Thöne Editorial- und Kommunikationsdesign PORTFOLIO 01_2015
Portfolio von Thöne Editorial- und Kommunikationsdesign "Gestaltung für die Lust am Lesen" Referenzen
Portfolio von Thöne Editorial- und Kommunikationsdesign
"Gestaltung für die Lust am Lesen"
Referenzen
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<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
Gestaltung<br />
für die Lust<br />
am Lesen<br />
Portfolio<br />
Editori al-Design
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
V i ta<br />
1991 Abschluss Diplom-<strong>Kommunikationsdesign</strong>,<br />
Bergische Universität Wuppertal<br />
1991 - 1997 Journalistisch Wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />
Journalisten-Zentrum Haus Busch, Hagen<br />
1997 - 2000 Ressortleitung Gestaltung,<br />
„Deister- <strong>und</strong> Weserzeitung“, Hameln<br />
Seit 1997<br />
Freiberuflich als Dozentin<br />
im Bereich <strong>Editorial</strong>-Design<br />
2000 - 20<strong>01</strong> Stellvertretende Art-Direction, „Capital“, Köln<br />
20<strong>01</strong> - 2005 Art-Direction „Lenz“, Köln<br />
2004 - 2005 Art-Direction „Frau im Leben“, Köln<br />
2005 Ressortleitung Gestaltung <strong>und</strong> Produktion<br />
„Frankfurter R<strong>und</strong>schau“, Frankfurt<br />
2005 - 2007 Art-Direction „Lenz“, „Frau im Leben“<br />
<strong>und</strong> „Rente & Co“, Köln<br />
Seit 2007<br />
Freiberuflich<br />
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kommunikationsdesign</strong><br />
Auszeichnungen<br />
1999 European Newspaper Award<br />
2000 European Newspaper Award<br />
20<strong>01</strong> European Newspaper Award<br />
2<strong>01</strong>1 ICMA International Corporate Media Award<br />
2<strong>01</strong>2 ICMA International Corporate Media Award<br />
2<strong>01</strong>3 ICMA International Corporate Media Award<br />
2<strong>01</strong>4 Gold Award bei International Creative Media Award<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
D 88613 3.20 14<br />
intern<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
4. 2 <strong>01</strong>4<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
4.20 14<br />
intern<br />
ÖffentlichkeitSarbeit<br />
ib-weiterbildung.de<br />
Jetzt können K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Schwerpunkt<br />
IB intern in neuem Gewand<br />
Neue Optik, neue Inhalte <strong>und</strong> neue<br />
intern<br />
Interessenten an Angeboten des IB<br />
Zielgruppen: Wir haben<br />
individueller angesprochen werden<br />
Seite 22<br />
IB intern gründlich renoviert<br />
Seite 9<br />
schwErpunkt<br />
siut sessca reme isa<br />
Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis<br />
auS den regionen<br />
Berufliche<br />
Integration in<br />
Pirmasens<br />
eat quam, vel int late voloriti<br />
autatiis voluptaquis escia qua<br />
sEitE 5<br />
Die Jugendkulturwerkstatt<br />
hilft bei der Suche nach<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> Talenten<br />
aus dEn rEGionEn<br />
siut sessca<br />
Ere veliqui officiendis aspicia<br />
Seite 24<br />
ndiciis eat quam, vel int late<br />
auS der ib-gruppe<br />
Was haben Sie sich dabei<br />
gedacht, Frau Merkel …<br />
voloriti autatiis voluptaquis escia<br />
sEitE 17<br />
schwErpunkt<br />
siut ses isr pirr nt late voloriti autatiis vo rupsca<br />
Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis eat quam, vel int late voloriti autatiis vol uptaquis sEitE 14<br />
… alle 631 B<strong>und</strong>estagsabgeordnete einzuladen<br />
Seite 14<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
4.20 14<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
D 88613 4.20 14<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
4.20 14<br />
intern<br />
schwErpunkt<br />
Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis<br />
eat quam, vel int late voloriti<br />
autatiis voluptaquis escia qua<br />
sEitE 5<br />
F<strong>und</strong>raisinG<br />
siut sessca reme isa<br />
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Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis eat quam, vel int late voloriti<br />
sEitE 17<br />
aus dEn rEGionEn<br />
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Ere veliqui officiendis aspicia<br />
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voloriti autatiis voluptaquis escia<br />
sEitE 17<br />
Aus den reGIonen<br />
Bildungszentrum<br />
Pirmasens<br />
Mit neuen Projekten<br />
auf Erfolgskurs seIte 25<br />
ÖffentlIchkeItsArBeIt<br />
Wussten<br />
Sie<br />
schon …<br />
Interessantes <strong>und</strong><br />
Kurioses zum IB seIte 23<br />
intern<br />
intern<br />
MEnschEn iM iB<br />
Optaq esec mui Otaqui<br />
Ere veliqui officiquis escia quam quis escia<br />
quamendis aspicia ndiciis eat quam, vel int<br />
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sEitE 14<br />
schwErpunkt<br />
siut sessca reme<br />
siut sessca reme Optaqui<br />
Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis eat quam,<br />
Ere veliqui officiendis aspicia ndiciis<br />
eat quam, vel int late voloriti autatiis<br />
voluptaquis escia quam harchil icatus<br />
sEitE 4<br />
aus dEn rEGionEn<br />
vel int late voloriti autatiis voluptaquisre<br />
veliqui offic iendis aspi cia ndiciis eat qua<br />
sEitE 11<br />
Internationaler B<strong>und</strong><br />
Mitarbeiter-Zeitschrift ::<br />
Re-Design <strong>und</strong> Layout<br />
Aus der IB-Gruppe<br />
Aus nach<br />
35 Jahren<br />
Das Georg-Leber-Haus<br />
in Eppenhain schließt seIte 17<br />
schwerpunkt<br />
Thema: Flüchtlingshilfen<br />
Der IB ist Teil einer Willkommenskultur!<br />
seIte 11<br />
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de<br />
MenSchen iM ib<br />
4 Vorbilder im IB-Alltag<br />
6 Die Jubilare<br />
7 Der IB trauert um<br />
Heike Rössing<br />
8 Der IB kocht<br />
8 IB-persönlich<br />
Schwerpunkt<br />
9 IB intern mit neuem Konzept<br />
Lesen Sie hier, was<br />
es Neues gibt<br />
<strong>und</strong> was wir uns<br />
dabei gedacht haben<br />
auS der ib-gruppe<br />
12 Lieblingsplätze<br />
in meiner Stadt<br />
Franz Siegert aus Berlin<br />
empfiehlt für den nächsten<br />
Besuch in der Hauptstadt,<br />
den Indischen Brunnen <strong>und</strong><br />
das Bikinihaus nicht zu<br />
verpassen.<br />
14 Was haben Sie sich dabei<br />
gedacht, Frau Merkel<br />
15 Ein Fußballfest<br />
gegen Armut<br />
15 Fit für den Gast – Bilanz<br />
nach zwei Jahren<br />
15 Neuer Studiengang<br />
an der HdWM<br />
16 Damit alle verstehen<br />
können, was sie<br />
lesen, gibt es die<br />
Leichte Sprache<br />
17 Aus den Verbänden<br />
18 Stimmt es, Herr Fojkar …<br />
Der IB-Vorstandsvorsitzende<br />
bezieht Stellung zum Thema<br />
Mindestlohn.<br />
19 Schwarz-Rot-Bunt<br />
in IB-Kitas<br />
19 Dialog mit Tansania<br />
20 Das Porträt:<br />
Reinhold Herzog<br />
f<strong>und</strong>raiSing<br />
21 Shiba Dost sammelt<br />
Spenden für Sprachkurse<br />
21 F<strong>und</strong>raising-Termine<br />
21 Spenden-Splitter<br />
ÖffentlichkeitSarbeit<br />
22 Der IB auf dem Kinder-<br />
<strong>und</strong> Jugendhilfetag<br />
22 Neue Webseite<br />
ib-weiterbildung.de<br />
ist online<br />
auS den regionen<br />
22 Wetzlar Hauptschulabschluss<br />
für neun junge<br />
Menschen<br />
23 Bad Kreuznach Partner<br />
für junge Menschen<br />
23 FranKenthal MediaMux<br />
gewinnt Europapreis<br />
23 radeBerg Besuch von<br />
Ministerpräsident Tillich<br />
24 Bad dürKheim Neues<br />
Leben für alte Fahrräder<br />
24 göttingen Beratungsstelle<br />
eröffnet<br />
24 Pirmasens<br />
Jugendkulturwerkstatt hilft<br />
bei beruflicher Integration<br />
26 Frechen Erfolgreich<br />
herumgefeilt<br />
26 Karlsruhe Unter den<br />
besten 20 in Europa<br />
26 rheinBöllen Polizei hilft<br />
bei der Berufsfindung<br />
27 Und zum Schluss …<br />
Sudoku, Schweden- <strong>und</strong><br />
Bilderrätsel: Hier können<br />
Sie sich ein wenig von der<br />
Lektüre erholen.<br />
Vorbilder<br />
IM IB-AlltAG<br />
S<br />
eit 2006 veranstaltet die klaus<br />
tschira Stiftung jährlich<br />
die naturwissenschaftlichen<br />
erlebnistage eXplore Science<br />
im Mannheimer luisenpark.<br />
Ziel ist es, jungen Menschen<br />
naturwissenschaftliche themen<br />
näherzubringen. im rahmen<br />
dieser Veranstaltung findet<br />
auch ein Schülerwettbewerb mit<br />
technischem Schwerpunkt statt.<br />
dabei können die Schüler unter<br />
sechs aufgabenstellungen wählen<br />
<strong>und</strong> ihr technisches Verständnis<br />
<strong>und</strong> konstruktives geschick unter<br />
beweis stellen. die resonanz der<br />
Schulen aus unterschiedlichen<br />
b<strong>und</strong>esländern ist inzwischen<br />
riesig groß. in diesem Jahr hatten<br />
sich 800 teams angemeldet.<br />
Christian Isler<br />
Kevin Kerber<br />
inhalt # 3.2<strong>01</strong>4<br />
IB-team siegt bei<br />
Schülerwettbewerb<br />
Sonderpreis bei „Explore Science“<br />
neu<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />
4<br />
MenSchen iM ib<br />
… der erste Versuch<br />
… die Aufgabe<br />
… die Sieger<br />
Gleich mit dem ersten Versuch konnten sie den Sieg mit nach Hause<br />
nehmen. Mit dem Sonderpreis für eine rein mechanische Lösung der<br />
Wettbewerbsaufgabe wurde eine dreimonatige Tüftelarbeit belohnt.<br />
Angefangen hatte alles mit einer technisch-konstruktiven Aufgabenstellung,<br />
mit der Norbert Scharfe, IB-Fachlehrer für Metallberufe,<br />
seinen Unterricht praxisorientiert bereichern wollte. Nach anfänglicher<br />
Skepsis vor dem Arbeitstitel „King-Kong-Klettermaxe“ erkannten<br />
die Schüler bald, dass es bei dieser Konstruktionsaufgabe<br />
um ihr Fachgebiet der technischen Mechanik ging.<br />
herausragende typen – Vorbilder im ib-alltag<br />
Bei der Aufgabe ging es um die<br />
Konstruktion <strong>und</strong> den Bau einer<br />
Mechanik, die es ermöglichen<br />
sollte, ein Zwei-Meter-Seil in<br />
kürzester Zeit hinaufzuklettern<br />
<strong>und</strong> in einer zweiten Prüfung<br />
ein möglichst schweres Zusatzgewicht<br />
einen Meter hinaufzubefördern.<br />
Obendrein wurde<br />
von den Wettbewerbsrichtern<br />
nach einer möglichst eigenständigen<br />
Lösung gesucht. Als<br />
Animation diente ein kleines<br />
Kinderspielzeug, das so ähnlich<br />
funktioniert. War die Wettbewerbsaufgabe<br />
in den ersten Wochen<br />
nach der Vorstellung noch<br />
für zwei Metallberufsklassen<br />
in Mannheim <strong>und</strong> Schwetzingen<br />
aktuell, kristallisierte sich<br />
immer mehr eine kleine Gruppe<br />
von technisch-konstruktiv<br />
interessierten Schülern heraus,<br />
die von Woche zu Woche an<br />
der Wettbewerbsaufgabe sägten<br />
<strong>und</strong> montierten. Nach den ersten<br />
vielversprechenden Testmodellen<br />
wurde die Belastbarkeit<br />
überprüft, gefolgt von einer bis<br />
zum Wettbewerbstag andauernden<br />
Optimierungsphase. Der<br />
IB-King-Kong-Klettermaxe<br />
kann das Siebenfache seines Eigengewichtes<br />
hinaufstemmen.<br />
Johannes Kücük<br />
Titian Dorn<br />
Norbert Scharfe<br />
Die Präsentation an einem Modell des Mann-<br />
heimer Fernmeldeturms begeisterte die Jury.<br />
Über das preisgeld <strong>und</strong> urk<strong>und</strong>en<br />
freuen sich:<br />
christian isler<br />
Johannes kücük<br />
titian dorn<br />
kevin kerber <strong>und</strong> ihr lehrer<br />
norbert Scharfe<br />
Das Siegermodell sowie die die Entwicklungsphasen<br />
inklusive einer bebilderten<br />
Dokumentation werden nun im Eingangsbereich<br />
des IB Mannheim ausgestellt, damit<br />
weitere technikinteressierte Schüler von<br />
dieser Art des wissenschaftlich-sportlichen<br />
Wettbewerbs erfahren <strong>und</strong> motiviert werden.<br />
Es gibt viele Alltagshelden unter den IB-Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> -Mitarbeitern. Davon sind wir überzeugt! Jetzt ist es an<br />
Ihnen, uns das zu beweisen! Wer hat Sie beeindruckt Wer sollte einmal an dieser Stelle besonders hervorgehoben werden<br />
Sie selbst vielleicht Warum Schreiben Sie uns, zeigen Sie uns, dass es sie gibt – die Vorbilder des IB-Alltags!<br />
v o r B I l d e r<br />
neu<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 5<br />
MenSchen iM ib<br />
➜ 35 Jahre<br />
Albert<br />
HippcHen<br />
am 1. Oktober 2<strong>01</strong>4,<br />
Zentrale<br />
Geschäftsführung<br />
Seniorenarbeit <strong>und</strong><br />
Behindertenhilfe, dies<br />
sind zwei der strategischen<br />
Schwerpunktthemen<br />
des IB. In der<br />
ZGF ist Albert Hippchen<br />
für diese Geschäftsfelder<br />
als Referent<br />
<strong>und</strong> zentraler<br />
Prozesseigner zuständig.<br />
Sein beruflicher<br />
Werdegang führte<br />
ihn 1992 aus Mainz<br />
in die ZGF. Dort machte<br />
er sich für b<strong>und</strong>esweite<br />
Belange als Experte,<br />
Berater <strong>und</strong><br />
auch Streiter einen<br />
Namen, zum Beispiel<br />
in der Schuldnerberatung<br />
<strong>und</strong> der Wohnungslosenhilfe.<br />
Fast<br />
genauso wichtig war<br />
sein Einsatz in Tariffragen.<br />
Die Tarifkommission<br />
erlebte in ihrem<br />
langjährigen Mitglied<br />
bis zum Sommer<br />
2<strong>01</strong>4 einen engagierten<br />
<strong>und</strong> prof<strong>und</strong>en<br />
Fachmann. Seit<br />
2<strong>01</strong>3 ist Albert Hippchen<br />
leitender Teil der<br />
aus der IB-Mitgliederversammlung<br />
resultierenden<br />
AG Inklusion,<br />
die das Verständnis<br />
<strong>und</strong> die Positionierung<br />
des IB zu vielen Facetten<br />
der Inklusion vorantreibt.<br />
D I E N S T J U B I L ä E N<br />
Ulrike<br />
Milz<br />
am 1. Oktober 2<strong>01</strong>4,<br />
IB West gGmbH<br />
Von Anfang an ist Ulrike<br />
Milz in der damals<br />
neu eröffneten<br />
Jugendhilfeeinrichtung<br />
Wesel als Verwaltungsangestellte<br />
tätig. Ihr Arbeitsbereich<br />
erweiterte sich<br />
hin zu den Schwerpunkten<br />
Rechnungswesen<br />
<strong>und</strong> Verwaltung<br />
der Klientengelder.<br />
Neben ihrer<br />
zuverlässigen fachlichen<br />
Arbeit zeichnet<br />
sie stets der empathische<br />
Umgang mit<br />
der zum Teil schwierigen<br />
Klientel in der Jugendhilfe<br />
aus, sodass<br />
sie eine tatsächliche<br />
Jugendhilfe-Fachkraft<br />
ehrenhalber ist!<br />
irMtrAUd<br />
ScHelle-<br />
SoMMer<br />
am 1.Oktober 2<strong>01</strong>4,<br />
Verb<strong>und</strong> Bayern<br />
Schillernd, bunt, lebendig<br />
<strong>und</strong> herzlich –<br />
das sind Beschreibungen,<br />
die den Kollegen<br />
zu Irmtraud Schelle-Sommer<br />
am häufigsten<br />
einfallen. Seit<br />
1979 engagiert sie<br />
sich mit großer Tatkraft<br />
<strong>und</strong> unerschütterlichem<br />
Optimismus<br />
für die Belange wohnungsloser<br />
Männer.<br />
Irmtraud Schelle-Sommer<br />
hat als Sozialpädagogin<br />
die IB-Wohnungslosenhilfe<br />
Bayern<br />
mit aufgebaut <strong>und</strong><br />
sich über die Jahre an<br />
deren Weiterentwicklung<br />
beteiligt. Zurzeit<br />
unterstützt sie im<br />
Rahmen eines Minijobs<br />
weiterhin ihr geliebtes<br />
Team.<br />
rAcHid<br />
GAtoUi<br />
am 1. November<br />
2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong> Bayern<br />
Der aus Tunis stammende<br />
gelernte Friseur<br />
begann ein Jahr<br />
nach seiner Einreise<br />
nach Deutschland<br />
im Münchner haus international<br />
seine Tätigkeit<br />
als Barmann.<br />
Wegen seiner ruhigen<br />
<strong>und</strong> umsichtigen<br />
Art gegenüber Gästen<br />
wurde ihm bereits im<br />
Mai 1986 die indirekte<br />
Leitung der Bar <strong>und</strong><br />
Disco übertragen. Inzwischen<br />
ist er sogar<br />
der dienstälteste Mitarbeiter<br />
im hi.<br />
MAnfred<br />
HAniScH<br />
am 1. November<br />
2<strong>01</strong>4, Zentrale<br />
Geschäftsführung<br />
VeronikA<br />
ScHäfer<br />
am 1. November<br />
2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong> Hessen<br />
Erste Station von Veronika<br />
Schäfer beim<br />
IB war die einer Gruppenerzieherin<br />
einer<br />
Frankfurter Spielstube.<br />
Ihre Fähigkeiten <strong>und</strong><br />
ihr Einsatzwille führten<br />
sie von dort als Lehrerin<br />
für allgemeinbildenden<br />
Unterricht in<br />
das Bildungszentrum<br />
Offenbach. Dort wirkte<br />
sie maßgeblich bei<br />
der Neukonzeption der<br />
MBSE, BBE <strong>und</strong><br />
Sprachintensivkursen<br />
mit. Daneben unterrichtete<br />
sie in diesen<br />
Maßnahmen <strong>und</strong><br />
in Sprachkursen für<br />
Spätaussiedler. Ihre<br />
Bereitschaft, sich jederzeit<br />
mit neuen Aufgabenbereichen<br />
auseinanderzusetzen,<br />
führte sie 1990 im<br />
Auftrag des IB an die<br />
Käthe-Kollwitz-Schule,<br />
wo sie seitdem in<br />
EIBE-Maßnahmen den<br />
Förderunterricht <strong>und</strong><br />
die Sozialpädagogische<br />
Betreuung der<br />
Teilnehmer durchführt.<br />
zUzAnA<br />
GeiSeroVA<br />
am 16. November<br />
2<strong>01</strong>4, IB West gGmbH<br />
Zuzana Geiserova ist<br />
aktuell in Moers als<br />
Lehrerin in Integrationskursen<br />
aktiv, nachdem<br />
sie zuvor als<br />
Sprachlehrerin Spätaussiedler<br />
in Waldbröl<br />
unterrichtete <strong>und</strong> weitere<br />
andere Stationen<br />
in der Beruflichen Bildung<br />
durchlief. Begonnen<br />
hat ihre berufliche<br />
Laufbahn beim<br />
IB in Herne. Sie beteiligt<br />
sich immer wieder<br />
intensiv an der konzeptionellen<br />
<strong>und</strong> qualitativen<br />
Weiterentwicklung<br />
des Unterrichts<br />
<strong>und</strong> engagiert sich<br />
stets für die Belange<br />
<strong>und</strong> Anliegen der<br />
Kursteilnehmer.<br />
➜ 30 Jahre<br />
HUbert<br />
ScHMeckenbecHer<br />
am 1. November<br />
2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong> Baden<br />
MicHAel<br />
tHiele<br />
am 1. November<br />
2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong><br />
IB-Behindertenhilfe<br />
Eloquent <strong>und</strong> offen,<br />
ausdauernd <strong>und</strong> engagiert<br />
– so kennt man<br />
Michael Thiele. Seinen<br />
humanistischen<br />
Idealen ist er bis heute<br />
treu geblieben –<br />
zu Hause, in der Politik<br />
<strong>und</strong> beim IB. Immer<br />
im Mittelpunkt: der<br />
Mensch. Gestartet ist<br />
er beim IB als Heimleiter<br />
<strong>und</strong> ist heute<br />
Verb<strong>und</strong>geschäftsführer<br />
der IB-Behindertenhilfe.<br />
Er war Impulsgeber<br />
<strong>und</strong> Motor<br />
beim Aufbau des Geschäftsfelds<br />
Behindertenhilfe.<br />
Seine besondere<br />
Fähigkeit ist es,<br />
den Blick hinter die<br />
Fassaden zu werfen<br />
<strong>und</strong> über Tellerränder<br />
hinwegzuschauen, das<br />
Wesentliche zu suchen<br />
<strong>und</strong> das Gemeinsame<br />
zu finden, auch<br />
über institutionelle,<br />
politische, kulturelle<br />
<strong>und</strong> nationale Grenzen<br />
hinaus.<br />
norbert<br />
WAMper<br />
am 1. November<br />
2<strong>01</strong>4, IB Mitte gGmbH<br />
Norbert Wamper begann<br />
als Lehrkraft in<br />
Vorstand <strong>und</strong> Geschäftsführung danken<br />
den langjährigen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeitern für ihre Arbeit im IB. Wir<br />
wünschen ihnen weiterhin Freude<br />
<strong>und</strong> Erfolg im beruflichen Wirken.<br />
Danke schön!<br />
S<br />
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WEITERBILDUNG<br />
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Lösungen von Seite 27<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />
6<br />
MenSchen iM ib<br />
D I E N S T J U B I L ä E N<br />
den MBSE-Maßnahmen.<br />
Hier konzipierte<br />
er die ersten Vorbereitungskurse<br />
für den externen<br />
Hauptschulabschluss:<br />
Von 1990 bis<br />
2005 war er als Lehrkraft<br />
in BvB-Maßnahmen<br />
für allgemeinbildende<br />
<strong>und</strong> kaufmännische<br />
Fächer<br />
eingesetzt: Er entwickelte<br />
eine Trainingsmaßnahme<br />
für Elektronikschrottrecycling<br />
oder mit Partnern <strong>und</strong><br />
Teilnehmern aus Belgien<br />
die erste binatio-<br />
nale Umschulungsmaßnahme<br />
für Ver-<br />
<strong>und</strong> Entsorger. Seit<br />
2005 ist er in den<br />
Standorten Düren <strong>und</strong><br />
Jülich aktiv.<br />
cArMen<br />
kloS-lAnScHe<br />
am 28. November<br />
2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong> Baden<br />
MArGrit-<br />
eliSAbetH<br />
oSWAld<br />
am 28. November<br />
2<strong>01</strong>4, Verb<strong>und</strong> Baden<br />
AndreA<br />
linn-Seiffert<br />
am 1. Dezember<br />
2<strong>01</strong>4, IB Mitte gGmbH<br />
doriS Wolf-<br />
WeSeMAnn<br />
am 1. Dezember<br />
2<strong>01</strong>4, Zentrale<br />
Geschäftsführung<br />
Heike<br />
röSSinG,<br />
die am 3. Juli 2<strong>01</strong>4<br />
im Alter von 51 Jahren<br />
verstorben ist.<br />
Seit 1997 war sie in<br />
der Personalsachbearbeitung<br />
der<br />
Verb<strong>und</strong>geschäftsführung<br />
in Dormagen<br />
tätig.<br />
Mit ihrer hohen<br />
fachlichen Kompetenz<br />
<strong>und</strong> Korrektheit,<br />
ihrem Engagement<br />
<strong>und</strong> ihrer Hilfsbereitschaft<br />
war sie<br />
eine geschätzte <strong>und</strong><br />
beliebte Kollegin.<br />
Wir werden sie stets<br />
in unserer dankbaren<br />
Erinnerung behalten<br />
<strong>und</strong> trauern mit ihren<br />
Angehörigen.<br />
➜ 25 Jahre<br />
1. oktober 2<strong>01</strong>4<br />
zbiGnieW<br />
fernoWkA<br />
IB West gGmbH<br />
HAnS fintz<br />
IB West gGmbH<br />
eliSAbetH<br />
lAnGe<br />
IB Mitte gGmbH<br />
StefAn<br />
ScHMidbAUernitScHe<br />
Verb<strong>und</strong> Baden<br />
GerAld<br />
ScHnell<br />
Verb<strong>und</strong> Bayern<br />
16. oktober 2<strong>01</strong>4<br />
dirk bAld<br />
IB-Gesellschaft für<br />
interdisziplinäre<br />
Studien<br />
MonikA<br />
kornHerr<br />
Verb<strong>und</strong> Berlin<br />
eckHArd<br />
Stiffel<br />
Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />
1. november 2<strong>01</strong>4<br />
eVA-MAriA<br />
elbert<br />
Verb<strong>und</strong> Hessen<br />
eVelyn<br />
irSiGler<br />
Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />
Pfalz/Saarland<br />
SilViA<br />
MAttHeiSoppenländer<br />
Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />
doriS Müller<br />
Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />
Pfalz/Saarland<br />
GiSelA<br />
präGert<br />
Verb<strong>und</strong> Baden<br />
AnnA Stärk<br />
Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />
Pfalz/Saarland<br />
SilViA WAcker<br />
Zentrale<br />
Geschäftsführung<br />
StefAn Wilker<br />
IB West gGmbH<br />
16. november 2<strong>01</strong>4<br />
VerA<br />
dorlöcHter<br />
IB Mitte gGmbH<br />
HeidrUn<br />
GUnSke<br />
Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />
Annette<br />
tHereSiA<br />
kAiSer<br />
Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />
inGrid kUbe<br />
Verb<strong>und</strong> Hessen<br />
MonikA<br />
ScHMitt<br />
Verb<strong>und</strong> Hessen<br />
1. dezember 2<strong>01</strong>4<br />
GerdA<br />
bAUMAnn-<br />
HArrASS<br />
Verb<strong>und</strong> Hessen<br />
Annette Grün<br />
Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />
Pfalz/Saarland<br />
MAriA lönArtz<br />
Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />
Pfalz/Saarland<br />
JUttA ScHUcH<br />
IB Mitte gGmbH<br />
UrSUlA<br />
SebbAHi<br />
IB Mitte gGmbH<br />
16. dezember 2<strong>01</strong>4<br />
Heiko<br />
HerScHlein<br />
Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />
22. dezember 2<strong>01</strong>4<br />
Henriette<br />
zAnAboni<br />
Verb<strong>und</strong> Hessen<br />
➜ 20 Jahre<br />
1. oktober 2<strong>01</strong>4<br />
MonikA dolle<br />
Verb<strong>und</strong> Berlin<br />
MAnUelA<br />
fiScHer<br />
Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />
petrA Geyer<br />
Verb<strong>und</strong> Brandenburg<br />
HelGA Greb<br />
Verb<strong>und</strong> Nord<br />
SAbine HAASe<br />
Verb<strong>und</strong> Hessen<br />
JürGen Heider<br />
IB Mitte gGmbH<br />
Ute Hille<br />
IB Mitte gGmbH<br />
SUSAnne<br />
Hillen<br />
Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />
Pfalz/Saarland<br />
StepHAnie<br />
köniG<br />
Verb<strong>und</strong> Hessen<br />
UrSUlA<br />
MAtAllA<br />
Verb<strong>und</strong> Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
brittA<br />
oHliGer-<br />
ScHAUlAnd<br />
IB West gGmbH<br />
renAte<br />
rAbenAU<br />
IB Mitte gGmbH<br />
tHereSiA<br />
ScHUbert<br />
IB Mitte gGmbH<br />
friederike<br />
StAiGer<br />
Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />
reGinA<br />
WeiS-ScHütz<br />
Verb<strong>und</strong> Baden<br />
petrA<br />
ziScHkAle<br />
IB Mitte gGmbH<br />
9. oktober 2<strong>01</strong>4<br />
SAndrA<br />
kretScHMAnn<br />
IB Mitte gGmbH<br />
15. oktober 2<strong>01</strong>4<br />
birGit<br />
boleWSki<br />
Verb<strong>und</strong> Brandenburg<br />
16. oktober 2<strong>01</strong>4<br />
birGit<br />
brückner<br />
Verb<strong>und</strong> Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
20. oktober 2<strong>01</strong>4<br />
MArtin<br />
WittMAnn<br />
Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />
23. oktober 2<strong>01</strong>4<br />
MAtHiAS lAnGe<br />
IB Mitte gGmbH<br />
1. november 2<strong>01</strong>4<br />
UlricH<br />
bAlcArczyk<br />
IB West gGmbH<br />
JürGen feUcHt<br />
Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />
Pfalz/Saarland<br />
SiGrUn<br />
GrieSer<br />
IB Mitte gGmbH<br />
AndreA<br />
krüGer<br />
Verb<strong>und</strong> Brandenburg<br />
7. november 2<strong>01</strong>4<br />
petrA krüGer<br />
Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />
10. november 2<strong>01</strong>4<br />
JürGen bUScH<br />
Verb<strong>und</strong> Baden<br />
16. november 2<strong>01</strong>4<br />
Werner bAreiS<br />
IB-Gesellschaft für<br />
interdisziplinäre<br />
Studien<br />
MAriA de<br />
lUrdeS<br />
fiorentino<br />
Verb<strong>und</strong> Württemberg<br />
AnnekAtrin<br />
HUtMAcHer<br />
Verb<strong>und</strong> Berlin<br />
17. november 2<strong>01</strong>4<br />
dörte tHiede<br />
Verb<strong>und</strong> Baden<br />
21. november 2<strong>01</strong>4<br />
MArtinA<br />
keUSer<br />
IB Mitte gGmbH<br />
1. dezember 2<strong>01</strong>4<br />
beAte lUSter<br />
IB West gGmbH<br />
birGit<br />
MertenS<br />
Verb<strong>und</strong> Hessen<br />
Heinz-GeorG<br />
ScHoppA<br />
IB Mitte gGmbH<br />
SieGlinde<br />
ScHWAlbe<br />
Verb<strong>und</strong> Rheinland-<br />
Pfalz/Saarland<br />
MArinA Weber<br />
Verb<strong>und</strong> Brandenburg<br />
MonikA<br />
WeiSbecker<br />
Verb<strong>und</strong> Hessen<br />
16. dezember 2<strong>01</strong>4<br />
MonikA<br />
leyendeckerS<br />
IB West gGmbH<br />
Hinweis: Durch die<br />
aktuellen Umstrukturierungen<br />
kann es<br />
vorkommen, dass<br />
Mitarbeiter in dieser<br />
Liste noch in früheren<br />
Organisationseinheiten<br />
geführt werden.<br />
Wir bitten dies zu<br />
entschuldigen.<br />
DER IB TRAUERT UM<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 7<br />
MenSchen iM ib<br />
MenSchen iM ib<br />
✱ 800 g Hokkaido (2 kl. Stück)<br />
✱ 400 g Kartoffeln (4 Stück)<br />
✱ 200 g Salzlakenkäse (Feta)<br />
✱ 130 g Zwiebeln (1 Stück)<br />
✱ 3-4 Knoblauchzehen<br />
✱ 1 TL Currypulver<br />
✱ 50 ml Olivenöl<br />
✱ 150 ml Milch<br />
✱ Hokkaido, Kartoffeln <strong>und</strong> Kräuter<br />
waschen.<br />
✱ Kartoffeln schälen <strong>und</strong> zusammen<br />
mit dem Hokkaido (Kerne<br />
<strong>und</strong> Fasern entfernen) in 1 cm<br />
dicke Würfel schneiden, in die<br />
Auflaufform geben.<br />
✱ Fetakäse ebenfalls in 1 cm dicke<br />
Würfel schneiden. Knoblauch<br />
<strong>und</strong> Zwiebeln schälen <strong>und</strong> fein-<br />
hacken, in Olivenöl kurz anbraten.<br />
Currypulver zugeben <strong>und</strong><br />
kurz mitbraten.<br />
✱ Mit Sahne <strong>und</strong> Milch ablöschen,<br />
aufkochen lassen <strong>und</strong> mit den<br />
Gewürzen abschmecken.<br />
✱ Die Soße über das Gemüse gießen.<br />
Kürbiskerne in einer Pfanne<br />
Hokkaidoauflauf<br />
Der IB kocht<br />
Christine Schlicht<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
ich heiße Christine Schlicht <strong>und</strong> bin die Hauswirtschaftsmanagerin<br />
der IB-Bildungsstätte in Hadamar. In dieser neuen<br />
Rubrik stelle ich Ihnen einige leckere Rezepte passend zu den<br />
Starten möchte ich diese Rezept-<br />
reihe mit einem typisch herbstlichen<br />
Rezept, einem Hokkaidoauflauf.<br />
Beim Hokkaido handelt<br />
es sich um einen ursprünglich in<br />
Japan beheimateten Speisekürbis,<br />
der aber bei uns in den Gemüseabteilungen<br />
des Lebensmittelhandels<br />
angeboten wird.<br />
HOKK AIDOAUFL AUF FüR 4 PERSONEN<br />
ZUBEREITUNG<br />
vier Jahreszeiten vor. Dabei orientiere ich mich an saisonalen <strong>und</strong> regionalen Angeboten.<br />
Meine Rezepte können für die private Küche <strong>und</strong> in der Gemeinschaftsverpflegung<br />
verwendet werden.<br />
Monika Schumann<br />
Manfred ritzau<br />
Bereits seit Mitte März verstärkt Monika Schumann<br />
das Team in der Personalentwicklung in Frankfurt/<br />
Main. Die Diplom-Pädagogin <strong>und</strong> Mutter dreier erwachsener<br />
Kinder war nach verschiedenen anderen<br />
beruflichen Stationen im Sozial- <strong>und</strong> Bildungsbereich<br />
Mitte der Neunzigerjahre als Sozialberaterin<br />
zum IB nach Osnabrück gekommen. Anschließend,<br />
in Hessen, war sie fünfzehn Jahre lang für die<br />
Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste der IB-Behindertenhilfe<br />
Main-Kinzig verantwortlich <strong>und</strong> als Programmgeschäftsführerin<br />
Beauftragte des Arbeitgebers für<br />
Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsmanagement.<br />
In der Personalentwicklung ist sie unter anderem<br />
im Bereich der Assessment-Center aktiv. Weitere<br />
Schwerpunkte sind Diversity/Vielfalt sowie nach wie<br />
Es waren ereignisreiche Jahre für ihn beim IB. Seit<br />
dem 30. Juni ist Manfred Ritzau im Ruhestand.<br />
Angefangen hatte er im Jahr 2000 als Referent<br />
des Vorstandes in Berlin. Zehn Jahre unterstützte<br />
er in dieser Funktion Silvia Schott. Dabei hielt der<br />
studierte Diplom-Pädagoge immer engen Kontakt zu<br />
den Partnern des IB, war in vielen wichtigen Gremien<br />
präsent, beriet Einrichtungen <strong>und</strong> initiierte zahlreiche<br />
Projekte wie 2002 Euro-Cash for Kids oder 2004<br />
das Europafest in Frankfurt (Oder). 2009 wechselte<br />
er als Geschäftsführer des Verb<strong>und</strong>s Berlin in das<br />
operative Geschäft <strong>und</strong> musste gleich die größte<br />
Krise des Verb<strong>und</strong>es meistern, die durch den Wegfall<br />
der Beruflichen Bildung entstanden war. Durch den<br />
Ausbau der Sozialarbeit, der Wohn- <strong>und</strong> Eingliederungshilfen<br />
<strong>und</strong> der Flüchtlingsarbeit konnten andere<br />
Geschäftsfelder erweitert werden.<br />
Im Rahmen der Zukunftsprojekte<br />
I <strong>und</strong> II<br />
bereitete er die Mitarbeitenden<br />
auf den Weg in die<br />
Fusion mit dem Verb<strong>und</strong><br />
Brandenburg vor, die zum<br />
1. Januar 2<strong>01</strong>5 als IB<br />
Berlin-Brandenburg gGmbH<br />
die Arbeit aufnehmen wird.<br />
vor das Thema Ges<strong>und</strong>heit.<br />
„Mich begeistert die Vielfalt<br />
der Menschen im IB.<br />
Ich freue mich, dass ich<br />
zur Umsetzung der Ziele<br />
des IB beitragen kann“,<br />
so Monika Schumann zu<br />
IB intern.<br />
✱ 400 ml süße Sahne<br />
✱ 1 TL Salz, Pfeffer<br />
✱ ½ TL Chiliflocken<br />
✱ 2 EL gehackte Kräuter frisch<br />
✱ 50 g Kürbiskerne<br />
✱ 100 g Streukäse<br />
✱ 10 g Butter für Auflaufform<br />
✱ 50 ml Kürbiskernöl<br />
ohne Fett rösten <strong>und</strong> zusammen<br />
mit den gehackten Kräutern<br />
<strong>und</strong> dem Käse über den Auflauf<br />
streuen.<br />
✱ Im vorgeheizten Backofen mit<br />
Umluft bei 160 °C ungefähr 30<br />
Minuten backen.<br />
✱ Vor dem Verzehr Kürbiskernöl<br />
über den Auflauf geben.<br />
✱ Dazu passt gut ein Eisbergsalat<br />
mit geriebenen Karotten.<br />
✱ Wer möchte, kann den Auflauf<br />
mit Ingwer verfeinern oder<br />
Geflügelfleisch anstelle des<br />
Fetakäses geben.<br />
Der Auflauf hat r<strong>und</strong> 870 kcal<br />
pro Person <strong>und</strong> die Zutaten kosten<br />
fünf bis sechs Euro.<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />
8<br />
P E R S o N A L I E N<br />
Bunter, inte<br />
<strong>und</strong> kurzwe<br />
IB intern ist gründlich ü<br />
worden / Mitarbeit <strong>und</strong> Z<br />
ausdrücklich erwünscht!<br />
indischer brunnen zwischen Leuschnerdamm 19,<br />
<strong>und</strong> Legiendamm 24 / Bus M29, 140, 147<br />
Zum Auftakt der Reihe<br />
stellt Franz Siegert,<br />
Mitarbeiter der Repräsentanz<br />
der Zentralen<br />
Geschäftsführung in<br />
Berlin, zwei seiner<br />
Lieblingsorte in der<br />
Hauptstadt vor.<br />
i<br />
Indischer Brunnen<br />
am Engelbecken<br />
Das ehemalige Bett des Luisenstädtischen Kanals ist<br />
heute eine geschützte Garten- <strong>und</strong> Grünanlage mit Rosengarten<br />
<strong>und</strong> einem künstlichen Teich, dem Engelbecken.<br />
Noch vor dem Engelbecken steht ein unscheinbarer<br />
Brunnen, der erst bei näherem Hinschauen<br />
seine Einmaligkeit preisgibt. Der Brunnen aus Bronze<br />
gleicht einer fünfstufigen Etagere <strong>und</strong> ist etwa zwei<br />
Meter hoch. Die oberen vier Etagen umranden unzählige<br />
Löwenköpfe, die aus geöffneten Mäulern Wasser<br />
speien, das in einem Oktogon-Bassin aus Naturstein<br />
aufgefangen wird. Den unteren Rand schmücken anstatt<br />
der Löwenköpfe weibliche indische Gottheiten.<br />
Die Spitze des Brunnens bildet, in Meditation versunken,<br />
eine anmutige, unbekleidete Frau im Lotussitz.<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />
1 2<br />
auS der ib-gruppe<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter haben ein leben neben ihrer<br />
arbeit. Und darüber berichten sie ab sofort in dieser Rubrik. Warum<br />
mögen Sie die Stadt oder Region, in der Sie leben Was gefällt Ihnen<br />
dort am besten Haben Sie Lieblingsplätze, die niemand verpassen<br />
sollte, der in Ihren Ort kommt Dann berichten Sie uns davon, wir<br />
erzählen es gerne weiter: ib-intern@internationaler-b<strong>und</strong>.de<br />
Mein<br />
Das Bikini-Haus<br />
In der City West, in unmittelbarer Nähe der<br />
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, des Hotels<br />
Waldorf Astoria, des Bahnhofs Zoo <strong>und</strong><br />
des Europa-Centers, steht das Bikini-Haus,<br />
das nach jahrelangem Leerstand restauriert,<br />
umgebaut <strong>und</strong> im April 2<strong>01</strong>4 wiedereröffnet<br />
wurde. Das aus den Fünfzigerjahren stammende<br />
Haus ist ein architektonisches Juwel<br />
für Fre<strong>und</strong>e sparsamer Formen <strong>und</strong> Linien<br />
aus Beton, Glas <strong>und</strong> Stahl. Es ist Teil eines<br />
denkmalgeschützten Gebäudeensembles, zu<br />
dem auch das bekannte Uraufführungskino<br />
Zoo Palast gehört. Mich hat das Bikini-Haus<br />
schon fasziniert, als seine Fassade noch vernachlässigt<br />
wurde. Heute lädt das lichtoffene<br />
Innere zum Shopping <strong>und</strong> eine großflächige<br />
Dachterrasse zum Flanieren ein. Zahlreiche<br />
kleine Designer-Geschäfte bieten vorwiegend<br />
exklusive Anregungen. Einen Coffee to go<br />
in der Hand, auf einladenden Sitzkissen <strong>und</strong><br />
Polstern, genießen viele Besucher den Blick<br />
durch die deckenhohen Fenster zum Grün des<br />
Zoologischen Gartens mit Affenfelsen.<br />
bikini-haus berlin<br />
Budapester Str. 44, 10787 Berlin<br />
www.bikiniberlin.de<br />
neu<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 1 3<br />
auS der ib-gruppe<br />
ib intern: frau Merkel, was haben Sie<br />
sich bei dieser aktion gedacht<br />
Petra Merkel: Ich bin ja nun schon seit ein<br />
paar Jahren im Präsidium des IB <strong>und</strong> habe<br />
immer gerne Werbung für den Internationalen<br />
B<strong>und</strong> gemacht. Oft habe ich dann gehört<br />
„IB Was ist das denn“ <strong>und</strong> feststellen<br />
müssen, dass viele den IB nicht kennen.<br />
Natürlich kann ich als neue Präsidentin des<br />
IB nicht auf einen Schlag dafür sorgen, dass<br />
jeder von dem hervorragenden <strong>und</strong> engagierten<br />
Einsatz der IB-Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
-Mitarbeiter erfährt. Aber zumindest kann<br />
ich dazu beitragen, dass alle meine früheren<br />
Parlamentskollegen schon einmal vom IB<br />
gehört haben. So ist die Idee entstanden.<br />
ib intern: <strong>und</strong> wie haben ihre früheren<br />
kollegen darauf reagiert<br />
Petra Merkel: Sehr interessiert! Abgeordnete<br />
sind – das weiß ich schließlich aus eigener<br />
Erfahrung – darauf angewiesen, Kontakte<br />
im Wahlkreis zu knüpfen, sich über die<br />
Lebenssituation sehr unterschiedlicher Menschen<br />
zu informieren <strong>und</strong> die Erkenntnisse<br />
in ihre Arbeit einfließen zu lassen. Vorortgespräche<br />
in unseren Einrichtungen bleiben im<br />
Gedächtnis. Abgeordneten ist es sehr wichtig,<br />
dass man auf mögliche Missstände <strong>und</strong><br />
Probleme hinweist. Wenn wir vom IB in Zupetra<br />
Merkel (66) wurde im vergangenen<br />
Jahr von den Mitgliedern<br />
des IB zur neuen Präsidentin des<br />
Internationalen B<strong>und</strong>es gewählt.<br />
Von 2002 bis 2<strong>01</strong>3 war die SPD-<br />
Politikerin Mitglied des Deutschen<br />
B<strong>und</strong>estags <strong>und</strong> zuletzt Vorsitzende<br />
des Haushaltsausschusses. Im Mai<br />
dieses Jahres hat sie alle B<strong>und</strong>estagsabgeordneten<br />
angeschrieben<br />
<strong>und</strong> sie eingeladen, eine Einrichtung<br />
des IB in ihrem Wahlkreis zu<br />
besuchen.<br />
i<br />
… Frau Merkel<br />
631<br />
71<br />
Von<br />
abgeordneten<br />
rückmeldungen<br />
gab es<br />
kunft einmal mit einem besonderen Anliegen<br />
auf sie zukommen, wissen sie wenigstens<br />
schon einmal, dass es uns gibt. Ich habe<br />
übrigens auch einige Antworten bekommen,<br />
dass ein Besuch in einer unserer Einrichtungen<br />
aktuell nicht nötig sei – weil der oder<br />
die Angeschriebene gerade erst vor Ort war.<br />
Solche Rückmeldungen haben mich natürlich<br />
auch sehr gefreut. Zu sehen, dass da<br />
schon Kontakte bestehen. Einige Abgeordnete<br />
waren bereits aufgr<strong>und</strong> des Anschreibens<br />
zu Besuch, andere wollen noch kommen.<br />
Natürlich bedeutet ein solcher Brief<br />
auch Arbeit für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter – Besuche müssen ja schließlich<br />
vorbereitet werden <strong>und</strong> kosten Zeit. Aber ich<br />
habe auch gehört, dass die Aktion auch für<br />
sie ein schöner Erfolg ist <strong>und</strong> den IB auf jeden<br />
Fall in Parlamentarierkreisen bekannter<br />
gemacht hat.<br />
Apropos Erfolg: Dem Schreiben an die<br />
Parlamentarier hatten wir auch einen dieser<br />
kleinen Display-Reiniger mit IB-Aufdruck<br />
beigelegt. Als ich kurz nach dem Versand einige<br />
B<strong>und</strong>estagsabgeordnete traf, bemerkte<br />
ich plötzlich, dass sie diese kleinen Helfer<br />
im Einsatz hatten!<br />
Der IB ist eben in<br />
jeder Hinsicht praktisch!<br />
Kein Berliner Abgeordneter<br />
kann jetzt<br />
mehr behaupten, noch<br />
nie vom IB gehört zu<br />
haben.<br />
Was haben Sie<br />
sich dabei gedacht<br />
R<strong>und</strong>schreiben der IB-Präsidentin<br />
an alle B<strong>und</strong>estagsabgeordneten / Einladungen<br />
werden vielfach gerne angenommen<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />
1 4<br />
auS der ib-gruppe<br />
Fußball dominierte den vergangenen Sommer.<br />
In der Berliner Howog-Arena war noch<br />
vor der Eröffnung der WM in Brasilien gekickt<br />
worden, um ein Zeichen gegen die<br />
Armut zu setzen. geBALLT gegen ARMUT<br />
hieß die Benefiz-Veranstaltung am 7. Juni.<br />
Gesehen haben sie r<strong>und</strong> 60.000 Menschen:<br />
den Ball der Stars, das große Benefizspiel<br />
ehemaliger namhafter Fußballprofis. Allerdings<br />
nicht im Stadion, sondern bei der Live-<br />
Übertragung im RBB-Fernsehen. Im Stadion<br />
waren r<strong>und</strong> 2000 Zuschauer direkt dabei, als<br />
sich eine Berliner Alt-Star-Mannschaft mit<br />
Exaktiven gegen B<strong>und</strong>esliga-Legenden wie<br />
Ivan Klasnic, Maurizio Gaudino <strong>und</strong> Thomas<br />
Meggle unter der Pfeife des Kultschiedsrich-<br />
Fußballstars spielten<br />
für Kinder aus<br />
benachteiligten Familien<br />
ein<br />
Fußballfest<br />
gegen<br />
Armut<br />
Das Konzept für Hotel- <strong>und</strong> Gastronomiebetriebe in<br />
Hessen „Fit für den Gast“ geht nach zwei Jahren jetzt zu<br />
Ende. Ziel war es, die Rahmenbedingungen für betriebliche<br />
Weiterbildung in der Hotellerie zu verbessern <strong>und</strong><br />
bei den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern Interesse dafür<br />
zu wecken. Gestartet wurde mit drei Unternehmen, dem<br />
Wiesbadener Dorint Pallas, dem IB-Hotel Friedberger<br />
Warte <strong>und</strong> den LSG Sky Chefs Lounges in Frankfurt. Hinzu<br />
kamen im zweiten Jahr das Radisson Blu <strong>und</strong> das Park<br />
Inn, beide in Frankfurt.<br />
Gefördert wird das Projekt durch das Programm „weiter<br />
bilden“ des B<strong>und</strong>esarbeitsministeriums <strong>und</strong> den Europäischen<br />
Sozialfonds. Unterstützt wird es durch die<br />
Sozialpartner, unter ihnen Peter-Martin Cox von der Gewerkschaft<br />
NGG Südwest – Region Rhein-Main – <strong>und</strong> Julius<br />
Wagner vom Branchenverband DEHOGA Hessen. IB<br />
ters Walter Eschweiler ein Duell lieferte. Die<br />
Initiatoren Peter Hermanns <strong>und</strong> Robert Veltmann<br />
arbeiten bei Konkurrenten; Hermanns<br />
beim IB, Veltmann bei der Gebewo – Soziale<br />
Dienste. Beide Unternehmen bieten unter<br />
anderem Wohnungslosen in Berlin<br />
Unterstützung an. Dritter im B<strong>und</strong>e<br />
war der Berliner Verein Gangway.<br />
Mit den Erlösen aus diesem Benefizevent<br />
wird ein Projekt des Vereins nepia<br />
e.V. für Kinder aus sozial benachteiligten Familien<br />
gefördert werden. Auch wenn das Geld<br />
nicht ganz ausreicht, haben die Organisatoren<br />
versprochen, gemeinsam mit nepia ein einwöchiges<br />
Camp für r<strong>und</strong> 60 Kinder am Wannsee<br />
zu veranstalten.<br />
Harald Mühle<br />
Die Kids waren mittendrin<br />
<strong>und</strong> trainierten die<br />
Ball-Annahme während<br />
einer Trainingseinheit.<br />
„Fit für den Gast“<br />
Die private Hochschule der<br />
Wirtschaft für Management<br />
(HdWM) in Mannheim startet<br />
zum Wintersemester 2<strong>01</strong>4/15<br />
den Studiengang IT-Management<br />
(B.Sc.). Entwickelt wurde<br />
er gemeinsam mit renommierten<br />
IT-Unternehmen, Ziel ist ein<br />
nahtloser Übergang vom Studium<br />
in den Beruf. Nach sechs<br />
Semestern können die künftigen<br />
Bachelor als IT-Berater arbeiten<br />
<strong>und</strong> eigenständig IT-Projekte<br />
managen. Die Absolventen<br />
dürften wegen des steigenden<br />
Bedarfs in diesem Bereich beste<br />
Karrierechancen haben. Aktuell<br />
sind noch Studienplätze frei, der<br />
Studiengang kostet 350 Euro im<br />
Monat.<br />
Neuer<br />
Studiengang<br />
Investition in Wissen bringt die besten Zinsen / Namhafte Hotels beteiligt<br />
Hier geht es zur Online-Bewerbung:<br />
www.hdwm.<br />
eu/hochschule/<br />
studienplatz-anunserer-hochschule/<br />
bewerbung.<br />
Weitere Infos <strong>und</strong> Bewerbungen<br />
unter<br />
www.hdwm.de<br />
fakten zum<br />
projekt<br />
Teilnehmerzahlen<br />
82<br />
März 2<strong>01</strong>3<br />
121<br />
Dezember 2<strong>01</strong>3<br />
160<br />
Juni 2<strong>01</strong>4<br />
„Durch ‚Fit für den Gast‘ haben<br />
wir eine Bestandsaufnahme zum<br />
Weiterbildungsbedarf unserer<br />
Beschäftigten erhalten. Im Zuge des<br />
Projektes überarbeiten wir unsere<br />
Maßnahmen. Intern entwickeln wir<br />
Ideen <strong>und</strong> Pläne für unsere zukünftige<br />
Personalentwicklung. Dabei<br />
werden Elemente aus ‚Fit für den<br />
Gast‘ eingeb<strong>und</strong>en.“<br />
i<br />
Michael Mauersberger, direktor des ib-hotel<br />
friedberger warte:<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 1 5<br />
auS der ib-gruppe<br />
Komplizierte Texte können hohe Hürden sein<br />
Bei dem Wort Barrieren denken die meisten<br />
wahrscheinlich an Treppen, Bordsteinkanten<br />
oder andere Hindernisse auf dem Weg.<br />
Doch auch der Zugang zu Informationen<br />
kann bisweilen verbarrikadiert sein – durch<br />
zu komplexe Satzformen, Fremdworte oder<br />
ähnliche Hürden.<br />
Im Jahr 2009 wurde die Behindertenrechtskonvention<br />
in Deutschland unterzeichnet.<br />
Seitdem ist Inklusion ein verbrieftes<br />
Recht. Die Konvention fordert die gleichberechtigte<br />
Teilhabe aller hier lebenden Menschen<br />
am gesellschaftlichen Leben. Dafür<br />
müssen Barrieren abgeschafft werden: in<br />
Städten, Gebäuden <strong>und</strong> bei Transportmitteln<br />
genauso wie im Internet <strong>und</strong> in der Sprache –<br />
durch behindertengerechte Räume, barriere-<br />
Damit alle verstehen können, was sie lesen …<br />
… gibt es die leichte Sprache<br />
freie Internetseiten <strong>und</strong> die Übersetzung von<br />
Nachrichten, amtlichen Texten oder Literatur<br />
in Gebärdensprache, Blindenschrift <strong>und</strong><br />
Leichte Sprache.<br />
Der IB hat sich Anfang des Jahres im<br />
Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit mit dem<br />
Thema Leichte Sprache beschäftigt. Der Abbau<br />
von Barrieren gelingt sicher nicht von<br />
heute auf morgen, aber schon das Bewusstsein,<br />
dass es Menschen gibt, die bei der üblichen<br />
Schriftsprache Verständnisprobleme<br />
haben, hilft, Texte leichter zu formulieren.<br />
Sabina Bodenschatz ✱<br />
✱ Sabina Bodenschatz ist zuständig für<br />
die interne <strong>und</strong> externe Kommunikation<br />
des Verb<strong>und</strong>s IB-Behindertenhilfe.<br />
Für das Verfassen von Informatio-<br />
nen in Leichter Sprache gibt es<br />
einen Leitfaden. Der kann unter der<br />
Webadresse<br />
www.leichtesprache.org<br />
kostenlos heruntergeladen<br />
oder bestellt werden.<br />
i<br />
1,3Millionen Menschen<br />
leiden an einer Demenzerkrankung*<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />
1 6<br />
auS der ib-gruppe<br />
Aktuell gültige Fassung de<br />
Der Internationale B<strong>und</strong> tritt für demokratische<br />
für gesellschaftliche Teilhabe <strong>und</strong> Akzeptanz de<br />
Überheblichkeit, gegen Rassismus <strong>und</strong> Gewalt.<br />
Übersetzt in leichte Sprac<br />
Der IB macht sich dafür st<br />
Dass alle Menschen die gl<br />
Rechte haben.<br />
Und dass alle Menschen<br />
mitbestimmen dürfen.<br />
Alle Menschen sollen zur G<br />
dazugehören.<br />
Und alle Menschen sollen<br />
genommen werden.<br />
Der IB ist gegen Gewalt.<br />
Und er ist gegen Rassismu<br />
Weil Rassismus Menschen<br />
ausschließt. Zum Beispiel:<br />
Weil sie anders leben.<br />
Weil sie anders aussehen.<br />
Weil sie eine Behinderung<br />
Rassismus gibt es in viele<br />
auf der Welt.<br />
✱ Um einen Eindruck zu bekommen, wie beispielsweis<br />
werden können, hier ein Auszug – in der normalen F<br />
312.000<br />
ber ich weiß, dass solche Gerüchte existieren <strong>und</strong><br />
nd Mitarbeitern des IB geführt haben.<br />
ch<br />
ern<br />
en,<br />
ten<br />
,65<br />
ns<br />
as<br />
innteins<br />
er<br />
stbei<br />
8,50 Euro liegen, den haben wir<br />
durch unseren Verhandlungseinsatz<br />
im Bereich der Weiterbildung<br />
immerhin schon übertroffen.<br />
Noch nicht zufrieden<br />
Das war schon ein Erfolg! Damit<br />
haben die Unternehmen jetzt keine<br />
Chance mehr, die auf Kosten<br />
ihrer Beschäftigten ein größeres<br />
Stück vom Kuchen abhaben<br />
wollten. Zufrieden können wir<br />
mit diesem Teilerfolg aber noch<br />
lange nicht sein. Jetzt wollen wir<br />
einen Tarifvertrag für die gesamte<br />
Branche aushandeln, der eine<br />
deutlich höhere Bezahlung als<br />
den gesetzlichen Branchen-Mindestlohn<br />
vorsieht <strong>und</strong> an den sich<br />
alle halten müssen. Das geht aber<br />
nur zusammen mit den Gewerkschaften<br />
<strong>und</strong> den Auftraggebern.<br />
Die müssen schließlich auch<br />
die Preise für unsere Dienstleistungen<br />
zahlen. Und die steigen,<br />
wenn die Beschäftigten mehr<br />
Entgelt bekommen.<br />
auch ist, ist auch Feuer“.<br />
an diesen Gerüchten<br />
ojkar (57) ist seit Anfang 2<strong>01</strong>3 Vorsitzender des<br />
des <strong>und</strong> Vorsitzender des B<strong>und</strong>esverbands der Träger<br />
r Bildung (Bildungsverband, kurz BBB).<br />
Herr Fojkar,<br />
in Zukunft<br />
en<br />
n zahlen will<br />
thiemo Fojkar Hier ist tatsächlich alles ganz<br />
anders. In diesem Bereich können wir die<br />
Preise in der Regel mit den Auftraggebern<br />
vor Ort – beispielsweise den Jugendämtern<br />
der Städte <strong>und</strong> Gemeinden oder auch den<br />
Trägern der überörtlichen Sozialhilfe wie<br />
dem Landeswohlfahrtsverband in Hessen<br />
oder den Landschaftsverbänden in Nordrhein-Westfalen<br />
– individuell aushandeln.<br />
Jetzt haben Sie aber<br />
nur von der Beruflichen<br />
Bildung gesprochen.<br />
Was ist denn mit den<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeitern, die<br />
in der Sozialen Arbeit<br />
beschäftigt sind<br />
thiemo Fojkar Ganz klar: Im Bereich der Beruflichen<br />
Bildung kämpfen wir bei unseren<br />
Auftraggebern darum, unseren Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern mehr als den Branchen-Mindestlohn<br />
zahlen zu können. Für die<br />
allermeisten Beschäftigten in der Sozialen<br />
Arbeit ist der Mindestlohn kein Thema. Hier<br />
hat erfreulicherweise nie ein solch dramatisches<br />
Lohndumping stattgef<strong>und</strong>en wie<br />
bei der Beruflichen Bildung. Wo wir heute<br />
lediglich den Mindestlohn zahlen, weil wir<br />
sonst im Wettbewerb nicht bestehen könnten,<br />
setzen wir alle politischen Hebel in Bewegung,<br />
um mehr zahlen zu können.<br />
Zusammen-<br />
fassend heißt das<br />
jetzt was<br />
Ein Mindestlohn ist ein in der<br />
Höhe festgelegtes kleinstes<br />
rechtlich zulässiges Arbeitsentgelt.<br />
Die Festsetzung erfolgt<br />
durch eine gesetzliche Regelung,<br />
eine Festschreibung in einem<br />
allgemein verbindlichen Tarifvertrag<br />
oder durch das Verbot von<br />
Lohnwucher. Eine Mindestlohnregelung<br />
kann sich auf den St<strong>und</strong>ensatz<br />
oder den Monatslohn bei<br />
Vollzeitbeschäftigung beziehen.<br />
Gestritten wird immer wieder<br />
darüber, ob branchenspezifische<br />
Mindestlöhne <strong>und</strong> ein allgemeiner<br />
gesetzlicher Mindestlohn sinnvoll<br />
sind. Ein Hauptargument für<br />
Mindestlöhne ist die Verbesserung<br />
der Einkommenssituation<br />
von Beschäftigten im Niedriglohnsektor,<br />
ein Hauptargument<br />
dagegen ist der drohende Verlust<br />
von Arbeitsplätzen. Die Wirkung<br />
von Mindestlöhnen auf das Beschäftigungsniveau<br />
ist umstritten.<br />
Maßgeblich für die möglichen<br />
Auswirkungen ist dabei die Höhe<br />
des Mindestlohns in Bezug auf<br />
das allgemeine Lohnniveau.<br />
STIcHWoRT:<br />
Mindestlohn<br />
Der aktuelle Mindestlohn in der<br />
öffentlich geförderten Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildung beträgt zurzeit im<br />
Osten Deutschlands 11,65 Euro<br />
<strong>und</strong> im Westen 13 Euro pro<br />
St<strong>und</strong>e. Wenn es für bestimmte<br />
Branchen keinen speziellen<br />
Mindestlohn gibt, gilt ab dem<br />
1.1.2<strong>01</strong>5 der gesetzliche Mindestlohn<br />
in Höhe von 8,50 Euro<br />
pro St<strong>und</strong>e.<br />
13,00 €<br />
West<br />
11,65 €<br />
Ost<br />
Schwarz-rot-<br />
Bunt in IB-Kitas<br />
„Demokratie Toleranz Interkulturalität<br />
– Erziehen, Leben <strong>und</strong><br />
Lernen in Kindertagesstätten“<br />
lautete das Motto, unter dem<br />
die Stiftung Schwarz-Rot-Bunt<br />
Anfang des Jahres ihre zweite<br />
Projektförderung<br />
ausschrieb.<br />
Hintergr<strong>und</strong> ist, dass ein akzeptierender<br />
Umgang mit Andersdenkenden<br />
oder Menschen<br />
aus anderen Kulturkreisen bei<br />
Kindern besonders nachhaltig<br />
gefördert werden kann. Im Mai<br />
haben Projekte in Magdeburg,<br />
Neubrandenburg, Jena, Leipzig,<br />
Fürth, Aschersleben <strong>und</strong><br />
Pentling den Förderzuschlag in<br />
Höhe von insgesamt 5000 Euro<br />
bekommen. Die Mitglieder des<br />
Stiftungsrats hoffen, mit den<br />
Spenden der Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter des IB sowie<br />
von externen Partnern auch<br />
künftig Förderungen <strong>und</strong> Preise<br />
vergeben zu können.<br />
IB<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.schwarz-rot-bunt.de<br />
R<strong>und</strong> 20 Teilnehmer des IB <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter von Partnerorganisationen<br />
in Tansania haben Ende<br />
April in Bagamoyo, Tansania,<br />
über Möglichkeiten des weltwärts-Programms<br />
diskutiert.<br />
Dieses Programm bietet jungen<br />
Menschen die Möglichkeit, ein<br />
Jahr lang einen Freiwilligendienst<br />
im Ausland zu absolvieren.<br />
Als Ergebnis der Konferenz<br />
soll jetzt unter anderem ein Leitfaden<br />
für die Begleitung von<br />
Freiwilligen im Ausland erstellt<br />
werden.<br />
IB<br />
dialog mit<br />
tansania<br />
Aktueller Mindestlohn<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 1 9<br />
auS der ib-gruppe<br />
„24/7 Viel Wert. Gerecht. Wirkungsvoll.<br />
Vielfalt leben – Beteiligung umsetzen – Professionalität<br />
sichern – Politik machen“ – unter<br />
dieser Überschrift stand der Deutsche<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfetag (DJHT) 2<strong>01</strong>4.<br />
Dabei steht die 24 in dem Motto für 24 St<strong>und</strong>en,<br />
die 7 für 7 Tage in der Woche <strong>und</strong> ausgedrückt<br />
werden sollte damit die ständige<br />
Bereitschaft <strong>und</strong> Verfügbarkeit der entsprechenden<br />
Dienstleistungen.<br />
Das Motto des IB-Standes „Vielfalt gewinnt!“<br />
knüpfte daran an. Das Standkonzept<br />
des IB setzte auf schlichte, offene Gestaltung<br />
<strong>und</strong> auf die Einladung zu aktiver Beteiligung<br />
am Standgeschehen. R<strong>und</strong> 1000 Interessierte<br />
fühlten sich davon angesprochen <strong>und</strong><br />
nutzten die verschiedenen Handlungsangebote.<br />
Auch von der Möglichkeit, an einer<br />
Litfaßsäule die eigene Meinung zum Motto<br />
des IB abzugeben, machten viele Besucherinnen<br />
<strong>und</strong> Besucher Gebrauch.<br />
vielfalt gewinnt!<br />
Der IB auf dem Deutschen Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfetag<br />
Um die b<strong>und</strong>esweiten Angebote des IB im<br />
Bereich der Erwachsenenbildung nicht nur<br />
für K<strong>und</strong>en mit Bildungsgutscheinen, sondern<br />
auch für Privatk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Unternehmen<br />
schnell <strong>und</strong> übersichtlich auffindbar zu<br />
machen, ist jetzt die Webseite<br />
www.ib-weiterbildung.de<br />
online.<br />
Weiterbildung <strong>und</strong> lebenslanges Lernen sind<br />
zukunftsträchtige Arbeitsfelder, die in Zeiten<br />
von Fachkräftemangel <strong>und</strong> notwendiger Weiterqualifizierung<br />
an Bedeutung gewinnen.<br />
Deshalb müssen potenzielle K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Kursteilnehmer individuell angesprochen<br />
werden. Mit wenigen Mausklicks können sie<br />
sich jetzt einen Überblick über das Angebot<br />
des IB in diesem Bereich verschaffen <strong>und</strong> bei<br />
Interesse sofort Kontakt aufnehmen.<br />
Auf der Startseite können Videos sowie<br />
Dokumente zum Download eingestellt werden.<br />
Derzeit steht beispielsweise die Broschüre<br />
„Fachkräfte clever ausbilden“ zum<br />
Herunterladen bereit.<br />
Leila Becker<br />
IB-Weiterbildungsangebote online<br />
Neue Webseite online / Individuelle Ansprache von K<strong>und</strong>en<br />
WETZLAR. Nach fast einjähriger<br />
Vorbereitungszeit konnten<br />
in diesem Jahr neun Teilnehmerinnen<br />
<strong>und</strong> Teilnehmer des<br />
berufsvorbereitenden<br />
Lehrgangs<br />
Qualifizierung <strong>und</strong> Beschäftigung<br />
für junge Menschen<br />
beim IB in Wetzlar in<br />
Kooperation mit der Käthe<br />
Kollwitz Schule ihren Hauptschulabschluss<br />
machen. Ermöglicht<br />
wurde dies durch<br />
Unterstützungen des Europäischen<br />
Sozialfonds, des Jobcenters<br />
Lahn-Dill, der Stadt Wetzlar<br />
<strong>und</strong> des Landes Hessen.<br />
Hauptschulabschluss<br />
für neun<br />
junge Menschen<br />
APP U 25<br />
der name klingt ein<br />
wenig abschreckend,<br />
aber das Projekt<br />
„Aktive <strong>und</strong> produktive<br />
Praxis U 25“ hilft<br />
jungen leuten sehr<br />
praktisch bei der<br />
Suche nach verborgenen<br />
talenten <strong>und</strong><br />
Fähigkeiten.<br />
SEITEn 24/25<br />
FREUnD UnD HELFER<br />
die Polizei in rhein-<br />
böllen hilft sogar bei<br />
der Berufsfindung<br />
<strong>und</strong> stellt sich den<br />
Fragen von jungen<br />
leuten auf der Suche<br />
nach einem Job<br />
fürs leben.<br />
SEITE 26<br />
A U S d e M I n H A l t<br />
Außerdem beteiligte sich der IB mit drei<br />
Fachveranstaltungen am DJHT:<br />
✱ Junge Menschen in (Wohnungs-)Not<br />
✱ Die Zusammenarbeit von Freiwilligem Sozialem<br />
Jahr (FSJ) <strong>und</strong> Migrantenorganisationen<br />
✱ Verfahrensbeistandschaft als Interessenvertretung<br />
für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche beim<br />
Familiengericht<br />
Ulrike Hestermann<br />
Auch die kleinsten<br />
Besucher am Stand des IB<br />
hatten offensichtlich Spaß.<br />
Infos stehen auf<br />
www.internationaler-b<strong>und</strong>.de<br />
<strong>und</strong><br />
www.ib-weiterbildung.de zur Verfügung.<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />
2 2<br />
auS den regionen<br />
ÖffentlichkeitSarbeit<br />
Bad Kreuznach. Die eigenen Kompetenzen<br />
zu erkennen oder Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
auszuloten ist für keinen Jugendlichen<br />
leicht. Noch schwieriger wird es, wenn die<br />
kulturellen Konventionen ungewohnt sind.<br />
Wie bekomme ich einen Praktikumsplatz<br />
Wie muss meine Bewerbung aussehen An<br />
welche Behörde muss ich mich wenden<br />
Diese Fragen beschäftigen junge Erwachsene<br />
nach ihrem Schulabschluss.<br />
Der Jugendmigrationsdienst des IB in Bad<br />
Kreuznach bietet, in enger Zusammenarbeit<br />
mit den örtlichen Schulen, daher das Projekt<br />
Ausbildungspartner für Jugendliche mit<br />
Migrationshintergr<strong>und</strong>, kurz AJM, an. Ziel<br />
des Projektes ist es, zur Unterstützung von<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
mit ehrenamtlich tätigen Ausbildungspartnern<br />
in Tandempaaren zusammenzubringen.<br />
Seit Februar 2<strong>01</strong>4 treffen sich zehn Tandempaare<br />
ungefähr alle zwei Wochen, um<br />
Ministerpräsident<br />
ist interessiert<br />
radeBerg. Stanislaw Tillich, Ministerpräsident<br />
von Sachsen, besuchte<br />
am 1. August die Kita Am<br />
Sandberg des IB in Radeberg.<br />
Dabei ging es um die Kinderförderung<br />
beim IB, den Einsatz<br />
von Erzieherinnen, aber auch um<br />
andere Arbeitsfelder des IB. Stanislaw<br />
Tillich hakte bei einigen<br />
Themen nach <strong>und</strong> zeigte sich an<br />
einer Zusammenarbeit mit dem<br />
IB sehr interessiert.<br />
Partner für junge Migranten<br />
Mentoren helfen beim Übergang von der Schule in den Beruf<br />
Tandempartner: rainer Wolters (links) mit der Schülerin<br />
sevin (15) – sie möchte Sozialpädagogik studieren.<br />
Berufswünsche zu klären <strong>und</strong> Ziele zu besprechen,<br />
Ausbildungsbetriebe zu suchen,<br />
Bewerbungen zu formulieren <strong>und</strong> Praktikumsplätze<br />
zu finden. Acht Mentoren betreuen<br />
Jugendliche der Realschule plus <strong>und</strong><br />
zwei weitere Ehrenamtliche, gestellt durch<br />
den IB, unterstützen die Hausaufgabenbetreuung<br />
von Schülern eines Gymnasiums.<br />
FranKenthal. Am 6. Mai 2<strong>01</strong>4 verlieh die<br />
rheinland-pfälzische Bevollmächtigte für<br />
Europa, Staatsministerin Margit Conrad, in<br />
Mainz den mit 2000 Euro dotierten Europapreis.<br />
In diesem Jahr stand die Aussschreibung<br />
unter dem Motto „Mach Dir ein Bild –<br />
Filmspots zur Wahlbeteiligung für das Europäische<br />
Parlament“.<br />
Gewonnen hat den Preis das Projekt Media-<br />
Mux des IB in Frankenthal. MediaMux wurde<br />
im vergangenen Oktober von Claudia Wertheim-Stauffer<br />
ins Leben gerufen, mit dem Ziel,<br />
durch medienpädagogische Arbeit Integrationsarbeit<br />
zu leisten. Das Projekt wird durch<br />
das B<strong>und</strong>esministerium für Familien, Senioren,<br />
Frauen <strong>und</strong> Jugend (BMFSFJ) gefördert.<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der Friedrich-<br />
Ebert-Realschule plus in Frankenthal hatten<br />
unter der Anleitung des Medienpädagogen<br />
Alexander Mohr einen Wahlwerbespot zum<br />
Thema Wahlbeteiligung gedreht. Titel: „Der<br />
dicke Mann“.<br />
✱ Gefördert werden die Projekte<br />
im Jugendbereich vom B<strong>und</strong>esjugendministerium,<br />
die anderen<br />
vom B<strong>und</strong>esinnenminister.<br />
✱ Sie bieten jungen Menschen,<br />
Familien, neu Zugewanderten<br />
<strong>und</strong> Senioren Räume <strong>und</strong> Gelegenheiten<br />
zum Austausch.<br />
✱ Oft entwickeln sich die Projekte<br />
zu wichtigen Anlaufstellen für<br />
Menschen (mit <strong>und</strong> ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>).<br />
15 Standorte<br />
In dem Film geht es um einen desinteressierten<br />
Mann, der im Fernsehen einen Wahlaufruf<br />
für die Europawahl am 25. Mai 2<strong>01</strong>4<br />
sieht. Mit Chipstüte auf der Couch lungernd,<br />
äußert er lustlos die Befürchtung, dass sich<br />
nach der Wahl ja doch nichts ändere <strong>und</strong> sie<br />
ihm deshalb egal sei. Doch ein junger Erwachsener<br />
kommt hinzu, widerspricht ihm<br />
<strong>und</strong> ruft zur Wahl auf.<br />
Alexander Mohr plant bereits das nächste<br />
Projekt: Dabei soll es um den Datenschutz<br />
<strong>und</strong> den richtigen Umgang mit sozialen Netzwerken<br />
<strong>und</strong> die sichere Handhabung von<br />
Apps gehen.<br />
Der Europapreis 2<strong>01</strong>4 geht nach Frankenthal!<br />
MediaMux für gelungene Integrationsarbeit ausgezeichnet / Wahlwerbespot entworfen<br />
Gewonnen!<br />
Die Radeberger Kita-Leiterin<br />
carola claerhoudt-herr informierte<br />
den sächsischen Ministerpräsidenten<br />
stanislaw tillich<br />
über die Angebote des IB.<br />
Weitere Infos zu MediaMux unter:<br />
www.mediamux.de<br />
Der Spot des IB-Projektes Media-<br />
Mux kann hier aufgerufen werden:<br />
http://lv.rlp.de/europaaktionen/europapreis-2<strong>01</strong>4/<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 2 3<br />
auS den regionen<br />
Berufliche<br />
Integration in<br />
Pirmasens<br />
Jugendkulturwerkstatt<br />
hilft bei der Suche nach Talenten<br />
<strong>und</strong> Fähigkeiten<br />
neues leben für<br />
alte Fahrräder<br />
Bad dürKheim. „Reintegration<br />
ehemals Suchtkranker in Arbeit“ –<br />
so heißt ein Projekt in Bad Dürkheim,<br />
in dem alte Fahrräder, die<br />
eigentlich auf den Schrott wandern<br />
sollten, in einer Schulungsstätte<br />
für Metallbearbeitung repariert<br />
werden <strong>und</strong> anschließend<br />
Bedürftigen<br />
zugutekommen.<br />
Finanziert wird RESA – so der<br />
Kurzname – durch den Europäischen<br />
Sozialfonds <strong>und</strong> das<br />
Jobcenter in Neustadt. Charlotta<br />
Scharwitzke betreut die derzeit<br />
zwölf Teilnehmenden sozialpädagogisch.<br />
Georg Thoene ist für<br />
den Technikbereich zuständig<br />
<strong>und</strong> bildet in der Metallbearbeitung<br />
aus. In der Werkstatt werden<br />
die Fahrräder repariert: An<br />
mehreren Arbeitsplätzen werden<br />
Räder zentriert <strong>und</strong> neu lackiert.<br />
RESA wendet sich an Langzeitarbeitslose<br />
mit Vermittlungshemmnissen.<br />
IB<br />
Teilnehmer von LAUF beim<br />
Projektstart, mit Bereichsleiterin<br />
Nicole Koch-Landau (2. v. l.)<br />
Ausstellung der Bilder bei der<br />
Abschlussveranstaltung (während<br />
des Projektes entstanden)<br />
göttingen. Als Kooperation des<br />
IB mit der Deutschen Angestellten-Akademie<br />
(DAA) wurde im<br />
Juni das Göttinger Zentrum für<br />
Budgetberatung eröffnet. Gefördert<br />
wird es mit r<strong>und</strong> 76.500<br />
Euro von der Klosterkammer<br />
Hannover. Aufgabe des Büros<br />
ist die Beratung <strong>und</strong> Betreuung<br />
von Menschen mit Beeinträchtigungen,<br />
die sich ein selbstständiges<br />
<strong>und</strong> selbstbestimmtes<br />
Leben aufbauen wollen. Beim<br />
Persönlichen Budget handelt<br />
es sich um eine Leistungsform,<br />
die die Ansprüche behinderter<br />
Menschen durch finanzielle Unterstützung<br />
erfüllt. Es geht dabei<br />
also um einen Geldbetrag, der<br />
anstelle einer Sachleistung monatlich<br />
bezogen werden kann.<br />
Daniela Kosuch<br />
Beratungsstelle<br />
eröffnet<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4<br />
2 4<br />
auS den regionen<br />
Pirmasens. Berufsbilder kennenlernen, eigene<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> Talente feststellen,<br />
Bewerbungen schreiben <strong>und</strong> eine Arbeitsstelle<br />
finden – dabei hilft der IB im ganzen<br />
Land.<br />
In Pirmasens gibt es beispielsweise „APP<br />
(Aktive <strong>und</strong> produktive Praxis) U 25“ <strong>und</strong><br />
„APP Ü 25“, gefördert durch das Jobcenter<br />
Pirmasens <strong>und</strong> den Europäischen Sozialfonds.<br />
Das Programm für unter 25-Jährige<br />
ist für 30 Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer,<br />
in dem Angebot für Ältere ist Platz für 48.<br />
Qualifiziert werden Jüngere <strong>und</strong> Ältere in<br />
einem von sechs Fachbereichen (Bau, Holz,<br />
Farbe <strong>und</strong> Raum, Hauswirtschaft/Küche,<br />
Elektro, Metall).<br />
Ziel ist die Verbesserung der Eingliederungschancen<br />
in den ersten Arbeitsmarkt.<br />
Neben dem Erlernen der jeweiligen Arbeitsverfahren<br />
im gewählten Fachbereich<br />
bekommen die Teilnehmer auch Hilfe beim<br />
Bewerben durch ein zielgerichtetes Bewerbungscoaching<br />
<strong>und</strong> eine Stellenmarktanalyse.<br />
Außerdem lernen sie die Betriebspraxis<br />
in kooperierenden Betrieben kennen.<br />
Neu hinzugekommen war in diesem Jahr<br />
das IB-Projekt „LAUF – Lehre, Arbeit <strong>und</strong><br />
finanzielle Unabhängigkeit U 25“. Das Projekt<br />
war erst im Januar gestartet <strong>und</strong> richtete<br />
sich an Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene unter<br />
25 Jahren.<br />
Gefördert wurde das sechsmonatige Projekt<br />
ebenfalls durch das Jobcenter <strong>und</strong> den<br />
Europäischen Sozialfonds. Ziel von LAUF<br />
war es, jungen Erwachsenen Berufsbilder<br />
aufzuzeigen, mit ihnen Fähigkeiten <strong>und</strong><br />
Talente herauszuarbeiten <strong>und</strong> Hilfe bei der<br />
Bewerbung zu geben.<br />
Durch die Kooperation mit der Jugend-<br />
KulturWerkstatt (JuKuWe) des IB <strong>und</strong> einem<br />
Wellness- & Sports Club konnte das<br />
Programm erfolgreich umgesetzt werden. IB<br />
Projektband „Jane Doe“ bei der<br />
Abschlussveranstaltung von LAUF<br />
Neues IB-Projekt im Januar gestartet: LAUF – Lehre, Arbeit <strong>und</strong> finanzielle Unabhängigkeit<br />
U 25. Es richtete sich an Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene unter 25 Jahren.<br />
i<br />
I B i n te r n 3.2<strong>01</strong>4 2 5<br />
auS den regionen<br />
Erste Leserreaktionen auf das Re-Design: „Der aufgelockerte Inhalt macht Lust aufs Weiterblättern” „Ich finde die neue Aufmachung echt gelungen, frisch<br />
<strong>und</strong> mit Schwung …” „Ein großes Kompliment für die Macher von IB intern! Ich finde das neue Heft sehr gelungen, viel frischer <strong>und</strong> zugänglicher.” „Mir gefällt<br />
IB intern in der neuen Aufmachung. Mein erster Gedanke war: Diese Aufmachung ist Programm! Farben, wo sie hingehören <strong>und</strong> Farbiges, wo es sein soll!”
Sardinien sehen <strong>und</strong> schmecken<br />
Kochgeschichten <strong>und</strong> kleine<br />
sardische Momente im Bild<br />
Von Claudia Konerding <strong>und</strong> Hiltrud <strong>Thöne</strong>.<br />
Zubereitet von Friedemann Hingst,<br />
Marina Aracu <strong>und</strong> Gästen.<br />
Mit einem Vorwort von Michael Regner,<br />
Panis et Vinum<br />
In diesem Buch finden Sie 30 einfache<br />
Rezepte aus der sardischen Küche.<br />
Genießen Sie mit Fre<strong>und</strong>en die kulinarische<br />
Einfachheit, die Sardiniens Rezepte prägt.<br />
Guten Hunger!<br />
sehen <strong>und</strong> schmecken<br />
sehen <strong>und</strong><br />
schmecken<br />
30 Rezepte<br />
in einer Bildergeschichte<br />
ISBN 978-3-00-045735-7<br />
Reportage-Kochbuch :: Entwicklung <strong>und</strong> Layout<br />
Gold Award bei International<br />
Creative Media Award<br />
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
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90 91<br />
62 63<br />
EinfachE TomaTEnsaucE<br />
Sugo, so wird im Allgemeinen eine Tomatensauce genannt.<br />
„Il sughetto“ ist sozusagen das „Sößchen“ <strong>und</strong> will heißen:<br />
die einfachste Variante der Tomatensauce.<br />
1 - 2 Knoblauchzehen klein hacken<br />
<strong>und</strong> in der Pfanne bei kleiner Hitze anschwitzen.<br />
3 - 4 Peperoncino dazu geben.<br />
300 g frische, schöne rote Tomaten<br />
in Würfel schneiden <strong>und</strong> dazu geben.<br />
Eventuell mit ein wenig Tomatenpüree auffüllen.<br />
20 Minuten einkochen lassen.<br />
Salz <strong>und</strong> eine Idee Zucker<br />
zum Abschmecken.<br />
penne mit aRtiSchocken<br />
Die Penne (Stifte) mit Artischocken<br />
Einige Spritzer Weißwein zum Ablöschen <strong>und</strong><br />
sind ein Beispiel für Letzteres:<br />
für eher „trockene Saucen“.<br />
Salz, weißer Pfeffer dazu<br />
Die Artischocken werden geputzt<br />
Die Penne (al dente) in die Pfanne<br />
<strong>und</strong> für eine ½ St<strong>und</strong>e in Zitronenwasser gelegt. geben, eventuell nochmal mit<br />
So verlieren sie ihre Bitterstoffe.<br />
Wein abschmecken <strong>und</strong> verlängern.<br />
Anschließend werden sie in Streifen geschnitten<br />
<strong>und</strong> in viel Olivenöl mit Knoblauch angebraten.<br />
Darauf am besten echten<br />
sardischen Pecorino reiben.<br />
Der Teig muss ordentlich gerollt <strong>und</strong> geknetet werden.<br />
Spaghetti mit RieSengaRnelen<br />
DeR gRunDteig<br />
500 g Semola (feiner Hartweizengrieß)<br />
5-7 Volleier, je nach Größe<br />
Salz, frische Muskatnuss <strong>und</strong> eventuell<br />
etwas Wasser<br />
Die Semola in eine Teigschale geben.<br />
Mit Salz <strong>und</strong> geriebener<br />
Muskatnuss vermischen.<br />
Loch in die Mitte machen, Eier rein<br />
<strong>und</strong> ab die Post. Mischen & kneten.<br />
Die Pasta nach der Zubereitung<br />
mindestens 12 St<strong>und</strong>en in Folie im<br />
Kühlschrank ruhen lassen.<br />
Die Gamberoni sollten natürlich frisch sein, aber<br />
auch im Mittelmeerraum ist das zunehmend<br />
schwierig – im Zweifelsfall dürfen es also<br />
ausnahmsweise auch tiefgefrorene sein.<br />
Die Gamberoni werden gründlich gewaschen,<br />
indem das Schwarze an den Beinen entfernt<br />
wird.<br />
Für die Sauce wird dann zunächst der Kopf mit<br />
einer Drehung vom Schwanz getrennt.<br />
Die Köpfe werden mit Knoblauch <strong>und</strong> Olivenöl in<br />
die mäßig warme Pfanne gegeben <strong>und</strong> während<br />
des Erhitzens zerdrückt.<br />
Danach gibt man hinzu:<br />
Tomatenwürfel<br />
Lorbeer (unbedingt frisch)<br />
Peperoncino, Salz <strong>und</strong> eine Prise Zucker<br />
Tomatenpüree, etwas Rot(!)-wein<br />
Anschließend werden die Schwänze hinzu<br />
gegeben <strong>und</strong> ca. 10 Minuten gegart.<br />
Die „al dente“ gekochten Spaghetti werden<br />
in die fertige Sauce gegeben<br />
<strong>und</strong> mit gehackter Petersilie verfeinert.<br />
Pro Person 2-3 Garnelen<br />
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D a s H ä n D l e r m a g a z i n D e r m H K g r o u p 2 0 1 2<br />
culina<br />
#<strong>01</strong><br />
Sternekoch André<br />
Großfeld aus Hessen<br />
berichtet exklusiv<br />
in culina über seine<br />
private Küchenkultur<br />
<strong>und</strong> verrät ein<br />
besonderes Rezept.<br />
MHK Group<br />
Händlermagazin ::<br />
Design-Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Layout<br />
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lickpunk t<br />
culina<br />
9<br />
Der größte Künstler ist die Natur. Immer wieder<br />
verblüffen Flora <strong>und</strong> Fauna mit ihrer Farbenvielfalt <strong>und</strong><br />
mutigen Kombinationsfreude. Eine Inspiration für viele Designer<br />
<strong>und</strong> die Küchentrends von Morgen.<br />
natur<br />
im<br />
blick<br />
Messetrends im<br />
Küchendesign<br />
10 c u l i n a<br />
b l i c k p u n k t<br />
c u l i n a 1.12 11<br />
12 c u l i n a 1.12 Haupt thema<br />
b l i c k p u n k t<br />
c u l i n a 1.12 13<br />
erdige Töne der Savanne schaffen eine<br />
warme Atmosphäre. Nach langer Zeit sind Ocker<br />
<strong>und</strong> Braun wieder Trendfarben, die gerne in Kombination<br />
mit Naturstein zum Verweilen einladen.<br />
Hol dir den Frühling ins Haus. Zarte<br />
Grün- <strong>und</strong> Gelbtöne stehen für Aufbruch zu neuen<br />
Abenteuern. Ihre frische Fröhlichkeit steckt an; sie<br />
machen Laune – nicht nur in der Küche.<br />
14 c u l i n a 1.12 b l i c k p u n k t<br />
b l i c k p u n k t<br />
c u l i n a 1.12 15<br />
Warme akzente kontrastieren<br />
die erquickliche Kühle einer weißen Sommerküche.<br />
Das rostbraune Rot erzeugt<br />
Harmonie <strong>und</strong> Geborgenheit.<br />
mit naturfarben<br />
wird das<br />
zuhause zu<br />
einem ort der<br />
entspannung<br />
Die Farbpalette der Natur ist vielseitig. Sie<br />
reicht von zartem Sandbeige, weichem Terrakotta,<br />
dezentem Schilfgrün, kräftigem<br />
Moosgrün bis zu neutralem Kieselgrau. Einrichten<br />
mit dezenten Naturfarben ist beliebt,<br />
weil mit diesen Farbwelten Ruhe <strong>und</strong> Natürlichkeit<br />
in die Wohnung einziehen. Naturfarben<br />
können mutig miteinander kombiniert<br />
werden. Flora <strong>und</strong> Fauna machen es vor. Es<br />
ist aber hilfreich, Farb-, Material- <strong>und</strong> Stoffmuster<br />
nebeneinanderzuhalten <strong>und</strong> auf sich<br />
wirken zu lassen, bevor man einen Raum<br />
damit einrichtet. Cremefarben harmonieren<br />
gut mit dunklen Brauntönen <strong>und</strong> zusammen<br />
geben sie Räumen eine behagliche Note.<br />
Ein Arrangement aus braunroten Holztönen<br />
kombiniert mit gebrochenen Weißtönen<br />
wirkt edel <strong>und</strong> fein. Räume bekommen eine<br />
luftige Atmosphäre, wenn man Sandfarben<br />
mit Pastellfarben, wie zum Beispiel zartem<br />
Blau <strong>und</strong> hellem Grün kombiniert. Wer es<br />
dagegen lebhaft mag, setzt auf die Kombination<br />
von Sandtönen mit kräftigen Farben<br />
wie Apfelgrün oder knalligem Mango. Neben<br />
Möbeln in Naturfarben oder aus Naturmaterialien<br />
wie Marmor oder Sandstein<br />
führt auch eine entsprechende Wandgestaltung<br />
zu dem gewünschten Natur-Look. Ein<br />
Kieselstein-Grau, ein erdiges Braun oder ein<br />
sandiges Beige bieten sich als Wandfarben<br />
an <strong>und</strong> sehen sowohl in einer Stadtwohnung<br />
als auch in einem Landhaus edel aus.<br />
Dezentes Grau lässt<br />
sich mit jeder Farbe mischen.<br />
So entsteht Gestaltungsspielraum.<br />
Ein dunkles<br />
Mausgrau wirkt edel in der<br />
Kombination mit pastellrosa<br />
oder grünen Einfärbungen.<br />
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D a s M a g a z i n n r 9 1 0 . 2 0 13 ®<br />
D a s M a g a z i n n r 12 0 4 . 2 0 14 ®<br />
D a s M a g a z i n n r 1 0 12 . 2 0 13 ®<br />
LichtbLick<br />
Mit dem Laser<br />
zurück zum<br />
scharfen Sehen<br />
Liebe 2.0<br />
Erfolgreiche<br />
Partnersuche<br />
im Internet<br />
Marburg on<br />
the Rocks<br />
Das Winterleben an <strong>und</strong> auf der Lahn<br />
Alle mAl heRhöRen<br />
Gut hören ist<br />
Lebensqualität<br />
R<strong>und</strong> umS hAuS<br />
Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Schutz vor<br />
der Eiseskälte<br />
Reiche eRnte<br />
Wohin mit Obst<br />
<strong>und</strong> Beeren<br />
Omas Rezepte<br />
Er hat<br />
den<br />
Bogen<br />
raus<br />
ein Sport für<br />
Körper <strong>und</strong> Geist<br />
KönnEr gESucHt<br />
Handwerk <strong>und</strong><br />
Handel suchen<br />
gute Fachkräfte<br />
AllES wird gut<br />
Aber erst muss<br />
eine genaue<br />
Diagnose her<br />
SägEn im muSEum<br />
Es geht gut<br />
voran mit dem<br />
Blick zurück<br />
Heiraten<br />
für Profis<br />
Eine Hochzeit ist<br />
mehr als<br />
nur ja sagen<br />
LegenDe harLey<br />
Cooler Urlaub: Im<br />
Sitzen durch die<br />
Rocky Mountains<br />
D a s M a g a z i n n r 5 0 1 . 2 0 13 ®<br />
1944<br />
Bomben auf<br />
Marburg<br />
Faschingsdienstag brennt die Stadt<br />
D A S M A G A Z I N n r 8 0 8 . 2 0 13 ®<br />
E-BIKES<br />
Verbraucher<br />
verunsichert, aber<br />
Test besteht Test nicht<br />
lecKereS auS MaiS<br />
Polenta mausert<br />
sich zum Genuss<br />
für Gourmets<br />
HERZ-OP<br />
Laser statt<br />
Skalpell: Neue<br />
Methode schont<br />
die Patienten<br />
SchneeSchieber<br />
Dem Unimog ist<br />
nichts zu steil.<br />
fährt mit<br />
GENUSS PUR<br />
Elisabeth-Bräu<br />
setzt Marburger<br />
Braukultur fort<br />
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Stadtmagazin ::<br />
Magazinentwicklung <strong>und</strong> Layout<br />
KunSt auS Stahl<br />
Mit Schraubstock<br />
<strong>und</strong> Flex von der<br />
Idee zur Form<br />
BUNTE AUFPEPPER<br />
Accessoires, die<br />
Lust auf den<br />
Sommer machen<br />
Von wegen<br />
Balkonien<br />
Marburger Land hat für den<br />
Urlaub zuhause viel zu bieten<br />
mrLife#8_2<strong>01</strong>3_RZ.indd 1 27.07.13 14:08<br />
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Spezial<br />
erste Bomben<br />
Vor dem einmarsch<br />
odyssee der Skulptur<br />
Bücher zur Zeit<br />
Geschichte<br />
15<br />
15.15 Uhr fallen die Bomben <strong>und</strong> fast 100 Bürger sterben in den trümmern<br />
von Richard Kiefer<br />
1944. der von nazi-deutschland angezettelte Zweite Weltkrieg ist im<br />
fünften Jahr. Marburg hatte bis dahin Glück, zumindest vor Zerstörung.<br />
eine verirrte Bombe krachte 1940 in die Universitätsstraße, eine weitere<br />
1941 in den Wehrdaer Weg. Allgegenwärtig das braune terrorregime:<br />
Männer gehen an die front, Juden werden deportiert, essen gibt es nur auf<br />
lebensmittelkarten. Glutrote horizonte lassen erahnen, was Bomben<br />
anrichten. Bis zum 22. februar, einem faschingsdienstag.<br />
Foto: privat<br />
Ausgezeichnet mit dem icma Award of Excellence<br />
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
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16 Geschichte<br />
Geschichte<br />
17<br />
es war ein ganz normaler tag, so normal wie ein Kriegstag<br />
sein kann. Kälte lag über Marburg. der himmel sollte<br />
aber blau werden. Senkrecht <strong>und</strong> schwer bahnten sich<br />
die Rauchsäulen der heizenden Öfen ihren Weg aus den<br />
Schornsteinen. früh morgens waren schon diejenigen unterwegs,<br />
die zur Arbeit mussten. hauptsächlich 14, 15,<br />
16-jährige Jungs wie Werner fischer, florenz Baumgarten<br />
oder Walter Weitzel, die eine lehre machten. Alte Männer<br />
wie der 71-jährige laborant langbein oder sein 66-jähriger<br />
Gehilfe Schäfer, die die jungen Männer ersetzten, die<br />
für „Volk <strong>und</strong> Vaterland“ kämpften. oder Krüppel wie der<br />
Schrankenwärter lenz, der einen Arm bereits im ersten<br />
Weltkrieg gelassen hatte <strong>und</strong> zu seinem Wärterhäuschen<br />
am Schülerpark ging. Aber auch junge kräftige Männer<br />
wie Medizinstudenten blieben aus nicht uneigennützigen<br />
Gründen des Regimes in Marburg, schließlich wurde ihr<br />
handwerk in dieser Zeit sehr gebraucht.<br />
Zuerst gemeinsames Mittagessen<br />
Weitzel <strong>und</strong> Baumgarten hatten schon einen anderthalb<br />
St<strong>und</strong>en langen fußmarsch aus Bauerbach hinter sich, wie<br />
jeden Morgen, als sie an ihren Arbeitsplätzen in der Chirurgie<br />
<strong>und</strong> bei optiker Böhler am pilgrimstein ankamen.<br />
„Wir verabredeten uns zum Mittagessen“, erinnert sich der<br />
heutige 83-jährige Walter Weitzel, der noch immer in Bauerbach<br />
lebt. er war im zweiten lehrjahr <strong>und</strong> stellte dienst<strong>und</strong><br />
Maskenbrillen her. „eine kriegswichtige produktion“,<br />
wie er sagt. ebenfalls kriegswichtig waren die produkte,<br />
die bei Kaphingst in der Uferstraße gefertigt wurden. dort<br />
lernte Werner fischer orthopädiemechaniker, nur ein paar<br />
Straßen weiter. er selbst wohnte im norden der Stadt, in<br />
der nähe des hauptbahnhofes.<br />
Als Weitzel, Baumgarten <strong>und</strong> fischer ihre Arbeit begannen,<br />
war die 15-jährige Jeanette pfister auf dem Weg zur<br />
Schule. Vorher hatte sie sich von ihrer Mutter paula am ortenberg<br />
verabschiedet. „Meine Mutter wollte, dass ich zunächst<br />
nach hause gehe, dort den Ranzen ablege <strong>und</strong> zum<br />
laden in die Bahnhofstraße komme <strong>und</strong> mit ihr zu Mittag<br />
esse“, sagt Jeanette pfister, die heute pieruschek heißt. „es<br />
sollte Brötchen <strong>und</strong> Kakao geben“, erinnert sich die jetzt<br />
82-Jährige. Sie aßen doch zu hause <strong>und</strong> nicht im lager ihres<br />
tabakwarenhandels, „warum auch immer“, fragt sich<br />
heute noch pieruschek. es sollte ihr leben retten.<br />
An diesem Morgen des 22. februar holten sich amerikanische<br />
piloten die letzten instruktionen für ihren einsatz<br />
über deutschland, während die vier Motoren ihrer B-17-<br />
<strong>und</strong> B-24-Bomber warm liefen. Von england aus hatten die<br />
Alliierten die „Big Week“, die „Große Woche“, ausgerufen.<br />
Seit Sonntag, 20. februar, flogen 6.000 Bomber <strong>und</strong> 3.700<br />
Jagdflugzeuge Angriffe auf Ziele der deutschen flugzeugindustrie.<br />
An diesem tag starteten 799 Bombermannschaften<br />
zu ihrer Mission. Unter ihnen war auch der Bombenschütze<br />
leutnant James ernest Casey an Bord einer B-24,<br />
die nach Gotha fliegen sollte. Schlechtes Wetter über dem<br />
Zielgebiet zwang sie zur Umkehr. Allerdings waren die Besatzungen<br />
der Bomber mit dem Auftrag ausgestattet, bei<br />
Gegenwehr zu bombardieren. So hatte es in Caseys persönlichen<br />
Aufzeichnungen gestanden. das galt für alle.<br />
Mit lautem Pfeifen fallen die Bomben<br />
Jeanette <strong>und</strong> ihre Mutter paula waren gerade in ihrer Wohnung<br />
am ortenberg im früheren hute- <strong>und</strong> heutigen ludwig-Juppe-Weg<br />
mit den Brötchen <strong>und</strong> dem Kakao fertig.<br />
Sie standen auf dem Balkon in Richtung Stadt, als der fliegeralarm,<br />
eine Zwei-Stufen-Warnung, losging, eine Art<br />
Voralarm. die beiden frauen nahmen die Warnung nicht<br />
sonderlich ernst, „bisher passierte ja nichts“, so pieruschek.<br />
Und als sie die flugzeuge über ihre Köpfe hinweg<br />
fliegen sahen, sagte die Mutter, dass es eh zu spät sei, um<br />
im Keller Schutz zu suchen. Jeanette konnte neun Bomber<br />
genau erkennen, die in formation <strong>und</strong> in Richtung Westen<br />
flogen, wahrscheinlich nach hause. Sie standen unter<br />
flakfeuer aus Allendorf, die weißen Wölkchen der explodierenden<br />
Granaten waren vor dem blauen himmel deutlich<br />
sichtbar. das Mädchen sah die beiden nebelbomben,<br />
die den Bombenschützen signalisierten, ihre todbringende<br />
ladung abzuwerfen. Unter lautem pfeifen fielen die Bomben<br />
aus den Schächten der B-17-Bomber. „ich konnte nur<br />
noch sehen, dass die Bomben in höhe der Bahnhofstraße<br />
einschlugen, in der nähe des ladens“, erinnert sie sich.<br />
Werner Fischer (von links), Walter Weitzel <strong>und</strong> Walter otto sind Zeitzeugen.<br />
Sie haben als 15-jährige Jungs erlebt, wie die Bomben auf Marburg<br />
fielen.<br />
Foto: Andreas Schmidt<br />
Foto: privat<br />
Volltreffer. In der Nähe starben die Medizinstudenten.<br />
18<br />
Geschichte<br />
Geschichte<br />
19<br />
20<br />
Geschichte<br />
Geschichte<br />
21<br />
Explosionen<br />
Die neue Chirurgie ist völlig zerstört. Der damals 15-jährige Werner Fischer<br />
kam zum Helfen <strong>und</strong> hörte Schreie aus den Räumen, deren Fassaden fehlten.<br />
Jeanette <strong>und</strong> ihre Mutter gingen dann doch in deckung.<br />
der Abwurf war um 15.15 Uhr <strong>und</strong> dauerte nur eine Minute,<br />
ist später den Akten zu entnehmen.<br />
reißen Hausfassaden ein<br />
Schnell kamen Helfer zusammen, um Verletzte aus den trümmern der<br />
Chirurgie zu retten.<br />
in Richtung norden, ob er dort Staubwolken sah. Sein Gedanke<br />
galt der familie. es blieb aber wenig Zeit, „mit einem<br />
fre<strong>und</strong> lief ich zur gegenüberliegenden Chirurgie, um<br />
zu helfen“, wie er sagt. Überall hörte er Menschen weinen<br />
<strong>und</strong> stöhnen. eine frau lag noch in einem der oberen<br />
Stockwerke der völlig zerstörten Klinik in ihrem Bett. „Sie<br />
schrie um hilfe, aber lebte, ich fing an zu weinen“, so der<br />
damals 15-Jährige.<br />
Unter den trümmern der Chirurgie war auch florenz<br />
Baumgarten vergraben. tot, von einer Mauer erschlagen.<br />
nur 20 Minuten früher hatten sich er <strong>und</strong> Walter Weitzel<br />
nach der Mittagspause getrennt. „ich kann es heute noch<br />
nicht fassen“, senkt Weitzel den Kopf. Am 9. Juni hätte er<br />
seinen 15. Geburtstag gefeiert. er war ein todesopfer von<br />
29 allein dort. Auch für die alten Männer langbein <strong>und</strong><br />
Schäfer, die seit frühjahr 1943 den Stabsfeldwebel Cibulski<br />
im pathologischen institut vertraten, kam jede hilfe zu<br />
spät.<br />
Wo sind die Liebsten<br />
Als die infernalisch lauten explosionen nachließen <strong>und</strong><br />
von den gewaltigen Staubwolken abgelöst wurden, begannen<br />
die beiden frauen zu rennen. Wie jeder in der Stadt.<br />
die einzige frage, die galt: „leben meine liebsten“ paula<br />
<strong>und</strong> Jeanette liefen in Richtung laden, durch den Schülerpark,<br />
am Wärter lenz vorbei über die Schienen <strong>und</strong> die<br />
lahnbrücke in die deutschhausstraße. dort traf Jeanette<br />
ihren Vater Wilhelm, der auf der Schreibstube einer Studentenkompanie<br />
in der Ketzerbach seinen dienst tat. „Als<br />
Junge hatte er einmal einen Bruch verschleppt, deshalb<br />
blieb er“, erklärt pieruschek. er hatte sich auch auf den<br />
Weg gemacht, erst im laden geschaut <strong>und</strong> dann wollte er<br />
nach hause. „Gott sei dank, ihr lebt“, waren seine ersten<br />
Worte, an die sich Jeanette noch heute gut erinnert. Sie<br />
fielen sich in der deutschhausstraße in die Arme. Was sie Durch engen Schacht gerettet<br />
nicht wissen konnten: eine Bombe hat ganz in der nähe<br />
eine Gruppe von Medizinstudenten getroffen. 18 junge<br />
Männer starben beim Appell. Viele wurden vermisst. eine<br />
Geldbörse mit 30 Reichsmark, lebensmittelkarten <strong>und</strong> ein<br />
einkaufsausweis, die später gef<strong>und</strong>en wurden, waren die<br />
letzten stummen Zeugen.<br />
Als Werner fischer das pfeifen hörte, rannte er vier<br />
Stockwerke von der Kaphingst-Werkstatt bis in den Keller,<br />
in der hoffnung, schneller als die Bomben zu sein.<br />
„ich hatte richtig, richtig Angst“, weiß er noch ganz genau.<br />
nur wenig später stand er auf der Straße <strong>und</strong> blickte<br />
Mehr Glück dagegen hatten zwei ältere frauen. die eine<br />
lag verschüttet im eckhaus Bahnhofstraße/Robert-Koch-<br />
Straße, in der der Schuhgroßhandel dörrlamm <strong>und</strong> hamel<br />
war, nur unweit von der Chirurgie, als Walter otto kam.<br />
der 14-Jährige war beim Jungvolk <strong>und</strong> wurde zum helfen<br />
gerufen. „die hausfront war weg, wir zogen die frau<br />
durch einen engen Schacht <strong>und</strong> retteten sie“, erinnert sich<br />
otto. Sie rief ständig „mein ofen, mein ofen“, noch heute<br />
hat er die Worte im ohr. Sie hatte wohl einen Schock, war<br />
aber am leben. ebenso wie die frau, die in einer Wohnung<br />
neben dem haus wohnte, in dem der lagerraum des<br />
Fotos: privat<br />
tabakwarenhandels pfister war. Jeanette <strong>und</strong> ihre eltern<br />
paula <strong>und</strong> Wilhelm standen nur noch vor trümmern. eine<br />
Bombe hatte voll getroffen. eine weitere schlug ins<br />
nachbarhaus ein. „Wir hörten, dass eine frau fürchterlich<br />
schrie“, sagt Jeanette pieroschek. Wie es sich herausstellte,<br />
war es die nachbarin, die mehrere Stockwerke durch ein<br />
loch fiel, das eine Bombe im haus durchschlagen hatte.<br />
„Sie hatte lediglich einen Schenkelhalsbruch“, so die Zeitzeugin.<br />
dagegen war der Raum, in dem sie eigentlich mit<br />
ihrer Mutter Brötchen essen <strong>und</strong> Kakao trinken sollte, völlig<br />
zerstört. ein Stuhl blieb heil <strong>und</strong> eine fußballgroße r<strong>und</strong>e<br />
weiße deckenlampe aus Glas, sonst nichts.<br />
in einem Bericht, der teil einer Mappe im Marburger<br />
Uniarchiv ist, sind die Schäden <strong>und</strong> daten des tages aufgeführt:<br />
„7 Wohngebäude total zerstört, 16 schwer beschädigt,<br />
100 leicht beschädigt. Augenklinik total zerstört, der<br />
Buchtipps<br />
neue frauenflügel der Chirurgie total zerstört, die Bahnstrecke<br />
für 22 St<strong>und</strong>en unterbrochen. 84 Bomben gefallen,<br />
r<strong>und</strong> 60 flüssigkeitsbrandbomben.“<br />
„das leben am nächsten tag ging einfach weiter“, erinnert<br />
sich fischer, „musste weiter gehen“, motiviert er sich<br />
noch heute. für etwa 100 Männer, frauen <strong>und</strong> Kinder war<br />
es in dieser Stadt beendet. exakt ein Jahr später, am 22. februar<br />
1945, fielen wieder Bomben auf Marburg. der Angriff<br />
galt dem hauptbahnhof. es gab wieder tote. Am 28. März<br />
1945 war für Marburg der Krieg vorbei. Weiße Bettlaken,<br />
die aus den fenstern hingen, signalisierten den einmarschierenden<br />
Amerikanern das friedensangebot. leutnant<br />
James ernest Casey erlebte diesen tag nicht mehr, wie viele<br />
seiner Kollegen. er <strong>und</strong> seine Crew wurden bereits ein<br />
Jahr zuvor, am 8. März 1944, irgendwo über deutschland<br />
abgeschossen. 39 tage nach seinem 22. Geburtstag.<br />
Marburg im Krieg – es gibt reichlich Literatur<br />
Wer sich über Marburg im Kriege informieren will, wird leicht fündig. Mit wachsendem abstand von den Ereignissen stieg die Bereitschaft, sich<br />
eingehender mit den Vorgängen <strong>und</strong> vor allem ihren Hintergründen auseinander zu setzen. Vom Kreis derjenigen, denen am Verbergen <strong>und</strong><br />
Vertuschen liegt, leben nur noch wenige, in Machtpositionen befinden sie sich, im Gegensatz zu den ersten nachkriegsjahrzehnten, nicht mehr.<br />
Zum ersten orientieren empfiehlt sich ein<br />
Blick in die „Geschichte der Universitätsstadt<br />
Marburg in Daten <strong>und</strong> Stichworten“,<br />
zusammengestellt von Wilhelm Kessler,<br />
erschienen in zweiter auflage 1984 in<br />
der Reihe „Marburger Stadtschriften zur<br />
Geschichte <strong>und</strong> Kultur“, herausgegeben<br />
vom Magistrat der Stadt Marburg. Gr<strong>und</strong>legend,<br />
unbeschadet aller seither erfolgten<br />
Forschungsfortschritte, ist der in der<br />
„Marburger Geschichte – Rückblick auf die<br />
Stadtgeschichte in Einzelbeiträgen“, herausgegeben<br />
von Erhart Dettmering <strong>und</strong> Rudolf<br />
Grenz 1980, enthaltene aufsatz von John R.<br />
Willertz „Marburg<br />
unter dem nationalsozialismus<br />
(1933 – 1945)“.<br />
Hierzu traten zu einzelnen Sachkomplexen<br />
inzwischen weitere, zum teil sehr umfangreiche<br />
Untersuchungen, erschienen in der oben<br />
genannten Reihe „Stadtschriften...“.<br />
Beispielhaft genannt seien die 1982 publizierte<br />
Schrift „Mit Stumpf <strong>und</strong> Stiel ausrotten<br />
- Zur Geschichte der Juden in Marburg <strong>und</strong><br />
Umgebung nach 1933“ von Günter Rehme <strong>und</strong><br />
Klaus Martin Haase, „alltagsleben im Krieg –<br />
Marburgerinnen erinnern sich an den Zweiten<br />
Weltkrieg“ von andreas Bimmer u.a. (1985),<br />
„Kirche <strong>und</strong> Schule im national-sozialistischen<br />
Marburg“ von Friedrich Dickmann <strong>und</strong> Hanno<br />
Schmitt (1985) sowie schließlich der 2005<br />
erschienene, von Karin Brandes redigierte<br />
Sammelband „Zwangsarbeit in Marburg<br />
1939 bis 1945 – Geschichte, Entschädigung,<br />
Begegnung“.<br />
In neueren Vereinschroniken finden sich<br />
häufig wertvolle nähere Hinweise auf das<br />
Geschehen in der Kriegszeit. In Chroniken<br />
Marburger Stadtteile, vielfach gleichfalls<br />
den „Stadtschriften...“ angehörig, wird der<br />
Zeit des Dritten Reiches <strong>und</strong> damit auch der<br />
Kriegszeit oft breiter Raum gewidmet. Informativ<br />
nicht nur hinsichtlich der Schulverhältnisse<br />
selbst sind häufig Schulchroniken,<br />
zum Beispiel die der Martin-Luther-Schule<br />
von 1988 („Martin-Luther-Schule 1838 –<br />
1988“) sowie die „Schulgeschichten“ der<br />
Elisabethschule Marburg, erschienen zu<br />
derem 125jährigen Jubiläum 2004. lm<br />
Bevor die Amerikaner kamen –<br />
Marburg in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges 1945<br />
von dr. lutz Münzer<br />
Anfang 1945 lebten in Marburg 36.000 Als Anfang 1945 kein heizmaterial weitgehend zum erliegen. Ab Januar<br />
Menschen – 8.000 mehr als zu Beginn zum Beispiel in der Martin-luther- 1945 gab es Kälteferien, <strong>und</strong> ab 17. februar<br />
1945 diente das Schulgebäude<br />
des Krieges. es war eng in der Stadt. Schule, damals „Adolf-hitler-Schule“,<br />
in den ersten Kriegsjahren blieb die zur Verfügung stand, kam wie auch als lazarett.<br />
Stadt von luftangriffen fast verschont. an anderen Schulen der Unterricht in wachsendem Maße lebten in<br />
doch am 22. februar 1944 fielen Bomben<br />
aufs nordviertel <strong>und</strong> töteten fast<br />
allem Zwangsarbeiter, etwa 1.600<br />
Marburg Kriegsgefangene <strong>und</strong> vor<br />
100 Menschen. ein Jahr später forderte<br />
eine Serie weiterer luftangriffe<br />
wäre in Marburg in den späteren<br />
waren es Anfang 1945. ohne sie<br />
zwar nicht mehr so viele Menschenleben,<br />
verursachte aber umfangrei-<br />
Sie arbeiteten in einer Vielzahl ge-<br />
Kriegsjahren nichts mehr gegangen.<br />
che Schäden. die oberstadt blieb verschont.<br />
dennoch war jedes vierte der<br />
bei Behörden <strong>und</strong> in privathaushalwerblicher<br />
einrichtungen, aber auch<br />
etwa 3.000 häuser der Stadt zerstört<br />
ten – etwa als haushaltsgehilfinnen.<br />
oder beschädigt.<br />
Zur Beseitigung des allgemeinen Wohnraummangels<br />
sowie zur Unterbringung von Kriegsdienst<br />
ein.<br />
die Reichsbahn setzte sie im Bau-<br />
im februar <strong>und</strong> März 1945 gab es<br />
weder Kartoffeln noch Zucker. Brot gefangenen <strong>und</strong> Zwangsarbeitern entstanden Zwangsarbeiter <strong>und</strong> Kriegsgefangene<br />
waren im Marburger Straßenbild<br />
wurde rationiert.<br />
zahlreiche Barackenlager, darunter eines auf<br />
Auch fahrraddecken waren nicht der Bürgerwiese bei Weidenhausen.<br />
allgegenwärtig.<br />
mehr zu bekommen. Schmiermittel,<br />
farben, Baustoffe aller Art wurden<br />
zur Mangelware.<br />
Kohlenmangel zwang zur Stilllegung<br />
des Gaswerkes am 28. februar<br />
1945. einen tag nach dem einmarsch<br />
der Amerikaner (28. März 1945) ging<br />
in Marburg buchstäblich das licht<br />
ganz aus – bis zum 7. April gab es keinen<br />
Strom.<br />
Schon im ersten Kriegsjahr hatte der<br />
Schulunterricht einschränkungen unterlegen:<br />
So fand vom 1. bis 10. Septem-<br />
des Bahnhofes diente<br />
nach der Zerstörung<br />
ber 1939 kein Unterricht statt, erneut<br />
das Häuschen des<br />
fiel er – wegen Kohlenmangel – vom 8.<br />
Verkehrsbüros vor<br />
Januar bis 5. März 1940 aus. Zum 1.<br />
dem Bahnhof einige<br />
September 1943 erfolgte die einberufung<br />
der Schüler der Geburtsjahrgänge<br />
gung der Fahrkarten-<br />
Jahre zur Unterbrin-<br />
1927 <strong>und</strong> älter als luftwaffenhelfer.<br />
ausgabe.<br />
Foto: Slg. Fachdienst Presse <strong>und</strong> öffentlichkeitsarbeit<br />
Foto: Andreas Schmidt<br />
der Kreis ist<br />
nach Jahrzehnten<br />
geschlossen.<br />
der Marburger<br />
Junge in einer Reihe mit<br />
dem amerikanischen präsidenten<br />
von Richard Kiefer<br />
Als Walter otto eines seiner präsente<br />
zum 82. Geburtstag vom seidenen<br />
Geschenkpapier befreite, musste er<br />
weinen. Auch bei seiner frau elisabeth<br />
flossen die tränen. ebenso bei<br />
den Kindern Karin <strong>und</strong> thomas, die<br />
ihm das Geschenk beschafft haben.<br />
das war 2<strong>01</strong>1, <strong>und</strong> die Überraschung<br />
überwältigend. „der Kreis ist nach<br />
Jahrzehnten geschlossen. die Skulptur,<br />
für die ich als Jugendlicher Modell<br />
gesessen hatte, hielt ich in meinen<br />
händen“, sagt Walter otto. noch<br />
heute steigen dem alten Mann bei<br />
diesen Worten tränen auf. in seinen<br />
kühnsten träumen hätte er nicht daran<br />
geglaubt. eine figur, die kunstvoll<br />
seine Vergangenheit mit der ewigkeit<br />
verbindet, steht nach 66 Jahren in seinem<br />
Schrank. Sie ist zu hause.<br />
eigentlich haben Geschichten einen<br />
Anfang. diese aber hat zwei. 1945.<br />
Marburg nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />
das leben in der Stadt starte-<br />
Walter otto<br />
Walter otto (vorne) hat seinem alten Fre<strong>und</strong> Karlheinz Schade zu verdanken,<br />
dass er seine Skulptur nach mehr als 60 Jahren in den Händen hält.<br />
te langsam. Alle hatten hunger. die<br />
Schulen waren geschlossen oder von<br />
der amerikanischen Armee besetzt.<br />
Somit hatten die Schüler nichts zu<br />
tun, außer vielleicht amerikanische<br />
lieder zu hören, die die nazis verboten<br />
hatten <strong>und</strong> zu erfahren, dass<br />
Amerikaner gar nicht böse sind, wie<br />
es ihnen die propaganda lange eingetrichtert<br />
hatte.<br />
Walter otto lebte in der nähe des<br />
Staatsarchivs in der Bismarckstraße<br />
30. er besorgte sich <strong>und</strong> seinen<br />
fre<strong>und</strong>en Werner haserodt, Willy<br />
trier <strong>und</strong> Karlheinz Schade beim „Art<br />
Collecting point“ der Amerikaner Arbeit.<br />
diese Stelle im Staatsarchiv verhalf<br />
den Kunstwerken aus deutschland<br />
<strong>und</strong> europa, wieder ihre alten<br />
plätze in den Museen <strong>und</strong> Galerien<br />
einzunehmen. die 15-Jährigen bekamen<br />
etwas Geld für ihre dienste. Aber<br />
was noch wichtiger war, sie bekamen<br />
ein warmes essen in der „Sonne“ am<br />
Marktplatz. Sie diente als Kantine.<br />
Zunächst halfen die Jungs neue<br />
fenster im Staatsarchiv einzusetzen,<br />
die nach dem letzten Bombenangriff<br />
am 12. März geborsten waren. danach<br />
aber begann ihre eigentliche Arbeit.<br />
Sie mussten die lastwagen abladen<br />
<strong>und</strong> die angelieferten Kunstwerke<br />
auspacken. „Wir sahen Gemälde von<br />
Cranach, Manet, Monet oder Renoir“,<br />
erzählt otto über die Menge an überwältigenden<br />
Bildern an einem ort.<br />
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de
14 15<br />
Ein besonderer Anlass wird auch besonders gefeiert. Das gilt allemal<br />
für die vielleicht wichtigste Feier im Leben: die Hochzeit.<br />
gibt es auch in Marburg.<br />
nicht vergessen!!<br />
nach angaben des Guinnes Buch<br />
der rekorde 2005 dauerte die<br />
1853 geschlossene längste ehe<br />
der Welt 86 Jahre an. Die ehe<br />
des indischen ehepaares wurde<br />
geschlossen, als beide fünf Jahre<br />
alt waren. <strong>und</strong> wenn sie nicht<br />
gestorben sind ...<br />
nach 1 Jahr<br />
Baumwollhochzeit,<br />
Papierene Hochzeit<br />
nach 3 Jahren<br />
Lederne Hochzeit<br />
nach 4 Jahren<br />
Seidene Hochzeit,<br />
Bernsteinhochzeit,<br />
Leinenhochzeit<br />
nach 5 Jahren<br />
Holzhochzeit,<br />
Veilchenhochzeit<br />
(eine“ Windbeutelhochzeit“ oder<br />
„ochsenhochzeit“ wird einem<br />
paar von Fre<strong>und</strong>en ausgerichtet,<br />
wenn sich bis dahin noch kein<br />
nachwuchs eingestellt hat.)<br />
Fortsetzung<br />
Bewährt für Bekenntnisse hat sich das Lutherzimmer im<br />
Schloss. Dort kann man gut ewige Treue schwören.<br />
Vor Marburger Standesbeamten geben sich<br />
r<strong>und</strong> 400 Paare im Jahr das Ja-Wort. Heiraten<br />
im Standesamt kann jeder, wie wäre<br />
es daher mal mit anderen Lokalitäten Neben<br />
dem Standesamt im Stadtverwaltungsgebäude<br />
in der Frauenbergstraße gibt es in<br />
Marburg noch andere Möglichkeiten:<br />
Der Historische Saal im Marburger Rathaus<br />
in der Oberstadt wird nicht nur für<br />
festliche Empfänge <strong>und</strong> Ereignisse genutzt.<br />
Als Trauraum kann er besonders bei größeren<br />
Gesellschaften mit bis zu 80 Personen<br />
gemietet werden. Im Foyer besteht die<br />
Möglichkeit zum Umtrunk.<br />
Ein paar Meter weiter steht das älteste erhaltene<br />
steinerne Haus Marburgs, das 1323<br />
erbaut wurde.<br />
In den alten Gemäuern <strong>und</strong> den 2009<br />
komplett renovierten Trauräumen ist das<br />
Ambiente besonders schön: helles Ahornparkett,<br />
dunkles Gebälk, rote Lederstühle<br />
<strong>und</strong> eine weiße Stuckdecke. Hier ist Platz<br />
für Gesellschaften mit ungefähr 25 Gästen.<br />
Hoch über Marburg ist auch das Schloss<br />
ein festlicher Ort. Trauungen werden im<br />
sogenannten „Lutherzimmer“, dem kleinen<br />
Saal mit etwa 40 Sitzplätzen im Südflügel<br />
durchgeführt. Hier fand 1529 das berühmte<br />
Religionsgespräch zwischen Luther <strong>und</strong><br />
Zwingli statt. Die Dekoration als Trauraum<br />
obliegt den Brautleuten. Der Trauraum ist<br />
über eine enge Wendeltreppe zu erreichen.<br />
Oder wie wäre es mit dem nach Werner<br />
Freiherr von Spiegel zum Desenberg - der<br />
in Marburg studierte - benannten Spiegelslustturm<br />
oder auch Kaiser-Wilhelm-Turm<br />
Trauungen finden statt in der Turmstube im<br />
Erdgeschoss. 30 Sitzplätze sind im Turmcafé<br />
vorhanden. Die Dekoration <strong>und</strong> Herrichtung<br />
des Raumes erfolgt durch den Betreiber<br />
in Absprache mit den Brautleuten.<br />
Auskunft erteilt das standesamt marburg<br />
06421 / 2<strong>01</strong> 250 oder 251<br />
foto: claudia konerding, www.claudiakonerding.de<br />
16 Schwerpunkt<br />
17<br />
18 19<br />
Fortsetzung<br />
nach 6 ½ Jahren<br />
Zinnerne Hochzeit<br />
nach 7 Jahren<br />
Kupferne Hochzeit<br />
nach 8 Jahren<br />
Blecherne Hochzeit<br />
nach 9 Jahren<br />
Keramikhochzeit<br />
nach 10 Jahren<br />
Rosenhochzeit<br />
nach 11 Jahren<br />
Stählerne Hochzeit,<br />
Korallenhochzeit<br />
nach 12 ½ Jahren<br />
Nickelhochzeit,<br />
Petersilienhochzeit<br />
nach 13 Jahren<br />
Spitzenhochzeit,<br />
Salzhochzeit<br />
nach 14 Jahren<br />
Elfenbeinhochzeit<br />
nach 15 Jahren<br />
Gläserne Hochzeit,<br />
Kristallhochzeit,<br />
Levkojenhochzeit<br />
nach 16 Jahren<br />
Saphirhochzeit<br />
nach 17 Jahren<br />
Orchideenhochzeit<br />
nach 18 Jahren<br />
Türkishochzeit<br />
nach 19 Jahren<br />
Cretonnehochzeit<br />
nach 20 Jahren<br />
Chrysanthemenhochzeit,<br />
Dornenhochzeit,<br />
Porzellanhochzeit<br />
nach 21 Jahren<br />
Buchenhochzeit<br />
nach 22 Jahren<br />
Bronzehochzeit<br />
nach 23 Jahren<br />
Titanhochzeit<br />
Sigrun Wiegand vom Fotostudio Wiegand<br />
in Gladenbach. Damals war sie fast jedes<br />
Wochenende unterwegs, um zum Teil auch<br />
ganze Hochzeitsgesellschaften mit bis zu<br />
140 Personen abzulichten. „Da ist man<br />
auch mal rückwärts in den Mist gefallen“,<br />
erinnert sie sich schmunzelnd. Heutzutage<br />
aber seien es nur noch ein bis zwei Termine.<br />
„Einer aus der Verwandtschaft hat<br />
immer eine Digitalkamera, die Brautpaare<br />
sparen sich daher einen Profi.“<br />
„Für derartige Erinnerungen bedarf es<br />
weitaus mehr, als eine aufwändige Ausrüstung,<br />
wie sie mancher Hobbyfotograf<br />
hat“, meint Jürgen Laackmann aus Marburg.<br />
Der Fotograf sollte ein geschultes,<br />
professionelles Auge haben. „Nur ein Profi<br />
sieht auch die Tränen in den Augen der<br />
Schwiegermutter bei der Trauung, den hüb<strong>und</strong><br />
im Bild verewigt.<br />
Über die Geschichte des<br />
Hochzeitsfotos.<br />
von Michaela Heck<br />
Früher schwarzweiß <strong>und</strong> steif, heute bunt<br />
<strong>und</strong> lebendig. Die Bilder halten das Ereignis<br />
für die Ewigkeit fest. Nicht jeder konnte<br />
sich vor 100 Jahren teure Fotografien leisten.<br />
Im späten 19. <strong>und</strong> im frühen 20. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
zogen Fotografen übers Land. Sie<br />
waren mit ihrer Kamera, einem künstlichen<br />
Blumenstrauß, eventuell einem weißen<br />
<strong>und</strong>/oder schwarzen Brautkleid (Einheitsgröße)<br />
<strong>und</strong> einem weißen Brautschleier unterwegs<br />
<strong>und</strong> so konnten auch arme Leute<br />
auf dem Land sich – anlässlich ihrer bereits<br />
stattgef<strong>und</strong>enen Hochzeit – fotografieren<br />
lassen. Ähnlich war es in der Stadt: In den<br />
Fotoateliers befanden sich ebenfalls Requisiten,<br />
die für ein gutes Hochzeitsfoto vom<br />
Fotografen zur Verfügung gestellt wurden.<br />
Meist waren die Aufnahmen gestellt, es<br />
gab ein Bild des Paares – in immer gleicher<br />
Mimik <strong>und</strong> Pose - vor einem Vorhang, vielleicht<br />
noch ein Gruppenbild, fertig.<br />
Manchmal entstand ein Hochzeitsfoto<br />
erst viele Jahre nach der eigentlichen<br />
Hochzeit. Erst in den Jahren nach 1920 gehörte<br />
das zeitnahe Hochzeitsfoto zu jeder<br />
Hochzeit dazu.<br />
„Vor 40 Jahren habe ich noch etwa 30<br />
Hochzeiten im Monat fotografiert“, sagt<br />
foto: claudia konerding, www.claudiakonerding.de<br />
schen Blumenschmuck in der Kirche <strong>und</strong><br />
kommt mit schlechteren Lichtverhältnissen<br />
zurecht.“ Interessantes vor <strong>und</strong> nach<br />
der Hochzeitsfeier ist oft einen Schnappschuss<br />
wert. Auch wenn professionelle Fotografen<br />
Geld kosten, sind sich die meisten<br />
Brautpaare einig, dass sich dieser finanzielle<br />
Einsatz lohnt. Schließlich werden die<br />
Frischvermählten mit Bildern belohnt, die<br />
einen unbezahlbaren emotionalen Wert für<br />
sie haben. Und es gibt noch mehr: Innovative<br />
Trends sind Hochzeitsreportagen, Pre-<br />
Wedding- oder After-Wedding-Shooting.<br />
„Das beginnt mit der Kissenschlacht des<br />
Paares am Morgen, über das Schminken<br />
der Braut bis nach der Feier. Wir begleiten<br />
das Paar 24 St<strong>und</strong>en“, so Laackmann. Der<br />
Fotograf bietet zudem „Kennenlern-Shootings“<br />
an, nachgestellt werden Situationen<br />
<strong>und</strong> besondere Erlebnisse vor der Hochzeit,<br />
der erste Kontakt in der Uni im Hörsaal,<br />
bei der Arbeit, das erste Date, gemeinsame<br />
Hobbys: Die Geschichte der beiden wird in<br />
Bildern erzählt.<br />
Besonders beliebtes zusätzliches aus<br />
Amerika stammendes Stilmittel: Trash the<br />
dress. Dabei wird das Paar in eleganter Robe<br />
<strong>und</strong> weißem Hochzeitskleid in außergewöhnliche,<br />
untypische Umgebungen wie<br />
Schrottplätze, Graffitiwände oder alte Fabriken<br />
gesetzt, „geht komplett gestylt Burger<br />
essen oder springt gemeinsam<br />
in die Lahn“, so Laackmann.<br />
Oder macht das<br />
Kleid nass, bespritzt<br />
oder zerstört es. Denn<br />
es muss „vor allem<br />
Spaß machen“.<br />
Auch in Zeiten der digitalen<br />
Archivierung werden<br />
Fotos gerahmt oder in einem<br />
Fotobuch präsentiert. Das ist<br />
nach wie vor die schönste Art,<br />
die Hochzeitsfotos aufzu-<br />
Fortsetzung<br />
nach 24 Jahren<br />
Satinhochzeit<br />
nach 25 Jahren<br />
Silberne Hochzeit,<br />
Silberhochzeit<br />
nach 26 Jahren<br />
Eichenhochzeit<br />
nach 27 Jahren<br />
Jutehochzeit<br />
nach 28 Jahren<br />
Nelkenhochzeit<br />
nach 29 Jahren<br />
Ebenholzhochzeit<br />
nach 30 Jahren<br />
Perlenhochzeit<br />
nach 31 Jahren<br />
Lindenhochzeit<br />
nach 32 Jahren<br />
Seifenhochzeit<br />
nach 33 Jahren<br />
Knoblauchhochzeit<br />
nach 34 Jahren<br />
Amberhochzeit<br />
nach 35 Jahren<br />
Leinwandhochzeit<br />
nach 36 Jahren<br />
Mondhochzeit<br />
nach 37 ½ Jahren<br />
Aluminiumhochzeit<br />
nach 38 Jahren<br />
Feuerhochzeit<br />
nach 39 Jahren<br />
Krepphochzeit<br />
nach 40 Jahren<br />
Rubinhochzeit<br />
nach 41 Jahren<br />
Birkenhochzeit<br />
nach 42 Jahren<br />
Granatene Hochzeit<br />
nach 43 Jahren<br />
Bleierne Hochzeit<br />
nach 44 Jahren<br />
Sternenhochzeit<br />
Fortsetzung<br />
nach 45 Jahren<br />
Messinghochzeit<br />
nach 46 Jahren<br />
Lavendelhochzeit<br />
nach 47 Jahren<br />
Kaschmirhochzeit<br />
nach 48 Jahren<br />
Diademhochzeit<br />
nach 49 Jahren<br />
Zederne Hochzeit<br />
nach 50 Jahren<br />
Goldene Hochzeit<br />
nach 51 Jahren<br />
Weidenhochzeit<br />
nach 52 Jahren<br />
Topashochzeit<br />
nach 53 Jahren<br />
Uranhochzeit<br />
nach 54 Jahren<br />
Zeushochzeit<br />
nach 55 Jahren<br />
Smaragdhochzeit<br />
nach 60 Jahren<br />
Diamantene Hochzeit<br />
nach 61 Jahren<br />
Ulmenhochzeit<br />
nach 62 Jahren<br />
Aquamarinhochzeit<br />
nach 63 Jahren<br />
Quecksilberhochzeit<br />
nach 65 Jahren<br />
Eiserne Hochzeit<br />
nach 67 ½ Jahren<br />
Steinerne Hochzeit<br />
nach 70 Jahren<br />
Gnadenhochzeit,<br />
Platinhochzeit<br />
nach 72 ½ Jahren<br />
Juwelenhochzeit<br />
nach 75 Jahren<br />
Kronjuwelenhochzeit<br />
nach 100 Jahren<br />
Himmelshochzeit<br />
sorgen Profis – erfahrene Goldschmiedemeister.<br />
von Tina Fischbach-Nispel<br />
Symbol der Unendlichkeit ist er, der Ring.<br />
Und wahrscheinlich kommt er deshalb bei<br />
Eheleuten nicht aus der Mode. Ewig soll die<br />
Liebe halten <strong>und</strong> am besten auch der Ring,<br />
der sie besiegelt. Da ist Qualität gefragt.<br />
Katrin Semler, Goldschmiedemeisterin aus<br />
Marburg hat einen hohen Anspruch an<br />
Qualität in ihrem Handwerk <strong>und</strong> auch an<br />
sich selbst. Ja, sie fertigt Schmuck an. Auch<br />
Ringe. Die Marburg-Kollektion ist von ihr.<br />
Aber das sind Schmuckstücke, die man<br />
nicht jeden Tag trägt. Ein Ehering hingegen<br />
Die Goldschmiedin<br />
Katrin semler<br />
prüft einen<br />
ring.<br />
Für gute <strong>und</strong><br />
für schlechte<br />
Zeiten: Das<br />
Versprechen<br />
<strong>und</strong> der ring<br />
dazu.<br />
Für beides<br />
soll möglichst ein Leben lang halten. Und<br />
das tut er auch, wenn er eine hohe Qualität<br />
hat. In einem aufwändigen Verfahren<br />
wird die Legierung gemischt, erhitzt, ein<br />
Barren gegossen. Aus dem vollen, gewalzten<br />
Material wird der Rohling ausgestanzt,<br />
maschinell gedreht <strong>und</strong> verdichtet. Auf die<br />
Fingergröße angepasst. Verzierungen <strong>und</strong><br />
Gravuren folgen. Der fertige Ring ist sozusagen<br />
aus einem Guss. Zweifarbige Modelle<br />
werden in einem speziellen Verfahren zusammengesetzt.<br />
Ein solcher Ring hält viele<br />
Jahre, übersteht Alltagsarbeit. Das kann<br />
ein selbstgefertigtes Modell nicht leisten,<br />
ist die Fachfrau überzeugt.<br />
Ein selbstgemachter Ring ist für Katrin<br />
Semler deshalb lediglich ein schöner Gedanke.<br />
„Aber er hat nicht die Qualität, die<br />
ein Trauring haben sollte.“<br />
foto: claudia konerding, www.claudiakonerding.de, Tina fischbach-nispel<br />
foto: Tina fischbach-nispel<br />
<strong>und</strong> was sie über ein<br />
Brautpaar sagen. Floristen helfen mit Ideen.<br />
von Tina Fischbach-Nispel<br />
Ohne Blumen geht auf einer Hochzeit<br />
nichts. Doch mit einem einfachen Gesteck<br />
ist es nicht getan. Die Ansprüche steigen<br />
<strong>und</strong> Floristen werden erfinderisch.<br />
Die Hochzeit hat heutzutage oft ein Thema,<br />
wissen Ute <strong>und</strong> Rita Gebhardi-Villani<br />
aus Gladenbach. Ein Brautpaar stellte seine<br />
Feier unter das Motto „unsere Urlaubsreisen“.<br />
„Wir haben jeden Tisch anders dekoriert.<br />
Der eine war Australien, der andere<br />
Österreich, der nächste die Schweiz. Alles<br />
sollte in Grün <strong>und</strong> Weiß gehalten sein.“ Eine<br />
Hochzeit vor Weihnachten glänzte in<br />
Rot <strong>und</strong> Grün, mit zahlreichen Mistelzweigen,<br />
roten Kugeln <strong>und</strong> vor allem zahlreichen<br />
Kerzen. „Viel Licht“, sagt Ute Gebhardi-Villani.<br />
„Das ist ganz wichtig.“ Alles soll<br />
zueinander passen. Auch der Strauß zum<br />
Kleid. Und selbstverständlich zur Braut.<br />
Floristen empfehlen, welche Blume, welche<br />
Form passen könnte. „Ein Prinzessinnen-<br />
Kleid braucht einen romantischen Strauß“,<br />
weiß Ute Gebhardi-Villani. Aus Rosen zum<br />
ein strauß wie<br />
ein Zepter.<br />
Diese Callas<br />
umbindet rita<br />
Gebhardi-<br />
Villani mit<br />
Gräsern. Die<br />
Länge der<br />
Blumen wirkt<br />
für sich.<br />
Beispiel, r<strong>und</strong> geb<strong>und</strong>en. Auch Nelken sind<br />
wieder im Kommen.<br />
Ein geradliniges Kleid harmoniert besser<br />
mit dem Zepter – einem Strauß aus Callas<br />
etwa, deren lange Stiele umwickelt werden.<br />
Obendrauf thronen im R<strong>und</strong> die Blüten.<br />
Die Gladenbacher Floristinnen planen alles<br />
tipptopp passend, bis ins kleinste Detail.<br />
Je länger<br />
desto breiter<br />
Vor allem verheiratete Frauen<br />
gehen mit der Zeit aus dem Leim.<br />
Kümmern sich nicht mehr um ihre<br />
Figur wie noch in früheren Zeiten<br />
als single. männer tragen ab einem<br />
bestimmten alter einen Bierbauch.<br />
Das ist nun auch wissenschaftlich<br />
untermauert. eine studie des Deutschen<br />
Institut für Wirtschaftsforschung<br />
(DIW), gestützt auf Daten<br />
des sogenannten sozio-oekonomischen<br />
panels (soep), belegt: Bei<br />
paaren lässt die Disziplin nach. sie<br />
müssen in einer stabilen partnerschaft<br />
ihre attraktivität nicht mehr<br />
beweisen.<br />
bewahren.<br />
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
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DAS ZUKUNFTSPROJEKT<br />
DAS ZUKUNFTSPROJEKT<br />
DAS ZUKUNFTSPROJEKT<br />
3 2<strong>01</strong>2<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
2 2<strong>01</strong>4<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
Seite 22<br />
N a c h r i c h t e N<br />
aus der Zukunft<br />
1 2<strong>01</strong>2<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
Seite 23<br />
N a c h r i c h t e N<br />
aus der Zukunft<br />
1 2<strong>01</strong>4<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
Europäische Netzwerkarbeit eine<br />
Investition<br />
in die Zukunft<br />
2 2<strong>01</strong>2<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
Seite 12<br />
N a c h r i c h t e N<br />
aus der Zukunft<br />
Der IB zeigt<br />
weiter Flagge<br />
gemeinsam<br />
gemeinsam<br />
weiter denken weiter denken<br />
Von der Bewegungskita über den<br />
grünen IB bis zur Zukunftsagentur:<br />
gemeinsam<br />
weiter denken<br />
innovativ,<br />
serviceorientiert,<br />
ökologisch<br />
ErgEbnissE dEs ZukunftsprojEkts i<br />
ZUR ZUkUnft DeR<br />
BeRUflIchen BIlDUnG<br />
UnD DeR<br />
SoZIalen aRBeIt<br />
Gefahr<br />
oder<br />
Chance<br />
Modern innovativ<br />
Der Stern unter den IB-Schulen:<br />
Stella-Neubau in<br />
Neubrandenburg eröffnet<br />
Festveranstaltung <strong>und</strong> Verleihung<br />
des Schwarz-Rot-Bunt-Preises in<br />
der Berliner Werkstatt der Kulturen<br />
E i n z E l s c h i c k s a l E i m B l i c k Ausstellung Flüchtling – Flucht – Zuflucht Seite 8<br />
F u n d r a i s i n g Zweite Chance für die „Zweite Chance“ Seite 14<br />
s c h l ü s s E l z u r g E s c h i c h t E d E s i B Besuch bei Françoise Humblot Seite 9<br />
h d W m IBM ist neuer Partner der Management-Hochschule Seite 10<br />
K e i n U r l a U b , s o n d e r n h a r t e a r b e i t Mit dem IB am Amazonas Seite 10<br />
G e s U c h t w e r d e n Vorbilder der Weiterbildung Seite 14<br />
F e r t i G i n e i n e m J a h r Neubau der Carlo Schmid Schule in Karlsruhe bezogen Seite 18<br />
E i n E E r f o l g s g E s c h i c h t E Die Revision des QM-Systems Seite 6<br />
A k t i v g E g E n A r m u t Aktionswoche des IB in Berlin Seite 10<br />
g r o s s z ü g i g Ikea-Stiftung spendiert 40.000 Euro für IB-Kita Seite 21<br />
n A c h r u f IB trauert uns seinen Ehrenvorsitzenden Georg Leber Seite 27<br />
T h e m a m a r k e T i n g Dachmarke IB mit Zukunft Seite 12<br />
i B - F a c h k r ä F T e i n m a z e d o n i e n Es gibt kein Roma-Problem! Seite 9<br />
e i n s p a r p o T e n z i a l e n u T z e n Projektgruppe „Zentraler Einkauf“ gegründet Seite 10<br />
m e i n e s Ta d T, m e i n e k u n s T Pirmasens wird bunter Seite 19<br />
P e r s o n a l e n t s c h e i d u n g e n Thiemo Fojkar wird Nachfolger von Werner Sigm<strong>und</strong> Seite 11<br />
g e b ü n d e lt e K o m P e t e n z e n Enge Zusammenarbeit bei der Akquise von Fachkräften Seite 8<br />
l u m i n a l e 2 0 1 2 IB bringt Frankfurt zum Leuchten Seite 16<br />
b e s t n o t e n Mobile Hilfen des IB in Thüringen liegen weit über dem Schnitt Seite 21<br />
cover_ib Intern_2_2<strong>01</strong>4_03.indd 1 10.06.14 12:36<br />
_ib InternCOVER_1_2<strong>01</strong>2_RZ.indd 1 06.03.12 13:23<br />
cover_ib Intern_1_2<strong>01</strong>4_04korr.indd 1 10.03.14 16:18<br />
4 2<strong>01</strong>3<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
4 2<strong>01</strong>2<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
4 2<strong>01</strong>1<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
1+2 2<strong>01</strong>3<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
3 2<strong>01</strong>1<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
Seite 18<br />
N a c h r i c h t e N<br />
aus der Zukunft<br />
Interview mit Werner<br />
Sigm<strong>und</strong> zum Abschied<br />
nach 36 Jahren Seite 12<br />
2<strong>01</strong>4<br />
Mitarbeiter-Befragung<br />
Start im Frühjahr<br />
k o m p e t e n z + k a r r i e r e Das IB-Fortbildungsangebot für 2<strong>01</strong>4 ist erschienen Seite 7<br />
B i l d u n g s v e r B a n d Eckpunktepapier für eine Weiterbildungsoffensive beschlossen Seite 8<br />
F u n d r a i s i n g Wir verkaufen kein Produkt, sondern Engagement Seite 12<br />
W a h l Kinder <strong>und</strong> Jugendliche wählen SPD Seite 22<br />
Weiterbildung<br />
in ihrer ganzen<br />
Vielfalt Seite 9<br />
B<strong>und</strong>esweite Aktionen<br />
zum Deutschen<br />
Weiterbildungstag 2<strong>01</strong>2<br />
T h i e m o F o j k a r Strategische Leitlinien als Steuerungsinstrument Seite 4<br />
S T e F a n G u F F a r T Ein Porträt des neuen IB-Vorstands Seite 10<br />
e r F o l G r e i c h e a k T i o n S w o c h e i n B e r l i n Aktiv gegen Armut Seite 16<br />
i B i n F r e i B u r G Erfolgreicher Partner von Unternehmen Seite 21<br />
DIe ABCD<br />
GmBH<br />
DeS IB Viele Aufgaben, ein Team<br />
W i c h t i g e s i n s t r u m e n t Die strategischen Leitlinien der IB-Gruppe Seite 8<br />
n a c h h a lt i g e Q u a l i tät Leitlinien zur Sozialen Arbeit Seite 10<br />
n e u b r a n d e n b u r g Kita-Kinder malen für Opfer in Japan Seite 15<br />
W a l d b r ö l Altenpflege auf chinesisch Seite 20<br />
Schwerpunktthema:<br />
Internationale<br />
Arbeit<br />
Mitgliederversammlung 2<strong>01</strong>1 in Stuttgart<br />
„Der IB ist wie die<br />
Rolling Stones“<br />
J u g e n d h i l f e ta g Frische Ideen für die Generation U27 Seite 10<br />
B u n d e s f r e i w i l l i g e n d i e n s t Erste BFDler haben ihren Dienst angetreten Seite 18<br />
„ w i r f ö r d e r n Z u k u n f t “ B<strong>und</strong>esweite Plakataktion ist ein voller Erfolg Seite 13<br />
V o r d e m a u s Projekt Jugendmigrationslotsen droht zu scheitern Seite 19<br />
„G e m e i n s a m n e u e W e G e G e h e n“ Thiemo Fojkar zu aktuellen Herausforderungen für den IB Seite 8<br />
Ü b e r n a h m e IB ist jetzt Mehrheitseigner der Hochschule der Wirtschaft für Management Seite 10<br />
at t r a k t i v Auch 2<strong>01</strong>3 gibt es wieder Feriencamps für Kinder von IB-Mitarbeitern Seite 9<br />
b e e i n d r u c k e n d Ausstellung des IB zu häuslicher Gewalt in Hamburg Seite 20<br />
Internationaler B<strong>und</strong><br />
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4 2<strong>01</strong>0<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
Wohnungslosenhilfe im IB<br />
Aus Tradition kompetent <strong>und</strong> engagiert<br />
Ausgezeichnet mit dem icma Award of Excellence<br />
U m f a n g r e i c h e B e r i c h t e r s tat t U n g Das war der Deutsche Weiterbildungstag 2<strong>01</strong>0 Seite 13<br />
W o d i e d e U t s c h e n a d l e r f l i e g e n l e r n e n IB hat Ski-Internat übernommen Seite 18<br />
d e r s c h l ü s s e l z U m e r f o l g Kompendium zur Unternehmenskultur erschienen Seite 8<br />
s t e l l U n g n a h m e d e s i B Wie kann es mit den Freiwilligendiensten weitergehen Seite 10<br />
4 | S c h w e r p u n k t<br />
IB intern 4/2<strong>01</strong>0<br />
I B intern 4/2<strong>01</strong>0 S c h w e r p u n k t | 5<br />
6 | S c h w e r p u n k t<br />
I B intern 4/2<strong>01</strong>0<br />
I B intern 4/2<strong>01</strong>0 S c h w e r p u n k t | 7<br />
Thema: Wohnungslosenhilfe im IB<br />
Engagiert <strong>und</strong> kompetent<br />
für menschenwürdiges Leben<br />
<strong>und</strong> gerechte Teilhabe<br />
Geschäftsfeld mit Tradition / Angebote erreichen 4000 Menschen<br />
Wohnungslose Frauen<br />
finden oft erst spät zu<br />
den Hilfsangeboten des<br />
IB. Dabei haben sie es<br />
besonders schwer, wieder<br />
festen Boden unter<br />
den Füßen zu bekommen,<br />
vor allem, wenn noch<br />
Kinder mit im Spiel sind.<br />
Die Wurzeln des Engagements des IB für<br />
wohnungslose Menschen reichen zurück<br />
bis zur Gründung des Verbandes; damals<br />
war diese Arbeit ein Teil der Jugendsozialarbeit<br />
im Nachkriegsdeutschland. Heute<br />
ist die Wohnungslosenhilfe/Schuldnerberatung<br />
ein eigenes Geschäftsfeld des IB.<br />
Die Wohnungslosenhilfe des IB unterstützt<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen, Familien,<br />
Alleinerziehende mit Kindern <strong>und</strong> auch<br />
junge Erwachsene, die in die Notlage des<br />
Wohnraumverlustes <strong>und</strong> seiner Begleiterscheinungen<br />
geraten sind, in den Bereichen<br />
Soziale Arbeit, Hauswirtschaft, Arbeitsaufnahme<br />
<strong>und</strong> Pflege. Das Spektrum<br />
der Leistungen reicht von Prävention über<br />
Wohnraumbeschaffung bis zur stationären<br />
Langzeithilfe <strong>und</strong> Nachsorge mit dem<br />
Ziel der Wiedererlangung von Eigenständigkeit<br />
<strong>und</strong> größtmöglicher Teilhabe.<br />
komplexes<br />
leistungssystem<br />
Im Beschluss des Europaparlamentes zum<br />
Europäischen Jahr 2<strong>01</strong>0 gegen Armut <strong>und</strong><br />
soziale Ausgrenzung wird als ein Ziel die<br />
„Sicherstellung des gleichen Zugangs zu<br />
angemessenen Ressourcen <strong>und</strong> Leistungen,<br />
zu denen auch angemessener Wohnraum,<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialschutz gehören“,<br />
formuliert.<br />
Dieser Herausforderung stellt sich die<br />
IB Wohnungslosenhilfe seit Jahren mit<br />
einem komplexen Leistungssystem. Sie<br />
geht, wie es im Beschluss an anderer<br />
Stelle heißt, „auf die Bedürfnisse von Obdachlosen<br />
<strong>und</strong> anderen Gruppen <strong>und</strong> Personen<br />
in schwierigen Lagen“ ein.<br />
Zahl der Wohnungslosen<br />
Gesamt 227.000<br />
Aussiedler 4000<br />
Einzelpersonen 132.000<br />
Angebote erreichen b<strong>und</strong>esweit<br />
r<strong>und</strong> 4000 menschen<br />
Das Arbeitsfeld bewegt sich in den Rechtskreisen<br />
Sozialhilfe, Arbeitsförderung,<br />
Gr<strong>und</strong>sicherung für Arbeitssuchende,<br />
Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherung. Im<br />
deutschen Sozialhilfegesetz wird von „Hil-<br />
Menschen aus<br />
Mehrpersonenhaushalten<br />
91.000<br />
das leistungsspektrum des IB in der<br />
wohnungslosenhilfe ist schon traditionell<br />
sehr groß <strong>und</strong> wird natürlich immer<br />
wieder den aktuellen notwendigkeiten<br />
entsprechend angepasst. Aktuell gehören<br />
dazu vor allem:<br />
| die einbindung ins lokale<br />
<strong>und</strong> regionale Hilfesystem<br />
| erstberatung <strong>und</strong> Hilfeplanung<br />
| personzentrierte Beratung,<br />
Betreuung, Begleitung/clearing<br />
| wohnraumbewirtschaftung<br />
(wohnraumbeschaffungen,<br />
kooperation mit Vermietern)<br />
| Aufsuchende Sozialarbeit<br />
| Ambulante wohnhilfen<br />
| Angebote zur Verselbstständigung<br />
(unterbringungen; stationäre <strong>und</strong><br />
ambulante Hilfen gemäß § 67 SGB XII)<br />
| niedrigschwellige Schuldnerberatung/<br />
treuhänderische Geldverwaltung<br />
| Supervision/Intervision/<br />
psychologische Beratung<br />
| Suchtkrankenhilfe<br />
| Haushandwerkliche <strong>und</strong><br />
hauswirtschaftliche Hilfen<br />
| tagesstruktur <strong>und</strong> freizeit<br />
| Verbesserung der ernährung<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
| langzeithilfen <strong>und</strong> pflege<br />
| nachgehende Sozialarbeit<br />
| Arbeitsangebote/Vernetzung mit der<br />
Beruflichen Bildung <strong>und</strong> Betrieben<br />
Reine Unterbringung<br />
von Wohnungslosen<br />
war<br />
gestern: Heute<br />
kümmert sich der<br />
IB auch um neue<br />
Perspektiven <strong>und</strong><br />
berufliche Qualifikationen<br />
seiner<br />
Klienten.<br />
Von Wohnungslosigkeit betroffen<br />
Gesamt 330.000<br />
Betroffene, denen<br />
geholfen wurde<br />
130.000<br />
fe zur Überwindung besonderer sozialer<br />
Schwierigkeiten“ gesprochen, die allen<br />
Menschen zusteht, die wohnungslos sind<br />
oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind.<br />
Die Unterbringung in Wohneinrichtungen<br />
mit eingeschränkter Betreuung kann auch<br />
nach landeseigenen oder kommunalen Sicherheits-<br />
<strong>und</strong> Ordnungsgesetzen erfolgen.<br />
Getragen wird dieses System in der IB-<br />
Gruppe von r<strong>und</strong> 250 Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern. Unsere Angebote erreichen<br />
r<strong>und</strong> 4000 Menschen.<br />
leitbild zur<br />
wohnungslosenhilfe<br />
Da keine Statistik zur Wohnungslosigkeit<br />
in Deutschland insgesamt vorliegt, behilft<br />
man sich mit Schätzungen über den Umfang.<br />
Dabei geht man 2008 von 227.000<br />
Wohnungslosen insgesamt aus. Sie setzen<br />
sich zusammen aus 91.000 Menschen in<br />
Mehrpersonenhaushalten, 132.000 Einzelpersonen,<br />
davon r<strong>und</strong> 20.000 auf der Straße,<br />
<strong>und</strong> 4000 wohnungslosen Aussiedlern.<br />
Der Anteil der Frauen wird mit 25 Prozent<br />
angegeben <strong>und</strong> der der Kinder mit elf Prozent.<br />
Die Zahl der von Wohnungslosigkeit<br />
Bedrohten wird auf 103.000 Menschen<br />
geschätzt. Die Dienste der Wohnungslosenhilfe<br />
erreichen b<strong>und</strong>esweit r<strong>und</strong><br />
130.000 der 330.000 Betroffenen.<br />
Der Entwurf des neuen Leitbildes der<br />
IB Wohnungslosenhilfe enthält im Wesentlichen<br />
zwei Aussagen: 1. Wohnen ist<br />
ein Gr<strong>und</strong>recht <strong>und</strong> ein Gr<strong>und</strong>bedürfnis<br />
eines jeden Menschen. 2. Jeder Mensch<br />
ist selbstbestimmt in der Wahl seiner<br />
Wohn- <strong>und</strong> Lebensform.<br />
Beide Aussagen drücken die sozialpolitische<br />
Brisanz der aktuellen Situation in<br />
diesem Feld aus. Die trägerübergreifende<br />
BAG Wohnungslosenhilfe fasst die soziale<br />
Problematik von Armut <strong>und</strong> Wohnungsnot<br />
in den Satz „Der Sozialstaat gehört allen!“<br />
<strong>und</strong> führt eine b<strong>und</strong>esweite Aktion mit dem<br />
Ziel durch, die Rechte der wohnungslosen<br />
Menschen zu wahren. Albert Hippchen<br />
Betroffene Kinder <strong>und</strong> Frauen<br />
Kinder 11 %<br />
Frauen<br />
25 %<br />
G A S T B E I T R A G<br />
Wohnungslosigkeit<br />
bekämpfen<br />
<strong>und</strong> soziale<br />
Ausgrenzung<br />
verhindern<br />
Von Michael Schleicher<br />
Nach Schätzungen der BAG Wohnungslosenhilfe<br />
e.V. waren 2008 in Deutschland<br />
r<strong>und</strong> 223.000 Menschen wohnungslos<br />
<strong>und</strong> weitere 103.000 unmittelbar von<br />
Wohnungsverlust bedroht. Eine gesetzliche<br />
Statistik hierüber gibt es – trotz großer<br />
Bemühungen von einzelnen Trägern<br />
<strong>und</strong> Kommunen – nicht.<br />
Wohnungslosigkeit hat häufig mehrere<br />
Gründe: Arbeitslosigkeit, Verschuldung,<br />
Suchterkrankungen, häusliche Gewalt,<br />
Trennung von Familien oder Partnern.<br />
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
deuten eher darauf hin, dass die<br />
Zahl der Wohnungslosen ansteigen könnte:<br />
| Viele kommunen leiden an einer angespannten<br />
Haushaltslage, die kürzungen<br />
im sozialen Bereich – <strong>und</strong> damit auch in<br />
der wohnungslosenhilfe <strong>und</strong> der prävention<br />
– nach sich ziehen könnte.<br />
| der Bestand an preiswertem wohnraum<br />
nimmt stetig ab, da mehr Bindungen im<br />
sozialen wohnungsbau auslaufen als<br />
neue öffentlich geförderte wohnungen<br />
entstehen.<br />
| parallel steigen die energiekosten, das<br />
wohnen wird für viele menschen teurer.<br />
| die Auswirkungen von geplanten<br />
gesetzlichen neuregelungen, wie eine<br />
Verkürzung von kündigungsfristen oder<br />
die pauschalierung von wohnkostenübernahmen<br />
im rahmen des SGB II, sind<br />
noch nicht abschätzbar, werden jedoch<br />
bei einer umsetzung eher negative Auswirkungen<br />
auf die entwicklung haben.<br />
Das Jahr 2<strong>01</strong>0 wurde von der EU zum Jahr<br />
der „Bekämpfung von Armut <strong>und</strong> sozialer<br />
Ausgrenzung“ erklärt. Damit erhält das<br />
Problem „Wohnungslosigkeit“ hoffentlich<br />
wieder mehr Aufmerksamkeit in der Gesellschaft<br />
wie auf allen politischen Ebenen.<br />
Wohnungspolitik muss ein wichtiger<br />
Baustein der Sozialpolitik in jeder Kommune<br />
sein. Es ist ein absolutes Gr<strong>und</strong>bedürfnis<br />
jedes Menschen, sicher <strong>und</strong> bezahlbar<br />
zu wohnen. Die Voraussetzungen<br />
m e H r S t u f I G e H I l f e B e I m I B I n B A y e r n<br />
Prävention in der<br />
Wohnungslosenhilfe<br />
Die Stadt München hat es sich zum Ziel gemacht,<br />
Wohnungslosigkeit im Vorfeld zu vermeiden<br />
<strong>und</strong> so Notunterbringungen so weit<br />
wie möglich zu verhindern. Die IB-Wohnungslosenhilfe<br />
in Bayern bietet inzwischen entsprechend<br />
zu den stationären Angeboten auch<br />
ambulante, präventive Maßnahmen an. Neben<br />
der Möglichkeit, bei akuter Wohnungslosigkeit<br />
einen Platz im Wohnheim in München-Allach<br />
oder Wasserburg zu bekommen, bietet der IB<br />
auch verschiedene Formen der Beratung <strong>und</strong><br />
Begleitung an, um Wohnungsverluste zu vermeiden.<br />
Diese Angebote wurden in den Ambulanten<br />
Hilfen zusammengeführt <strong>und</strong> umfassen<br />
das Unterstützte Wohnen, die Aufsuchende<br />
Sozialarbeit (ASA), die Mieterberatung <strong>und</strong> ab<br />
2<strong>01</strong>2 auch ein Clearing-Haus. Diese Angebote<br />
richten sich auch an Frauen <strong>und</strong> Familien.<br />
Von der Gefahr des Wohnungsverlustes – oft<br />
in Verbindung mit Verarmung, Verwahrlosung<br />
oder Überschuldung – sind viele Haushalte<br />
<strong>und</strong> Alleinerziehende betroffen.<br />
Die Aufsuchende Sozialarbeit wird in Kooperation<br />
mit dem Diakonischen Werk angeboten.<br />
Hierbei handelt es sich um ein Pilotprojekt<br />
der Stadt München.<br />
In der Nachsorgemaßnahme Unterstützes<br />
Wohnen werden ehemals wohnungslose<br />
Männer beraten, die aus dem Wohnheim in<br />
München-Allach wieder in eigenen Wohnraum<br />
gezogen sind. Für viele Bewohner ist<br />
Einer von 4000:<br />
In den vergangenen<br />
Jahren<br />
konnte der IB seine<br />
Angebote im<br />
Bereich der Wohnungslosenhilfe<br />
kontinuierlich<br />
ausbauen <strong>und</strong><br />
jetzt so vielen<br />
Menschen helfen<br />
wie nie zuvor.<br />
hierfür unterscheiden sich jedoch in jeder<br />
Kommune erheblich. Der Wohnungsmarkt<br />
entwickelt sich in Deutschland regional<br />
sehr unterschiedlich. Während in den großen<br />
Metropolen wie Hamburg, München<br />
<strong>und</strong> Köln ein starker Mangel an bezahlbarem<br />
Wohnraum herrscht, erleben andere<br />
Kommunen in bestimmten Regionen <strong>und</strong><br />
in den neuen B<strong>und</strong>esländern einen Einwohnerrückgang<br />
<strong>und</strong> damit einen recht<br />
ausgeglichenen Wohnungsmarkt.<br />
Gleichzeitig wird die beste aller Hilfen,<br />
der Schritt in die eigene Wohnung nach Jahren<br />
der Wohnungslosigkeit mit Unsicherheiten<br />
behaftet. Die Möglichkeit, jederzeit Hilfe <strong>und</strong><br />
Unterstützung bei den Kollegen des Unterstützten<br />
Wohnens zu finden, bietet in dieser<br />
Übergangszeit Sicherheit. Petra Gäbelein<br />
A m B u l A n t e w o H n H I l f e n I n B e r l I n<br />
„Vertrauensbildende<br />
Maßnahmen“<br />
Seit 1962 betreibt der IB in Berlin Wohn- <strong>und</strong><br />
Eingliederungshilfen (WEH). B<strong>und</strong>esweit eine<br />
Besonderheit war das im November 1992 in<br />
Kooperation mit einem Berliner Bezirksamt<br />
gegründete Pilotprojekt „Ambulante Wohnhilfen<br />
Schöneberg“.<br />
Hier wurde erstmalig in großem Umfang auf<br />
der Gr<strong>und</strong>lage einer Tagessatzfinanzierung<br />
die damalige Hilfe nach dem § 72 BSHG (heute<br />
§ 67 SGB XII) ambulant angeboten.<br />
Hilfe auf dem weg<br />
zum mieterdasein<br />
Ambulante Wohnhilfen sind heute an 16<br />
Standorten in Berlin vertreten. 117 Mitarbeiter<br />
begleiten derzeit r<strong>und</strong> 600 Klienten.<br />
Der IB mietet Wohnungen an, um sie den<br />
Leistungsempfängern zur Verfügung zu stellen.<br />
Ziel ist es, dass sie diese Wohnungen als<br />
Hauptmieter übernehmen können.<br />
Inzwischen vermittelt der IB in Berlin allein<br />
auf der Gr<strong>und</strong>lage dieses Konzeptes jährlich<br />
r<strong>und</strong> 150 bis 200 wohnungslose Menschen.<br />
Die Hilfe ist umfassend <strong>und</strong> geht neben der<br />
Wohnungslosigkeit auch die Hintergr<strong>und</strong>probleme<br />
an. Schließlich ist die Lebenswirklichkeit<br />
Wohnungsloser nicht nur geprägt durch<br />
fehlenden Wohnraum, sondern zum Beispiel<br />
oft auch durch Arbeitslosigkeit, fehlende soziale<br />
Beziehungen <strong>und</strong> wenig Geld.<br />
Ein großes Problem auf dem Berliner Wohnungsmarkt<br />
ist der Mangel an Wohnungen im<br />
geeigneten Segment der sozialrechtlich angemessenen<br />
1- bis 1,5-Zimmer-Wohnungen.<br />
Darüber hinaus haben Vermieter erhebliche<br />
Vorbehalte, wohnungslosen Menschen eine<br />
nämlich die Prävention von Wohnungsverlusten,<br />
ebenfalls stark unterschiedlich betrieben.<br />
Da Wohnungslosigkeit zu verwalten<br />
immer teurer ist, als Wohnungslosigkeit<br />
zu verhindern, gibt es in vielen Kommunen<br />
inzwischen zentrale Fachstellen, die den<br />
Wohnung als Hauptmieter zu überlassen.<br />
Die Anmietung von Trägerwohnungen durch<br />
den IB ist somit eine vertrauensbildende Maßnahme<br />
gegenüber Vermietern <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
ein Übungsfeld für die Leistungsempfänger.<br />
Trotz der starken Konkurrenz ist der IB mit<br />
einem Anteil von zehn bis zwölf Prozent an<br />
der Versorgung Wohnungsloser in der Stadt<br />
beteiligt.<br />
Thomas Fröhlich<br />
I n f r A n k f u r t w A r t e n n e u e A u f G A B e n<br />
Wohnungslosenhilfe<br />
als Migrationshilfe<br />
Seit nunmehr 30 Jahren sind Wohnungslosenhilfe<br />
<strong>und</strong> Migration in Frankfurt am Main in<br />
der Form von „Wohnheimen für Asylbewerber<br />
<strong>und</strong> Flüchtlinge“ miteinander verknüpft.<br />
Heute sinkt die Zahl der Asylbewerber, mit<br />
den entsprechenden Auswirkungen für den<br />
IB in diesem Bereich. Die Wohnheime befinden<br />
sich in einem Übergangsprozess hin zur<br />
Aufnahme von weiteren Personengruppen inoder<br />
ausländischer Herkunft.<br />
Heute werden in den Wohnheimen Personen<br />
betreut, deren gemeinsamer Nenner lediglich<br />
der ist, dass sie im Rahmen der Wohnungslosenhilfe<br />
entsprechend §§ 53 <strong>und</strong> 67<br />
SGB XII keinen Platz finden.<br />
Zielgruppe hat sich<br />
deutlich vergrößert<br />
Hierzu gehören neben dem klassischen Asylbewerber<br />
auch andere Migranten mit <strong>und</strong> ohne<br />
gesicherten Aufenthalt. Deutsche Rückkehrer<br />
nach gescheiterten Auswanderungsversuchen<br />
<strong>und</strong> Personen, die ihre Wohnung im Rahmen<br />
von Räumungsklagen verloren haben, leben<br />
neben Angehörigen der ethnischen Gruppe der<br />
Wenn es in die erste eigene Wohnung seit<br />
Langem geht, hilft der IB sogar beim Umzug<br />
– dank des gespendeten Busses ist<br />
das in München zumindest kein Problem.<br />
Roma <strong>und</strong> Bürgerkriegsflüchtlingen. Aufgr<strong>und</strong><br />
dieses Wandels der Personenkreise wurde<br />
2009 entschieden, diesen Bereich dem Geschäftsfeld<br />
Wohnungslosenhilfe zuzuordnen.<br />
Erkennbar sind zurzeit verstärkte Anfragen<br />
der Sozialbehörden zur Unterbringung von<br />
jungen Männern mit Migrationshintergr<strong>und</strong>,<br />
die nicht länger im Elternhaus leben können.<br />
Ludger Schmiesing<br />
I B - w o H n H e I m f ü r f r A u e n I n k Ö l n<br />
Vielfalt an Hilfen auch<br />
für Mütter mit Kindern<br />
Betrachtet man die Statistiken zur Wohnungslosigkeit,<br />
treten Frauen weit weniger in Erscheinung<br />
als Männer. Wohnungslosigkeit bei<br />
Frauen ist häufiger verdeckt <strong>und</strong> sie finden oft<br />
nur verspätet den Weg zu den Hilfsangeboten.<br />
Das Wohnheim für Frauen in Köln bietet bis<br />
zu 28 alleinstehenden Frauen, Schwangeren<br />
<strong>und</strong> Frauen mit insgesamt bis zu 17 Kindern<br />
eine Unterbringung <strong>und</strong> Hilfen. Die Bewohnerinnen<br />
sind häufig in schweren Lebenskrisen.<br />
Nahezu die Hälfte der Frauen hat einen Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> oft erhebliche Probleme<br />
mit der deutschen Sprache. Für sie bietet<br />
der IB in Köln ein mehrsprachiges Beratungsangebot.<br />
Bei Bedarf werden auch passgenaue<br />
Deutschkurse in den Einrichtungen angeboten.<br />
Im Fokus der pädagogischen Arbeit stehen<br />
neben den Frauen die Kinder. Auch wenn es<br />
zunächst weniger auffällt, sind sie bei ihrer Ankunft<br />
im Wohnheim meistens ebenfalls in einer<br />
akuten Krise. Um die Erziehungskompetenz der<br />
Mütter zu stärken <strong>und</strong> die Kinder bestmöglich<br />
zu fördern, wird das Jugendamt hinzugezogen.<br />
Die Einrichtung hat sich in den 26 Jahren ihres<br />
Bestehens kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Heute gibt es betreutes Wohnen in Wohngemeinschaften,<br />
Nachbetreuung sowie gemeinsam<br />
mit der Stadt Köln ein wissenschaftlich<br />
begleitetes Modellprojekt für Flüchtlingsfrauen<br />
mit besonderem Betreuungs- <strong>und</strong> Schutzbedarf.<br />
Dagmar Richter-Schleicher<br />
Wohnungserhalt mit einer ganzen Reihe<br />
von vorbeugenden Maßnahmen erreichen.<br />
Hierzu sind noch in vielen Kommunen Vereinbarungen<br />
mit den ARGEn zu treffen, da<br />
sonst die Verantwortlichkeit <strong>und</strong> Lösung<br />
der Obdachlosenversorgung ausschließlich<br />
durch die Kommunen erfolgt. Dieses<br />
System muss flächendeckend ausgebaut<br />
werden <strong>und</strong> den sich verändernden sozialen<br />
<strong>und</strong> ökonomischen Bedingungen aktiv angepasst<br />
<strong>und</strong> weiterentwickelt werden.<br />
Bereits wohnungslose Menschen brauchen<br />
vor allem eins: bezahlbare Wohnungen.<br />
Preiswerter Wohnraum ist in erster<br />
Linie öffentlich geförderter Wohnraum.<br />
Diesen für Investoren interessant zu machen,<br />
zu fördern <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke zur<br />
Verfügung zu stellen, ist eine Aufgabe der<br />
Kommune, die in Köln seit einigen Jahren<br />
sehr engagiert angegangen wird. In einer<br />
Imagekampagne wurde auf Messen, mit<br />
Ausstellungen <strong>und</strong> eigenen städtischen<br />
Musterprojekten für den öffentlich geförderten<br />
Wohnungsbau geworben – mit<br />
Erfolg. Im Jahre 2<strong>01</strong>0 wollen in Köln erstmals<br />
Investoren mehr Wohnungen errichten,<br />
als voraussichtlich gefördert werden<br />
können, jahrelang sah dies anders aus.<br />
Für wohnungslose Menschen mit besonderen<br />
Problemlagen muss neben Wohnraum<br />
ein begleitendes Hilfesystem entwickelt<br />
<strong>und</strong> umgesetzt werden, das zum Ziel<br />
hat, dass Betroffene wieder selbstständig in<br />
eigenem Wohnraum leben können. In Köln<br />
gibt es hierfür das seit mehr als 25 Jahren<br />
erprobte Verb<strong>und</strong>system zwischen dem<br />
Wohnungsversorgungsbetrieb <strong>und</strong> dem IB.<br />
Inzwischen gibt es in diesem gemeinsam<br />
entwickelten <strong>und</strong> betriebenen System neben<br />
je einem Wohnheim für Frauen, Männer<br />
<strong>und</strong> Paare verschiedene Wohngruppen<br />
<strong>und</strong> Apartments zur längerfristigen Wohnversorgung,<br />
in denen soziale Kompetenzen<br />
gestärkt <strong>und</strong> die eigenen Ressourcen der<br />
Betroffenen gefördert werden.<br />
Die Kommunen brauchen zur Bewältigung<br />
von Wohnungslosigkeit starke Partner<br />
– engagierte freie Träger wie den IB<br />
<strong>und</strong> verantwortungsbewusste Wohnungsunternehmen.<br />
Dann kann sich in einer Kommune viel<br />
bewegen: durch Vorbeugung verhindern,<br />
dass Menschen überhaupt obdachlos werden,<br />
dafür sorgen dass, dringend benötigte<br />
preiswerte Wohnungen entstehen <strong>und</strong> wohnungslose<br />
Menschen durch Unterstützung<br />
wieder Boden unter den Füßen bekommen.<br />
Michael Schleicher<br />
ist Leiter des Amtes<br />
für Wohnungswesen<br />
<strong>und</strong> des Wohnungsversorgungsbetriebs<br />
der Stadt Köln.<br />
W o h n e n i s t e i n G r u n d r e c h t u n d e i n G r u n d b e d ü r f n i s e i n e s j e d e n M e n s c h e n<br />
Aus dem Entwurf des neuen Leitbildes der IB Wohnungslosenhilfe<br />
j e d e r M e n s c h i s t s e l b s t b e s t i M M t i n d e r Wa h l s e i n e r W o h n - u n d l e b e n s f o r M<br />
Aus dem Entwurf des neuen Leitbildes der IB Wohnungslosenhilfe<br />
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de
2 2<strong>01</strong>0<br />
Die Zeitschrift für die IB-Gruppe<br />
Neue<br />
Imagekampagne<br />
startet am<br />
17. Juni 2<strong>01</strong>0<br />
Seite 13<br />
T h e m a d e s<br />
s c h w e r p u n k T s<br />
Übergangsmanagement –<br />
Wirksame Schritte auf<br />
dem Weg zur<br />
Berufsausbildung<br />
Seite 4-7<br />
Wir<br />
fördern<br />
Zukunft<br />
J u n g e m i g r a n T e n a l s l o T s e n Helfer brauchen starke Nerven Seite 8<br />
l e r n e n o h n e d r u c k Kinderakademie in Wernigerode eröffnet Seite 10<br />
k a r l s r u h e Betriebsversammlung im Fußballstadion Seite 14<br />
w ü r d i g u n g IB trauert um Hanna-Renate Laurien Seite 21<br />
4 | S c h w e r p u n k t<br />
I B intern 2/2<strong>01</strong>0<br />
IB intern 2/2<strong>01</strong>0 S c h w e r p u n k t | 5<br />
6 | S c h w e r p u n k t<br />
I B intern 2/2<strong>01</strong>0<br />
I B intern 2/2<strong>01</strong>0 S c h w e r p u n k t | 7<br />
Definitionen<br />
higkeit, Sozialverhalten oder sogenannte<br />
Sek<strong>und</strong>ärtugenden wie Pünktlichkeit <strong>und</strong><br />
Zuverlässigkeit, sind oft nicht im geforderten<br />
Maß vorhanden, hier wird häufig<br />
fehlende Ausbildungsreife festgestellt,<br />
die Unternehmen beklagen, dass sie kaum<br />
noch geeignete Auszubildende finden.<br />
Andererseits haben sich die Anforderungen<br />
in den Ausbildungsberufen kontinuierlich<br />
erhöht, besonders stark ge-<br />
AlS ÜBerGAnGSSySteM werden nach<br />
einer Definition des B<strong>und</strong>esinstituts für<br />
Berufsbildung BiBB alle Qualifizierungs<strong>und</strong><br />
Bildungsmaßnahmen<br />
bezeichnet, die<br />
am Übergang zwischen<br />
Schule <strong>und</strong> Berufsausbildung<br />
beziehungsweise<br />
Berufstätigkeit angeboten<br />
werden, die aber<br />
zu keinem anerkannten<br />
Abschluss führen.<br />
ÜBerGAnGSMAnAGeMent bezeichnet die<br />
möglichst reibungslose Gestaltung des<br />
Übergangs zwischen Schule <strong>und</strong> Berufsausbildung<br />
oder Berufstätigkeit, <strong>und</strong> zwar<br />
für Jugendliche, die nicht sofort im Anschluss<br />
an die allgemeinbildende Schule<br />
eine Ausbildungsstelle finden oder einen<br />
weiterführenden Schulbesuch beginnen.<br />
MASSnAHMen deS ÜBerGAnGSSySteMS<br />
sind Programme, die von ganz unterschiedlichen<br />
Institutionen angeboten beziehungsweise<br />
finanziert werden (siehe<br />
dazu weiter unten mehr). Diese Programme<br />
werden von Bildungsträgern wie dem<br />
IB durchgeführt, aber auch von Betrieben<br />
(zum Beispiel die Einstiegsqualifizierung<br />
als Praktikantenprogramm). Sie können<br />
auch an Schulen,<br />
in Kooperation mit<br />
Schulen oder unterstützt<br />
durch Schulen<br />
stattfinden.<br />
Wirksame Schritte auf dem Weg zur Berufsausbildung<br />
Übergangssystem <strong>und</strong> Übergangsmanagement – IB beteiligt sich an<br />
In den letzten Jahren ist es für Jugendliche<br />
nach Verlassen der allgemeinbildenden<br />
Schulen zunehmend schwieriger<br />
geworden, ohne Wartefristen oder Zwischenschritte<br />
eine Berufsausbildung aufzunehmen<br />
oder einen weiterführenden<br />
Schulbesuch zu absolvieren. Die Gründe<br />
dafür liegen auf zwei Ebenen: Aus Sicht<br />
der Unternehmen bringen viele Jugendliche<br />
nicht mehr alle Kompetenzen <strong>und</strong><br />
Die Anforderungen<br />
in den Ausbildungsberufen<br />
sind kontinuierlich<br />
gestiegen.<br />
Viele Jugendliche<br />
brauchen Hilfe, um<br />
sie zu erfüllen.<br />
Fähigkeiten mit, die man braucht, um<br />
erfolgreich eine Berufsausbildung zu<br />
absolvieren: Elementare Kulturtechniken<br />
(Lesen, Rechtschreibung, Rechnen)<br />
sind nicht mehr in ausreichendem Maße<br />
vorhanden oder in der Schule vermittelt<br />
worden – dies haben nicht zuletzt die<br />
PISA-Studie <strong>und</strong> andere Untersuchungen<br />
gezeigt. Aber auch andere als diese formal<br />
erworbenen Kompetenzen, etwa Teamfä-<br />
vielen Programmen für die berufliche Zukunft von Jugendlichen<br />
stiegen sind sie im Theoriebereich. Viele<br />
Unternehmen greifen bei den Bewerbern<br />
schon gar nicht mehr auf Absolventen der<br />
Hauptschulen zurück, sie nehmen lieber<br />
gleich Realschüler oder Abiturienten. Die<br />
Meldungen von ganzen Hauptschulabschlussklassen,<br />
von denen so gut wie niemand<br />
mehr eine Ausbildungsstelle findet,<br />
gehen immer wieder durch die Presse.<br />
Gleichzeitig ist es für die Betriebe riskanter<br />
geworden, sich für eine Zeit von in der<br />
Regel drei oder dreieinhalb Jahren festzulegen<br />
<strong>und</strong> einen Jugendlichen auszubilden,<br />
bei dem sie sich nicht sicher sein können,<br />
ob er die Ausbildung erfolgreich zu Ende<br />
bringt <strong>und</strong> ob er sich im Unternehmen so<br />
entwickelt, wie es von ihm oder ihr erwartet<br />
wird. Die Anzahl der zur Verfügung gestellten<br />
Ausbildungsplätze insgesamt ist kontinuierlich<br />
zurückgegangen, wenn auch in<br />
den letzten drei Jahren nicht mehr so stark –<br />
was in den Verlautbarungen des Ausbildungspaktes<br />
<strong>und</strong> des Handwerks <strong>und</strong> der<br />
Industrie als ein Zuwachs dargestellt wurde.<br />
Diese Probleme haben zeitweise ein solches<br />
Ausmaß angenommen, dass von einem<br />
Schulabgangsjahrgang mehr Jugendliche<br />
ins Übergangssystem mit seinen vielfältigen<br />
Maßnahmen eingemündet sind als in<br />
das Duale System der Berufsausbildung.<br />
1<br />
Ausbildungsstellensituation<br />
–<br />
problem gelöst<br />
Seit zwei Jahren melden die Partner des<br />
Ausbildungspakts, dass sich die Situation<br />
entspannt hätte: Durch den Rückgang<br />
der Schülerzahlen <strong>und</strong> die Anstrengungen<br />
der Betriebe, mehr Lehrstellen zur<br />
Verfügung zu stellen, hätte jedem ausbildungswilligen<br />
<strong>und</strong> ausbildungsfähigen<br />
Jugendlichen eine Ausbildungsstelle angeboten<br />
werden können.<br />
Wenn man das Übergangssystem genauer<br />
betrachtet, sprechen die Zahlen<br />
allerdings eine andere Sprache: Alle Jugendlichen,<br />
die einen Platz in diesem System<br />
gef<strong>und</strong>en haben, werden nicht mehr<br />
als ausbildungsstellensuchend in der Statistik<br />
geführt. Auch wenn sie lediglich ein<br />
Praktikum im Rahmen der Einstiegsqualifizierung<br />
in einem Betrieb, eine berufsvorbereitende<br />
Bildungsmaßnahme bei einem<br />
Träger oder ein schulisches Berufsvorbereitungsjahr<br />
absolvieren. Sie gelten also<br />
als versorgt, auch dann, wenn sie eigentlich<br />
ein anderes Ziel verfolgen, nämlich<br />
eine Ausbildung anstreben. Es sind dies<br />
pro Jahr etwa 300.000 Jugendliche <strong>und</strong><br />
junge Erwachsene.<br />
Nimmt man dazu die sogenannten Altbewerber,<br />
also Jugendliche, die sich für<br />
eine Ausbildungsstelle bewerben, aber<br />
schon im Vorjahr (<strong>und</strong> teilweise noch davor)<br />
erfolglos waren, kommen insgesamt<br />
1,2 Millionen junge Erwachsene hinzu,<br />
eine unglaubliche Zahl <strong>und</strong> eine Verschwendung<br />
von Ressourcen.<br />
2<br />
Ausbildungsstellenknappheit<br />
<strong>und</strong> demografischer wandel –<br />
engpass überw<strong>und</strong>en<br />
Im Zuge des demografischen Wandels<br />
nimmt die Zahl der Erwerbspersonen ab,<br />
der Anteil Jugendlicher an der Gesamtbevölkerung<br />
geht zurück. Es entstehen ein<br />
Fachkräftemangel <strong>und</strong> ein Nachwuchsproblem,<br />
das manche Beobachter zu dem<br />
Schluss verleitet, durch diese Entwicklung<br />
müssten doch die Ausbildungsprobleme<br />
demnächst gelöst sein, sich sozusagen<br />
von selbst lösen. Dies trifft jedoch<br />
leider nicht zu. Vielmehr öffnet sich eine<br />
Schere: Eine kleiner werdende Zahl von<br />
Jugendlichen findet Ausbildungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> ein zunehmender Teil verliert<br />
den Anschluss, landet als Geringqualifizierte<br />
auf dem Arbeitsmarkt – oder steuert<br />
auf dauerhafte Arbeitslosigkeit zu. Dies<br />
in einer Situation, in der aufgr<strong>und</strong> des genannten<br />
demografischen Wandels <strong>und</strong> des<br />
Bevölkerungsrückgangs jede potenzielle<br />
Arbeitskraft dringend gebraucht wird, <strong>und</strong><br />
zwar möglichst gut qualifiziert.<br />
3<br />
In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis<br />
stärker durchgesetzt, dass es notwendig<br />
ist, möglichst früh anzusetzen <strong>und</strong> den Jugendlichen<br />
schon in der Schule Möglich-<br />
Bereits ab der<br />
Klasse 7<br />
setzen einige<br />
Programme des<br />
Übergangsmanagements<br />
an. So können<br />
junge Leute<br />
schon früh<br />
herausfinden,<br />
welcher Beruf<br />
am besten zu<br />
ihnen passt.<br />
Vielfalt der förderinstitutionen<br />
– fragmentiert,<br />
aber engagiert<br />
Das Übergangssystem hat, wie beschrieben,<br />
zwischenzeitlich einen großen Umfang<br />
erreicht: In Spitzenzeiten wurden<br />
hier jährlich 500.000 Jugendliche qualifiziert,<br />
momentan sind es etwa 300.000.<br />
Es gibt eine Vielzahl von Programmen am<br />
Übergang Schule-Beruf, die von unterschiedlichsten<br />
Institutionen initiiert <strong>und</strong><br />
finanziert werden. Die B<strong>und</strong>esagentur für<br />
Arbeit bietet, auch zunehmend präventiv<br />
orientiert, Berufsvorbereitung <strong>und</strong> Aktivierungshilfen<br />
für Jüngere an. In den Betrieben<br />
wird das Praktikantenprogramm<br />
Hilfe auf dem Weg zur<br />
„Einstiegsqualifizierung“ durchgeführt,<br />
in dem Jugendliche für drei bis zwölf<br />
Monate arbeiten, mit der Perspektive,<br />
eine Ausbildungsstelle zu erhalten. Das<br />
Jugendministerium fördert sogenannte<br />
Kompetenzagenturen, die für besonders<br />
benachteiligte Jugendliche Lotsen zur<br />
Verfügung stellen, die sie durch Qualifizierungsangebote<br />
<strong>und</strong> bei Bewerbungen<br />
begleiten <strong>und</strong> ihnen Hilfestellung geben.<br />
Ähnliches wird vom Bildungsministerium<br />
mit dem Programm „Regionales Übergangsmanagement“<br />
gefördert, allerdings<br />
kommunal gesteuert. Die kommunale<br />
Jugendhilfe hat ebenfalls in vielen Kommunen<br />
entsprechende Programme aufgelegt.<br />
Auch die B<strong>und</strong>esländer bieten Hilfen<br />
beim Übergang in unterschiedlichen Förderprogrammen<br />
an.<br />
Die fördernden Institutionen engagieren<br />
sich mit finanziellen Mitteln, weil sie die<br />
Problematik erkannt haben <strong>und</strong> Jugendarbeitslosigkeit<br />
vermeiden wollen. Die B<strong>und</strong>esregierung<br />
hat eine Qualifizierungsinitiative<br />
ins Leben gerufen (Aufstieg durch<br />
Bildung; Bildungsrepublik Deutschland)<br />
<strong>und</strong> will zu einer Verbesserung der Ausbildungsquote<br />
beitragen.<br />
4<br />
präventiver<br />
Ansatz – neue<br />
programme<br />
Berufsausbildung<br />
keiten zu eröffnen, die Berufswelt kennenzulernen.<br />
In vielfältiger Weise geschieht<br />
dies durch Mentorenprogramme, die die<br />
Jugendlichen unterstützen (siehe das Programm<br />
„Berufseinstiegsbegleitung“ in IB<br />
intern 4/2009), die den Teilnehmern ihre<br />
Stärken, bezogen auf bestimmte Tätigkeitsbereiche,<br />
aufzeigen <strong>und</strong> bescheinigen.<br />
So haben sie eine bessere Vorstellung<br />
von ihren Möglichkeiten bei der späteren<br />
Berufswahl. Dadurch kann auch die Quote<br />
der Ausbildungsabbrüche von derzeit 20<br />
Prozent weiter gesenkt werden.<br />
5<br />
partizipation des<br />
IB an den<br />
neuen programmen<br />
Der IB hat sich in den letzten Jahren an<br />
Schulen, mit dem Schwerpunkt auf Übergangsmanagement,<br />
aber auch Schulsozialarbeit,<br />
also der Unterstützung von<br />
Schulen <strong>und</strong> Schülern, stark engagiert.<br />
Wir haben im Rahmen der Schulsozialarbeit<br />
126 Einrichtungen <strong>und</strong> 63 Beratungsstellen,<br />
die Berufseinstiegsbegleitung<br />
des IB ist an mehr als 60 Schulen<br />
aktiv, außerdem gibt es 82 Kooperationen<br />
mit Ganztagsschulen.<br />
Praktika in der Phase der<br />
Berufsorientierung geben<br />
den Jugendlichen die<br />
Sicherheit, dass sie sich<br />
richtig entschieden haben.<br />
6<br />
Berufsorientierungsprogramm<br />
an überbetrieblichen<br />
Ausbildungsstätten<br />
Das Bildungsministerium ist derzeit dabei,<br />
ein Programm stark auszubauen, das<br />
die klassischen Kompetenzen des IB gut<br />
<strong>und</strong> sinnvoll zum Einsatz bringen kann:<br />
Berufsorientierung für Schüler der achten<br />
Klassen.<br />
Dabei sind die Schüler für zwei Wochen<br />
in unseren Bildungszentren, wo sie<br />
(mindestens) drei Berufsfelder praktisch<br />
kennenlernen <strong>und</strong> darin arbeiten können.<br />
Vorgelagert in der siebten Klasse ist eine<br />
Potenzialanalyse, mit der Stärken <strong>und</strong><br />
Schwächen, Förderbedarfe <strong>und</strong> Potenziale<br />
festgestellt werden, für welche Gebiete<br />
besondere Eignungen – oder eben<br />
auch nicht – vorliegen.<br />
Eine gelingende Umsetzung im IB<br />
kann Innovationscharakter haben <strong>und</strong><br />
zukunftweisende Schritte einleiten, nämlich<br />
die Verzahnung von Sozialer Arbeit<br />
<strong>und</strong> Beruflicher Bildung bei der Zusammenarbeit<br />
mit Schulen <strong>und</strong> in Angeboten<br />
für Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen.<br />
Das Programm wird vom B<strong>und</strong>esinstitut<br />
für Berufsbildung koordiniert <strong>und</strong><br />
administriert, wir werden zentral dafür<br />
Handreichungen erstellen <strong>und</strong> eine qualitätsorientierte<br />
Umsetzung begleiten.<br />
7<br />
frühe förderprogramme mit<br />
präventivem Ansatz –wirksame<br />
Schritte zur Berufsausbildung<br />
Wir gehen davon aus, dass Programme wie<br />
die letztgenannten in Bezug auf Berufswahl<br />
<strong>und</strong> die Förderung von Ausbildungsreife<br />
einen erfolgreichen Beitrag leisten<br />
können auf dem Weg, Übergangsprobleme<br />
zwischen Schule <strong>und</strong> Berufsausbildung zu<br />
minimieren <strong>und</strong> einer größeren Zahl von<br />
Jugendlichen einen positiven Einstieg in<br />
das Berufsleben zu ermöglichen.<br />
Die Aussicht auf den Fachkräftemangel<br />
wird dazu führen, dass die Maßnahmen<br />
zur Integration in den Ausbildungs<strong>und</strong><br />
Arbeitsmarkt sich stärker auf die<br />
Prävention konzentrieren.<br />
Vorbeugende Angebote für alle Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> die individuelle<br />
Förderung bereits vor dem Verlassen<br />
der Schule werden zunehmen <strong>und</strong> an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
Walter Würfel,<br />
Ulrike Hestermann<br />
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
Kommunik ationsDesign<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
Telefon 0 62 46 / 68 91 03 www.thoene-design.de bureau@thoene-design.de
Evangelische Kirchengemeinde<br />
Hamm am Rhein <strong>und</strong> Ibersheim<br />
Buch Dorfentwicklung ::<br />
Design-Entwicklung <strong>und</strong> Layout<br />
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
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Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
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<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
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Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
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Beilage Frankfurter R<strong>und</strong>schau Gestaltungsonzept<br />
<strong>Thöne</strong> <strong>Editorial</strong>- <strong>und</strong><br />
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Hiltrud <strong>Thöne</strong> Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
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Anlageprodukte<br />
Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Eine hohe Schuldenlast <strong>und</strong> die tiefe<br />
Rezession trüben die Aussichten für<br />
die meisten Länder Osteuropas. Anders<br />
als z.B. in Fernost halten sich Anleger<br />
dort daher weiter zurück. 17<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
js Luxemburg – Luxemburgs Zentralbankchef,<br />
Yves Mersch, hat die EU-<br />
Kommission aufgefordert, die Stützungsmaßnahmen<br />
der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe<br />
nicht durch zu strikte Auflagen<br />
für die Banken zu torpedieren. „Die<br />
Politik darf sich nicht lauthals über<br />
eine vermeintliche Kreditklemme beklagen,<br />
wenn sie selber dazu beiträgt“,<br />
betonte das EZB-Ratsmitglied<br />
im Interview der Börsen-Zeitung.<br />
Mersch sagte, die in Luxemburg ansässigen<br />
Pfandbriefbanken beschwerten<br />
sich darüber, „dass ihre Mütter<br />
Geld bekommen haben <strong>und</strong> die Europäische<br />
Kommission zum Ausgleich<br />
die Verkürzung der Bilanzen fordert<br />
<strong>und</strong> sie deshalb keine neuen Pfandbriefe<br />
begeben können“. In Europa,<br />
vor allem in Deutschland, grassiert<br />
derzeit die Angst vor einer<br />
Kreditklemme. Unter<br />
anderem Finanzminister<br />
Peer Steinbrück<br />
wirft den Banken vor,<br />
zwar von Staat <strong>und</strong> EZB<br />
Hilfen anzunehmen, Unternehmen<br />
aber nicht<br />
ausreichend mit günstigen<br />
Krediten zu versorgen.<br />
Steinbrück hatte zuletzt<br />
den Banken gedroht,<br />
gegebenenfalls<br />
mithilfe der B<strong>und</strong>esbank<br />
die Unternehmen direkt mit Liquidität<br />
zu versorgen.<br />
Davon hält Mersch nicht viel. „Entscheidungen<br />
zur Geldpolitik werden<br />
im EZB-Rat für den gesamten Euroraum<br />
getroffen aufgr<strong>und</strong> von Fakten.<br />
Poltergeister beeinflussen uns<br />
nicht“, sagte der Notenbanker.<br />
Wenig optimistisch äußerte sich<br />
Mersch zur Konjunktur im Euroraum.<br />
Er gehe davon aus, „dass wir<br />
erst Mitte des kommenden Jahres positive<br />
Wachstumsraten auf Quartalsbasis<br />
sehen werden“. Dennoch<br />
sprach er sich indirekt gegen weitere<br />
Zinssenkungen in der Eurozone aus.<br />
Man müsse sich stets auch die negativen<br />
Konsequenzen exzessiv niedriger<br />
Zinsen vor Augen führen, betonte<br />
er.<br />
Interview Seite 6<br />
Kapitalmärkte<br />
Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />
Audi feiert am Donnerstag ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />
für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />
Mit einem Kurssturz von 14 % haben<br />
Investoren am Dienstag die Einbrüche<br />
bei Q-Cells quittiert. Der weltgrößte<br />
Solarzellenhersteller kassiert<br />
die Prognose erneut – zum vierten<br />
Mal in Folge. 9<br />
Marktdaten 14.07. Vort.<br />
1 Euro in Dollar (EZB) 1,3991 1,3975<br />
1 Euro in Pf<strong>und</strong> (EZB) 0,8575 0,8678<br />
1 Euro in Yen (EZB) 130,34 129,03<br />
1 Dollar in Yen (20h) 93,14 92,61<br />
Euro Stoxx 50 2370,71 +1,09%<br />
Dax 4781,69 +1,26%<br />
L-Dax 4779,10 +1,02%<br />
TecDax 626,04 –0,13%<br />
Paris/CAC 40 3081,87 +0,98%<br />
London/FT-SE 4237,68 +0,85%<br />
US Dow Jones (20h) 8312,10 –0,24%<br />
Nasdaq Comp. (20h) 1796,63 +0,19%<br />
Tokio/Nikkei 9261,81 +2,34%<br />
Gold/London in $ 924,75 908,50<br />
Öl/Aug. in $ (20h) 60,66 60,69<br />
B<strong>und</strong>/Future Sept. 121,99 122,29<br />
B<strong>und</strong>rendite 10 J. 3,30 3,27<br />
US-Bondrend. 10 J. (20h) 3,432 3,312<br />
Eonia 0,363 0,353<br />
3-M-Euribor 0,985 0,996<br />
Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />
Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />
Hohe Cashbestände aus Dividenden<strong>und</strong><br />
Zinszahlungen der Indexmitglieder<br />
verschlechtern den Tracking Error<br />
von börsengehandelten Indexfonds<br />
(ETF). 19<br />
100 Jahre Audi<br />
EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />
Notenbanker rügt Brüsseler Bankenauflagen<br />
Mersch: Politik trägt zu Kreditklemme bei<br />
Luxemburgs Zentralbankchef gibt düsteren Wachstumsausblick <strong>und</strong> warnt vor exzessiv niedrigen Zinsen<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />
blicken Anleger mit Spannung in<br />
die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />
MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />
das Protokoll der zurückliegenden<br />
geldpolitischen Sitzung vor<br />
drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />
insbesondere darauf, ob in dem<br />
Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />
der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />
die Rede ist. Dies<br />
würde den Dollar belasten.<br />
Am Dienstag verlief der Handel<br />
am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />
Dabei verharrte der Euro in einer<br />
recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />
obwohl die US-Großbank Goldman<br />
Sachs einen unerwartet hohen<br />
Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />
hatten solche positiven Neuigkeiten<br />
die Risikobereitschaft geweckt<br />
<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />
Dollar belastet. Am Abend<br />
notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />
Auch an den Aktienmärkten lösten<br />
die Goldman-Zahlen keine starken<br />
Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />
sich die Indizes schon zuvor<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
setzten damit die<br />
Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />
beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />
bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />
Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />
bremste den Index<br />
nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />
1,3 % auf 2 084 Punkte, dabei waren<br />
vor allem Minenwerte wie Rio Tinto<br />
gefragt, die von einer Stabilisierung<br />
der Metallpreise profitierten.<br />
Der Drei-Monats-Euribor, der häufig<br />
als Benchmark für kurzfristige<br />
Geldgeschäfte dient, markierte abermals<br />
ein Rekordtief. Nachdem der<br />
Referenzzins am Montag erstmals<br />
unter 1,0 % gerutscht war, fiel er<br />
nun weiter bis auf 0,985 %. Damit<br />
entfernte sich der Zinssatz weiter<br />
vom aktuellen Leitzinsniveau. Händler<br />
ordneten dies als Reaktion auf<br />
die Liquiditätsschwemme ein, mit<br />
der die Europäische Zentralbank<br />
den Geldhandel unter den Banken<br />
ankurbeln will.<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Branchen<br />
Investitionen in internationale Aktienfonds<br />
haben sich in den vergangenen<br />
Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />
einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />
Gewinne. 4, 8<br />
In China kommt der IPO-Markt nach<br />
neunmonatiger Zwangspause richtig<br />
in Schwung: Der Kurs von Zheijang<br />
Wanma Cable sprang beim Debüt<br />
um mehr als 125 %. 17<br />
Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />
in Großbritannien<br />
ist kein großer Wurf. Das britische<br />
Aufsichtsregime könnte sich aber<br />
nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
jur Frankfurt – Der internationale<br />
Standardsetzer IASB will die Bilanzierung<br />
von Finanzinstrumenten bei<br />
Banken <strong>und</strong> Versicherern ändern.<br />
Die Zahl der Wertpapierkategorien<br />
soll von vier auf zwei reduziert werden.<br />
Ob ein Instrument zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten oder<br />
zum Zeitwert bilanziert werden<br />
muss, soll künftig einfacher, anhand<br />
bestimmter Merkmale des Papiers,<br />
entschieden werden. Die Änderungen<br />
sollen, falls von den Banken gewünscht,<br />
schon im Jahresabschluss<br />
2009 zur Anwendung kommen. Mit<br />
dem Vorschlag reagiert das IASB auf<br />
Kritik von Seiten der EU. Sie hatte in<br />
der Krise auf Bilanzierungserleichterungen<br />
für Banken gedrungen. Doch<br />
ob die Vorschläge diese Wirkung entfalten,<br />
ist noch nicht absehbar. „Ob<br />
künftig eine Bank mehr oder weniger<br />
Finanzinstrumente zum Zeitwert<br />
bilanzieren muss, hängt davon ab,<br />
welche Instrumente sie hält <strong>und</strong> wie<br />
sie diese managt“, sagte John Smith,<br />
Boardmitglied des Standardsetzers,<br />
der Börsen-Zeitung. Ziel des IASB<br />
sei es nicht, die Anwendung der<br />
Fair-Value-Bilanzierung<br />
auszudehnen,<br />
betonte er. Der B<strong>und</strong>esverband<br />
deutscher Banken zeigte sich skeptisch<br />
<strong>und</strong> warnte vor einer Ausweitung<br />
der Zeitwertbilanzierung.<br />
Bericht <strong>und</strong> Interview Seite 5<br />
Wertberichtigt Seite 8<br />
Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />
angeschlossen sind, müssen<br />
laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />
K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />
Anlage bei ihnen abraten. 3<br />
Neuer IPO-Boom in China<br />
Hohe Cashbestände nachteilig<br />
ZEW-Index verliert an Boden<br />
Britisches Finanzreförmchen<br />
Für den Fall eines Scheiterns der<br />
Übernahme durch die Deutsche Lufthansa<br />
bereitet Austrian Airlines einen<br />
„Plan B“ vor. Der macht über 1 Mrd.<br />
Euro frisches Geld notwendig. 8, 10<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
bn New York – Ein florierender Handel<br />
hat Goldman Sachs nur wenige<br />
Monate nach massiven Staatshilfen<br />
einen Rekordertrag ermöglicht. Im<br />
zweiten Quartal 2009 weitete die<br />
Bank ihre Einnahmen im Zuge höherer<br />
Risikofreude binnen Jahresfrist<br />
um 46 % auf 13,8 Mrd. Dollar aus.<br />
Der Nettogewinn kletterte nach Angaben<br />
vom Dienstag um 65 % auf<br />
3,43 Mrd. Dollar. Ausschüttungen<br />
<strong>und</strong> eine Sonderdividende auf Hybridkapital<br />
begrenzten den Anstieg<br />
des Stammaktionären zustehenden<br />
Ergebnisses dabei auf 33 %. Pro Anteilsschein<br />
verdiente das Institut<br />
4,93 Dollar, Analysten hatten 3,38<br />
Dollar erwartet. In einem leichteren<br />
Gesamtmarkt tendierten Goldman-<br />
Sachs-Aktien im Verlauf fester.<br />
Nebenstehender Kommentar<br />
Bericht Seite 3<br />
Bei Goldman Sachs hat der Aufschwung<br />
schon eingesetzt. Neun<br />
Monate nach der staatlichen Rekapitalisierungsr<strong>und</strong>e<br />
im Finanzsektor<br />
zeigt die US-Bank einen Rekord-Quartalsertrag<br />
von knapp 14<br />
Mrd. Dollar. Hat sich die Konkurrenz<br />
erst ruiniert, sprudeln die Einnahmen<br />
frei <strong>und</strong> ungeniert. Im Geschäft<br />
mit Festverzinslichen<br />
machte einst Bear Stearns Goldman<br />
Konkurrenz – den Broker haben<br />
Fed <strong>und</strong> JPMorgan aufgefangen.<br />
Im Energiehandel wetteiferte<br />
Lehman mit dem Institut – das<br />
Haus ging im September pleite. Im<br />
Investment Banking traf Goldman<br />
unter anderem auf Merrill Lynch –<br />
die Gesellschaft ist seit Übernahme<br />
durch die Bank of America zum Jahreswechsel<br />
ein Schatten früherer<br />
Tage. Und gegenüber den Universalbanken,<br />
die in den kommenden<br />
Tagen Zahlen präsentieren, hat<br />
Goldman einen entscheidenden<br />
Vorteil: Die Bank hat kein Massengeschäft,<br />
<strong>und</strong> was in schockgefrorenen<br />
Märkten vor Monaten noch als<br />
unentbehrlich galt, verhagelt mit<br />
Kreditausfällen nun den Wettbewerbern<br />
die Resultate.<br />
Mehr als 23 Mrd. Dollar hat Goldman<br />
in den ersten sechs Monaten<br />
dieses Jahres eingenommen. Da zuletzt<br />
r<strong>und</strong> die Hälfte des Ertrags<br />
zur Vergütung aufgewandt worden<br />
ist, können sich die noch knapp<br />
30 000 Mitarbeiter schon zur Jahresmitte<br />
auf fette Boni freuen. Den<br />
US-Bürgern sollten sie es nachsehen,<br />
wenn sich diese darüber nicht<br />
so recht mit ihnen freuen wollen.<br />
Ertragsstarke Banken sind für die<br />
USA zwar allemal besser als schiefliegende<br />
Institute wie CIT. Nur mit<br />
einem extremen Kurzzeitgedächtnis<br />
aber lässt sich ausblenden, was<br />
Goldman neben einer klugen Risikosteuerung<br />
in die Lage versetzt<br />
hat, nun derart zu glänzen: Im<br />
Herbst flossen nicht nur Milliarden<br />
aus dem Bankenrettungsprogramm,<br />
13 Mrd. Dollar an öffentlichen<br />
Hilfen reichte auch AIG an<br />
Goldman weiter, als der Versicherer<br />
Verpflichtungen aus seinen<br />
Swap-Geschäften mit der Bank<br />
nicht mehr nachkommen konnte.<br />
Und dann sind da noch 28 Mrd.<br />
Dollar an Fremdkapital, welche das<br />
Institut dank Garantie der Aufsicht<br />
günstig platzieren konnte.<br />
Die Regierung sollte Goldman<br />
wenigstens kräftig zur Kasse bitten,<br />
wenn es nach Tilgung des staatlichen<br />
Hybridkapitals nun um den<br />
Rückkauf eines Optionsscheins auf<br />
Stammaktien geht. Als Lohn ihrer<br />
Hilfe bliebe den US-Steuerzahlern<br />
andernfalls nur die Erleichterung<br />
darüber, dass nicht auch Goldman<br />
wie andere die Belastbarkeit des Finanzsystems<br />
auf die Probe gestellt<br />
hat. (Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />
„Wir sehen die Chance, Akquisitionsgelegenheiten<br />
zu nutzen“, hat<br />
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich<br />
im Dezember 2008 – mitten in<br />
der Finanzkrise also – verlauten lassen.<br />
Gut ein halbes Jahr später ist<br />
Streibich bereits so weit, eine erste<br />
Transaktion präsentieren zu können.<br />
Für fast eine halbe Milliarde<br />
Euro wird IDS Scheer übernommen,<br />
<strong>und</strong> die Software AG erreicht<br />
damit ihr Mittelfristziel von 1 Mrd.<br />
Euro Umsatz. Streibich erwartet,<br />
dass die Verbindung der horizontalen<br />
Technologieplattform der Software<br />
AG mit der Beratungsexpertise<br />
von IDS Scheer zu zusätzlichem<br />
Wachstum führt. Ein interessanter<br />
Ansatz – aber Zahlen zu erwarteten<br />
Synergieeffekten auf Umsatz- oder<br />
Kostenseite fehlen bislang.<br />
Die operative Marge wird derweil<br />
den Vorjahreswert von 28,6 %<br />
auf absehbare Zeit nicht mehr erreichen.<br />
Dank der Entscheidung, das<br />
Beratungsgeschäft von IDS Scheer<br />
mit zu übernehmen, muss die Software<br />
AG diesbezüglich künftig kleinere<br />
Brötchen backen. Da kann<br />
Streibich noch so oft betonen, man<br />
werde mittelfristig wieder eine<br />
Ebitda-Marge von 25 % erreichen.<br />
Das große Fragezeichen hinter der<br />
Akquisition ist jedoch nicht, warum<br />
die Software AG ihre Marge<br />
verwässern lässt – dies könnte zusätzliches<br />
Wachstum kompensieren.<br />
Vielmehr ist das Transaktionsvolumen<br />
fragwürdig. Die Software<br />
AG bietet mitten in der Krise einen<br />
Preis, der einem Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />
von 30 entspricht. Zum Vergleich:<br />
Die Darmstädter selbst werden<br />
nur mit einem KGV von 11 bewertet,<br />
Branchenprimus SAP mit<br />
16,5. Auch die Prämie auf den<br />
Durchschnittskurs der vergangenen<br />
drei Monate ist mit mehr als<br />
60 % weit überdurchschnittlich.<br />
Hinzu kommt: Der Zukauf wird<br />
größtenteils über Fremdkapital finanziert.<br />
Auch deshalb hätte eine<br />
etwas weniger großzügige Offerte<br />
mehr Vertrauen bei den Anlegern<br />
geweckt. Streibich <strong>und</strong> IDS-Gründer<br />
August-Wilhelm Scheer kennen<br />
sich seit Jahren. War die teure<br />
Übernahme auch ein Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />
Scheer wird der Software<br />
AG künftig nur beratend zur<br />
Seite stehen. Zu möglichen Personaleinschnitten<br />
nach der Übernahme<br />
wird derweil noch nichts<br />
kommuniziert. Der von Softwarefirmen<br />
gefürchteten Abwanderung<br />
qualifizierter Mitarbeiter nach einer<br />
Übernahme kann sicher effektiver<br />
entgegengewirkt werden. Der<br />
hohe Abschlag auf den Kurs der<br />
Software-AG-Aktie am Dienstag<br />
war entsprechend nur folgerichtig.<br />
(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />
Europas Aktienmärkte bauen Gewinne aus<br />
Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt weiter<br />
Yves Mersch<br />
„Die Politik darf sich<br />
nicht lauthals über<br />
eine vermeintliche<br />
Kreditklemme beklagen,<br />
wenn sie selber<br />
dazu beiträgt.“<br />
BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />
Geduldsprobe für Aktienanleger<br />
Osteuropa verliert den Anschluss<br />
MAN strafft die Organisation <strong>und</strong> bildet<br />
aus dem Geschäft mit Turbomaschinen<br />
<strong>und</strong> Großdieseln eine neue<br />
Geschäftseinheit Power Engineering<br />
als Gegengewicht zum bislang dominanten<br />
Lkw-Bereich. 9<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
scd Frankfurt – Die Software AG bietet<br />
für den IT-Dienstleister IDS<br />
Scheer knapp eine halbe Milliarde<br />
Euro. Am Dienstagabend teilten die<br />
Darmstädter mit, bereits mehr als<br />
die Hälfte der Anteile zu halten. Mit<br />
den Hauptaktionären, IDS-Gründer<br />
August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Ex-Vorstandschef<br />
Alexander Pocsay, hatte<br />
man sich bereits zuvor geeinigt. Der<br />
Kaufpreis, der überwiegend fremdfinanziert<br />
wird, beinhaltet eine Prämie<br />
von 39 % auf den Vortagesschlusskurs.<br />
Während die Aktie von<br />
IDS Scheer unmittelbar nach Bekanntwerden<br />
der Nachricht in die<br />
Nähe des Angebotspreises von 15<br />
Euro je Anteil schoss, gaben die Software-AG-Titel<br />
um bis zu 7 % nach.<br />
Nebenstehender Kommentar<br />
Personen Seite 7<br />
Schwerpunkt Seite 11<br />
Quelle: Thomson Reuters<br />
Uhrzeit<br />
10 11 12 13 14 15 16 17<br />
9<br />
Deutscher Aktienindex<br />
4700<br />
4725<br />
4750<br />
4775<br />
4800<br />
14.7.09<br />
Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />
4802,98 Tiefst: 4705,91<br />
Neue Bilanzregeln<br />
für Banken<br />
Standardisierer legt Entwurf vor – Auswirkung unklar<br />
Q-Cells voll erwischt<br />
MAN fusioniert Diesel <strong>und</strong> Turbo<br />
AUA bereitet „Plan B“ vor<br />
Goldman Sachs<br />
mit Rekordertrag<br />
Software AG<br />
übernimmt IDS<br />
Zahltag bei Goldman Sachs<br />
Von Bernd Neubacher<br />
Teurer Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />
Von Sebastian Schmid<br />
Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
Redaktion:<br />
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Investmentfonds: Tel.<br />
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Postfach 11 09 32 -60044 Frankfurt am Main<br />
Wie die KfW mit der Konjunktur auf Tour geht – Seite 5<br />
Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
Mittwoch, 15. Juli 2009 · Frankfurt am Main www.boersen-zeitung.de Einzelpreis Euro 3,75 · Nr. 132 D 1836 B<br />
4:o;V;V;n;u<br />
Anlageprodukte<br />
Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Eine hohe Schuldenlast <strong>und</strong> die tiefe<br />
Rezession trüben die Aussichten für<br />
die meisten Länder Osteuropas. Anders<br />
als z.B. in Fernost halten sich Anleger<br />
dort daher weiter zurück. 17<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
js Luxemburg – Luxemburgs Zentralbankchef,<br />
Yves Mersch, hat die EU-<br />
Kommission aufgefordert, die Stützungsmaßnahmen<br />
der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe<br />
nicht durch zu strikte Auflagen<br />
für die Banken zu torpedieren. „Die<br />
Politik darf sich nicht lauthals über<br />
eine vermeintliche Kreditklemme beklagen,<br />
wenn sie selber dazu beiträgt“,<br />
betonte das EZB-Ratsmitglied<br />
im Interview der Börsen-Zeitung.<br />
Mersch sagte, die in Luxemburg ansässigen<br />
Pfandbriefbanken beschwerten<br />
sich darüber, „dass ihre Mütter<br />
Geld bekommen haben <strong>und</strong> die Europäische<br />
Kommission zum Ausgleich<br />
die Verkürzung der Bilanzen fordert<br />
<strong>und</strong> sie deshalb keine neuen Pfandbriefe<br />
begeben können“. In Europa,<br />
vor allem in Deutschland, grassiert<br />
derzeit die Angst vor einer<br />
Kreditklemme. Unter<br />
anderem Finanzminister<br />
Peer Steinbrück<br />
wirft den Banken vor,<br />
zwar von Staat <strong>und</strong> EZB<br />
Hilfen anzunehmen, Unternehmen<br />
aber nicht<br />
ausreichend mit günstigen<br />
Krediten zu versorgen.<br />
Steinbrück hatte zuletzt<br />
den Banken gedroht,<br />
gegebenenfalls<br />
mithilfe der B<strong>und</strong>esbank<br />
die Unternehmen direkt mit Liquidität<br />
zu versorgen.<br />
Davon hält Mersch nicht viel. „Entscheidungen<br />
zur Geldpolitik werden<br />
im EZB-Rat für den gesamten Euroraum<br />
getroffen aufgr<strong>und</strong> von Fakten.<br />
Poltergeister beeinflussen uns<br />
nicht“, sagte der Notenbanker.<br />
Wenig optimistisch äußerte sich<br />
Mersch zur Konjunktur im Euroraum.<br />
Er gehe davon aus, „dass wir<br />
erst Mitte des kommenden Jahres positive<br />
Wachstumsraten auf Quartalsbasis<br />
sehen werden“. Dennoch<br />
sprach er sich indirekt gegen weitere<br />
Zinssenkungen in der Eurozone aus.<br />
Man müsse sich stets auch die negativen<br />
Konsequenzen exzessiv niedriger<br />
Zinsen vor Augen führen, betonte<br />
er.<br />
Interview Seite 6<br />
Kapitalmärkte<br />
Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />
Audi feiert am Donnerstag ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />
für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />
Mit einem Kurssturz von 14 % haben<br />
Investoren am Dienstag die Einbrüche<br />
bei Q-Cells quittiert. Der weltgrößte<br />
Solarzellenhersteller kassiert<br />
die Prognose erneut – zum vierten<br />
Mal in Folge. 9<br />
Marktdaten 14.07. Vort.<br />
1 Euro in Dollar (EZB) 1,3991 1,3975<br />
1 Euro in Pf<strong>und</strong> (EZB) 0,8575 0,8678<br />
1 Euro in Yen (EZB) 130,34 129,03<br />
1 Dollar in Yen (20h) 93,14 92,61<br />
Euro Stoxx 50 2370,71 +1,09%<br />
Dax 4781,69 +1,26%<br />
L-Dax 4779,10 +1,02%<br />
TecDax 626,04 –0,13%<br />
Paris/CAC 40 3081,87 +0,98%<br />
London/FT-SE 4237,68 +0,85%<br />
US Dow Jones (20h) 8312,10 –0,24%<br />
Nasdaq Comp. (20h) 1796,63 +0,19%<br />
Tokio/Nikkei 9261,81 +2,34%<br />
Gold/London in $ 924,75 908,50<br />
Öl/Aug. in $ (20h) 60,66 60,69<br />
B<strong>und</strong>/Future Sept. 121,99 122,29<br />
B<strong>und</strong>rendite 10 J. 3,30 3,27<br />
US-Bondrend. 10 J. (20h) 3,432 3,312<br />
Eonia 0,363 0,353<br />
3-M-Euribor 0,985 0,996<br />
Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />
Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />
Hohe Cashbestände aus Dividenden<strong>und</strong><br />
Zinszahlungen der Indexmitglieder<br />
verschlechtern den Tracking Error<br />
von börsengehandelten Indexfonds<br />
(ETF). 19<br />
100 Jahre Audi<br />
EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />
Notenbanker rügt Brüsseler Bankenauflagen<br />
Mersch: Politik trägt zu Kreditklemme bei<br />
Luxemburgs Zentralbankchef gibt düsteren Wachstumsausblick <strong>und</strong> warnt vor exzessiv niedrigen Zinsen<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />
blicken Anleger mit Spannung in<br />
die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />
MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />
das Protokoll der zurückliegenden<br />
geldpolitischen Sitzung vor<br />
drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />
insbesondere darauf, ob in dem<br />
Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />
der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />
die Rede ist. Dies<br />
würde den Dollar belasten.<br />
Am Dienstag verlief der Handel<br />
am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />
Dabei verharrte der Euro in einer<br />
recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />
obwohl die US-Großbank Goldman<br />
Sachs einen unerwartet hohen<br />
Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />
hatten solche positiven Neuigkeiten<br />
die Risikobereitschaft geweckt<br />
<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />
Dollar belastet. Am Abend<br />
notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />
Auch an den Aktienmärkten lösten<br />
die Goldman-Zahlen keine starken<br />
Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />
sich die Indizes schon zuvor<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
setzten damit die<br />
Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />
beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />
bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />
Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />
bremste den Index<br />
nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />
1,3 % auf 2 084 Punkte, dabei waren<br />
vor allem Minenwerte wie Rio Tinto<br />
gefragt, die von einer Stabilisierung<br />
der Metallpreise profitierten.<br />
Der Drei-Monats-Euribor, der häufig<br />
als Benchmark für kurzfristige<br />
Geldgeschäfte dient, markierte abermals<br />
ein Rekordtief. Nachdem der<br />
Referenzzins am Montag erstmals<br />
unter 1,0 % gerutscht war, fiel er<br />
nun weiter bis auf 0,985 %. Damit<br />
entfernte sich der Zinssatz weiter<br />
vom aktuellen Leitzinsniveau. Händler<br />
ordneten dies als Reaktion auf<br />
die Liquiditätsschwemme ein, mit<br />
der die Europäische Zentralbank<br />
den Geldhandel unter den Banken<br />
ankurbeln will.<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Branchen<br />
Investitionen in internationale Aktienfonds<br />
haben sich in den vergangenen<br />
Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />
einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />
Gewinne. 4, 8<br />
In China kommt der IPO-Markt nach<br />
neunmonatiger Zwangspause richtig<br />
in Schwung: Der Kurs von Zheijang<br />
Wanma Cable sprang beim Debüt<br />
um mehr als 125 %. 17<br />
Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />
in Großbritannien<br />
ist kein großer Wurf. Das britische<br />
Aufsichtsregime könnte sich aber<br />
nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
jur Frankfurt – Der internationale<br />
Standardsetzer IASB will die Bilanzierung<br />
von Finanzinstrumenten bei<br />
Banken <strong>und</strong> Versicherern ändern.<br />
Die Zahl der Wertpapierkategorien<br />
soll von vier auf zwei reduziert werden.<br />
Ob ein Instrument zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten oder<br />
zum Zeitwert bilanziert werden<br />
muss, soll künftig einfacher, anhand<br />
bestimmter Merkmale des Papiers,<br />
entschieden werden. Die Änderungen<br />
sollen, falls von den Banken gewünscht,<br />
schon im Jahresabschluss<br />
2009 zur Anwendung kommen. Mit<br />
dem Vorschlag reagiert das IASB auf<br />
Kritik von Seiten der EU. Sie hatte in<br />
der Krise auf Bilanzierungserleichterungen<br />
für Banken gedrungen. Doch<br />
ob die Vorschläge diese Wirkung entfalten,<br />
ist noch nicht absehbar. „Ob<br />
künftig eine Bank mehr oder weniger<br />
Finanzinstrumente zum Zeitwert<br />
bilanzieren muss, hängt davon ab,<br />
welche Instrumente sie hält <strong>und</strong> wie<br />
sie diese managt“, sagte John Smith,<br />
Boardmitglied des Standardsetzers,<br />
der Börsen-Zeitung. Ziel des IASB<br />
sei es nicht, die Anwendung der<br />
Fair-Value-Bilanzierung<br />
auszudehnen,<br />
betonte er. Der B<strong>und</strong>esverband<br />
deutscher Banken zeigte sich skeptisch<br />
<strong>und</strong> warnte vor einer Ausweitung<br />
der Zeitwertbilanzierung.<br />
Bericht <strong>und</strong> Interview Seite 5<br />
Wertberichtigt Seite 8<br />
Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />
angeschlossen sind, müssen<br />
laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />
K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />
Anlage bei ihnen abraten. 3<br />
Neuer IPO-Boom in China<br />
Hohe Cashbestände nachteilig<br />
ZEW-Index verliert an Boden<br />
Britisches Finanzreförmchen<br />
Für den Fall eines Scheiterns der<br />
Übernahme durch die Deutsche Lufthansa<br />
bereitet Austrian Airlines einen<br />
„Plan B“ vor. Der macht über 1 Mrd.<br />
Euro frisches Geld notwendig. 8, 10<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
bn New York – Ein florierender Handel<br />
hat Goldman Sachs nur wenige<br />
Monate nach massiven Staatshilfen<br />
einen Rekordertrag ermöglicht. Im<br />
zweiten Quartal 2009 weitete die<br />
Bank ihre Einnahmen im Zuge höherer<br />
Risikofreude binnen Jahresfrist<br />
um 46 % auf 13,8 Mrd. Dollar aus.<br />
Der Nettogewinn kletterte nach Angaben<br />
vom Dienstag um 65 % auf<br />
3,43 Mrd. Dollar. Ausschüttungen<br />
<strong>und</strong> eine Sonderdividende auf Hybridkapital<br />
begrenzten den Anstieg<br />
des Stammaktionären zustehenden<br />
Ergebnisses dabei auf 33 %. Pro Anteilsschein<br />
verdiente das Institut<br />
4,93 Dollar, Analysten hatten 3,38<br />
Dollar erwartet. In einem leichteren<br />
Gesamtmarkt tendierten Goldman-<br />
Sachs-Aktien im Verlauf fester.<br />
Nebenstehender Kommentar<br />
Bericht Seite 3<br />
Bei Goldman Sachs hat der Aufschwung<br />
schon eingesetzt. Neun<br />
Monate nach der staatlichen Rekapitalisierungsr<strong>und</strong>e<br />
im Finanzsektor<br />
zeigt die US-Bank einen Rekord-Quartalsertrag<br />
von knapp 14<br />
Mrd. Dollar. Hat sich die Konkurrenz<br />
erst ruiniert, sprudeln die Einnahmen<br />
frei <strong>und</strong> ungeniert. Im Geschäft<br />
mit Festverzinslichen<br />
machte einst Bear Stearns Goldman<br />
Konkurrenz – den Broker haben<br />
Fed <strong>und</strong> JPMorgan aufgefangen.<br />
Im Energiehandel wetteiferte<br />
Lehman mit dem Institut – das<br />
Haus ging im September pleite. Im<br />
Investment Banking traf Goldman<br />
unter anderem auf Merrill Lynch –<br />
die Gesellschaft ist seit Übernahme<br />
durch die Bank of America zum Jahreswechsel<br />
ein Schatten früherer<br />
Tage. Und gegenüber den Universalbanken,<br />
die in den kommenden<br />
Tagen Zahlen präsentieren, hat<br />
Goldman einen entscheidenden<br />
Vorteil: Die Bank hat kein Massengeschäft,<br />
<strong>und</strong> was in schockgefrorenen<br />
Märkten vor Monaten noch als<br />
unentbehrlich galt, verhagelt mit<br />
Kreditausfällen nun den Wettbewerbern<br />
die Resultate.<br />
Mehr als 23 Mrd. Dollar hat Goldman<br />
in den ersten sechs Monaten<br />
dieses Jahres eingenommen. Da zuletzt<br />
r<strong>und</strong> die Hälfte des Ertrags<br />
zur Vergütung aufgewandt worden<br />
ist, können sich die noch knapp<br />
30 000 Mitarbeiter schon zur Jahresmitte<br />
auf fette Boni freuen. Den<br />
US-Bürgern sollten sie es nachsehen,<br />
wenn sich diese darüber nicht<br />
so recht mit ihnen freuen wollen.<br />
Ertragsstarke Banken sind für die<br />
USA zwar allemal besser als schiefliegende<br />
Institute wie CIT. Nur mit<br />
einem extremen Kurzzeitgedächtnis<br />
aber lässt sich ausblenden, was<br />
Goldman neben einer klugen Risikosteuerung<br />
in die Lage versetzt<br />
hat, nun derart zu glänzen: Im<br />
Herbst flossen nicht nur Milliarden<br />
aus dem Bankenrettungsprogramm,<br />
13 Mrd. Dollar an öffentlichen<br />
Hilfen reichte auch AIG an<br />
Goldman weiter, als der Versicherer<br />
Verpflichtungen aus seinen<br />
Swap-Geschäften mit der Bank<br />
nicht mehr nachkommen konnte.<br />
Und dann sind da noch 28 Mrd.<br />
Dollar an Fremdkapital, welche das<br />
Institut dank Garantie der Aufsicht<br />
günstig platzieren konnte.<br />
Die Regierung sollte Goldman<br />
wenigstens kräftig zur Kasse bitten,<br />
wenn es nach Tilgung des staatlichen<br />
Hybridkapitals nun um den<br />
Rückkauf eines Optionsscheins auf<br />
Stammaktien geht. Als Lohn ihrer<br />
Hilfe bliebe den US-Steuerzahlern<br />
andernfalls nur die Erleichterung<br />
darüber, dass nicht auch Goldman<br />
wie andere die Belastbarkeit des Finanzsystems<br />
auf die Probe gestellt<br />
hat. (Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />
„Wir sehen die Chance, Akquisitionsgelegenheiten<br />
zu nutzen“, hat<br />
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich<br />
im Dezember 2008 – mitten in<br />
der Finanzkrise also – verlauten lassen.<br />
Gut ein halbes Jahr später ist<br />
Streibich bereits so weit, eine erste<br />
Transaktion präsentieren zu können.<br />
Für fast eine halbe Milliarde<br />
Euro wird IDS Scheer übernommen,<br />
<strong>und</strong> die Software AG erreicht<br />
damit ihr Mittelfristziel von 1 Mrd.<br />
Euro Umsatz. Streibich erwartet,<br />
dass die Verbindung der horizontalen<br />
Technologieplattform der Software<br />
AG mit der Beratungsexpertise<br />
von IDS Scheer zu zusätzlichem<br />
Wachstum führt. Ein interessanter<br />
Ansatz – aber Zahlen zu erwarteten<br />
Synergieeffekten auf Umsatz- oder<br />
Kostenseite fehlen bislang.<br />
Die operative Marge wird derweil<br />
den Vorjahreswert von 28,6 %<br />
auf absehbare Zeit nicht mehr erreichen.<br />
Dank der Entscheidung, das<br />
Beratungsgeschäft von IDS Scheer<br />
mit zu übernehmen, muss die Software<br />
AG diesbezüglich künftig kleinere<br />
Brötchen backen. Da kann<br />
Streibich noch so oft betonen, man<br />
werde mittelfristig wieder eine<br />
Ebitda-Marge von 25 % erreichen.<br />
Das große Fragezeichen hinter der<br />
Akquisition ist jedoch nicht, warum<br />
die Software AG ihre Marge<br />
verwässern lässt – dies könnte zusätzliches<br />
Wachstum kompensieren.<br />
Vielmehr ist das Transaktionsvolumen<br />
fragwürdig. Die Software<br />
AG bietet mitten in der Krise einen<br />
Preis, der einem Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />
von 30 entspricht. Zum Vergleich:<br />
Die Darmstädter selbst werden<br />
nur mit einem KGV von 11 bewertet,<br />
Branchenprimus SAP mit<br />
16,5. Auch die Prämie auf den<br />
Durchschnittskurs der vergangenen<br />
drei Monate ist mit mehr als<br />
60 % weit überdurchschnittlich.<br />
Hinzu kommt: Der Zukauf wird<br />
größtenteils über Fremdkapital finanziert.<br />
Auch deshalb hätte eine<br />
etwas weniger großzügige Offerte<br />
mehr Vertrauen bei den Anlegern<br />
geweckt. Streibich <strong>und</strong> IDS-Gründer<br />
August-Wilhelm Scheer kennen<br />
sich seit Jahren. War die teure<br />
Übernahme auch ein Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />
Scheer wird der Software<br />
AG künftig nur beratend zur<br />
Seite stehen. Zu möglichen Personaleinschnitten<br />
nach der Übernahme<br />
wird derweil noch nichts<br />
kommuniziert. Der von Softwarefirmen<br />
gefürchteten Abwanderung<br />
qualifizierter Mitarbeiter nach einer<br />
Übernahme kann sicher effektiver<br />
entgegengewirkt werden. Der<br />
hohe Abschlag auf den Kurs der<br />
Software-AG-Aktie am Dienstag<br />
war entsprechend nur folgerichtig.<br />
(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />
Europas Aktienmärkte bauen Gewinne aus<br />
Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt weiter<br />
Yves Mersch<br />
„Die Politik darf sich<br />
nicht lauthals über<br />
eine vermeintliche<br />
Kreditklemme beklagen,<br />
wenn sie selber<br />
dazu beiträgt.“<br />
BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />
Geduldsprobe für Aktienanleger<br />
Osteuropa verliert den Anschluss<br />
MAN strafft die Organisation <strong>und</strong> bildet<br />
aus dem Geschäft mit Turbomaschinen<br />
<strong>und</strong> Großdieseln eine neue<br />
Geschäftseinheit Power Engineering<br />
als Gegengewicht zum bislang dominanten<br />
Lkw-Bereich. 9<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
scd Frankfurt – Die Software AG bietet<br />
für den IT-Dienstleister IDS<br />
Scheer knapp eine halbe Milliarde<br />
Euro. Am Dienstagabend teilten die<br />
Darmstädter mit, bereits mehr als<br />
die Hälfte der Anteile zu halten. Mit<br />
den Hauptaktionären, IDS-Gründer<br />
August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Ex-Vorstandschef<br />
Alexander Pocsay, hatte<br />
man sich bereits zuvor geeinigt. Der<br />
Kaufpreis, der überwiegend fremdfinanziert<br />
wird, beinhaltet eine Prämie<br />
von 39 % auf den Vortagesschlusskurs.<br />
Während die Aktie von<br />
IDS Scheer unmittelbar nach Bekanntwerden<br />
der Nachricht in die<br />
Nähe des Angebotspreises von 15<br />
Euro je Anteil schoss, gaben die Software-AG-Titel<br />
um bis zu 7 % nach.<br />
Nebenstehender Kommentar<br />
Personen Seite 7<br />
Schwerpunkt Seite 11<br />
Quelle: Thomson Reuters<br />
Uhrzeit<br />
10 11 12 13 14 15 16 17<br />
9<br />
Deutscher Aktienindex<br />
4700<br />
4725<br />
4750<br />
4775<br />
4800<br />
14.7.09<br />
Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />
4802,98 Tiefst: 4705,91<br />
Neue Bilanzregeln<br />
für Banken<br />
Standardisierer legt Entwurf vor – Auswirkung unklar<br />
Q-Cells voll erwischt<br />
MAN fusioniert Diesel <strong>und</strong> Turbo<br />
AUA bereitet „Plan B“ vor<br />
Goldman Sachs<br />
mit Rekordertrag<br />
Software AG<br />
übernimmt IDS<br />
Zahltag bei Goldman Sachs<br />
Von Bernd Neubacher<br />
Teurer Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />
Von Sebastian Schmid<br />
Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
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Wie die KfW mit der Konjunktur auf Tour geht – Seite 5<br />
Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
Mittwoch, 15. Juli 2009 · Frankfurt am Main www.boersen-zeitung.de Einzelpreis Euro 3,75 · Nr. 132 D 1836 B<br />
4:o;V;V;n;u<br />
Anlageprodukte<br />
Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Eine hohe Schuldenlast <strong>und</strong> die tiefe<br />
Rezession trüben die Aussichten für<br />
die meisten Länder Osteuropas. Anders<br />
als z.B. in Fernost halten sich Anleger<br />
dort daher weiter zurück. 17<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
js Luxemburg – Luxemburgs Zentralbankchef,<br />
Yves Mersch, hat die EU-<br />
Kommission aufgefordert, die Stützungsmaßnahmen<br />
der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe<br />
nicht durch zu strikte Auflagen<br />
für die Banken zu torpedieren. „Die<br />
Politik darf sich nicht lauthals über<br />
eine vermeintliche Kreditklemme beklagen,<br />
wenn sie selber dazu beiträgt“,<br />
betonte das EZB-Ratsmitglied<br />
im Interview der Börsen-Zeitung.<br />
Mersch sagte, die in Luxemburg ansässigen<br />
Pfandbriefbanken beschwerten<br />
sich darüber, „dass ihre Mütter<br />
Geld bekommen haben <strong>und</strong> die Europäische<br />
Kommission zum Ausgleich<br />
die Verkürzung der Bilanzen fordert<br />
<strong>und</strong> sie deshalb keine neuen Pfandbriefe<br />
begeben können“. In Europa,<br />
vor allem in Deutschland, grassiert<br />
derzeit die Angst vor einer<br />
Kreditklemme. Unter<br />
anderem Finanzminister<br />
Peer Steinbrück<br />
wirft den Banken vor,<br />
zwar von Staat <strong>und</strong> EZB<br />
Hilfen anzunehmen, Unternehmen<br />
aber nicht<br />
ausreichend mit günstigen<br />
Krediten zu versorgen.<br />
Steinbrück hatte zuletzt<br />
den Banken gedroht,<br />
gegebenenfalls<br />
mithilfe der B<strong>und</strong>esbank<br />
die Unternehmen direkt mit Liquidität<br />
zu versorgen.<br />
Davon hält Mersch nicht viel. „Entscheidungen<br />
zur Geldpolitik werden<br />
im EZB-Rat für den gesamten Euroraum<br />
getroffen aufgr<strong>und</strong> von Fakten.<br />
Poltergeister beeinflussen uns<br />
nicht“, sagte der Notenbanker.<br />
Wenig optimistisch äußerte sich<br />
Mersch zur Konjunktur im Euroraum.<br />
Er gehe davon aus, „dass wir<br />
erst Mitte des kommenden Jahres positive<br />
Wachstumsraten auf Quartalsbasis<br />
sehen werden“. Dennoch<br />
sprach er sich indirekt gegen weitere<br />
Zinssenkungen in der Eurozone aus.<br />
Man müsse sich stets auch die negativen<br />
Konsequenzen exzessiv niedriger<br />
Zinsen vor Augen führen, betonte<br />
er.<br />
Interview Seite 6<br />
Kapitalmärkte<br />
Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />
Audi feiert am Donnerstag ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />
für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />
Mit einem Kurssturz von 14 % haben<br />
Investoren am Dienstag die Einbrüche<br />
bei Q-Cells quittiert. Der weltgrößte<br />
Solarzellenhersteller kassiert<br />
die Prognose erneut – zum vierten<br />
Mal in Folge. 9<br />
Marktdaten 14.07. Vort.<br />
1 Euro in Dollar (EZB) 1,3991 1,3975<br />
1 Euro in Pf<strong>und</strong> (EZB) 0,8575 0,8678<br />
1 Euro in Yen (EZB) 130,34 129,03<br />
1 Dollar in Yen (20h) 93,14 92,61<br />
Euro Stoxx 50 2370,71 +1,09%<br />
Dax 4781,69 +1,26%<br />
L-Dax 4779,10 +1,02%<br />
TecDax 626,04 –0,13%<br />
Paris/CAC 40 3081,87 +0,98%<br />
London/FT-SE 4237,68 +0,85%<br />
US Dow Jones (20h) 8312,10 –0,24%<br />
Nasdaq Comp. (20h) 1796,63 +0,19%<br />
Tokio/Nikkei 9261,81 +2,34%<br />
Gold/London in $ 924,75 908,50<br />
Öl/Aug. in $ (20h) 60,66 60,69<br />
B<strong>und</strong>/Future Sept. 121,99 122,29<br />
B<strong>und</strong>rendite 10 J. 3,30 3,27<br />
US-Bondrend. 10 J. (20h) 3,432 3,312<br />
Eonia 0,363 0,353<br />
3-M-Euribor 0,985 0,996<br />
Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />
Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />
Hohe Cashbestände aus Dividenden<strong>und</strong><br />
Zinszahlungen der Indexmitglieder<br />
verschlechtern den Tracking Error<br />
von börsengehandelten Indexfonds<br />
(ETF). 19<br />
100 Jahre Audi<br />
EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />
Notenbanker rügt Brüsseler Bankenauflagen<br />
Mersch: Politik trägt zu Kreditklemme bei<br />
Luxemburgs Zentralbankchef gibt düsteren Wachstumsausblick <strong>und</strong> warnt vor exzessiv niedrigen Zinsen<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />
blicken Anleger mit Spannung in<br />
die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />
MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />
das Protokoll der zurückliegenden<br />
geldpolitischen Sitzung vor<br />
drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />
insbesondere darauf, ob in dem<br />
Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />
der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />
die Rede ist. Dies<br />
würde den Dollar belasten.<br />
Am Dienstag verlief der Handel<br />
am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />
Dabei verharrte der Euro in einer<br />
recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />
obwohl die US-Großbank Goldman<br />
Sachs einen unerwartet hohen<br />
Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />
hatten solche positiven Neuigkeiten<br />
die Risikobereitschaft geweckt<br />
<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />
Dollar belastet. Am Abend<br />
notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />
Auch an den Aktienmärkten lösten<br />
die Goldman-Zahlen keine starken<br />
Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />
sich die Indizes schon zuvor<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
setzten damit die<br />
Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />
beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />
bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />
Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />
bremste den Index<br />
nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />
1,3 % auf 2 084 Punkte, dabei waren<br />
vor allem Minenwerte wie Rio Tinto<br />
gefragt, die von einer Stabilisierung<br />
der Metallpreise profitierten.<br />
Der Drei-Monats-Euribor, der häufig<br />
als Benchmark für kurzfristige<br />
Geldgeschäfte dient, markierte abermals<br />
ein Rekordtief. Nachdem der<br />
Referenzzins am Montag erstmals<br />
unter 1,0 % gerutscht war, fiel er<br />
nun weiter bis auf 0,985 %. Damit<br />
entfernte sich der Zinssatz weiter<br />
vom aktuellen Leitzinsniveau. Händler<br />
ordneten dies als Reaktion auf<br />
die Liquiditätsschwemme ein, mit<br />
der die Europäische Zentralbank<br />
den Geldhandel unter den Banken<br />
ankurbeln will.<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Branchen<br />
Investitionen in internationale Aktienfonds<br />
haben sich in den vergangenen<br />
Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />
einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />
Gewinne. 4, 8<br />
In China kommt der IPO-Markt nach<br />
neunmonatiger Zwangspause richtig<br />
in Schwung: Der Kurs von Zheijang<br />
Wanma Cable sprang beim Debüt<br />
um mehr als 125 %. 17<br />
Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />
in Großbritannien<br />
ist kein großer Wurf. Das britische<br />
Aufsichtsregime könnte sich aber<br />
nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
jur Frankfurt – Der internationale<br />
Standardsetzer IASB will die Bilanzierung<br />
von Finanzinstrumenten bei<br />
Banken <strong>und</strong> Versicherern ändern.<br />
Die Zahl der Wertpapierkategorien<br />
soll von vier auf zwei reduziert werden.<br />
Ob ein Instrument zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten oder<br />
zum Zeitwert bilanziert werden<br />
muss, soll künftig einfacher, anhand<br />
bestimmter Merkmale des Papiers,<br />
entschieden werden. Die Änderungen<br />
sollen, falls von den Banken gewünscht,<br />
schon im Jahresabschluss<br />
2009 zur Anwendung kommen. Mit<br />
dem Vorschlag reagiert das IASB auf<br />
Kritik von Seiten der EU. Sie hatte in<br />
der Krise auf Bilanzierungserleichterungen<br />
für Banken gedrungen. Doch<br />
ob die Vorschläge diese Wirkung entfalten,<br />
ist noch nicht absehbar. „Ob<br />
künftig eine Bank mehr oder weniger<br />
Finanzinstrumente zum Zeitwert<br />
bilanzieren muss, hängt davon ab,<br />
welche Instrumente sie hält <strong>und</strong> wie<br />
sie diese managt“, sagte John Smith,<br />
Boardmitglied des Standardsetzers,<br />
der Börsen-Zeitung. Ziel des IASB<br />
sei es nicht, die Anwendung der<br />
Fair-Value-Bilanzierung<br />
auszudehnen,<br />
betonte er. Der B<strong>und</strong>esverband<br />
deutscher Banken zeigte sich skeptisch<br />
<strong>und</strong> warnte vor einer Ausweitung<br />
der Zeitwertbilanzierung.<br />
Bericht <strong>und</strong> Interview Seite 5<br />
Wertberichtigt Seite 8<br />
Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />
angeschlossen sind, müssen<br />
laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />
K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />
Anlage bei ihnen abraten. 3<br />
Neuer IPO-Boom in China<br />
Hohe Cashbestände nachteilig<br />
ZEW-Index verliert an Boden<br />
Britisches Finanzreförmchen<br />
Für den Fall eines Scheiterns der<br />
Übernahme durch die Deutsche Lufthansa<br />
bereitet Austrian Airlines einen<br />
„Plan B“ vor. Der macht über 1 Mrd.<br />
Euro frisches Geld notwendig. 8, 10<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
bn New York – Ein florierender Handel<br />
hat Goldman Sachs nur wenige<br />
Monate nach massiven Staatshilfen<br />
einen Rekordertrag ermöglicht. Im<br />
zweiten Quartal 2009 weitete die<br />
Bank ihre Einnahmen im Zuge höherer<br />
Risikofreude binnen Jahresfrist<br />
um 46 % auf 13,8 Mrd. Dollar aus.<br />
Der Nettogewinn kletterte nach Angaben<br />
vom Dienstag um 65 % auf<br />
3,43 Mrd. Dollar. Ausschüttungen<br />
<strong>und</strong> eine Sonderdividende auf Hybridkapital<br />
begrenzten den Anstieg<br />
des Stammaktionären zustehenden<br />
Ergebnisses dabei auf 33 %. Pro Anteilsschein<br />
verdiente das Institut<br />
4,93 Dollar, Analysten hatten 3,38<br />
Dollar erwartet. In einem leichteren<br />
Gesamtmarkt tendierten Goldman-<br />
Sachs-Aktien im Verlauf fester.<br />
Nebenstehender Kommentar<br />
Bericht Seite 3<br />
Bei Goldman Sachs hat der Aufschwung<br />
schon eingesetzt. Neun<br />
Monate nach der staatlichen Rekapitalisierungsr<strong>und</strong>e<br />
im Finanzsektor<br />
zeigt die US-Bank einen Rekord-Quartalsertrag<br />
von knapp 14<br />
Mrd. Dollar. Hat sich die Konkurrenz<br />
erst ruiniert, sprudeln die Einnahmen<br />
frei <strong>und</strong> ungeniert. Im Geschäft<br />
mit Festverzinslichen<br />
machte einst Bear Stearns Goldman<br />
Konkurrenz – den Broker haben<br />
Fed <strong>und</strong> JPMorgan aufgefangen.<br />
Im Energiehandel wetteiferte<br />
Lehman mit dem Institut – das<br />
Haus ging im September pleite. Im<br />
Investment Banking traf Goldman<br />
unter anderem auf Merrill Lynch –<br />
die Gesellschaft ist seit Übernahme<br />
durch die Bank of America zum Jahreswechsel<br />
ein Schatten früherer<br />
Tage. Und gegenüber den Universalbanken,<br />
die in den kommenden<br />
Tagen Zahlen präsentieren, hat<br />
Goldman einen entscheidenden<br />
Vorteil: Die Bank hat kein Massengeschäft,<br />
<strong>und</strong> was in schockgefrorenen<br />
Märkten vor Monaten noch als<br />
unentbehrlich galt, verhagelt mit<br />
Kreditausfällen nun den Wettbewerbern<br />
die Resultate.<br />
Mehr als 23 Mrd. Dollar hat Goldman<br />
in den ersten sechs Monaten<br />
dieses Jahres eingenommen. Da zuletzt<br />
r<strong>und</strong> die Hälfte des Ertrags<br />
zur Vergütung aufgewandt worden<br />
ist, können sich die noch knapp<br />
30 000 Mitarbeiter schon zur Jahresmitte<br />
auf fette Boni freuen. Den<br />
US-Bürgern sollten sie es nachsehen,<br />
wenn sich diese darüber nicht<br />
so recht mit ihnen freuen wollen.<br />
Ertragsstarke Banken sind für die<br />
USA zwar allemal besser als schiefliegende<br />
Institute wie CIT. Nur mit<br />
einem extremen Kurzzeitgedächtnis<br />
aber lässt sich ausblenden, was<br />
Goldman neben einer klugen Risikosteuerung<br />
in die Lage versetzt<br />
hat, nun derart zu glänzen: Im<br />
Herbst flossen nicht nur Milliarden<br />
aus dem Bankenrettungsprogramm,<br />
13 Mrd. Dollar an öffentlichen<br />
Hilfen reichte auch AIG an<br />
Goldman weiter, als der Versicherer<br />
Verpflichtungen aus seinen<br />
Swap-Geschäften mit der Bank<br />
nicht mehr nachkommen konnte.<br />
Und dann sind da noch 28 Mrd.<br />
Dollar an Fremdkapital, welche das<br />
Institut dank Garantie der Aufsicht<br />
günstig platzieren konnte.<br />
Die Regierung sollte Goldman<br />
wenigstens kräftig zur Kasse bitten,<br />
wenn es nach Tilgung des staatlichen<br />
Hybridkapitals nun um den<br />
Rückkauf eines Optionsscheins auf<br />
Stammaktien geht. Als Lohn ihrer<br />
Hilfe bliebe den US-Steuerzahlern<br />
andernfalls nur die Erleichterung<br />
darüber, dass nicht auch Goldman<br />
wie andere die Belastbarkeit des Finanzsystems<br />
auf die Probe gestellt<br />
hat. (Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />
„Wir sehen die Chance, Akquisitionsgelegenheiten<br />
zu nutzen“, hat<br />
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich<br />
im Dezember 2008 – mitten in<br />
der Finanzkrise also – verlauten lassen.<br />
Gut ein halbes Jahr später ist<br />
Streibich bereits so weit, eine erste<br />
Transaktion präsentieren zu können.<br />
Für fast eine halbe Milliarde<br />
Euro wird IDS Scheer übernommen,<br />
<strong>und</strong> die Software AG erreicht<br />
damit ihr Mittelfristziel von 1 Mrd.<br />
Euro Umsatz. Streibich erwartet,<br />
dass die Verbindung der horizontalen<br />
Technologieplattform der Software<br />
AG mit der Beratungsexpertise<br />
von IDS Scheer zu zusätzlichem<br />
Wachstum führt. Ein interessanter<br />
Ansatz – aber Zahlen zu erwarteten<br />
Synergieeffekten auf Umsatz- oder<br />
Kostenseite fehlen bislang.<br />
Die operative Marge wird derweil<br />
den Vorjahreswert von 28,6 %<br />
auf absehbare Zeit nicht mehr erreichen.<br />
Dank der Entscheidung, das<br />
Beratungsgeschäft von IDS Scheer<br />
mit zu übernehmen, muss die Software<br />
AG diesbezüglich künftig kleinere<br />
Brötchen backen. Da kann<br />
Streibich noch so oft betonen, man<br />
werde mittelfristig wieder eine<br />
Ebitda-Marge von 25 % erreichen.<br />
Das große Fragezeichen hinter der<br />
Akquisition ist jedoch nicht, warum<br />
die Software AG ihre Marge<br />
verwässern lässt – dies könnte zusätzliches<br />
Wachstum kompensieren.<br />
Vielmehr ist das Transaktionsvolumen<br />
fragwürdig. Die Software<br />
AG bietet mitten in der Krise einen<br />
Preis, der einem Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />
von 30 entspricht. Zum Vergleich:<br />
Die Darmstädter selbst werden<br />
nur mit einem KGV von 11 bewertet,<br />
Branchenprimus SAP mit<br />
16,5. Auch die Prämie auf den<br />
Durchschnittskurs der vergangenen<br />
drei Monate ist mit mehr als<br />
60 % weit überdurchschnittlich.<br />
Hinzu kommt: Der Zukauf wird<br />
größtenteils über Fremdkapital finanziert.<br />
Auch deshalb hätte eine<br />
etwas weniger großzügige Offerte<br />
mehr Vertrauen bei den Anlegern<br />
geweckt. Streibich <strong>und</strong> IDS-Gründer<br />
August-Wilhelm Scheer kennen<br />
sich seit Jahren. War die teure<br />
Übernahme auch ein Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />
Scheer wird der Software<br />
AG künftig nur beratend zur<br />
Seite stehen. Zu möglichen Personaleinschnitten<br />
nach der Übernahme<br />
wird derweil noch nichts<br />
kommuniziert. Der von Softwarefirmen<br />
gefürchteten Abwanderung<br />
qualifizierter Mitarbeiter nach einer<br />
Übernahme kann sicher effektiver<br />
entgegengewirkt werden. Der<br />
hohe Abschlag auf den Kurs der<br />
Software-AG-Aktie am Dienstag<br />
war entsprechend nur folgerichtig.<br />
(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />
Europas Aktienmärkte bauen Gewinne aus<br />
Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt weiter<br />
Yves Mersch<br />
„Die Politik darf sich<br />
nicht lauthals über<br />
eine vermeintliche<br />
Kreditklemme beklagen,<br />
wenn sie selber<br />
dazu beiträgt.“<br />
BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />
Geduldsprobe für Aktienanleger<br />
Osteuropa verliert den Anschluss<br />
MAN strafft die Organisation <strong>und</strong> bildet<br />
aus dem Geschäft mit Turbomaschinen<br />
<strong>und</strong> Großdieseln eine neue<br />
Geschäftseinheit Power Engineering<br />
als Gegengewicht zum bislang dominanten<br />
Lkw-Bereich. 9<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
scd Frankfurt – Die Software AG bietet<br />
für den IT-Dienstleister IDS<br />
Scheer knapp eine halbe Milliarde<br />
Euro. Am Dienstagabend teilten die<br />
Darmstädter mit, bereits mehr als<br />
die Hälfte der Anteile zu halten. Mit<br />
den Hauptaktionären, IDS-Gründer<br />
August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Ex-Vorstandschef<br />
Alexander Pocsay, hatte<br />
man sich bereits zuvor geeinigt. Der<br />
Kaufpreis, der überwiegend fremdfinanziert<br />
wird, beinhaltet eine Prämie<br />
von 39 % auf den Vortagesschlusskurs.<br />
Während die Aktie von<br />
IDS Scheer unmittelbar nach Bekanntwerden<br />
der Nachricht in die<br />
Nähe des Angebotspreises von 15<br />
Euro je Anteil schoss, gaben die Software-AG-Titel<br />
um bis zu 7 % nach.<br />
Nebenstehender Kommentar<br />
Personen Seite 7<br />
Schwerpunkt Seite 11<br />
Quelle: Thomson Reuters<br />
Uhrzeit<br />
10 11 12 13 14 15 16 17<br />
9<br />
Deutscher Aktienindex<br />
4700<br />
4725<br />
4750<br />
4775<br />
4800<br />
14.7.09<br />
Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />
4802,98 Tiefst: 4705,91<br />
Neue Bilanzregeln<br />
für Banken<br />
Standardisierer legt Entwurf vor – Auswirkung unklar<br />
Q-Cells voll erwischt<br />
MAN fusioniert Diesel <strong>und</strong> Turbo<br />
AUA bereitet „Plan B“ vor<br />
Goldman Sachs<br />
mit Rekordertrag<br />
Software AG<br />
übernimmt IDS<br />
Zahltag bei Goldman Sachs<br />
Von Bernd Neubacher<br />
Teurer Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />
Von Sebastian Schmid<br />
Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
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Wie die KfW mit der Konjunktur auf Tour geht – Seite 5<br />
Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
Mittwoch, 15. Juli 2009 · Frankfurt am Main www.boersen-zeitung.de Einzelpreis Euro 3,75 · Nr. 132 D 1836 B<br />
4:o;V;V;n;u<br />
Anlageprodukte<br />
Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Eine hohe Schuldenlast <strong>und</strong> die tiefe<br />
Rezession trüben die Aussichten für<br />
die meisten Länder Osteuropas. Anders<br />
als z.B. in Fernost halten sich Anleger<br />
dort daher weiter zurück. 17<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
js Luxemburg – Luxemburgs Zentralbankchef,<br />
Yves Mersch, hat die EU-<br />
Kommission aufgefordert, die Stützungsmaßnahmen<br />
der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe<br />
nicht durch zu strikte Auflagen<br />
für die Banken zu torpedieren. „Die<br />
Politik darf sich nicht lauthals über<br />
eine vermeintliche Kreditklemme beklagen,<br />
wenn sie selber dazu beiträgt“,<br />
betonte das EZB-Ratsmitglied<br />
im Interview der Börsen-Zeitung.<br />
Mersch sagte, die in Luxemburg ansässigen<br />
Pfandbriefbanken beschwerten<br />
sich darüber, „dass ihre Mütter<br />
Geld bekommen haben <strong>und</strong> die Europäische<br />
Kommission zum Ausgleich<br />
die Verkürzung der Bilanzen fordert<br />
<strong>und</strong> sie deshalb keine neuen Pfandbriefe<br />
begeben können“. In Europa,<br />
vor allem in Deutschland, grassiert<br />
derzeit die Angst vor einer<br />
Kreditklemme. Unter<br />
anderem Finanzminister<br />
Peer Steinbrück<br />
wirft den Banken vor,<br />
zwar von Staat <strong>und</strong> EZB<br />
Hilfen anzunehmen, Unternehmen<br />
aber nicht<br />
ausreichend mit günstigen<br />
Krediten zu versorgen.<br />
Steinbrück hatte zuletzt<br />
den Banken gedroht,<br />
gegebenenfalls<br />
mithilfe der B<strong>und</strong>esbank<br />
die Unternehmen direkt mit Liquidität<br />
zu versorgen.<br />
Davon hält Mersch nicht viel. „Entscheidungen<br />
zur Geldpolitik werden<br />
im EZB-Rat für den gesamten Euroraum<br />
getroffen aufgr<strong>und</strong> von Fakten.<br />
Poltergeister beeinflussen uns<br />
nicht“, sagte der Notenbanker.<br />
Wenig optimistisch äußerte sich<br />
Mersch zur Konjunktur im Euroraum.<br />
Er gehe davon aus, „dass wir<br />
erst Mitte des kommenden Jahres positive<br />
Wachstumsraten auf Quartalsbasis<br />
sehen werden“. Dennoch<br />
sprach er sich indirekt gegen weitere<br />
Zinssenkungen in der Eurozone aus.<br />
Man müsse sich stets auch die negativen<br />
Konsequenzen exzessiv niedriger<br />
Zinsen vor Augen führen, betonte<br />
er.<br />
Interview Seite 6<br />
Kapitalmärkte<br />
Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />
Audi feiert am Donnerstag ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />
für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />
Mit einem Kurssturz von 14 % haben<br />
Investoren am Dienstag die Einbrüche<br />
bei Q-Cells quittiert. Der weltgrößte<br />
Solarzellenhersteller kassiert<br />
die Prognose erneut – zum vierten<br />
Mal in Folge. 9<br />
Marktdaten 14.07. Vort.<br />
1 Euro in Dollar (EZB) 1,3991 1,3975<br />
1 Euro in Pf<strong>und</strong> (EZB) 0,8575 0,8678<br />
1 Euro in Yen (EZB) 130,34 129,03<br />
1 Dollar in Yen (20h) 93,14 92,61<br />
Euro Stoxx 50 2370,71 +1,09%<br />
Dax 4781,69 +1,26%<br />
L-Dax 4779,10 +1,02%<br />
TecDax 626,04 –0,13%<br />
Paris/CAC 40 3081,87 +0,98%<br />
London/FT-SE 4237,68 +0,85%<br />
US Dow Jones (20h) 8312,10 –0,24%<br />
Nasdaq Comp. (20h) 1796,63 +0,19%<br />
Tokio/Nikkei 9261,81 +2,34%<br />
Gold/London in $ 924,75 908,50<br />
Öl/Aug. in $ (20h) 60,66 60,69<br />
B<strong>und</strong>/Future Sept. 121,99 122,29<br />
B<strong>und</strong>rendite 10 J. 3,30 3,27<br />
US-Bondrend. 10 J. (20h) 3,432 3,312<br />
Eonia 0,363 0,353<br />
3-M-Euribor 0,985 0,996<br />
Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />
Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />
Hohe Cashbestände aus Dividenden<strong>und</strong><br />
Zinszahlungen der Indexmitglieder<br />
verschlechtern den Tracking Error<br />
von börsengehandelten Indexfonds<br />
(ETF). 19<br />
100 Jahre Audi<br />
EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />
Notenbanker rügt Brüsseler Bankenauflagen<br />
Mersch: Politik trägt zu Kreditklemme bei<br />
Luxemburgs Zentralbankchef gibt düsteren Wachstumsausblick <strong>und</strong> warnt vor exzessiv niedrigen Zinsen<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />
blicken Anleger mit Spannung in<br />
die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />
MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />
das Protokoll der zurückliegenden<br />
geldpolitischen Sitzung vor<br />
drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />
insbesondere darauf, ob in dem<br />
Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />
der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />
die Rede ist. Dies<br />
würde den Dollar belasten.<br />
Am Dienstag verlief der Handel<br />
am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />
Dabei verharrte der Euro in einer<br />
recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />
obwohl die US-Großbank Goldman<br />
Sachs einen unerwartet hohen<br />
Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />
hatten solche positiven Neuigkeiten<br />
die Risikobereitschaft geweckt<br />
<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />
Dollar belastet. Am Abend<br />
notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />
Auch an den Aktienmärkten lösten<br />
die Goldman-Zahlen keine starken<br />
Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />
sich die Indizes schon zuvor<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
setzten damit die<br />
Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />
beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />
bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />
Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />
bremste den Index<br />
nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />
1,3 % auf 2 084 Punkte, dabei waren<br />
vor allem Minenwerte wie Rio Tinto<br />
gefragt, die von einer Stabilisierung<br />
der Metallpreise profitierten.<br />
Der Drei-Monats-Euribor, der häufig<br />
als Benchmark für kurzfristige<br />
Geldgeschäfte dient, markierte abermals<br />
ein Rekordtief. Nachdem der<br />
Referenzzins am Montag erstmals<br />
unter 1,0 % gerutscht war, fiel er<br />
nun weiter bis auf 0,985 %. Damit<br />
entfernte sich der Zinssatz weiter<br />
vom aktuellen Leitzinsniveau. Händler<br />
ordneten dies als Reaktion auf<br />
die Liquiditätsschwemme ein, mit<br />
der die Europäische Zentralbank<br />
den Geldhandel unter den Banken<br />
ankurbeln will.<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Branchen<br />
Investitionen in internationale Aktienfonds<br />
haben sich in den vergangenen<br />
Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />
einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />
Gewinne. 4, 8<br />
In China kommt der IPO-Markt nach<br />
neunmonatiger Zwangspause richtig<br />
in Schwung: Der Kurs von Zheijang<br />
Wanma Cable sprang beim Debüt<br />
um mehr als 125 %. 17<br />
Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />
in Großbritannien<br />
ist kein großer Wurf. Das britische<br />
Aufsichtsregime könnte sich aber<br />
nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
jur Frankfurt – Der internationale<br />
Standardsetzer IASB will die Bilanzierung<br />
von Finanzinstrumenten bei<br />
Banken <strong>und</strong> Versicherern ändern.<br />
Die Zahl der Wertpapierkategorien<br />
soll von vier auf zwei reduziert werden.<br />
Ob ein Instrument zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten oder<br />
zum Zeitwert bilanziert werden<br />
muss, soll künftig einfacher, anhand<br />
bestimmter Merkmale des Papiers,<br />
entschieden werden. Die Änderungen<br />
sollen, falls von den Banken gewünscht,<br />
schon im Jahresabschluss<br />
2009 zur Anwendung kommen. Mit<br />
dem Vorschlag reagiert das IASB auf<br />
Kritik von Seiten der EU. Sie hatte in<br />
der Krise auf Bilanzierungserleichterungen<br />
für Banken gedrungen. Doch<br />
ob die Vorschläge diese Wirkung entfalten,<br />
ist noch nicht absehbar. „Ob<br />
künftig eine Bank mehr oder weniger<br />
Finanzinstrumente zum Zeitwert<br />
bilanzieren muss, hängt davon ab,<br />
welche Instrumente sie hält <strong>und</strong> wie<br />
sie diese managt“, sagte John Smith,<br />
Boardmitglied des Standardsetzers,<br />
der Börsen-Zeitung. Ziel des IASB<br />
sei es nicht, die Anwendung der<br />
Fair-Value-Bilanzierung<br />
auszudehnen,<br />
betonte er. Der B<strong>und</strong>esverband<br />
deutscher Banken zeigte sich skeptisch<br />
<strong>und</strong> warnte vor einer Ausweitung<br />
der Zeitwertbilanzierung.<br />
Bericht <strong>und</strong> Interview Seite 5<br />
Wertberichtigt Seite 8<br />
Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />
angeschlossen sind, müssen<br />
laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />
K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />
Anlage bei ihnen abraten. 3<br />
Neuer IPO-Boom in China<br />
Hohe Cashbestände nachteilig<br />
ZEW-Index verliert an Boden<br />
Britisches Finanzreförmchen<br />
Für den Fall eines Scheiterns der<br />
Übernahme durch die Deutsche Lufthansa<br />
bereitet Austrian Airlines einen<br />
„Plan B“ vor. Der macht über 1 Mrd.<br />
Euro frisches Geld notwendig. 8, 10<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
bn New York – Ein florierender Handel<br />
hat Goldman Sachs nur wenige<br />
Monate nach massiven Staatshilfen<br />
einen Rekordertrag ermöglicht. Im<br />
zweiten Quartal 2009 weitete die<br />
Bank ihre Einnahmen im Zuge höherer<br />
Risikofreude binnen Jahresfrist<br />
um 46 % auf 13,8 Mrd. Dollar aus.<br />
Der Nettogewinn kletterte nach Angaben<br />
vom Dienstag um 65 % auf<br />
3,43 Mrd. Dollar. Ausschüttungen<br />
<strong>und</strong> eine Sonderdividende auf Hybridkapital<br />
begrenzten den Anstieg<br />
des Stammaktionären zustehenden<br />
Ergebnisses dabei auf 33 %. Pro Anteilsschein<br />
verdiente das Institut<br />
4,93 Dollar, Analysten hatten 3,38<br />
Dollar erwartet. In einem leichteren<br />
Gesamtmarkt tendierten Goldman-<br />
Sachs-Aktien im Verlauf fester.<br />
Nebenstehender Kommentar<br />
Bericht Seite 3<br />
Bei Goldman Sachs hat der Aufschwung<br />
schon eingesetzt. Neun<br />
Monate nach der staatlichen Rekapitalisierungsr<strong>und</strong>e<br />
im Finanzsektor<br />
zeigt die US-Bank einen Rekord-Quartalsertrag<br />
von knapp 14<br />
Mrd. Dollar. Hat sich die Konkurrenz<br />
erst ruiniert, sprudeln die Einnahmen<br />
frei <strong>und</strong> ungeniert. Im Geschäft<br />
mit Festverzinslichen<br />
machte einst Bear Stearns Goldman<br />
Konkurrenz – den Broker haben<br />
Fed <strong>und</strong> JPMorgan aufgefangen.<br />
Im Energiehandel wetteiferte<br />
Lehman mit dem Institut – das<br />
Haus ging im September pleite. Im<br />
Investment Banking traf Goldman<br />
unter anderem auf Merrill Lynch –<br />
die Gesellschaft ist seit Übernahme<br />
durch die Bank of America zum Jahreswechsel<br />
ein Schatten früherer<br />
Tage. Und gegenüber den Universalbanken,<br />
die in den kommenden<br />
Tagen Zahlen präsentieren, hat<br />
Goldman einen entscheidenden<br />
Vorteil: Die Bank hat kein Massengeschäft,<br />
<strong>und</strong> was in schockgefrorenen<br />
Märkten vor Monaten noch als<br />
unentbehrlich galt, verhagelt mit<br />
Kreditausfällen nun den Wettbewerbern<br />
die Resultate.<br />
Mehr als 23 Mrd. Dollar hat Goldman<br />
in den ersten sechs Monaten<br />
dieses Jahres eingenommen. Da zuletzt<br />
r<strong>und</strong> die Hälfte des Ertrags<br />
zur Vergütung aufgewandt worden<br />
ist, können sich die noch knapp<br />
30 000 Mitarbeiter schon zur Jahresmitte<br />
auf fette Boni freuen. Den<br />
US-Bürgern sollten sie es nachsehen,<br />
wenn sich diese darüber nicht<br />
so recht mit ihnen freuen wollen.<br />
Ertragsstarke Banken sind für die<br />
USA zwar allemal besser als schiefliegende<br />
Institute wie CIT. Nur mit<br />
einem extremen Kurzzeitgedächtnis<br />
aber lässt sich ausblenden, was<br />
Goldman neben einer klugen Risikosteuerung<br />
in die Lage versetzt<br />
hat, nun derart zu glänzen: Im<br />
Herbst flossen nicht nur Milliarden<br />
aus dem Bankenrettungsprogramm,<br />
13 Mrd. Dollar an öffentlichen<br />
Hilfen reichte auch AIG an<br />
Goldman weiter, als der Versicherer<br />
Verpflichtungen aus seinen<br />
Swap-Geschäften mit der Bank<br />
nicht mehr nachkommen konnte.<br />
Und dann sind da noch 28 Mrd.<br />
Dollar an Fremdkapital, welche das<br />
Institut dank Garantie der Aufsicht<br />
günstig platzieren konnte.<br />
Die Regierung sollte Goldman<br />
wenigstens kräftig zur Kasse bitten,<br />
wenn es nach Tilgung des staatlichen<br />
Hybridkapitals nun um den<br />
Rückkauf eines Optionsscheins auf<br />
Stammaktien geht. Als Lohn ihrer<br />
Hilfe bliebe den US-Steuerzahlern<br />
andernfalls nur die Erleichterung<br />
darüber, dass nicht auch Goldman<br />
wie andere die Belastbarkeit des Finanzsystems<br />
auf die Probe gestellt<br />
hat. (Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />
„Wir sehen die Chance, Akquisitionsgelegenheiten<br />
zu nutzen“, hat<br />
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich<br />
im Dezember 2008 – mitten in<br />
der Finanzkrise also – verlauten lassen.<br />
Gut ein halbes Jahr später ist<br />
Streibich bereits so weit, eine erste<br />
Transaktion präsentieren zu können.<br />
Für fast eine halbe Milliarde<br />
Euro wird IDS Scheer übernommen,<br />
<strong>und</strong> die Software AG erreicht<br />
damit ihr Mittelfristziel von 1 Mrd.<br />
Euro Umsatz. Streibich erwartet,<br />
dass die Verbindung der horizontalen<br />
Technologieplattform der Software<br />
AG mit der Beratungsexpertise<br />
von IDS Scheer zu zusätzlichem<br />
Wachstum führt. Ein interessanter<br />
Ansatz – aber Zahlen zu erwarteten<br />
Synergieeffekten auf Umsatz- oder<br />
Kostenseite fehlen bislang.<br />
Die operative Marge wird derweil<br />
den Vorjahreswert von 28,6 %<br />
auf absehbare Zeit nicht mehr erreichen.<br />
Dank der Entscheidung, das<br />
Beratungsgeschäft von IDS Scheer<br />
mit zu übernehmen, muss die Software<br />
AG diesbezüglich künftig kleinere<br />
Brötchen backen. Da kann<br />
Streibich noch so oft betonen, man<br />
werde mittelfristig wieder eine<br />
Ebitda-Marge von 25 % erreichen.<br />
Das große Fragezeichen hinter der<br />
Akquisition ist jedoch nicht, warum<br />
die Software AG ihre Marge<br />
verwässern lässt – dies könnte zusätzliches<br />
Wachstum kompensieren.<br />
Vielmehr ist das Transaktionsvolumen<br />
fragwürdig. Die Software<br />
AG bietet mitten in der Krise einen<br />
Preis, der einem Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />
von 30 entspricht. Zum Vergleich:<br />
Die Darmstädter selbst werden<br />
nur mit einem KGV von 11 bewertet,<br />
Branchenprimus SAP mit<br />
16,5. Auch die Prämie auf den<br />
Durchschnittskurs der vergangenen<br />
drei Monate ist mit mehr als<br />
60 % weit überdurchschnittlich.<br />
Hinzu kommt: Der Zukauf wird<br />
größtenteils über Fremdkapital finanziert.<br />
Auch deshalb hätte eine<br />
etwas weniger großzügige Offerte<br />
mehr Vertrauen bei den Anlegern<br />
geweckt. Streibich <strong>und</strong> IDS-Gründer<br />
August-Wilhelm Scheer kennen<br />
sich seit Jahren. War die teure<br />
Übernahme auch ein Fre<strong>und</strong>schaftsdienst<br />
Scheer wird der Software<br />
AG künftig nur beratend zur<br />
Seite stehen. Zu möglichen Personaleinschnitten<br />
nach der Übernahme<br />
wird derweil noch nichts<br />
kommuniziert. Der von Softwarefirmen<br />
gefürchteten Abwanderung<br />
qualifizierter Mitarbeiter nach einer<br />
Übernahme kann sicher effektiver<br />
entgegengewirkt werden. Der<br />
hohe Abschlag auf den Kurs der<br />
Software-AG-Aktie am Dienstag<br />
war entsprechend nur folgerichtig.<br />
(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />
Europas Aktienmärkte bauen Gewinne aus<br />
Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt weiter<br />
Yves Mersch<br />
„Die Politik darf sich<br />
nicht lauthals über<br />
eine vermeintliche<br />
Kreditklemme beklagen,<br />
wenn sie selber<br />
dazu beiträgt.“<br />
BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />
Geduldsprobe für Aktienanleger<br />
Osteuropa verliert den Anschluss<br />
MAN strafft die Organisation <strong>und</strong> bildet<br />
aus dem Geschäft mit Turbomaschinen<br />
<strong>und</strong> Großdieseln eine neue<br />
Geschäftseinheit Power Engineering<br />
als Gegengewicht zum bislang dominanten<br />
Lkw-Bereich. 9<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
scd Frankfurt – Die Software AG bietet<br />
für den IT-Dienstleister IDS<br />
Scheer knapp eine halbe Milliarde<br />
Euro. Am Dienstagabend teilten die<br />
Darmstädter mit, bereits mehr als<br />
die Hälfte der Anteile zu halten. Mit<br />
den Hauptaktionären, IDS-Gründer<br />
August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Ex-Vorstandschef<br />
Alexander Pocsay, hatte<br />
man sich bereits zuvor geeinigt. Der<br />
Kaufpreis, der überwiegend fremdfinanziert<br />
wird, beinhaltet eine Prämie<br />
von 39 % auf den Vortagesschlusskurs.<br />
Während die Aktie von<br />
IDS Scheer unmittelbar nach Bekanntwerden<br />
der Nachricht in die<br />
Nähe des Angebotspreises von 15<br />
Euro je Anteil schoss, gaben die Software-AG-Titel<br />
um bis zu 7 % nach.<br />
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10 11 12 13 14 15 16 17<br />
9<br />
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4725<br />
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MAN fusioniert Diesel <strong>und</strong> Turbo<br />
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mit Rekordertrag<br />
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Wie die KfW mit der Konjunktur auf Tour geht – Seite 5<br />
Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
Mittwoch, 15. Juli 2009 · Frankfurt am Main www.boersen-zeitung.de Einzelpreis Euro 3,75 · Nr. 132 D 1836 B<br />
4:o;V;V;n;u<br />
Anlageprodukte<br />
Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Eine hohe Schuldenlast <strong>und</strong> die tiefe<br />
Rezession trüben die Aussichten für<br />
die meisten Länder Osteuropas. Anders<br />
als z.B. in Fernost halten sich Anleger<br />
dort daher weiter zurück. 17<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
js Luxemburg – Luxemburgs Zentralbankchef,<br />
Yves Mersch, hat die EU-<br />
Kommission aufgefordert, die Stützungsmaßnahmen<br />
der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) zur Kreditvergabe<br />
nicht durch zu strikte Auflagen<br />
für die Banken zu torpedieren. „Die<br />
Politik darf sich nicht lauthals über<br />
eine vermeintliche Kreditklemme beklagen,<br />
wenn sie selber dazu beiträgt“,<br />
betonte das EZB-Ratsmitglied<br />
im Interview der Börsen-Zeitung.<br />
Mersch sagte, die in Luxemburg ansässigen<br />
Pfandbriefbanken beschwerten<br />
sich darüber, „dass ihre Mütter<br />
Geld bekommen haben <strong>und</strong> die Europäische<br />
Kommission zum Ausgleich<br />
die Verkürzung der Bilanzen fordert<br />
<strong>und</strong> sie deshalb keine neuen Pfandbriefe<br />
begeben können“. In Europa,<br />
vor allem in Deutschland, grassiert<br />
derzeit die Angst vor einer<br />
Kreditklemme. Unter<br />
anderem Finanzminister<br />
Peer Steinbrück<br />
wirft den Banken vor,<br />
zwar von Staat <strong>und</strong> EZB<br />
Hilfen anzunehmen, Unternehmen<br />
aber nicht<br />
ausreichend mit günstigen<br />
Krediten zu versorgen.<br />
Steinbrück hatte zuletzt<br />
den Banken gedroht,<br />
gegebenenfalls<br />
mithilfe der B<strong>und</strong>esbank<br />
die Unternehmen direkt mit Liquidität<br />
zu versorgen.<br />
Davon hält Mersch nicht viel. „Entscheidungen<br />
zur Geldpolitik werden<br />
im EZB-Rat für den gesamten Euroraum<br />
getroffen aufgr<strong>und</strong> von Fakten.<br />
Poltergeister beeinflussen uns<br />
nicht“, sagte der Notenbanker.<br />
Wenig optimistisch äußerte sich<br />
Mersch zur Konjunktur im Euroraum.<br />
Er gehe davon aus, „dass wir<br />
erst M
nicht leisten kann, bekommt bei<br />
Renten- <strong>und</strong> Immobilienfonds<br />
oder auch – in geringerem Maße –<br />
bei Geldmarktfonds im Schnitt<br />
eine positive Rendite geliefert.<br />
Dies ergab die jüngste Statistik<br />
des B<strong>und</strong>esverbands Investment<br />
<strong>und</strong> Asset Management (BVI) zur<br />
Wertentwicklung.<br />
Demnach verlor ein internationaler<br />
Aktienfonds in den vergangenen<br />
zwölf Monaten bis Ende Juni 2009<br />
durch die Finanzkrise im Schnitt<br />
23,2 %. Auf Zehn-Jahres-Sicht ist<br />
das Minus mit 27,1% sogar noch größer<br />
– in diesen Zeitraum fällt auch<br />
die zweite große Märktekrise durch<br />
das Platzen der New-Economy-Blase<br />
zu Beginn des neuen Jahrtausends.<br />
Erst sehr langfristig betrachtet – im<br />
Vergleich zu vor 20 Jahren – wendet<br />
sich das Blatt. Hier erzielten die internationalen<br />
Aktienfonds ein Plus<br />
von 136,5 %, damit haben sie jährlich<br />
4,4 % eingebracht.<br />
Deutsche Aktienprodukte sind etwas<br />
besser. Mit ihnen verloren die<br />
Anleger in den zurückliegenden<br />
zwölf Monaten zwar zunächst mehr<br />
gar ein Plus von 6,9 %, dies sind pro<br />
Jahr 1,3 %. Im Zehn-Jahres-Vergleich<br />
schlägt aber wieder ein Minus<br />
von 12,4 % zu Buche. In den verganpräsentiert<br />
haben. Im Gegenteil:<br />
Während zum Beispiel der Dax Ende<br />
Juni 2009 nur etwa ein Viertel niedriger<br />
lag als vor Jahresfrist, beträgt<br />
das durchschnittliche Minus eines<br />
deutschen Aktienfonds 26,6 %. Dabei<br />
reicht die Spannbreite allerdings<br />
von – 67,2 % („Gerling Deutschland<br />
Aktien“ von AmpegaGerling) bis<br />
– 5,3 % („Metrix Value AMI“ ebenfalls<br />
von AmpegaGerling). Somit hat<br />
es kein Fondsmanager geschafft,<br />
den Wert der Anlegergelder zu erhalten<br />
oder sogar zu vermehren.<br />
Dies schaffen aber die Manager<br />
von Renten-, Immobilien- <strong>und</strong> Geldmarktfonds.<br />
In Euro anlegende Rentenfonds<br />
mit Anleihen mit langer<br />
Restlaufzeit brachten auf Sicht eines<br />
Jahres ein Plus von 8,5%. In den vergangenen<br />
20 Jahren erzielten sie ein<br />
jährliches Plus von 5,5 %. Offene Immobilienfonds,<br />
von denen einige seit<br />
Herbst 2008 von der Anteilsrücknahme<br />
ausgesetzt sind, brachten in<br />
diesem Zeitraum eine jährliche Rendite<br />
von 5,2 % ein. Klassische Geldmarktfonds<br />
kommen auf 4,4 %.<br />
Wertberichtigt Seite 8<br />
den. Die langfristige Orientierung<br />
bei den Boni-Zahlungen, die die Mutter<br />
der HypoVereinsbank (HVB) zunächst<br />
für ihre r<strong>und</strong> 400 Spitzenmanager<br />
einführte, soll nach Informationen<br />
aus Bankenkreisen mehr <strong>und</strong><br />
mehr Beschäftigte betreffen. Die Mitarbeiter<br />
des bei der HVB angesiedelten<br />
Investment Banking können sich<br />
indes auf eine Rückkehr zu Boni-Zahlungen<br />
einstellen.<br />
Wie bei vielen Instituten waren<br />
die Boni der Unicredit bis zuletzt an<br />
das Erreichen von Zielen in einem<br />
Geschäftsjahr geb<strong>und</strong>en. In Jahren<br />
mit hohen Gewinnen strichen die<br />
Manager der Bank auch hohe Boni<br />
ein, die oft ein Vielfaches der festen<br />
Gr<strong>und</strong>vergütung ausmachten, obschon<br />
sie oft niedriger ausfielen als<br />
bei vielen Konkurrenten. Für die<br />
Spitzenmanager hat die Bank mittlerweile<br />
eine Orientierung an nachhaltigen<br />
Gewinnen beschlossen. Den<br />
Boni liegt das operative Ergebnis zugr<strong>und</strong>e.<br />
Der Bonus für ein Geschäftsjahr<br />
wird dabei in etwa zur Hälfte sofort<br />
ausgezahlt. Den übrigen Teil erhalten<br />
die Manager nur, wenn auch<br />
in den darauffolgenden zwei Jahren<br />
verändern.<br />
sen“ eines J<br />
damit einged<br />
Effekt, dass M<br />
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2008 die Bo<br />
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Konsequenz<br />
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Voraussichtl<br />
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Dies gelte fü<br />
lautete aus d<br />
Computershare Deutschland Gmb<br />
München<br />
Bekanntmachung über die Übertrag<br />
der Minderheitsaktionä<br />
der<br />
VEM Aktienbank AG<br />
München<br />
– ISIN DE000A0L1JJ1 / WKN A<br />
Die ordentliche Hauptversammlung vom 12. Feb<br />
bank AG, München, hat gemäß § 327a AktG die<br />
Minderheitsaktionäre auf die Hauptaktionärin Co<br />
GmbH & Co. KG, München, (nachfolgend auch „<br />
als 96 % des Gr<strong>und</strong>kapitals <strong>und</strong> der Stimmrecht<br />
(nachfolgend auch „VEM Aktienbank“) hält, gegen<br />
dung von EUR 6,29 je Stückaktie der VEM Aktien<br />
Übertragungsbeschluss ist am 13. Juli 2009 in da<br />
Aktienbank AG beim Amtsgericht München einge<br />
alle Aktien der Minderheitsaktionäre der VEM A<br />
tershare übergegangen. Die Aktienurk<strong>und</strong>en verbr<br />
gung an den Hauptaktionär nur noch den Anspruc<br />
Die Computershare hat sich gemäß § 327b AktG<br />
der Übertragung ausgeschiedenen Aktionären der<br />
eine Barabfindung von EUR<br />
je auf den Namen lautender Stückaktie der VEM A<br />
Die Angemessenheit dieser Barabfindung wurde<br />
sachverständigen Prüfer, der Warth & Klein GmbH<br />
schaft, Düsseldorf, geprüft <strong>und</strong> bestätigt.<br />
Die Barabfindung ist von der Bekanntmachung d<br />
gungsbeschlusses in das Handelsregister der VEM<br />
2 Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssa<br />
Die Aktionäre der VEM Aktienbank brauchen hinsi<br />
der Barabfindung nichts zu veranlassen; die Übert<br />
putershare <strong>und</strong> die Zahlung der Barabfindung au<br />
ausscheidenden Aktionärs wird von den beteiligte<br />
Die Entgegennahme der Barabfindung ist für die A<br />
visions- <strong>und</strong> spesenfrei.<br />
Für den Fall, dass im Rahmen einer gerichtlichen<br />
dung gemäß § 327f AktG für die im Rahmen der Ü<br />
nen Aktionäre der VEM Aktienbank rechtskräftig ei<br />
te Barabfindung bestimmt wird, wird diese h<br />
Aktionären der VEM Aktienbank gewährt werden, d<br />
tragung des Übertragungsbeschlusses auf die Co<br />
sind.<br />
München, im Juli 2009<br />
Computershare Deutschland GmbH & Co. KG<br />
Die Geschäftsführung<br />
BEREITHALTUNG VON NACHTRÄGEN<br />
DZ BANK TURBO OPTIONSSCHEINE AUF DEVISEN JEWEILS MIT<br />
KNOCK-OUT UND JEWEILS GERICHTET AUF ZAHLUNG EINES<br />
DIFFERENZBETRAGES<br />
Gemäß § 10 des Wertpapier-Verkaufsprospektgesetzes werden für die<br />
o.g. Optionsscheine der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank,<br />
Frankfurt am Main die Nachträge Nrn. 1433 bis 1436 jeweils vom<br />
15. Juli 2009 zum unvollständigen Verkaufsprospekt vom 16. Juni 2005<br />
nebst den dazugehörigen Nachträgen bei der DZ BANK AG Deutsche<br />
Zentral-Genossenschaftsbank, F/IPLK, Platz der Republik, 60265<br />
Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten.<br />
Frankfurt am Main, im Juli 2009<br />
Manlleu, Caja Terrassa <strong>und</strong> Caja Sabadell<br />
soll dieser Zusammenschluss<br />
ohne die finanzielle Hilfe des staatlichen<br />
Bankenrettungsfonds Frob auskommen.<br />
Die kleine Caja Jaén mit ihrer Bilanzsumme<br />
von 922 Mill. Euro<br />
suchte angesichts der immer bedenklicheren<br />
Geschäftslage Anschluss an<br />
ein größeres Institut aus der Region<br />
Andalusien. Die in Malaga beheimatete<br />
Unicaja ist mit einer Bilanzsumme<br />
von knapp 32 Mrd. Euro die<br />
größte Sparkasse Andalusiens. Der<br />
Zusammenschluss muss noch durch<br />
alle Entscheidungsgremien der beiden<br />
Cajas kommen. Sollte sich noch<br />
wie gewünscht Cajasur aus Córdoba<br />
dem Projekt anschließen, entstünde<br />
die sechstgrößte Sparkasse Spaniens<br />
mit Aktiva von knapp 52 Mrd.<br />
Euro.<br />
Nach Ansicht von Experten wird<br />
es unter dem Druck der Krise noch<br />
viel mehr Fusionen in Spanien geben.<br />
Je schneller sich die Sparkassen<br />
zusammenfänden, umso gestärkter<br />
könnten sie dem zunehmenden Qualitätsverfall<br />
ihrer Kreditportfolios<br />
entgegentreten, heißt es.<br />
WM Seminare Tel.: 069 / 27 32 - 162 www.wm-seminare.de<br />
Lehrgang Wertpapier- <strong>und</strong> Börsengeschäft<br />
5. bis 10. Oktober 2009 – 8. bis 13. März 2<strong>01</strong>0 in Eschborn/Frankfurt<br />
Gr<strong>und</strong>lagen des Wertpapier- <strong>und</strong> Börsengeschäft –<br />
Überblick <strong>und</strong> Einführung<br />
Wertpapierbörse - Aufbau <strong>und</strong> Organisation<br />
Wertpapierhandelsaufsicht<br />
Insiderrecht, Ad hoc-Publizität, Übernahmeregelungen<br />
Compliance-Regelungen<br />
Handelsberechtigte Unternehmen <strong>und</strong> Personen<br />
Finanzinstrumente an der Wertpapierbörse<br />
Konsortialgeschäft <strong>und</strong> Zulassung von Wertpapieren<br />
Präsenzhandel - Börsengeschäftsbedingungen, Handelsregeln,<br />
Usancen, Preisfeststellung <strong>und</strong> Preisdokumentation<br />
Das elektronische Handelssystem Xetra - Marktmodelle,<br />
Handelsregeln, Preisermittlung, Designated Sponsors, CCP<br />
Xontro Order <strong>und</strong> Xontro Trade - Funktionen, Orderrouting,<br />
Geschäftsdokumentation<br />
Derivate: Eurex-Produkte, Optionsscheine <strong>und</strong> Zertif<br />
Produkte, Funktionsweise, Hedging, Spekulation, Arbitr<br />
Börsenindices<br />
Wertpapierleihe- <strong>und</strong> Repogeschäfte<br />
Steuerliche Aspekte im Wertpapiergeschäft<br />
Abwicklung von Wertpapier- <strong>und</strong> Börsengeschäften<br />
national <strong>und</strong> international über Clearstream Banking<br />
– 6,8 %<br />
Aktienfonds Deutschland<br />
Aktienfonds International<br />
Aktienfonds Schwellenländer<br />
Rentenfonds Euro Langläufer<br />
Rentenfonds internat. Langläufer<br />
Mischfonds<br />
Euro-Geldmarktfonds<br />
Offene Immobilienfonds<br />
3,8 %<br />
1,5 %<br />
9,0 %<br />
8,5 %<br />
– 29,8 %<br />
– 23,2 %<br />
– 26,6 %<br />
d Frankfurt – Die Darmstädter<br />
ftware AG will für fast eine<br />
lbe Milliarde Euro den IT-Dienstister<br />
IDS Scheer übernehmen.<br />
s Angebot beinhaltet eine Präie<br />
von 39% auf den Montagshlusskurs<br />
<strong>und</strong> von mehr als<br />
% auf den Durchschnittskurs<br />
r vergangenen 100 Tage. Die Anile<br />
der Hauptaktionäre Augustilhelm<br />
Scheer <strong>und</strong> Alexander<br />
csay in Höhe von 48 % hat sich<br />
e Software AG bereits vor Abbe<br />
der öffentlichen Offerte zusiern<br />
lassen.<br />
Die Software AG will mit der Überhme<br />
von IDS Scheer einen zwein<br />
Softwarekonzern in Deutschland<br />
ben SAP schaffen, der auf einen<br />
satz von mehr als 1 Mrd. Euro<br />
mmt. Dieses Ziel hatte der Softare-AG-Chef<br />
Karl-Heinz Streibich<br />
reits vor der derzeitigen Wirthaftskrise<br />
formuliert <strong>und</strong> dabei<br />
Wachstum als auch auf Zukäufe setzen<br />
zu wollen. Synergieeffekte unberücksichtigt,<br />
wären die beiden Unternehmen<br />
im vergangenen Jahr auf einen<br />
gemeinsamen Umsatz von 1,12<br />
Mrd. Euro gekommen, wie Finanzvorstand<br />
Arndt Zinnhardt am Dienstag<br />
sagte. Welche Synergieeffekte<br />
konkret zu erwarten seien, will die<br />
Software AG erst mit Vorlage der<br />
Zahlen für das dritte Quartal bekannt<br />
geben. Vorabzahlen für die<br />
Ende Juni abgeschlossene zweite Periode<br />
des Jahres gaben die Darmstädter<br />
dagegen schon gestern bekannt<br />
(siehe nebenstehenden Bericht).<br />
An der Börse fiel die Reaktion auf<br />
die Nachricht für beide Unternehmen<br />
sehr unterschiedlich aus. Während<br />
der IDS-Aktienkurs erwartungsgemäß<br />
nach oben schoss – in der<br />
Spitze sogar bis auf die Angebotshöhe<br />
von 15 Euro –, rauschte der<br />
Wert der Software-AG-Anteile in<br />
den Keller. Sie gaben bis zu 7,1 %<br />
einem Minus von 5,7 % bei 47,36<br />
Euro. Die Übernahme verwässere<br />
die Margen der Software AG, schrieb<br />
etwa die Commerzbank, die ihre Einstufung<br />
für die Aktie von „Add“ auf<br />
„Hold“ gesenkt hat. Streibich versicherte,<br />
dass die Ebit-Marge des fusionierten<br />
Softwarehauses bereits im<br />
vergangenen Jahr nicht unter 20 %<br />
gelegen hätte <strong>und</strong> dass mittelfristig<br />
auch wieder ein Wert im Bereich von<br />
25 % angepeilt werde.<br />
IDS-Analysten begeistert<br />
Den IDS-Aktionären wurde am<br />
Dienstag derweil überwiegend empfohlen,<br />
das Übernahmeangebot anzunehmen.<br />
Nicht wenige Analysten<br />
hatten vor der Offerte noch ein einstelliges<br />
Kursziel für die Aktie, sodass<br />
die gebotenen 15 Euro eine<br />
hohe Prämie darstellen.<br />
Der aktuelle Marktwert der Software<br />
AG liegt mit 1,4 Mrd. Euro<br />
r<strong>und</strong> ein Viertel unter dem Wert,<br />
den das Unternehmen im April 2007<br />
erreicht hatte, als mit dem Integrationssoftwareanbieter<br />
Webmethods<br />
die bis dahin größte Übernahme der<br />
Unternehmensgeschichte (546 Mill.<br />
Dollar) gestemmt wurde.<br />
Trotz Finanzkrise will die Software<br />
AG das Transaktionsvolumen,<br />
das das Unternehmen auf 487 Mill.<br />
Euro beziffert, überwiegend über<br />
Bankdarlehen finanzieren (siehe Bericht<br />
zur Finanzierung). Die Kosten<br />
für die Akquisition beziffert das Unternehmen<br />
auf 10 bis 12 Mill. Euro,<br />
ohne diese näher aufzuschlüsseln.<br />
Der Kaufpreis wird entsprechend mit<br />
477 Mill. Euro angegeben, während<br />
der Börsenwert von IDS bei einem<br />
Gebot von 15 Euro je Aktie r<strong>und</strong> 482<br />
Mill. Euro beträgt. Das Verhältnis<br />
Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis<br />
(Ebitda) soll sich Ende 2009<br />
auf 1,7 stellen. Ende 2008 lag dieser<br />
Wert noch deutlich unter 1.<br />
Mit der Darmstädter Software AG<br />
<strong>und</strong> der Saarbrücker IDS Scheer gehen<br />
die Nummern 2 <strong>und</strong> 3 der deutschen<br />
Softwarelandschaft zusammen.<br />
Gemeinsam kommen sie im<br />
Umsatz. Platzhirsch SAP ist damit allerdings<br />
weiterhin gut zehnmal so<br />
groß. Die beiden Unternehmen beschäftigen<br />
dabei insgesamt mehr als<br />
6 000 Mitarbeiter. Ob aufgr<strong>und</strong> des<br />
Zusammenschlusses auch Personalkürzungen<br />
angedacht sind, wollte<br />
das Management der Software AG<br />
weder bestätigen noch dementieren.<br />
„Wir gehen zusammen, um mehr<br />
Wachstum zu erreichen“, sagte<br />
Streibich nur. Es gebe keine Überschneidungen.<br />
IDS Scheer sei ein<br />
Technologieführer in<br />
Prozess-Analyse<br />
<strong>und</strong> -Design, während die Software<br />
AG ihre Stärken im Prozess-<br />
Management habe. Dies ergänze<br />
sich hervorragend. Das neue Unternehmen<br />
werde die komplette Wertschöpfungskette<br />
im Prozessmanagement<br />
abdecken. Auch regional ergänze<br />
man sich. IDS Scheer erwirtschaftet<br />
gut die Hälfte ihrer Erlöse<br />
im deutschsprachigen Raum, bei<br />
der Software AG sind es nur noch<br />
14 %. Dafür ist die Software AG in<br />
Amerika mit knapp 40 % Umsatzanteil<br />
deutlich breiter aufgestellt als<br />
IDS Scheer, die dort nur etwas<br />
mehr als ein Zehntel ihrer Erlöse generiert.<br />
In Europa werde die Software<br />
AG zudem nach der Übernahme<br />
in noch mehr Ländern eine<br />
kritische Größe erreichen, sagte<br />
Streibich.<br />
Von Heidi Rohde, Frankfurt<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
Die Übernahme von IDS Scheer<br />
kommt für Branchenbeobachter<br />
nicht überraschend. Das Unternehmen<br />
kämpfte in den vergangenen<br />
Jahren vor allem im internationalen<br />
Beratungsgeschäft mit Projektmisserfolgen,<br />
Umsatz- <strong>und</strong> Margendruck,<br />
<strong>und</strong> 2008 verfehlte schließlich auch<br />
noch die bisher stark wachsende<br />
Softwaresparte mit dem Aushängeschild<br />
„Aris“ die Erwartungen. Ein<br />
schmerzhaftes Restrukturierungsprogramm<br />
wurde fällig, das die operative<br />
Marge (als die in der Branche<br />
zentrale Kennziffer) auf 4 % zusammenquetschte.<br />
Indes befindet sich<br />
der einstige Neue-Markt-Star im IT-<br />
Service-Markt in guter Gesellschaft.<br />
Nahezu alle großen <strong>und</strong> kleinen IT-<br />
Dienstleister sind in den vergangenen<br />
Jahren durch ein Tal der Tränen<br />
marschiert oder stecken noch immer<br />
darin.<br />
Das gilt nicht zuletzt für den europäischen<br />
Branchenprimus Cap Gemini,<br />
der im Zuge des Niedergangs<br />
in der Hightech-Industrie nach der<br />
Jahrtausendwende mit erheblichen<br />
Überkapazitäten im personalintensiven<br />
Beratergeschäft kämpfte <strong>und</strong><br />
ebenfalls auf Margen im niedrigen<br />
einstelligen Bereich zurückfiel. In<br />
jüngster Zeit ging es allerdings stark<br />
aufwärts. 2008 lieferten die Franzosen<br />
bei einem Jahresumsatz von 8,7<br />
Mrd. Euro wieder eine Rendite von<br />
8,5 %. Dennoch dürfte das Jahr<br />
2009 erneut eine herbe Bewährungsprobe<br />
für die gesamte Branche werden.<br />
Denn während reine Softwarekonzerne<br />
zwar mit Druck auf das Lizenzgeschäft<br />
zu kämpfen haben, sichert<br />
ihnen die Wartung stabile<br />
Cash-flows. Dagegen schlägt die Konjunkturschwäche<br />
in der IT-Service-<br />
Branche ziemlich schnell auf die Auslastung<br />
durch, indem große Projekte<br />
durch K<strong>und</strong>en verschoben oder zusammengestrichen<br />
werden <strong>und</strong> damit<br />
teurer Personalüberhang entsteht.<br />
Wiederholt Anlauf<br />
Die breiter aufgestellten, großen<br />
IT-Service-Gesellschaften wie T-Systems,<br />
Atos Origin oder auch die US-<br />
Riesen Accenture, IBM, Hewlett-<br />
Packard <strong>und</strong> EDS, die neben dem Beratungsgeschäft<br />
vor allem im IT-Outsourcing<br />
tätig sind, kämpfen ebenfalls<br />
mit Problemen. Auch sie suchten<br />
ihr Heil in der Konsolidierung<br />
oder nahmen wiederholt Anlauf<br />
dazu. Der größte Deal gelang bisher<br />
im Spitzenfeld. HP schluckte für<br />
14 Mrd. Dollar den Konkurrenten<br />
EDS, als dieser bereits eine schmerzhafte<br />
Restrukturierung hinter sich<br />
hatte. Dennoch trauen Analysten<br />
den beiden Unternehmen zu, aus<br />
dem Personalüberhang weitere „erhebliche“<br />
Synergien zu schöpfen.<br />
Endlose Sanierung<br />
Dagegen haben die immer wieder<br />
als mögliche Player in einer Konsolidierung<br />
genannten Atos Origin <strong>und</strong><br />
auch die Telekom-Tochter T-Systems<br />
bisher keinen Deal zustande gebracht.<br />
T-Systems versucht seine<br />
Kostenprobleme über ein Joint Venvistischen<br />
Hedgefonds dominiert<br />
wird, hat kürzlich den eigenen Verkauf<br />
erneut abgeblasen <strong>und</strong> übt sich<br />
in der x-ten Restrukturierungsr<strong>und</strong>e.<br />
Der IT-Service in Europa bleibt<br />
trotz einer Reihe von Big Playern<br />
stark fragmentiert. So kamen die<br />
Top 3 (IBM, Accenture <strong>und</strong> Cap Gemini)<br />
zuletzt nur auf einen Marktanteil<br />
von knapp 15 %. In dem Geschäft<br />
tummelt sich gerade am unteren<br />
Ende des Marktes eine Vielzahl<br />
von IT-Dienstleistern, die alle praktisch<br />
komplett von SAP abhängig<br />
sind. Hier wurden die Unternehmen<br />
von der Wirtschaftskrise teilweise<br />
heftig getroffen. Der IDS-Scheer-<br />
Konkurrent Realtech (Jahresumsatz<br />
r<strong>und</strong> 15 Mill. Euro), der im vergangenen<br />
Jahr noch eine operative Rendite<br />
von 6,6 % einfuhr, rutschte im<br />
ersten Quartal in die roten Zahlen.<br />
Realtech gilt neben IDS Scheer seit<br />
längerem als Übernahmekandidat,<br />
ebenso wie die früher am Neuen<br />
Markt als AC Service firmierende All<br />
for One Midmarket AG.<br />
Ausländer interessiert<br />
Eine Reihe von kleinen Übernahmen<br />
hat es in den zurückliegenden<br />
Jahren bereits gegeben, weil der üppige<br />
deutsche Markt ausländische<br />
Konzerne anlockte. 2007 übernahm<br />
NTT Data den IDS-Scheer-Konkurrenten<br />
Itelligence für 153 Mill. Euro,<br />
zuvor schluckte Fujitsu Services die<br />
TDS AG. Nicht zuletzt zog SAP ihre<br />
erst an die Börse ausgegliederte Servicetochter<br />
SAPSI wieder ein. Nach<br />
Berechnungen von Unicredit wurden<br />
bei den Übernahmen hierzulande<br />
Umsatz-Multiples von 0,5 bis<br />
zu 1,1 in der Spitze gezahlt, wobei<br />
die Mehrzahl näher beim Faktor 0,5<br />
lag. In dieser Größenordnung bewegte<br />
sich auch der Rückkauf von<br />
SAPSI durch die Mutter. SAP, die<br />
seit einiger Zeit immer wieder als<br />
möglicher Interessent für IDS Scheer<br />
genannt wurde, blieb damit damals<br />
Von Walther Becker, Frankfurt<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
ide sind sie seit Beginn des<br />
cDax dabei: Software AG <strong>und</strong> IDS<br />
heer. Am 24. März 2003 wurde<br />
it 30 Mitgliedern gestartet, <strong>und</strong><br />
S Scheer zählt zu der Zahl derer,<br />
e vom damals untergegangenen<br />
uen Markt in den neuen Zähler<br />
echselten – <strong>und</strong>, ebenso wie die<br />
ftware AG, nie herausmussten.<br />
IDS Scheer war keine jener Neuündungen,<br />
die in der Internetd<br />
Software-Euphorie an die Börse<br />
ngen, die trotz Verlusten <strong>und</strong> ohne<br />
gfähiges Geschäftsmodell auf sanhafte<br />
Bewertungen kamen – <strong>und</strong><br />
ren Stern schnell verglühte. Nein,<br />
S Scheer wurde 1984 von dem deritigen<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
d „Chief Technology Advisor“<br />
of. Dr. Dr. h. c. mult. August-Willm<br />
Scheer in Saarbrücken gegrünt<br />
– nur das Beste aus dem Saarnd.<br />
Als Ausgründung des Instituts<br />
r Wirtschaftsinformatik basierte<br />
s Unternehmen auf dessen Vision:<br />
h wollte in Form handfester Prokte<br />
meine Forschungsergebnisse<br />
m Härtetest aussetzen <strong>und</strong> bewein,<br />
dass sie der Prüfung des Marks<br />
standhalten.“ Das Experiment,<br />
s Spin-off einer Hochschule am<br />
arkt zu verankern, ist gelungen.<br />
Jetzt macht Scheer Kasse <strong>und</strong><br />
eicht mit dem Paketverkauf etwa<br />
0 Mill. Euro ein. „Nach 25 Jahren<br />
folgsgeschichte IDS Scheer ist der<br />
htige Zeitpunkt gekommen, um<br />
neuen Ufern aufzubrechen“, komentiert<br />
er. Gemeinsam werden seir<br />
Einschätzung nach Software AG<br />
d IDS „Deutschland als IT-Standt<br />
international noch weiter voraningen“.<br />
Dabei passten die Unterhmen<br />
in Produkten <strong>und</strong> Consulg<br />
„strategisch hervorragend“ zummen,<br />
erklärt er.<br />
Vor dem Börsengang der Saarlänr<br />
war SAP – der Erzrivale der Softare<br />
AG – 1997 mit 25,2 % bei der<br />
Nach 2000 trennte sich SAP von allen<br />
ihren minderheitlichen Finanzbeteiligungen<br />
– darunter auch von<br />
IDS. Doch Scheer war lange im Aufsichtsrat<br />
der Walldorfer, den er im<br />
April 2008 verließ, <strong>und</strong> der damalige<br />
SAP-Chef Henning Kagermann<br />
hatte Sitz <strong>und</strong> Stimme im IDS-Kontrollgremium.<br />
Zehn Jahre an der Börse<br />
Zehn Jahre an der Börse hat IDS<br />
Scheer erlebt – am 11. Mai 1999 war<br />
die Erstnotiz, die mit 12,50 Euro<br />
exakt auf der Höhe des Emissionspreises<br />
lag, der am oberen Ende der<br />
Bookbuildingspanne festgelegt worden<br />
war. Unter Führung der Deutschen<br />
Bank sorgte das Konsortium,<br />
dem DG Bank <strong>und</strong> Sal. Oppenheim<br />
angehörten, für ein gelungenes Debüt.<br />
Heute bewertet die Software<br />
AG die Aktie mit 15 Euro. Der Kurs<br />
war 2000 im Hype auf über 28 Euro<br />
angezogen <strong>und</strong> hatte sein Tief im<br />
zweiten Halbjahr 2003 mit 3,90<br />
Euro. Im Spätherbst 2008 war das<br />
Papier auf 4,54 Euro abgestürzt.<br />
1998 kam IDS Scheer auf Umsätze<br />
von 127 Mill. DM, fünf Jahre<br />
darauf waren es schon 221 Mill.<br />
über 29 Mill. Euro (2003) auf zuletzt<br />
37 Mill. Euro 2007, brach im vorigen<br />
Jahr allerdings auf 13 Mill.<br />
Euro ein. Die Eigenkapitalquote ist<br />
mit Ausnahme des Jahres 2003 nie<br />
unter 60 % der Bilanzsumme gesunken<br />
<strong>und</strong> betrug 2008 solide 60 %. Es<br />
wurde in den vergangenen zehn Jahren<br />
– nicht immer mit Erfolg – in<br />
neue Regionen investiert <strong>und</strong> dazu<br />
auch akquiriert. Der IT-Dienstleister<br />
wandelte sich auch zum Software-<br />
Unternehmen.<br />
IDS Scheer ist nach eigenen Angaben<br />
weltweiter Marktführer für Software,<br />
Lösungen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
für das Geschäftsprozessmanagement<br />
(Business Process Management,<br />
BPM) – hier gibt es eine Kooperation<br />
mit der Software AG seit<br />
2005. Als Kernprodukt gilt die Aris-<br />
Produktfamilie, eine modular aufgebaute<br />
Software zur Steuerung von<br />
Geschäftsprozessen.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der entwickelten<br />
Produkte <strong>und</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit anderen IT-Dienstleistern<br />
wie SAP oder Oracle berät IDS weltweit<br />
7 500 K<strong>und</strong>en bei der Zusammenstellung<br />
der IT. Das Consulting<br />
umfasst strategische Prozessberatung,<br />
die prozessorientierte Imple-<br />
Krise heizt Übernahmefantasien an<br />
Die fragmentierte IT-Service-Branche ruft nach Konsolidierung<br />
Von der Vision zur Fusion<br />
Paukenschlag im TecDax – IDS Scheer bisher näher an SAP – Nie Verluste<br />
d – Das von der Software AG angendigte<br />
Angebot bewertet IDS<br />
heer mit 482 Mill. Euro. Bezogen<br />
f das Ergebnis vor Zinsen, Steun<br />
<strong>und</strong> Abschreibungen (Ebita)<br />
ird für 2008 somit ein Multiple<br />
n knapp 30 geboten; für 2009 begt<br />
es etwa 17. Die Marktkapitalirung<br />
der Software AG selbst<br />
llt sich aktuell auf r<strong>und</strong> 1,4 Mrd.<br />
ro, woraus sich ein Ebita-Multie<br />
von ungefähr 7 für 2008 bzw.<br />
n 7,5 für dieses Jahr ergibt.<br />
Die Finanzierung der Transakn<br />
setzt sich aus drei Bestandtein<br />
zusammen. 107 Mill. Euro will<br />
s Darmstädter Softwarehaus aus<br />
r eigenen Kasse nehmen. Zum Abschluss<br />
des ersten Quartals (Ende<br />
März) verfügte die Software AG<br />
über 137 Mill. Euro an liquiden Mitteln.<br />
Seitdem sollen diese noch gestiegen<br />
sein. Zudem wird die Software-AG-Stiftung<br />
über eine nachrangige<br />
Verbindlichkeit 45 Mill.<br />
Euro zur Finanzierung beitragen.<br />
Die dritte Komponente stellt ein<br />
Bankdarlehen über 335 Mill. Euro<br />
dar. Bei diesem seien vier Banken<br />
mit an Bord, sagte ein Sprecher. Unter<br />
diesen befinden sich nach Informationen<br />
der Börsen-Zeitung die<br />
Deutsche Bank, die Commerzbank<br />
<strong>und</strong> die Helaba.<br />
Der zu zahlende Zinssatz betrage<br />
anfänglich Euribor plus 275 Basispunkte.<br />
Eine Sprecherin erklärte,<br />
ob der Zinssatz während der Laufzeit<br />
angepasst werde, sei abhängig<br />
vom Verschuldungsgrad der Software<br />
AG. Generell gelte, je niedriger<br />
die Verschuldung desto günstiger<br />
der Zinssatz. Die Rückzahlung<br />
des Kredits wollen die Darmstädter<br />
bis 2<strong>01</strong>3 schaffen.<br />
Rechtlich wird die Software AG<br />
von Hengeler Mueller beraten.<br />
Freshfields Bruckhaus Deringer<br />
steht IDS Scheer zur Seite. Die<br />
Hauptaktionäre <strong>und</strong> Aufsichtsräte<br />
August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Alexander<br />
Pocsay setzten auf die Berater<br />
von Milbank, die Banken auf Linklaters.<br />
(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />
die Software AG am Dienstag auch<br />
vorläufige Zahlen für das zweite<br />
Quartal vorgelegt. Finanzvorstand<br />
Arnd Zinnhardt sagte, der Umsatz<br />
sei in den Monaten April bis Juni um<br />
4 bis 5% auf bis zu 177 Mill. Euro gesteigert<br />
worden. Ursächlich für die<br />
höheren Erlöse seien die Wartungseinnahmen,<br />
die um 19 % auf r<strong>und</strong><br />
74 Mill. Euro zulegten. Die Lizenzerlöse<br />
lagen hingegen mit gut 60 Mill.<br />
Euro leicht unterhalb des Wertes aus<br />
der Vorjahresperiode (61,4 Mill.<br />
Euro). Der Umsatz der Dienstleistungssparte<br />
sackte um etwa 6 % auf<br />
42 bis 43 Mill. Euro ab, wurde<br />
mitgeteilt.<br />
Das Ergebnis vor Zinsen <strong>und</strong><br />
Steuern (Ebit) soll indes ebenso<br />
höher ausfallen wie auch die Ebit-<br />
Marge, die Zinnhardt zufolge r<strong>und</strong><br />
25 (i. V. 24,3) % betragen habe. Der<br />
freie Cash-flow sei um mehr als ein<br />
Viertel auf gut 29 Mill. Euro gestiegen.<br />
Weitere Zahlen zum zweiten<br />
Quartal will die Software AG mit<br />
dem Zwischenbericht am 22. Juli<br />
vorlegen.<br />
Zu erwarteten Synergieeffekten<br />
aus der Übernahme der Software AG<br />
<strong>und</strong> deren Auswirkungen auf die<br />
aktuelle Jahresprognose machte der<br />
Finanzvorstand am Dienstag noch<br />
keine Angaben. Einen aktualisierten<br />
Ausblick auf das Gesamtjahr werde<br />
das Darmstädter Softwareunternehmen<br />
bei der Vorstellung der Zahlen<br />
zum dritten Quartal, die für den<br />
22. Oktober geplant ist, bekannt<br />
geben.<br />
Das offizielle Angebot an die<br />
Aktionäre der IDS Scheer werde im<br />
August erfolgen. Man rechne mit einem<br />
erfolgreichen Abschluss der<br />
Übernahme bis Ende September,<br />
sagte Zinnhardt. Sollte das Angebot<br />
zu 95 % angenommen worden sein<br />
<strong>und</strong> sollten keine kartellrechtlichen<br />
Einwände mehr vorgebracht werden,<br />
sei vorgesehen, dass IDS Scheer<br />
von der Börse genommen <strong>und</strong> vom<br />
vierten Quartal an voll konsolidiert<br />
werde.<br />
Software-Übernahmen<br />
Jahr<br />
Käufer<br />
Zielgesellschaft<br />
Kaufpreis*<br />
2004 SAP SAP SI 146<br />
2004 Ciber Novasoft 69<br />
2004 SBS RAG<br />
Informatik<br />
n/a<br />
2006 AC-Service All for one<br />
Systemhaus 15,4<br />
2006 Fujitsu<br />
Services<br />
TDS<br />
82<br />
2007 NTT Data Itelligence 153<br />
2009 Software AG IDS Scheer 487<br />
Die Transaktion<br />
Schuldenfinanzierter Zukauf<br />
Die Konzerne im Vergleich<br />
2008<br />
in Mill. Euro Software AG IDS Scheer<br />
Umsatz 721 399<br />
Ebit 14 181<br />
Ebit-Marge (%) 3,4 25,0<br />
Nettoergebnis 8 116<br />
Ergebnis<br />
je Aktie (Euro) 0,25 4,05<br />
Liquide Mittel 113 97<br />
EK-Quote (%) 60,0 49<br />
Börsen-Zeitung<br />
ftware AG will für fast eine<br />
lbe Milliarde Euro den IT-Dienstister<br />
IDS Scheer übernehmen.<br />
s Angebot beinhaltet eine Präie<br />
von 39% auf den Montagshlusskurs<br />
<strong>und</strong> von mehr als<br />
% auf den Durchschnittskurs<br />
r vergangenen 100 Tage. Die Anile<br />
der Hauptaktionäre Augustilhelm<br />
Scheer <strong>und</strong> Alexander<br />
csay in Höhe von 48 % hat sich<br />
e Software AG bereits vor Abbe<br />
der öffentlichen Offerte zusiern<br />
lassen.<br />
Die Software AG will mit der Überhme<br />
von IDS Scheer einen zwein<br />
Softwarekonzern in Deutschland<br />
ben SAP schaffen, der auf einen<br />
satz von mehr als 1 Mrd. Euro<br />
mmt. Dieses Ziel hatte der Softare-AG-Chef<br />
Karl-Heinz Streibich<br />
reits vor der derzeitigen Wirthaftskrise<br />
formuliert <strong>und</strong> dabei<br />
zen zu wollen. Synergieeffekte unberücksichtigt,<br />
wären die beiden Unternehmen<br />
im vergangenen Jahr auf einen<br />
gemeinsamen Umsatz von 1,12<br />
Mrd. Euro gekommen, wie Finanzvorstand<br />
Arndt Zinnhardt am Dienstag<br />
sagte. Welche Synergieeffekte<br />
konkret zu erwarten seien, will die<br />
Software AG erst mit Vorlage der<br />
Zahlen für das dritte Quartal bekannt<br />
geben. Vorabzahlen für die<br />
Ende Juni abgeschlossene zweite Periode<br />
des Jahres gaben die Darmstädter<br />
dagegen schon gestern bekannt<br />
(siehe nebenstehenden Bericht).<br />
An der Börse fiel die Reaktion auf<br />
die Nachricht für beide Unternehmen<br />
sehr unterschiedlich aus. Während<br />
der IDS-Aktienkurs erwartungsgemäß<br />
nach oben schoss – in der<br />
Spitze sogar bis auf die Angebotshöhe<br />
von 15 Euro –, rauschte der<br />
Wert der Software-AG-Anteile in<br />
den Keller. Sie gaben bis zu 7,1 %<br />
Euro. Die Übernahme verwässere<br />
die Margen der Software AG, schrieb<br />
etwa die Commerzbank, die ihre Einstufung<br />
für die Aktie von „Add“ auf<br />
„Hold“ gesenkt hat. Streibich versicherte,<br />
dass die Ebit-Marge des fusionierten<br />
Softwarehauses bereits im<br />
vergangenen Jahr nicht unter 20 %<br />
gelegen hätte <strong>und</strong> dass mittelfristig<br />
auch wieder ein Wert im Bereich von<br />
25 % angepeilt werde.<br />
IDS-Analysten begeistert<br />
Den IDS-Aktionären wurde am<br />
Dienstag derweil überwiegend empfohlen,<br />
das Übernahmeangebot anzunehmen.<br />
Nicht wenige Analysten<br />
hatten vor der Offerte noch ein einstelliges<br />
Kursziel für die Aktie, sodass<br />
die gebotenen 15 Euro eine<br />
hohe Prämie darstellen.<br />
Der aktuelle Marktwert der Software<br />
AG liegt mit 1,4 Mrd. Euro<br />
r<strong>und</strong> ein Viertel unter dem Wert,<br />
den das Unternehmen im April 2007<br />
erreicht hatte, als mit dem Integrationssoftwareanbieter<br />
Webmethods<br />
die bis dahin größte Übernahme der<br />
Unternehmensgeschichte (546 Mill.<br />
Dollar) gestemmt wurde.<br />
Trotz Finanzkrise will die Software<br />
AG das Transaktionsvolumen,<br />
das das Unternehmen auf 487 Mill.<br />
Euro beziffert, überwiegend über<br />
Bankdarlehen finanzieren (siehe Bericht<br />
zur Finanzierung). Die Kosten<br />
für die Akquisition beziffert das Unternehmen<br />
auf 10 bis 12 Mill. Euro,<br />
ohne diese näher aufzuschlüsseln.<br />
Der Kaufpreis wird entsprechend mit<br />
477 Mill. Euro angegeben, während<br />
der Börsenwert von IDS bei einem<br />
Gebot von 15 Euro je Aktie r<strong>und</strong> 482<br />
Mill. Euro beträgt. Das Verhältnis<br />
Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis<br />
(Ebitda) soll sich Ende 2009<br />
auf 1,7 stellen. Ende 2008 lag dieser<br />
Wert noch deutlich unter 1.<br />
Mit der Darmstädter Software AG<br />
<strong>und</strong> der Saarbrücker IDS Scheer gehen<br />
die Nummern 2 <strong>und</strong> 3 der deutschen<br />
Softwarelandschaft zusammen.<br />
Gemeinsam kommen sie im<br />
lerdings weiterhin gut zehnmal so<br />
groß. Die beiden Unternehmen beschäftigen<br />
dabei insgesamt mehr als<br />
6 000 Mitarbeiter. Ob aufgr<strong>und</strong> des<br />
Zusammenschlusses auch Personalkürzungen<br />
angedacht sind, wollte<br />
das Management der Software AG<br />
weder bestätigen noch dementieren.<br />
„Wir gehen zusammen, um mehr<br />
Wachstum zu erreichen“, sagte<br />
Streibich nur. Es gebe keine Überschneidungen.<br />
IDS Scheer sei ein<br />
Technologieführer in<br />
Prozess-Analyse<br />
<strong>und</strong> -Design, während die Software<br />
AG ihre Stärken im Prozess-<br />
Management habe. Dies ergänze<br />
sich hervorragend. Das neue Unternehmen<br />
werde die komplette Wertschöpfungskette<br />
im Prozessmanagement<br />
abdecken. Auch regional ergänze<br />
man sich. IDS Scheer erwirtschaftet<br />
gut die Hälfte ihrer Erlöse<br />
im deutschsprachigen Raum, bei<br />
der Software AG sind es nur noch<br />
14 %. Dafür ist die Software AG in<br />
Amerika mit knapp 40 % Umsatzanteil<br />
deutlich breiter aufgestellt als<br />
IDS Scheer, die dort nur etwas<br />
mehr als ein Zehntel ihrer Erlöse generiert.<br />
In Europa werde die Software<br />
AG zudem nach der Übernahme<br />
in noch mehr Ländern eine<br />
kritische Größe erreichen, sagte<br />
Streibich.<br />
Von Heidi Rohde, Frankfurt<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
Die Übernahme von IDS Scheer<br />
kommt für Branchenbeobachter<br />
nicht überraschend. Das Unternehmen<br />
kämpfte in den vergangenen<br />
Jahren vor allem im internationalen<br />
Beratungsgeschäft mit Projektmisserfolgen,<br />
Umsatz- <strong>und</strong> Margendruck,<br />
<strong>und</strong> 2008 verfehlte schließlich auch<br />
noch die bisher stark wachsende<br />
Softwaresparte mit dem Aushängeschild<br />
„Aris“ die Erwartungen. Ein<br />
schmerzhaftes Restrukturierungsprogramm<br />
wurde fällig, das die operative<br />
Marge (als die in der Branche<br />
zentrale Kennziffer) auf 4 % zusammenquetschte.<br />
Indes befindet sich<br />
der einstige Neue-Markt-Star im IT-<br />
Service-Markt in guter Gesellschaft.<br />
Nahezu alle großen <strong>und</strong> kleinen IT-<br />
Dienstleister sind in den vergangenen<br />
Jahren durch ein Tal der Tränen<br />
marschiert oder stecken noch immer<br />
darin.<br />
Das gilt nicht zuletzt für den europäischen<br />
Branchenprimus Cap Gemini,<br />
der im Zuge des Niedergangs<br />
in der Hightech-Industrie nach der<br />
Jahrtausendwende mit erheblichen<br />
Überkapazitäten im personalintensiven<br />
Beratergeschäft kämpfte <strong>und</strong><br />
ebenfalls auf Margen im niedrigen<br />
einstelligen Bereich zurückfiel. In<br />
jüngster Zeit ging es allerdings stark<br />
aufwärts. 2008 lieferten die Franzosen<br />
bei einem Jahresumsatz von 8,7<br />
Mrd. Euro wieder eine Rendite von<br />
8,5 %. Dennoch dürfte das Jahr<br />
2009 erneut eine herbe Bewährungsprobe<br />
für die gesamte Branche werden.<br />
Denn während reine Softwarekonzerne<br />
zwar mit Druck auf das Lizenzgeschäft<br />
zu kämpfen haben, sichert<br />
ihnen die Wartung stabile<br />
Cash-flows. Dagegen schlägt die Konjunkturschwäche<br />
in der IT-Service-<br />
Branche ziemlich schnell auf die Auslastung<br />
durch, indem große Projekte<br />
durch K<strong>und</strong>en verschoben oder zusammengestrichen<br />
werden <strong>und</strong> damit<br />
teurer Personalüberhang entsteht.<br />
Wiederholt Anlauf<br />
Die breiter aufgestellten, großen<br />
IT-Service-Gesellschaften wie T-Systems,<br />
Atos Origin oder auch die US-<br />
Riesen Accenture, IBM, Hewlett-<br />
Packard <strong>und</strong> EDS, die neben dem Beratungsgeschäft<br />
vor allem im IT-Outsourcing<br />
tätig sind, kämpfen ebenfalls<br />
mit Problemen. Auch sie suchten<br />
ihr Heil in der Konsolidierung<br />
oder nahmen wiederholt Anlauf<br />
dazu. Der größte Deal gelang bisher<br />
im Spitzenfeld. HP schluckte für<br />
14 Mrd. Dollar den Konkurrenten<br />
EDS, als dieser bereits eine schmerzhafte<br />
Restrukturierung hinter sich<br />
hatte. Dennoch trauen Analysten<br />
den beiden Unternehmen zu, aus<br />
dem Personalüberhang weitere „erhebliche“<br />
Synergien zu schöpfen.<br />
Endlose Sanierung<br />
Dagegen haben die immer wieder<br />
als mögliche Player in einer Konsolidierung<br />
genannten Atos Origin <strong>und</strong><br />
auch die Telekom-Tochter T-Systems<br />
bisher keinen Deal zustande gebracht.<br />
T-Systems versucht seine<br />
Kostenprobleme über ein Joint Venture<br />
(mit Cognizant) zu lösen – bisvistischen<br />
Hedgefonds dominiert<br />
wird, hat kürzlich den eigenen Verkauf<br />
erneut abgeblasen <strong>und</strong> übt sich<br />
in der x-ten Restrukturierungsr<strong>und</strong>e.<br />
Der IT-Service in Europa bleibt<br />
trotz einer Reihe von Big Playern<br />
stark fragmentiert. So kamen die<br />
Top 3 (IBM, Accenture <strong>und</strong> Cap Gemini)<br />
zuletzt nur auf einen Marktanteil<br />
von knapp 15 %. In dem Geschäft<br />
tummelt sich gerade am unteren<br />
Ende des Marktes eine Vielzahl<br />
von IT-Dienstleistern, die alle praktisch<br />
komplett von SAP abhängig<br />
sind. Hier wurden die Unternehmen<br />
von der Wirtschaftskrise teilweise<br />
heftig getroffen. Der IDS-Scheer-<br />
Konkurrent Realtech (Jahresumsatz<br />
r<strong>und</strong> 15 Mill. Euro), der im vergangenen<br />
Jahr noch eine operative Rendite<br />
von 6,6 % einfuhr, rutschte im<br />
ersten Quartal in die roten Zahlen.<br />
Realtech gilt neben IDS Scheer seit<br />
längerem als Übernahmekandidat,<br />
ebenso wie die früher am Neuen<br />
Markt als AC Service firmierende All<br />
for One Midmarket AG.<br />
Ausländer interessiert<br />
Eine Reihe von kleinen Übernahmen<br />
hat es in den zurückliegenden<br />
Jahren bereits gegeben, weil der üppige<br />
deutsche Markt ausländische<br />
Konzerne anlockte. 2007 übernahm<br />
NTT Data den IDS-Scheer-Konkurrenten<br />
Itelligence für 153 Mill. Euro,<br />
zuvor schluckte Fujitsu Services die<br />
TDS AG. Nicht zuletzt zog SAP ihre<br />
erst an die Börse ausgegliederte Servicetochter<br />
SAPSI wieder ein. Nach<br />
Berechnungen von Unicredit wurden<br />
bei den Übernahmen hierzulande<br />
Umsatz-Multiples von 0,5 bis<br />
zu 1,1 in der Spitze gezahlt, wobei<br />
die Mehrzahl näher beim Faktor 0,5<br />
lag. In dieser Größenordnung bewegte<br />
sich auch der Rückkauf von<br />
SAPSI durch die Mutter. SAP, die<br />
seit einiger Zeit immer wieder als<br />
möglicher Interessent für IDS Scheer<br />
genannt wurde, blieb damit damals<br />
deutlich unter der Messlatte, die die<br />
Von Walther Becker, Frankfurt<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
ide sind sie seit Beginn des<br />
cDax dabei: Software AG <strong>und</strong> IDS<br />
heer. Am 24. März 2003 wurde<br />
it 30 Mitgliedern gestartet, <strong>und</strong><br />
S Scheer zählt zu der Zahl derer,<br />
e vom damals untergegangenen<br />
uen Markt in den neuen Zähler<br />
echselten – <strong>und</strong>, ebenso wie die<br />
ftware AG, nie herausmussten.<br />
IDS Scheer war keine jener Neuündungen,<br />
die in der Internetd<br />
Software-Euphorie an die Börse<br />
ngen, die trotz Verlusten <strong>und</strong> ohne<br />
gfähiges Geschäftsmodell auf sanhafte<br />
Bewertungen kamen – <strong>und</strong><br />
ren Stern schnell verglühte. Nein,<br />
S Scheer wurde 1984 von dem deritigen<br />
Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
d „Chief Technology Advisor“<br />
of. Dr. Dr. h. c. mult. August-Willm<br />
Scheer in Saarbrücken gegrünt<br />
– nur das Beste aus dem Saarnd.<br />
Als Ausgründung des Instituts<br />
r Wirtschaftsinformatik basierte<br />
s Unternehmen auf dessen Vision:<br />
h wollte in Form handfester Prokte<br />
meine Forschungsergebnisse<br />
m Härtetest aussetzen <strong>und</strong> bewein,<br />
dass sie der Prüfung des Marks<br />
standhalten.“ Das Experiment,<br />
s Spin-off einer Hochschule am<br />
arkt zu verankern, ist gelungen.<br />
Jetzt macht Scheer Kasse <strong>und</strong><br />
eicht mit dem Paketverkauf etwa<br />
0 Mill. Euro ein. „Nach 25 Jahren<br />
folgsgeschichte IDS Scheer ist der<br />
htige Zeitpunkt gekommen, um<br />
neuen Ufern aufzubrechen“, komentiert<br />
er. Gemeinsam werden seir<br />
Einschätzung nach Software AG<br />
d IDS „Deutschland als IT-Standt<br />
international noch weiter voraningen“.<br />
Dabei passten die Unterhmen<br />
in Produkten <strong>und</strong> Consulg<br />
„strategisch hervorragend“ zummen,<br />
erklärt er.<br />
Vor dem Börsengang der Saarlänr<br />
war SAP – der Erzrivale der Softare<br />
AG – 1997 mit 25,2 % bei der<br />
maligen IDS Prof. Scheer Gesell-<br />
Nach 2000 trennte sich SAP von allen<br />
ihren minderheitlichen Finanzbeteiligungen<br />
– darunter auch von<br />
IDS. Doch Scheer war lange im Aufsichtsrat<br />
der Walldorfer, den er im<br />
April 2008 verließ, <strong>und</strong> der damalige<br />
SAP-Chef Henning Kagermann<br />
hatte Sitz <strong>und</strong> Stimme im IDS-Kontrollgremium.<br />
Zehn Jahre an der Börse<br />
Zehn Jahre an der Börse hat IDS<br />
Scheer erlebt – am 11. Mai 1999 war<br />
die Erstnotiz, die mit 12,50 Euro<br />
exakt auf der Höhe des Emissionspreises<br />
lag, der am oberen Ende der<br />
Bookbuildingspanne festgelegt worden<br />
war. Unter Führung der Deutschen<br />
Bank sorgte das Konsortium,<br />
dem DG Bank <strong>und</strong> Sal. Oppenheim<br />
angehörten, für ein gelungenes Debüt.<br />
Heute bewertet die Software<br />
AG die Aktie mit 15 Euro. Der Kurs<br />
war 2000 im Hype auf über 28 Euro<br />
angezogen <strong>und</strong> hatte sein Tief im<br />
zweiten Halbjahr 2003 mit 3,90<br />
Euro. Im Spätherbst 2008 war das<br />
Papier auf 4,54 Euro abgestürzt.<br />
1998 kam IDS Scheer auf Umsätze<br />
von 127 Mill. DM, fünf Jahre<br />
darauf waren es schon 221 Mill.<br />
Euro, <strong>und</strong> 2008 wurden 399 Mill.<br />
über 29 Mill. Euro (2003) auf zuletzt<br />
37 Mill. Euro 2007, brach im vorigen<br />
Jahr allerdings auf 13 Mill.<br />
Euro ein. Die Eigenkapitalquote ist<br />
mit Ausnahme des Jahres 2003 nie<br />
unter 60 % der Bilanzsumme gesunken<br />
<strong>und</strong> betrug 2008 solide 60 %. Es<br />
wurde in den vergangenen zehn Jahren<br />
– nicht immer mit Erfolg – in<br />
neue Regionen investiert <strong>und</strong> dazu<br />
auch akquiriert. Der IT-Dienstleister<br />
wandelte sich auch zum Software-<br />
Unternehmen.<br />
IDS Scheer ist nach eigenen Angaben<br />
weltweiter Marktführer für Software,<br />
Lösungen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
für das Geschäftsprozessmanagement<br />
(Business Process Management,<br />
BPM) – hier gibt es eine Kooperation<br />
mit der Software AG seit<br />
2005. Als Kernprodukt gilt die Aris-<br />
Produktfamilie, eine modular aufgebaute<br />
Software zur Steuerung von<br />
Geschäftsprozessen.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der entwickelten<br />
Produkte <strong>und</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit anderen IT-Dienstleistern<br />
wie SAP oder Oracle berät IDS weltweit<br />
7 500 K<strong>und</strong>en bei der Zusammenstellung<br />
der IT. Das Consulting<br />
umfasst strategische Prozessberatung,<br />
die prozessorientierte Implementierung<br />
von Unternehmenssoft-<br />
Krise heizt Übernahmefantasien an<br />
Die fragmentierte IT-Service-Branche ruft nach Konsolidierung<br />
Von der Vision zur Fusion<br />
Paukenschlag im TecDax – IDS Scheer bisher näher an SAP – Nie Verluste<br />
d – Das von der Software AG angendigte<br />
Angebot bewertet IDS<br />
heer mit 482 Mill. Euro. Bezogen<br />
f das Ergebnis vor Zinsen, Steun<br />
<strong>und</strong> Abschreibungen (Ebita)<br />
ird für 2008 somit ein Multiple<br />
n knapp 30 geboten; für 2009 begt<br />
es etwa 17. Die Marktkapitalirung<br />
der Software AG selbst<br />
llt sich aktuell auf r<strong>und</strong> 1,4 Mrd.<br />
ro, woraus sich ein Ebita-Multie<br />
von ungefähr 7 für 2008 bzw.<br />
n 7,5 für dieses Jahr ergibt.<br />
Die Finanzierung der Transakn<br />
setzt sich aus drei Bestandtein<br />
zusammen. 107 Mill. Euro will<br />
s Darmstädter Softwarehaus aus<br />
r eigenen Kasse nehmen. Zum Abschluss<br />
des ersten Quartals (Ende<br />
März) verfügte die Software AG<br />
über 137 Mill. Euro an liquiden Mitteln.<br />
Seitdem sollen diese noch gestiegen<br />
sein. Zudem wird die Software-AG-Stiftung<br />
über eine nachrangige<br />
Verbindlichkeit 45 Mill.<br />
Euro zur Finanzierung beitragen.<br />
Die dritte Komponente stellt ein<br />
Bankdarlehen über 335 Mill. Euro<br />
dar. Bei diesem seien vier Banken<br />
mit an Bord, sagte ein Sprecher. Unter<br />
diesen befinden sich nach Informationen<br />
der Börsen-Zeitung die<br />
Deutsche Bank, die Commerzbank<br />
<strong>und</strong> die Helaba.<br />
Der zu zahlende Zinssatz betrage<br />
anfänglich Euribor plus 275 Basispunkte.<br />
Eine Sprecherin erklärte,<br />
ob der Zinssatz während der Laufzeit<br />
angepasst werde, sei abhängig<br />
vom Verschuldungsgrad der Software<br />
AG. Generell gelte, je niedriger<br />
die Verschuldung desto günstiger<br />
der Zinssatz. Die Rückzahlung<br />
des Kredits wollen die Darmstädter<br />
bis 2<strong>01</strong>3 schaffen.<br />
Rechtlich wird die Software AG<br />
von Hengeler Mueller beraten.<br />
Freshfields Bruckhaus Deringer<br />
steht IDS Scheer zur Seite. Die<br />
Hauptaktionäre <strong>und</strong> Aufsichtsräte<br />
August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> Alexander<br />
Pocsay setzten auf die Berater<br />
von Milbank, die Banken auf Linklaters.<br />
(Börsen-Zeitung, 15.7.2009)<br />
vorläufige Zahlen für das zweite<br />
Quartal vorgelegt. Finanzvorstand<br />
Arnd Zinnhardt sagte, der Umsatz<br />
sei in den Monaten April bis Juni um<br />
4 bis 5% auf bis zu 177 Mill. Euro gesteigert<br />
worden. Ursächlich für die<br />
höheren Erlöse seien die Wartungseinnahmen,<br />
die um 19 % auf r<strong>und</strong><br />
74 Mill. Euro zulegten. Die Lizenzerlöse<br />
lagen hingegen mit gut 60 Mill.<br />
Euro leicht unterhalb des Wertes aus<br />
der Vorjahresperiode (61,4 Mill.<br />
Euro). Der Umsatz der Dienstleistungssparte<br />
sackte um etwa 6 % auf<br />
42 bis 43 Mill. Euro ab, wurde<br />
mitgeteilt.<br />
Das Ergebnis vor Zinsen <strong>und</strong><br />
Steuern (Ebit) soll indes ebenso<br />
höher ausfallen wie auch die Ebit-<br />
Marge, die Zinnhardt zufolge r<strong>und</strong><br />
25 (i. V. 24,3) % betragen habe. Der<br />
freie Cash-flow sei um mehr als ein<br />
Viertel auf gut 29 Mill. Euro gestiegen.<br />
Weitere Zahlen zum zweiten<br />
Quartal will die Software AG mit<br />
dem Zwischenbericht am 22. Juli<br />
vorlegen.<br />
Zu erwarteten Synergieeffekten<br />
aus der Übernahme der Software AG<br />
<strong>und</strong> deren Auswirkungen auf die<br />
aktuelle Jahresprognose machte der<br />
Finanzvorstand am Dienstag noch<br />
keine Angaben. Einen aktualisierten<br />
Ausblick auf das Gesamtjahr werde<br />
das Darmstädter Softwareunternehmen<br />
bei der Vorstellung der Zahlen<br />
zum dritten Quartal, die für den<br />
22. Oktober geplant ist, bekannt<br />
geben.<br />
Das offizielle Angebot an die<br />
Aktionäre der IDS Scheer werde im<br />
August erfolgen. Man rechne mit einem<br />
erfolgreichen Abschluss der<br />
Übernahme bis Ende September,<br />
sagte Zinnhardt. Sollte das Angebot<br />
zu 95 % angenommen worden sein<br />
<strong>und</strong> sollten keine kartellrechtlichen<br />
Einwände mehr vorgebracht werden,<br />
sei vorgesehen, dass IDS Scheer<br />
von der Börse genommen <strong>und</strong> vom<br />
vierten Quartal an voll konsolidiert<br />
werde.<br />
Software-Übernahmen<br />
Jahr<br />
Käufer<br />
Zielgesellschaft<br />
Kaufpreis*<br />
2004 SAP SAP SI 146<br />
2004 Ciber Novasoft 69<br />
2004 SBS RAG<br />
Informatik<br />
n/a<br />
2006 AC-Service All for one<br />
Systemhaus 15,4<br />
2006 Fujitsu<br />
Services<br />
TDS<br />
82<br />
2007 NTT Data Itelligence 153<br />
2009 Software AG IDS Scheer 487<br />
*) Angaben in Mill. Euro<br />
Die Transaktion<br />
Schuldenfinanzierter Zukauf<br />
Die Konzerne im Vergleich<br />
2008<br />
in Mill. Euro Software AG IDS Scheer<br />
Umsatz 721 399<br />
Ebit 14 181<br />
Ebit-Marge (%) 3,4 25,0<br />
Nettoergebnis 8 116<br />
Ergebnis<br />
je Aktie (Euro) 0,25 4,05<br />
Liquide Mittel 113 97<br />
EK-Quote (%) 60,0 49<br />
Börsen-Zeitung<br />
Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />
Audi feiert am Donnerstag ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />
für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />
Mit eine<br />
Investo<br />
che bei<br />
größte<br />
die Pro<br />
Mal in F<br />
Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />
Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />
100 Jahre Audi<br />
EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />
kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />
blicken Anleger mit Spannung in<br />
die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />
MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />
das Protokoll der zurückliegenden<br />
geldpolitischen Sitzung vor<br />
drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />
insbesondere darauf, ob in dem<br />
Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />
der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />
die Rede ist. Dies<br />
würde den Dollar belasten.<br />
Am Dienstag verlief der Handel<br />
am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />
Dabei verharrte der Euro in einer<br />
recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />
obwohl die US-Großbank Gold-<br />
Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />
hatten solche positiven Neuigkeiten<br />
die Risikobereitschaft geweckt<br />
<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />
Dollar belastet. Am Abend<br />
notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />
Auch an den Aktienmärkten lösten<br />
die Goldman-Zahlen keine starken<br />
Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />
sich die Indizes schon zuvor<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
setzten damit die<br />
Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />
beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />
bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />
Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />
bremste den Index<br />
nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />
vor alle<br />
gefragt,<br />
der Met<br />
Der D<br />
fig als<br />
Geldges<br />
mals ei<br />
Referen<br />
unter 1<br />
nun we<br />
entfernt<br />
vom akt<br />
ler ordn<br />
die Liq<br />
der<br />
die<br />
den Ge<br />
ankurbe<br />
Unter<br />
Investitionen in internationale Aktienfonds<br />
haben sich in den vergangenen<br />
Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />
einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />
Gewinne. 4, 8<br />
Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />
in Großbritannien<br />
ist kein großer Wurf. Das britische<br />
Aufsichtsregime könnte sich aber<br />
nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />
Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />
angeschlossen sind, müssen<br />
laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />
K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />
Anlage bei ihnen abraten. 3<br />
ZEW-Index verliert an Boden<br />
Britisches Finanzreförmchen<br />
Für de<br />
Übernah<br />
hansa b<br />
„Plan B<br />
Euro fri<br />
BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />
Geduldsprobe für Aktienanleger<br />
MAN st<br />
det aus<br />
schinen<br />
Geschäf<br />
als Gege<br />
nanten<br />
Quelle: Thomson Reuters<br />
Uhrzeit<br />
10 11 12 13 14 15 16 17<br />
9<br />
Deutscher Aktienindex<br />
4700<br />
4725<br />
4750<br />
4775<br />
4800<br />
14.7.09<br />
Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />
4802,98 Tiefst: 4705,91<br />
Q-Cells<br />
MAN fu<br />
AUA be<br />
Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
Redaktion:<br />
Tel.<br />
Fax 0 69/27 32 - 122<br />
0 69/23 22 64<br />
Kurse:<br />
Investmentfonds: Tel.<br />
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0 69/27 32 - 190<br />
0 69/27 32 - 165<br />
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0 69/23 37 02<br />
Vertrieb:<br />
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Fax 0 69/27 32 - 142<br />
0 69/23 41 73<br />
Leserservice:<br />
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0 69/27 32 - 500<br />
Seminare:<br />
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0 69/27 32 - 200<br />
Rechercheservice: Tel.<br />
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0 69/27 32 - 296<br />
Verlag:<br />
Tel.<br />
Fax 0 69/27 32 - 0<br />
0 69/23 41 86<br />
Postfach 11 09 32 -60044 Frankfurt am Main<br />
4:o;V;V;n;u<br />
Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />
Audi feiert am Donnerstag ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />
für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />
Mit eine<br />
Investo<br />
che bei<br />
größte<br />
die Pro<br />
Mal in F<br />
Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />
Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />
100 Jahre Audi<br />
EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />
ten blicken Anleger mit Spannung in<br />
die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />
MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />
das Protokoll der zurückliegenden<br />
geldpolitischen Sitzung vor<br />
drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />
insbesondere darauf, ob in dem<br />
Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />
der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />
die Rede ist. Dies<br />
würde den Dollar belasten.<br />
Am Dienstag verlief der Handel<br />
am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />
Dabei verharrte der Euro in einer<br />
recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />
obwohl die US-Großbank Goldletzt<br />
hatten solche positiven Neuigkeiten<br />
die Risikobereitschaft geweckt<br />
<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />
Dollar belastet. Am Abend<br />
notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />
Auch an den Aktienmärkten lösten<br />
die Goldman-Zahlen keine starken<br />
Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />
sich die Indizes schon zuvor<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
setzten damit die<br />
Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />
beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />
bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />
Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />
bremste den Index<br />
nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />
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Geldges<br />
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unter 1<br />
nun we<br />
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Investitionen in internationale Aktienfonds<br />
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einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />
Gewinne. 4, 8<br />
Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />
in Großbritannien<br />
ist kein großer Wurf. Das britische<br />
Aufsichtsregime könnte sich aber<br />
nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />
Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />
angeschlossen sind, müssen<br />
laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />
K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />
Anlage bei ihnen abraten. 3<br />
ZEW-Index verliert an Boden<br />
Britisches Finanzreförmchen<br />
Für de<br />
Übernah<br />
hansa b<br />
„Plan B<br />
Euro fri<br />
BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />
Geduldsprobe für Aktienanleger<br />
MAN st<br />
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schinen<br />
Geschäf<br />
als Gege<br />
nanten<br />
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Uhrzeit<br />
10 11 12 13 14 15 16 17<br />
9<br />
4700<br />
4725<br />
4750<br />
4775<br />
4800<br />
14.7.09<br />
Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />
4802,98 Tiefst: 4705,91<br />
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Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />
Audi feiert am Donnerstag ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />
für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />
Mit eine<br />
Investo<br />
che bei<br />
größte<br />
die Pro<br />
Mal in F<br />
Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />
Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />
100 Jahre Audi<br />
EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />
blicken Anleger mit Spannung in<br />
die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />
MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />
das Protokoll der zurückliegenden<br />
geldpolitischen Sitzung vor<br />
drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />
insbesondere darauf, ob in dem<br />
Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />
der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />
die Rede ist. Dies<br />
würde den Dollar belasten.<br />
Am Dienstag verlief der Handel<br />
am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />
Dabei verharrte der Euro in einer<br />
recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />
obwohl die US-Großbank Goldman<br />
Sachs einen unerwartet hohen<br />
Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />
hatten solche positiven Neuigkeiten<br />
die Risikobereitschaft geweckt<br />
<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />
Dollar belastet. Am Abend<br />
notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />
Auch an den Aktienmärkten lösten<br />
die Goldman-Zahlen keine starken<br />
Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />
sich die Indizes schon zuvor<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
setzten damit die<br />
Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />
beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />
bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />
Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />
bremste den Index<br />
nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />
1,3 % au<br />
vor alle<br />
gefragt,<br />
der Met<br />
Der D<br />
fig als<br />
Geldges<br />
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Referen<br />
unter 1<br />
nun we<br />
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vom akt<br />
ler ordn<br />
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Investitionen in internationale Aktienfonds<br />
haben sich in den vergangenen<br />
Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />
einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />
Gewinne. 4, 8<br />
Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />
in Großbritannien<br />
ist kein großer Wurf. Das britische<br />
Aufsichtsregime könnte sich aber<br />
nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />
Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />
angeschlossen sind, müssen<br />
laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />
K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />
Anlage bei ihnen abraten. 3<br />
ZEW-Index verliert an Boden<br />
Britisches Finanzreförmchen<br />
Für de<br />
Übernah<br />
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„Plan B<br />
Euro fri<br />
BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />
Geduldsprobe für Aktienanleger<br />
MAN st<br />
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Geschäf<br />
als Gege<br />
nanten<br />
Quelle: Thomson Reuters<br />
Uhrzeit<br />
10 11 12 13 14 15 16 17<br />
9<br />
Deutscher Aktienindex<br />
4700<br />
4725<br />
4750<br />
4775<br />
4800<br />
14.7.09<br />
Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />
4802,98 Tiefst: 4705,91<br />
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4:o;V;V;n;u<br />
Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />
Audi feiert am Donnerstag ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />
für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />
Mit eine<br />
Investo<br />
che bei<br />
größte<br />
die Pro<br />
Mal in F<br />
Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />
Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />
100 Jahre Audi<br />
EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />
blicken Anleger mit Spannung in<br />
die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />
MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />
das Protokoll der zurückliegenden<br />
geldpolitischen Sitzung vor<br />
drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />
insbesondere darauf, ob in dem<br />
Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />
der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />
die Rede ist. Dies<br />
würde den Dollar belasten.<br />
Am Dienstag verlief der Handel<br />
am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />
Dabei verharrte der Euro in einer<br />
recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />
obwohl die US-Großbank Goldman<br />
Sachs einen unerwartet hohen<br />
Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />
hatten solche positiven Neuigkeiten<br />
die Risikobereitschaft geweckt<br />
<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />
Dollar belastet. Am Abend<br />
notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />
Auch an den Aktienmärkten lösten<br />
die Goldman-Zahlen keine starken<br />
Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />
sich die Indizes schon zuvor<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
setzten damit die<br />
Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />
beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />
bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />
Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />
bremste den Index<br />
nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />
1,3 % au<br />
vor alle<br />
gefragt,<br />
der Met<br />
Der D<br />
fig als<br />
Geldges<br />
mals ei<br />
Referen<br />
unter 1<br />
nun we<br />
entfernt<br />
vom akt<br />
ler ordn<br />
die Liq<br />
der<br />
die<br />
den Ge<br />
ankurbe<br />
Unter<br />
Investitionen in internationale Aktienfonds<br />
haben sich in den vergangenen<br />
Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />
einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />
Gewinne. 4, 8<br />
Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />
in Großbritannien<br />
ist kein großer Wurf. Das britische<br />
Aufsichtsregime könnte sich aber<br />
nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />
Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />
angeschlossen sind, müssen<br />
laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />
K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />
Anlage bei ihnen abraten. 3<br />
ZEW-Index verliert an Boden<br />
Britisches Finanzreförmchen<br />
Für de<br />
Übernah<br />
hansa b<br />
„Plan B<br />
Euro fri<br />
Europas Aktienmärkte bauen Gewinn<br />
Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt<br />
BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />
Geduldsprobe für Aktienanleger<br />
MAN st<br />
det aus<br />
schinen<br />
Geschäf<br />
als Gege<br />
nanten<br />
Quelle: Thomson Reuters<br />
Uhrzeit<br />
10 11 12 13 14 15 16 17<br />
9<br />
Deutscher Aktienindex<br />
4700<br />
4725<br />
4750<br />
4775<br />
4800<br />
14.7.09<br />
Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />
4802,98 Tiefst: 4705,91<br />
Q-Cells<br />
MAN fu<br />
AUA be<br />
Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
Redaktion:<br />
Tel.<br />
Fax 0 69/27 32 - 122<br />
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0 69/23 41 86<br />
Postfach 11 09 32 -60044 Frankfurt am Main<br />
4:o;V;V;n;u<br />
Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />
Audi feiert am Donnerstag ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />
für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />
Mit eine<br />
Investo<br />
che bei<br />
größte<br />
die Pro<br />
Mal in F<br />
Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />
Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />
100 Jahre Audi<br />
EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />
blicken Anleger mit Spannung in<br />
die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />
MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />
das Protokoll der zurückliegenden<br />
geldpolitischen Sitzung vor<br />
drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />
insbesondere darauf, ob in dem<br />
Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />
der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />
die Rede ist. Dies<br />
würde den Dollar belasten.<br />
Am Dienstag verlief der Handel<br />
am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />
Dabei verharrte der Euro in einer<br />
recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />
obwohl die US-Großbank Goldman<br />
Sachs einen unerwartet hohen<br />
Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />
hatten solche positiven Neuigkeiten<br />
die Risikobereitschaft geweckt<br />
<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />
Dollar belastet. Am Abend<br />
notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />
Auch an den Aktienmärkten lösten<br />
die Goldman-Zahlen keine starken<br />
Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />
sich die Indizes schon zuvor<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
setzten damit die<br />
Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />
beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />
bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />
Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />
bremste den Index<br />
nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />
1,3 % au<br />
vor alle<br />
gefragt,<br />
der Met<br />
Der D<br />
fig als<br />
Geldges<br />
mals ei<br />
Referen<br />
unter 1<br />
nun we<br />
entfernt<br />
vom akt<br />
ler ordn<br />
die Liq<br />
der<br />
die<br />
den Ge<br />
ankurbe<br />
Unter<br />
Investitionen in internationale Aktienfonds<br />
haben sich in den vergangenen<br />
Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />
einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />
Gewinne. 4, 8<br />
Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />
in Großbritannien<br />
ist kein großer Wurf. Das britische<br />
Aufsichtsregime könnte sich aber<br />
nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />
Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />
angeschlossen sind, müssen<br />
laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />
K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />
Anlage bei ihnen abraten. 3<br />
ZEW-Index verliert an Boden<br />
Britisches Finanzreförmchen<br />
Für de<br />
Übernah<br />
hansa b<br />
„Plan B<br />
Euro fri<br />
Europas Aktienmärkte bauen Gewinn<br />
Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt<br />
BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />
Geduldsprobe für Aktienanleger<br />
MAN st<br />
det aus<br />
schinen<br />
Geschäf<br />
als Gege<br />
nanten<br />
Quelle: Thomson Reuters<br />
Uhrzeit<br />
10 11 12 13 14 15 16 17<br />
9<br />
Deutscher Aktienindex<br />
4700<br />
4725<br />
4750<br />
4775<br />
4800<br />
14.7.09<br />
Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />
4802,98 Tiefst: 4705,91<br />
Q-Cells<br />
MAN fu<br />
AUA be<br />
Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
Redaktion:<br />
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Fax 0 69/27 32 - 122<br />
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4:o;V;V;n;u<br />
2 7<br />
3 8<br />
4, 8 8<br />
Recht <strong>und</strong> Kapitalmarkt<br />
Der Richtlinienentwurf der EU-Kommission<br />
zu Managern alternativer Investmentfonds<br />
wird nach Einschätzung<br />
von Juristen Private-Equity-Firmen<br />
im Wettbewerb schwächen. 2<br />
Die Konjunkturerwartungen haben<br />
sich trotz jüngster positiver harter<br />
Daten eingetrübt. Der entsprechende<br />
Index des ZEW verlor überraschend<br />
wieder an Boden. 7<br />
Meinung <strong>und</strong> Analyse<br />
Audi feiert am Donnerstag ihr<br />
100-jähriges Bestehen. Bei der Analyse<br />
der wechselvollen Geschichte<br />
der VW-Tochter ergeben sich Lehren<br />
für die aktuelle Krise der Branche. 8<br />
Mit eine<br />
Investo<br />
che bei<br />
größte<br />
die Pro<br />
Mal in F<br />
Banken <strong>und</strong> Finanzen<br />
Konjunktur <strong>und</strong> Politik<br />
100 Jahre Audi<br />
EU-Vorstoß trifft Private Equity<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />
blicken Anleger mit Spannung in<br />
die Vereinigten Staaten. Um 20 Uhr<br />
MESZ veröffentlicht dort die US-Notenbank<br />
das Protokoll der zurückliegenden<br />
geldpolitischen Sitzung vor<br />
drei Wochen. Marktteilnehmer achten<br />
insbesondere darauf, ob in dem<br />
Protokoll von einer möglichen Ausweitung<br />
der quantitativen Lockerungsmaßnahmen<br />
die Rede ist. Dies<br />
würde den Dollar belasten.<br />
Am Dienstag verlief der Handel<br />
am Devisenmarkt in ruhigen Bahnen.<br />
Dabei verharrte der Euro in einer<br />
recht engen Spanne um 1,40 Dollar,<br />
obwohl die US-Großbank Goldman<br />
Sachs einen unerwartet hohen<br />
Quartalsgewinn gemeldet hatte. Zuletzt<br />
hatten solche positiven Neuigkeiten<br />
die Risikobereitschaft geweckt<br />
<strong>und</strong> den als sicherer Hafen geschätzten<br />
Dollar belastet. Am Abend<br />
notierte der Euro bei 1,3948 Dollar.<br />
Auch an den Aktienmärkten lösten<br />
die Goldman-Zahlen keine starken<br />
Reaktionen aus: In Europa zeigten<br />
sich die Indizes schon zuvor<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong><br />
setzten damit die<br />
Tendenz des Vortages fort. Der Dax<br />
beendete den Handel 1,3 % im Plus<br />
bei 4 782 Punkten, der überraschende<br />
Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />
bremste den Index<br />
nicht. Der Stoxx 50 stieg um<br />
1,3 % au<br />
vor alle<br />
gefragt,<br />
der Met<br />
Der D<br />
fig als<br />
Geldges<br />
mals ei<br />
Referen<br />
unter 1<br />
nun we<br />
entfernt<br />
vom akt<br />
ler ordn<br />
die Liq<br />
der<br />
die<br />
den Ge<br />
ankurbe<br />
Unter<br />
Investitionen in internationale Aktienfonds<br />
haben sich in den vergangenen<br />
Jahren nicht gelohnt. Erst bei<br />
einer Ausdauer von 20 Jahren gab es<br />
Gewinne. 4, 8<br />
Das Weißbuch zur Reform der Finanzregulierung<br />
in Großbritannien<br />
ist kein großer Wurf. Das britische<br />
Aufsichtsregime könnte sich aber<br />
nach den Wahlen 2<strong>01</strong>0 ändern. 8<br />
Banken, die nicht dem Einlagensicherungsfonds<br />
angeschlossen sind, müssen<br />
laut B<strong>und</strong>esgerichtshof (BGH)<br />
K<strong>und</strong>en unter Umständen von einer<br />
Anlage bei ihnen abraten. 3<br />
ZEW-Index verliert an Boden<br />
Britisches Finanzreförmchen<br />
Für de<br />
Übernah<br />
hansa b<br />
„Plan B<br />
Euro fri<br />
Europas Aktienmärkte bauen Gewinn<br />
Dax im Verlauf über 4800 – Fed-Protokoll rückt in den Fokus – Euribor fällt<br />
BGH stärkt Rechte von Anlegern<br />
Geduldsprobe für Aktienanleger<br />
MAN st<br />
det aus<br />
schinen<br />
Geschäf<br />
als Gege<br />
nanten<br />
Quelle: Thomson Reuters<br />
Uhrzeit<br />
10 11 12 13 14 15 16 17<br />
9<br />
Deutscher Aktienindex<br />
4700<br />
4725<br />
4750<br />
4775<br />
4800<br />
14.7.09<br />
Schluss: 4781,69 Vortag: 4722,34<br />
4802,98 Tiefst: 4705,91<br />
Q-Cells<br />
MAN fu<br />
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Börsen-Zeitung<br />
Zeitung für die Finanzmärkte<br />
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4:o;V;V;n;u<br />
Börsen-Zeitung<br />
Wir sehen die Chance, Akquisitionsgelegenheiten<br />
zu nutzen“, hat Software-AG-Chef<br />
Karl-Heinz Streibich<br />
im Dezember 2008 – mitten in der<br />
Finanzkrise also – verlauten lassen.<br />
Die<br />
kra Frankfurt – An den Kapitalmärkten<br />
blicken Anleger mit Spannung in die Vereinigten<br />
Staaten. Um 20 Uhr MESZ veröffentlicht<br />
dort die US-Notenbank das<br />
Protokoll der zurückliegenden geldpolitischen<br />
Sitzung vor drei Wochen<br />
Börsen-Zeitung, 15.7.2009<br />
ab Düsseldorf – Die US-Zulassung<br />
des Thrombosemedikaments Xarelto<br />
aus der Forschungspipeline von Bayer<br />
verzögert sich. Die Antworten auf<br />
die Fragen der US-Ges<strong>und</strong>heitsbehörde<br />
FDA könnten frühestens im<br />
vierten Quartal dieses Jahres eingereicht<br />
werden, teilte Bayer mit. Die<br />
Zulassung in den USA wird über den<br />
KooperationspartnerJohnson& Johnson<br />
vorangebracht. Ende Mai hatte<br />
die FDA zusätzliche Informationen<br />
zu Xarelto angefordert. Damals<br />
zeigte sich Bayer noch überzeugt,<br />
die geforderten Daten zügig nachliefern<br />
zu können. An der Börse kam<br />
die Nachricht nicht gut an, die<br />
Bayer-Aktie gab in einem fre<strong>und</strong>lichen<br />
Gesamtmarkt um 1 % nach.<br />
Einzureichen seien zusätzliche Daten<br />
aus abgeschlossenen <strong>und</strong> laufenden<br />
Studien sowie Marktdaten aus<br />
den Ländern, in denen das Medikament<br />
schon vertrieben wird. Die US-<br />
Zulassung in einer ersten Indikation<br />
war im Juli 2008 beantragt worden.<br />
In allen Anwendungen traut Bayer<br />
dem Medikament ein Spitzenumsatzpotenzial<br />
von über 2 Mrd. Euro zu.<br />
res Cash-flow- <strong>und</strong> Working-Capital-<br />
Management, die Verschärfung <strong>und</strong><br />
Beschleunigung des bestehenden<br />
Kostensenkungsprogramms sowie die<br />
Forcierung des Projektgeschäftes.<br />
Inwieweit verspüren Sie da die<br />
Auswirkungen der Finanzkrise<br />
Eigentlich ist das Projektgeschäft<br />
nach wie vor deutlich renditeträchtig.<br />
Denn wir haben ja nach wie vor<br />
die Einspeisevergütung <strong>und</strong> auf der<br />
anderen Seite sinkende Modulpreise.<br />
Doch die Banken halten sich<br />
mit Finanzierungen aufgr<strong>und</strong> der Finanzkrise<br />
immer noch deutlich zurück.<br />
Wir spüren ganz deutlich die<br />
Kreditklemme. Und die Probleme<br />
der Banken werden sicher nicht kurzfristig<br />
behoben sein.<br />
Und trotzdem wollen Sie das Projektgeschäft<br />
forcieren<br />
Ja, aber nicht über unsere eigene Bilanz,<br />
sondern mit Hilfe von Finanz-<br />
Partnern.<br />
Lässt sich da schon etwas Genaueres<br />
sagen – auch inwiefern sich<br />
Q-Cells neu erfinden möchte<br />
Das soll zunächst mit dem Aufsichtsrat<br />
diskutiert werden, am 13. August<br />
können wir mehr dazu sagen. Fest<br />
steht aber, dass wir stärker in die<br />
K<strong>und</strong>ennähe kommen müssen –<br />
Die Finanzkrise hat die Photovoltaik-Branche<br />
mit v
Kontakt<br />
Hiltrud <strong>Thöne</strong><br />
Dipl.-<strong>Kommunikationsdesign</strong>erin<br />
Landdamm 70<br />
67580 Hamm am Rhein<br />
bureau@thoene-design.de<br />
Telefon 0 62 46 / 68 91 03<br />
<strong>01</strong>2<strong>01</strong>5