkei 9261,81 +2,34%<br />

Gold/London in $ 924,75 908,50<br />

Öl/Aug. in $ (20h) 60,66 60,69<br />

B<strong>und</strong>/Future Sept. 121,99 122,29<br />

B<strong>und</strong>rendite 10 J. 3,30 3,27<br />

US-Bondrend. 10 J. (20h) 3,432 3,312<br />

Eonia 0,363 0,353<br />

3-M-Euribor 0,985 0,996<br />

Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />

Hohe Cashbestände aus Dividenden<strong>und</strong><br />

Zinszahlungen der Indexmitglieder<br />

verschlechtern den Tracking Error<br />

von börsengehandelten Indexfonds<br />

(ETF). 19<br />

100 Jahre Audi<br />

EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />

Notenbanker rügt Brüsseler Bankenauflagen<br />

Mersch: Politik trägt zu Kreditklemme bei<br />

Luxemburgs Zentralbankchef gibt düsteren Wachstumsausblick <strong>und</strong> warnt vor exzessiv niedrigen Zinsen<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />

blicken Anleger mit Spannung in<br />

die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />

MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />

das Protokoll der zurückliegenden<br />

geldpolitischen Sitzung vor<br />

drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />

insbesondere darauf, ob in dem<br />

Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />

der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />

die Rede ist. Dies<br />

würde den Dollar belasten.<br />

Am Dienstag verlief der Handel<br />

am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />

Dabei verharrte der Euro in einer<br />

recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />

obwohl die US-Großbank Goldman<br />

Sachs einen unerwartet hohen<br />

Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />

hatten solche positiven Neuigkeiten<br />

die Risikobereitschaft geweckt<br />

<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />

Dollar belastet. Am Abend<br />

notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />

Auch an den Aktienmärkten lösten<br />

die Goldman-Zahlen keine starken<br />

Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />

sich die Indizes schon zuvor<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

setzten damit die<br />

Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />

beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />

bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />

Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

bremste den Index<br />

nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />

1,3 % auf 2 084 Punkte, dabei waren<br />

vor allem Minenwerte wie Rio Tinto<br />

gefragt, die von einer Stabilisierung<br />

der Metallpreise profitierten.<br />

Der Drei-Monats-Euribor, der häufig<br />

als Benchmark für kurzfristige<br />

Geldgeschäfte dient, markierte abermals<br />

ein Rekordtief. Nachdem der<br />

Referenzzins am Montag erstmals<br />

unter 1,0 % gerutscht war, fiel er<br />

nun weiter bis auf 0,985 %. Damit<br />

entfernte sich der Zinssatz weiter<br />

vom aktuellen Leitzinsniveau. Händler<br />

ordneten dies als Reaktion auf<br />

die Liquiditätsschwemme ein, mit<br />

der die Europäische Zentralbank<br />

den Geldhandel unter den Banken<br />

ankurbeln will.<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Branchen<br />

Investitionen in internationale Aktienfonds<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />

einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />

Gewinne. 4, 8<br />

In China kommt der IPO-Markt nach<br />

neunmonatiger Zwangspause richtig<br />

in Schwung: Der Kurs von Zheijang<br />

Wanma Cable sprang beim Debüt<br />

um mehr als 125 %. 17<br />

Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />

in Großbritannien<br />

ist kein großer Wurf. Das britische<br />

Aufsichtsregime könnte sich aber<br />

nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

jur Frankfurt – Der internationale<br />

Standardsetzer IASB will die Bilanzierung<br />

von Finanzinstrumenten bei<br />

Banken <strong>und</strong> Versicherern ändern.<br />

Die Zahl der Wertpapierkategorien<br />

soll von vier auf zwei reduziert werden.<br />

Ob ein Instrument zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten oder<br />

zum Zeitwert bilanziert werden<br />

muss, soll künftig einfacher, anhand<br />

bestimmter Merkmale des Papiers,<br />

entschieden werden. Die Änderungen<br />

sollen, falls von den Banken gewünscht,<br />

schon im Jahresabschluss<br />

2009 zur Anwendung kommen. Mit<br />

dem Vorschlag reagiert das IASB auf<br />

Kritik von Seiten der EU. Sie hatte in<br />

der Krise auf Bilanzierungserleichterungen<br />

für Banken gedrungen. Doch<br />

ob die Vorschläge diese Wirkung entfalten,<br />

ist noch nicht absehbar. „Ob<br />

künftig eine Bank mehr oder weniger<br />

Finanzinstrumente zum Zeitwert<br />

bilanzieren muss, hängt davon ab,<br />

welche Instrumente sie hält <strong>und</strong> wie<br />

sie diese managt“, sagte John Smith,<br />

Boardmitglied des Standardsetzers,<br />

der Börsen-Zeitung. Ziel des IASB<br />

sei es nicht, die Anwendung der<br />

Fair-Value-Bilanzierung<br />

auszudehnen,<br />

betonte er. Der B<strong>und</strong>esverband<br />

deutscher Banken zeigte sich skeptisch<br />

<strong>und</strong> warnte vor einer Ausweitung<br />

der Zeitwertbilanzierung.<br />

Bericht <strong>und</strong> Interview Seite 5<br />

Wertberichtigt Seite 8<br />

Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />

angeschlossen sind, müssen<br />

laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />

K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />

Anlage bei ihnen abraten. 3<br />

Neuer IPO-Boom in China<br />

Hohe Cashbestände nachteilig<br />

ZEW-Index verliert an Boden<br />

Britisches Finanzreförmchen<br />

Für den Fall eines Scheiterns der<br />

Übernahme durch die Deutsche Lufthansa<br />

bereitet Austrian Airlines einen<br />

„Plan B“ vor. Der macht über 1 Mrd.<br />

Euro frisches Geld notwendig. 8, 10<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

bn New York – Ein florierender Handel<br />

hat Goldman Sachs nur wenige<br />

Monate nach massiven Staatshilfen<br />

einen Rekordertrag ermöglicht. Im<br />

zweiten Quartal 2009 weitete die<br />

Bank ihre Einnahmen im Zuge höherer<br />

Risikofreude binnen Jahresfrist<br />

um 46 % auf 13,8 Mrd. Dollar aus.<br />

Der Nettogewinn kletterte nach Angaben<br />

vom Dienstag um 65 % auf<br />

3,43 Mrd. Dollar. Ausschüttungen<br />

<strong>und</strong> eine Sonderdividende auf Hybridkapital<br />

begrenzten den Anstieg<br />

des Stammaktionären zustehenden<br />

Ergebnisses dabei auf 33 %. Pro Anteilsschein<br />

verdiente das Institut<br />

4,93 Dollar, Analysten hatten 3,38<br />

Dollar erwartet. In einem leichteren<br />

Gesamtmarkt tendierten Goldman-<br />

Sachs-Aktien im Verlauf fester.<br />

Nebenstehender Kommentar<br />

Bericht Seite 3<br />

Bei Goldman Sachs hat der Aufschwung<br />

schon eingesetzt. Neun<br />

Monate nach der staatlichen Rekapitalisierungsr<strong>und</strong>e<br />

im Finanzsektor<br />

zeigt die US-Bank einen Rekord-Quartalsertrag<br />

von knapp 14<br />

Mrd. Dollar. Hat sich die Konkurrenz<br />

erst ruiniert, sprudeln die Einnahmen<br />

frei <strong>und</strong> ungeniert. Im Geschäft<br />

mit Festverzinslichen<br />

machte einst Bear Stearns Goldman<br />

Konkurrenz – den Broker haben<br />

Fed <strong>und</strong> JPMorgan aufgefangen.<br />

Im Energiehandel wetteiferte<br />

Lehman mit dem Institut – das<br />

Haus ging im September pleite. Im<br />

Investment Banking traf Goldman<br />

unter anderem auf Merrill Lynch –<br />

die Gesellschaft ist seit Übernahme<br />

durch die Bank of America zum Jahreswechsel<br />

ein Schatten früherer<br />

Tage. Und gegenüber den Universalbanken,<br />

die in den kommenden<br />

Tagen Zahlen präsentieren, hat<br />

Goldman einen entscheidenden<br />

Vorteil: Die Bank hat kein Massengeschäft,<br />

<strong>und</strong> was in schockgefrorenen<br />

Märkten vor Monaten noch als<br />

unentbehrlich galt, verhagelt mit<br />

Kreditausfällen nun den Wettbewerbern<br />

die Resultate.<br />

Mehr als 23 Mrd. Dollar hat Goldman<br />

in den ersten sechs Monaten<br />

dieses Jahres eingenommen. Da zuletzt<br />

r<strong>und</strong> die Hälfte des Ertrags<br />

zur Vergütung aufgewandt worden<br />

ist, können sich die noch knapp<br />

30 000 Mitarbeiter schon zur Jahresmitte<br />

auf fette Boni freuen. Den<br />

US-Bürgern sollten sie es nachsehen,<br />

wenn sich diese darüber nicht<br />

so recht mit ihnen freuen wollen.<br />

Ertragsstarke Banken sind für die<br />

USA zwar allemal besser als schiefliegende<br />

Institute wie CIT. Nur mit<br />

einem extremen Kurzzeitgedächtnis<br />

aber lässt sich ausblenden, was<br />

Goldman neben einer klugen Risikosteuerung<br />

in die Lage versetzt<br />

hat, nun derart zu glänzen: Im<br />

Herbst flossen nicht nur Milliarden<br />

aus dem Bankenrettungsprogramm,<br />

13 Mrd. Dollar an öffentlichen<br />

Hilfen reichte auch AIG an<br />

Goldman weiter, als der Versicherer<br />

Verpflichtungen aus seinen<br />

Swap-Geschäften mit der Bank<br />

nicht mehr nachkommen konnte.<br />

Und dann sind da noch 28 Mrd.<br />

Dollar an Fremdkapital, welche das<br />

Institut dank Garantie der Aufsicht<br />

günstig platzieren konnte.<br />

Die Regierung sollte Goldman<br />

wenigstens kräftig zur Kasse bitten,<br />

wenn es nach Tilgung des staatlichen<br />

Hybridkapitals nun um den<br />

Rückkauf eines Optionsscheins auf<br />

Stammaktien geht. Als Lohn ihrer<br />

Hilfe bliebe den US-Steuerzahlern<br />

andernfalls nur die Erleichterung<br />

darüber, dass nicht auch Goldman<br />

wie andere die Belastbarkeit des Finanzsystems<br />

auf die Probe gestellt<br />

hat. (Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />

„Wir sehen die Chance, Akquisitionsgelegenheiten<br />

zu nutzen“, hat<br />

Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich<br />

im Dezember 2008 – mitten in<br />

der Finanzkrise also – verlauten lassen.<br />

Gut ein halbes Jahr später ist<br />

Streibich bereits so weit, eine erste<br />

Transaktion präsentieren zu können.<br />

Für fast eine halbe Milliarde<br />

Euro wird IDS Scheer übernommen,<br />

<strong>und</strong> die Software AG erreicht<br />

damit ihr Mittelfristziel von 1 Mrd.<br />

Euro Umsatz. Streibich erwartet,<br />

dass die Verbindung der horizontalen<br />

Technologieplattform der Software<br />

AG mit der Beratungsexpertise<br />

von IDS Scheer zu zusätzlichem<br />

Wachstum führt. Ein interessanter<br />

Ansatz – aber Zahlen zu erwarteten<br />

Synergieeffekten auf Umsatz- oder<br />

Kostenseite fehlen bislang.<br />

Die operative Marge wird derweil<br />

den Vorjahreswert von 28,6 %<br />

auf absehbare Zeit nicht mehr erreichen.<br />

Dank der Entscheidung, das<br />

Beratungsgeschäft von IDS Scheer<br />

mit zu übernehmen, muss die Software<br />

AG diesbezüglich künftig kleinere<br />

Brötchen backen. Da kann<br />

Streibich noch so oft betonen, man<br />

werde mittelfristig wieder eine<br />

Ebitda-Marge von 25 % erreichen.<br />

Das große Fragezeichen hinter der<br />

Akquisition ist jedoch nicht, warum<br />

die Software AG ihre Marge<br />

verwässern lässt – dies könnte zusätzliches<br />

Wachstum kompensieren.<br />

Vielmehr ist das Transaktionsvolumen<br />

fragwürdig. Die Software<br />

AG bietet mitten in der Krise einen<br />

Preis, der einem Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />

von 30 entspricht. Zum Vergleich:<br />

Die Darmstädter selbst werden<br />

nur mit einem KGV von 11 bewertet,<br />

Branchenprimus SAP mit<br />

16,5. Auch die Prämie auf den<br />

Durchschnittskurs der vergangenen<br />

drei Monate ist mit mehr als<br />

60 % weit überdurchschnittlich.<br />

Hinzu kommt: Der Zukauf wird<br />

größtenteils über Fremdkapital finanziert.<br />

Auch deshalb hätte eine<br />

etwas weniger großzügige Offerte<br />

mehr Vertrauen bei den Anlegern<br />

geweckt. Streibich <strong>und</strong> IDS-Gründer<br />

August-Wilhelm Scheer kennen<br />

sich seit Jahren. War die teure<br />

Übernahme auch ein Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />

Scheer wird der Software<br />

AG künftig nur beratend zur<br />

Seite stehen. Zu möglichen Personaleinschnitten<br />

nach der Übernahme<br />

wird derweil noch nichts<br />

kommuniziert. Der von Softwarefirmen<br />

gefürchteten Abwanderung<br />

qualifizierter Mitarbeiter nach einer<br />

Übernahme kann sicher effektiver<br />

entgegengewirkt werden. Der<br />

hohe Abschlag auf den Kurs der<br />

Software-AG-Aktie am Dienstag<br />

war entsprechend nur folgerichtig.<br />

(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />

Europas Aktienmärkte bauen Gewinne aus<br />

Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt weiter<br />

Yves Mersch<br />

„Die Politik darf sich<br />

nicht lauthals über<br />

eine vermeintliche<br />

Kreditklemme beklagen,<br />

wenn sie selber<br />

dazu beiträgt.“<br />

BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />

Geduldsprobe für Aktienanleger<br />

Osteuropa verliert den Anschluss<br />

MAN strafft die Organisation <strong>und</strong> bildet<br />

aus dem Geschäft mit Turbomaschinen<br />

<strong>und</strong> Großdieseln eine neue<br />

Geschäftseinheit Power Engineering<br />

als Gegengewicht zum bislang dominanten<br />

Lkw-Bereich. 9<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

scd Frankfurt – Die Software AG bietet<br />

für den IT-Dienstleister IDS<br />

Scheer knapp eine halbe Milliarde<br />

Euro. Am Dienstagabend teilten die<br />

Darmstädter mit, bereits mehr als<br />

die Hälfte der Anteile zu halten. Mit<br />

den Hauptaktionären, IDS-Gründer<br />

August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Ex-Vorstandschef<br />

Alexander Pocsay, hatte<br />

man sich bereits zuvor geeinigt. Der<br />

Kaufpreis, der überwiegend fremdfinanziert<br />

wird, beinhaltet eine Prämie<br />

von 39 % auf den Vortagesschlusskurs.<br />

Während die Aktie von<br />

IDS Scheer unmittelbar nach Bekanntwerden<br />

der Nachricht in die<br />

Nähe des Angebotspreises von 15<br />

Euro je Anteil schoss, gaben die Software-AG-Titel<br />

um bis zu 7 % nach.<br />

Nebenstehender Kommentar<br />

Personen Seite 7<br />

Schwerpunkt Seite 11<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Uhrzeit<br />

10 11 12 13 14 15 16 17<br />

9<br />

Deutscher Aktienindex<br />

4700<br />

4725<br />

4750<br />

4775<br />

4800<br />

14.7.09<br />

Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />

4802,98 Tiefst: 4705,91<br />

Neue Bilanzregeln<br />

für Banken<br />

Standardisierer legt Entwurf vor – Auswirkung unklar<br />

Q-Cells voll erwischt<br />

MAN fusioniert Diesel <strong>und</strong> Turbo<br />

AUA bereitet „Plan B“ vor<br />

Goldman Sachs<br />

mit Rekordertrag<br />

Software AG<br />

übernimmt IDS<br />

Zahltag bei Goldman Sachs<br />

Von Bernd Neubacher<br />

Teurer Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />

Von Sebastian Schmid<br />

Börsen-Zeitung<br />

Zeitung für die Finanzmärkte<br />

Redaktion:<br />

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Investmentfonds: Tel.<br />

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Postfach 11 09 32 -60044 Frankfurt am Main<br />

Wie die KfW mit der Konjunktur auf Tour geht – Seite 5<br />

Börsen-Zeitung<br />

Zeitung für die Finanzmärkte<br />

Mittwoch, 15. Juli 2009 · Frankfurt am Main www.boersen-zeitung.de Einzelpreis Euro 3,75 · Nr. 132 D 1836 B<br />

4:o;V;V;n;u<br />

Anlageprodukte<br />

Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Eine hohe Schuldenlast <strong>und</strong> die tiefe<br />

Rezession trüben die Aussichten für<br />

die meisten Länder Osteuropas. Anders<br />

als z.B. in Fernost halten sich Anleger<br />

dort daher weiter zurück. 17<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

js Luxemburg – Luxemburgs Zentralbankchef,<br />

Yves Mersch, hat die EU-<br />

Kommission aufgefordert, die Stützungsmaßnahmen<br />

der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe<br />

nicht durch zu strikte Auflagen<br />

für die Banken zu torpedieren. „Die<br />

Politik darf sich nicht lauthals über<br />

eine vermeintliche Kreditklemme beklagen,<br />

wenn sie selber dazu beiträgt“,<br />

betonte das EZB-Ratsmitglied<br />

im Interview der Börsen-Zeitung.<br />

Mersch sagte, die in Luxemburg ansässigen<br />

Pfandbriefbanken beschwerten<br />

sich darüber, „dass ihre Mütter<br />

Geld bekommen haben <strong>und</strong> die Europäische<br />

Kommission zum Ausgleich<br />

die Verkürzung der Bilanzen fordert<br />

<strong>und</strong> sie deshalb keine neuen Pfandbriefe<br />

begeben können“. In Europa,<br />

vor allem in Deutschland, grassiert<br />

derzeit die Angst vor einer<br />

Kreditklemme. Unter<br />

anderem Finanzminister<br />

Peer Steinbrück<br />

wirft den Banken vor,<br />

zwar von Staat <strong>und</strong> EZB<br />

Hilfen anzunehmen, Unternehmen<br />

aber nicht<br />

ausreichend mit günstigen<br />

Krediten zu versorgen.<br />

Steinbrück hatte zuletzt<br />

den Banken gedroht,<br />

gegebenenfalls<br />

mithilfe der B<strong>und</strong>esbank<br />

die Unternehmen direkt mit Liquidität<br />

zu versorgen.<br />

Davon hält Mersch nicht viel. „Entscheidungen<br />

zur Geldpolitik werden<br />

im EZB-Rat für den gesamten Euroraum<br />

getroffen aufgr<strong>und</strong> von Fakten.<br />

Poltergeister beeinflussen uns<br />

nicht“, sagte der Notenbanker.<br />

Wenig optimistisch äußerte sich<br />

Mersch zur Konjunktur im Euroraum.<br />

Er gehe davon aus, „dass wir<br />

erst Mitte des kommenden Jahres positive<br />

Wachstumsraten auf Quartalsbasis<br />

sehen werden“. Dennoch<br />

sprach er sich indirekt gegen weitere<br />

Zinssenkungen in der Eurozone aus.<br />

Man müsse sich stets auch die negativen<br />

Konsequenzen exzessiv niedriger<br />

Zinsen vor Augen führen, betonte<br />

er.<br />

Interview Seite 6<br />

Kapitalmärkte<br />

Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />

Audi feiert am Donnerstag ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />

der wechselvollen Geschichte<br />

der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />

für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />

Mit einem Kurssturz von 14 % haben<br />

Investoren am Dienstag die Einbrüche<br />

bei Q-Cells quittiert. Der weltgrößte<br />

Solarzellenhersteller kassiert<br />

die Prognose erneut – zum vierten<br />

Mal in Folge. 9<br />

Marktdaten 14.07. Vort.<br />

1 Euro in Dollar (EZB) 1,3991 1,3975<br />

1 Euro in Pf<strong>und</strong> (EZB) 0,8575 0,8678<br />

1 Euro in Yen (EZB) 130,34 129,03<br />

1 Dollar in Yen (20h) 93,14 92,61<br />

Euro Stoxx 50 2370,71 +1,09%<br />

Dax 4781,69 +1,26%<br />

L-Dax 4779,10 +1,02%<br />

TecDax 626,04 –0,13%<br />

Paris/CAC 40 3081,87 +0,98%<br />

London/FT-SE 4237,68 +0,85%<br />

US Dow Jones (20h) 8312,10 –0,24%<br />

Nasdaq Comp. (20h) 1796,63 +0,19%<br />

Tokio/Nikkei 9261,81 +2,34%<br />

Gold/London in $ 924,75 908,50<br />

Öl/Aug. in $ (20h) 60,66 60,69<br />

B<strong>und</strong>/Future Sept. 121,99 122,29<br />

B<strong>und</strong>rendite 10 J. 3,30 3,27<br />

US-Bondrend. 10 J. (20h) 3,432 3,312<br />

Eonia 0,363 0,353<br />

3-M-Euribor 0,985 0,996<br />

Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />

Hohe Cashbestände aus Dividenden<strong>und</strong><br />

Zinszahlungen der Indexmitglieder<br />

verschlechtern den Tracking Error<br />

von börsengehandelten Indexfonds<br />

(ETF). 19<br />

100 Jahre Audi<br />

EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />

Notenbanker rügt Brüsseler Bankenauflagen<br />

Mersch: Politik trägt zu Kreditklemme bei<br />

Luxemburgs Zentralbankchef gibt düsteren Wachstumsausblick <strong>und</strong> warnt vor exzessiv niedrigen Zinsen<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />

blicken Anleger mit Spannung in<br />

die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />

MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />

das Protokoll der zurückliegenden<br />

geldpolitischen Sitzung vor<br />

drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />

insbesondere darauf, ob in dem<br />

Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />

der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />

die Rede ist. Dies<br />

würde den Dollar belasten.<br />

Am Dienstag verlief der Handel<br />

am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />

Dabei verharrte der Euro in einer<br />

recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />

obwohl die US-Großbank Goldman<br />

Sachs einen unerwartet hohen<br />

Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />

hatten solche positiven Neuigkeiten<br />

die Risikobereitschaft geweckt<br />

<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />

Dollar belastet. Am Abend<br />

notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />

Auch an den Aktienmärkten lösten<br />

die Goldman-Zahlen keine starken<br />

Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />

sich die Indizes schon zuvor<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

setzten damit die<br />

Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />

beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />

bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />

Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

bremste den Index<br />

nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />

1,3 % auf 2 084 Punkte, dabei waren<br />

vor allem Minenwerte wie Rio Tinto<br />

gefragt, die von einer Stabilisierung<br />

der Metallpreise profitierten.<br />

Der Drei-Monats-Euribor, der häufig<br />

als Benchmark für kurzfristige<br />

Geldgeschäfte dient, markierte abermals<br />

ein Rekordtief. Nachdem der<br />

Referenzzins am Montag erstmals<br />

unter 1,0 % gerutscht war, fiel er<br />

nun weiter bis auf 0,985 %. Damit<br />

entfernte sich der Zinssatz weiter<br />

vom aktuellen Leitzinsniveau. Händler<br />

ordneten dies als Reaktion auf<br />

die Liquiditätsschwemme ein, mit<br />

der die Europäische Zentralbank<br />

den Geldhandel unter den Banken<br />

ankurbeln will.<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Branchen<br />

Investitionen in internationale Aktienfonds<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />

einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />

Gewinne. 4, 8<br />

In China kommt der IPO-Markt nach<br />

neunmonatiger Zwangspause richtig<br />

in Schwung: Der Kurs von Zheijang<br />

Wanma Cable sprang beim Debüt<br />

um mehr als 125 %. 17<br />

Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />

in Großbritannien<br />

ist kein großer Wurf. Das britische<br />

Aufsichtsregime könnte sich aber<br />

nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

jur Frankfurt – Der internationale<br />

Standardsetzer IASB will die Bilanzierung<br />

von Finanzinstrumenten bei<br />

Banken <strong>und</strong> Versicherern ändern.<br />

Die Zahl der Wertpapierkategorien<br />

soll von vier auf zwei reduziert werden.<br />

Ob ein Instrument zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten oder<br />

zum Zeitwert bilanziert werden<br />

muss, soll künftig einfacher, anhand<br />

bestimmter Merkmale des Papiers,<br />

entschieden werden. Die Änderungen<br />

sollen, falls von den Banken gewünscht,<br />

schon im Jahresabschluss<br />

2009 zur Anwendung kommen. Mit<br />

dem Vorschlag reagiert das IASB auf<br />

Kritik von Seiten der EU. Sie hatte in<br />

der Krise auf Bilanzierungserleichterungen<br />

für Banken gedrungen. Doch<br />

ob die Vorschläge diese Wirkung entfalten,<br />

ist noch nicht absehbar. „Ob<br />

künftig eine Bank mehr oder weniger<br />

Finanzinstrumente zum Zeitwert<br />

bilanzieren muss, hängt davon ab,<br />

welche Instrumente sie hält <strong>und</strong> wie<br />

sie diese managt“, sagte John Smith,<br />

Boardmitglied des Standardsetzers,<br />

der Börsen-Zeitung. Ziel des IASB<br />

sei es nicht, die Anwendung der<br />

Fair-Value-Bilanzierung<br />

auszudehnen,<br />

betonte er. Der B<strong>und</strong>esverband<br />

deutscher Banken zeigte sich skeptisch<br />

<strong>und</strong> warnte vor einer Ausweitung<br />

der Zeitwertbilanzierung.<br />

Bericht <strong>und</strong> Interview Seite 5<br />

Wertberichtigt Seite 8<br />

Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />

angeschlossen sind, müssen<br />

laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />

K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />

Anlage bei ihnen abraten. 3<br />

Neuer IPO-Boom in China<br />

Hohe Cashbestände nachteilig<br />

ZEW-Index verliert an Boden<br />

Britisches Finanzreförmchen<br />

Für den Fall eines Scheiterns der<br />

Übernahme durch die Deutsche Lufthansa<br />

bereitet Austrian Airlines einen<br />

„Plan B“ vor. Der macht über 1 Mrd.<br />

Euro frisches Geld notwendig. 8, 10<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

bn New York – Ein florierender Handel<br />

hat Goldman Sachs nur wenige<br />

Monate nach massiven Staatshilfen<br />

einen Rekordertrag ermöglicht. Im<br />

zweiten Quartal 2009 weitete die<br />

Bank ihre Einnahmen im Zuge höherer<br />

Risikofreude binnen Jahresfrist<br />

um 46 % auf 13,8 Mrd. Dollar aus.<br />

Der Nettogewinn kletterte nach Angaben<br />

vom Dienstag um 65 % auf<br />

3,43 Mrd. Dollar. Ausschüttungen<br />

<strong>und</strong> eine Sonderdividende auf Hybridkapital<br />

begrenzten den Anstieg<br />

des Stammaktionären zustehenden<br />

Ergebnisses dabei auf 33 %. Pro Anteilsschein<br />

verdiente das Institut<br />

4,93 Dollar, Analysten hatten 3,38<br />

Dollar erwartet. In einem leichteren<br />

Gesamtmarkt tendierten Goldman-<br />

Sachs-Aktien im Verlauf fester.<br />

Nebenstehender Kommentar<br />

Bericht Seite 3<br />

Bei Goldman Sachs hat der Aufschwung<br />

schon eingesetzt. Neun<br />

Monate nach der staatlichen Rekapitalisierungsr<strong>und</strong>e<br />

im Finanzsektor<br />

zeigt die US-Bank einen Rekord-Quartalsertrag<br />

von knapp 14<br />

Mrd. Dollar. Hat sich die Konkurrenz<br />

erst ruiniert, sprudeln die Einnahmen<br />

frei <strong>und</strong> ungeniert. Im Geschäft<br />

mit Festverzinslichen<br />

machte einst Bear Stearns Goldman<br />

Konkurrenz – den Broker haben<br />

Fed <strong>und</strong> JPMorgan aufgefangen.<br />

Im Energiehandel wetteiferte<br />

Lehman mit dem Institut – das<br />

Haus ging im September pleite. Im<br />

Investment Banking traf Goldman<br />

unter anderem auf Merrill Lynch –<br />

die Gesellschaft ist seit Übernahme<br />

durch die Bank of America zum Jahreswechsel<br />

ein Schatten früherer<br />

Tage. Und gegenüber den Universalbanken,<br />

die in den kommenden<br />

Tagen Zahlen präsentieren, hat<br />

Goldman einen entscheidenden<br />

Vorteil: Die Bank hat kein Massengeschäft,<br />

<strong>und</strong> was in schockgefrorenen<br />

Märkten vor Monaten noch als<br />

unentbehrlich galt, verhagelt mit<br />

Kreditausfällen nun den Wettbewerbern<br />

die Resultate.<br />

Mehr als 23 Mrd. Dollar hat Goldman<br />

in den ersten sechs Monaten<br />

dieses Jahres eingenommen. Da zuletzt<br />

r<strong>und</strong> die Hälfte des Ertrags<br />

zur Vergütung aufgewandt worden<br />

ist, können sich die noch knapp<br />

30 000 Mitarbeiter schon zur Jahresmitte<br />

auf fette Boni freuen. Den<br />

US-Bürgern sollten sie es nachsehen,<br />

wenn sich diese darüber nicht<br />

so recht mit ihnen freuen wollen.<br />

Ertragsstarke Banken sind für die<br />

USA zwar allemal besser als schiefliegende<br />

Institute wie CIT. Nur mit<br />

einem extremen Kurzzeitgedächtnis<br />

aber lässt sich ausblenden, was<br />

Goldman neben einer klugen Risikosteuerung<br />

in die Lage versetzt<br />

hat, nun derart zu glänzen: Im<br />

Herbst flossen nicht nur Milliarden<br />

aus dem Bankenrettungsprogramm,<br />

13 Mrd. Dollar an öffentlichen<br />

Hilfen reichte auch AIG an<br />

Goldman weiter, als der Versicherer<br />

Verpflichtungen aus seinen<br />

Swap-Geschäften mit der Bank<br />

nicht mehr nachkommen konnte.<br />

Und dann sind da noch 28 Mrd.<br />

Dollar an Fremdkapital, welche das<br />

Institut dank Garantie der Aufsicht<br />

günstig platzieren konnte.<br />

Die Regierung sollte Goldman<br />

wenigstens kräftig zur Kasse bitten,<br />

wenn es nach Tilgung des staatlichen<br />

Hybridkapitals nun um den<br />

Rückkauf eines Optionsscheins auf<br />

Stammaktien geht. Als Lohn ihrer<br />

Hilfe bliebe den US-Steuerzahlern<br />

andernfalls nur die Erleichterung<br />

darüber, dass nicht auch Goldman<br />

wie andere die Belastbarkeit des Finanzsystems<br />

auf die Probe gestellt<br />

hat. (Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />

„Wir sehen die Chance, Akquisitionsgelegenheiten<br />

zu nutzen“, hat<br />

Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich<br />

im Dezember 2008 – mitten in<br />

der Finanzkrise also – verlauten lassen.<br />

Gut ein halbes Jahr später ist<br />

Streibich bereits so weit, eine erste<br />

Transaktion präsentieren zu können.<br />

Für fast eine halbe Milliarde<br />

Euro wird IDS Scheer übernommen,<br />

<strong>und</strong> die Software AG erreicht<br />

damit ihr Mittelfristziel von 1 Mrd.<br />

Euro Umsatz. Streibich erwartet,<br />

dass die Verbindung der horizontalen<br />

Technologieplattform der Software<br />

AG mit der Beratungsexpertise<br />

von IDS Scheer zu zusätzlichem<br />

Wachstum führt. Ein interessanter<br />

Ansatz – aber Zahlen zu erwarteten<br />

Synergieeffekten auf Umsatz- oder<br />

Kostenseite fehlen bislang.<br />

Die operative Marge wird derweil<br />

den Vorjahreswert von 28,6 %<br />

auf absehbare Zeit nicht mehr erreichen.<br />

Dank der Entscheidung, das<br />

Beratungsgeschäft von IDS Scheer<br />

mit zu übernehmen, muss die Software<br />

AG diesbezüglich künftig kleinere<br />

Brötchen backen. Da kann<br />

Streibich noch so oft betonen, man<br />

werde mittelfristig wieder eine<br />

Ebitda-Marge von 25 % erreichen.<br />

Das große Fragezeichen hinter der<br />

Akquisition ist jedoch nicht, warum<br />

die Software AG ihre Marge<br />

verwässern lässt – dies könnte zusätzliches<br />

Wachstum kompensieren.<br />

Vielmehr ist das Transaktionsvolumen<br />

fragwürdig. Die Software<br />

AG bietet mitten in der Krise einen<br />

Preis, der einem Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />

von 30 entspricht. Zum Vergleich:<br />

Die Darmstädter selbst werden<br />

nur mit einem KGV von 11 bewertet,<br />

Branchenprimus SAP mit<br />

16,5. Auch die Prämie auf den<br />

Durchschnittskurs der vergangenen<br />

drei Monate ist mit mehr als<br />

60 % weit überdurchschnittlich.<br />

Hinzu kommt: Der Zukauf wird<br />

größtenteils über Fremdkapital finanziert.<br />

Auch deshalb hätte eine<br />

etwas weniger großzügige Offerte<br />

mehr Vertrauen bei den Anlegern<br />

geweckt. Streibich <strong>und</strong> IDS-Gründer<br />

August-Wilhelm Scheer kennen<br />

sich seit Jahren. War die teure<br />

Übernahme auch ein Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />

Scheer wird der Software<br />

AG künftig nur beratend zur<br />

Seite stehen. Zu möglichen Personaleinschnitten<br />

nach der Übernahme<br />

wird derweil noch nichts<br />

kommuniziert. Der von Softwarefirmen<br />

gefürchteten Abwanderung<br />

qualifizierter Mitarbeiter nach einer<br />

Übernahme kann sicher effektiver<br />

entgegengewirkt werden. Der<br />

hohe Abschlag auf den Kurs der<br />

Software-AG-Aktie am Dienstag<br />

war entsprechend nur folgerichtig.<br />

(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />

Europas Aktienmärkte bauen Gewinne aus<br />

Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt weiter<br />

Yves Mersch<br />

„Die Politik darf sich<br />

nicht lauthals über<br />

eine vermeintliche<br />

Kreditklemme beklagen,<br />

wenn sie selber<br />

dazu beiträgt.“<br />

BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />

Geduldsprobe für Aktienanleger<br />

Osteuropa verliert den Anschluss<br />

MAN strafft die Organisation <strong>und</strong> bildet<br />

aus dem Geschäft mit Turbomaschinen<br />

<strong>und</strong> Großdieseln eine neue<br />

Geschäftseinheit Power Engineering<br />

als Gegengewicht zum bislang dominanten<br />

Lkw-Bereich. 9<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

scd Frankfurt – Die Software AG bietet<br />

für den IT-Dienstleister IDS<br />

Scheer knapp eine halbe Milliarde<br />

Euro. Am Dienstagabend teilten die<br />

Darmstädter mit, bereits mehr als<br />

die Hälfte der Anteile zu halten. Mit<br />

den Hauptaktionären, IDS-Gründer<br />

August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Ex-Vorstandschef<br />

Alexander Pocsay, hatte<br />

man sich bereits zuvor geeinigt. Der<br />

Kaufpreis, der überwiegend fremdfinanziert<br />

wird, beinhaltet eine Prämie<br />

von 39 % auf den Vortagesschlusskurs.<br />

Während die Aktie von<br />

IDS Scheer unmittelbar nach Bekanntwerden<br />

der Nachricht in die<br />

Nähe des Angebotspreises von 15<br />

Euro je Anteil schoss, gaben die Software-AG-Titel<br />

um bis zu 7 % nach.<br />

Nebenstehender Kommentar<br />

Personen Seite 7<br />

Schwerpunkt Seite 11<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Uhrzeit<br />

10 11 12 13 14 15 16 17<br />

9<br />

Deutscher Aktienindex<br />

4700<br />

4725<br />

4750<br />

4775<br />

4800<br />

14.7.09<br />

Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />

4802,98 Tiefst: 4705,91<br />

Neue Bilanzregeln<br />

für Banken<br />

Standardisierer legt Entwurf vor – Auswirkung unklar<br />

Q-Cells voll erwischt<br />

MAN fusioniert Diesel <strong>und</strong> Turbo<br />

AUA bereitet „Plan B“ vor<br />

Goldman Sachs<br />

mit Rekordertrag<br />

Software AG<br />

übernimmt IDS<br />

Zahltag bei Goldman Sachs<br />

Von Bernd Neubacher<br />

Teurer Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />

Von Sebastian Schmid<br />

Börsen-Zeitung<br />

Zeitung für die Finanzmärkte<br />

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Wie die KfW mit der Konjunktur auf Tour geht – Seite 5<br />

Börsen-Zeitung<br />

Zeitung für die Finanzmärkte<br />

Mittwoch, 15. Juli 2009 · Frankfurt am Main www.boersen-zeitung.de Einzelpreis Euro 3,75 · Nr. 132 D 1836 B<br />

4:o;V;V;n;u<br />

Anlageprodukte<br />

Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Eine hohe Schuldenlast <strong>und</strong> die tiefe<br />

Rezession trüben die Aussichten für<br />

die meisten Länder Osteuropas. Anders<br />

als z.B. in Fernost halten sich Anleger<br />

dort daher weiter zurück. 17<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

js Luxemburg – Luxemburgs Zentralbankchef,<br />

Yves Mersch, hat die EU-<br />

Kommission aufgefordert, die Stützungsmaßnahmen<br />

der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe<br />

nicht durch zu strikte Auflagen<br />

für die Banken zu torpedieren. „Die<br />

Politik darf sich nicht lauthals über<br />

eine vermeintliche Kreditklemme beklagen,<br />

wenn sie selber dazu beiträgt“,<br />

betonte das EZB-Ratsmitglied<br />

im Interview der Börsen-Zeitung.<br />

Mersch sagte, die in Luxemburg ansässigen<br />

Pfandbriefbanken beschwerten<br />

sich darüber, „dass ihre Mütter<br />

Geld bekommen haben <strong>und</strong> die Europäische<br />

Kommission zum Ausgleich<br />

die Verkürzung der Bilanzen fordert<br />

<strong>und</strong> sie deshalb keine neuen Pfandbriefe<br />

begeben können“. In Europa,<br />

vor allem in Deutschland, grassiert<br />

derzeit die Angst vor einer<br />

Kreditklemme. Unter<br />

anderem Finanzminister<br />

Peer Steinbrück<br />

wirft den Banken vor,<br />

zwar von Staat <strong>und</strong> EZB<br />

Hilfen anzunehmen, Unternehmen<br />

aber nicht<br />

ausreichend mit günstigen<br />

Krediten zu versorgen.<br />

Steinbrück hatte zuletzt<br />

den Banken gedroht,<br />

gegebenenfalls<br />

mithilfe der B<strong>und</strong>esbank<br />

die Unternehmen direkt mit Liquidität<br />

zu versorgen.<br />

Davon hält Mersch nicht viel. „Entscheidungen<br />

zur Geldpolitik werden<br />

im EZB-Rat für den gesamten Euroraum<br />

getroffen aufgr<strong>und</strong> von Fakten.<br />

Poltergeister beeinflussen uns<br />

nicht“, sagte der Notenbanker.<br />

Wenig optimistisch äußerte sich<br />

Mersch zur Konjunktur im Euroraum.<br />

Er gehe davon aus, „dass wir<br />

erst Mitte des kommenden Jahres positive<br />

Wachstumsraten auf Quartalsbasis<br />

sehen werden“. Dennoch<br />

sprach er sich indirekt gegen weitere<br />

Zinssenkungen in der Eurozone aus.<br />

Man müsse sich stets auch die negativen<br />

Konsequenzen exzessiv niedriger<br />

Zinsen vor Augen führen, betonte<br />

er.<br />

Interview Seite 6<br />

Kapitalmärkte<br />

Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />

Audi feiert am Donnerstag ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />

der wechselvollen Geschichte<br />

der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />

für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />

Mit einem Kurssturz von 14 % haben<br />

Investoren am Dienstag die Einbrüche<br />

bei Q-Cells quittiert. Der weltgrößte<br />

Solarzellenhersteller kassiert<br />

die Prognose erneut – zum vierten<br />

Mal in Folge. 9<br />

Marktdaten 14.07. Vort.<br />

1 Euro in Dollar (EZB) 1,3991 1,3975<br />

1 Euro in Pf<strong>und</strong> (EZB) 0,8575 0,8678<br />

1 Euro in Yen (EZB) 130,34 129,03<br />

1 Dollar in Yen (20h) 93,14 92,61<br />

Euro Stoxx 50 2370,71 +1,09%<br />

Dax 4781,69 +1,26%<br />

L-Dax 4779,10 +1,02%<br />

TecDax 626,04 –0,13%<br />

Paris/CAC 40 3081,87 +0,98%<br />

London/FT-SE 4237,68 +0,85%<br />

US Dow Jones (20h) 8312,10 –0,24%<br />

Nasdaq Comp. (20h) 1796,63 +0,19%<br />

Tokio/Nikkei 9261,81 +2,34%<br />

Gold/London in $ 924,75 908,50<br />

Öl/Aug. in $ (20h) 60,66 60,69<br />

B<strong>und</strong>/Future Sept. 121,99 122,29<br />

B<strong>und</strong>rendite 10 J. 3,30 3,27<br />

US-Bondrend. 10 J. (20h) 3,432 3,312<br />

Eonia 0,363 0,353<br />

3-M-Euribor 0,985 0,996<br />

Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />

Hohe Cashbestände aus Dividenden<strong>und</strong><br />

Zinszahlungen der Indexmitglieder<br />

verschlechtern den Tracking Error<br />

von börsengehandelten Indexfonds<br />

(ETF). 19<br />

100 Jahre Audi<br />

EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />

Notenbanker rügt Brüsseler Bankenauflagen<br />

Mersch: Politik trägt zu Kreditklemme bei<br />

Luxemburgs Zentralbankchef gibt düsteren Wachstumsausblick <strong>und</strong> warnt vor exzessiv niedrigen Zinsen<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />

blicken Anleger mit Spannung in<br />

die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />

MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />

das Protokoll der zurückliegenden<br />

geldpolitischen Sitzung vor<br />

drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />

insbesondere darauf, ob in dem<br />

Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />

der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />

die Rede ist. Dies<br />

würde den Dollar belasten.<br />

Am Dienstag verlief der Handel<br />

am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />

Dabei verharrte der Euro in einer<br />

recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />

obwohl die US-Großbank Goldman<br />

Sachs einen unerwartet hohen<br />

Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />

hatten solche positiven Neuigkeiten<br />

die Risikobereitschaft geweckt<br />

<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />

Dollar belastet. Am Abend<br />

notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />

Auch an den Aktienmärkten lösten<br />

die Goldman-Zahlen keine starken<br />

Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />

sich die Indizes schon zuvor<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

setzten damit die<br />

Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />

beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />

bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />

Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

bremste den Index<br />

nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />

1,3 % auf 2 084 Punkte, dabei waren<br />

vor allem Minenwerte wie Rio Tinto<br />

gefragt, die von einer Stabilisierung<br />

der Metallpreise profitierten.<br />

Der Drei-Monats-Euribor, der häufig<br />

als Benchmark für kurzfristige<br />

Geldgeschäfte dient, markierte abermals<br />

ein Rekordtief. Nachdem der<br />

Referenzzins am Montag erstmals<br />

unter 1,0 % gerutscht war, fiel er<br />

nun weiter bis auf 0,985 %. Damit<br />

entfernte sich der Zinssatz weiter<br />

vom aktuellen Leitzinsniveau. Händler<br />

ordneten dies als Reaktion auf<br />

die Liquiditätsschwemme ein, mit<br />

der die Europäische Zentralbank<br />

den Geldhandel unter den Banken<br />

ankurbeln will.<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Branchen<br />

Investitionen in internationale Aktienfonds<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />

einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />

Gewinne. 4, 8<br />

In China kommt der IPO-Markt nach<br />

neunmonatiger Zwangspause richtig<br />

in Schwung: Der Kurs von Zheijang<br />

Wanma Cable sprang beim Debüt<br />

um mehr als 125 %. 17<br />

Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />

in Großbritannien<br />

ist kein großer Wurf. Das britische<br />

Aufsichtsregime könnte sich aber<br />

nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

jur Frankfurt – Der internationale<br />

Standardsetzer IASB will die Bilanzierung<br />

von Finanzinstrumenten bei<br />

Banken <strong>und</strong> Versicherern ändern.<br />

Die Zahl der Wertpapierkategorien<br />

soll von vier auf zwei reduziert werden.<br />

Ob ein Instrument zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten oder<br />

zum Zeitwert bilanziert werden<br />

muss, soll künftig einfacher, anhand<br />

bestimmter Merkmale des Papiers,<br />

entschieden werden. Die Änderungen<br />

sollen, falls von den Banken gewünscht,<br />

schon im Jahresabschluss<br />

2009 zur Anwendung kommen. Mit<br />

dem Vorschlag reagiert das IASB auf<br />

Kritik von Seiten der EU. Sie hatte in<br />

der Krise auf Bilanzierungserleichterungen<br />

für Banken gedrungen. Doch<br />

ob die Vorschläge diese Wirkung entfalten,<br />

ist noch nicht absehbar. „Ob<br />

künftig eine Bank mehr oder weniger<br />

Finanzinstrumente zum Zeitwert<br />

bilanzieren muss, hängt davon ab,<br />

welche Instrumente sie hält <strong>und</strong> wie<br />

sie diese managt“, sagte John Smith,<br />

Boardmitglied des Standardsetzers,<br />

der Börsen-Zeitung. Ziel des IASB<br />

sei es nicht, die Anwendung der<br />

Fair-Value-Bilanzierung<br />

auszudehnen,<br />

betonte er. Der B<strong>und</strong>esverband<br />

deutscher Banken zeigte sich skeptisch<br />

<strong>und</strong> warnte vor einer Ausweitung<br />

der Zeitwertbilanzierung.<br />

Bericht <strong>und</strong> Interview Seite 5<br />

Wertberichtigt Seite 8<br />

Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />

angeschlossen sind, müssen<br />

laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />

K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />

Anlage bei ihnen abraten. 3<br />

Neuer IPO-Boom in China<br />

Hohe Cashbestände nachteilig<br />

ZEW-Index verliert an Boden<br />

Britisches Finanzreförmchen<br />

Für den Fall eines Scheiterns der<br />

Übernahme durch die Deutsche Lufthansa<br />

bereitet Austrian Airlines einen<br />

„Plan B“ vor. Der macht über 1 Mrd.<br />

Euro frisches Geld notwendig. 8, 10<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

bn New York – Ein florierender Handel<br />

hat Goldman Sachs nur wenige<br />

Monate nach massiven Staatshilfen<br />

einen Rekordertrag ermöglicht. Im<br />

zweiten Quartal 2009 weitete die<br />

Bank ihre Einnahmen im Zuge höherer<br />

Risikofreude binnen Jahresfrist<br />

um 46 % auf 13,8 Mrd. Dollar aus.<br />

Der Nettogewinn kletterte nach Angaben<br />

vom Dienstag um 65 % auf<br />

3,43 Mrd. Dollar. Ausschüttungen<br />

<strong>und</strong> eine Sonderdividende auf Hybridkapital<br />

begrenzten den Anstieg<br />

des Stammaktionären zustehenden<br />

Ergebnisses dabei auf 33 %. Pro Anteilsschein<br />

verdiente das Institut<br />

4,93 Dollar, Analysten hatten 3,38<br />

Dollar erwartet. In einem leichteren<br />

Gesamtmarkt tendierten Goldman-<br />

Sachs-Aktien im Verlauf fester.<br />

Nebenstehender Kommentar<br />

Bericht Seite 3<br />

Bei Goldman Sachs hat der Aufschwung<br />

schon eingesetzt. Neun<br />

Monate nach der staatlichen Rekapitalisierungsr<strong>und</strong>e<br />

im Finanzsektor<br />

zeigt die US-Bank einen Rekord-Quartalsertrag<br />

von knapp 14<br />

Mrd. Dollar. Hat sich die Konkurrenz<br />

erst ruiniert, sprudeln die Einnahmen<br />

frei <strong>und</strong> ungeniert. Im Geschäft<br />

mit Festverzinslichen<br />

machte einst Bear Stearns Goldman<br />

Konkurrenz – den Broker haben<br />

Fed <strong>und</strong> JPMorgan aufgefangen.<br />

Im Energiehandel wetteiferte<br />

Lehman mit dem Institut – das<br />

Haus ging im September pleite. Im<br />

Investment Banking traf Goldman<br />

unter anderem auf Merrill Lynch –<br />

die Gesellschaft ist seit Übernahme<br />

durch die Bank of America zum Jahreswechsel<br />

ein Schatten früherer<br />

Tage. Und gegenüber den Universalbanken,<br />

die in den kommenden<br />

Tagen Zahlen präsentieren, hat<br />

Goldman einen entscheidenden<br />

Vorteil: Die Bank hat kein Massengeschäft,<br />

<strong>und</strong> was in schockgefrorenen<br />

Märkten vor Monaten noch als<br />

unentbehrlich galt, verhagelt mit<br />

Kreditausfällen nun den Wettbewerbern<br />

die Resultate.<br />

Mehr als 23 Mrd. Dollar hat Goldman<br />

in den ersten sechs Monaten<br />

dieses Jahres eingenommen. Da zuletzt<br />

r<strong>und</strong> die Hälfte des Ertrags<br />

zur Vergütung aufgewandt worden<br />

ist, können sich die noch knapp<br />

30 000 Mitarbeiter schon zur Jahresmitte<br />

auf fette Boni freuen. Den<br />

US-Bürgern sollten sie es nachsehen,<br />

wenn sich diese darüber nicht<br />

so recht mit ihnen freuen wollen.<br />

Ertragsstarke Banken sind für die<br />

USA zwar allemal besser als schiefliegende<br />

Institute wie CIT. Nur mit<br />

einem extremen Kurzzeitgedächtnis<br />

aber lässt sich ausblenden, was<br />

Goldman neben einer klugen Risikosteuerung<br />

in die Lage versetzt<br />

hat, nun derart zu glänzen: Im<br />

Herbst flossen nicht nur Milliarden<br />

aus dem Bankenrettungsprogramm,<br />

13 Mrd. Dollar an öffentlichen<br />

Hilfen reichte auch AIG an<br />

Goldman weiter, als der Versicherer<br />

Verpflichtungen aus seinen<br />

Swap-Geschäften mit der Bank<br />

nicht mehr nachkommen konnte.<br />

Und dann sind da noch 28 Mrd.<br />

Dollar an Fremdkapital, welche das<br />

Institut dank Garantie der Aufsicht<br />

günstig platzieren konnte.<br />

Die Regierung sollte Goldman<br />

wenigstens kräftig zur Kasse bitten,<br />

wenn es nach Tilgung des staatlichen<br />

Hybridkapitals nun um den<br />

Rückkauf eines Optionsscheins auf<br />

Stammaktien geht. Als Lohn ihrer<br />

Hilfe bliebe den US-Steuerzahlern<br />

andernfalls nur die Erleichterung<br />

darüber, dass nicht auch Goldman<br />

wie andere die Belastbarkeit des Finanzsystems<br />

auf die Probe gestellt<br />

hat. (Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />

„Wir sehen die Chance, Akquisitionsgelegenheiten<br />

zu nutzen“, hat<br />

Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich<br />

im Dezember 2008 – mitten in<br />

der Finanzkrise also – verlauten lassen.<br />

Gut ein halbes Jahr später ist<br />

Streibich bereits so weit, eine erste<br />

Transaktion präsentieren zu können.<br />

Für fast eine halbe Milliarde<br />

Euro wird IDS Scheer übernommen,<br />

<strong>und</strong> die Software AG erreicht<br />

damit ihr Mittelfristziel von 1 Mrd.<br />

Euro Umsatz. Streibich erwartet,<br />

dass die Verbindung der horizontalen<br />

Technologieplattform der Software<br />

AG mit der Beratungsexpertise<br />

von IDS Scheer zu zusätzlichem<br />

Wachstum führt. Ein interessanter<br />

Ansatz – aber Zahlen zu erwarteten<br />

Synergieeffekten auf Umsatz- oder<br />

Kostenseite fehlen bislang.<br />

Die operative Marge wird derweil<br />

den Vorjahreswert von 28,6 %<br />

auf absehbare Zeit nicht mehr erreichen.<br />

Dank der Entscheidung, das<br />

Beratungsgeschäft von IDS Scheer<br />

mit zu übernehmen, muss die Software<br />

AG diesbezüglich künftig kleinere<br />

Brötchen backen. Da kann<br />

Streibich noch so oft betonen, man<br />

werde mittelfristig wieder eine<br />

Ebitda-Marge von 25 % erreichen.<br />

Das große Fragezeichen hinter der<br />

Akquisition ist jedoch nicht, warum<br />

die Software AG ihre Marge<br />

verwässern lässt – dies könnte zusätzliches<br />

Wachstum kompensieren.<br />

Vielmehr ist das Transaktionsvolumen<br />

fragwürdig. Die Software<br />

AG bietet mitten in der Krise einen<br />

Preis, der einem Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />

von 30 entspricht. Zum Vergleich:<br />

Die Darmstädter selbst werden<br />

nur mit einem KGV von 11 bewertet,<br />

Branchenprimus SAP mit<br />

16,5. Auch die Prämie auf den<br />

Durchschnittskurs der vergangenen<br />

drei Monate ist mit mehr als<br />

60 % weit überdurchschnittlich.<br />

Hinzu kommt: Der Zukauf wird<br />

größtenteils über Fremdkapital finanziert.<br />

Auch deshalb hätte eine<br />

etwas weniger großzügige Offerte<br />

mehr Vertrauen bei den Anlegern<br />

geweckt. Streibich <strong>und</strong> IDS-Gründer<br />

August-Wilhelm Scheer kennen<br />

sich seit Jahren. War die teure<br />

Übernahme auch ein Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />

Scheer wird der Software<br />

AG künftig nur beratend zur<br />

Seite stehen. Zu möglichen Personaleinschnitten<br />

nach der Übernahme<br />

wird derweil noch nichts<br />

kommuniziert. Der von Softwarefirmen<br />

gefürchteten Abwanderung<br />

qualifizierter Mitarbeiter nach einer<br />

Übernahme kann sicher effektiver<br />

entgegengewirkt werden. Der<br />

hohe Abschlag auf den Kurs der<br />

Software-AG-Aktie am Dienstag<br />

war entsprechend nur folgerichtig.<br />

(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />

Europas Aktienmärkte bauen Gewinne aus<br />

Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt weiter<br />

Yves Mersch<br />

„Die Politik darf sich<br />

nicht lauthals über<br />

eine vermeintliche<br />

Kreditklemme beklagen,<br />

wenn sie selber<br />

dazu beiträgt.“<br />

BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />

Geduldsprobe für Aktienanleger<br />

Osteuropa verliert den Anschluss<br />

MAN strafft die Organisation <strong>und</strong> bildet<br />

aus dem Geschäft mit Turbomaschinen<br />

<strong>und</strong> Großdieseln eine neue<br />

Geschäftseinheit Power Engineering<br />

als Gegengewicht zum bislang dominanten<br />

Lkw-Bereich. 9<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

scd Frankfurt – Die Software AG bietet<br />

für den IT-Dienstleister IDS<br />

Scheer knapp eine halbe Milliarde<br />

Euro. Am Dienstagabend teilten die<br />

Darmstädter mit, bereits mehr als<br />

die Hälfte der Anteile zu halten. Mit<br />

den Hauptaktionären, IDS-Gründer<br />

August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Ex-Vorstandschef<br />

Alexander Pocsay, hatte<br />

man sich bereits zuvor geeinigt. Der<br />

Kaufpreis, der überwiegend fremdfinanziert<br />

wird, beinhaltet eine Prämie<br />

von 39 % auf den Vortagesschlusskurs.<br />

Während die Aktie von<br />

IDS Scheer unmittelbar nach Bekanntwerden<br />

der Nachricht in die<br />

Nähe des Angebotspreises von 15<br />

Euro je Anteil schoss, gaben die Software-AG-Titel<br />

um bis zu 7 % nach.<br />

Nebenstehender Kommentar<br />

Personen Seite 7<br />

Schwerpunkt Seite 11<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Uhrzeit<br />

10 11 12 13 14 15 16 17<br />

9<br />

Deutscher Aktienindex<br />

4700<br />

4725<br />

4750<br />

4775<br />

4800<br />

14.7.09<br />

Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />

4802,98 Tiefst: 4705,91<br />

Neue Bilanzregeln<br />

für Banken<br />

Standardisierer legt Entwurf vor – Auswirkung unklar<br />

Q-Cells voll erwischt<br />

MAN fusioniert Diesel <strong>und</strong> Turbo<br />

AUA bereitet „Plan B“ vor<br />

Goldman Sachs<br />

mit Rekordertrag<br />

Software AG<br />

übernimmt IDS<br />

Zahltag bei Goldman Sachs<br />

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Postfach 11 09 32 -60044 Frankfurt am Main<br />

Wie die KfW mit der Konjunktur auf Tour geht – Seite 5<br />

Börsen-Zeitung<br />

Zeitung für die Finanzmärkte<br />

Mittwoch, 15. Juli 2009 · Frankfurt am Main www.boersen-zeitung.de Einzelpreis Euro 3,75 · Nr. 132 D 1836 B<br />

4:o;V;V;n;u<br />

Anlageprodukte<br />

Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Eine hohe Schuldenlast <strong>und</strong> die tiefe<br />

Rezession trüben die Aussichten für<br />

die meisten Länder Osteuropas. Anders<br />

als z.B. in Fernost halten sich Anleger<br />

dort daher weiter zurück. 17<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

js Luxemburg – Luxemburgs Zentralbankchef,<br />

Yves Mersch, hat die EU-<br />

Kommission aufgefordert, die Stützungsmaßnahmen<br />

der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe<br />

nicht durch zu strikte Auflagen<br />

für die Banken zu torpedieren. „Die<br />

Politik darf sich nicht lauthals über<br />

eine vermeintliche Kreditklemme beklagen,<br />

wenn sie selber dazu beiträgt“,<br />

betonte das EZB-Ratsmitglied<br />

im Interview der Börsen-Zeitung.<br />

Mersch sagte, die in Luxemburg ansässigen<br />

Pfandbriefbanken beschwerten<br />

sich darüber, „dass ihre Mütter<br />

Geld bekommen haben <strong>und</strong> die Europäische<br />

Kommission zum Ausgleich<br />

die Verkürzung der Bilanzen fordert<br />

<strong>und</strong> sie deshalb keine neuen Pfandbriefe<br />

begeben können“. In Europa,<br />

vor allem in Deutschland, grassiert<br />

derzeit die Angst vor einer<br />

Kreditklemme. Unter<br />

anderem Finanzminister<br />

Peer Steinbrück<br />

wirft den Banken vor,<br />

zwar von Staat <strong>und</strong> EZB<br />

Hilfen anzunehmen, Unternehmen<br />

aber nicht<br />

ausreichend mit günstigen<br />

Krediten zu versorgen.<br />

Steinbrück hatte zuletzt<br />

den Banken gedroht,<br />

gegebenenfalls<br />

mithilfe der B<strong>und</strong>esbank<br />

die Unternehmen direkt mit Liquidität<br />

zu versorgen.<br />

Davon hält Mersch nicht viel. „Entscheidungen<br />

zur Geldpolitik werden<br />

im EZB-Rat für den gesamten Euroraum<br />

getroffen aufgr<strong>und</strong> von Fakten.<br />

Poltergeister beeinflussen uns<br />

nicht“, sagte der Notenbanker.<br />

Wenig optimistisch äußerte sich<br />

Mersch zur Konjunktur im Euroraum.<br />

Er gehe davon aus, „dass wir<br />

erst M


nicht leisten kann, bekommt bei<br />

Renten- <strong>und</strong> Immobilienfonds<br />

oder auch – in geringerem Maße –<br />

bei Geldmarktfonds im Schnitt<br />

eine positive Rendite geliefert.<br />

Dies ergab die jüngste Statistik<br />

des B<strong>und</strong>esverbands Investment<br />

<strong>und</strong> Asset Management (BVI) zur<br />

Wertentwicklung.<br />

Demnach verlor ein internationaler<br />

Aktienfonds in den vergangenen<br />

zwölf Monaten bis Ende Juni 2009<br />

durch die Finanzkrise im Schnitt<br />

23,2 %. Auf Zehn-Jahres-Sicht ist<br />

das Minus mit 27,1% sogar noch größer<br />

– in diesen Zeitraum fällt auch<br />

die zweite große Märktekrise durch<br />

das Platzen der New-Economy-Blase<br />

zu Beginn des neuen Jahrtausends.<br />

Erst sehr langfristig betrachtet – im<br />

Vergleich zu vor 20 Jahren – wendet<br />

sich das Blatt. Hier erzielten die internationalen<br />

Aktienfonds ein Plus<br />

von 136,5 %, damit haben sie jährlich<br />

4,4 % eingebracht.<br />

Deutsche Aktienprodukte sind etwas<br />

besser. Mit ihnen verloren die<br />

Anleger in den zurückliegenden<br />

zwölf Monaten zwar zunächst mehr<br />

gar ein Plus von 6,9 %, dies sind pro<br />

Jahr 1,3 %. Im Zehn-Jahres-Vergleich<br />

schlägt aber wieder ein Minus<br />

von 12,4 % zu Buche. In den verganpräsentiert<br />

haben. Im Gegenteil:<br />

Während zum Beispiel der Dax Ende<br />

Juni 2009 nur etwa ein Viertel niedriger<br />

lag als vor Jahresfrist, beträgt<br />

das durchschnittliche Minus eines<br />

deutschen Aktienfonds 26,6 %. Dabei<br />

reicht die Spannbreite allerdings<br />

von – 67,2 % („Gerling Deutschland<br />

Aktien“ von AmpegaGerling) bis<br />

– 5,3 % („Metrix Value AMI“ ebenfalls<br />

von AmpegaGerling). Somit hat<br />

es kein Fondsmanager geschafft,<br />

den Wert der Anlegergelder zu erhalten<br />

oder sogar zu vermehren.<br />

Dies schaffen aber die Manager<br />

von Renten-, Immobilien- <strong>und</strong> Geldmarktfonds.<br />

In Euro anlegende Rentenfonds<br />

mit Anleihen mit langer<br />

Restlaufzeit brachten auf Sicht eines<br />

Jahres ein Plus von 8,5%. In den vergangenen<br />

20 Jahren erzielten sie ein<br />

jährliches Plus von 5,5 %. Offene Immobilienfonds,<br />

von denen einige seit<br />

Herbst 2008 von der Anteilsrücknahme<br />

ausgesetzt sind, brachten in<br />

diesem Zeitraum eine jährliche Rendite<br />

von 5,2 % ein. Klassische Geldmarktfonds<br />

kommen auf 4,4 %.<br />

Wertberichtigt Seite 8<br />

den. Die langfristige Orientierung<br />

bei den Boni-Zahlungen, die die Mutter<br />

der HypoVereinsbank (HVB) zunächst<br />

für ihre r<strong>und</strong> 400 Spitzenmanager<br />

einführte, soll nach Informationen<br />

aus Bankenkreisen mehr <strong>und</strong><br />

mehr Beschäftigte betreffen. Die Mitarbeiter<br />

des bei der HVB angesiedelten<br />

Investment Banking können sich<br />

indes auf eine Rückkehr zu Boni-Zahlungen<br />

einstellen.<br />

Wie bei vielen Instituten waren<br />

die Boni der Unicredit bis zuletzt an<br />

das Erreichen von Zielen in einem<br />

Geschäftsjahr geb<strong>und</strong>en. In Jahren<br />

mit hohen Gewinnen strichen die<br />

Manager der Bank auch hohe Boni<br />

ein, die oft ein Vielfaches der festen<br />

Gr<strong>und</strong>vergütung ausmachten, obschon<br />

sie oft niedriger ausfielen als<br />

bei vielen Konkurrenten. Für die<br />

Spitzenmanager hat die Bank mittlerweile<br />

eine Orientierung an nachhaltigen<br />

Gewinnen beschlossen. Den<br />

Boni liegt das operative Ergebnis zugr<strong>und</strong>e.<br />

Der Bonus für ein Geschäftsjahr<br />

wird dabei in etwa zur Hälfte sofort<br />

ausgezahlt. Den übrigen Teil erhalten<br />

die Manager nur, wenn auch<br />

in den darauffolgenden zwei Jahren<br />

verändern.<br />

sen“ eines J<br />

damit einged<br />

Effekt, dass M<br />

nehmen lang<br />

len.<br />

Den<br />

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2008 die Bo<br />

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Konsequenz<br />

nance-Mode<br />

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im Gesamtja<br />

den Mitarbe<br />

geln folgend<br />

Voraussichtl<br />

niedriger<br />

a<br />

Dies gelte fü<br />

lautete aus d<br />

Computershare Deutschland Gmb<br />

München<br />

Bekanntmachung über die Übertrag<br />

der Minderheitsaktionä<br />

der<br />

VEM Aktienbank AG<br />

München<br />

– ISIN DE000A0L1JJ1 / WKN A<br />

Die ordentliche Hauptversammlung vom 12. Feb<br />

bank AG, München, hat gemäß § 327a AktG die<br />

Minderheitsaktionäre auf die Hauptaktionärin Co<br />

GmbH & Co. KG, München, (nachfolgend auch „<br />

als 96 % des Gr<strong>und</strong>kapitals <strong>und</strong> der Stimmrecht<br />

(nachfolgend auch „VEM Aktienbank“) hält, gegen<br />

dung von EUR 6,29 je Stückaktie der VEM Aktien<br />

Übertragungsbeschluss ist am 13. Juli 2009 in da<br />

Aktienbank AG beim Amtsgericht München einge<br />

alle Aktien der Minderheitsaktionäre der VEM A<br />

tershare übergegangen. Die Aktienurk<strong>und</strong>en verbr<br />

gung an den Hauptaktionär nur noch den Anspruc<br />

Die Computershare hat sich gemäß § 327b AktG<br />

der Übertragung ausgeschiedenen Aktionären der<br />

eine Barabfindung von EUR<br />

je auf den Namen lautender Stückaktie der VEM A<br />

Die Angemessenheit dieser Barabfindung wurde<br />

sachverständigen Prüfer, der Warth & Klein GmbH<br />

schaft, Düsseldorf, geprüft <strong>und</strong> bestätigt.<br />

Die Barabfindung ist von der Bekanntmachung d<br />

gungsbeschlusses in das Handelsregister der VEM<br />

2 Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssa<br />

Die Aktionäre der VEM Aktienbank brauchen hinsi<br />

der Barabfindung nichts zu veranlassen; die Übert<br />

putershare <strong>und</strong> die Zahlung der Barabfindung au<br />

ausscheidenden Aktionärs wird von den beteiligte<br />

Die Entgegennahme der Barabfindung ist für die A<br />

visions- <strong>und</strong> spesenfrei.<br />

Für den Fall, dass im Rahmen einer gerichtlichen<br />

dung gemäß § 327f AktG für die im Rahmen der Ü<br />

nen Aktionäre der VEM Aktienbank rechtskräftig ei<br />

te Barabfindung bestimmt wird, wird diese h<br />

Aktionären der VEM Aktienbank gewährt werden, d<br />

tragung des Übertragungsbeschlusses auf die Co<br />

sind.<br />

München, im Juli 2009<br />

Computershare Deutschland GmbH & Co. KG<br />

Die Geschäftsführung<br />

BEREITHALTUNG VON NACHTRÄGEN<br />

DZ BANK TURBO OPTIONSSCHEINE AUF DEVISEN JEWEILS MIT<br />

KNOCK-OUT UND JEWEILS GERICHTET AUF ZAHLUNG EINES<br />

DIFFERENZBETRAGES<br />

Gemäß § 10 des Wertpapier-Verkaufsprospektgesetzes werden für die<br />

o.g. Optionsscheine der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank,<br />

Frankfurt am Main die Nachträge Nrn. 1433 bis 1436 jeweils vom<br />

15. Juli 2009 zum unvollständigen Verkaufsprospekt vom 16. Juni 2005<br />

nebst den dazugehörigen Nachträgen bei der DZ BANK AG Deutsche<br />

Zentral-Genossenschaftsbank, F/IPLK, Platz der Republik, 60265<br />

Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten.<br />

Frankfurt am Main, im Juli 2009<br />

Manlleu, Caja Terrassa <strong>und</strong> Caja Sabadell<br />

soll dieser Zusammenschluss<br />

ohne die finanzielle Hilfe des staatlichen<br />

Bankenrettungsfonds Frob auskommen.<br />

Die kleine Caja Jaén mit ihrer Bilanzsumme<br />

von 922 Mill. Euro<br />

suchte angesichts der immer bedenklicheren<br />

Geschäftslage Anschluss an<br />

ein größeres Institut aus der Region<br />

Andalusien. Die in Malaga beheimatete<br />

Unicaja ist mit einer Bilanzsumme<br />

von knapp 32 Mrd. Euro die<br />

größte Sparkasse Andalusiens. Der<br />

Zusammenschluss muss noch durch<br />

alle Entscheidungsgremien der beiden<br />

Cajas kommen. Sollte sich noch<br />

wie gewünscht Cajasur aus Córdoba<br />

dem Projekt anschließen, entstünde<br />

die sechstgrößte Sparkasse Spaniens<br />

mit Aktiva von knapp 52 Mrd.<br />

Euro.<br />

Nach Ansicht von Experten wird<br />

es unter dem Druck der Krise noch<br />

viel mehr Fusionen in Spanien geben.<br />

Je schneller sich die Sparkassen<br />

zusammenfänden, umso gestärkter<br />

könnten sie dem zunehmenden Qualitätsverfall<br />

ihrer Kreditportfolios<br />

entgegentreten, heißt es.<br />

WM Seminare Tel.: 069 / 27 32 - 162 www.wm-seminare.de<br />

Lehrgang Wertpapier- <strong>und</strong> Börsengeschäft<br />

5. bis 10. Oktober 2009 – 8. bis 13. März 2<strong>01</strong>0 in Eschborn/Frankfurt<br />

Gr<strong>und</strong>lagen des Wertpapier- <strong>und</strong> Börsengeschäft –<br />

Überblick <strong>und</strong> Einführung<br />

Wertpapierbörse - Aufbau <strong>und</strong> Organisation<br />

Wertpapierhandelsaufsicht<br />

Insiderrecht, Ad hoc-Publizität, Übernahmeregelungen<br />

Compliance-Regelungen<br />

Handelsberechtigte Unternehmen <strong>und</strong> Personen<br />

Finanzinstrumente an der Wertpapierbörse<br />

Konsortialgeschäft <strong>und</strong> Zulassung von Wertpapieren<br />

Präsenzhandel - Börsengeschäftsbedingungen, Handelsregeln,<br />

Usancen, Preisfeststellung <strong>und</strong> Preisdokumentation<br />

Das elektronische Handelssystem Xetra - Marktmodelle,<br />

Handelsregeln, Preisermittlung, Designated Sponsors, CCP<br />

Xontro Order <strong>und</strong> Xontro Trade - Funktionen, Orderrouting,<br />

Geschäftsdokumentation<br />

Derivate: Eurex-Produkte, Optionsscheine <strong>und</strong> Zertif<br />

Produkte, Funktionsweise, Hedging, Spekulation, Arbitr<br />

Börsenindices<br />

Wertpapierleihe- <strong>und</strong> Repogeschäfte<br />

Steuerliche Aspekte im Wertpapiergeschäft<br />

Abwicklung von Wertpapier- <strong>und</strong> Börsengeschäften<br />

national <strong>und</strong> international über Clearstream Banking<br />

– 6,8 %<br />

Aktienfonds Deutschland<br />

Aktienfonds International<br />

Aktienfonds Schwellenländer<br />

Rentenfonds Euro Langläufer<br />

Rentenfonds internat. Langläufer<br />

Mischfonds<br />

Euro-Geldmarktfonds<br />

Offene Immobilienfonds<br />

3,8 %<br />

1,5 %<br />

9,0 %<br />

8,5 %<br />

– 29,8 %<br />

– 23,2 %<br />

– 26,6 %<br />

d Frankfurt – Die Darmstädter<br />

ftware AG will für fast eine<br />

lbe Milliarde Euro den IT-Dienstister<br />

IDS Scheer übernehmen.<br />

s Angebot beinhaltet eine Präie<br />

von 39% auf den Montagshlusskurs<br />

<strong>und</strong> von mehr als<br />

% auf den Durchschnittskurs<br />

r vergangenen 100 Tage. Die Anile<br />

der Hauptaktionäre Augustilhelm<br />

Scheer <strong>und</strong> Alexander<br />

csay in Höhe von 48 % hat sich<br />

e Software AG bereits vor Abbe<br />

der öffentlichen Offerte zusiern<br />

lassen.<br />

Die Software AG will mit der Überhme<br />

von IDS Scheer einen zwein<br />

Softwarekonzern in Deutschland<br />

ben SAP schaffen, der auf einen<br />

satz von mehr als 1 Mrd. Euro<br />

mmt. Dieses Ziel hatte der Softare-AG-Chef<br />

Karl-Heinz Streibich<br />

reits vor der derzeitigen Wirthaftskrise<br />

formuliert <strong>und</strong> dabei<br />

Wachstum als auch auf Zukäufe setzen<br />

zu wollen. Synergieeffekte unberücksichtigt,<br />

wären die beiden Unternehmen<br />

im vergangenen Jahr auf einen<br />

gemeinsamen Umsatz von 1,12<br />

Mrd. Euro gekommen, wie Finanzvorstand<br />

Arndt Zinnhardt am Dienstag<br />

sagte. Welche Synergieeffekte<br />

konkret zu erwarten seien, will die<br />

Software AG erst mit Vorlage der<br />

Zahlen für das dritte Quartal bekannt<br />

geben. Vorabzahlen für die<br />

Ende Juni abgeschlossene zweite Periode<br />

des Jahres gaben die Darmstädter<br />

dagegen schon gestern bekannt<br />

(siehe nebenstehenden Bericht).<br />

An der Börse fiel die Reaktion auf<br />

die Nachricht für beide Unternehmen<br />

sehr unterschiedlich aus. Während<br />

der IDS-Aktienkurs erwartungsgemäß<br />

nach oben schoss – in der<br />

Spitze sogar bis auf die Angebotshöhe<br />

von 15 Euro –, rauschte der<br />

Wert der Software-AG-Anteile in<br />

den Keller. Sie gaben bis zu 7,1 %<br />

einem Minus von 5,7 % bei 47,36<br />

Euro. Die Übernahme verwässere<br />

die Margen der Software AG, schrieb<br />

etwa die Commerzbank, die ihre Einstufung<br />

für die Aktie von „Add“ auf<br />

„Hold“ gesenkt hat. Streibich versicherte,<br />

dass die Ebit-Marge des fusionierten<br />

Softwarehauses bereits im<br />

vergangenen Jahr nicht unter 20 %<br />

gelegen hätte <strong>und</strong> dass mittelfristig<br />

auch wieder ein Wert im Bereich von<br />

25 % angepeilt werde.<br />

IDS-Analysten begeistert<br />

Den IDS-Aktionären wurde am<br />

Dienstag derweil überwiegend empfohlen,<br />

das Übernahmeangebot anzunehmen.<br />

Nicht wenige Analysten<br />

hatten vor der Offerte noch ein einstelliges<br />

Kursziel für die Aktie, sodass<br />

die gebotenen 15 Euro eine<br />

hohe Prämie darstellen.<br />

Der aktuelle Marktwert der Software<br />

AG liegt mit 1,4 Mrd. Euro<br />

r<strong>und</strong> ein Viertel unter dem Wert,<br />

den das Unternehmen im April 2007<br />

erreicht hatte, als mit dem Integrationssoftwareanbieter<br />

Webmethods<br />

die bis dahin größte Übernahme der<br />

Unternehmensgeschichte (546 Mill.<br />

Dollar) gestemmt wurde.<br />

Trotz Finanzkrise will die Software<br />

AG das Transaktionsvolumen,<br />

das das Unternehmen auf 487 Mill.<br />

Euro beziffert, überwiegend über<br />

Bankdarlehen finanzieren (siehe Bericht<br />

zur Finanzierung). Die Kosten<br />

für die Akquisition beziffert das Unternehmen<br />

auf 10 bis 12 Mill. Euro,<br />

ohne diese näher aufzuschlüsseln.<br />

Der Kaufpreis wird entsprechend mit<br />

477 Mill. Euro angegeben, während<br />

der Börsenwert von IDS bei einem<br />

Gebot von 15 Euro je Aktie r<strong>und</strong> 482<br />

Mill. Euro beträgt. Das Verhältnis<br />

Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis<br />

(Ebitda) soll sich Ende 2009<br />

auf 1,7 stellen. Ende 2008 lag dieser<br />

Wert noch deutlich unter 1.<br />

Mit der Darmstädter Software AG<br />

<strong>und</strong> der Saarbrücker IDS Scheer gehen<br />

die Nummern 2 <strong>und</strong> 3 der deutschen<br />

Softwarelandschaft zusammen.<br />

Gemeinsam kommen sie im<br />

Umsatz. Platzhirsch SAP ist damit allerdings<br />

weiterhin gut zehnmal so<br />

groß. Die beiden Unternehmen beschäftigen<br />

dabei insgesamt mehr als<br />

6 000 Mitarbeiter. Ob aufgr<strong>und</strong> des<br />

Zusammenschlusses auch Personalkürzungen<br />

angedacht sind, wollte<br />

das Management der Software AG<br />

weder bestätigen noch dementieren.<br />

„Wir gehen zusammen, um mehr<br />

Wachstum zu erreichen“, sagte<br />

Streibich nur. Es gebe keine Überschneidungen.<br />

IDS Scheer sei ein<br />

Technologieführer in<br />

Prozess-Analyse<br />

<strong>und</strong> -Design, während die Software<br />

AG ihre Stärken im Prozess-<br />

Management habe. Dies ergänze<br />

sich hervorragend. Das neue Unternehmen<br />

werde die komplette Wertschöpfungskette<br />

im Prozessmanagement<br />

abdecken. Auch regional ergänze<br />

man sich. IDS Scheer erwirtschaftet<br />

gut die Hälfte ihrer Erlöse<br />

im deutschsprachigen Raum, bei<br />

der Software AG sind es nur noch<br />

14 %. Dafür ist die Software AG in<br />

Amerika mit knapp 40 % Umsatzanteil<br />

deutlich breiter aufgestellt als<br />

IDS Scheer, die dort nur etwas<br />

mehr als ein Zehntel ihrer Erlöse generiert.<br />

In Europa werde die Software<br />

AG zudem nach der Übernahme<br />

in noch mehr Ländern eine<br />

kritische Größe erreichen, sagte<br />

Streibich.<br />

Von Heidi Rohde, Frankfurt<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

Die Übernahme von IDS Scheer<br />

kommt für Branchenbeobachter<br />

nicht überraschend. Das Unternehmen<br />

kämpfte in den vergangenen<br />

Jahren vor allem im internationalen<br />

Beratungsgeschäft mit Projektmisserfolgen,<br />

Umsatz- <strong>und</strong> Margendruck,<br />

<strong>und</strong> 2008 verfehlte schließlich auch<br />

noch die bisher stark wachsende<br />

Softwaresparte mit dem Aushängeschild<br />

„Aris“ die Erwartungen. Ein<br />

schmerzhaftes Restrukturierungsprogramm<br />

wurde fällig, das die operative<br />

Marge (als die in der Branche<br />

zentrale Kennziffer) auf 4 % zusammenquetschte.<br />

Indes befindet sich<br />

der einstige Neue-Markt-Star im IT-<br />

Service-Markt in guter Gesellschaft.<br />

Nahezu alle großen <strong>und</strong> kleinen IT-<br />

Dienstleister sind in den vergangenen<br />

Jahren durch ein Tal der Tränen<br />

marschiert oder stecken noch immer<br />

darin.<br />

Das gilt nicht zuletzt für den europäischen<br />

Branchenprimus Cap Gemini,<br />

der im Zuge des Niedergangs<br />

in der Hightech-Industrie nach der<br />

Jahrtausendwende mit erheblichen<br />

Überkapazitäten im personalintensiven<br />

Beratergeschäft kämpfte <strong>und</strong><br />

ebenfalls auf Margen im niedrigen<br />

einstelligen Bereich zurückfiel. In<br />

jüngster Zeit ging es allerdings stark<br />

aufwärts. 2008 lieferten die Franzosen<br />

bei einem Jahresumsatz von 8,7<br />

Mrd. Euro wieder eine Rendite von<br />

8,5 %. Dennoch dürfte das Jahr<br />

2009 erneut eine herbe Bewährungsprobe<br />

für die gesamte Branche werden.<br />

Denn während reine Softwarekonzerne<br />

zwar mit Druck auf das Lizenzgeschäft<br />

zu kämpfen haben, sichert<br />

ihnen die Wartung stabile<br />

Cash-flows. Dagegen schlägt die Konjunkturschwäche<br />

in der IT-Service-<br />

Branche ziemlich schnell auf die Auslastung<br />

durch, indem große Projekte<br />

durch K<strong>und</strong>en verschoben oder zusammengestrichen<br />

werden <strong>und</strong> damit<br />

teurer Personalüberhang entsteht.<br />

Wiederholt Anlauf<br />

Die breiter aufgestellten, großen<br />

IT-Service-Gesellschaften wie T-Systems,<br />

Atos Origin oder auch die US-<br />

Riesen Accenture, IBM, Hewlett-<br />

Packard <strong>und</strong> EDS, die neben dem Beratungsgeschäft<br />

vor allem im IT-Outsourcing<br />

tätig sind, kämpfen ebenfalls<br />

mit Problemen. Auch sie suchten<br />

ihr Heil in der Konsolidierung<br />

oder nahmen wiederholt Anlauf<br />

dazu. Der größte Deal gelang bisher<br />

im Spitzenfeld. HP schluckte für<br />

14 Mrd. Dollar den Konkurrenten<br />

EDS, als dieser bereits eine schmerzhafte<br />

Restrukturierung hinter sich<br />

hatte. Dennoch trauen Analysten<br />

den beiden Unternehmen zu, aus<br />

dem Personalüberhang weitere „erhebliche“<br />

Synergien zu schöpfen.<br />

Endlose Sanierung<br />

Dagegen haben die immer wieder<br />

als mögliche Player in einer Konsolidierung<br />

genannten Atos Origin <strong>und</strong><br />

auch die Telekom-Tochter T-Systems<br />

bisher keinen Deal zustande gebracht.<br />

T-Systems versucht seine<br />

Kostenprobleme über ein Joint Venvistischen<br />

Hedgefonds dominiert<br />

wird, hat kürzlich den eigenen Verkauf<br />

erneut abgeblasen <strong>und</strong> übt sich<br />

in der x-ten Restrukturierungsr<strong>und</strong>e.<br />

Der IT-Service in Europa bleibt<br />

trotz einer Reihe von Big Playern<br />

stark fragmentiert. So kamen die<br />

Top 3 (IBM, Accenture <strong>und</strong> Cap Gemini)<br />

zuletzt nur auf einen Marktanteil<br />

von knapp 15 %. In dem Geschäft<br />

tummelt sich gerade am unteren<br />

Ende des Marktes eine Vielzahl<br />

von IT-Dienstleistern, die alle praktisch<br />

komplett von SAP abhängig<br />

sind. Hier wurden die Unternehmen<br />

von der Wirtschaftskrise teilweise<br />

heftig getroffen. Der IDS-Scheer-<br />

Konkurrent Realtech (Jahresumsatz<br />

r<strong>und</strong> 15 Mill. Euro), der im vergangenen<br />

Jahr noch eine operative Rendite<br />

von 6,6 % einfuhr, rutschte im<br />

ersten Quartal in die roten Zahlen.<br />

Realtech gilt neben IDS Scheer seit<br />

längerem als Übernahmekandidat,<br />

ebenso wie die früher am Neuen<br />

Markt als AC Service firmierende All<br />

for One Midmarket AG.<br />

Ausländer interessiert<br />

Eine Reihe von kleinen Übernahmen<br />

hat es in den zurückliegenden<br />

Jahren bereits gegeben, weil der üppige<br />

deutsche Markt ausländische<br />

Konzerne anlockte. 2007 übernahm<br />

NTT Data den IDS-Scheer-Konkurrenten<br />

Itelligence für 153 Mill. Euro,<br />

zuvor schluckte Fujitsu Services die<br />

TDS AG. Nicht zuletzt zog SAP ihre<br />

erst an die Börse ausgegliederte Servicetochter<br />

SAPSI wieder ein. Nach<br />

Berechnungen von Unicredit wurden<br />

bei den Übernahmen hierzulande<br />

Umsatz-Multiples von 0,5 bis<br />

zu 1,1 in der Spitze gezahlt, wobei<br />

die Mehrzahl näher beim Faktor 0,5<br />

lag. In dieser Größenordnung bewegte<br />

sich auch der Rückkauf von<br />

SAPSI durch die Mutter. SAP, die<br />

seit einiger Zeit immer wieder als<br />

möglicher Interessent für IDS Scheer<br />

genannt wurde, blieb damit damals<br />

Von Walther Becker, Frankfurt<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

ide sind sie seit Beginn des<br />

cDax dabei: Software AG <strong>und</strong> IDS<br />

heer. Am 24. März 2003 wurde<br />

it 30 Mitgliedern gestartet, <strong>und</strong><br />

S Scheer zählt zu der Zahl derer,<br />

e vom damals untergegangenen<br />

uen Markt in den neuen Zähler<br />

echselten – <strong>und</strong>, ebenso wie die<br />

ftware AG, nie herausmussten.<br />

IDS Scheer war keine jener Neuündungen,<br />

die in der Internetd<br />

Software-Euphorie an die Börse<br />

ngen, die trotz Verlusten <strong>und</strong> ohne<br />

gfähiges Geschäftsmodell auf sanhafte<br />

Bewertungen kamen – <strong>und</strong><br />

ren Stern schnell verglühte. Nein,<br />

S Scheer wurde 1984 von dem deritigen<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

d „Chief Technology Advisor“<br />

of. Dr. Dr. h. c. mult. August-Willm<br />

Scheer in Saarbrücken gegrünt<br />

– nur das Beste aus dem Saarnd.<br />

Als Ausgründung des Instituts<br />

r Wirtschaftsinformatik basierte<br />

s Unternehmen auf dessen Vision:<br />

h wollte in Form handfester Prokte<br />

meine Forschungsergebnisse<br />

m Härtetest aussetzen <strong>und</strong> bewein,<br />

dass sie der Prüfung des Marks<br />

standhalten.“ Das Experiment,<br />

s Spin-off einer Hochschule am<br />

arkt zu verankern, ist gelungen.<br />

Jetzt macht Scheer Kasse <strong>und</strong><br />

eicht mit dem Paketverkauf etwa<br />

0 Mill. Euro ein. „Nach 25 Jahren<br />

folgsgeschichte IDS Scheer ist der<br />

htige Zeitpunkt gekommen, um<br />

neuen Ufern aufzubrechen“, komentiert<br />

er. Gemeinsam werden seir<br />

Einschätzung nach Software AG<br />

d IDS „Deutschland als IT-Standt<br />

international noch weiter voraningen“.<br />

Dabei passten die Unterhmen<br />

in Produkten <strong>und</strong> Consulg<br />

„strategisch hervorragend“ zummen,<br />

erklärt er.<br />

Vor dem Börsengang der Saarlänr<br />

war SAP – der Erzrivale der Softare<br />

AG – 1997 mit 25,2 % bei der<br />

Nach 2000 trennte sich SAP von allen<br />

ihren minderheitlichen Finanzbeteiligungen<br />

– darunter auch von<br />

IDS. Doch Scheer war lange im Aufsichtsrat<br />

der Walldorfer, den er im<br />

April 2008 verließ, <strong>und</strong> der damalige<br />

SAP-Chef Henning Kagermann<br />

hatte Sitz <strong>und</strong> Stimme im IDS-Kontrollgremium.<br />

Zehn Jahre an der Börse<br />

Zehn Jahre an der Börse hat IDS<br />

Scheer erlebt – am 11. Mai 1999 war<br />

die Erstnotiz, die mit 12,50 Euro<br />

exakt auf der Höhe des Emissionspreises<br />

lag, der am oberen Ende der<br />

Bookbuildingspanne festgelegt worden<br />

war. Unter Führung der Deutschen<br />

Bank sorgte das Konsortium,<br />

dem DG Bank <strong>und</strong> Sal. Oppenheim<br />

angehörten, für ein gelungenes Debüt.<br />

Heute bewertet die Software<br />

AG die Aktie mit 15 Euro. Der Kurs<br />

war 2000 im Hype auf über 28 Euro<br />

angezogen <strong>und</strong> hatte sein Tief im<br />

zweiten Halbjahr 2003 mit 3,90<br />

Euro. Im Spätherbst 2008 war das<br />

Papier auf 4,54 Euro abgestürzt.<br />

1998 kam IDS Scheer auf Umsätze<br />

von 127 Mill. DM, fünf Jahre<br />

darauf waren es schon 221 Mill.<br />

über 29 Mill. Euro (2003) auf zuletzt<br />

37 Mill. Euro 2007, brach im vorigen<br />

Jahr allerdings auf 13 Mill.<br />

Euro ein. Die Eigenkapitalquote ist<br />

mit Ausnahme des Jahres 2003 nie<br />

unter 60 % der Bilanzsumme gesunken<br />

<strong>und</strong> betrug 2008 solide 60 %. Es<br />

wurde in den vergangenen zehn Jahren<br />

– nicht immer mit Erfolg – in<br />

neue Regionen investiert <strong>und</strong> dazu<br />

auch akquiriert. Der IT-Dienstleister<br />

wandelte sich auch zum Software-<br />

Unternehmen.<br />

IDS Scheer ist nach eigenen Angaben<br />

weltweiter Marktführer für Software,<br />

Lösungen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

für das Geschäftsprozessmanagement<br />

(Business Process Management,<br />

BPM) – hier gibt es eine Kooperation<br />

mit der Software AG seit<br />

2005. Als Kernprodukt gilt die Aris-<br />

Produktfamilie, eine modular aufgebaute<br />

Software zur Steuerung von<br />

Geschäftsprozessen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der entwickelten<br />

Produkte <strong>und</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit anderen IT-Dienstleistern<br />

wie SAP oder Oracle berät IDS weltweit<br />

7 500 K<strong>und</strong>en bei der Zusammenstellung<br />

der IT. Das Consulting<br />

umfasst strategische Prozessberatung,<br />

die prozessorientierte Imple-<br />

Krise heizt Übernahmefantasien an<br />

Die fragmentierte IT-Service-Branche ruft nach Konsolidierung<br />

Von der Vision zur Fusion<br />

Paukenschlag im TecDax – IDS Scheer bisher näher an SAP – Nie Verluste<br />

d – Das von der Software AG angendigte<br />

Angebot bewertet IDS<br />

heer mit 482 Mill. Euro. Bezogen<br />

f das Ergebnis vor Zinsen, Steun<br />

<strong>und</strong> Abschreibungen (Ebita)<br />

ird für 2008 somit ein Multiple<br />

n knapp 30 geboten; für 2009 begt<br />

es etwa 17. Die Marktkapitalirung<br />

der Software AG selbst<br />

llt sich aktuell auf r<strong>und</strong> 1,4 Mrd.<br />

ro, woraus sich ein Ebita-Multie<br />

von ungefähr 7 für 2008 bzw.<br />

n 7,5 für dieses Jahr ergibt.<br />

Die Finanzierung der Transakn<br />

setzt sich aus drei Bestandtein<br />

zusammen. 107 Mill. Euro will<br />

s Darmstädter Softwarehaus aus<br />

r eigenen Kasse nehmen. Zum Abschluss<br />

des ersten Quartals (Ende<br />

März) verfügte die Software AG<br />

über 137 Mill. Euro an liquiden Mitteln.<br />

Seitdem sollen diese noch gestiegen<br />

sein. Zudem wird die Software-AG-Stiftung<br />

über eine nachrangige<br />

Verbindlichkeit 45 Mill.<br />

Euro zur Finanzierung beitragen.<br />

Die dritte Komponente stellt ein<br />

Bankdarlehen über 335 Mill. Euro<br />

dar. Bei diesem seien vier Banken<br />

mit an Bord, sagte ein Sprecher. Unter<br />

diesen befinden sich nach Informationen<br />

der Börsen-Zeitung die<br />

Deutsche Bank, die Commerzbank<br />

<strong>und</strong> die Helaba.<br />

Der zu zahlende Zinssatz betrage<br />

anfänglich Euribor plus 275 Basispunkte.<br />

Eine Sprecherin erklärte,<br />

ob der Zinssatz während der Laufzeit<br />

angepasst werde, sei abhängig<br />

vom Verschuldungsgrad der Software<br />

AG. Generell gelte, je niedriger<br />

die Verschuldung desto günstiger<br />

der Zinssatz. Die Rückzahlung<br />

des Kredits wollen die Darmstädter<br />

bis 2<strong>01</strong>3 schaffen.<br />

Rechtlich wird die Software AG<br />

von Hengeler Mueller beraten.<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer<br />

steht IDS Scheer zur Seite. Die<br />

Hauptaktionäre <strong>und</strong> Aufsichtsräte<br />

August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Alexander<br />

Pocsay setzten auf die Berater<br />

von Milbank, die Banken auf Linklaters.<br />

(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />

die Software AG am Dienstag auch<br />

vorläufige Zahlen für das zweite<br />

Quartal vorgelegt. Finanzvorstand<br />

Arnd Zinnhardt sagte, der Umsatz<br />

sei in den Monaten April bis Juni um<br />

4 bis 5% auf bis zu 177 Mill. Euro gesteigert<br />

worden. Ursächlich für die<br />

höheren Erlöse seien die Wartungseinnahmen,<br />

die um 19 % auf r<strong>und</strong><br />

74 Mill. Euro zulegten. Die Lizenzerlöse<br />

lagen hingegen mit gut 60 Mill.<br />

Euro leicht unterhalb des Wertes aus<br />

der Vorjahresperiode (61,4 Mill.<br />

Euro). Der Umsatz der Dienstleistungssparte<br />

sackte um etwa 6 % auf<br />

42 bis 43 Mill. Euro ab, wurde<br />

mitgeteilt.<br />

Das Ergebnis vor Zinsen <strong>und</strong><br />

Steuern (Ebit) soll indes ebenso<br />

höher ausfallen wie auch die Ebit-<br />

Marge, die Zinnhardt zufolge r<strong>und</strong><br />

25 (i. V. 24,3) % betragen habe. Der<br />

freie Cash-flow sei um mehr als ein<br />

Viertel auf gut 29 Mill. Euro gestiegen.<br />

Weitere Zahlen zum zweiten<br />

Quartal will die Software AG mit<br />

dem Zwischenbericht am 22. Juli<br />

vorlegen.<br />

Zu erwarteten Synergieeffekten<br />

aus der Übernahme der Software AG<br />

<strong>und</strong> deren Auswirkungen auf die<br />

aktuelle Jahresprognose machte der<br />

Finanzvorstand am Dienstag noch<br />

keine Angaben. Einen aktualisierten<br />

Ausblick auf das Gesamtjahr werde<br />

das Darmstädter Softwareunternehmen<br />

bei der Vorstellung der Zahlen<br />

zum dritten Quartal, die für den<br />

22. Oktober geplant ist, bekannt<br />

geben.<br />

Das offizielle Angebot an die<br />

Aktionäre der IDS Scheer werde im<br />

August erfolgen. Man rechne mit einem<br />

erfolgreichen Abschluss der<br />

Übernahme bis Ende September,<br />

sagte Zinnhardt. Sollte das Angebot<br />

zu 95 % angenommen worden sein<br />

<strong>und</strong> sollten keine kartellrechtlichen<br />

Einwände mehr vorgebracht werden,<br />

sei vorgesehen, dass IDS Scheer<br />

von der Börse genommen <strong>und</strong> vom<br />

vierten Quartal an voll konsolidiert<br />

werde.<br />

Software-Übernahmen<br />

Jahr<br />

Käufer<br />

Zielgesellschaft<br />

Kaufpreis*<br />

2004 SAP SAP SI 146<br />

2004 Ciber Novasoft 69<br />

2004 SBS RAG<br />

Informatik<br />

n/a<br />

2006 AC-Service All for one<br />

Systemhaus 15,4<br />

2006 Fujitsu<br />

Services<br />

TDS<br />

82<br />

2007 NTT Data Itelligence 153<br />

2009 Software AG IDS Scheer 487<br />

Die Transaktion<br />

Schuldenfinanzierter Zukauf<br />

Die Konzerne im Vergleich<br />

2008<br />

in Mill. Euro Software AG IDS Scheer<br />

Umsatz 721 399<br />

Ebit 14 181<br />

Ebit-Marge (%) 3,4 25,0<br />

Nettoergebnis 8 116<br />

Ergebnis<br />

je Aktie (Euro) 0,25 4,05<br />

Liquide Mittel 113 97<br />

EK-Quote (%) 60,0 49<br />

Börsen-Zeitung<br />

ftware AG will für fast eine<br />

lbe Milliarde Euro den IT-Dienstister<br />

IDS Scheer übernehmen.<br />

s Angebot beinhaltet eine Präie<br />

von 39% auf den Montagshlusskurs<br />

<strong>und</strong> von mehr als<br />

% auf den Durchschnittskurs<br />

r vergangenen 100 Tage. Die Anile<br />

der Hauptaktionäre Augustilhelm<br />

Scheer <strong>und</strong> Alexander<br />

csay in Höhe von 48 % hat sich<br />

e Software AG bereits vor Abbe<br />

der öffentlichen Offerte zusiern<br />

lassen.<br />

Die Software AG will mit der Überhme<br />

von IDS Scheer einen zwein<br />

Softwarekonzern in Deutschland<br />

ben SAP schaffen, der auf einen<br />

satz von mehr als 1 Mrd. Euro<br />

mmt. Dieses Ziel hatte der Softare-AG-Chef<br />

Karl-Heinz Streibich<br />

reits vor der derzeitigen Wirthaftskrise<br />

formuliert <strong>und</strong> dabei<br />

zen zu wollen. Synergieeffekte unberücksichtigt,<br />

wären die beiden Unternehmen<br />

im vergangenen Jahr auf einen<br />

gemeinsamen Umsatz von 1,12<br />

Mrd. Euro gekommen, wie Finanzvorstand<br />

Arndt Zinnhardt am Dienstag<br />

sagte. Welche Synergieeffekte<br />

konkret zu erwarten seien, will die<br />

Software AG erst mit Vorlage der<br />

Zahlen für das dritte Quartal bekannt<br />

geben. Vorabzahlen für die<br />

Ende Juni abgeschlossene zweite Periode<br />

des Jahres gaben die Darmstädter<br />

dagegen schon gestern bekannt<br />

(siehe nebenstehenden Bericht).<br />

An der Börse fiel die Reaktion auf<br />

die Nachricht für beide Unternehmen<br />

sehr unterschiedlich aus. Während<br />

der IDS-Aktienkurs erwartungsgemäß<br />

nach oben schoss – in der<br />

Spitze sogar bis auf die Angebotshöhe<br />

von 15 Euro –, rauschte der<br />

Wert der Software-AG-Anteile in<br />

den Keller. Sie gaben bis zu 7,1 %<br />

Euro. Die Übernahme verwässere<br />

die Margen der Software AG, schrieb<br />

etwa die Commerzbank, die ihre Einstufung<br />

für die Aktie von „Add“ auf<br />

„Hold“ gesenkt hat. Streibich versicherte,<br />

dass die Ebit-Marge des fusionierten<br />

Softwarehauses bereits im<br />

vergangenen Jahr nicht unter 20 %<br />

gelegen hätte <strong>und</strong> dass mittelfristig<br />

auch wieder ein Wert im Bereich von<br />

25 % angepeilt werde.<br />

IDS-Analysten begeistert<br />

Den IDS-Aktionären wurde am<br />

Dienstag derweil überwiegend empfohlen,<br />

das Übernahmeangebot anzunehmen.<br />

Nicht wenige Analysten<br />

hatten vor der Offerte noch ein einstelliges<br />

Kursziel für die Aktie, sodass<br />

die gebotenen 15 Euro eine<br />

hohe Prämie darstellen.<br />

Der aktuelle Marktwert der Software<br />

AG liegt mit 1,4 Mrd. Euro<br />

r<strong>und</strong> ein Viertel unter dem Wert,<br />

den das Unternehmen im April 2007<br />

erreicht hatte, als mit dem Integrationssoftwareanbieter<br />

Webmethods<br />

die bis dahin größte Übernahme der<br />

Unternehmensgeschichte (546 Mill.<br />

Dollar) gestemmt wurde.<br />

Trotz Finanzkrise will die Software<br />

AG das Transaktionsvolumen,<br />

das das Unternehmen auf 487 Mill.<br />

Euro beziffert, überwiegend über<br />

Bankdarlehen finanzieren (siehe Bericht<br />

zur Finanzierung). Die Kosten<br />

für die Akquisition beziffert das Unternehmen<br />

auf 10 bis 12 Mill. Euro,<br />

ohne diese näher aufzuschlüsseln.<br />

Der Kaufpreis wird entsprechend mit<br />

477 Mill. Euro angegeben, während<br />

der Börsenwert von IDS bei einem<br />

Gebot von 15 Euro je Aktie r<strong>und</strong> 482<br />

Mill. Euro beträgt. Das Verhältnis<br />

Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis<br />

(Ebitda) soll sich Ende 2009<br />

auf 1,7 stellen. Ende 2008 lag dieser<br />

Wert noch deutlich unter 1.<br />

Mit der Darmstädter Software AG<br />

<strong>und</strong> der Saarbrücker IDS Scheer gehen<br />

die Nummern 2 <strong>und</strong> 3 der deutschen<br />

Softwarelandschaft zusammen.<br />

Gemeinsam kommen sie im<br />

lerdings weiterhin gut zehnmal so<br />

groß. Die beiden Unternehmen beschäftigen<br />

dabei insgesamt mehr als<br />

6 000 Mitarbeiter. Ob aufgr<strong>und</strong> des<br />

Zusammenschlusses auch Personalkürzungen<br />

angedacht sind, wollte<br />

das Management der Software AG<br />

weder bestätigen noch dementieren.<br />

„Wir gehen zusammen, um mehr<br />

Wachstum zu erreichen“, sagte<br />

Streibich nur. Es gebe keine Überschneidungen.<br />

IDS Scheer sei ein<br />

Technologieführer in<br />

Prozess-Analyse<br />

<strong>und</strong> -Design, während die Software<br />

AG ihre Stärken im Prozess-<br />

Management habe. Dies ergänze<br />

sich hervorragend. Das neue Unternehmen<br />

werde die komplette Wertschöpfungskette<br />

im Prozessmanagement<br />

abdecken. Auch regional ergänze<br />

man sich. IDS Scheer erwirtschaftet<br />

gut die Hälfte ihrer Erlöse<br />

im deutschsprachigen Raum, bei<br />

der Software AG sind es nur noch<br />

14 %. Dafür ist die Software AG in<br />

Amerika mit knapp 40 % Umsatzanteil<br />

deutlich breiter aufgestellt als<br />

IDS Scheer, die dort nur etwas<br />

mehr als ein Zehntel ihrer Erlöse generiert.<br />

In Europa werde die Software<br />

AG zudem nach der Übernahme<br />

in noch mehr Ländern eine<br />

kritische Größe erreichen, sagte<br />

Streibich.<br />

Von Heidi Rohde, Frankfurt<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

Die Übernahme von IDS Scheer<br />

kommt für Branchenbeobachter<br />

nicht überraschend. Das Unternehmen<br />

kämpfte in den vergangenen<br />

Jahren vor allem im internationalen<br />

Beratungsgeschäft mit Projektmisserfolgen,<br />

Umsatz- <strong>und</strong> Margendruck,<br />

<strong>und</strong> 2008 verfehlte schließlich auch<br />

noch die bisher stark wachsende<br />

Softwaresparte mit dem Aushängeschild<br />

„Aris“ die Erwartungen. Ein<br />

schmerzhaftes Restrukturierungsprogramm<br />

wurde fällig, das die operative<br />

Marge (als die in der Branche<br />

zentrale Kennziffer) auf 4 % zusammenquetschte.<br />

Indes befindet sich<br />

der einstige Neue-Markt-Star im IT-<br />

Service-Markt in guter Gesellschaft.<br />

Nahezu alle großen <strong>und</strong> kleinen IT-<br />

Dienstleister sind in den vergangenen<br />

Jahren durch ein Tal der Tränen<br />

marschiert oder stecken noch immer<br />

darin.<br />

Das gilt nicht zuletzt für den europäischen<br />

Branchenprimus Cap Gemini,<br />

der im Zuge des Niedergangs<br />

in der Hightech-Industrie nach der<br />

Jahrtausendwende mit erheblichen<br />

Überkapazitäten im personalintensiven<br />

Beratergeschäft kämpfte <strong>und</strong><br />

ebenfalls auf Margen im niedrigen<br />

einstelligen Bereich zurückfiel. In<br />

jüngster Zeit ging es allerdings stark<br />

aufwärts. 2008 lieferten die Franzosen<br />

bei einem Jahresumsatz von 8,7<br />

Mrd. Euro wieder eine Rendite von<br />

8,5 %. Dennoch dürfte das Jahr<br />

2009 erneut eine herbe Bewährungsprobe<br />

für die gesamte Branche werden.<br />

Denn während reine Softwarekonzerne<br />

zwar mit Druck auf das Lizenzgeschäft<br />

zu kämpfen haben, sichert<br />

ihnen die Wartung stabile<br />

Cash-flows. Dagegen schlägt die Konjunkturschwäche<br />

in der IT-Service-<br />

Branche ziemlich schnell auf die Auslastung<br />

durch, indem große Projekte<br />

durch K<strong>und</strong>en verschoben oder zusammengestrichen<br />

werden <strong>und</strong> damit<br />

teurer Personalüberhang entsteht.<br />

Wiederholt Anlauf<br />

Die breiter aufgestellten, großen<br />

IT-Service-Gesellschaften wie T-Systems,<br />

Atos Origin oder auch die US-<br />

Riesen Accenture, IBM, Hewlett-<br />

Packard <strong>und</strong> EDS, die neben dem Beratungsgeschäft<br />

vor allem im IT-Outsourcing<br />

tätig sind, kämpfen ebenfalls<br />

mit Problemen. Auch sie suchten<br />

ihr Heil in der Konsolidierung<br />

oder nahmen wiederholt Anlauf<br />

dazu. Der größte Deal gelang bisher<br />

im Spitzenfeld. HP schluckte für<br />

14 Mrd. Dollar den Konkurrenten<br />

EDS, als dieser bereits eine schmerzhafte<br />

Restrukturierung hinter sich<br />

hatte. Dennoch trauen Analysten<br />

den beiden Unternehmen zu, aus<br />

dem Personalüberhang weitere „erhebliche“<br />

Synergien zu schöpfen.<br />

Endlose Sanierung<br />

Dagegen haben die immer wieder<br />

als mögliche Player in einer Konsolidierung<br />

genannten Atos Origin <strong>und</strong><br />

auch die Telekom-Tochter T-Systems<br />

bisher keinen Deal zustande gebracht.<br />

T-Systems versucht seine<br />

Kostenprobleme über ein Joint Venture<br />

(mit Cognizant) zu lösen – bisvistischen<br />

Hedgefonds dominiert<br />

wird, hat kürzlich den eigenen Verkauf<br />

erneut abgeblasen <strong>und</strong> übt sich<br />

in der x-ten Restrukturierungsr<strong>und</strong>e.<br />

Der IT-Service in Europa bleibt<br />

trotz einer Reihe von Big Playern<br />

stark fragmentiert. So kamen die<br />

Top 3 (IBM, Accenture <strong>und</strong> Cap Gemini)<br />

zuletzt nur auf einen Marktanteil<br />

von knapp 15 %. In dem Geschäft<br />

tummelt sich gerade am unteren<br />

Ende des Marktes eine Vielzahl<br />

von IT-Dienstleistern, die alle praktisch<br />

komplett von SAP abhängig<br />

sind. Hier wurden die Unternehmen<br />

von der Wirtschaftskrise teilweise<br />

heftig getroffen. Der IDS-Scheer-<br />

Konkurrent Realtech (Jahresumsatz<br />

r<strong>und</strong> 15 Mill. Euro), der im vergangenen<br />

Jahr noch eine operative Rendite<br />

von 6,6 % einfuhr, rutschte im<br />

ersten Quartal in die roten Zahlen.<br />

Realtech gilt neben IDS Scheer seit<br />

längerem als Übernahmekandidat,<br />

ebenso wie die früher am Neuen<br />

Markt als AC Service firmierende All<br />

for One Midmarket AG.<br />

Ausländer interessiert<br />

Eine Reihe von kleinen Übernahmen<br />

hat es in den zurückliegenden<br />

Jahren bereits gegeben, weil der üppige<br />

deutsche Markt ausländische<br />

Konzerne anlockte. 2007 übernahm<br />

NTT Data den IDS-Scheer-Konkurrenten<br />

Itelligence für 153 Mill. Euro,<br />

zuvor schluckte Fujitsu Services die<br />

TDS AG. Nicht zuletzt zog SAP ihre<br />

erst an die Börse ausgegliederte Servicetochter<br />

SAPSI wieder ein. Nach<br />

Berechnungen von Unicredit wurden<br />

bei den Übernahmen hierzulande<br />

Umsatz-Multiples von 0,5 bis<br />

zu 1,1 in der Spitze gezahlt, wobei<br />

die Mehrzahl näher beim Faktor 0,5<br />

lag. In dieser Größenordnung bewegte<br />

sich auch der Rückkauf von<br />

SAPSI durch die Mutter. SAP, die<br />

seit einiger Zeit immer wieder als<br />

möglicher Interessent für IDS Scheer<br />

genannt wurde, blieb damit damals<br />

deutlich unter der Messlatte, die die<br />

Von Walther Becker, Frankfurt<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

ide sind sie seit Beginn des<br />

cDax dabei: Software AG <strong>und</strong> IDS<br />

heer. Am 24. März 2003 wurde<br />

it 30 Mitgliedern gestartet, <strong>und</strong><br />

S Scheer zählt zu der Zahl derer,<br />

e vom damals untergegangenen<br />

uen Markt in den neuen Zähler<br />

echselten – <strong>und</strong>, ebenso wie die<br />

ftware AG, nie herausmussten.<br />

IDS Scheer war keine jener Neuündungen,<br />

die in der Internetd<br />

Software-Euphorie an die Börse<br />

ngen, die trotz Verlusten <strong>und</strong> ohne<br />

gfähiges Geschäftsmodell auf sanhafte<br />

Bewertungen kamen – <strong>und</strong><br />

ren Stern schnell verglühte. Nein,<br />

S Scheer wurde 1984 von dem deritigen<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

d „Chief Technology Advisor“<br />

of. Dr. Dr. h. c. mult. August-Willm<br />

Scheer in Saarbrücken gegrünt<br />

– nur das Beste aus dem Saarnd.<br />

Als Ausgründung des Instituts<br />

r Wirtschaftsinformatik basierte<br />

s Unternehmen auf dessen Vision:<br />

h wollte in Form handfester Prokte<br />

meine Forschungsergebnisse<br />

m Härtetest aussetzen <strong>und</strong> bewein,<br />

dass sie der Prüfung des Marks<br />

standhalten.“ Das Experiment,<br />

s Spin-off einer Hochschule am<br />

arkt zu verankern, ist gelungen.<br />

Jetzt macht Scheer Kasse <strong>und</strong><br />

eicht mit dem Paketverkauf etwa<br />

0 Mill. Euro ein. „Nach 25 Jahren<br />

folgsgeschichte IDS Scheer ist der<br />

htige Zeitpunkt gekommen, um<br />

neuen Ufern aufzubrechen“, komentiert<br />

er. Gemeinsam werden seir<br />

Einschätzung nach Software AG<br />

d IDS „Deutschland als IT-Standt<br />

international noch weiter voraningen“.<br />

Dabei passten die Unterhmen<br />

in Produkten <strong>und</strong> Consulg<br />

„strategisch hervorragend“ zummen,<br />

erklärt er.<br />

Vor dem Börsengang der Saarlänr<br />

war SAP – der Erzrivale der Softare<br />

AG – 1997 mit 25,2 % bei der<br />

maligen IDS Prof. Scheer Gesell-<br />

Nach 2000 trennte sich SAP von allen<br />

ihren minderheitlichen Finanzbeteiligungen<br />

– darunter auch von<br />

IDS. Doch Scheer war lange im Aufsichtsrat<br />

der Walldorfer, den er im<br />

April 2008 verließ, <strong>und</strong> der damalige<br />

SAP-Chef Henning Kagermann<br />

hatte Sitz <strong>und</strong> Stimme im IDS-Kontrollgremium.<br />

Zehn Jahre an der Börse<br />

Zehn Jahre an der Börse hat IDS<br />

Scheer erlebt – am 11. Mai 1999 war<br />

die Erstnotiz, die mit 12,50 Euro<br />

exakt auf der Höhe des Emissionspreises<br />

lag, der am oberen Ende der<br />

Bookbuildingspanne festgelegt worden<br />

war. Unter Führung der Deutschen<br />

Bank sorgte das Konsortium,<br />

dem DG Bank <strong>und</strong> Sal. Oppenheim<br />

angehörten, für ein gelungenes Debüt.<br />

Heute bewertet die Software<br />

AG die Aktie mit 15 Euro. Der Kurs<br />

war 2000 im Hype auf über 28 Euro<br />

angezogen <strong>und</strong> hatte sein Tief im<br />

zweiten Halbjahr 2003 mit 3,90<br />

Euro. Im Spätherbst 2008 war das<br />

Papier auf 4,54 Euro abgestürzt.<br />

1998 kam IDS Scheer auf Umsätze<br />

von 127 Mill. DM, fünf Jahre<br />

darauf waren es schon 221 Mill.<br />

Euro, <strong>und</strong> 2008 wurden 399 Mill.<br />

über 29 Mill. Euro (2003) auf zuletzt<br />

37 Mill. Euro 2007, brach im vorigen<br />

Jahr allerdings auf 13 Mill.<br />

Euro ein. Die Eigenkapitalquote ist<br />

mit Ausnahme des Jahres 2003 nie<br />

unter 60 % der Bilanzsumme gesunken<br />

<strong>und</strong> betrug 2008 solide 60 %. Es<br />

wurde in den vergangenen zehn Jahren<br />

– nicht immer mit Erfolg – in<br />

neue Regionen investiert <strong>und</strong> dazu<br />

auch akquiriert. Der IT-Dienstleister<br />

wandelte sich auch zum Software-<br />

Unternehmen.<br />

IDS Scheer ist nach eigenen Angaben<br />

weltweiter Marktführer für Software,<br />

Lösungen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

für das Geschäftsprozessmanagement<br />

(Business Process Management,<br />

BPM) – hier gibt es eine Kooperation<br />

mit der Software AG seit<br />

2005. Als Kernprodukt gilt die Aris-<br />

Produktfamilie, eine modular aufgebaute<br />

Software zur Steuerung von<br />

Geschäftsprozessen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der entwickelten<br />

Produkte <strong>und</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit anderen IT-Dienstleistern<br />

wie SAP oder Oracle berät IDS weltweit<br />

7 500 K<strong>und</strong>en bei der Zusammenstellung<br />

der IT. Das Consulting<br />

umfasst strategische Prozessberatung,<br />

die prozessorientierte Implementierung<br />

von Unternehmenssoft-<br />

Krise heizt Übernahmefantasien an<br />

Die fragmentierte IT-Service-Branche ruft nach Konsolidierung<br />

Von der Vision zur Fusion<br />

Paukenschlag im TecDax – IDS Scheer bisher näher an SAP – Nie Verluste<br />

d – Das von der Software AG angendigte<br />

Angebot bewertet IDS<br />

heer mit 482 Mill. Euro. Bezogen<br />

f das Ergebnis vor Zinsen, Steun<br />

<strong>und</strong> Abschreibungen (Ebita)<br />

ird für 2008 somit ein Multiple<br />

n knapp 30 geboten; für 2009 begt<br />

es etwa 17. Die Marktkapitalirung<br />

der Software AG selbst<br />

llt sich aktuell auf r<strong>und</strong> 1,4 Mrd.<br />

ro, woraus sich ein Ebita-Multie<br />

von ungefähr 7 für 2008 bzw.<br />

n 7,5 für dieses Jahr ergibt.<br />

Die Finanzierung der Transakn<br />

setzt sich aus drei Bestandtein<br />

zusammen. 107 Mill. Euro will<br />

s Darmstädter Softwarehaus aus<br />

r eigenen Kasse nehmen. Zum Abschluss<br />

des ersten Quartals (Ende<br />

März) verfügte die Software AG<br />

über 137 Mill. Euro an liquiden Mitteln.<br />

Seitdem sollen diese noch gestiegen<br />

sein. Zudem wird die Software-AG-Stiftung<br />

über eine nachrangige<br />

Verbindlichkeit 45 Mill.<br />

Euro zur Finanzierung beitragen.<br />

Die dritte Komponente stellt ein<br />

Bankdarlehen über 335 Mill. Euro<br />

dar. Bei diesem seien vier Banken<br />

mit an Bord, sagte ein Sprecher. Unter<br />

diesen befinden sich nach Informationen<br />

der Börsen-Zeitung die<br />

Deutsche Bank, die Commerzbank<br />

<strong>und</strong> die Helaba.<br />

Der zu zahlende Zinssatz betrage<br />

anfänglich Euribor plus 275 Basispunkte.<br />

Eine Sprecherin erklärte,<br />

ob der Zinssatz während der Laufzeit<br />

angepasst werde, sei abhängig<br />

vom Verschuldungsgrad der Software<br />

AG. Generell gelte, je niedriger<br />

die Verschuldung desto günstiger<br />

der Zinssatz. Die Rückzahlung<br />

des Kredits wollen die Darmstädter<br />

bis 2<strong>01</strong>3 schaffen.<br />

Rechtlich wird die Software AG<br />

von Hengeler Mueller beraten.<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer<br />

steht IDS Scheer zur Seite. Die<br />

Hauptaktionäre <strong>und</strong> Aufsichtsräte<br />

August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Alexander<br />

Pocsay setzten auf die Berater<br />

von Milbank, die Banken auf Linklaters.<br />

(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />

vorläufige Zahlen für das zweite<br />

Quartal vorgelegt. Finanzvorstand<br />

Arnd Zinnhardt sagte, der Umsatz<br />

sei in den Monaten April bis Juni um<br />

4 bis 5% auf bis zu 177 Mill. Euro gesteigert<br />

worden. Ursächlich für die<br />

höheren Erlöse seien die Wartungseinnahmen,<br />

die um 19 % auf r<strong>und</strong><br />

74 Mill. Euro zulegten. Die Lizenzerlöse<br />

lagen hingegen mit gut 60 Mill.<br />

Euro leicht unterhalb des Wertes aus<br />

der Vorjahresperiode (61,4 Mill.<br />

Euro). Der Umsatz der Dienstleistungssparte<br />

sackte um etwa 6 % auf<br />

42 bis 43 Mill. Euro ab, wurde<br />

mitgeteilt.<br />

Das Ergebnis vor Zinsen <strong>und</strong><br />

Steuern (Ebit) soll indes ebenso<br />

höher ausfallen wie auch die Ebit-<br />

Marge, die Zinnhardt zufolge r<strong>und</strong><br />

25 (i. V. 24,3) % betragen habe. Der<br />

freie Cash-flow sei um mehr als ein<br />

Viertel auf gut 29 Mill. Euro gestiegen.<br />

Weitere Zahlen zum zweiten<br />

Quartal will die Software AG mit<br />

dem Zwischenbericht am 22. Juli<br />

vorlegen.<br />

Zu erwarteten Synergieeffekten<br />

aus der Übernahme der Software AG<br />

<strong>und</strong> deren Auswirkungen auf die<br />

aktuelle Jahresprognose machte der<br />

Finanzvorstand am Dienstag noch<br />

keine Angaben. Einen aktualisierten<br />

Ausblick auf das Gesamtjahr werde<br />

das Darmstädter Softwareunternehmen<br />

bei der Vorstellung der Zahlen<br />

zum dritten Quartal, die für den<br />

22. Oktober geplant ist, bekannt<br />

geben.<br />

Das offizielle Angebot an die<br />

Aktionäre der IDS Scheer werde im<br />

August erfolgen. Man rechne mit einem<br />

erfolgreichen Abschluss der<br />

Übernahme bis Ende September,<br />

sagte Zinnhardt. Sollte das Angebot<br />

zu 95 % angenommen worden sein<br />

<strong>und</strong> sollten keine kartellrechtlichen<br />

Einwände mehr vorgebracht werden,<br />

sei vorgesehen, dass IDS Scheer<br />

von der Börse genommen <strong>und</strong> vom<br />

vierten Quartal an voll konsolidiert<br />

werde.<br />

Software-Übernahmen<br />

Jahr<br />

Käufer<br />

Zielgesellschaft<br />

Kaufpreis*<br />

2004 SAP SAP SI 146<br />

2004 Ciber Novasoft 69<br />

2004 SBS RAG<br />

Informatik<br />

n/a<br />

2006 AC-Service All for one<br />

Systemhaus 15,4<br />

2006 Fujitsu<br />

Services<br />

TDS<br />

82<br />

2007 NTT Data Itelligence 153<br />

2009 Software AG IDS Scheer 487<br />

*) Angaben in Mill. Euro<br />

Die Transaktion<br />

Schuldenfinanzierter Zukauf<br />

Die Konzerne im Vergleich<br />

2008<br />

in Mill. Euro Software AG IDS Scheer<br />

Umsatz 721 399<br />

Ebit 14 181<br />

Ebit-Marge (%) 3,4 25,0<br />

Nettoergebnis 8 116<br />

Ergebnis<br />

je Aktie (Euro) 0,25 4,05<br />

Liquide Mittel 113 97<br />

EK-Quote (%) 60,0 49<br />

Börsen-Zeitung<br />

Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />

Audi feiert am Donnerstag ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />

der wechselvollen Geschichte<br />

der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />

für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />

Mit eine<br />

Investo<br />

che bei<br />

größte<br />

die Pro<br />

Mal in F<br />

Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />

100 Jahre Audi<br />

EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />

kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />

blicken Anleger mit Spannung in<br />

die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />

MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />

das Protokoll der zurückliegenden<br />

geldpolitischen Sitzung vor<br />

drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />

insbesondere darauf, ob in dem<br />

Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />

der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />

die Rede ist. Dies<br />

würde den Dollar belasten.<br />

Am Dienstag verlief der Handel<br />

am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />

Dabei verharrte der Euro in einer<br />

recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />

obwohl die US-Großbank Gold-<br />

Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />

hatten solche positiven Neuigkeiten<br />

die Risikobereitschaft geweckt<br />

<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />

Dollar belastet. Am Abend<br />

notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />

Auch an den Aktienmärkten lösten<br />

die Goldman-Zahlen keine starken<br />

Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />

sich die Indizes schon zuvor<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

setzten damit die<br />

Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />

beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />

bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />

Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

bremste den Index<br />

nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />

vor alle<br />

gefragt,<br />

der Met<br />

Der D<br />

fig als<br />

Geldges<br />

mals ei<br />

Referen<br />

unter 1<br />

nun we<br />

entfernt<br />

vom akt<br />

ler ordn<br />

die Liq<br />

der<br />

die<br />

den Ge<br />

ankurbe<br />

Unter<br />

Investitionen in internationale Aktienfonds<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />

einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />

Gewinne. 4, 8<br />

Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />

in Großbritannien<br />

ist kein großer Wurf. Das britische<br />

Aufsichtsregime könnte sich aber<br />

nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />

Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />

angeschlossen sind, müssen<br />

laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />

K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />

Anlage bei ihnen abraten. 3<br />

ZEW-Index verliert an Boden<br />

Britisches Finanzreförmchen<br />

Für de<br />

Übernah<br />

hansa b<br />

„Plan B<br />

Euro fri<br />

BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />

Geduldsprobe für Aktienanleger<br />

MAN st<br />

det aus<br />

schinen<br />

Geschäf<br />

als Gege<br />

nanten<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Uhrzeit<br />

10 11 12 13 14 15 16 17<br />

9<br />

Deutscher Aktienindex<br />

4700<br />

4725<br />

4750<br />

4775<br />

4800<br />

14.7.09<br />

Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />

4802,98 Tiefst: 4705,91<br />

Q-Cells<br />

MAN fu<br />

AUA be<br />

Börsen-Zeitung<br />

Zeitung für die Finanzmärkte<br />

Redaktion:<br />

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Investmentfonds: Tel.<br />

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Rechercheservice: Tel.<br />

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Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />

Audi feiert am Donnerstag ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />

der wechselvollen Geschichte<br />

der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />

für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />

Mit eine<br />

Investo<br />

che bei<br />

größte<br />

die Pro<br />

Mal in F<br />

Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />

100 Jahre Audi<br />

EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />

ten blicken Anleger mit Spannung in<br />

die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />

MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />

das Protokoll der zurückliegenden<br />

geldpolitischen Sitzung vor<br />

drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />

insbesondere darauf, ob in dem<br />

Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />

der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />

die Rede ist. Dies<br />

würde den Dollar belasten.<br />

Am Dienstag verlief der Handel<br />

am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />

Dabei verharrte der Euro in einer<br />

recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />

obwohl die US-Großbank Goldletzt<br />

hatten solche positiven Neuigkeiten<br />

die Risikobereitschaft geweckt<br />

<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />

Dollar belastet. Am Abend<br />

notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />

Auch an den Aktienmärkten lösten<br />

die Goldman-Zahlen keine starken<br />

Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />

sich die Indizes schon zuvor<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

setzten damit die<br />

Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />

beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />

bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />

Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

bremste den Index<br />

nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />

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Der D<br />

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nun we<br />

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Unter<br />

Investitionen in internationale Aktienfonds<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />

einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />

Gewinne. 4, 8<br />

Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />

in Großbritannien<br />

ist kein großer Wurf. Das britische<br />

Aufsichtsregime könnte sich aber<br />

nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />

Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />

angeschlossen sind, müssen<br />

laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />

K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />

Anlage bei ihnen abraten. 3<br />

ZEW-Index verliert an Boden<br />

Britisches Finanzreförmchen<br />

Für de<br />

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BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />

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9<br />

4700<br />

4725<br />

4750<br />

4775<br />

4800<br />

14.7.09<br />

Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />

4802,98 Tiefst: 4705,91<br />

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Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />

Audi feiert am Donnerstag ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />

der wechselvollen Geschichte<br />

der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />

für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />

Mit eine<br />

Investo<br />

che bei<br />

größte<br />

die Pro<br />

Mal in F<br />

Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />

100 Jahre Audi<br />

EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />

blicken Anleger mit Spannung in<br />

die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />

MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />

das Protokoll der zurückliegenden<br />

geldpolitischen Sitzung vor<br />

drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />

insbesondere darauf, ob in dem<br />

Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />

der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />

die Rede ist. Dies<br />

würde den Dollar belasten.<br />

Am Dienstag verlief der Handel<br />

am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />

Dabei verharrte der Euro in einer<br />

recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />

obwohl die US-Großbank Goldman<br />

Sachs einen unerwartet hohen<br />

Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />

hatten solche positiven Neuigkeiten<br />

die Risikobereitschaft geweckt<br />

<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />

Dollar belastet. Am Abend<br />

notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />

Auch an den Aktienmärkten lösten<br />

die Goldman-Zahlen keine starken<br />

Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />

sich die Indizes schon zuvor<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

setzten damit die<br />

Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />

beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />

bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />

Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

bremste den Index<br />

nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />

1,3 % au<br />

vor alle<br />

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Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />

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ist kein großer Wurf. Das britische<br />

Aufsichtsregime könnte sich aber<br />

nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />

Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />

angeschlossen sind, müssen<br />

laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />

K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />

Anlage bei ihnen abraten. 3<br />

ZEW-Index verliert an Boden<br />

Britisches Finanzreförmchen<br />

Für de<br />

Übernah<br />

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Euro fri<br />

BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />

Geduldsprobe für Aktienanleger<br />

MAN st<br />

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schinen<br />

Geschäf<br />

als Gege<br />

nanten<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Uhrzeit<br />

10 11 12 13 14 15 16 17<br />

9<br />

Deutscher Aktienindex<br />

4700<br />

4725<br />

4750<br />

4775<br />

4800<br />

14.7.09<br />

Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />

4802,98 Tiefst: 4705,91<br />

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4:o;V;V;n;u<br />

Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />

Audi feiert am Donnerstag ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />

der wechselvollen Geschichte<br />

der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />

für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />

Mit eine<br />

Investo<br />

che bei<br />

größte<br />

die Pro<br />

Mal in F<br />

Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />

100 Jahre Audi<br />

EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />

blicken Anleger mit Spannung in<br />

die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />

MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />

das Protokoll der zurückliegenden<br />

geldpolitischen Sitzung vor<br />

drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />

insbesondere darauf, ob in dem<br />

Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />

der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />

die Rede ist. Dies<br />

würde den Dollar belasten.<br />

Am Dienstag verlief der Handel<br />

am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />

Dabei verharrte der Euro in einer<br />

recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />

obwohl die US-Großbank Goldman<br />

Sachs einen unerwartet hohen<br />

Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />

hatten solche positiven Neuigkeiten<br />

die Risikobereitschaft geweckt<br />

<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />

Dollar belastet. Am Abend<br />

notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />

Auch an den Aktienmärkten lösten<br />

die Goldman-Zahlen keine starken<br />

Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />

sich die Indizes schon zuvor<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

setzten damit die<br />

Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />

beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />

bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />

Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

bremste den Index<br />

nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />

1,3 % au<br />

vor alle<br />

gefragt,<br />

der Met<br />

Der D<br />

fig als<br />

Geldges<br />

mals ei<br />

Referen<br />

unter 1<br />

nun we<br />

entfernt<br />

vom akt<br />

ler ordn<br />

die Liq<br />

der<br />

die<br />

den Ge<br />

ankurbe<br />

Unter<br />

Investitionen in internationale Aktienfonds<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />

einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />

Gewinne. 4, 8<br />

Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />

in Großbritannien<br />

ist kein großer Wurf. Das britische<br />

Aufsichtsregime könnte sich aber<br />

nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />

Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />

angeschlossen sind, müssen<br />

laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />

K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />

Anlage bei ihnen abraten. 3<br />

ZEW-Index verliert an Boden<br />

Britisches Finanzreförmchen<br />

Für de<br />

Übernah<br />

hansa b<br />

„Plan B<br />

Euro fri<br />

Europas Aktienmärkte bauen Gewinn<br />

Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt<br />

BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />

Geduldsprobe für Aktienanleger<br />

MAN st<br />

det aus<br />

schinen<br />

Geschäf<br />

als Gege<br />

nanten<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Uhrzeit<br />

10 11 12 13 14 15 16 17<br />

9<br />

Deutscher Aktienindex<br />

4700<br />

4725<br />

4750<br />

4775<br />

4800<br />

14.7.09<br />

Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />

4802,98 Tiefst: 4705,91<br />

Q-Cells<br />

MAN fu<br />

AUA be<br />

Börsen-Zeitung<br />

Zeitung für die Finanzmärkte<br />

Redaktion:<br />

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4:o;V;V;n;u<br />

Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />

Audi feiert am Donnerstag ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />

der wechselvollen Geschichte<br />

der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />

für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />

Mit eine<br />

Investo<br />

che bei<br />

größte<br />

die Pro<br />

Mal in F<br />

Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />

100 Jahre Audi<br />

EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />

blicken Anleger mit Spannung in<br />

die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />

MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />

das Protokoll der zurückliegenden<br />

geldpolitischen Sitzung vor<br />

drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />

insbesondere darauf, ob in dem<br />

Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />

der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />

die Rede ist. Dies<br />

würde den Dollar belasten.<br />

Am Dienstag verlief der Handel<br />

am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />

Dabei verharrte der Euro in einer<br />

recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />

obwohl die US-Großbank Goldman<br />

Sachs einen unerwartet hohen<br />

Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />

hatten solche positiven Neuigkeiten<br />

die Risikobereitschaft geweckt<br />

<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />

Dollar belastet. Am Abend<br />

notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />

Auch an den Aktienmärkten lösten<br />

die Goldman-Zahlen keine starken<br />

Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />

sich die Indizes schon zuvor<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

setzten damit die<br />

Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />

beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />

bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />

Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

bremste den Index<br />

nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />

1,3 % au<br />

vor alle<br />

gefragt,<br />

der Met<br />

Der D<br />

fig als<br />

Geldges<br />

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Referen<br />

unter 1<br />

nun we<br />

entfernt<br />

vom akt<br />

ler ordn<br />

die Liq<br />

der<br />

die<br />

den Ge<br />

ankurbe<br />

Unter<br />

Investitionen in internationale Aktienfonds<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />

einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />

Gewinne. 4, 8<br />

Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />

in Großbritannien<br />

ist kein großer Wurf. Das britische<br />

Aufsichtsregime könnte sich aber<br />

nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />

Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />

angeschlossen sind, müssen<br />

laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />

K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />

Anlage bei ihnen abraten. 3<br />

ZEW-Index verliert an Boden<br />

Britisches Finanzreförmchen<br />

Für de<br />

Übernah<br />

hansa b<br />

„Plan B<br />

Euro fri<br />

Europas Aktienmärkte bauen Gewinn<br />

Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt<br />

BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />

Geduldsprobe für Aktienanleger<br />

MAN st<br />

det aus<br />

schinen<br />

Geschäf<br />

als Gege<br />

nanten<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Uhrzeit<br />

10 11 12 13 14 15 16 17<br />

9<br />

Deutscher Aktienindex<br />

4700<br />

4725<br />

4750<br />

4775<br />

4800<br />

14.7.09<br />

Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />

4802,98 Tiefst: 4705,91<br />

Q-Cells<br />

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4, 8 8<br />

Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />

Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />

zu Managern alternativer Investmentfonds<br />

wird nach Einschätzung<br />

von Juristen Private-Equity-Firmen<br />

im Wettbewerb schwächen. 2<br />

Die Konjunkturerwartungen haben<br />

sich trotz jüngster positiver harter<br />

Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />

Index des ZEW verlor überraschend<br />

wieder an Boden. 7<br />

Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />

Audi feiert am Donnerstag ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />

der wechselvollen Geschichte<br />

der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />

für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />

Mit eine<br />

Investo<br />

che bei<br />

größte<br />

die Pro<br />

Mal in F<br />

Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />

Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />

100 Jahre Audi<br />

EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />

blicken Anleger mit Spannung in<br />

die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />

MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />

das Protokoll der zurückliegenden<br />

geldpolitischen Sitzung vor<br />

drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />

insbesondere darauf, ob in dem<br />

Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />

der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />

die Rede ist. Dies<br />

würde den Dollar belasten.<br />

Am Dienstag verlief der Handel<br />

am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />

Dabei verharrte der Euro in einer<br />

recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />

obwohl die US-Großbank Goldman<br />

Sachs einen unerwartet hohen<br />

Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />

hatten solche positiven Neuigkeiten<br />

die Risikobereitschaft geweckt<br />

<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />

Dollar belastet. Am Abend<br />

notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />

Auch an den Aktienmärkten lösten<br />

die Goldman-Zahlen keine starken<br />

Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />

sich die Indizes schon zuvor<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />

setzten damit die<br />

Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />

beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />

bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />

Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

bremste den Index<br />

nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />

1,3 % au<br />

vor alle<br />

gefragt,<br />

der Met<br />

Der D<br />

fig als<br />

Geldges<br />

mals ei<br />

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unter 1<br />

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vom akt<br />

ler ordn<br />

die Liq<br />

der<br />

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den Ge<br />

ankurbe<br />

Unter<br />

Investitionen in internationale Aktienfonds<br />

haben sich in den vergangenen<br />

Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />

einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />

Gewinne. 4, 8<br />

Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />

in Großbritannien<br />

ist kein großer Wurf. Das britische<br />

Aufsichtsregime könnte sich aber<br />

nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />

Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />

angeschlossen sind, müssen<br />

laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />

K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />

Anlage bei ihnen abraten. 3<br />

ZEW-Index verliert an Boden<br />

Britisches Finanzreförmchen<br />

Für de<br />

Übernah<br />

hansa b<br />

„Plan B<br />

Euro fri<br />

Europas Aktienmärkte bauen Gewinn<br />

Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt<br />

BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />

Geduldsprobe für Aktienanleger<br />

MAN st<br />

det aus<br />

schinen<br />

Geschäf<br />

als Gege<br />

nanten<br />

Quelle: Thomson Reuters<br />

Uhrzeit<br />

10 11 12 13 14 15 16 17<br />

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Deutscher Aktienindex<br />

4700<br />

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14.7.09<br />

Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />

4802,98 Tiefst: 4705,91<br />

Q-Cells<br />

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4:o;V;V;n;u<br />

Börsen-Zeitung<br />

Wir sehen die Chance, Akquisitionsgelegenheiten<br />

zu nutzen“, hat Software-AG-Chef<br />

Karl-Heinz Streibich<br />

im Dezember 2008 – mitten in der<br />

Finanzkrise also – verlauten lassen.<br />

Die<br />

kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />

blicken Anleger mit Spannung in die Vereinigten<br />

Staaten. Um 20 Uhr MESZ veröffentlicht<br />

dort die US-Notenbank das<br />

Protokoll der zurückliegenden geldpolitischen<br />

Sitzung vor drei Wochen<br />

Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />

ab Düsseldorf – Die US-Zulassung<br />

des Thrombosemedikaments Xarelto<br />

aus der Forschungspipeline von Bayer<br />

verzögert sich. Die Antworten auf<br />

die Fragen der US-Ges<strong>und</strong>heitsbehörde<br />

FDA könnten frühestens im<br />

vierten Quartal dieses Jahres eingereicht<br />

werden, teilte Bayer mit. Die<br />

Zulassung in den USA wird über den<br />

KooperationspartnerJohnson& Johnson<br />

vorangebracht. Ende Mai hatte<br />

die FDA zusätzliche Informationen<br />

zu Xarelto angefordert. Damals<br />

zeigte sich Bayer noch überzeugt,<br />

die geforderten Daten zügig nachliefern<br />

zu können. An der Börse kam<br />

die Nachricht nicht gut an, die<br />

Bayer-Aktie gab in einem fre<strong>und</strong>lichen<br />

Gesamtmarkt um 1 % nach.<br />

Einzureichen seien zusätzliche Daten<br />

aus abgeschlossenen <strong>und</strong> laufenden<br />

Studien sowie Marktdaten aus<br />

den Ländern, in denen das Medikament<br />

schon vertrieben wird. Die US-<br />

Zulassung in einer ersten Indikation<br />

war im Juli 2008 beantragt worden.<br />

In allen Anwendungen traut Bayer<br />

dem Medikament ein Spitzenumsatzpotenzial<br />

von über 2 Mrd. Euro zu.<br />

res Cash-flow- <strong>und</strong> Working-Capital-<br />

Management, die Verschärfung <strong>und</strong><br />

Beschleunigung des bestehenden<br />

Kostensenkungsprogramms sowie die<br />

Forcierung des Projektgeschäftes.<br />

Inwieweit verspüren Sie da die<br />

Auswirkungen der Finanzkrise<br />

Eigentlich ist das Projektgeschäft<br />

nach wie vor deutlich renditeträchtig.<br />

Denn wir haben ja nach wie vor<br />

die Einspeisevergütung <strong>und</strong> auf der<br />

anderen Seite sinkende Modulpreise.<br />

Doch die Banken halten sich<br />

mit Finanzierungen aufgr<strong>und</strong> der Finanzkrise<br />

immer noch deutlich zurück.<br />

Wir spüren ganz deutlich die<br />

Kreditklemme. Und die Probleme<br />

der Banken werden sicher nicht kurzfristig<br />

behoben sein.<br />

Und trotzdem wollen Sie das Projektgeschäft<br />

forcieren<br />

Ja, aber nicht über unsere eigene Bilanz,<br />

sondern mit Hilfe von Finanz-<br />

Partnern.<br />

Lässt sich da schon etwas Genaueres<br />

sagen – auch inwiefern sich<br />

Q-Cells neu erfinden möchte<br />

Das soll zunächst mit dem Aufsichtsrat<br />

diskutiert werden, am 13. August<br />

können wir mehr dazu sagen. Fest<br />

steht aber, dass wir stärker in die<br />

K<strong>und</strong>ennähe kommen müssen –<br />

Die Finanzkrise hat die Photovoltaik-Branche<br />

mit v


Kontakt<br />

Hiltrud <strong>Thöne</strong><br />

Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />

Landdamm 70<br />

67580 Hamm am Rhein<br />

bureau@thoene-design.de<br />

Telefon 0 62 46 / 68 91 03<br />

<strong>01</strong>2<strong>01</strong>5

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