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Simulation der Temperaturverteilung - ACR

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<strong>Simulation</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Temperaturverteilung</strong><br />

Am ÖSTERREICHISCHEN<br />

GIESSEREIINSTITUT (ÖGI)<br />

erarbeitete ein Team von<br />

Gießprozess<br />

Spezialisten ein revolutionäres<br />

AlSn(Cu)-Legierungen werden in einem<br />

Modell zur Temperaturmessung<br />

Stranggießprozess für bleifreie Hochleistungslager<br />

hergestellt. In einem so genann-<br />

beim Gießprozess. Teure<br />

Versuche gehören somit <strong>der</strong><br />

ten „Belt-Caster“ wird ein etwa 400 mm breiter<br />

und 12 mm dicker Strang von AlSn(Cu)-<br />

Vergangenheit an.<br />

Legierung aus einem Gießbehälter abgezogen.<br />

Der Strang bewegt sich zwischen zwei<br />

Glasfasergurten, die in engem Kontakt zu wassergekühlten<br />

Kupferplatten stehen. Nach <strong>der</strong> anfänglichen Erstarrung wird <strong>der</strong><br />

Strang mit einem Luftgebläse zwangsgekühlt.<br />

Zielsetzung<br />

Die Kenntnis <strong>der</strong> <strong>Temperaturverteilung</strong> und die Abkühlbedingungen<br />

während <strong>der</strong> Erstarrung im Strang ist hilfreich, um Prozessparameter<br />

wie z. B. die chemische Zusammensetzung <strong>der</strong> Legierung<br />

än<strong>der</strong>n zu können. Jedoch sind direkte Temperaturmessungen<br />

schwierig, da die Gießanlage gänzlich verschlossen ist<br />

und außerdem Gießversuche sehr kostspielig sind. Aus diesen<br />

Gründen entwickelte das ÖGI im Auftrag <strong>der</strong> MIBA Gleitlager AG<br />

ein nummerisches Modell, um die Temperatur- und Geschwindigkeitsverteilung<br />

im Strang zu simulieren.<br />

Modell<br />

Folgende Schritte waren notwendig, um ein gültiges Modell zu<br />

erhalten:<br />

(a) Bestimmung <strong>der</strong> thermophysikalischen Daten <strong>der</strong> verwendeten<br />

Legierungen in <strong>der</strong> flüssigen Phase, im Erstarrungsintervall<br />

und im festen Zustand<br />

(b) Messung <strong>der</strong> räumlichen <strong>Temperaturverteilung</strong> im Strang als<br />

Funktion seiner Geschwindigkeit mit Thermoelementen


23<br />

Werkstoffe und Werkstoffverarbeitung<br />

(c) Inverse <strong>Simulation</strong> mit den Ergebnissen von (a) und (b), um<br />

den Wärmeübergangskoeffizienten zwischen dem Strang und seiner<br />

Umgebung einschließlich des Glasfasergurts zu erhalten.<br />

Mit diesen Daten kann die <strong>Temperaturverteilung</strong> in <strong>der</strong> Stranggießanlage<br />

unter Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Prozessparameter, wie Strangdicke,<br />

Geschwindigkeit und Legierungszusammensetzung simuliert<br />

werden.<br />

Die erarbeiteten thermophysikalischen Daten <strong>der</strong> Legierungen<br />

und <strong>der</strong> umgebenden Werkstoffe sowie die Wärmeübergangskoeffizienten<br />

verwendete das ÖGI im nummerischen Modell dazu,<br />

das Abkühlverhalten des Strangs unter Variation von Stranggeschwindigkeit,<br />

Strangdicke und Legierungszusammensetzung<br />

nachzuvollziehen. Aus diesen <strong>Simulation</strong>en kann ein optimales<br />

Prozessfenster für die Stranggießanlage abgeleitet werden.<br />

Ansprechpartner<br />

Gerhard Schindelbacher, Tel.: +43 (3842) 43101 20<br />

E-Mail: schindelbacher.ogi@unileoben.ac.at<br />

Erhard Kaschnitz, Tel.: +43 (3842) 43101 35<br />

E-Mail: kaschnitz.ogi@unileoben.ac.at<br />

FEM-Netz<br />

Strömung<br />

Temperatur

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