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<strong>Newsletter</strong> <strong>Ecole</strong> d’Humanité<br />
January | Januar 2013 Hasliberg Goldern, Switzerland
2 January | Januar 2013<br />
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von der Schulleitung<br />
from the directors<br />
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January | Januar 2013 3<br />
Neuanfang<br />
Eröffnungsrede Herbst 2012<br />
Barbara Hanusa MA 1989|'90, '07|'08, Schulleitung seit 2009<br />
Jedes Jahr im September ist der Anreisetag der «Neuen» mit ihren<br />
Eltern. Ein spannender Tag für uns Alle. Wie wird es gehen Haben<br />
die Eltern mit ihren Kindern die richtige Wahl getroffen Stimmen<br />
unsere Einschätzungen, dass Schule und Jugendliche zusammenpassen<br />
Wie wird die Kooperation zwischen Schule und Elternhaus<br />
gelingen Wie sieht die Schulgemeinschaft im nächsten Jahr aus<br />
Ashley und ich versuchen in der jeweiligen Begrüssungsrede<br />
ein Stück der Arbeit in der <strong>Ecole</strong> transparent zu machen. In diesem<br />
Jahr ging es mir vor allem darum, wie wir Lernen organisieren:<br />
Liebe Eltern, liebe Gäste!<br />
Heute ist ein Neuanfang. Heute beginnt die Geschichte zwischen<br />
euch, euren Kindern und der <strong>Ecole</strong> so richtig. Angefangen hat sie<br />
schon etwas eher: Irgendwie habt ihr uns gefunden, habt ihr von<br />
uns gehört. Es gab ein erstes Kennenlernen bei einem Besuch,<br />
dazwischen haben Kontakte stattgefunden, vielleicht Telefonate<br />
und ein Vertrag. Heute fängt es an: Ihr seid mutige Menschen, ihr<br />
Eltern von unseren Neuen. Mutig, weil ihr auf einen anderen Weg<br />
des Lernens setzt!<br />
In bildungspolitischen Diskussionen hört man immer wieder<br />
Argumente, die um Effizienz kreisen. Da heisst es: SchülerInnen<br />
lernen nicht ohne einen gewissen Druck. Allein Selektion und<br />
Leistungsdruck bringen Leistungsträger und Trägerinnen hervor.<br />
Schule lehrt, was man später im Leben braucht. Kinder müssen<br />
marktfähig gemacht werden. Und dann, vielleicht sogar nur dann,<br />
können sie mithalten in einer globalisierten Welt. Das ist die eine<br />
Seite. Und es gibt eine zweite: Studien zufolge haben 40% aller<br />
SchülerInnen in Europa Angst vor der Schule, das fängt schon bei<br />
Table of Contents | Inhaltsverzeichnis<br />
Neuanfang 2<br />
Roughly Zones 4<br />
Naturwissenschaftliches Projekt – Der Traum vom Fliegen 6<br />
Von Findlingen und anderen Reisen 8<br />
Fest oder doch flüssig 9<br />
Pilz, pilziger, am pilzigsten… 10<br />
Impressum<br />
Editor | Redaktion<br />
Contact | Kontakt<br />
Foto Frontpage | Titelseite<br />
Reverse Side | Rückseite<br />
PrimarschülerInnen an. Nicht wenige werden krank, weil sie dem<br />
herrschenden Leistungsdruck oder dem angestrebten Tempo nicht<br />
gewachsen sind. Viele fallen aus dem System heraus.<br />
Entdeckungsfreude, Offenheit, Lust zum Gestalten und Lebensfreude<br />
ist der grösste Schatz, den Kinder mit auf diese Welt<br />
bringen. Niemand, so überlegt der Hirnforscher Gerald Hüther, hat<br />
bislang unter Effizienzgesichtspunkten berechnet, wie gross der<br />
Verlust für eine Gesellschaft beziffert werden muss, wenn einem<br />
Kind die Lern- und Lebensfreude schon in der Schule geraubt wird.<br />
Wenn er oder sie mit «Null Bock» weiter durch die Schule, die Ausbildung<br />
und weiter durchs Leben geht. Würde man das berechnen, so<br />
würde eventuell deutlich, dass die Folgekosten des gegenwärtigen<br />
Bildungssystems grösser sind als die dafür aufgewendeten Mittel.<br />
In der <strong>Ecole</strong> beschreiten wir andere Wege des Lernens:<br />
1. Lernen braucht keine Noten<br />
Über die Relativität von Noten ist schon unendlich viel geforscht und<br />
diskutiert worden. Es wurden immer wieder ähnlich strukturierte<br />
Versuche gemacht. Man gibt beispielsweise denselben Aufsatz 20<br />
verschiedenen Lehrpersonen, die ihn bewerten sollen. Am Ende<br />
gibt es die Noten von 6 bis 1 dafür und jede Note ist wirklich gut<br />
begründet.<br />
In Bayern hatte eine Primarschullehrerin grosse Probleme mit<br />
ihrer Dienstaufsicht, weil ihre gesamte Klasse in den landesweiten<br />
Vergleichstests sehr gut abgeschlossen hatte. Statt Gaussscher Normalverteilung<br />
Lernerfolg auf der ganzen Linie, das würde heissen,<br />
dass in ihrem Fach die gesamte Klasse das Gymnasialniveau erreicht<br />
hat. Das wollte und konnte man seitens der Schulbehörde so nicht<br />
Physik ist lebendig… 14<br />
Nachruf auf Rigmor Poeschel 14<br />
People | Leute 15<br />
Natalie Lüthi-Peterson 16<br />
Come and celebrate LPC's 65th Birthday 17<br />
Neue Mitarbeiter | New Mitarbeiter 2012 18<br />
Guido Bieri<br />
ecolianer@ecole.ch<br />
Guido Bieri Kleiner Nesterdstern | four-footed earthstar (Geastrum quadrifidum)<br />
Arjuna Brütsch Balm bei Brienz<br />
akzeptieren. Das konnte nicht mit rechten Mitteln zustande<br />
gekommen sein. Die Lehrerin gibt ihre Unterrichtsmethoden<br />
als Begründung des Erfolgs aller an. Noten sollen aber differenzieren<br />
und sortieren.<br />
Was sagt eine Note eigentlich über das Lernen aus Was<br />
darüber, wie ein Kind arbeitet, die Welt entdeckt und versteht<br />
Was haben Noten damit zu tun, ob jemand kompetent,<br />
teamfähig, verantwortungsbewusst, kreativ oder engagiert<br />
ist Denn das sind die Fähigkeiten, die wir Menschen für<br />
die Zukunft brauchen. Lernen passiert bei uns ohne Noten<br />
aber nicht ohne Anstrengung. Dass die <strong>Ecole</strong> anstrengend<br />
ist, werden Sie zukünftig von ihren Kindern hören. Es ist<br />
anstrengend, in einer kleinen Gruppe zu lernen. Man kann<br />
sich nicht abducken. Es ist anstrengend, selbst zu wählen und<br />
zu entscheiden, was ich lernen will. Ohne Noten, aber nicht<br />
ohne Anstrengung!<br />
2. Lernen braucht Begeisterung<br />
Lernen, eigenes Entdecken und Gestalten kann Freude machen.<br />
Angst und Druck sind keine Gelingensbedingungen für<br />
nachhaltiges Lernen. Das weiss man in der Pädagogik schon<br />
lange und seit der Hirnforschung kann man es neurophysiologisch<br />
auch beweisen. Begeisterung wirkt wie Dünger fürs<br />
Gehirn! (Gerald Hüther). Denn nur dann, wenn SchülerInnen<br />
mit Freude und Begeisterung neues Wissen erwerben, sich<br />
neue Fertigkeiten aneignen, nur dann werden im Gehirn<br />
die wichtigen Zentren für echtes Lernen aktiviert. Solche<br />
Begeisterung kann man nicht erzwingen. Wir laden dazu ein,<br />
sich hier auf Neues einzulassen. Zu fragen, was interessiert<br />
mich wirklich Wie will ich die Welt begreifen und auf sie<br />
zugehen Jugendliche erleben in der <strong>Ecole</strong>, dass sie starke und<br />
kompetente Persönlichkeiten sind, die ihre Potenziale entfalten<br />
dürfen. Jede und jeder kann etwas richtig gut. Werde der<br />
Mensch, der du bist, das heisst auch: Finde dein Potential.<br />
Wenn ich das finde, wenn ich Erfolg habe, dann traue ich<br />
mich später auch an für mich schwierigere Sachen heran.<br />
3. Lernen braucht den ganzen Menschen<br />
Gelernt wird niemals nur mit dem Kopf, sondern mit Hand,<br />
Herz, Kopf und Fuss. Hier bietet das Internat Möglichkeiten,<br />
die es sonst in der anders organisierten Schule weniger gibt.<br />
Lernen findet rund um die Uhr statt: Neben den Kursen<br />
bietet die <strong>Ecole</strong> unzählige Möglichkeiten in Begegnungen zu<br />
lernen. Wie gehen andere Jugendliche mit Streit um Wie mit<br />
Freundschaften Wie mache ich meinem Tutor verständlich,<br />
was ich gerne lernen will Wie artikuliere ich in der Familiengruppe<br />
was mich stört Wie kommen wir am Esstisch als<br />
Grossfamilie miteinander aus Lernen passiert über Bücher,<br />
Begegnung und Gespräch, beim Handwerken, beim Wandern<br />
und beim Skifahren.<br />
Die <strong>Ecole</strong> ist ein riesiges Lerntreibhaus, zu dessen Fenstern<br />
die Berge hereinschauen und das Ihrige zum Lernen dazu<br />
tun. Lernen ohne Noten, mit Begeisterung, mit dem ganzen<br />
Menschen. Lernen wird unterstützt von einem heterogenen,<br />
bunten und engagierten Team von PädagogInnen. Ihr mutigen<br />
Eltern topft eure Kinder heute in dieses Lerntreibhaus<br />
ein. Wir freuen uns auf gute gemeinsame Lernjahre und auf<br />
Wachstum mit euren Kindern und mit euch.<br />
Fichten-Keimling
4 January | Januar 2013<br />
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von der Schulleitung<br />
from the directors<br />
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January | Januar 2013 5<br />
Roughly Zones<br />
Graduation Speech 2012<br />
Ashley Curtis MA 1988–1993, 1995–2004, Director since 2009<br />
happiness, or deeper living – okay or not okay Don’t look for a<br />
handbook of regulations. It’s your call.<br />
Your call. From now on a lot of things are your call. Try to call<br />
well. But not too well. And not always well. Don’t plant your peach<br />
tree in the Arctic, but don’t always follow the rules in the gardening<br />
book, either. No risk, no fun. But on the other side: no limit, no life.<br />
I like to give the graduating seniors a symbolic present with<br />
their diplomas. This year I give you a poem and a peach. “There<br />
Are Roughly Zones” is in your diploma case. The peaches are in<br />
this basket. Eat the peach soon, or it will rot. The poem has been<br />
around since 1936, and will survive.<br />
A bunch of people, or maybe just a couple, sit around a wood stove<br />
in a farmhouse in the middle of winter while a storm rages outside.<br />
They’re worried about the peach tree that they planted in the fall.<br />
This wind and this cold may be too much for it, and it may die on<br />
this night, and never bear leaves again. They question why they<br />
insisted on planting a peach tree so far north, in such a climate, and<br />
blame it on the human tendency not to accept reasonable limits.<br />
Here’s the poem, by Robert Frost:<br />
We sit indoors and talk of the cold outside.<br />
And every gust that gathers strength and heaves<br />
Is a threat to the house. But the house has long been tried.<br />
We think of the tree. If it never again has leaves,<br />
We’ll know, we say, that this was the night it died.<br />
It is very far north, we admit, to have brought the peach.<br />
What comes over a man, is it soul or mind---<br />
That to no limits and bounds he can stay confined<br />
You would say his ambition was to extend the reach<br />
Clear to the Artic of every living kind.<br />
Why is his nature forever so hard to teach<br />
That though there is no fixed line between wrong and right,<br />
There are roughly zones whose laws must be obeyed<br />
There is nothing much we can do for the tree tonight,<br />
But we can’t help feeling more than a little betrayed<br />
That the northwest wind should rise to such a height<br />
Just when the cold went down so many below.<br />
The tree has no leaves and may never have them again.<br />
We must wait till some months hence in the spring to know.<br />
But if it is destined never again to grow,<br />
It can blame this limitless trait in the hearts of men.<br />
You’re now finishing up your 2, or 3, or 4, or 5, or 7, or 9 years<br />
at the <strong>Ecole</strong> and are about to head off into the big world out there.<br />
The <strong>Ecole</strong> is a very strange place for a number of reasons, one of<br />
which is its special combination of freedoms and limitations. There<br />
aren’t many other places where students can ski glaciers, make<br />
swords, milk goats, and solve elaborate murder mysteries and call<br />
it all school, where they can talk to their teachers who are also their<br />
parents and hike leaders and cleaning supervisors with so few rules<br />
of engagement, or where it is so easy to invent and offer activities<br />
and courses, from Michael Schreier’s Imaginary Television to Nutella<br />
Tasting in all its variations. On the other hand, 17-year-olds are expected<br />
to be in their houses or the library by 8.15 at night, not to<br />
smoke, drink, game, surf, text, toke, tube, twitter, watch dvds or even<br />
go to local restaurants. That these rules are actually fictions, that<br />
they pretend to be against certain activities but are mainly there to<br />
clear away some time and space for other things – like the freedoms<br />
I just mentioned – is something you’ve certainly figured out by now.<br />
We think our rules, within our context, are generally helpful, for<br />
a time. But for you, that time is over. (Or will be in a few days, don’t<br />
get me wrong.) But what then During your adolescence these rules<br />
provided you with guidelines, in certain areas, about what is okay<br />
and what is not okay. How will you answer those questions now<br />
What is okay to do and what is not okay This question<br />
sometimes tortures many of us, and if it gains the upper hand in<br />
our consciousness, it can even lead to lives deformed by indecision<br />
and guilt. Certain people, on the other hand, seem to breeze right<br />
past it – some with admirable lightness and grace, others leaving<br />
destruction and hurt in their paths.<br />
What is okay to do and what is not okay I obviously can’t<br />
give you an answer, but what I want to do is give you a poem. It’s<br />
the one I quoted at the beginning of this talk, and the title, which I<br />
haven’t yet told you, is “There Are Roughly Zones.” This title comes<br />
from one of the lines in the poem, which reads: “though there is<br />
no fixed line between wrong and right,/ There are roughly zones<br />
whose laws must be obeyed.”<br />
<strong>Ecole</strong> rules draw some pretty fixed lines between wrong and<br />
right – it’s time for you to leave these now. And I recommend that<br />
you not believe that such fixed lines really exist at all, because belief<br />
in their existence can lead either to fanaticism or to the indecisive<br />
guilt I described above. On the other hand, there are roughly zones<br />
whose laws must be obeyed. Stepping outside of these zones is<br />
both dangerous and hurtful. And lightness and grace come from<br />
somewhere in between, from a recognition that you yourself decide<br />
where to go and where to stop, you and no one else, but that going<br />
too far will damage both yourself and others.<br />
My favorite line in the poem is, “It is very far north, we admit,<br />
to have brought the peach.” The people in the poem, obviously,<br />
are either very close to or have crossed over into a rough zone<br />
where peach trees simply can’t survive. There are several wonderful<br />
things about this situation. One is that they won’t know for<br />
months whether the tree has survived or not – it will look just the<br />
same until spring, and only when the leaves come out, or don’t,<br />
will they be able to tell what really happened in the storm they’re<br />
experiencing now. The consequences of your decisions often aren’t<br />
apparent for a long time, if they ever are. We live with ambiguities.<br />
Another thing I like in the line is its absurdity: “It is very far north,<br />
we admit, to have brought the peach.” Without its context it’s a<br />
whacky sentence, and you would have no idea what it means. And<br />
what I particularly like is the kind of rueful good humor I hear in<br />
it, a kind of, well, we may be idiots, but it was worth a shot, wasn’t<br />
it Sort of reminds me of asking a student in our family, who we’ll<br />
call Joe to protect his semi-innocence – if he had taken the bus<br />
to Reuti (not allowed), and the sheepish grin he gave me when he<br />
finally answered, “well, yeah, kind of.”<br />
But best of all, it’s a peach. Succulent, sweet, juicy, delicious<br />
– what’s more pleasurable than a peach (Don’t answer that.) The<br />
people in the poem may have strayed somewhat into the wrong<br />
zone, but it was in the name of pleasure, sweetness, life. And they<br />
didn’t stray too far – they didn’t, as the poem later reminds us,<br />
bring the peach tree “clear to the Arctic”.<br />
Sometimes we risk a tree. And sometimes we risk other things,<br />
including a little moral consistency, for the pursuit of pleasure, or<br />
Spore forming capsule of a moss covered with ice
6 January | Januar 2013<br />
the<br />
Course<br />
Kurs<br />
the<br />
January | Januar 2013 7<br />
Naturwissenschaftliches Projekt –<br />
Der Traum vom Fliegen<br />
Von der Praxis zur Theorie<br />
gesteuert Wie kommt es, dass ein geübter Segelflieger wie ein<br />
Greifvogel stundenlang in der Luft bleiben kann Auch hier wurde<br />
die Geschichte des Segelflugs durch Vorträge erhellt und ein<br />
Einblick in die Anfänge des Motorfluges gegeben, der uns auch<br />
noch weiter beschäftigen wird.<br />
Als praktisches Projekt wird uns in der dritten Kursperiode der<br />
Bau eines flugfähigen Luftschiffes, eines Zeppelins, beschäftigen.<br />
Wegen seiner Grösse kann nicht jeder sein eigenes Gerät bauen,<br />
wir werden also gemeinsam ein, ev. zwei Luftschiffe anfertigen.<br />
Da wir hier nicht auf fertige Baupläne zurückgreifen können, müssen<br />
wir selber planen. Einiges an Theorie haben wir schon in den<br />
früheren Projekten kennen gelernt. Während der Arbeit werden<br />
sich dann die Probleme ergeben, die wir im Team besprechen<br />
müssen. Gemeinsam suchen wir nach Lösungen, beim Material<br />
und insbesondere beim Antrieb, wo auch elektronische Probleme<br />
angegangen werden müssen. Hier ist Teamarbeit, Kreativität<br />
und Flexibilität gefragt. Wird es uns wohl gelingen Eines kann<br />
ich sagen: Die Gruppe ist sehr motiviert. Ich bin zuversichtlich.<br />
Christian Egli und SchülerInnen Arina, David, Géraldine,<br />
Leon, Leon, Nicolina, Ramona, Sofie, Sunyan, Till<br />
Diesem Grundsatz wird in den Naturwissenschaften schon oft<br />
nachgelebt, nur versteht man oft unter Praxis einen chemischen<br />
oder physikalischen Versuch.<br />
In diesem Kurs nahmen wir das Wort Praxis noch etwas<br />
genauer und gingen schon ziemlich zu Beginn der Kursperiode<br />
daran, das erste freifliegende Fahrzeug, das einen Menschen<br />
tragen konnte, nämlich den Heissluftballon, als Modell zu bauen.<br />
Mit Seidenpapier, Klebstoff und Schere machten wir – 10 Schülerinnen<br />
und Schüler zwischen 12 und 16 Jahren – uns ans Werk<br />
und innerhalb von vier Stunden sind fünf farbige Heissluftballone<br />
entstanden. Mit Brennspritbrennern ausgerüstet, starteten wir<br />
sie an einem kühlen Spätsommermorgen oben an der Hauspiste.<br />
Gross war die Spannung: Fliegen sie wohl Haben wir genau genug<br />
gearbeitet Reicht die Treibstoffmenge oder haben wir gar zu viel<br />
eingefüllt und der Ballon ist zu schwer, um abzuheben Gross war<br />
die Erleichterung, als nach einiger Aufwärmzeit der erste Ballon<br />
erst langsam, dann immer schneller an Höhe gewann und nach<br />
wenigen Minuten nur noch als kleines Pünktchen am Himmel<br />
sichtbar war. Auch der zweite und dritte Ballon stiegen bald in<br />
die Höhe, dann aber kam der Wind und das Starten wurde zur<br />
Herausforderung. Trotz gemeinsamem Bemühen, konnten wir<br />
nicht verhindern, dass die letzten beiden Ballone Feuer fingen<br />
und verbrannten.<br />
Zurück im Kurslokal standen dann die Fragen im Raum: Was<br />
waren die Gründe<br />
für Erfolg und<br />
Misserfolg Wie<br />
ist das nun mit der<br />
Treibstoffmenge<br />
Könnte man nicht<br />
eine Kamera an<br />
den Ballon anhängen<br />
und Luftbilder<br />
von der <strong>Ecole</strong> und<br />
ihrer Umgebung<br />
machen Wie viel<br />
Last kann so ein<br />
Ballon überhaupt<br />
tragen und wie<br />
kann man das berechnen Die nächsten Tage befassten wir uns<br />
nun mit der Theorie. Von der Wärmeausdehnung, über die Gesetze<br />
des Auftriebs bis zur Dichte arbeiteten wir uns durch die physikalischen<br />
Grundlagen des Heissluftballons. Mit zwei Vorträgen<br />
zur Pionierzeit des Ballonflugs und einem Einblick in die Welt der<br />
modernen Heissluftballonfahrt rundeten wir das Thema ab.<br />
In der zweiten Kursperiode stand das Thema Segelflug im<br />
Zentrum. Schon Leonardo da Vinci machte erste Studien und entwarf<br />
verschiedene<br />
Flugapparate, aber<br />
erst nach vielen<br />
Misserfolgen und<br />
Irrwegen gelang<br />
es Otto von Lilienthal<br />
einen Gleiter<br />
zu bauen, der es<br />
ihm erlaubte, einige<br />
hundert Meter<br />
durch die Luft zu<br />
segeln.<br />
Wir bauten<br />
als Einstieg ein Segelflugmodell<br />
aus<br />
Balsaholz. Hier war<br />
schon einiges handwerkliches Geschick erforderlich. Vor allem die<br />
gewölbte Flügelform und das Austrimmen des Flugzeugs stellte<br />
eine Herausforderung dar. Auch hier war die Spannung gross als<br />
wir die Gleiter zum ersten Mal fliegen liessen. Einige segelten<br />
auf Anhieb majestätisch durch die Luft und landeten sanft auf<br />
der Wiese. Andere hoben ihre Nase stolz in die Höhe, um sie<br />
kurz darauf steil in die Erde zu rammen. Wieder andere gerieten<br />
kurz nach dem Start in Schieflage und stürzten seitwärts ab. Hier<br />
war Korrekturarbeit gefragt: Höhen- und Seitenruder mussten<br />
angepasst werden, verzogene Holzteile gerichtet und Ungleichgewichte<br />
mit Bleikugeln auskorrigiert werden, bis alle Segler ein<br />
gutes Flugverhalten zeigten. Auf die Praxis folgte wieder die<br />
Theorie. Was hat es mit der gewölbten Tragfläche auf sich und<br />
welche physikalischen Gesetze spielen hier eine Rolle Wie wird<br />
ein Segelflugzeug gestartet, stabilisiert und mit welchen Rudern<br />
Sunyan baut den Segelflieger aus Balsaholz zusammen
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8 January | Januar 2013 Course<br />
Kurs<br />
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January | Januar 2013 9<br />
Fest oder doch flüssig<br />
Von Findlingen und anderen Reisen<br />
Die Lage der <strong>Ecole</strong> in einer beeindruckenden Hochgebirgslandschaft ermöglicht es, im Geografieunterricht<br />
vieles direkt vor Ort zu erfahren. Wandernde und kollidierende Kontinente oder die Auswirkungen vergangener<br />
Eiszeiten werden so wirklich greifbar. Während der Intensivwoche Ende Oktober konnten Murod, Arjuna, Sara<br />
und Fabian (Maturaklasse 11) die Geschichte eines Findlings rekonstruieren, Folgen der Auffaltung und Erosion<br />
der Alpen studieren und die aktuelle Bedrohung eines Dorfes durch Naturgefahren betrachten Roman Jaschok<br />
Ich bin ein Findling, dessen Geschichte wahrscheinlich vor etwa 300<br />
Mio. Jahren im Grimselgebiet begann. Aus aufsteigendem und sich<br />
langsam abkühlendem Magma entstand tief im Erdinneren mein<br />
Granitgestein. Dann hat das Tethysmeer sehr viele Sedimente über<br />
mir abgelagert und so wurde ich vor 90-200 Mio. Jahren durch Druck<br />
und Hitze zu einem Gneis umgeformt.<br />
Vor 90 Mio. Jahren begann die afrikanische Platte die europäische<br />
zu rammen und ich wurde dadurch nach oben gedrückt. Im<br />
Laufe einer langen Zeit wurden die Sedimentschichten über mir<br />
abgetragen. Darauf hat mich ein Gletscher mitgerissen und mich vor<br />
über 10'000 Jahren einfach an der heutigen Stelle zwischen Hasliberg<br />
und Brünig liegen gelassen. Aber ich fand es nicht so schlimm, denn<br />
die Aussicht war wundervoll. Vor 100 Jahren haben die Menschen<br />
vor mir eine Strasse gebaut. Nun fahren immer mehr Autos durch,<br />
deren Abgase mir das Leben schwer machen. Naja, auch meine Zeit<br />
ist mal vorbei. Fabian Bienz<br />
Ein Montagnachmittag, es ist schon halb drei gewesen und<br />
ich komme wieder mal zu spät zum Geographieunterricht.<br />
Ein Blick auf die Berge sagt mir, dass sich der Nebel nicht<br />
gelichtet hat. Sonst sehen wir fast jeden Tag die Schönheit des<br />
Rosenlauigletschers. Mir fällt wieder eine vergangene Stunde<br />
ein: Es war ein klarer Tag und wir haben rübergeschaut und<br />
alle möglichen Details, über die wir im Buch gelesen hatten,<br />
auf das Tal vor uns übertragen: Wir fanden das Nähr- und<br />
Zehrgebiet, die Nunatakker, das vom Gletscher ausgeschliffene<br />
Haslital, das Hängetal des Rosenlaui mit dem dazu gehörigen<br />
Wasserfall (Reichenbachfall), der sich, wie wir auch<br />
gelernt haben, immer mehr rückwärts einschneidet und die<br />
typischen, vom Gletscher abgerundeten Felsen und Hügel,<br />
wie auch um die <strong>Ecole</strong> herum.<br />
Heute bringt Roman uns einen Zeitungsartikel mit. Er<br />
heisst: «Eine Insel auf Weltreise». Wieso Weltreise Weil die<br />
Insel Spitzbergen in mehreren hundert Millionen Jahren 15000<br />
Kilometer gewandert ist. Von der Antarktis bis in die Arktis.<br />
Wie ist dies möglich Erstaunt höre ich, dass Alfred Wegener,<br />
ein deutscher Polarforscher und Geophysiker, vor rund 100<br />
Jahren die Vermutung aufgestellt hat, dass der innere Teil der<br />
Erde flüssig ist und wir auf verschiedenen Platten darauf «herumtreiben»,<br />
wenn auch sehr gemächlich. Eine Behauptung<br />
welche heute als selbstverständlich angesehen wird, wurde<br />
von der Generation meiner Grossmutter belächelt. Was hat<br />
sie noch in der Schule gelernt<br />
Was hat aber jetzt Spitzbergen für eine Bedeutung<br />
Weshalb können wir überhaupt wissen, dass die Theorie der<br />
Plattentektonik stimmt Hundertprozentig sicher können wir<br />
natürlich nie sein, aber Alfred Wegener bekam durch die Funde<br />
auf Spitzbergen genügend Hinweise, um sich von der Richtigkeit<br />
seiner Vermutung zu überzeugen. Roman lächelt über unsere<br />
Annahme, dass man im Eis fossile Pinguine gefunden hat, welche<br />
am Nordpol wirklich nichts zu suchen haben, sagt aber,<br />
dass wir gar nicht so falsch liegen. Denn im Gestein kann man<br />
wirklich unglaublich viele Überreste von Tieren und Pflanzen<br />
finden, welche unmöglich genau dort, in der Arktis gelebt haben<br />
können. Die Insel hat sich im Laufe ihrer Reise stark verändert,<br />
sie wurde zusammen gedrückt und teilweise wieder etwas<br />
aufgeschmolzen. Und in Steinbrüchen findet man Gesteine,<br />
welche unter tropischen Bedingungen entstanden sind.<br />
Wir schliessen die Stunde mit der Feststellung, dass es<br />
eines Tages wieder nur einen einzigen Kontinent geben könnte,<br />
denn der Atlantik wird immer grösser und was dort an Meeresboden<br />
neu entsteht, wird im Pazifischen Ozean eingespart.<br />
Arjuna Brütsch<br />
Findling nahe der Strasse Brünig-Hohfluh<br />
Faltungsspuren am Balm bei Brienz
10 January | Januar 2013<br />
the<br />
Pilz, pilziger, am pilzigsten…<br />
Filziger Gelbfuss, Nebelkappe, Mehlräsling,<br />
Schopftintling, Bitterer Schleimkopf, Schleiereule,<br />
Gewimperter Erdstern, Goldzahn-Schneckling, Fichten-Blutreizker,<br />
Grubiger Milchling, Espen-Rotkappe,<br />
Violetter Rötelritterling, Parasol, Nadelschwindling,<br />
Rettichhelmling, Stachelbeer-Täubling…<br />
Course<br />
…sind die deutschen Namen einiger Pilze, die wir an einem<br />
Freitag im Oktober in den Wäldern um die <strong>Ecole</strong> gefunden haben.<br />
Im Rahmen des Kurses «Nutzen – vom Gras bis zur Kuh» haben wir<br />
während einer einstündigen Exkursion in den Wäldern rund um die<br />
<strong>Ecole</strong> 57 Pilzarten gefunden, mindestens, denn einige liessen sich<br />
auf die «Schnelle» nicht bestimmen. Das Gemisch aus viel Regen<br />
und Wärme führte dieses Jahr zu einer grossartigen Pilzvielfalt.<br />
Als Unterrichtender in Biologie an der <strong>Ecole</strong> kann ich, dank<br />
der Freiheit den Unterricht zu gestalten, auf aussergewöhnliche<br />
Phänomene dann eingehen, wenn sie passieren und vertieft bearbeiten.<br />
Einmal ist es ein Massenvorkommen von Maikäfern, dann<br />
Spitzmäuse, die Katzen nicht fressen oder eben wie dieses Jahr die<br />
Pilze. Weil die Pilze, neben Pflanzen und Tieren, die dritte grosse<br />
Gruppe (ein eigenes Reich sogar) der Lebewesen sind, können<br />
auch am Beispiel der Pilze einige der grundlegenden Phänomene<br />
in der Biologie anschaulich behandelt werden. Plötzlich wird die<br />
Zellatmung (bei der Hefeteigherstellung), das Ergebnis der Meiose<br />
(Sporenpulver) oder die Symbiose (Lebensgemeinschaft zwischen<br />
Pilzen und den Waldbäumen) sicht- und greifbar. Die Teile der<br />
Ökosysteme, Produzenten (grüne Pflanzen), Konsumenten (Tiere)<br />
und Zersetzer (Pilze) werden zu einem Ganzen.<br />
Die SchülerInnen haben gelernt die Vielfalt der Pilze anhand<br />
gemeinsamer Merkmale in Gruppen einzuteilen, teilweise bis zur<br />
Bestimmung der Art. Wenn die Art dann sicher bestimmt war und<br />
sich als essbar herausstellte, wurde der Pilz gegessen, denn Liebe<br />
geht bekanntlich durch den Magen. Lest selber… Guido Bieri<br />
Kurs<br />
Essen oder Gift<br />
Das Thema ist «Nutzen aus der Natur”. Dazu gehören Pflanzen, Tiere und<br />
auch Pilze. Letzteres haben wir am genauesten angeschaut.Wir waren im<br />
Wald, haben sie gesucht, haben sie mit Hilfe von Büchern bestimmt<br />
und die Merkmale ins Heft geschrieben. Einmal, das<br />
hat mir besonders gefallen, waren wir in kleineren Gruppen<br />
im Wald Pilze suchen, um sie am Tag darauf zu rüsten, zu<br />
kochen und anschliessend zu essen. Wir fanden aber auch<br />
giftige Pilze, oder solche mit einer abnehmbaren schleimigen<br />
Haut. Jetzt sind wir gerade daran einen Vortrag<br />
über Pilze vorzubereiten. Ich mache einen über Giftpilze,<br />
weil mich interessiert was alles passieren kann, wenn man<br />
sich beim Sammeln nicht genug gut auskennt, einen giftigen<br />
isst und daran vielleicht sogar stirbt. Und was man genau<br />
hat, was genau mit einem passiert, wenn man einen solchen<br />
giftigen Pilz isst.<br />
Wir haben auch noch die Pflanzen durchgenommen. Mit der<br />
Photosynthese, Befruchtung und so weiter. Doch das interessiert<br />
mich nicht so, denn ich hatte das alles schon früher<br />
mal in der Schule. Was mir auch nicht so gefallen hat<br />
war, als wir in der Bibliothek einen langen Text voll<br />
mit Infos lesen mussten. Das fand ich langweilig.<br />
Allgemein aber gefällt mir der Biokurs, denn er<br />
ist sehr abwechslungsreich. Zum Beispiel<br />
haben wir auch manchmal so kurze Filme<br />
geschaut und haben versucht die Fehler<br />
bei Galileo rauszufinden.<br />
Louise Schneider<br />
Grüner Knollenblätterpilz und die Pilzwurzel (Mykorrhiza),<br />
seiner Verbindung zum Wirtsbaum, mit der er in enger<br />
Symbiose lebt.<br />
the<br />
January | Januar 2013 11<br />
Vergiftungssymptome des Grünen Knollenblätterpilzes<br />
(links) und des Fliegenpilzes (rechts)<br />
Nutzen der Pilze<br />
Wir haben im Herbsttrimester den Nutzen der Lebewesen angeschaut.<br />
Wie zum Beispiel Früchte: diejenigen Pflanzenteile, die Samen enthalten,<br />
werden von den Biologen als Frucht bezeichnet.<br />
Aber vor allem haben wir uns mit Pilzen befasst. Beispielsweise haben<br />
wir Gruppen kennengelernt, die unterschiedliche Aufgaben in einem Waldökosystem<br />
haben: Zersetzer, die totes Holz, Laub usw. abbauen, Parasiten,<br />
die z.B. Bäume abtöten können und Mykorrhizapilze, die mit Bäumen in<br />
Partnerschaft leben.<br />
Aber wir haben uns am meisten auf Esspilze konzentriert. Wir haben<br />
die verschiedenen Merkmale gelernt. Wir sind in den Wald gegangen und<br />
haben sehr viele Pilze gesucht. Die Esspilze haben wir dann mit Spaghetti<br />
gegessen. Die Giftpilze haben wir bestimmt, wie zum Beispiel den Grünen<br />
Knollenblätterpilz, einer der giftigsten. Wenn diese sich in einer Pilzmahlzeit<br />
befinden, verursachen die Gifte sehr starke Symptome und führen<br />
ohne Behandlung zum Tod.<br />
Doch mein Lieblings Pilz ist immer noch der Lilafarbene Rötelritterling.<br />
(Lepista nuda). Arik Himmel<br />
Louise und Erik the Helper rüsten Pilze für die Spagetthi<br />
Jan Fehlmann schafft Ordnung
12 January | Januar 2013<br />
the<br />
Course<br />
Kurs<br />
the<br />
January | Januar 2013 13<br />
Riesenschirmling (Macrolepiota procera)<br />
mit > als 30 cm Durchmesser<br />
Sooo fein…<br />
Ich kam und komme gern in diesen Kurs. Es gefällt mir, dass<br />
wir viele Sachen ausprobieren. Zum Beispiel haben wir im Wald<br />
einen Grünen Kollenblätterpilz gefunden und haben ihn mitgenommen<br />
und ihn anschliessend im Klassenzimmer beschrieben.<br />
Oder wir sind eine Stunde in den Wald gegangen und haben Pilze<br />
gesucht. Nachher haben wir alle essbaren geschnitten und sie mit<br />
Pasta gegessen. Es war sooooo fein…<br />
Ich habe in diesem Kurs so viel gelernt, das ich so schnell nicht<br />
wieder vergessen werde. Zum Beispiel den Lebenszyklus eines<br />
Ständerpilzes. Jan Fehlmann<br />
Merkmale sind wichtig…<br />
Ich finde diesen Kurs toll. Ich werde viel davon behalten können, denn wir haben<br />
Pilze gesammelt und dann bestimmt. Hätten wir nur alles auswendig gelernt, hätte ich gar<br />
nichts gelernt. Wir haben gefunden und gegessen:<br />
- den Mehlräsling<br />
- den Fichtenreizker<br />
- die Schleiereule<br />
- den Purpurfarbenen Röterritterling<br />
Am wichtigsten waren für mich die Merkmale des Grünen Knollenblätterpilzes.<br />
Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)<br />
› Hut: grün bis perlweiss<br />
› Geruch: Süsslich aufdringlich<br />
› Stiel: mit einer Knolle und einer lappigen Haut an der Basis<br />
› Gift: tödlich<br />
Am liebsten gegessen habe ich den:<br />
Mehlräsling (Clitopilus prunulus)<br />
› Hut: weiss<br />
› Geruch: nach feuchtem Mehl, wenn er nass ist riecht man es sehr gut.<br />
› Lamellen: herablaufend und wichtig, mit einem rosa Schimmer<br />
› Sporenpulver: rosa<br />
Mykorrhiza<br />
Das Wort «Mykorrhiza kommt aus dem Latein und bedeutet : «Pilzwurzel». Die Mykorrhizapilze<br />
gehen z.B mit Bäumen eine Symbiose ein. Der Pilz erhält Zucker und somit Energie vom<br />
Baum, der Baum bekommt im Gegenzug Wasser und andere Mineralien, die er dringend<br />
braucht. Pilzsymbiosen können auch mit Tieren (z.B. Blattschneider-Ameisen) oder auch<br />
mit krautigen Pflanzen (z.B. Orchideen) vorkommen. Suthichay Wattakawanit<br />
«Ausbeute» von einer Stunde Pilze sammeln
14 January | Januar 2013<br />
the<br />
Course | People<br />
Leute<br />
the<br />
January | Januar 2013 15<br />
Physik ist lebendig…<br />
…in Frau Eisenhauers Kurs<br />
Rebekka Gerber und Kevin Gehri auch für Arik, Charlotte, Julian und Timon<br />
Als unser Physikkurs am Anfang des Trimesters begann, lernten wir<br />
durch unsere eigene körperliche Leistung die Begriffe Kraft, Arbeit<br />
und Leistung und die Einheiten Joule, Newton und Watt kennen.<br />
Wir alle rannten Treppen hoch, stoppten Zeiten, versuchten schwere<br />
Gegenstände hochzuheben und verglichen dann unsere Leistungen.<br />
Wir machten viel, bei dem wir gegen die Anziehungskraft der Erde<br />
arbeiteten, z.B. wenn wir mit einem Stock (Hebel) versuchten, einen<br />
schweren Gegenstand anzuheben.<br />
Immer merkten wir, wenn wir Arbeit sparten, war der Weg länger.<br />
In unserem Physikbuch ist eine DVD, auf der viele Versuche als<br />
Computeranimationen dargestellt sind. Man kann Veränderungen<br />
machen, wie ein anderes Gewicht oder eine andere Höhe nehmen.<br />
Die anzuschauen, machte auch Spass.<br />
Nachruf auf Rigmor Poeschel<br />
10. Juni 1932–4. Oktober 2012<br />
Rigmor Poeschel<br />
Frau Poeschel kam früh in Kontakt mit der Reformpädagogik, weil<br />
sie einige Jahre als Jugendliche in der Schule war, die Anna Geheeb,<br />
die Schwester von Paulus, mit Otto Erdmann und seiner Frau gegründet<br />
hatte.<br />
Eigentlich kam sie in die <strong>Ecole</strong>, weil sie nach ihrer Ausbildung<br />
als Chemielaborantin ein halbes Jahr Zwischenzeit hatte, bevor<br />
sie eine Arbeitsstelle in Kanada antreten wollte. Dieses halbe Jahr<br />
gedachte sie auszufüllen, indem sie als Helferin hierher kam und<br />
hängen blieb. Sie lernte nämlich in diesem halben Jahr ihren Mann<br />
kennen und ging nicht mehr weg.<br />
Was sich durch ihr Leben durchzieht, ist Klarheit, Direktheit,<br />
Wir besassen seit September ein Comic «Erneuerbare Energie»,<br />
in dem wir neben dem Kurs arbeiteten. So wussten wir schon<br />
einiges, als wir in der 2. Kursperiode das Thema «Energie» hatten.<br />
Dort machten wir ganz lustige Versuche. Eine Brausetablette in<br />
einer Filmdose war Raketentreibstoff. Ein Glas Mineralwasser, in das<br />
wir eine Handvoll Rosinen warfen, war ein Aquarium, die Rosinen<br />
stiegen hoch und runter, ganz langsam, wie Fische.<br />
Unser komplett neues Thema, das mehr draussen als drinnen<br />
stattfand, war Himmelskunde. Dabei lernten wir ein Buch<br />
von Martin Wagenschein kennen. Jeder von uns hatte aus dem<br />
Internet einen Ausdruck von seinem Buch: «Die Erde unter den<br />
Sternen».<br />
die uns nicht immer gepasst hat, und ihre absolute Fürsorge! Ich<br />
erlebte das selber: unser Ismael, der zwischen neun und zwölf Jahren<br />
immer wieder verunfallte. Da kam ein Telefon eines Nachmittags,<br />
er habe ein Loch im Kopf. Bis ich vom Blatti in der Post war, war<br />
Ismael gewaschen, seine Jacke auch, er war absolut ruhig und wusste,<br />
was auf ihn zukommt und ich bin nur noch bei Herrn Poeschel ins<br />
Auto gesessen und mit ihm zum Hausarzt gefahren. Ich musste<br />
wirklich nichts tun, als nur mein Kind zum Arzt zu begleiten und<br />
zurückzubringen.<br />
Ich lernte Frau Poeschel eigentlich erst so richtig nach ihrer<br />
Pensionierung kennen und schätzen. Da fing sie zum Beispiel mit<br />
über 70 an, Auto fahren zu lernen.<br />
Und da, Entscheidungskompetenz war eine andere Stärke bei<br />
ihr: Sie hatte sich ein neues Auto gekauft, das war zwei Wochen alt<br />
und dann verursachte sie einen Selbstunfall auf der Autobahn. Das<br />
Erste, was sie den Menschen fragte, der ihr aus dem Auto half, war:<br />
«Habe ich irgendjemanden verletzt» Was machte sie anderntags<br />
Sie war einen Tag im Spital, verkaufte ihr Auto und kaufte ein GA<br />
und fuhr nie mehr selber.<br />
Ihr war das Singen in Interlaken im Schlosschor sehr, sehr<br />
wichtig. Das gab ihr Lebensenergie, gerade auch dann, als ihr Mann<br />
krank geworden war. Das war etwas, das zog sie konsequent durch.<br />
Jeden Dienstagabend ging sie in diesen Chor und organisierte, dass<br />
jemand bei ihm war und ihn hütete.<br />
Ich erlebte sie mit der Demenzerkrankung ihres Mannes offen<br />
und direkt. Sie informierte alle Mitmenschen in ihrem Umfeld.<br />
Sie erlebte auf einem Seniorenausflug auf dem Schiff, dass<br />
jemand Fremdes sagte: «So einen nimmt man doch nicht mit!» Da<br />
war sie schlagfertig und antwortete:<br />
Phil<br />
«Da<br />
beim<br />
ist<br />
Umbau<br />
Ihnen ja<br />
in<br />
nur<br />
Hohfluh<br />
zu wünschen,<br />
dass Sie diese Krankheit nie bekommen!»<br />
Sie war überhaupt sehr kontaktfreudig. Sie erzählte immer<br />
wieder von ihren Begegnungen, wenn sie unterwegs gewesen war.<br />
Einmal war der Bus voll, die Kindergartenkinder fuhren vom Turnen<br />
nach Hause, und sie wusste, ‹ich kann nicht bis zum Brünig stehen›.<br />
Da bat sie: «Ihr zwei, ihr habt doch so kleine Hintern, könnt ihr nicht<br />
ein bisschen zusammenrutschen, dass ich da auch noch eine kleine<br />
Ecke habe, dass ich mich hinsetzen kann» Und dann plauderte sie<br />
mit ihnen, bis sie ausstiegen.<br />
Oder, das amüsierte mich besonders: Im Sommer war sie<br />
unterwegs nach Interlaken mit ganz viel Asiaten im Abteil. Die<br />
knipsten wie wild und dann meinte sie zu den beiden, die bei ihr im<br />
Viererabteil sassen: «Jetzt setzen Sie sich doch einmal hin, schauen<br />
Sie diese Bergwelt an, Sie können doch nicht dauernd knipsen! Sie<br />
haben ja nachher überhaupt keine Ahnung, wo Sie gewesen sind<br />
und was Sie gesehen haben. Lassen sie diese Natur auf sich wirken!»<br />
Diese beiden Menschen setzten sich hin und begannen zu schauen.<br />
Sie war dankbar für jeden Besuch, während der Betreuung<br />
ihres Mannes, aber auch nachher, als sie alleine war. Für mich war<br />
es etwas ganz Schönes zu erleben, dass sie nie klagte. Sie wollte im<br />
Gespräch wie abschätzen, ist es richtig, was ich denke Eigentlich<br />
mag ich nicht mehr, eigentlich brauche ich eine Auszeit. Ist es richtig,<br />
dass ich jetzt entscheide, dass mein Mann 2, 3 Wochen in die Klinik<br />
geht und ich Ferien machen kann Sie spürte ganz gut, jetzt habe<br />
ich keine Kraft mehr, jetzt muss ich für mich sorgen. Und nachher<br />
freute sie sich wieder auf die Aufgabe mit ihm.<br />
Was ich auch etwas sehr Schönes an ihr fand, sie sah in den<br />
Einschränkungen, die sie in den letzten fünf Jahren erlebte, immer<br />
das: «Ich kann ja immer noch ...», und dann zählte sie auf, was sie<br />
immer noch kann. Und das fand ich wirklich bemerkenswert. Sie<br />
freute sich im letzten Jahr, in dem sie noch lebte, sehr an der Natur,<br />
sei das, wenn sie drinnen sass und hinausblickte oder auf dem Balkon<br />
draussen, einfach schauen. Und sie sagte mir auch verschiedene<br />
Male: «Auch wenn ich öfters allein bin, ich fühle mich nicht allein. Ich<br />
habe so Vieles, an das ich denken kann. Meine Welt ist sehr reich.»<br />
People | Leute<br />
Births | Geburt<br />
› 18. August 2012: Yael Ilona, Tochter von Isabelle und David<br />
Müller-Weber (MA 8|'00–6|'02).<br />
› 8. November 2012: Eva, Tochter von MarieJosé, ehemals van Gelder<br />
H 9|'95–6|'96 und Jasper van der Werff ten Bosch<br />
Sie las auch gerne bis zum Schluss. Bei meinem zweitletzten<br />
Besuch erstaunte sie mich: «Wissen Sie was Jetzt habe ich doch das<br />
gesamte Werk von Charles Dickens und habe gestern festgestellt,<br />
ich habe den Roman «Great Expectations» nicht. Ich habe ihn heute<br />
bestellt. Das werde ich als Nächstes lesen.»<br />
Sie war auch eine begnadete Erzählerin. Wenn sie aus ihrer<br />
Kindheit, aus ihrer Jugendzeit erzählte, das war einfach spannend<br />
und dann kam immer: «Gell, das haben Sie nicht gewusst»<br />
Sie redete in den letzten Wochen und Monaten abgeklärt,<br />
getrost vom Tod. Der hatte für sie nichts Bedrohliches. Sie sprach<br />
über ihre Beerdigung, es war ganz klar, wo und wie sie das haben<br />
möchte und der Pfarrer berichtete mir einmal: «Ich erlebe das selten,<br />
dass jemand so genau darüber spricht, was er will, wenn er einmal<br />
nicht mehr da ist.»<br />
Wie sie ihre letzte Diagnose bekam, dass sie vielleicht noch<br />
zwei Tage, vielleicht noch zwei Monate, vielleicht auch noch zwei<br />
Jahre leben werde, fragte der Arzt sie als Erstes: «Was möchten<br />
Sie denn noch erleben» Da äusserte sie spontan: «Meinen 80.<br />
Geburtstag, den möchte ich noch mit meinen Kindern und ihren<br />
Familien feiern.» Und das war etwas ganz Besonderes. An ihrem<br />
Geburtstag hatte sie ein «offenes Haus». Ich ging vorbei, eigentlich<br />
wollte ich nur etwas bringen, und da waren ganz viele Menschen<br />
in ihrer Stube, zwei ihrer Söhne mit ihren Frauen waren dort, sie<br />
servierten allen Kaffee, Kuchen, Tee, und es war ein ganz fröhliches,<br />
schönes Beisammensein und am anderen Tag feierte sie mit ihrer<br />
Familie im kleinen Kreis.<br />
Sie ist für mich ein Vorbild geworden, zum Beispiel im Annehmen<br />
dessen, was unvermeidlich ist. Sie ist für mich Vorbild<br />
geworden, von ihrem positiven Denken her, und auch Vorbild im<br />
ruhigen Abschiednehmen. Wenn ich sie besuchen ging, dann war<br />
es ein Geben und Nehmen. Ich bin jedes Mal gestärkt aus diesem<br />
Besuch nach Hause zurück an meine Arbeit gegangen.<br />
Fränzi Bächtold-Barth<br />
Deaths | Todesfälle<br />
› 14. Oktober 2012: Rigmor Poeschel MA 9|'56–6|'95<br />
› 23. November 2012: Natalie Lüthi-Peterson MA 4|'49–3|'61,<br />
9|'95–11|'12, Director 4|'61–7|'95
Natalie Lüthi-Peterson †<br />
the<br />
16 January | Januar 2013<br />
26 February 1926 – 23 November 2012<br />
Natalie Lüthi-Peterson died on the 23rd of November, 2012, in her home. Her<br />
family was at her side for the last weeks of her life. After many days of struggle<br />
she went to sleep and passed away peacefully.<br />
Natalie’s life, work, and character are, as we all know, so remarkable and inspiring<br />
that no short summary could ever do them justice. It is inconceivable to<br />
think of the <strong>Ecole</strong> without Natalie. Yet that is what we are challenged to do now.<br />
Our special sympathy goes out to Armin, Piet, Molly, Chris, Doey, and<br />
their families.<br />
A ceremony was held at the <strong>Ecole</strong> on Saturday, December 1st, to remember<br />
Natalie together and celebrate her life.<br />
Natalie's death occurred only just before the printing of this issue of the<br />
Ecolianer. The next issue will be dedicated to an appreciation of Natalie and<br />
all that she has given to so many of us, to the <strong>Ecole</strong> and LPC, and to the world.<br />
People<br />
Leute<br />
Come and celebrate LPC's 65th Birthday<br />
Thursday 4–Sunday 7 July 2013 at the <strong>Ecole</strong> d'Humanité<br />
Luethi Peterson Camps International turns 65 next summer!<br />
While most people retire at that age, LPC has no such plans. On<br />
the contrary, there are still 6–7 camps each year and in 2013 we<br />
are planning a special event: from 4th–7th July 2013 we will have a<br />
reunion or “World Gathering”, bringing together over 100 LPC-ers<br />
to celebrate the past, present and future of LPC.<br />
Retirement age is a time to stop and admire all that has been<br />
created, developed, achieved; an opportunity to come together<br />
and celebrate. In LPC terms it’s a chance to remember, to exchange<br />
stories, to (re-)discover that there really are other people who know<br />
what “Putzpause” means and who can sing the same songs as you,<br />
even if you have never met before. It’s a time to share and have<br />
fun, while celebrating the unique world that we have in common.<br />
Retirement is also when we think about what to do next.<br />
“LPC” has retired and from now on, the name of our organisation is<br />
“LPC International”. What will the name change mean What will be<br />
the<br />
January | Januar 2013 17<br />
different about the “new” organisation Are we still “international”<br />
What does the future hold Who knows what ideas might come<br />
from our reunion, or which conversations might cause something<br />
to change somewhere<br />
Whether you want to see old friends, meet new people, dance<br />
those dances you have almost forgotten, share stories about your<br />
LPC-experiences, make music or enjoy the beauty of the Hasliberg,<br />
you are very welcome to join us and over 100 others for the first<br />
weekend in July 2013.<br />
If you want to attend, please visit the LPC website at<br />
www.luethipetersoncamps.org to find out how to register as<br />
a participant. If you have questions – or no access to internet –, feel<br />
free to contact<br />
Sue Howells on +41-32 968 32 61 or<br />
Piet-Hein van der Ploeg on +31-71-5420390.<br />
Piet-Hein & Sue<br />
LPC Saint Sulpice<br />
in Neuchatel from 2009
18 January | Januar 2013<br />
the<br />
People<br />
Leute<br />
the<br />
January | Januar 2013 19<br />
Neue Mitarbeiter | New Mitarbeiter 2012<br />
Betsy Winston & Michel Raab<br />
Michel and I decided to move from Coyhaique, Chile to<br />
the Hasliberg because we were ready for a change of pace<br />
(and seasons). I worked here between 2003 and 2005 as a<br />
Math, EFL and Science teacher. I left because I was ready<br />
for some more adventure, but I thought I would want to<br />
come back some day.<br />
Two years ago, I got my Masters in Teaching of Science<br />
and then everything fell into place. Luckily, Michel<br />
was happy to try something new as well. We love living<br />
in the mountains and all the activities that surround the<br />
lifestyle, such as climbing, trail-running, biking and skiing.<br />
I'm happy to be back and look forward to settling in<br />
more as the year goes on.we are excited about our roles<br />
in the new Eco-literacy program; we are enjoying getting<br />
to know the hiking trails around the Haslital and out into<br />
the rest of the Berner Oberland, and we look forward to<br />
the coming of Winter and getting our snow legs, learning<br />
how to manage everyday life in the snowy alps! We<br />
feel very fortunate to join the <strong>Ecole</strong> community and look<br />
forward to establishing ourselves here in the coming years.<br />
Marnie & Daniel Davis Wood<br />
Although we moved to the <strong>Ecole</strong> together in August 2012,<br />
the experience has been brand new for only one of us<br />
and a return to a familiar lifestyle for the other. Marnie<br />
spent some time in 2000-01 at the <strong>Ecole</strong> as a helper and<br />
later became a Praktikantin. While studying Education in<br />
Melbourne, Australia and Oulu, Finland, and then working<br />
in education policy for a state government in Australia,<br />
Marnie remained close to the <strong>Ecole</strong> through her work as<br />
a director of Luethi-Peterson Camps.<br />
Dan had his first taste of <strong>Ecole</strong> life visiting the Hasliberg<br />
for the LPC Christmas Conference. He was twelve<br />
months into a PhD in Melbourne at the time, but, over<br />
the following years, the idea of living and working at the<br />
<strong>Ecole</strong> remained appealing and the end of Dan’s studies<br />
in July 2012 offered the perfect opportunity for this big<br />
lifestyle change for both of us. Having enjoyed a gorgeous<br />
first summer on the Hasliberg, we’re now settling in with<br />
our teaching duties (EFL for Marnie; English and History<br />
for Dan), family life in Haus Sandra, and the many other<br />
projects <strong>Ecole</strong> life gives us the chance to pursue. Having<br />
been keen vegetable gardeners at our home in Melbourne,<br />
we are excited about our roles in the new Eco-literacy<br />
program; we are enjoying getting to know the hiking trails<br />
around the Haslital and out into the rest of the Berner<br />
Oberland, and we look forward to the coming of Winter<br />
and getting our snow legs, learning how to manage everyday<br />
life in the snowy alps! We feel very fortunate to<br />
join the <strong>Ecole</strong> community and look forward to establishing<br />
ourselves here in the coming years.<br />
Daniel Davis Wood<br />
Hong Bödeker<br />
Nate Wigton<br />
Thilo Bödeker<br />
Michael Dürst<br />
Christian Egli<br />
Jochen Rettig<br />
Marnie Davis Wood<br />
Gillian Bell<br />
Michel Raab<br />
Betsy Winston<br />
Christian Egli K 69–76, MA seit'12<br />
Nach 36 Jahren wieder zurück an der <strong>Ecole</strong><br />
Am Ende meiner siebenjährigen Schulzeit an der <strong>Ecole</strong> stand für mich<br />
fest: ich möchte einmal einen pädagogischen Beruf ausüben. Vorher<br />
aber möchte ich einen Beruf erlernen, die Welt entdecken und erst<br />
dann, mit Lebenserfahrung, mich dem Lehrerberuf widmen.<br />
So habe ich dann ein Landwirtschaftsstudium absolviert, habe<br />
während vier Jahren in einem Entwicklungsprojekt in Bhutan gearbeitet,<br />
und anschliessend in einem Öko-Büro Natur- und Landschaftsschutzprojekte<br />
bearbeitet.<br />
Nach dem Besuch eines Lehrerseminars begann ich an einer<br />
Rudolf Steinerschule vor allem naturwissenschaftliche Fächer zu unterrichten.<br />
Nach 16 Jahren hat sich nun die Gelegenheit ergeben, dass<br />
ich einen Urlaub machen konnte. Endlich war die Gelegenheit da, mir<br />
einen Wunsch, den ich schon lange hegte, zu erfüllen, nämlich an der<br />
Schule zu mitzuarbeiten, in der ich den wichtigsten Teil meiner Jugend<br />
verbracht und so viele Impulse für mein Leben erhalten habe.<br />
Es hat geklappt. Seit Sommer unterrichte ich Mathematik und<br />
ein Naturwissenschaftsprojekt und führe zusammen mit einer Kollegin<br />
eine kleine <strong>Ecole</strong>-Familie. Vieles ist noch vertraut, vieles ist auch neu<br />
und ungewohnt. Das Leben geht auch an der <strong>Ecole</strong> nicht vorbei. Das<br />
soll auch so sein.<br />
Gillian Bell<br />
Hello, I am a Praktikant at<br />
the <strong>Ecole</strong> this year. I came<br />
to the ecole as a student in<br />
2005 and stayed here for<br />
one year. It is a wonderful<br />
gift to be able to spend<br />
another year here, where<br />
I am teaching English and<br />
Nonviolence, as well as<br />
many afternoon courses<br />
that I very much enjoy.<br />
Like many others at the<br />
moment, I am from Rhode<br />
Island, USA. I am a recent<br />
college graduate and am<br />
enjoying finding my way<br />
in the world. .<br />
& Nate Wigton<br />
Hi, I have come to the<br />
<strong>Ecole</strong> with Gillian; drawn<br />
to the school’s commitment<br />
to outdoor education.<br />
After studying as a<br />
marine archaeologist and<br />
training as a collegiate distance<br />
runner, I come to the<br />
school bringing a mixed<br />
bag of knowledge and experience.<br />
In my free time I<br />
have a passion for freediving<br />
and spearfishing.<br />
Michael Dürst & Carolyne mit<br />
Sohn Maron<br />
Seit meiner Jugendzeit welche ich als Mitarbeiterkind<br />
an der <strong>Ecole</strong> verbracht hatte war für mich klar, dass ich<br />
eines Tages wieder an die <strong>Ecole</strong> zurückkommen würde.<br />
Nun, nach 24 Jahren Abwesenheit ist der Moment der<br />
Wahrheit gekommen! Es freut mich sehr, dass wir hier als<br />
Familie ankommen durften. An dieser Stelle ein grosses<br />
Dankeschön für den herzlichen Empfang, den uns die<br />
<strong>Ecole</strong> Gemeinschaft bereitet hat!.
20 January | Januar 2013<br />
the