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Widder-Bauanleitung (pdf) (Prof. Geraldo Lúcio Tiago Filho)

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Hydraulischer <strong>Widder</strong> 2<br />

WAS IST EIN HYDRAULISCHER WIDDER <br />

Der hydraulische <strong>Widder</strong> ist eine der einfachsten und zugleich kostengünstigsten<br />

Vorrichtungen, um Wasser zu pumpen. Er ist einfach zu handhaben und benötigt so gut wie keine<br />

Wartung. Für seine Funktion benötigt der hydraulische <strong>Widder</strong> weder elekrische Energie noch fossile<br />

Brennstoffe. Es handelt sich um eine automatisch arbeitende Maschine, die sich einen physikalischen<br />

Effekt zunutze macht, um Wasser zu pumpen.<br />

Der physikalische Effekt ist der “<strong>Widder</strong>stoß”, eine plötzliche Druckwelle, die immer dann<br />

auftritt, wenn bei einem von Wasser durchströmten Rohr plötzlich den Auslass verschlossen wird.<br />

Der hydraulische <strong>Widder</strong> geht auf den französischen Erfinder und ersten Ballonfahrer<br />

Montgolfier zurück, ist eine ganz einfache Maschine und kann entweder fertig gekauft werden oder<br />

mit einfachen Mitteln für den Einsatz in ländlichen Gebieten gebaut werden. Aus der Abbildung 1 ist<br />

ersichtlich, aus welchen Teilen der hydraulische <strong>Widder</strong> besteht:<br />

Einer Treibleitung 1<br />

Einem Stoßventil 2<br />

Einem Druckventil 3<br />

Einem Windkessel 4<br />

Einer Steigleitung 5<br />

UND WIE FUNKTIONIERT DER HYDRAULISCHE WIDDER <br />

Nach der Installation ist das Stoßventil (2) des hydraulischen <strong>Widder</strong>s durch den Druck des<br />

Wassers in der Treibleitung (1) geschlossen. Um den hydraulischen <strong>Widder</strong> in Betrieb zu nehmen,<br />

reicht es aus, das Stoßventil mit der Hand zu öffnen. Der weitere Betrieb des hydraulischen <strong>Widder</strong>s<br />

ist automatisch.<br />

Zum Anhalten des <strong>Widder</strong>s braucht nur das Stoßventil für kurze Zeit geschlossen gehalten<br />

werden.<br />

Die Größe des <strong>Widder</strong>s hängt davon ab, welche Zulaufhöhe (h) und welche Wassermenge (Q)<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Die geförderte Wassermenge (q) hängt ihrerseits wieder von der Größe des <strong>Widder</strong>s und vom<br />

Verhältnis der Zulaufhöhe zur Förderhöhe (h/H) ab.<br />

Tabelle 1 enthält die Durchmesser der Treib- und Steigleitung, die abhängig von der<br />

verfügbaren Wassermenge (Q) erforderlich sind.<br />

Tabelle 2 enthält den Förderfaktor (R), der abhängig vom Verhältnis der Zulaufhöhe zur<br />

Förderhöhe (h/H) erreicht werden kann.<br />

Tab.1 Durchm. Treib- und Steigleitung<br />

Tab.2 Förderfaktor<br />

Förderfaktor (Fördermenge/Zulaufmenge)<br />

R<br />

Q ∅e ∅s Höhenverhältnis<br />

Treib-<br />

Steigleitung<br />

(h/H)<br />

leitungs-<br />

rohr in in Zoll<br />

Zoll<br />

Verfügbare<br />

Wassermenge<br />

(Zulauf) in l/h<br />

420 bis 900<br />

660 bis 1.560<br />

1.320 bis 2.700<br />

4.200 bis 7.200<br />

1”<br />

1 ¼”<br />

2”<br />

3”<br />

½”<br />

½”<br />

¾”<br />

1 ¼”<br />

1/2<br />

1/3<br />

1/4<br />

1/5<br />

1/6<br />

1/7<br />

1/8<br />

0,60<br />

0,55<br />

0,50<br />

0,45<br />

0,40<br />

0,35<br />

0,30<br />

Durch den Druck wird am Anfang das Druckventil (3) geöffnet und Wasser strömt in den<br />

Windkessel (4). Dadurch wird die dort befindliche Luft komprimiert, bis ein Druckausgleich entsteht.<br />

Unter dieser Bedingung ist der hydraulische <strong>Widder</strong> betriebsbereit.<br />

Dazu muss lediglich einige Male das Stoßventil (2) von Hand betätigt werden.<br />

Bei offenem Stoßventil beginnt das Wasser zunächst langsam auszufließen und mit<br />

zunehmender Ausströmgeschwindigkeit schließt das Stoßventil plötzlich.

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