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Tierversuche: Wenn Forscher spielen und Geld verdienen

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heiten heilen können. Dazu bräuchten die <strong>Forscher</strong> sogenannte<br />

Vektoren oder Genfähren. Diese Gene sollen sich<br />

dann mittels eines kleinen Bläschen (Liposomen) in die Zelle<br />

einschleusen. Bei Eizellen <strong>und</strong> Spermien wäre die Methode<br />

durch Beschießen der Zellen mit Goldkügelchen an<br />

denen die Erbsubstanz haftet möglich. So nehmen die nachfolgenden<br />

Generationen diese neuen Informationen mit<br />

<strong>und</strong> verändern somit sämtliche Zellen des Organismus. Solche<br />

klinischen Studien existieren anscheinend schon seit<br />

2002.<br />

6.7 Die Gentechnik heute <strong>und</strong> in der Zukunft<br />

Die Gentechnik wird heute in fast allen Bereichen eingesetzt,<br />

wie z.B. in der Gr<strong>und</strong>lagenforschung. Für diese<br />

wurden extra Knockout-Mäuse wie nierenkranke, extrem<br />

ängstliche Mäuse oder solche mit äußerst niedriger<br />

Schmerzschwelle gezüchtet. In der Landwirtschaft wird<br />

eine Leistungssteigerung gefordert. Die Träume gehen von<br />

einem Riesenschwein bis hin zu den Turbokühen. Aber<br />

nicht nur das Tier soll verändert werden, sondern auch dessen<br />

Produkt. Bei der Zusammensetzung von Milch soll der<br />

Eiweißgehalt erhöht <strong>und</strong> der Zucker gesenkt werden.<br />

6.8 Der Nachteil der Produktion<br />

Genmanipulierte Tiere zu gewinnen ist äußerst schwer. Bei<br />

Mäusen sterben 900 von 1’000 Eizellen ab <strong>und</strong> von diesen<br />

100 Überlebenden sind nur etwa 30 in der gewünschten Art<br />

transgen. Beim Schwein funktioniert dies allerdings nur zu<br />

etwa 2% <strong>und</strong> beim Rind zu 1%. Zudem sind die meisten<br />

Tiere, welche die Geburt überleben, missgebildet. Ein weiteres<br />

Problem ist das «Large Offspring Syndrome» (Die Geborenen<br />

sind extrem viel größer als die nicht manipulierten).<br />

Diese Tiere müssen meist getötet werden. Zudem<br />

kann man nicht sagen, wo sich jetzt das eingespritzte Gen<br />

integriert, da es ja einfach hineingespritzt wurde. Zum<br />

größten Teil werden Mäuse benutzt, meistens sind sie aber<br />

entweder zu jung oder zu alt, haben das falsche Geschlecht<br />

oder die gewünschten Gene sind nicht aktiv. Manchmal<br />

werden nicht einmal 10% der Tiere verwendet. Alle landen<br />

dann vorzeitig in der sogenannten Kadavertruhe. Transge-<br />

Oben eine genetisch<br />

veränderte Nacktmaus <strong>und</strong><br />

unten eine normale Maus.<br />

Seite 14<br />

Die Tiere wurden genetisch so<br />

verändert, dass sie im Laufe ihres<br />

Lebens Tumore bilden.<br />

ne Tiere werden aber auch viel schneller krank. Zum Beispiel<br />

Schweine waren wie gewünscht meist etwas größer,<br />

aber jedoch kränker als ihre nicht manipulierten Artgenossen.<br />

Sie litten an Magengeschwüren, Gelenkentzündungen,<br />

Herz-, Haut- <strong>und</strong> Nierenerkrankungen. Die Wachstumsgene<br />

hatten massive Störungen im gesamten Stoffwechsel.<br />

6.9 Gefahr<br />

Welche möglichen Auswirkungen auf den Organismus<br />

bringt die Gentechnik mit? Der Mensch will «Gott» <strong>spielen</strong>,<br />

hat aber keine Ahnungen vom sensiblen, höchst komplexen,<br />

natürlichen System. Was ein Eingriff in die Natur<br />

bedeutet, zeigt uns das Beispiel Katze. Sie wurde in vielen<br />

Regionen der Welt von den Menschen mitgeschleppt. Da<br />

die Katze in ihrer neuen Umgebung keine Feinde hatten,<br />

konnte sie sich ungestört vermehren <strong>und</strong> ist nun für viele<br />

bedrohte <strong>und</strong> ausgestorbene Tierarten mitschuldig. Die Tiere<br />

in den jeweiligen Regionen waren aufeinander eingestimmt.<br />

Ein kleines funktionierendes System, das sich in<br />

Jahrtausenden aufgebaut hatte, doch durch einen Fremdkörper<br />

wurde dieses System gekippt. Die Gentechnik sei<br />

die Zukunft, sagen die Ärzte. Mit ihr werden wir viele<br />

Krankheiten entschlüsseln <strong>und</strong> mittels Gentherapien heilen<br />

können. Doch seit Anfang der 80er gibt es weltweit Zehntausende<br />

genmanipulierte Tiermodelle, die an bestimmten<br />

menschlichen Krankheiten erkranken sollen. Geprüfte<br />

Gentherapien wurden an mehr als 6’000 Patienten getestet.<br />

Bis jetzt wurde kein einziger Patient nachweislich geheilt<br />

<strong>und</strong> seit 1998 sind mehrere Patienten wegen Gentherapien<br />

erkrankt oder gestorben.<br />

Eine normale Maus neben einer<br />

produzierten Fettmaus.

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